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Aufbautrommel zum Herstellen eines balgartigen Rohlings, z. B. des
Balgkörpers einer Luftfeder, aus vulkanisierbarem Werkstoff Die Erfindung betrifft
eine Aufbautrommel zum Herstellen eines balgartigen, aus einem biegsamen, vulkanisierbaren
Werkstoff bestehenden Rohlings, z. B. des Balgkörpers einer Luftfeder. Solche Luftfedern
werden bekanntlich unter anderem zur Abfederung der Räder von Kraftfahrzeugen verwendet.
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Die hohen Anforderungen an die Biegsamkeit und mechanische Festigkeit
der Luftfedern können nur erfüllt werden, wenn zur Herstellung der Balgroblinge
Aufbautrommeln verwendet werden, die eine einwandfreie Beschaffenheit der Rohlinge
und der daraus zu formenden fertigen Balgkörper gewährleisten und insbesondere ein
faltenfreies Einbetten der nicht dehnbaren, an den Balgkörperenden vorzusehenden
Wulstringe in das Balgkörpergewebe ermöglichen.
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Es sind Aufbautrommeln für diesen Zweck bekanntgeworden, bei denen
an wenigstens einem der Trommelenden in ihrer Ruhestellung mit dem Trommelmantel
bündig liegende Spreizteile vorgesehen sind, die mittels eines in Richtung der Trommelachse
verstellbaren Spreizdornes radial nach außen schwenkbar sind und in ihrer gespreizten
Stellung den von ihnen aufgeweiteten Rohling gegen einen übergestreiften Wulstring
drücken. Bei dieser bekannten Einrichtung werden die Spreizteile mit ihren axial
nach außen weisenden Kanten seitlich neben den Wulstring geschwenkt, um diesen in
axialer Richtung abzustützen, wenn anschließend der Rand des zylindrischen Balgkörpergewebes
mit Hilfe eines aufblasbaren Faltsackes in Achsrichtung um den Wulstring herumgeschlungen
wird. Da die Spreizteile den Wulstring hierbei nicht in einer senkrecht zur Trommelachse
gerichteten Ebene sicher festhalten, ist keine Gewähr dafür gegeben, daß der Wulstring
während des Herumschlingens des Gewebes genau seine vor geschriebene Stellung einhält.
Faltenbildungen und nicht genau zentrisches Einbetten des Wulstringes in den zylinderförmigen
Balgkörper sind die unvermeidlichen Folgen.
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Diese schwerwiegenden Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden,
daß die schwenkbaren Spreizteile zum Festhalten des Wulstringes an ihren nach der
Trommelaußenseite gelegenen Flächen Kerben aufweisen, die in der gespreizten Stellung
der Spreizteile in einer gemeinsamen, senkrecht zur Trommelachse stehenden Ebene
liegen. Auf diese Weise wird der Wulstring während des Herumschlingens der Gewebelagen
des Balgkörpers unverrückbar in seiner richtigen zentrischen Stellung zul Balgkörperachse
gehalten, so daß die vorerwähnten Fertigungsungenauigkeiten nicht entstehen können.
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Eine weitere Vervollkommnung dieser Bauart sieht vor, daß der Spreizdorn
mehrere axial gerichtete und über den Dornumfang im Abstand voneinander angeordnete
fingerartige Ansätze aufweist, die zwischen die nach außen verschwenkten Spreizteile
eingreifen und mit diesen zusammen eine im wesentlichen ununterbrochene Auflagefläche
für die aufgeweiteten Gewebelagen des Rohlings bilden. Zweckmäßig weisen diese fingerartigen
Ansätze an ihrem äußeren Umfang Kerben auf, die in der gleichen, senkrecht zur Trommelachse
stehenden Ebene liegen, wie die Kerben der Spreizteile und mit diesen letztgenannten
Kerben in der Spreizstellung der Spreizteile eine zusammenhängende Ringnut bilden.
