DE1135619B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gussstuecken in Sandformen unter Verwendung von Druckgas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gussstuecken in Sandformen unter Verwendung von DruckgasInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/09—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting by using pressure
- B22D27/13—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting by using pressure making use of gas pressure
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Casting Devices For Molds (AREA)
Description
Beim Formguß tritt bekannterweise häufig die sogenannte Mikroporosität bzw. Mikrolunkerung auf, die
zu einer Verringerung der mechanischen Eigenschaften des Gußstückes führt. Es sind daher verschiedene
Vorschläge bekannt, um diese Nachteile zu vermeiden, wobei man insbesondere gießtechnische
Maßnahmen ergriffen hat. Soweit Gußstücke im Sandguß hergestellt werden, ist es bekannt, zur Verringerung
der Mikrolunkerung und zur Erhöhung der Dichte der Gußstücke das Gießen unter Überdruck
in einer Druckkammer vorzunehmen. Dieses Verfahren ist naturgemäß apparativ außerordentlich aufwendig,
da es druckdichte Einrichtungen erfordert, die nicht nur die Form, sondern auch den Tiegel umschließen.
Außerdem hat man versucht, die Mikrolunkerung beim Sandguß dadurch zu verringern, daß
man auf die Steiger durch Aufsetzen von Hauben mittels Gasen einen Druck auf die Schmelze ausübt. Dieses
Verfahren ist jedoch praktisch kaum durchführbar, weil der Druck auf den Steiger zunächst dazu führt,
daß das Gas durch den Sand in der Nähe der Steiger entweicht, so daß kein wirksamer Druck entsteht.
Wenn der Druck erhöht wird, besteht die Gefahr, daß die Form gesprengt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, wobei die vorgenannten Nachteile
vermieden werden und wobei mit einfachen apparativen
Mitteln eine erhebliche Verminderung der Mikrolunkerung und damit eine Verbesserung der
mechanischen Eigenschaften erreicht wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zum Herstellen
von dichten Metallgußstücken in Sandformen unmittelbar nach Beendigung des Gießvorganges mindestens
auf die gesamte Oberseite der Sandform bei noch flüssiger Schmelze ein Überdruck mittels Druckgas
bis zur völligen Erstarrung des Gußstückes ausgeübt. Vorzugsweise wird als Druckgas Preßluft verwendet,
so daß keine inerten Gase erforderlich sind. Der anzuwendende Druck liegt allgemein zwischen
0,5 und 10, vorzugsweise zwischen 1,5 und 6 atü.
Der wesentliche Unterschied der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik liegt darin, daß der
Druck nicht nur auf die Steiger, sondern auf die gesamte Oberfläche der Sandform ausgeübt wird. Dadurch
wird vermieden, daß das Druckgas durch den Sand im Oberteil der Form entweicht. Soweit der
Druck lediglich auf die Oberseite des Oberkastens, nicht jedoch auf die ganze Sandform ausgeübt wird,
kommt es natürlich vor, daß das Druckgas sowohl am Boden als auch zwischen Ober- und Unterkasten
der Sandform in geringem Umfange entweicht. Dies hat aber keinerlei Nachteile, wenn nur der erforder-Verfahren
und Vorrichtung zum Herstellen von Gußstücken in Sandformen
unter Verwendung von Druckgas
unter Verwendung von Druckgas
Anmelder:
Metallgesellschaft Aktiengesellschaft,
Frankfurt/M., Reuterweg 14
Frankfurt/M., Reuterweg 14
Dr. Josef Dornauf, Kelkheim (Taunus),
und Dr. Bernhard Kiefer, Oberursel (Taunus),
sind als Erfinder genannt worden
und Dr. Bernhard Kiefer, Oberursel (Taunus),
sind als Erfinder genannt worden
liehe Druck aufrechterhalten wird, und bringt bei Verwendung von Preßluft keine nennenswerten Verluste.
Zweckmäßigerweise werden di& Steiger so groß bemessen, daß ihre Wärmekapazität ausreicht, sie
nicht nur bis zum Schließen des Deckels, sondern auch eine gewisse Zeit danach noch flüssig zu halten,
damit genügend flüssige Restschmelze in das Gußstück hineingedrückt werden kann.
Das Verfahren eignet sich vorzugsweise zur Herstellung von Gußstücken aus hochfesten Legierungen,
insbesondere auf Aluminiumbasis, die bekannterweise sehr zur Mikrolunkerung und Gasporosität neigen.
Die Aluminiumlegierungen enthalten als hauptsächliehe Legierungskomponenten entweder Magnesium
oder Magnesium und Zink oder Kupfer oder Silizium. Außerdem eignet sich das Verfahren vorzugsweise
zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Legierungen auf Magnesiumbasis.
