DE3815828C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum steigenden Gießen von Metallen, insbesondere reaktiven
Metallen wie etwa bestimmten Legierungen, die Legierungs
bestandteile enthalten, die bei Gießtemperaturen mit Luft
unter Bildung von für die Gießteile schädlichen Oxiden
und/oder Nitriden reagieren.
Zum Gießen solcher reaktiven Metalle unter Erhalt von
Erzeugnissen hoher Güte sollten sämtliche Gießvorgänge, bei
denen das Metall eine Temperatur hat, bei der es mit Luft
in Reaktion tritt, unter Luftausschluß gegossen werden, und
zwar entweder mittels eines Unterdrucks oder dadurch, daß
die Luft durch ein Inertgas ersetzt wird. In den US-PS′en
38 63 706 und 39 00 064 sind ein Verfahren und eine Vor
richtung angegeben, die allgemein zum steigenden Gießen
unter Luftausschluß angewandt werden. Dabei ist eine herme
tisch dichte evakuierbare Kammer über einem hermetisch
dichten Gehäuse eines Schmelztiegels für das Metall ange
ordnet, wobei die Kammer durch eine hermetisch dichte Lei
tung mit dem Tiegel in Verbindung steht, die von der Kammer
durch die Oberseite des Tiegelgehäuses verläuft und einen
zwischengeschalteten Verschlußschieber enthält. Eine in
Vertikalrichtung teilbare Druckkammer innerhalb der Kammer
nimmt eine durchlässige Gießform diese hermetisch umschlie
ßend auf, wobei das Unterende eines Füllrohrs der Gießform
aus dem Boden der Druckkammer ragt.
Bei Anwendung dieser bekannten Vorrichtung wird ein Vorrat
einer zu vergießenden Metallschmelze in dem Tiegel bereit
gestellt, indem Blöcke im Tiegel zum Schmelzen gebracht
werden, wobei das Tiegelgehäuse auf Hochvakuum evakuiert
ist. Zum Gießen wird die Gießform in der Druckkammer inner
halb der Kammer angeordnet, Druckkammer und Kammer werden
hermetisch verschlossen und evakuiert, und diese und das
Tiegelgehäuse werden mit einem Schutzgas wie Argon auf das
gleiche niedrige Vakuum gefüllt. Wenn der Absperrschieber
in der Leitung geöffnet ist, wird die Druckkammer durch die
Leitung abgesenkt, bis das vorstehende Ende des Füllrohrs
der Gießform unter dem Spiegel der Metallschmelze im Tiegel
steht. Dann wird die Druckkammer auf ein ausreichend hohes
Vakuum evakuiert, so daß die Metallschmelze durch das Füll
rohr steigt und die Formhohlräume füllt. Nach ausreichendem
Erhärten des Metalls in den Formhohlräumen wird der Druck
in der Druckkammer und der Kammer erhöht, und die Druck
kammer wird aus dem Tiegelgehäuse zurückgezogen und in die
Kammer verbracht, so daß die Gießform aus Druckkammer und
Kammer entnommen werden kann.
Zwar sind mit diesem Verfahren und dieser Vorrichtung sehr
erfolgreich qualitativ hochwertige Gießteile aus mit Luft
reaktiven Metallen hergestellt worden, aber das Vorsehen
der äußeren Kammer um die Druckkammer und die ventilbetä
tigte Leitung zum Tiegelgehäuse sind teure Einrichtungen,
die den Betrieb komplizieren und zu einigen unerwünschten
Einschränkungen beim Gebrauch führen. Z. B. benötigt die
äußere Kammer hermetisch verschließbare Türen, damit die
Druckkammer zum Einsetzen und zur Entnahme der Gießform
zugänglich ist; diese Schritte werden durch Türen behin
dert. Die Kammer steht über die Verbindungsleitung in wär
meleitender Verbindung mit dem Tiegelgehäuse und ist bei
geöffneten Absperrorgan der darin herrschenden Wärme ausge
setzt, was die ausreichende Kühlung der Kammer erschwert.
Das Anbringen des Mechanismus zum teilweisen Senken oder
Heben der Druckkammer innerhalb der Kammer verlangt einen
komplexen hermetischen Abschluß der Kammer um in sie ver
laufende bewegliche Teile und erschwert den Zugang zu dem
Mechanismus und zur Gießform, während die Kammer hermetisch
geschlossen ist.
