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Kontaktlose, verzögert arbeitende Schalteinrichtung Die Erfindung
betrifft eine durch eine verhältnismäßig kleine, als Steuer- oder Regelgröße gegebene
Signalspannung steuerbare kontaktlose Schalteinrichtung mit einem RC-Glied zur in
Abhängigkeit von der Größe der Signalspannung verzögerten Einschaltung eines Laststromkreises
verhältnismäßig großer Leistung, der beim Unterschreiten eines bestimmten Mindestwertes
der Signalspannung wieder ausgeschaltet wird, wobei Änderungen der Signalspannung
oberhalb des Mindestwertes keinen Einfluß auf die Schalteinrichtung haben. Sie dient
insbesondere für die Stufenschaltung eines Stufentransformators. Bei bekannten Stufenschaltungen
wird gewöhnlich ein Relais zeitverzögert betätigt, das seinerseits einen Antriebsmotor
für den Stufenschalter einschaltet, um die Leistungsspannung bei Veränderung der
Lastverhältnisse konstant zu halten. Die Zeitverzögerung hat hierbei die Aufgabe,
bei kleinen unbedeutenden Abweichungen der zu regelnden Spannung von einem Sollwert
einen entsprechenden Regelvorgang zu unterbinden, um eine zu häufige und oftmals
überflüssige Betätigung des Stufenschalters zu vermeiden. Darüber hinaus können
derartige Schalteinrichtungen ganz allgemein zum Koppeln einer Signalspannungsquelle
mit einer elektrischen Last dienen. Die hierzu verwendeten speziellen Zeitverzögerungseinrichtungen
besitzen ein wärmeempfindliches mechanisches Glied, beispielsweise einen Bimetallstreifen,
das ein Kontaktpaar öffnet und schließt, wenn das wärmeempfindliche Glied auf eine
vorbestimmte Temperatur erhitzt wird bei Durchgang eines Stromes, der aus einem
Speisestromkreis abgeleitet wird.
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Zur Vermeidung der Nachteile einer solchen mechanischen Einrichtung
- wie beispielsweise das Auftreten eines Lichtbogens an den Kontakten oder mechanische
Ermüdungserscheinungen und Nachlassen der Elastizität der betreffenden Teile - ist
es vorteilhaft, Einrichtungen mit einer möglichst großen Anzahl von ruhenden elektrischen
Teilen und nur wenigen beweglichen Teilen zu verwenden. Die früheren Einrichtungen
dieser Art sind jedoch durch die Verwendung von zerbrechlichen und auch sonst empfindlichen
Mehrfachelektrodenröhren, Mehrgitterröhren bzw. Hochvakuumröhren, z. B. wegen der
Erschütterungen im rauhen Betrieb für technische Anwendung nicht geeignet, bzw.
für verhältnismäßig große Laststromkreise zu schwach.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verzögert arbeitende kontaktlose
Schalteinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die ruhende elektrische
Teile enthält, die gegen Beschädigungen bei Erschütterungen und rauher Betriebsweise
nicht anfällig sind und eine lange Lebensdauer bei kleinem oder nur unwesentlichem
Verschleiß im Betrieb haben.
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Die Erfindung ist gekennzeichnet durch einen selbstsättigenden Magnetverstärker;
dessen im sättigenden Sinne wirkende Lastwicklungen über Gleichrichter in den Laststromkreis
eingeordnet sind, und der eine im entsättigenden Sinne von einem Gleichstrom durchflossene
Vorspannungswicklung aufweist, deren Wirkung zwei von der Signalspannung im sättigenden
Sinne beeinflußbare überwachungswicklungen nur bei gleichzeitiger Erregung aufheben,
wobei die eine Überwachungswicklung (Hilfsüberwachungswicklung) unmittelbar nach
Auftreten der Signalspannung von dieser erregt, die andere überwachungswicklung
(Hauptüberwachungswicklüng) durch ein von der Spannung eines signalspannungsgespeisten
Kondensators abhängiges selbsttätiges kontaktloses Schaltorgan entsprechend der
Größe der Signalspannung verzögert an die Signalspannung angeschlossen ist zur verzögerten
Einschaltung des Laststromkreises, und der eine zum Laststromkreis parallele, im
sättigenden Sinne wirkende Rückkopplungswicklung
aufweist, die
den Laststromkreis auch bei stromloser Hauptüberwachungseinrichtung eingeschaltet
hält, so lange die Signalspannung über einem bestimmten Wert liegt.
