DE1137178B

DE1137178B - Vorrichtung zur Kuehlung der Glasbandwurzel beim Ziehen von Tafelglas

Info

Publication number: DE1137178B
Application number: DEJ17973A
Authority: DE
Inventors: Werner Puppe; Siegfried Schelinski
Original assignee: VEREINIGUNG VOLKSEIGENER BETRIEBE GLAS DRESDEN
Current assignee: VEREINIGUNG VOLKSEIGENER BETRIEBE GLAS DRESDEN
Priority date: 1960-04-14
Filing date: 1960-04-14
Publication date: 1962-09-27

Description

Vorrichtung zur Kühlung der Glasbandwurzel beim Ziehen von Tafelglas Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kühlung des Kernes der Glasbandwurzel beim Ziehen von Tafelglas aus einer schlitzförmigen Düse nach unten.
Die bekannten Tafelglasziehverfahren beruhen darauf, daß das Glas aus einer Düse oder von der freien Oberfläche durch entsprechende Vorrichtungen als Band abgezogen wird. Unmittelbar an der Stelle, an der das Band gebildet wird (hier Glasbandwurzel genannt), wird es im wesentlichen durch den Einfluß der Oberflächenspannung geformt. Damit das Band von der Wurzel abgezogen werden kann, wird es von außen so weit abgekühlt, daß durch die erhöhte Viskosität die Kräfte der Zieheinrichtung übertragen werden können. Die Abkühlung erfolgt durch geeignete Einrichtungen, wie beispielsweise Kühlflaschen. Dabei erstarrt zunächst die Oberfläche, während der Kern des Glasbandes wegen seiner geringeren Viskosität noch deformiert wird.
Der Abkühlung des Glases sind jedoch Grenzen gesetzt. Deshalb sind für den Ziehprozeß die Eigenschaften des Glases - sein Viskositätstemperaturverlauf und sein Wärmeabstrahlungsverhalten - entscheidend. Es ist schwierig, Tafeln aus Gläsern zu ziehen, die in ihrer Zusammensetzung stark von der normaler Tafelgläser abweichen, weil sich das Verhalten des Glases beim Ziehen durch die bekannten Einrichtungen nur unwesentlich beeinflussen läßt. Die Kühlung des Kerns der Glasbandwurzel ermöglicht eine weitergehende Beeinflussung des Ziehvorganges.
Die rasche Abkühlung durch die Kühlorgane ist für die Qualität der Oberfläche nachteilig. Es ist auch hierfür günstig, den Kern des Glasbandes auf geeignete Weise zu kühlen, ihn dadurch tragend zu machen und die Oberfläche zur Erzielung einer guten Qualität möglichst lange unter dem Einfluß der Oberflächenspannungskräfte zu belassen.
Beim Ziehen von Tafelglas aus einer schlitzförmigen Düse nach unten wird zur Regelung des Glasflusses durch die Düse und zum Verschließen der Ausflußöffnung ein von oben in diese Öffnung eintauchender Keil verwendet. Erfindungsgemäß wird nun die Kühlung des Kerns der Glasbandwurzel beim Ziehen von Tafelglas nach unten aus einer durch einen Keil verschließbaren schlitzförmigen Düse dadurch erreicht, daß der Keil als Hohlkörper ausgebildet und mit einer Einrichtung zur Kühlung des unmittelbar in die Ausflußöffnung eintauchenden Teils versehen ist.
Als Material für diesen Hohlkörper verdienen hitzebeständige Metalle und Legierungen den Vorzug. Ausführungsbeispiele für einen kühlbaren Keil zeigen Fig. 1 und 2. Der Keil ist aus hitzebeständigem Edelstahl als Hohlkörper geschweißt. In Fig. 1 ist ein Beispiel für die Kühlung mit Druckluft gegeben. Der Keil 2 ist an einem Führungsstück 1 befestigt. Durch das als Schleife ausgebildete, unten mit einer Reihe düsenförmiger Bohrungen versehene Rohr 4, das an der Halterung 3 verstellbar befestigt ist, wird die Kühlluft eingeblasen. Eine andere mögliche Ausführung zeigt die Fig. 2. Als Kühlung dient hier eine Kühlwasserflasche 5, die der inneren Form des Keils angepaßt und zur Regelung der Kühlwirkung ebenfalls an der Halterung 3 verstellbar befestigt ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zur Kühlung des Kerns der Glasbandwurzel beim Ziehen von Tafelglas aus einer Düse nach unten, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Regelung des Ausflusses verwendete Keil als Hohlkörper ausgebildet und mit einer Einrichtung zur Kühlung des unmittelbar in die Ausflußöffnung eintauchenden Teils versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Keil vorzugsweise aus hitzebeständigen Metallen oder Legierungen besteht.
3. Ausbildung der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch ein als Schleife ausgebildetes und unten mit einer Reihe düsenförmiger Bohrungen versehenes Rohr (4), das an der Halterung (3) verstellbar befestigt ist, zur Kühlung Druckluft eingeblasen wird.
4. Ausbildung der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kühlung eine Wasserflasche (5) verwendet wird, die der inneren Form des Keils angepaßt und an der Halterung (3) verstellbar befestigt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 461570, 465 519; britische Patentschriften Nr. 215 570, 657 293; österreichische Patentschrift Nr. 77 229.