Im übrigen Stand der Technik, der zwar die komplizierte
beschriebene Ausbildung vermeidet, kann die Inertgasatmo
sphäre innerhalb des die Schmelze enthaltenden Tiegels
nicht wirksam unterhalten werden.
Durch die Erfindung wird die äußere Kammer für die Druck
kammer sowie auch die ventilbetätigte Verbindungsleitung
zum Tiegelgehäuse der Vorrichtung entsprechend den vorge
nannten Patentschriften überflüssig, und gleichzeitig kann
auf der Oberfläche der Metallschmelze eine wirksame Schutz
gasatmosphäre aufrechterhalten werden.
Die Vorrichtung nach der Erfindung zum steigenden Gießen
von Metallschmelze unter Luftausschluß in einer gasdurch
lässigen Gießform, die in einer evakuierbaren Druckkammer
hermetisch dicht mit einem Füllrohr für die Formhohlräume
verbunden ist, wobei das Füllrohr ein vorspringendes freies
Ende hat, mit einem Tiegelgehäuse zur Bereitstellung eines
Vorrats an geschmolzenem Gießmetall in einem Tiegel unter
einer im wesentlichen luftfreien Inertgasatmosphäre, wobei
das Tiegelgehäuse eine Öffnung zur Aufnahme des freien
Füllrohrendes aufweist, mit einer Antriebseinheit zum Rela
tivbewegen des Füllrohrs und des Tiegelgehäuses, um das
freie Füllrohrende durch die Öffnung im Tiegelgehäuse ein
zubringen bzw. herauszuziehen, und mit Mitteln zum Evaku
ieren der Druckkammer unter Erzeugung eines Drucks im Gieß
forminneren, der ausreichend weit unter dem Inertgasdruck
im Tiegelgehäuse liegt, so daß Metallschmelze durch das
Füllrohr aufsteigt und die Formhohlräume ausfüllt, ist
dadurch gekennzeichnet, daß in einer Lage des Füllrohrs und
des Tiegelgehäuses die Oberfläche der Schmelze einen aus
reichenden Abstand von einer über der Öffnung befindlichen
Umgebungsluftquelle hat, so daß ein Ansaugen von Luft durch
zirkulierende Luftströme abwärts durch die Öffnung in die
Metallschmelze vermieden wird.
In bevorzugter Ausbildung dieser Vorrichtung ist ferner
vorgesehen, daß der Abstand zwischen der Metalloberfläche
und der Umgebungsatmosphäre wenigstens ca. 20 cm, bevorzugt
wenigstens ca. 45 cm beträgt. Ein bevorzugter Abstandshal
ter ist dabei eine biegsame, reversibel zusammendrückbare
Abschirmung zwischen der Öffnung des Tiegelgehäuses und der
Öffnung in der evakuierbaren Druckkammer, durch die das
freie Ende des Füllrohrs vorsteht. Während das Füllrohr in
das Tiegelgehäuse unter den Spiegel der Metallschmelze
taucht, ist die Abschirmung zusammengedrückt. Während des
Einführens wird die Druckkammer evakuiert und erzeugt im
Inneren der Gießform einen niedrigeren Druck als der Inert
gasdruck in dem Tiegelgehäuse. Dadurch werden Inertgas und
Schmelze aus dem Tiegelgehäuse in die Gießform gezogen.
Nachdem die Formhohlräume gefüllt sind, wird das Füllrohr
durch die Öffnung des Tiegelgehäuses zurückgezogen, worauf
hin die Abschirmung ihre Ausgangsform wieder annimmt.
Ein weiterer bevorzugter Abstandshalter ist ein bewegliches
Teil, das einen Teil des Tiegelgehäuses bildet und eben
falls nach unten drückbar ist, wenn das Ende des Füllrohrs
in das Tiegelgehäuse eingeführt wird; bevorzugt findet die
Kompression statt, wenn die obere Wand des Tiegelgehäuses
die Bodenwand der die Gießform enthaltenden Druckkammer
kontaktiert. Nach Beendigung des Gießvorgangs und Entnahme
des Füllrohrs kehrt dieses Teil in seine Ausgangslage
zurück.
