DE3119499C2 - Körperschalldämpfer - Google Patents
KörperschalldämpferInfo
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Abstract
Der Körperschalldämpfer besteht aus einem Wellenleiter, der mittels einer diesen zumindest teilweise umgebenden Dämpfungsmasse reflexionsfrei abgeschlossen ist und der mit einem zu bedämpfenden Körper kraftschlüssig verbunden ist. Der Wellenleiter weist lokale Steifigkeitsverringerungen, z.B. Einschnitte, zur Erzeugung hoher, durch Körperschallschwingungen verursachter Relativbewegungen zwischen den an die Steifigkeitsverringerungen angrenzenden Bereichen auf, welche in einer Dämpfungsmasse, die zumindest im Bereich der Steifigkeitsverringerungen angeordnet ist, in Wärme umgesetzt wird.
Description
Die Erfindung betrifft einen Körperschalldämpfer mit einem Wellenleiter gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Ein derartiger Wellenleiter ist beispielsweise aus der DE-OS 22 29 420 bekannt, bei welchem Körperschallschwingungen
in einen hornteilförmigen Wellenleiter eingeleitet und an dessen freien, sich verjüngenden Ende
durch eine Dämpfungsmasse absorbiert werden.
Ein anderer Körperschalldämpfer ist aus der DE-OS 35 020 bekannt, bei dem mehrere Resonanzzungen
als Wellenleiter dienen, wobei die Schwingungen der Zungen durch Zwischenlagen aus einem Dämpfungsstoff gedämpft werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den Wirkungsgrad derartiger Körperschalldämpfer durch eine bessere
Ausnutzung der Dämpfungsmasse zu erhöhen. Diese Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch einen nach
Patentanspruch 1 ausgebildeten Körperschalldämpfer.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei der Ausbreitung von Körperschallschwingungen in
einem homogenen Wellenleiter die Punkte mit maximaler Auslenkungsdifferenz den Abstand einer halben
Wellenlänge haben; im Hörbereich kann die Wellenlänge bei Körperschallschwingungen einige cm betragen.
Unmittelbar" benachbarte Punkte des Wellenleiters besitzen daher nur eine geringe Auslenkungsdifferenz,
& h, benachbarte Punkte bewegen sich relativ zueinander nur wenig, so daß die lokale Verformung der
Dämpfungsmasse ebenfalls nur gering ist
Aus diesem Grund dienen die in dem Wellenleiter gemäß der DE-OS 22 29 420 vorgesehenen Schwächungen
der Biegesteifigkeit auch nur dazu, die Fortpflanzungsgeschwindigkeit
der Körperscballwellen zu ίο schwächen, um damit eine Verkürzung der Baulänge zu
ermöglichen; eine Reflexion bzw. Umlenkung von Körperschallwellen ist dabei weder vorgesehen noch
erwünscht
Bei mathematischer Formulierung kann die Relativbewegung
im Wellenleiter und der umgebenden Dämpfungsmasse durch den örtlichen Gradienten der
Auslenkungsfunktion beschrieben werden. In einem homogenen Medium ist dieser umgekehrt proportional
zur Wellenlänge und damit im Hörbereich vergleichsweise klein. Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen
lokalen Steifigkeitsverringerungen, z.B. durch einen
Einschnitt oder eine Einkerbung, macht die Auslenkungsfunktion einen Sprung, so daß der Gradient an
dieser Stelle groß ist Eine an dieser Stelle vorgesehene Dämpfungsmasse wird daher wesentlich stärker verformt
und besser zur Dämpfung ausgenutzt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen Körperschalldämpfers können den Unteransprüchen
bzw. den nachfolgend beschriebenen Figuren entnommen werden.