Auf diese Weise ist eine besonders sichere, unverrückbare Halterung des Wulstringes
während des Herumschlingens der Gewebelagen erreicht.
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Zum Umschlagen der aufgeweiteten Randteile der gespreizten Gewebelagen
findet in an sich bekannter Weise eine in Richtung der Trommelachse verschiebbare
Hülse Anwendung. Der Wulstring wird hierbei durch Halteteile in die Verarbeitungsstellung
übergeführt, die in an sich bekannter Weise zentrisch zur Achse der Aufbautrommel
sowie kreisförmig und in Achsrichtung der Trommel verschiebbar angeordnet sind.
Vorteilhaft sind diese Halteteile erfindungs-
gemäß als drehbar
gelagerte Scheiben ausgebildet, die am Umfang je eine Ringkerbe zur Aufnahme des
Wulstringes aufweisen.
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Balgkörper, die auf einer Aufbautrommel nach der Erfindung hergestellt
sind, weisen eine gleichmäßig gute Qualität auf, sind zuverlässig im Betrieb und
sehr haltbar.
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Die neue Aufbautrommel zeichnet sich andererseits durch einfache
und zuverlässige Bauweise, durch hohe Betriebssicherheit und dadurch aus, daß sie
nur ein Mindestmaß an Wartung erfordert.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden
Beschreibung eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels der neuen
Aufbautrommel hervor.
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Fig. 1 zeigt die zur Herstellung des Balgkörpers verwendete Aufbautrommel
in Seitenansicht; Fig. 2 zeigt schematisch die wichtigsten Teile der Einrichtung
nach Fig. 1 in Seitenansicht; die Aufbautrommel nimmt diejenige Stellung ein, die
sie kurz vor Beginn des Aufbauvorganges hat, die Spannglieder für die Wulstringe
befinden sich in der Beladestellung; Fig. 3 zeigt die Spannglieder in ihrer zurückgezogenen
Stellung; die Gewebelagen des Balgkörpers sind auf die Aufbautrommel aufgebracht;
Fig. 4 zeigt die Spann- und Haltevorrichtung für die Wulstringe, die in eine solche
Lage übergeführt ist, in der die Gewebelagen nach außen aufgeweitet werden können;
Fig. 5 zeigt, wie die Gewebelagen nach außen aufgeweitet und mit den Wulstringen
in Berührung gebracht werden; Fig. 6 zeigt einen Teil der Fig. 5 in größerem Maßstab;
die Spann- und Haltevorrichtungen für die Wulstringe sind zurückgezogen worden;
die Endabschnitte der aufgeweiteten Gewebelagen werden axial um die Wulstringe herumgeschlungen;
Fig. 7 zeigt, wie die nach innen umgelegten Gewebelagen angerollt werden, um die
Wülste des Federbalges zu bilden; Fig. 8 zeigt einen zur endgültigen Formung und
zur Vulkanisierung bereiten Balgkörper in Seitenansicht und teilweise im Schnitt;
Fig. 9 zeigt in Seitenansicht und teilweise im Mittellängs schnitt einen fertigen
Luftbalg, der aus dem in Fig. 8 veranschaulichten Balgrohling hergestellt worden
ist; Fig. 10 zeigt in Seitenansicht den rechten Abschnitt der Aufbautrommel nach
Fig. 1, und zwar in größerem Maßstab sowie teilweise im Schnitt; Fig. 11 zeigt die
Einrichtung in einem durch die Linien 11-11 der Fig. 10 gekennzeichneten Längsschnitt;
Fig. 12 zeigt teilweise im Mittellängsschnitt den rechten Abschnitt der Aufbautrommel
in etwas größerem Maßstab; die Trommel ist in aufgeweitetem Zustand veranschaulicht;
die Gewebelagen werden gegen den in Stellung gehaltenen Wulstring gedrückt; Fig.