Ein Vorteil dieser Vorrichtung bzw. dieses Verfahrens be
steht darin, daß das Gießen ohne die komplizierten herme
tisch dichten Gehäuse des Standes der Technik durchführbar
ist. Zu diesem Zweck hat das Füllrohr eine gasundurchläs
sige Außenfläche, und im Tiegelgehäuse
wird ein ausreichend
hoher Inertgasdruck unterhalten, um den Zutritt von Luft
aus der Umgebung zum Inneren des Tiegelgehäuses durch die
darin befindliche Öffnung zu verhindern. Bevorzugt liegt
der Inertgasdruck geringfügig über dem Atmosphärendruck.
Daraus resultierende Verluste an Inertgas zur Atmosphäre
durch die Öffnung sind minimal, wenn das Inertgas Argon
(größere Dichte als Luft) oder Stickstoff (geringfügig
niedrigere Dichte als Luft) oder ein anderes Gas ist, des
sen Dichte wenigstens angenähert derjenigen von Stickstoff
unter den gleichen Bedingungen entspricht.
Auf diese Weise wird nicht nur die Komplexität der bekann
ten Vorrichtungen beseitigt, sondern es wird außerdem mit
einem Füllrohr geeigneter Länge möglich gemacht, die Druck
kammer im Abstand vom Tiegelgehäuse und diesem gegenüber
durch Atmosphärenluft oder Inertgas wärmeisoliert zu hal
ten, was eine wirksamere und kostengünstigere Kühlung der
Druckkammer erlaubt. Ferner ist das Füllrohr während der
Gießvorgänge für Arbeiten daran zugänglich, z. B. wenn es
zum Verschließen gemäß der US-PS 45 89 466 abgeklemmt wer
den soll.
Ein weiterer Vorteil beim Gießen großer Gießteile besteht
darin, daß die zum Auspumpen des Systems und Füllen mit
Inertgas benötigte Zeit verkürzt wird.
Bei dem bevorzugten Verfahren bzw. der Vorrichtung ist für
die Öffnung im Tiegelgehäuse eine abnehmbare Abdeckung vor
gesehen, die um die Öffnung herum hermetisch dicht mit dem
Gehäuse verbindbar ist. Diese Abdeckung, die während des
Gießens abgenommen und dann wieder aufgesetzt wird, kann
engpassend auf der Öffnung sitzen, relativ geringes Gewicht
haben und leicht von Hand betätigbar sein, da sie der Eva
kuierung des Gehäuses nicht standhalten muß. Zum Einschmel
zen eines neuen Blockvorrats des Metalls unter einem Hoch
vakuum ist eine andere, größere, schwerere, keine Öffnung
aufweisende Abdeckung vorgesehen, die ebenfalls hermetisch
dicht um die Öffnung mit dem Gehäuse verbindbar und von
einem mechanischen Hebezeug betätigbar ist. Nachdem das
Metall unter Vakuum eingeschmolzen und das Gehäuse wiederum
mit Inertgas befüllt ist, wird die größere Abdeckung durch
die kleinere Abdeckung ersetzt.
Der die Gießform enthaltenden Druckkammer wird zusätzlich
zu dem Inertgas aus dem Tiegelgehäuse weiteres Inertgas
zugeführt, um die Spülvorgänge zu unterstützen und/oder
danach den Druck in der Druckkammer zu erhöhen. Die Vor
teile einer Unterdruckverbindung mit der Gießform gemäß der
eingangs genannten Patentanmeldung werden ebenfalls reali
siert.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 schematische seitliche Schnittansichten einer
bevorzugten Vorrichtung gemäß der Erfindung,
wobei aufeinanderfolgende Verfahrensschritte
veranschaulicht sind;
Fig. 3 und 4 schematische seitliche Schnittansichten einer
weiteren bevorzugten Vorrichtung nach der
Erfindung, wobei ebenfalls aufeinanderfolgende
Verfahrensschritte veranschaulicht sind; und
Fig. 5 eine ähnliche Darstellung der Vorrichtung,
wobei das Einbringen von Metall in den Tiegel
gezeigt ist.