Es zeigt in teilweise schematischer Darstellung Fig. 1 einen scheibenförmigen Körperschalldämpfer
mit annähernd linienförmtger Befestigung;
F i g. 2 einen scheibenförmigen Körperschalldämpfer mit annähernd punktförmiger Befestigung;
Fig.3 einen kreisscheibenförmigen Körperschalldämpfer
mit radialen und konzentrischen Steifigkeitsverringerungen;
Fig.4 einen kreisscheibenförmigen Körperschalldämpfer
mit spiralförmiger Steifigkeitsverringerung;
F i g. 5 einen Querschnitt durch einen Körperschalldämpfer mit einem Wellenleiter;
F i g. 6 einen Querschnitt durch einen Körperschalldämpfer mit zwei übereinander angeordneten Wellenleitern;
F i g. 7 einen Querschnitt durch einen Körperschalldämpfer mit mehreren übereinander angeordneten
Wellenleitern, weldie in einem Gehäuse mit einer
flüssigen Dämpfungsmasse angeordnet sind. Der in Fig. 1 dargestellte Körperschalldämpfer 1
weist einen scheibenförmigen Wellenleiter 2 aus einem hartelastischen Material, z. B. Stahl auf, welcher längs
einer Befestigungslinie 3 mit einem nicht dargestellten, zu bedämpfenden Körper kraftschlüssig verbindbar ist.
Der Wellenleiter ist durch Einschnitte oder Einkerbungen 4.1 bis 4.4 und 5.1 bis 5.4 in nebeneinanderlieger.de
Bereiche 2.1 bis 23 bzw. 2.6 bis 2.10 unterteilt. Die Einschnitte bzw. Einkerbungen 4.1 bis 4.4 bzw. 5.1 bis 5.4
gehen von der äußeren Umrandung des Wellenleiters 2 aus und verlaufen schräg nach innen in Richtung auf die
Befestigungslinie 3, vor der sie in einem gewissen Abstand enden. Die einzelnen Bereiche 2.1 bis 2.10
werden durch parallel zur Befestigungslinie 3 verlaufende Linien 2.1.1, 2.1.2, 2.1J ... von den Rändern her
wechselweise so eingeschnitten bzw. eingekerbt, daß ein zick-zack-förmiger, labyrinthartiger Verlauf des Wellenleiters
innerhalb der Bereiche 2.1 bis 2.10 entsteht. Körperschallschwingungen, welche über die Befesti-
gungslinie 3 senkrecht oder parallel zur Plattenebene in den Wellenleiter eingekoppelt werden, stoßen auf die
obengenannten Steifigkeitsverringerungen, durch welche sie in ihrer Laufrichtung ständig abgelenkt werden.
Diese physikalisch schwer zu beschreibenden Ablenkvorgänge führen dazu, daß die an eine Steifigkeitsverringerung
angrenzenden Bereiche des Wellenleiters sich ständig relativ zueinander bewegen.
Der Wellenleiter 2 ist nun zumindest einseitig und zumindest im Bereich der erwähnten Steifigkeitsverringerungen
mit einer Dämpfungsmasse aus viskoelastischem Material beschichtet Die hohen Relativbewegungen
des Wellenleiters im Bereich der Steifigkeitsverringerungen führen zu einer entsprechend kräftigen
Verformung der Dämpfungsmasse und damit zu einer hohen Dämpfung, so daß die einmal über die
Befestigungslinie 3 eingekoppelten Schwingungen in dem Körperschalldämpfer nahezu vollständig absorbiert
werden.
Aus dem oben beschriebenen Sachverhalt wird ersichtlich, daß die Dämpfungswirkung des Körperschalldämpfers
in erheblichem Maße von de; Gesamtlänge aller Steifigkeitsverringerungen bestimmt wird.
Bei dem in Fig.2 dargestellten scheibenförmigen
Körperschalldämpfer 6 erfolgt die Befestigung des Wellenleiters 7 an einem zu bedämpfenden Körper
punktförmig über die Befestigungsstelle 8. In diesem Fall laufen die eingekoppelten Körperschallschwingungen
radial vom Punkt 8 aus nach außen und treffen auf erste, im wesentlichen senkrecht zur Laufrichtung
angeordnete Steifigkeitsverringerungen 9.1, 10.1, 11.1 und 12.1, von denen sie dann durch weitere Steifigkeitsverringerungen
9.2, 10.2, 11.2 und 12.2 usw. in vier labyrinthartig unterteilte Sektoren 9, 10, 11 und 12
geleitet werden. Der Wellenleiter 6 ist wie bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel zumindest
einseitig und zumindest im Bereich der Steifigkeitsverringerungen mit einer Dämpfungsmasse beschichtet.