13 zeigt die axial um die Wulstringe herumgeschlungenen Gewebelagen; Fig. 14 zeigt
die Aufbautrommel im Querschnitt längs der Linie 14-14 der Fig. 11; Fig. 15 zeigt
die Aufbautrommel in aufgeweitetem Zustand und veranschaulicht die auf ihr befindlichen
GewebeIagen; Fig. 16 zeigt in Stirnansicht die Spann- und Haltevorrichtung für den
rechten Wulstring;
Fig. 17 zeigt die Spann- und Haltevorrichtung in größerem Maßstab
und in Seitenansicht; Fig. 18 zeigt die Spann- und Haltevorrichtung in Stirnansicht
und läßt erkennen, wie sie mit einem Wulstring zusammenwirkt.
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Der Balgrohling für eine Luftfeder 10 (Fig. 9) wird zunächst auf
einer Trommel in Gestalt eines zylindrischen Körpers (Fig. 8) hergestellt; anschließend
wird der Balgrohling aufgeweitet, in einer erhitzten Form weiterverarbeitet und
schließlich in seiner endgültigen Gestalt (Fig. 9) vulkanisiert.
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Die Luftfeder 10 besteht aus einem Körper, der aus zwei Lagen 11,
12 eines mit Kautschuk imprägnierten, zweckmäßig aus Polyamidfäden bestehenden Gewebes
aufgebaut ist. Die Gewebelagen sind um Wulstringe 13, 14 herumgeschlungen und mit
diesen Ringen verankert, so daß die Wülste 15, 16 entstehen.
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Ein luftundurchlässiges Innenfutter 18 aus Neoprenkautschuk verhindert
mit Sicherheit ein Entweichen der Luft aus dem Innern der Luftfeder. Der unvulkanisierte
Balgrohling (Fig. 8) muß anfänglich eine etwa zylindrische Gestalt haben, wobei
der Durchmesser dieses Zylinders dem kleinsten Durchmesser des fertigen Luftbalges
(Fig. 9) entspricht; der zylindrische Balgkörper wird an seinen Enden kegelförmig
ausgeweitet, damit die im Durchmesser größeren Wülste 15 und 16 erzeugt werden können.
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Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, weist die Einrichtung eine Aufbautrommel
20 auf, die in ihrer Mitte trennbar ist, so daß zwei Trommel abschnitte 21, 22 entstehen.
Der linke Trommelabschnitt 21 sitzt frei tragend am Ende einer antreibbaren Welle
23, während der rechte Trommelabschnitt 22 lose drehbar auf einer Welle 24 gelagert
ist. Die äußeren Enden 25 und 26 der Trommel sind in radialer Richtung spreizbar,
und zwar mit Hilfe kegelförmiger Spreizdorne 31 und 32. Ein Paar Spannringe 33 und
34 dienen dazu, die Wulstringe 13, 14 anfänglich zu halten und sie während des Aufbauvorganges
den Wulstsitzen 27, 28 (Fig. 5, 6) zuzuführen.
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Vor Beginn des Aufbauvorganges (Fig. 2) liegen die Trommelabschnitte
21 und 22 im Abstand voneinander, und die Spann- und Haltevorrichtungen 33, 34 befinden
sich in dem Spalt zwischen den Trommelabschnitten, so daß die Wulstringe eingebracht
werden können. Die Spannringe sind von einer Seite her offen, so daß die nichtdehnbaren,
aus Draht bestehenden Wulstringe 13, 14 eingesetzt werden können.
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Beim nächsten Arbeitsvorgang (Fig. 3) sind die Trommel ab schnitte
zusammengeführt und die Spann-und Haltevorrichtungen 33, 34 nebst Wulstringen 13,
14 nach außen über die Trommelenden hinweg verstellt worden, so daß die Aufbautrommel
20 frei zugängig ist. Es wird nunmehr die innere Kautschukfutterlage 18 auf die
Trommel aufgebracht, und zwar so, daß die Enden dieses Futters gerade die Wulstsitze
27, 28 überlappen. Anschließend werden die Gewebelagen 11, 12 auf das Innenfutter
aufgebracht, und die einzelnen Lagen werden dann zusammen gepreßt, so daß sie den
zylinderförmigen Balgrohling bilden. Auf beiden Seiten überlappen die Gewebelagen
die Wulstsitze und das Innenfutter etwas.