Gemäß Fig. 1 ist ein Tiegel 62 für geschmolzenes Gießmetall
mit einem Schmelzespiegel 64 von einem im wesentlichen
kastenförmigen Gehäuse 60 umgeben. Das Tiegelgehäuse 60
kann auf dem Boden stehen, und seine obere Wand 66 kann
lösbar auf den Oberenden der Seitenwände über eine O-Dich
tung 68 aufliegen (so daß das Innere vollständig zugänglich
ist). Die Innenseiten der Wände des Gehäuses 60 können mit
einer oder mehreren Schlangen (nicht gezeigt) für den
Kreislauf von Kühlmittel, etwa Wasser, versehen sein, oder
es können Doppelwandungen vorgesehen sein, die voneinander
beabstandet sind, so daß Kühlmittel zwischen ihnen zirku
lieren kann. Der Tiegel 62 ist in einen Block aus feuerbe
ständigem elektrischem Isolierstoff 70 eingebettet, der
eine den Tiegel umgebende Induktionsheizspule 72 enthält.
In der oberen Wand 66 des Tiegelgehäuses 60 ist eine Öff
nung 74 in der Mitte des Schmelzespiegels 64 des Tiegels 62
vorgesehen und so groß, daß das Unterende 44 eines Fühl
rohrs 40 der evakuierbaren Gießvorrichtung 10 darin frei
aufnehmbar ist. Eine ähnliche Öffnung 76 ist in der übli
chen Wärmeabschirmung 78 aus Isolierstoff ausgebildet, die
über dem Tiegel auf der Oberseite des Blocks 70 angeordnet
ist. Eine abnehmbare Abdeckung 80 für die Öffnung 74 ist
hermetisch dicht mit der oberen Wand 66 des Gehäuses um die
Öffnung 74 herum über einen O-Dichtring 82 angeordnet. Eine
kleine Öffnung 84 kann mittig in der Abdeckung 80 ausgebil
det sein, so daß ein Thermoelement in die Schmelze einführ
bar ist, um deren Temperatur zu messen. Das Tiegelgehäuse
60 hat einen Anschluß 86 an eine Differenzdruckeinheit
(nicht gezeigt), die das Tiegelgehäuse 60 auf ein Hoch
vakuum evakuieren kann, wenn das Gehäuse hermetisch ver
schlossen ist. Ferner ist ein Anschluß 88 an eine Inertgas
quelle (nicht gezeigt) vorgesehen.
Ein Vorteil der oben beschriebenen Vorrichtung besteht
darin, daß sie sich zum Gießen unter Luftausschluß in Ver
bindung mit der vereinfachten Gießvorrichtung nach der
US-PS 45 89 466 eignet. Bevorzugt wird jedoch eine Verbes
serung eingesetzt, die in den Zeichnungen dargestellt ist.
Die Gießvorrichtung 10 umfaßt eine teilbare, hermetisch
verschließbare Druckkammer 12, die auf einer vertikal
beweglichen Halterung 14 montiert ist. Die Druckkammer 12
besteht aus zwei Hälften, die im geschlossenen Zustand
mittels eines O-Dichtrings (nicht gezeigt) hermetisch ver
bunden sind, und sie wird in Vertikalrichtung durch geeig
nete Mittel (nicht gezeigt) geöffnet und geschlossen. In
ihrer unteren, die Gießform tragenden Wand hat die Druck
kammer 12 eine mittige Öffnung 18 zur Halterung einer gas
durchlässigen Gießform, die allgemein mit 20 bezeichnet ist
und im vorliegenden Fall eine Maskenform ist mit einem ein
Unterende 24 aufweisenden vertikalen Füllkanal 22 zum Ein
leiten von Metallschmelze in die Formhohlräume 26. In ihrer
oberen Wand hat die Druckkammer 12 einen Anschluß 16 an
eine Differenzdruckeinheit (nicht gezeigt).
Es ist ein undurchlässiges Füllrohr 40 vorgesehen mit einem
erweiterten oberen Abschnitt, der einen nach radial außen
verlaufenden oberen Flansch 42 bildet, von dem ein Unter
abschnitt 44 nach vertikal unten verläuft. Der Flansch 42
ist hermetisch dicht zwischen der unteren, die Gießform
tragenden Wand der Druckkammer 12 und dem Unterende der
Gießform 20 deren Öffnung 24 umgebend angeordnet. Der Un
terabschnitt 44 erstreckt sich durch die mittige Öffnung 18
der Druckkammer 12 und aus dieser nach vertikal unten. Ein
hydraulischer Antriebszylinder 34, der mit der beweglichen
Halterung 14 verbunden ist, dient zum Bewegen des Tiegels
62 und der die Gießform 20 enthaltenden Druckkammer 12 auf
einander zu bzw. voneinander weg, indem die Druckkammer 12
mit der Gießform selektiv gehoben oder gesenkt wird. Jede
der beiden Hälften
der Druckkammer 12 kann Mittel (nicht
gezeigt) zum Kühlen des Kammerinneren aufweisen, z. B. eine
umgebende Kühlschlange oder einen Zirkulationszwischenraum
zwischen Doppelwandungen, der an eine Kühlmittelversorgung,
z. B. Wasser, angeschlossen ist.