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Schwankungen der Signalspannung, solange diese oberhalb des Mindestwertes
liegen, haben also keinen Einfluß auf die Schalteinrichtung nach der Erfindung.
Ferner können vorübergehende Störgrößen keine Fehlbetätigung der Schalteinrichtung
hervorrufen.
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Die Schalteinrichtung ist z. B. überall dort vorteilhaft anwendbar,
wo bei Auftreten von Regelabweichungen entsprechend der Zeitkonstante der Regelstrecke
eine zeitverzögerte Schaltung erfolgen soll oder bei stufenweise schaltbaren Steuer-
oder Regelstrecken, bei denen die Stufenschaltung unbeeinflußt von vorübergehenden
Störgrößen entsprechend den jeweils vorliegenden Signalspannungen zeitverzögert
vorgenommen werden soll.
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Die Schalteinrichtung nach der Erfindung hat demnach keine Berührung
mit bekannten Magnetverstärkern als stufenlos veränderbare Steuer- oder Regelorgane
in Laststromkreisen bzw. als Netzkonstanthälter. Die magnetisch arbeitende Schalteinrichtung
nach der Erfindung ist im Gegensatz zu ebenfalls kontaktlos arbeitenden Halbleiterschaltern
auch für große Schaltleistungen geeignet. Als spannungsabhängiges Schaltorgan kann
beim Gegenstand der Erfindung vorteilhaft eine Gasentladungsröhre verwendet werden,
deren Zündspannung kleiner als die Signalspannung ist. Eine Signalspannung, die
an der ersten Wicklung auftritt, wird deshalb so lange am Magnetverstärker keine
Ausgangsspannung erzeugen, bis die Spannung am Ausgang des elektrischen Speichers
einen Wert erreicht hat, welcher zur Zündung der Gasentladungsröhre ausreicht. Nach
dem Zünden der Röhre werden die ersten und zweiten Übertragungskreise zusammen erregt
und die Magnetkerne des Magnetverstärkers unmittelbar in Sättigung gebracht, so
daß eine Ausgangsspannung auftritt, die den überwachungskreis (Rückkopplungskreis)
im Sinne einer weiteren Sättigung der Kerne erregt. Der zweite Überwachungskreis
kann anschließend entregt werden, ohne daß der Ausgang des Magnetverstärkers beeinflußt
wird, solange die Signalspannung einen bestimmten, am ersten Überwachungskreis auftretenden
Wert überragt. Sobald die Signalspannung am ersten Überwachungskreis verschwindet,
ist die von dem dritten Überwachungskreis vorbereitete wirksame Rückkopplung nicht
mehr in der Lage, die Ausgangsgröße des Magnetverstärkers aufrechtzuerhalten, so
daß der Laststromkreis stillgesetzt wird.
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Der dritte Überwachungskreis bildet hierbei zusammen mit dem Gleichstromausgang
den wirksamen Rückkopplungskreis.
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Weitere Aufgaben und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend
für einige Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt Fig. 1
eine schematische Darstellung einer Einrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 eine
Darstellung des Mittelwertes des Laststromes als Funktion der gesamten Magnetisierungskräfte
eines selbstsättigenden Magnetverstärkers, der einen Teil der Einrichtung nach Fig.
1 darstellt, Fig. 3 die Zeitfunktion der Spannung eines Kondensators, der ebenfalls
ein Teil der Einrichtung nach Fig. 1 ist, und Fig. 4 in schematischer Darstellung,
teilweise in Blockform, einen Stufenschalter, welcher Teile des Erfindungsgegenstandes
verwendet.
