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Antrieb einer Krempelanlage Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb
einer Krempelanlage, die aus mehreren in einer Reihe nebeneinander aufgestellten
Krempeln besteht, deren Faserbänder zu einem Band zusammengefaßt werden, das anschließend
in einer Strecke verzogen wird, wobei die Krempeln und das Streckwerk von einem
einzigen Motor angetrieben werden.
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An sich ist es bei sogenannten Gruppenantrieben von Krempeln bekannt,
mehrere nebeneinander aufgestellte Krempeln von einem einzigen Motor aus anzutreiben.
Man hat wohl auch vorgeschlagen, z. B. bei einem Drei-Krempel-Satz, die Tambourwellen
zweier Krempeln miteinander zu verbinden, die dritte Krempel wurde jedoch in bekannter
Weise durch ein besonderes Zwischengetriebe von dem Hauptantriebsmotor gesondert
angetrieben.
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In allen Fällen waren jedoch die Getriebeachsen der verschiedenen
Getriebe einer Krempel nicht untereinander verbunden, so daß es für jede Krempel
des umfangreichen Zwischengetriebes zwischen dem Hauptmotor und den einzelnen Getriebeachsen
bedurfte. Dies hat aber zur Folge, daß jede der Krempeln für sich eingestellt werden
muß. Dies bedingt aber, daß zwischen den einzelnen Krempeln ausreichend Platz für
das Bedienungspersonal vorhanden sein muß, um einen ungestörten, ungefährlichen
Zugang zu den verschiedenen Getrieben zu haben.
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Der Transport der Wickel bzw. der Luntenkannen von einer Krempel zur
anderen oder zur nachfolgenden Verarbeitungsmaschine, der Strecke, erfolgte hierbei
immer in der üblichen Weise von Hand.
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Wohl ist es bereits bei der Krempelanlage der eingangs genannten Art
bekannt, gemeinsame Abführbänder für die Lunten oder Faserbänder benachbarter Krempeln
eines Satzes von nebeneinanderstehenden Krempeln zu verwenden, die in ihrer Gesamtheit
auch nur von einem Hauptmotor angetrieben werden. Dieser Antrieb erfolgte jedoch
in der bei Gruppenantrieben üblichen Weise von einer jeder der beiden Gruppen gemeinsamen
Haupttransmission unter Verwendung von Zwischengetrieben zwischen jeder der Untertransmissionen
und dem Antrieb für die einzelne Krempel. Die Antriebe der einzelnen Krempelgetriebe
sind dabei in der üblichen Weise von dem Antrieb jeder der Krempeln abgeleitet.
Auch hier ergibt sich wiederum der höhere Platzbedarf wegen der erforderlichen Zugänglichkeit
zu den einzelnen Getrieben, so daß trotz der gemeinsamen Abführung der verschiedenen
Lunten ein technischer Fortschritt bei der gesamten Anordnung nicht vorhanden ist.
Bei einer Änderung der Umlaufgeschwindigkeit der Walzen der Krempeln müssen die
Getriebe jeder Krempel zeitraubend eingestellt werden.
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Alle die vorerwähnten Nachteile sollen durch die Erfindung behoben
werden. Sie besteht bei dem Antrieb einer Krempelanlage der eingangs genannten Art
darin, daß die Krempeln. derart nebeneinander aufgestellt sind, daß die Wellen sämtlicher
umlaufender Teile der Krempeln, wie Tambour, Abnehmer, Speisewalzen, Arbeiterwalzen
usw., miteinander fluchten und daß zum Antrieb dieser Wellen ein an den Antriebsmotor
angeschlossener, auch den Antrieb des Streckwerkes enthaltender Getriebekasten vorgesehen
ist, der die für die einzelnen umlaufenden Teile erforderlichen, einstellbaren Zwischengetriebe
enthält und seitlich neben der ersten Krempel angeordnet ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Enden der fluchtenden Wellen
jeder Krempel zum Stillsetzen der jeweils nicht benötigten Krempeln am Ende der
ganzen Krempelanlage durch lösbare Kupplungen miteinander verbunden sind.
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Die gleichachsige Anordnung und Verbindung sämtlicher Wellen aller
Krempeln der Krempelanlage gibt einmal die Möglichkeit, die Einstellung der Umlaufgeschwindigkeit
aller zu einem Krempelsatz gehörigen Walzen u. dgl. von einer einzigen Stelle aus
einstellen zu können, so daß das zeitraubende Einstellen an den einzelnen Krempeln.
entfällt. Diese
Einstellung kann daher von einem einzigen Arbeiter
vorgenommen werden, wodurch Fehleinstellungen innerhalb des Krempelsatzes nicht
erfolgen können. Es ergibt sich hieraus also eine bedeutende Ersparnis an Arbeitskräften.