Die Differenzdruckeinheit kann selektiv betätigbar sein, um
durch einen Anschluß 16a das Innere der Gießform 20 mit
einem niedrigeren Druck zu beaufschlagen als dem Druck, mit
dem gleichzeitig die Druckkammer 12 durch den Anschluß 16
beaufschlagt ist. Bevorzugt ist eine Öffnung am Oberende
der Gießform 20 über dem Füllkanal 22 mit einem für Gas,
jedoch nicht für Metall hochdurchlässigen Stopfen 47 ver
schlossen, und die Mündung des Anschlusses 16a ist mit dem
Oberende der Gießform über dem Stopfen 47 hermetisch dicht
durch eine Dichtung 46 verschlossen, so daß der poröse
Stopfen 47 und das darunter befindliche Forminnere selektiv
durch den Anschluß 16a mit einem niedrigeren Druck als dem
Druck in der Druckkammer 12 beaufschlagbar sind. Eine Dich
tung 48 verhindert eine Leckage zwischen einem Kanal 45 und
der Druckkammer 12. Die Anschlüsse 16 und 16a können zu
verschiedenen oder auch zu einem einzigen Unterdruckpum
pensystem mit geeigneten Stellventilen zur Ausbildung un
terschiedlicher Drücke in beiden Anschlüssen führen.
Eine biegsame, reversibel zusammendrückbare, konisch ge
formte Abschirmung 89 ist zwischen der oberen Wand 66 und
der Gießvorrichtung 10 angeordnet. Die Abschirmung ist aus
Feuerfestfasern gewebt, so daß sie hitzebeständig ist.
Bevorzugte Werkstoffe für die Abschirmung 89 umfassen eine
Feuerfestglasfaser Refresil(Wz) (Hersteller Niantic Rubber
Co.). Der Abstand zwischen der Schmelzeoberfläche 64 und
dem Oberende der Abschirmung 89, das an der Mittenöffnung
18 der Gießvorrichtung 10 angeordnet ist, beträgt wenig
stens ca. 45,7 cm. Bei einer solchen Anordnung ist die
nächstliegende Luftquelle, die die Metallschmelze nach
Entfernung der Abdeckung 80 kontaminieren könnte, die Öff
nung 18, die relativ weit weg von der Schmelze liegt. Somit
kann die Abdeckung 80 unter Anwendung eines Seils oder
einer Stange (nicht gezeigt) entfernt werden, während das
Tiegelgehäuse 60 mit Argon gespült wird. Die Argonspülung
erfolgt bei einem Druck, der über Atmosphärendruck liegt,
so daß das Argongas die Abschirmung 80 füllt und deren
Poren durchdringt, so daß der Durchtritt von Luft durch die
Abschirmung ausgeschlossen wird. Daher verhindert die Beab
standung der Schmelzeoberfläche von der einzigen potentiel
len Luftquelle (der Öffnung 18), daß umlaufende Ströme
(Brillion-Zonen) Luft in die Schmelze ziehen.
Beim Gießen mit dem angegebenen Verfahren bzw. der Vorrich
tung wird im Tiegel 62 unter einer im wesentlichen luft
freien Inertgasatmosphäre ein Vorrat an geschmolzenem
Metall (in noch zu beschreibender Weise) vorgesehen. Die
Druckkammer 12 wird so positioniert, daß das Füllrohrende
44 mittig über der Öffnung 74 des Tiegelgehäuses entspre
chend Fig. 1 steht, und die Abdeckung 80 wird abgenommen,
bevor der Gießvorgang beginnt. Durch hermetisch dichtes
Anordnen des oberen Flanschs 42 des Füllrohrs 40 zwischen
der unteren Wand der Druckkammer 12 und dem Unterende der
Gießform 20 um die Öffnung 24 herum und durch Anwendung der
Abschirmung 89 und gleichzeitigem Unterhalten des Inertgas
drucks im Tiegelgehäuse 60 über Atmosphärendruck wird der
Eintritt von Luft in das Tiegelgehäuse durch die Öffnung 74
ausgeschlossen. Mit einem Inertgas wie Argon, das die mehr
fache Dichte von Luft aufweist, oder Stickstoff, dessen
Dichte nur geringfügig unter derjenigen von Luft liegt, ist
der Gasstrom leicht so regelbar, daß der Eintritt von Luft
durch die Öffnung 74 in das Tiegelgehäuse 60 ausgeschlossen
werden kann.