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Anschließend (Fig. 4) werden die Spann- und Haltevorrichtungen33,
34 für die Wulstringe derart über die Enden 25, 26 der Trommel gebracht, daß die
Wulstringe 13, 14 mit den Wulstsitzen 27 bzw. 28 ausgerichtet sind. Danach werden
die Spreizdorne
31, 32 gegeneinanderbewegt und mit den Trommelenden
25, 26 in Eingriff gebracht, was zur Folge hat, daß die Trommelenden radial nach
außen gespreizt werden; dabei werden die nutenförmigen Abschnitte, die die Wulstsitze
27, 28 bilden, nach außen bewegt, so daß sie die Wulstringe 13, 14 erfassen (Fig.
5).
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Sobald die Wulstringe richtig in den Wulstsitzen zur Anlage gelangt
sind, werden die Spann und Haltevorrichtungen 33, 34 axial nach außen verschoben,
so daß sie aus dem Arbeitsbereich der Trommel herausgelangen und die Wulstringe
freigeben.
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Beim nächsten Arbeitsabschnitt (Fig. 6) werden ein Paar Falthülsen
35, 36 axial nach innen und teleskopartig über die aufgeweiteten Enden der Trommel
bewegt, so daß sie die Enden der Gewebelagen 11, 12 erfassen, sie über die Wulstringe
13, 14 herüberfalten und schließlich auf den Balgkörper legen.
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Die nach innen umgebogenen Enden der Gewebelagen werden dann fest
um die Wülste herumgepreßt, und zwar mit Hilfe einer von Hand oder maschinell angetriebenen
Anpreßrolle. Bevor dieser Anpreßvorgang durchgeführt wird, werden die Hülsen 35,
36 in ihre Ausgangs stellungen zurückgezogen. Schließlich wird eine äußere Deckschicht
aus Kautschuk auf den Balgkörper aufgebracht, die die nach innen umgeschlagenen
Gewebeenden überlappt. Während dieses letzten Arbeitsvorganges bleiben die Trommelenden
25, 26 in ihrer gespreizten Betriebsstellung.
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Um den fertigen Balgkörper von der Aufbautrommel entfernen zu können,
werden die gespreizten Trommelenden wieder in ihre innere Ausgangsstellung zuriickbewegt
und die Spreizdorne 31 32 zurückgezogen. Nun wird Druckluft zwischen den Trommelabschnitt
21 und den Balgkörper eingeführt, während gleichzeitig die Trommelabschnitte voneinander
getrennt werden. Durch die Druckluft wird die Reibung zwischen dem Balgkörper und
dem Trommelabschnitt 21 aufgehoben, während die Trommelabschnitte voneinander getrennt
werden.
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Der Balgkörper wird dabei mittels des Trommelabschnittes 22 nach rechts
bewegt. Anschließend wird zwischen Balgkörper und Trommelabschnitt 22 Druckluft
eingeführt und der Balgkörper dann von der Trommel abgezogen. Der Spalt zwischen
den voneinander vollständig getrennten Trommelabschnitten ist groß genug, um diesen
Abstreifvorgang bequem durchführen zu können.
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Allgemeiner Aufbau der Einrichtung Der Aufbau der einzelnen Teile
zu einer Maschine ist aus Fig. 1 zu erkennen. Die Welle 23 für den Trommelabschnitt
21 ruht in Lagern 41, 42 und wird mittels Kette und Kettenrad 43 angetrieben; alle
diese Teile ruhen auf einem Gestell 44 und sind durch ein Gehäuse 45 abgeschlossen.