Die früher notwendige Zugänglichkeit während des Betriebes zu den einzelnen Getrieben
der einzelnen Krempeln ist aus diesem Grunde nicht erforderlich, da die einzelnen
Getriebe nun entfallen, so daß die Krempeln wesentlich näher aneinandergerückt werden
können, was seinerseits eine erhebliche Platzersparnis zur Folge hat. Bei gleicher
Leistung des ganzen Satzes tritt somit eine Verringerung der Unkosten ein, was bei
dem heutigen Wettbewerb von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist.
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An Hand der Zeichnung soll nachstehend die Erfindung erläutert werden.
Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht einer Krempelanlage nach der Erfindung, Fig.
2 schematisch eine Seitenansicht der Anlage gemäß Fig. 1, Fig. 3 den Grundriß der
Anlage gemäß Fig. 1, Fig.4 schematisch eine Ansicht des mit der Anlage gemäß Fig.
1 und 2 gekuppelten Streckwerkes nebst Ablegevorrichtung.
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Die beispielsweise aus den Krempeln 3 a, 3 b, 3 c,
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d usw. bestehende Anlage ist auf einem Tragrost aufgestellt, der aus mehreren Untergestellen
1 besteht, die mittels Bolzen od. dgl. mit parallelen Längsprofilen 2 verbunden
sind, so daß ein starrer Rost gebildet ist. Mit 4 ist ein Getriebekasten
bezeichnet, in welchem sämtliche für eine Krempel in Frage kommenden Zwischengetriebe
einer Krempel eingebaut sind. Sämtliche Krempeln werden von einem einzigen Antriebsmotor
5 angetrieben, der als Elektromotor ausgebildet ist.
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Von dem einzigen Motor 5 werden innerhalb des Getriebekastens
4 über einstellbare Zwischengetriebe die Wellen der Zwischengetriebe für
die einzelnen Krempelgetriebewellen angetrieben, wie sie sonst für jede einzelne
Krempel erforderlich sind.
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Jedes aus dem Getriebekasten 4 heraustretende Wellenende der
Haupttriebwelle sowie der einzelnen Zwischengetriebewellen ist durch Kupplungen
8a, 8b, 8c, 8d..., 9a, 9b, 9c, 9d..., 10a, 10b, 10c, 10d...,
11a, 11b, 11c, 11d ... mit den entsprechenden Wellen der Krempel-Getriebeteile,
wie Speisewalzen, Arbeiterwalzen, Krempeltrommel, verbunden. Irgendwelche einstellbaren
Zwischengetriebe an den einzelnen Krempeln entfallen dabei. Die Kupplungen 8 a,
8 b, 8 c ... dienen z. B. zur Verbindung des Getriebekastens 4 mit
den untereinander gekuppelten Trommelwellen der nebeneinanderstehenden Krempeln
und sind elastische Flanschenkupplungen von bekannter Bauart. Die Kupplungen 9 a,
9 b, 9 c ... und 10 a, 10 b,
10 c sind von der
gleichen Art wie Kupplungen 8 a, 8 b, 8 c. . ., aber von kleineren Abmessungen
und dienen zur Übertragung des Antriebes der Arbeiterwalzen bzw. der Wanderdeckel.
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Die Kupplungen 11a, 11b, 11c ... dienen zur Steuerung
der Speisewalzen. Alle Kupplungen sind als lösbare Flansch- oder Klauenkupplungen
mit elastischer Dämpfung ausgebildet, so daß eine oder mehrere der nebeneinanderstehenden
Krempeln am Ende der Anlage abgeschaltet werden können. Weitere Kupplungen, Muffen
od. dgl. 19 a, 19 b, 19 c, 19 d ... verbinden die Wellen der
Lunte-nverdichterwalzen der Krempeln und können durch Verschiebung längs der entsprechenden
Welle eingekuppelt oder ausgekuppelt werden. Eine Führung 20 für die Lunten
oder Faserbänder (in Fig.4 strichpunktiert eingezeichnet), die aus den Verdichterwalzen
der einzelnen Krempeln kommen, leitet die Lunten zum Streckwerk 21, welches sie
nach dem Verstrecken an eine Spinnkanne 22 abliefert. Auch dieses Streckwerk
21 wird über den Getriebekasten 4 angetrieben.