Zum Gießen wird die Druckkammer 12 durch Betätigung des
Antriebszylinders 34 verfahren unter Erzeugung der Relativ
bewegung zwischen dem Füllrohr 40 und dem Tiegelgehäuse 60,
so daß das Füllrohr durch die Öffnung 74 in das Tiegelge
häuse eingebracht wird. Gemäß Fig. 2 wird das Unterende 44
des Füllrohrs durch die Öffnung 74 eingeführt und taucht in
die Schmelze unter deren Oberfläche ein. Durch die Relativ
bewegung zwischen dem Füllrohrunterende 44 und dem Tiegel
gehäuse 60 wird die Abschirmung 89 zu kleiner, relativ
flacher Form zusammengedrückt. Gemäß dem Verfahren nach der
bereits genannten US-Patentanmeldung wird, während das
Unterende 44 des Füllrohrs und das Tiegelgehäuse 60 aufein
ander zu bewegt werden, das Innere der Gießform 20 durch
den vertikalen Füllkanal 22 mit einem verminderten Diffe
renzdruck beaufschlagt, indem der Anschluß 16a aktiviert
wird, so daß Argon und anschließend Metallschmelze nach
oben steigen und das Füllrohr 40 und den vertikalen Füll
kanal 22 füllen, wobei der metallostatische Druck im Füll
kanal 22 auch ein seitliches Fließen in Formhohlräume 26
bewirkt. Gleichzeitig wird die Druckkammer 12 und somit das
Äußere der Gießform 20 durch den Anschluß 16 mit einem
zweiten Druck beaufschlagt, der gleich oder höher als der
durch den Anschluß 16 angelegte Druck, aber niedriger als
der die Schmelze im Tiegel 62 beaufschlagende Druck ist,
wodurch gewährleistet wird, daß die Formhohlräume 26 sich
mit Schmelze füllen. Die Stärke dieses zweiten Drucks
reicht gerade aus, um ein Füllen der Formhohlräume 26 zu
bewirken. Nach beendetem Füllen kann der die Form 20 umge
bende Druck erhöht werden, während der niedrige Druck im
Forminneren unterhalten wird, wodurch die Gießteilgüte
erhöht wird und Zugspannungen in der Form verringert wer
den. Der Druck in der Druckkammer 12 wird erhöht durch Ein
leiten von Inertgas durch einen Anschluß 50, solange das
Gießmetall eine reaktive Temperatur hat.
Nach beendetem Gießen werden die vorgenannten Drücke auf
Atmosphärendruck zurückgebracht. Dann wird die Druckkammer
12 geöffnet, und die gefüllte Gießform 20 und das Füllrohr
40 werden entnommen, so daß die Druckkammer für einen wei
teren Gießvorgang bereit ist. Da die Abschirmung 89 rever
sibel zusammendrückbar ist, kehrt sie in ihre Ausgangsform
zurück. Die Abdeckung 80 kann wieder auf der Öffnung 74 des
Tiegelgehäuses 60 angebracht werden, wenn nicht bereits
eine weitere Gießform bereitsteht.
Der Einsatz des Anschlusses 16a und dessen Funktionsweise
sind zwar bevorzugt, aber nicht unbedingt erforderlich.
Wenn der Anschluß 16a nicht vorgesehen ist, ändert sich das
beschriebene Verfahren nur insofern, als der niedrige
Druck, der das Füllen der Formhohlräume bewirkt, vollstän
dig in der Druckkammer 12 durch den Anschluß 16 erzeugt
wird, wobei die die Gießform beaufschlagenden externen
niedrigen Drücke durch deren porösen Körper in ihr Inneres
übertragen werden. Die Ergebnisse sind allerdings allgemein
nicht ganz so befriedigend wie bei Betätigung der zwei
Unterdruckanschlüsse mit einer Druckdifferenz. Verunreini
gungen werden aus der Form während des Füllens der Form
hohlräume nicht in gleich wirksamer Weise entfernt, und der
externe Druck auf die Gießform zur Erzielung einer ausrei
chenden Füllung muß niedriger sein, was in
einer höheren Belastung der Form durch das Schmelzegewicht resul
tiert. Gegenüber dem Stand der Technik sind das Verfahren und die
Vorrichtung jedoch auch ohne den Anschluß 16a sehr vorteil
haft.