Die Dämpfung von Körperschallwellen geschieht in gleicher We.jse wie bei dem in F i g. 1 beschriebenen
Ausführungsbeispiel.
Fig.3 zeigt einen kreisscheibenförmigen Körperschalldämpfer
13, dessen Wellenleiter 14 durch radial verlaufende Steifigkeitsverringerungen 15.1 bis 15.4 in
Sektoren 14.1 bis 14.4 unterteilt wird. Die einzelnen Sektoren sind durch im wesentlichen konzentrisch
verlaufende Steifigkeitsverringerungen 16.1, 16.2, ... labyrinthartig eingeschnitten. Eine derartige Scheibe
kann entweder punktförmig am Befestigungspunkt 17 oder linienförmig an einem Innenradius 18 (gestrichelt
dargestellt) oder Außenradius 19 mit dem zu bedämpfenden Körper kraftschlüssig verbunden werden.
Die Belegung der Dämpfungsmasse und die dämpfende Wirkung geschieht in der vorbeschriebenen Art und
Weise. Ein derartiger Körperschalldämpfer kann vorteilhafterweise an Laufrädern aus Metall, wie z. B.
Schienenräder, Zahnräder u. dg!, zur Anwendung kommen.
Der in Fig.4 dargestellte Körperschalldämpfer 19
weist einen kreisscheibenförmigen Wellenleiter 20 auf, der durch eine spiralförmige Steifigkeitsverringerung 21
zu einem spiralförmigen Wellenleiter umgestaltet wird Die Ankopplung des Wellenleiters an den zu bedämpfenden
Körper kann, ähnlich wie in Fig.3, entweder
über einen Befestigungspunkt 22, einen (gestrichelt dargestellten) inneren Radius 23 oder an einem
(ebenfalls gestrichelt dargestellten) äußeren Radius 24 kraftschlüssig verbunden werden. Die Belegung der
Dämpfungsmasse, die körperschalldämpfende Wirkung, sowie die Anwendungsmögüchkeiten entsprechen dem
in vorbeschriebenen AusführungsbeispieL
Die F i g. 5 bis 7 zeigen Querschnitte durch Körperschalldämpfer,
deren Wellenleiter beispielsweise nach Art der F i g. 1 bis 4 ausgebildet sein können.
Der in F i g. 5 dargestellte Körperschalldämpfer weist
Der in F i g. 5 dargestellte Körperschalldämpfer weist
einen flächenhaften Wellenleiter 25 auf, der einseitig vollständig mit einer Dampfungsmasse 26 aus einem
viskoelastischen Material bedeckt ist- Die Ankopplung an den zu bedämpfenden Körper geschieht auf der der
Dämpfungsmasse 26 gegenüberliegenden Seite des Wellenleiters an einem punkt- oder l^iienförmigen Teil
27 aus einem Körperschallschwirrgungen möglichst
widerstandsfrei weiterleitenden Material. Eine derartige Befestigung muß insbesondere dann vorgesehen sein,
wenn der Wellenleiter 25 beidseitig mit der Dämpfungsmasse
beschichtet ist. Bei dem in F i g. 6 dargestellten Körperschalidämpfer sind zwei flächenhafte Wellenleiter
28 und 29 über ein Distanzstück 30 kraftschlüssig miteinander verbunden. Die Einleitung von Körperschallschwingungen
geschieht über ein weiteres Di-
jo stanzstück 31. Zwischen den Wellenleitern 28 und 29
befindet sich eine Dämpfungsmasse 32. Relativbewegungen der Wellenleiter, welche zu einer Verformumg
der Dämpfungsmasse führen, treten somit nicht nur an der Grenze zu einem Wellenleiter, sondern auch
zwischen beiden Wellenleitern auf.