Die Welle 24 für den Trommel abschnitt 22 ruht in Lagern 46 (Fig. 1 und 10) auf
einem Ständer 48, welcher auf einem Wagen 49 in Längsrichtung verschiebbar ist,
so daß der Trommelabschnitt 22 mit dem Trommelabschnitt 21 in und außer Eingriff
gebracht werden kann; der Wagen ist mittels eines pneumatisch gesteuerten Antriebszylinders
51 bewegbar, dessen Kolbenstange 52 am Wagen angreift. Während seiner Bewegung wird
der Wagen von Führungsteilen 53 gehalten, die auf ortsfesten Schienen 54 der Grundplatte
gleiten (Fig. 16).
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Die Spann- und Haltevorrichtungen 33, 34 für die Wulstringe werden
von Wagen 56, 57 getragen, die gleichfalls in Längsrichtung auf einer antreibbaren
Gewindespindel 58 verschiebbar sind. Die Wagen werden mittels einer im Querschnitt
rechteckigen Stange 59 geführt, die parallel zur Spindel 58 liegt.
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Spindel und Stange sind an ihren Enden auf Stützen 60, 61 gelagert.
Die Spindel 58 trägt Abschnitte 62, 63 mit entgegengesetzt gerichteten Gewinden;
die Wagen weisen Hülsen 64, 65 auf, die Innengewinde haben und mit den Gewindeabschnitten
62 und 63 im Eingriff stehen, so daß bei Drehung der Welle 58 in der einen Richtung
die Wagen und die Halteteile für die Wulstringe einander genähert werden, bei Drehung
in entgegengesetzter Richtung hingegen voneinander getrennt werden. Die Wagen 56,
57 haben U-förmige Führungen 66, die mit der Stange 59 zusammenwirken und auf dieser
entlanggleiten.
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Die Trommelabschnitte und die Spreizvorrichtungen Die Trommelabschnitte
2X, 22 und die zugehörigen Spreizvorrichtungen sind praktisch identisch ausgebildet;
es wird daher nur der rechte Trommelabschnitt 22 näher beschrieben. Die entsprechenden
Teile des linken Trommelabschnittes 21 sind durch den Bezugsziffern angehängte Buchstaben
»c« gekennzeichnet.
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Der Trommelabschnitt 22 (Fig. 11) besteht im wesentlichen aus einem
Nabenteil 79. der mittels Feder und Nut 71 auf der leer laufenden Welle 24 befestigt
ist. Die Nabe trägt den Zylinder 72, dessen Außenfläche den Mantel der Aufbautrommel
bildet.
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Um die beiden Trommel abschnitte 211. 22 miteinander verriegeln zu
können, so daß sie als eine Einheit umlaufen, weist der Trommelabschnitt 22 einen
zylindrischen Kupplungsteil 73 auf, der mit Schrauben 74 an der Nabe 70 befestigt
ist. Der Kupplungsteil 73 hat Klauen 75, die mit entsprechenden Aussparungen 77
des Trommelabschaittes 21 in Eingriff gelangen können.
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Der Trommelabschnitt 22 weist am Umfang Schlitze 79 (Fig. 10 und
11) auf. in die schwenkbare Segmente SO eintreten können. Die Segmente passen dicht
in die Schlitze, so daß die Außenkanten der Segmente bündig mit der zylindrischen
Oberfläche der Trommel liegen. Die äußeren Enden 82 der Schlitze 79 werden von den
Segmenten nicht ausgefüllt: dies ist nicht nachteilig. da dieser Endabschnitt der
Trommel jene Gewebeteile unterstützt, die um den Wulstring herumgeschlungen werden.
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Fig. 10 zeigt die Segmente 80 in ihren zurückgezogenen Stellungen.
Die Spreizstellung der Segmente ist in den Fig. 12 und 13 dargestellt. Jedes Segment
80 besteht aus einer Metallplatte, deren Form aus den Fig. 12 und 14 erkennbar ist.
In den flachen Seitenwänden 83 eines jeden Segmentes ist ein gebogener Schlitz 85
vorgesehen, der am inneren Ende des Segmentes eine Öffnung 86 aufweist.