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In Fig. 1 ist ein selbstsättigender Magnetverstärker dargestellt mit
zwei Magnetkernen MB 1 und MB 2,
welchen Last- oder Ausgangswicklungen
LW, Vorspannungswicklungen BW, Rückkopplungswicklungere PF, Hauptüberwachungswicklungen
MC und Hilfsüberwachungswicklungen AC zugeordnet sind. Die Vorspannungswicklungen
weisen einen solchen Wickelsinn auf, daß der von ihnen erzeugte magnetische Fluß
dem sämtlicher anderer Wicklungen entgegenwirkt, d. h. im entsättigenden Sinn auf
die Magnetkerne einwirkt.
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Die Gleichrichter R1 und R2 bilden zusammen mit weiteren Gleichrichtern
R 3 und R 4 eine Brückenschaltung, so daß zwischen den Klemmen T3 und T4 eine Gleichspannung
auftritt, wobei die Klemme T 4 gegenüber der Klemme T 3 positiv ist.
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> In Reihe mit dem Gleichrichter R 1 liegt die Lastwicklung
LW des Magnetkernes MB 1 und in Reihe mit dem Gleichrichter R 2 die
Lastwicklung LW des Magnetkernes MB 2. Im Nullzweig der Gleichrichterbrücke
ist eine Wechselstromquelle S 1 angeordnet. Die Rückkopplungswicklungen PF beider
Magnetkerne und ein Widerstand Z 2 sind hintereinandergeschaltet und an die Klemmen
T 3 und T 4 angeschlossen.
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An den Klemmen T 1 und T 2 einer Signalspannungsquelle
S 2 ist ein Zeitglied, bestehend aus einem Widerstand Z 1 und einem Kondensator
C 1, angeschlossen. Als Widerstand Z1 ist vorzugsweise ein verstellbarer Widerstand
verwendet. Die Überwachungswicklungen MC sind über eine Gasent-Ladungsröhre NE,
vorzugsweise eine Glimmröhre mit einer Edelgasfüllung aus Neon od. dgl:, an den
Kondensator angeschlossen, wobei die Gasentladungsröhre NE und die Hauptüberwachungswicklungen
MC in Reihe liegen. Die Hilfsüberwachungswicklungen AC sind dagegen unmittelbar
an die Klemmen T1 und T2 der QuelleS2 angeschlossen.
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Die von den Wicklungen AC und MC erzeugten magnetischen Kräfte sind
derart, daß beim Maximum der Spannung der Quelle S 2 die Wicklungen AC oder MC allein
nicht in der Lage sind, eine Ausgangsspannung am Magnetverstärker zu erzeugen. Jedoch
sind beide Wicklungspaare zusammen in der Lage, ausreichende magnetische Kräfte
zu erzeugen, um die Vorspannungswicklungen BW wirkungslos zu machen und an
den Klemmen T 3 und T 4 eine Ausgangsspannung hervorzubringen. Auf
ähnliche Weise werden die Rückkopplungswicklungen PF keine Ausgangsspannung an den
Klemmen T3 und T4 aufrechterhalten, wenn nicht eine bestimmte Magnetisierungskraft
durch eine der Wicklungspaare AC oder MC erzeugt wird.
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Zur Verdeutlichung der Wirkungsweise der neuen vorbeschriebenen Anordnung
sei auf die Fig. 2 und 3 verwiesen. Die Vorspannungswicklungen BW erregen
den Magnetverstärker im Sinne seiner Sperrung bei einer Ausgangsspannung Null der
Signalstromquelle S2. Dadurch kommt, wie in Fig.2 gezeigt, der Punkt C rechts vom
Punkt A zu liegen, d. h., die Symmetrieachse F-B rückt um den Wert der Vormagnetisierung
durch die Wicklungen BW nach rechts von der Ordinate weg. Es sei nun angenommen,
daß die Ausgangsgröße der Quelle S 2 ihren möglichen Höchstwert erreicht. Der resultierende
magnetische
Fluß im Kern, herrührend von den Wicklungen
BW
und AC, wird auf den Wert B ansteigen, der jedoch, weil die Überwachungswicklungen
MC noch nicht zur Wirkung kommen, für die Erzeugung einer Ausgangsspannung am Magnetverstärker
nicht genügt. Wie in Fig. 3 gezeigt, nimmt nämlich die Spannung am Kondensator C
1 gemäß der Zeitkonstante des Zeitgliedes (gebildet aus dem Widerstand Z 1 und dem
Kondensator C 1) mit einer bestimmten Geschwindigkeit so lange zu, bis die Zündspannung
U 1 der Gasentladungsröhre NE gemäß Fig. 3 zum Zeitpunkt t 1 erreicht wird.