Das in F i g. 7 dargestellte Ausführungsbeispiel gleicht im Aufbau der Wellenleiter und der Ankopplung im
wesentlichen dem in F i g. 6 dargestellten und beschriebenen Beispiel, jedoch sind hier mehrere Wellenleiter
33, 34, 35, 36 ... übereinander angeordnet und durch ent"· brechende Distanzstücke 37,38,39,... miteinander
verbunden. Diese Distanzstücke bilden zusammen mit einem Ankopplungsstück 40 eine gemeinsame Basis,
durch welche die einzelnen Wellenleiter kraitschlüssig angeregt werden. Das so gebildete Welltnleiterpaket ist
von einem Behälter 41 hermetisch umschlossen, welcher eine Dämpfungsmasse, die in diesem Fall flüssig sein
kann, enthält.
Es sei noch bemerkt, daß bei dem erfindungsgemäßen Körperschalldämpfer immer dann auf eine gesonderte
Dämpfungsmasse verzichtet werden kann, wenn der Einsatz in einer Flüssigkeit erfolgt, z. B. Zahnräder in
einem clgeschmierten Getriebe u. dgl.
Es sei weiterhin noch bemerkt, daß die erfindungsgemäß vorgesehener Maßnahmen auch an bekannten
Körperschalldämpfern zur Anwendung kommen können. Bei einem hornteilförmigen Wellenleiter würde
beispielsweise der reflexionsfreie Abschluß erleichtert werden, so daß ,dadurch die Hornteillänge verkürzt
werden kann. Bei einem Resonanzabsorber kann der wirksame Frequenzbereich erweitert werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Körperschalldämpfer mit einem Wellenleiter, der mittels einer Dämpfungsmasse reflexionsfrei
abgeschlossen ist und schichtförmige, senkrecht zur lokalen Wellenlaufrichtung angeordnete mit Dämpfungsmasse
versehene Steifigkeitsverringerungen im Wellenleitermaterial aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steifigkeitsverringerungen (2.1.1, 2.1.2, ...; 9.1, 9.2 ...; 16.1, 16.2 ... 21)
innerhalb des Wellenleitermaterials derart dimensioniert und angeordnet sind, daß sie eine mehrfache
Wellenlaufrichtungsänderung innerhalb des Wellenleiters (2,7,14,20) erzwingen.
2. Körperschalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steifigkeitsverringerungen
durch mit Dämpfungsmasse gefüllte Einschnitte im Wellenleitermaterial gebildet werden. '
3. Körperschalldämpfer nach einem der Ansprüche
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenleiter scheibenförmig ausgebildet ist.
4. ICörperschalldämpfer nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch zwei oder mehrere scheibenförmig ausgebildete und übereinander angeordnete Wellenleiter
(28, 29; 33 bis 36), weiche über die sie jeweils abschließende Dämpfungsmasse miteinander verbunden
sind.
5. Körperschalldämpfer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steifigkeitsverringerungen
der einzelnen Wellenleiter deckungsgleich übereinander angeordnet sind (F i g. 6 und 7).
6. Körpefschalldämyfer nacn Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenleiter untereinander und mit dem zu bedämpfenden
Körper über Distanzstücke (30, 31; 37 bis 40) zur Einkopplung von Körperschallschwingungen verbindbar
sind.
7. Körperschalldämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, welcher als schalldämmender Schirm
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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DE19813119499 DE3119499C2 (de) | 1981-05-15 | 1981-05-15 | Körperschalldämpfer |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19813119499 DE3119499C2 (de) | 1981-05-15 | 1981-05-15 | Körperschalldämpfer |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3119499A1 DE3119499A1 (de) | 1982-12-16 |
DE3119499C2 true DE3119499C2 (de) | 1983-11-17 |
Family
ID=6132470
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813119499 Expired DE3119499C2 (de) | 1981-05-15 | 1981-05-15 | Körperschalldämpfer |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3119499C2 (de) |
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-
1981
- 1981-05-15 DE DE19813119499 patent/DE3119499C2/de not_active Expired
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Also Published As
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DE3119499A1 (de) | 1982-12-16 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Ipc: G10K 11/16 |
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