DE1136583B

DE1136583B - Anordnung zum Verhueten der Eisbildung an OEffnungen von Luftfahrzeugen

Info

Publication number: DE1136583B
Application number: DEH42766A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Eduard Toennies
Original assignee: Hamburger Flugzeugbau GmbH
Current assignee: Hamburger Flugzeugbau GmbH
Priority date: 1961-06-02
Filing date: 1961-06-02
Publication date: 1962-09-13
Also published as: GB937024A; US3253404A

Description

Anordnung zum Verhüten der Eisbildung an Öffnungen von Luftfahrzeugen Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Verhüten der Eisbildung an dem Luftstrom ausgesetzten, nur zeitweilig benutzten Lufteintrittsöffnungen von Luftfahrzeugen.
An Strahltriebwerken, die nur während bestimmter Flugfälle, wie Start und Landung, in Tätigkeit gesetzt werden, also während der größten Dauer des Fluges außer Betrieb sind, ist es bekannt, die Lufteintrittsöffnungen zu verschließen, um ein Weiterlaufen der Turbinen durch Windmühlenwirkung und ein zu starkes Unterkühlen bei Flügen in großer Höhe zu vermeiden. Diese Anordnungen haben zwei wesentliche Nachteile. Erstens ist es schwierig, eine einwandfrei arbeitende Verschlußeinrichtung vor der Lufteintrittsöffnung von Strahltriebwerken anzubringen, und zweitens ist es erforderlich, die Lufteintrittsöffnung selbst und die beweglichen Teile ihrer Verschlußeinrichtung vor Eisansatz zu bewahren. Da die Oberfläche bei größeren Triebwerksöffnungen, an denen Eisansatz verhindert werden soll, verhältnismäßig groß ist, ist auch die für die Enteisung erforderliche Leistung von einer Größenordnung, welche die gesamte Energiebilanz des Luftfahrzeuges stark beeinfiußt.
Zur Vermeidung der vorstehenden Nachteile schlägt die Erfindung vor, daß während der Zeit, in der eine Lufteintrittsöffnung nicht benutzt wird, vor der,Lufteintrittsöffnung ein die Strömung störender Körper angeordnet ist, der den gleichmäßigen Luftstrom um die Öffnung herum lenkt.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Anordnung besteht darin, daß der Luftstrom hinter dem Störkörper stark durchwirbelt wird und dadurch für einen Eisansatz ungünstige Verhältnisse schafft. Der Störungskörper wird zweckmäßig so bemessen, daß bei einer verschließbaren Öffnung der durch den Störkörper abgelenkte gleichmäßige Luftstrom auch an den Verschlußteilen vorbeigelenkt wird. Die Erfindung hat gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal den Vorteil, daß im wesentlichen nur die kleine Fläche des Störkörpers vor der Vereisung zu schützen ist. Hierfür ist eine verhältnismäßig geringe Energiemenge erforderlich. Nach weiterer Ausbildung der Erfindung wird der Störkörper bei Benutzung oder Öffnung der Lufteintrittsöffnung in eine den Luftstrom in die Öffnung nicht behindernde Stellung gebracht.
Die Figuren zeigen als Beispiel für die Erfindung die Anordnung von Störkörpern vor Lufteintrittsöffnungen von Strahltriebwerken.
Fig. 1 zeigt eine offene Lufteintrittsöffnung mit in dieser eingezogenem Störkörper; Fig.2 stellt die Anordnung nach Fig. 1 mit geschlossenem Lufteintritt und herausgeschobenen Störkörper dar; Fig.3 zeigt die gleiche Anordnung wie Fig.2, jedoch ohne Verschlußeinrichtung; Fig. 4 zeigt eine offene Lufteintrittsöffnung mit abgeschwenktem Störkörper, und Fig. 5 stellt diese Anordnung mit geschlossenem Lufteintritt und vorgeschwenktem Störkörper dar. Die Fig. 1 zeigt einen Flügel 1 mit einem angehängten Strahltriebwerk 2, welches während der größten Zeit des Fluges außer Betrieb ist. An der Lufteintrittsöffnung 3 des Strahltriebwerkes 2 sind Verschlußkappen 4 angeordnet, welche in der gezeigten Figur beiseitegeschwenkt sind. In der Lufteintrittsöffnung 3 befindet sich ein Körper 5, der den Lufteintritt in das Strahltriebwerk 2 nicht stört. Ist nach Fig. 2 das Strahltriebwerk 2 außer Betrieb gesetzt, so sind die Verschlußkappen 4 vor die Lufteintrittsöffnung 3 geschwenkt. Vorher wird der Körper 5 bis in die gezeigte Stellung herausgeschoben und erfüllt dann seine erfindungsgemäße Aufgabe zur Störung und Lenkung des Luftstromes um den Rand der Lufteintrittsöffnung 3.
In der Fig. 3 ist gezeigt, daß der Störkörper 5 geeignet ist, die Verschlußkappen 4 weitgehend zu ersetzen. Der gleichmäßige Luftstrom, der durch Stromfäden 9 angedeutet ist, wird durch den Störkörper 5 um den Rand der Lufteintrittsöffnung 3 gelenkt. Zwischen den Stromfäden 9 ist ein Wirbelgebiet 10 vorhanden, aus dem nur wenig Luft in das Strahltriebwerk 2 eintritt und das einem Eisansatz hinderlich ist.
In den Fig. 4 und 5 ist eine ähnliche Anordnung wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt. Dabei ist jedoch der Lufteinlaß als Drehkörper 6 ausgebildet, der um einen Drehpunkt 7 gedreht werden kann. Der Störkörper 5 wird von einem Schwenkarm 8 gehalten. Bei offener Eintrittsöffnung nach Fig. 4 ist der Störkörper 5 in die Verkleidung zwischen Flügel 1 und Strahltriebwerk 2 zurückgeschwenkt. Bei geschlossener Stellung des Lufteinlasses ist der Störkörper 5 durch Vorschwenken des Armes 8 in die Stellung gemäß Fig.5 gebracht, in welcher er den Luftstrom stört bzw. ablenkt.
Die erfindungsgemäße Anordnung des Störkörpers kann ebenso auch vor anderen zeitweilig geöffneten Lufteintrittsöffnungen an Luftfahrzeugen, wie z. B. vor Belüftungsöffnungen, mit demselben Erfolg wie vor dem in den Figuren gezeigten Strahltriebwerk erfolgen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Anordnung zum Verhüten der Eisbildung an dem Luftstrom ausgesetzten, nur zeitweilig benutzten Lufteintrittsöffnungen von Luftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß während der Zeit, in der eine Lufteintrittsöffnung (3) nicht benutzt wird, vor der Lufteintrittsöffnung ein die Strömung störender Körper (5) angeordnet ist, der den gleichmäßigen Luftstrom um die Öffnung herum lenkt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer verschließbaren Lufteintrittsöffnung (3) der durch den Störkörper (5) abgelenkte gleichmäßige Luftstrom auch um die Verschlußteile (4) herum gelenkt wird.
3. Anordnung nach Anspruch 2, gekennzeichnet, daß im wesentlichen nur der Störkörper (5) enteist wird.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Störkörper (5) bei Benutzung oder Öffnung der Lufteintrittsöffnung (3, 6) in eine den Luftstrom in die öffnung nicht behindernde Stellung gebracht wird.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Störkörper (5) in die Lufteintrittsöffnung (3) eingezogen wird.
6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Störkörper (5) aus dem Bereich der Lufteintrittsöffnung (6) herausgeschwenkt wird.