Nunmehr fließt auch durch die Wicklungen MC ein Strom, so daß die Gesamtmagnetisierungskraft
über einen zur Erzeugung einer Ausgangsspannung am Magnetverstärker notwendigen
Wert C, D ansteigt. Die Wicklungen PF werden danach erregt und dadurch der Magnetverstärker
noch weiter in Sättigung getrieben. Dieser Zustand ist bei E in Fig. 2 gezeigt.
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Nunmehr entlädt sich der Kondensator C 1 über die Gasentladungsröhre
NE und die Wicklungen MC so weit, bis zum Zeitpunkt t2 seine Spannung auf
die Löschspannung U2 der Gasentladungsröhre abgesunken ist; danach werden die Wicklungen
MC stromlos. Die volle Ausgangsspannung des Magnetverstärkers bleibt jedoch weiterhin
an den Klemmen T 3 und T 4 erhalten, solange beide Wicklungspaare AC und
PF noch erregt sind und dadurch den Zustand in Fig. 2 aufrechterhalten. Der
Kondensator C1 wird also kontinuierlich ge- und entladen und dadurch die Hauptüberwachungswicklung
MC periodisch stromführend, ohne dabei die Ausgangsspannung des Magnetverstärkers
zu beeinflussen. Bei Verschwinden der Signalspannung der Quelle S2 oder bei Absinken
der Signalspannung unter einen vorbestimmten Wert wird die Ausgangsspannung des
Magnetverstärkers auf Null zurückgeben, wie es in Fig. 2 bei G gezeigt ist, da jetzt
die Wicklungen MC und AC nicht mehr ausreichend oder überhaupt nicht mehr erregt
sind.
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In Fig. 4 ist eine vollständige Spannungsregelanordnung gezeigt, mit
einem Stufentransformator, der eine Anzahl von Anzapfungen an seinen primären oder
sekundären Wicklungen aufweist und der mit einem Stufenschalter bekannter Art ausgerüstet
ist. Der Stufenschalter und der Stufentransformator sind lediglich schematisch dargestellt
und mit 2 bezeichnet. Die ungeregelten Wechselstromspeiseleitungen des Transformators
sind mit 4 und 6 bezeichnet. Die Primärwicklungen von zwei Wandlern 5 und 7 sind
an spannungsgeregelte Leitungen 1 und 3 des Transformators 2 angeschlossen. Die
Sekundärwicklung des Wandlers 7 speist eine Reihenschaltung aus einem Gleichrichter
21 mit einem Kondensator 23 und ferner eine Reihenschaltung aus einem Gleichrichter
25 mit einem Kondensator 27. Die Gleichrichter 21 und 25 haben einander entgegengerichtete
Durchlaßrichtungen, so daß an den Kondensatoren 23 und 27 einander entgegengerichtete
Spannungen auftreten. Die Sekundärwicklung des Wandlers 5 speist die Erregerwicklungen
von Relais 9, 11 und 13. Das Relais 11 spricht bereits bei einer verhältnismäßig
geringen, an der Sekundärwicklung des Wandlers 5 auftretenden Spannung an und schließt
seinen Arbeitskontakt 19. Dagegen spricht das Relais 13 erst bei einer verhältnismäßig
hohen Spannung an, die der zwischen den geregelten Leitungen 1 und 3 maximal zulässigen
Spannung entspricht, und schließt seinen Arbeitskontakt 17. Das. Niederspannungsrelais
9 spricht bei einer Spannung an, die etwas kleiner als die Spannung ist, bei welcher
das Relais 13 anspricht, und öffnet seinen Ruhekontakt 15. Die Spannung, bei der
das Relais 9 anspricht, entspricht der untersten Grenze der Spannung,die an den
geregelten Leitungen 1, 3 auftreten darf.