Fig. 3 zeigt eine weitere Möglichkeit, die Metallschmelze
vor Kontaminierung durch Luft zu schützen. Das Tiegelge
häuse 60 weist einen beweglichen Teil 67 auf, der auf
Hydraulikzylindern (nicht gezeigt) abgestützt ist und die
Schmelzeoberfläche 64 von der Öffnung 74 (der am nächsten
gelegenen Lufteintrittsquelle) beabstandet und diesen Ab
stand auf ca. 45,7 cm oder mehr hält. Mit diesem Abstand
wird eine Kontaminierung durch umlaufende Luftströme ver
hindert, wenn die Abdeckung 80 unter einem Argonstrom abge
nommen wird. Während des Gießvorgangs gemäß Fig. 4, wenn
der Bodenteil der Gießvorrichtung 10, aus der das Füllrohr
40 vorsteht, die obere Wand 66 des Tiegelgehäuses 60 kon
taktiert, während das Tiegelgehäuse 60 und das Füllrohr 40
relativ zueinander bewegt werden, erfolgt eine Anlage an
dem beweglichen Teil 67, das dadurch weggedrückt wird. Nach
Beendigung des Gießvorgangs und zurückgezogenem Füllrohr 40
kehrt der bewegliche Teil 67 in seine Ausgangslage zurück.
Durch den Kontakt zwischen dem Boden der Gießvorrichtung 10
und der Wandung 66 wird die Öffnung 74 hermetisch ver
schlossen, so daß kein merklicher Lufteintritt stattfindet,
wenn der bewegliche Teil 67 nach unten gedrückt und später,
nach dem Füllen der Gießform, wieder in seine Ausgangslage
bewegt wird.
Es wird nun auf Fig. 5 Bezug genommen. Zur Erstzuführung
von Metall zum Tiegel unter luftfreier Inertgasatmosphäre,
was nur hin und wieder erfolgen muß, ist eine zweite Ab
deckung 90 vorgesehen, die undurchlässig, größer und mecha
nisch fester als die Abdeckung 80 ist und gegenüber der
Evakuierung des Tiegelgehäuses 60 auf Hochvakuum beständig
ist. Wenn die Abdeckung 80 abgenommen ist und die Druck
kammer 12 und ihr Füllrohr 40 gemäß Fig. 1 entfernt sind,
wird ein Block 92 des zu schmelzenden Metalls in den Tiegel
durch Öffnungen 74 und 76 eingebracht, und die Zweitab
deckung 80 wird hermetisch dicht mit der oberen Wand 66 des
Gehäuses über einen O-Dichtring 94 verbunden und überdeckt
die Öffnung 74. Das Tiegelgehäuse wird durch den Anschluß
86 auf einen im wesentlichen luftfreien Zustand evakuiert,
und die Induktionsspule 72 wird eingeschaltet, um den Block
zu schmelzen. Wenn die Schmelze die Solltemperatur erreicht
hat, wird Inertgas mit dem gewünschten Druck durch den An
schluß 88 in das Tiegelgehäuse eingeleitet, die Abdeckung
80 wird wieder mit einer Betätigungsstange (nicht gezeigt)
aufgesetzt, und die Zweitabdeckung 90 wird entfernt. Da die
Zweitabdeckung 90 auf dem Rand der abnehmbaren oberen Wand
66 des Tiegelgehäuses 60 aufliegt und diese überdeckt, ist
die Wand 66 dem Differenzdruck der Atmosphäre auf der einen
Oberfläche und dem Hochvakuum auf der anderen Oberfläche
nicht ausgesetzt und kann daher ebenso wie die Abdeckung 80
geringeres Gewicht haben und leichter zu handhaben sein als
die Zweitabdeckung 90.