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Zweckmäßig sind acht dieser Segmente in einem Teil 87 angeordnet,
der mittels eines Ringes 88 und mit Hilfe von Schrauben 89 (Fig. 11) an der Nabe
70 des Trommelabschnittes 22 befestigt ist. Mehrere im Abstand voneinander an der
Außenseite des Ringes angeordnete U-förmige Halteteile 90 dienen dazu, die Segmente
schwenkbar zu lagern. Zwei parallele Arme 91 des Haltekörpers bilden eine Führungsnut
92, in die eine bogenförmig gestaltete Rippe 93 eingreift.
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Wie aus den Fig. 12 und 13 zu erkennen ist, werden die Segmente mit
Hilfe des konischen Endes des Spreizdornes 31 radial nach außen bewegt, der durch
axiale Verstellung mit den Nockerflächen 96 der Segmente in Eingriff gebracht wird.
Wenn sich das Spreizdornende unter die Segmente schiebt, werden diese um die gebogenen
Rippen 93 geschwenkt, bis sie die in den Fig. 12 und 15 veranschaulichten Spreizstellungen
einnehmen. Am Ende des Vorwärtshubes des Dornes 31 stößt seine Stirnfläche 102 gegen
den Ring 87. Das Dornende 100 liegt dann innerhalb der nach außen gespreizten Segmente
und unterstützt diese in ihrer Spreizstellung. Die Schwenkbewegung der Segmente
erfolgt um den Krümmungsmittelpunkt der gebogenen Rippen 93, der in der Mantelfläche
der Trommel liegt. Auf diese Weise ist erreicht, daß die Gewebelagen aufgeweitet
werden, ohne daß sie einer Beanspruchung in Längsrichtung ausgesetzt werden; zugleich
ist die Bildung von Falten auf ein Mindestmaß herabgesetzt, das anderenfalls unvermeidlich
wäre.
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Der Spreizdorn 31 schwenkt nicht nur die Segmente nach außen, sondern
wirkt mit ihnen auch so zusammen, daß Dorn und Segmente praktisch eine ununterbrochene
Oberfläche bilden, die das Anpressen der Gewebelagen um den Wulstring erleichtern.
Dies wird erreicht durch mehrere Finger 103, die am Dornkörper mittels Flansche
105 befestigt sind. Diese Flansche wiederum sind an einem radialen Rand 107 des
Dorns mit Hilfe von Schrauben 106 fest angeordnet. Die vorderen Enden 104 (Fig.
10) der Finger 103 sind abgeschrägt und gegenüber den Flächen der gespreizten Segmente
so ausgerichtet, daß eine ununterbrochene Unterstützungsfläche für die Geewbelagen
geschaffen ist. Die Finger weisen ferner am Umfang Nuten 110 (Fig. 10 und 11) auf,
die in gleicher Flucht mit Nuten 99 der Segmente liegen, so daß eine ununterbrochene
Sitzfläche für die Wulst gebildet wird.
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Der Spreizdorn 31 hat einen langen, hülsenförmigen Ansatz 112, der
auf der Welle 24 sitzt; die Hülse greift mit einer Feder in eine Längsnut 113 der
Welle 24 ein (Fig. 11), so daß der Spreizdorn mit der Welle 24 und dem Trommelabschnitt
22 umlaufen kann und überdies längs der Welle gegenüber dem Trommelabschnitt 22
verschiebbar ist. Die Verstellung des Spreizdornes auf der Welle 24 erfolgt mittels
eines Druckluftzylinders 115, der auf ein Jochstück 116 und über ein Lager 117 mit
dem äußeren Ende des Spreizdornes in Verbindung steht.
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Infolge der Anordnung des Lagers 117 kann sich der Spreizdorn drehen,
ohne daß eine Drehbeanspruchung auf den Druckluftzylinder übertragen wird.