Die Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von einigen hochfesten Aluminiumgußlegierungen
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sei an folgenden Beispielen gezeigt:
Eine Aluminiumgußlegierung mit 10% Magnesium
ergab bei normalem Gießverfahren ohne Druckanwendung in einem Sandgußteil folgende Festigkeitseigenschaften:
Streckgrenze 15 kg/mm2
Zugfestigkeit 23 kg/mm2
Bruchdehnung 8%
BrineUhärte 80 kg/mm2
209 638/513
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Gußstücke, bei denen bei der Erstarrung
ein Druck von 3 atü ausgeübt wurde, hatten folgende Eigenschaften:
Streckgrenze 17 kg/mm2
Zugfestigkeit 29 kg/mm2
Bruchdehnung 21%
Brinellhärte 91 kg/mm2
Eine andere Aluminiumgußlegierung mit 4% Kupfer und 0,2 % Titan ergab beim Gießen ohne
Druckanwendung bzw. wiederum mit 3 atü Druck nach dem Gießen auf die erstarrende Schmelze folgende
Werte:
15
Streckgrenze, kg/mm2
Zugfestigkeit, kg/mm2
Bruchdehnung, °/o
Brinellhärte, kg/mm2 .
Zugfestigkeit, kg/mm2
Bruchdehnung, °/o
Brinellhärte, kg/mm2 .
Oatü | 3 atü |
18 | 18 |
26 | 30 |
3 | 9 |
85 | 91 |
Eine andere Aluminiumgußlegierung mit 4,5% Zink und 2% Magnesium zeigte folgende Eigenschäften:
Streckgrenze, kg/mm2
Zugfestigkeit, kg/mm2
Bruchdehnung, %
Brinellhärte, kg/mm2 .
Zugfestigkeit, kg/mm2
Bruchdehnung, %
Brinellhärte, kg/mm2 .
Oatü
23
26
110
3 atü
25
32
115
35
Zwei Beispiele einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in Abbildungen
beschrieben:
Abb. 1 zeigt den Unterkasten 1 und Oberkasten 2 einer üblichen Sandform, die auf dem Boden 3 aufgestellt
ist. Nach dem Eingießen der Schmelze wird die Haube 4 aufgebracht, der durch die Dichtungen
5 a am Oberteil des Oberkastens abgedichtet ist. Mit den Dichtungen 56 sind auch die Zwischenräume
zwischen Ober- und Unterkasten abgedichtet. Die Zentrierbolzen 6 der Formkästen dienen in diesem
Fall gleichzeitig als Verklammerung für die Haube 4. Nach dem Gießen wird die Haube auf den Oberteil
des Formkastens gelegt, und die Zentrierbolzen werden um das Gelenk 9 hochgeklappt und festgezogen. Die Druckluft wird durch den Anschlußstutzen
7 zugeführt. Ein Manometer oder Druckventil kann am Anschlußstutzen 8 angebracht werden.
In Abb. 2 ist eine andere Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei der die Druckhaube 4 a den
ganzen Formkasten aufnimmt und mit einer Boden platte3 a durch eine Verriegelung 6 a unter Einlage
der Dichtung 5 druckdicht verklammert wird.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von dichten Metallgußstüeken in Sandformen unter Verwendung
von Druckgas, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung des Gießvorganges mindestens
auf die gesamte Oberseite der Sandform bei noch flüssiger Schmelze ein Überdruck mittels Druckgas
bis zur völligen Erstarrung des Gußstückes ausgeübt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mittels Druckluft ein Druck
zwischen 0,5 und 10, vorzugsweise zwischen 1,5 und 6 atü ausgeübt wird.
3. Anwendung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2 zur Herstellung von Gußstücken
aus hochfesten Aluminiumlegierungen, die Magnesium oder Magnesium und Zink oder Kupfer
oder Silizium als hauptsächliche Legierungsbestandteile enthalten.
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet
durch eine Druckhaube (4) mit Druckleitung (7), die durch Befestigungsmittel (6) mit dem Formkasten
(1, 2) oder der Formkastenunterlage (3 a) verbunden und durch Dichtungen (5) gasdicht
abgeschlossen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 249 598, 720 556;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1024 679;
schweizerische Patentschrift Nr. 220 803;
USA.-Patentschrift Nr. 2 314 839.
Deutsche Patentschriften Nr. 249 598, 720 556;
deutsche Auslegeschrift Nr. 1024 679;
schweizerische Patentschrift Nr. 220 803;
USA.-Patentschrift Nr. 2 314 839.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
® 209 638/313 8.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM39405A DE1135619B (de) | 1958-10-25 | 1958-10-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gussstuecken in Sandformen unter Verwendung von Druckgas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM39405A DE1135619B (de) | 1958-10-25 | 1958-10-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gussstuecken in Sandformen unter Verwendung von Druckgas |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1135619B true DE1135619B (de) | 1962-08-30 |
Family
ID=7303396
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM39405A Pending DE1135619B (de) | 1958-10-25 | 1958-10-25 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gussstuecken in Sandformen unter Verwendung von Druckgas |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1135619B (de) |
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-
1958
- 1958-10-25 DE DEM39405A patent/DE1135619B/de active Pending
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