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Abhängig von der Spannungshöhe verbindet einer der beiden Relaiskontakte
15 bzw. 17 den zugehörigen Kondensator 23 bzw. 27 mit einer Klemme 31, so daß das
Potential des jeweils angeschlossenen Kondensators zwischen diese Klemme und eine
Klemme 29 zu liegen kommt, die mit den beiden anderen Belägen der Kondensatoren
verbunden ist. Dadurch wird beim Unterschreiten einer vorgegebenen Spannung in der
geregelten Wechselstromleitung der Kondensator 23 an die Klemmen 31 und 29
eine solche Spannung legen, daß die Klemme 31 gegenüber der Klemme 29 positiv ist,
und bei einer vorbestimmten höheren Spannung in den Wechselstromleitungen 1, 3 wird
das Relais 13 mittels seines Kontaktes 17 die Spannung des Kondensators 27 an die
Klemmen 31, 29 legen, wobei die Klemme 31 gegenüber der Klemme 29 negativ ist.
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Zwei gleiche Magnetverstärker MA 1 und MA 2,
von denen
jeder dem Magnetverstärker in Fig. 1 entspricht, sind mit ihren in Reihe liegenden
Hauptüberwachungswicklungen MC 1 und MC 2 mittelbar in weiter unten
noch näher beschriebener Weise an die Klemmen 29 und 31 angeschlossen.
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Jeder Magnetverstärker hat zwei Magnetkerne 70
und 74 bzw. 80
und 84 mit je einer Lastwicklung LW, Rückkopplungswicklung PF, Vorspannungswicklung
BW, Hilfsüberwachungswicklung AC und der genannten Hauptüberwachungswicklung
MC. Die beiden Lastwicklungen LW 1 des Magnetverstärkers MA 1 sind
in zwei Zweigen eines Brückengleichrichters angeordnet, der aus vier Gleichrichtern
71, 73, 75 und 79 besteht. An die Verbindungsleitung zwischen den beiden Teilen
der Lastwicklungen LW 1
und den Gleichrichtern 71 und 75 ist eine Wechselstromhilfsleitung
65, 67 angeschlossen und die Gleichrichter sind so gepolt, daß eine zwischen den
Gleichrichtern 71 und 73 liegende Ausgangsklemme 72 gegenüber der zwischen den beiden
anderen Gleichrichtern angeordneten Ausgangsklemme 77 positiv ist. Entsprechendes
gilt auch für die Lastwicklungen LW 2 des Magnetverstärkers MA 2,
die über Gleichrichter 81, 83, 85 und 87 an die Hilfsleitungen 65 und 67 so angeschlossen
sind, daß eine der Klemme 72 entsprechende Klemme 82 gegenüber einer der Klemme
77 entsprechenden Klemme 86 negativ wird. Die Rückkopplungswicklungen PF 1 sind
an die Ausgangsklemmen 72 und 77 über einen Widerstand 69 angeschlossen und die
Rückkopplungswicklungen PF 2 über einen Widerstand 89 mit den Klemmen 82 und 86
verbunden. Die Vorspannungswicklungen BW 1 und BW 2 beider Magnetverstärker
sind in Reihe liegend an eine gemeinsame Gleichstromquelle angeschlossen. Die hintereinandergeschalteten
Hilfsüberwachungswicklungen AC 1 und AC 2 sind über den Kontakt 19
des Relais 11 an die Klemme 31, über den normalerweise geschlossenen Kontakt 55
eines nockenbetätigten Schalters 59 und einen dazu in Reihe liegenden Widerstand
35 an die Ausgangsklemme 29 angeschlossen. Die beiden Teilwicklungen AC
1 sind um ihre betreffenden Magnetkerne 70 und 74 in solchem Wickelsinn angeordnet,
daß sie in
den Magnetkernen einen Fluß hervorrufen, der beim Fließen
eines Stromes in Richtung des Pfeiles 96 dem durch die Vorspannungswicklungen
BW 1 er-
zeugten Magnetfluß entgegengesetzt gerichtet ist. In diesem Fall
ist die Klemme 29 gegenüber der - Klemme 31 positiv. Die beiden Teilwicklungen AC
2
des zweiten Magnetverstärkers sind um ihre Magnetkerne 80 und 84 so gewickelt,
daß sie beim Fließen eines Stromes entgegengesetzt der Pfeilrichtung 96 einen Fluß
hervorrufen, der dem durch die beiden Vorspannungswicklungen BW 2 erzeugten
Fluß entgegengesetzt gerichtet ist.