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Die Wulstansetzvorrichtung Wie schon erwähnt, wird der Wulstring
14 mittels einer Spann- bzw. Haltevorrichtung 34 derart in bezug auf die Spreizsegmente
gehalten, daß er angesetzt und nach dem Spreizen der Segmente in dem Wulstsitz 28
gesichert wird.
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Im wesentlichen besteht die Haltevorrichtung 34 (Fig 16 und 18) aus
mehreren radial verstellbaren, genuteten Scheiben 120, die in Kreisform zueinander
angeordnet sind. Die Scheiben sind auf axialgerichteten Zapfen 121 drehbar gelagert,
die von einem Paar durch Schrauben 118 fest miteinander verbundener Ringe 122,123
gehalten werden (Fig. 12).
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Die Zapfen 121 liegen in radialen Schlitzen 124 der Ringe 122, 123
und sind mit diesen einerseits durch einen Schutzansatz 125 und andererseits durch
eine Mutter 126 fest verbunden (Fig. 12).
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Die genuteten Scheiben 120 sind aus einer inneren Stellung, in der
sie auf einem Kreis kleinen Durchmessers liegen (Haltestellung) und in der sie den
Wulstring 14 erfassen und halten, in eine äußere Lage überführbar, in der sie auf
einem Kreis größeren Durchmessers liegen (Offenstellung). In dieser Offenstellung
geben sie den Wulstring 14 frei (Fig. 12 und 18). Wie Fig. 12 zeigt, sind die Ringe
122, 123 in axialem Abstand voneinander angeordnet, so daß eine Ringnut entsteht,
in der ein Ring 128 drehbar gelagert ist. Dieser Ring 128 hat mehrere schräggerichtete
Schlitze 129 (Fig. 18), durch die die Zapfen 121 hindurchragen. Wird der Ring 128
gegenüber den festen Ringen 122, 123 verdreht, so wirken die Schrägschlitze 129
wie Steuernocken und drücken die Zapfen radial nach innen oder außen.
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Die Verdrehung des mittleren Ringes 128 erfolgt mittels eines Druckluftzylinders
130 (Fig. 16), der um einen Zapfen 131. eines vorspringenden Ansatzes 132 des Ständers
133 schwenkbar ist. Das obere Ende 134 des Zylinders greift an einem Ansatz 135
des mittleren Ringes 128 an.
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Zu Beginn des Aufbauvorganges werden die Halte- bzw. Spannvorrichtungen
für die Wulstringe in die Stellung zwischen den getrennten Trommelabschnitten gebracht
(Fig. 2). Die genuteten Scheiben 120 liegen in ihrer Offenstellung, so daß ein Wulstring
14 in die Spann- bzw. Haltevorrichtung eingeführt werden kann, und zwar mit Hilfe
eines radial gerichteten offenen Trichters 136 od. dgl. (Fig. 18).
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Der Wulstring stützt sich in der Nut der untersten Scheibe ab. Es
wird nunmehr die Spann- bzw. Haltevorrichtung durch Verdrehen des Ringes 128 geschlossen.
Der Wulstring 14 wird allseits erfaßt und durch das Zusammenwirken mit allen Scheiben
120 zentriert. Der Wulstring wird auf diese Weise sicher gegen Verschiebung oder
Verstellung gehalten, bis er auf den gespreizten Trommel abschnitt übergeführt wird.
Sind die Wulstringe in die Haltevorrichtungen eingesetzt worden, so werden diese
auseinandergedrückt, bis sie die in Fig. 3 veranschaulichten Stellungen eingenommen
haben, in denen sie die Trommel für den Aufbauvorgang freigeben. Sind die Gewebelagen
auf die Trommel aufgebracht worden, so werden die Haltevorrichtungen in die in den
Fig. 4 und 5 veranschaulichten Stellungen überübergeführt, in denen die Wulstringe
genau gegenüber den Segmenten 80 ausgerichtet liegen. Werden nunmehr die Segmente
gespreizt, so werden die Wulstringe von den Wulstsitzen 27, 28 erfaßt. Zugleich
werden die Gewebelagen unter den Ringen in die Sitze hineingedrückt, und die Ringe
werden teilweise in die Gewebelagen eingebettet. In dieser Stellung sind die Wulstringe
hinreichend in den Wulstsitzen unterstützt, so daß eine Verstellung ausgeschlossen
ist, wenn die Gewebelagen anschließend um die Wulstringe herumgeschlungen und mit
den Ringen fest verbunden werden.