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Die vier Wicklungen MC 1 und MC 2 der Magnetverstärker
MA 1 und MA 2 sind in Reihe geschaltet und mit den Klemmen 31 und 29 einerseits
über den Kontakt 19 und andererseits über einen verstellbaren Widerstand 33 und
eine Gasentladungsröhre 93, z. B. eine mit Neon gefüllte Glimmentladungsröhre gemäß
Fig. 1, verbunden. Ein Kondensator 91, welcher dem Kondensator C 1 in Fig. 1 entspricht,
ist an die Hintereinanderschaltung der Neonröhre 93 mit - den Hauptüberwachungswicklungen
MC 1 und MC 2 parallel angeschlossen. Die Wicklungen MC
1
sind um ihren Magnetkern in solchem Sinne gewickelt, daß bei einem Strom
in Richtung des Pfeiles 94, bei dem die Klemme 29 positiv gegenüber der Klemme 31
ist, der durch sie hervorgerufene Magnetfluß in Opposition zum Fluß der Vorspannungswicklungen
BW 1 steht. Das gleiche gilt für die Wicklungen MC 2 und die Vorspannungswicklungen
BW 2,
bei denen ebenfalls zwei entgegengesetzt gerichtete Magnetflüsse auftreten,
wenn der Strom durch die Wicklungen MC 2 entgegengesetzt der Pfeilrichtung
94 fließt. Auf Grund der obigen Darlegungen und bei der in dem Ausführungsbeispiel
des Magnetverstärkers nach Fig. 1 beschriebenen Arbeitsweise desselben ist es klar,
däß die Wicklungen AC 1 und MC 1 an den Klemmen 72 und 77 eine
Ausgangsspannung erzeugen, wenn ein Stromfluß durch diese Wicklungen in Richtung
der Pfeile 94 und 96 stattfindet, daß dagegen eine Ausgangsspannung an den Klemmen
82 und 86 nur dann auftritt, wenn ein Stromfluß durch diese Wicklungen AC
2 und MC 2 in entgegengesetzter Richtung der Pfeile 94 und 96 stattfindet.
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Zum Antrieb des Stufenschalters für den Transformator ist ein Gleichstrommotor
45 mit zwei Feldwicklungen 49 und 51 vorgesehen. über Kontakte 37 und 39 kann jeweils
eine der Feldwicklungen in Reihe mit dem Anker des Motors 45 an zwei Klemmen 36
und 46 einer Gleichstromquelle angeschlossen sein. Selbstverständlich kann zu diesem
Zweck auch ein Wechselstrommotor verwendet werden. Der Kontakt 37 ist ein Teil eines
Relais 41, dessen Wicklung an die Ausgangsklemmen 72 und 77 des Magnetverstärkers
MA 1 angeschlossen ist; der Kontakt 39 bildet einen Teil eines Relais 43,
dessen Spule an die Klemmen 82 und 86 angeschlossen ist.
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Zur Entladung des Kondensators 91 am Ende des Stufenschaltvorganges
dient ein nockenbetätigtes Relais 59. Es besteht im wesentlichen aus einem Hebel,
an dessen einem Arm je ein Kontaktteil eines Kontaktes 57 und des Kontaktes 55 befestigt
ist. An dem anderen Arm kommt am Ende des Stufenschaltvorganges ein durch den Motor
45 über mechanische übertragungsmittel 63 angetriebener Nocken 61 zur Wirkung und
kippt den Hebel gegen eine Federkraft in die Lage, wo der Kontakt 57 geschlossen
ist, so daß dieser einen Stromkreis über einen Entladungswiderstand 53 für den Kondensator
91 schließt. Gleichzeitig wird der vorher geschlossene Kontakt 55 geöffnet.
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Im Betrieb speist der Transformator 2 die Leitungen 1 und 3 mit seiner
Sekundärspannung, wodurch das Relais 11 anspricht und seinen Kontakt 19 schließt.
Das Niederspannungsrelais 9 bleibt so lange in Ruhe und sein Kontakt 15 geschlossen,
bis die Spannung an den Leitungen 1, 3 auf den Ansprechwert dieses Relais ansteigt.
Sollte die Anfangsspannung an den Leitungen 1 und 3 nicht ausreichen, um das Niederspannungsrelais
9 nach einer bestimmten Zeitdauer, welche durch die Zeitkonstante des Widerstandes
33 und des Kondensators 91 gegeben ist, zu betätigen, dann wird die Neonröhre 93
zünden und dabei das am Ausgang des Magnetverstärkers MA 1 liegende Relais
41 erregen. Das Relais schließt seinen Kontakt 37 und setzt dadurch den Motor 45
in Betrieb, in dem Sinne, daß der Stufenschalter des Transformators 2 die Spannung
des Transformators höher regelt. Am Ende des Stufenschaltvorganges kippt der Nocken
61 den Schalter 59 aus der gezeichneten Lage; schließt den Kontakt 57, so daß der
Kondensator 91 entladen wird. Der Kontakt 55 wird dagegen geöffnet, so daß die Wicklung
AC 1 des Magnetverstärkers MA 1 stromlos wird. Dadurch öffnet das ebenfalls stromlos
gewordene Relais 41 seinen Kontakt 37. Falls die Spannung noch zu niedrig ist, wird
danach der Stufenschalter wiederum mit einem anderen Ablauf betätigt, bis das Niederspannungsrelais
anspricht. Sollte die zu regelnde Spannung anschließend unter den Ansprechwert des
Niederspannungsrelais absinken, so erfolgt ein Entladungsvorgang der beschriebenen
Art.
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Steigt dagegen die Spannung an die Leitung 1, 3 auf einen Wert an,
bei dem das Relais 13 anspricht, dann zündet die Neonröhre 93 nach einer bestimmten
Zeit und erzeugt dabei eine Ausgangsspannung am Magnetverstärker MA 2, die
zum Ansprechen des Relais 43 führt. Dieses schaltet seinerseits durch Schließen
seines Kontaktes 39 den Motor 45 in bestimmtem Drehsinn ein, und zwar so, daß er
den Stufenschalter im Sinne einer Verringerung der Ausgangsspannung des Transformators
2 betätigt. Am Ende des Stufenschaltvorganges wird der Nocken 61 wiederum :den Kontakt
57 schließen - wodurch der Entladestromkreis für den Kondensator 91 hergestellt
ist - und den Kontakt 55 öffnen. Dabei werden die. Wicklungen AC 2 des Magnetverstärkers
MA 2 stromlos, so daß das Relais 43 ebenfalls abschaltet und seinen Kontakt
39 öffnet. Geringe Abweichungen der Spannung des geregelten Netzes 1, 3 vom Sollwert
durch kurzzeitige Belastungsstöße werden somit bei der neuen Zeitverzögerungseinrichtung
nicht berücksichtigt.
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Die beim Gegenstand der Erfindung benutzten ruhenden Teile des Magnetverstärkers
schließen schädliche Einflüsse der früher verwendeten mechanischen Einrichtungen
auf die Regelung aus. Da alle Teile robust und wartungslos sind, ist die neue Einrichtung
gegen Stöße und Erschütterungen unempfindlich und hat deshalb eine wesentlich längere
Lebensdauer als die Einrichtungen dieser Art mit Vakuumröhren. Die neue Einrichtung
ist darüber hinaus im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen
jederzeit
einsatz- und arbeitsbereit. Versuche haben ergeben, daß Zeitverzögerungen von 5
Sekunden bis 180 Sekunden leicht erreicht werden können bei praktisch sofortigem
Einsatz.