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Vorrichtung zum Umlegen der Gewebebahnen Sind die Enden der Gewebelagen
durch Spreizen der Segmente zur Kegelform aufgeweitet worden (Fig. 12), so müssen
diejenigen Abschnitte der Lagen,
die sich axial über die Wulstringe
erstrecken, axial zurückgefaltet und um die Wulstringe herumgelegt werden; hierbei
bleiben die Wulstringe innerhalb der Wulstsitze 28 liegen. Das Herumlegen der Gewebebahnen
erfolgt mittels einer Hülse 138, die mehrere axial vorspringende, fingerartige Ansätze
1.39 aufweist; die Zahl und Größe dieser Finger entspricht den Fingern 103 des Spreizdornes,
die mit den Spreizsegmenten 80 in Eingriff kommen. Die Innenflächen der fingerartigen
Hülsenansätze 139 liegen auf einem Kreisbogen, dessen Durchmesser etwas größer ist
als derjenige des Wulstringes 14. Wird die Hülse 138 nach innen in Richtung auf
den Trommelabschnitt 22 zu bewegt, so treten die Finger 139 zwischen die äußeren
Enden der Segmente und erfassen die Gewebelagen zwischen diesen -Segmenten; auf
diese Weise werden die Gewebelagen nach innen gedrückt und um den Wulstring herumgelegt.
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Wie Fig. 10 zeigt, ist die Hülse 138, mit der die Gewebelagen umgelegt
werden, auf einer Nabe od. dgl. gelagert, und zwar mit Hilfe eines radialen Flansches
141, 142 sowie der Schrauben 144; mittels einer Feder 145 ist die Nabe 140 an dem
hülsenförmigen Ansatz 112 des Spreizdornes 31 befestigt, so daß die Hülse 138 zusammen
mit dem Spreizdorn und dem Trommelabschnitt 22 umläuft. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß die Finger 139 immer mit den Segmenten im Eingriff stehen. Die beschriebene
Verbindung zwischen Hülse 138 und Spreizdorn gestattet es auch, daß die Hülse gegenüber
dem Dorn die erforderliche Längsbewegung ausführt, wenn das Umlegen der Gewebebahnen
vor sich geht; diese Längsverstellung wird mittels zweier Druckluftzylinder 146,
147 bewirkt, die über ein Jochstück 148 und ein Lager 149 auf die Hülse 138 einwirken.
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Durch die beschriebene Einrichtung ist also erreicht, daß sich die
die Gewebebahnen umlegende Hülse zusammen mit der Welle 24 dreht, gleichzeitig aber
auch gegenüber dem Spreizdorn längsverschiebbar ist.
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Sind die Gewebelagen um den Wulstring 12 herumgeschlungen worden,
so wird die Hülse 138 zurückgezogen, und die Gewebelagen werden dann rings um den
Wulstring herum fest angepreßt, und zwar mit Hilfe einer Anpreßrolle 150 (Fig. 7),
um auf diese Weise die Wulst zu erzeugen. Nunmehr ist der Balgrohling fertiggestellt
und kann von der Aufbautrommel abgezogen werden.
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Die Erfindung ist vorstehend in bezug auf einen in Fig. 9 veranschaulichten
Luftbalg mit zwei gleich großen Wülsten erläutert worden. Sie kann jedoch selbstverständlich
auch mit Vorteil bei der Herstellung eines Luftbalges zur Anwendung kommen, dessen
Wülste unterschiedlich große Durchmesser haben.