Die zur Beschreibung der Erfindung in den Zeichnungen
gewählte Form ist eine hochtemperaturgebundene Keramikform
für eine Vielzahl Teile. Selbstverständlich können auch
andere Formarten verwendet werden, z. B. niedrigtemperatur
gebundene Sandformen für Einzel- oder Mehrfachteile unter
schiedlicher Größen und Formen, wobei die Auswahl noch
größer ist, wenn der Niederdruckanschluß 16a vorgesehen und
in der angegebenen Weise eingesetzt wird.
Claims (28)
1. Verfahren zum steigenden Gießen von Metallschmelze unter
Luftausschluß in einer gasdurchlässigen Gießform, die her
metisch in einer evakuierbaren Druckkammer angeordnet ist,
wobei ein Füllrohr für die Formhohlräume ein aus der Druck
kammer vorspringendes freies Ende aufweist,
umfassend:
Bereitstellen eines Vorrats der zu gießenden Metallschmelze in einem in einem Gehäuse angeordneten Tiegel unter einer im wesentlichen luftfreien Inertgasatmosphäre, wobei das Tiegelgehäuse eine Öffnung zur Aufnahme des freien Füll rohrendes aufweist und zwischen dieser Öffnung und der Druckkammer einer Umgebungsluftquelle ausgesetzt ist, gekennzeichnet durch die weiteren Schritte:
Vorsehen der Schmelzeoberfläche in einem so großen Abstand von der Umgebungsluftquelle, daß zirkulierende Luftströme am Ansaugen von Luft abwärts durch die Öffnung auf das Metall gehindert werden, und ständiges Halten dieser Ober fläche in dem genannten Abstand außer während der Bewe gungsschritte und während des Füllens der Gießform;
Relativbewegen des Füllrohrs und des Tiegelgehäuses, um das freie Füllrohrende durch das Tiegelgehäuse in eine Lage unter der Schmelzeoberfläche im Tiegel zu bringen, und
Evakuieren der Druckkammer, so daß im Inneren der Gießform ein Druck ausgebildet wird, der ausreichend niedriger als der Druck der Inertgasatmosphäre im Tiegelgehäuse ist, so daß Metallschmelze durch das Füllrohr steigt und die Form hohlräume ausfüllt; und
anschließendes Relativbewegen des Füllrohrs und des Tiegel gehäuses in Gegenrichtung, um das Füllrohr durch die Öff nung zu entfernen.
Bereitstellen eines Vorrats der zu gießenden Metallschmelze in einem in einem Gehäuse angeordneten Tiegel unter einer im wesentlichen luftfreien Inertgasatmosphäre, wobei das Tiegelgehäuse eine Öffnung zur Aufnahme des freien Füll rohrendes aufweist und zwischen dieser Öffnung und der Druckkammer einer Umgebungsluftquelle ausgesetzt ist, gekennzeichnet durch die weiteren Schritte:
Vorsehen der Schmelzeoberfläche in einem so großen Abstand von der Umgebungsluftquelle, daß zirkulierende Luftströme am Ansaugen von Luft abwärts durch die Öffnung auf das Metall gehindert werden, und ständiges Halten dieser Ober fläche in dem genannten Abstand außer während der Bewe gungsschritte und während des Füllens der Gießform;
Relativbewegen des Füllrohrs und des Tiegelgehäuses, um das freie Füllrohrende durch das Tiegelgehäuse in eine Lage unter der Schmelzeoberfläche im Tiegel zu bringen, und
Evakuieren der Druckkammer, so daß im Inneren der Gießform ein Druck ausgebildet wird, der ausreichend niedriger als der Druck der Inertgasatmosphäre im Tiegelgehäuse ist, so daß Metallschmelze durch das Füllrohr steigt und die Form hohlräume ausfüllt; und
anschließendes Relativbewegen des Füllrohrs und des Tiegel gehäuses in Gegenrichtung, um das Füllrohr durch die Öff nung zu entfernen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer evakuiert wird, während das Füllrohr
und das Tiegelgehäuse relativ aufeinander zu bewegt werden,
so daß Inertgas aus dem Tiegelgehäuse in die Gießform ge
saugt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Abschnitt des Füllrohrs zwischen der Druck
kammer und der Gießform hermetisch dicht angeordnet ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gasstrom in die Druckkammer außerhalb der Gießform
geleitet wird, während das freie Füllrohrende unter der
Schmelzeoberfläche im Tiegel liegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß getrennte Evakuierungsanschlüsse für die Druckkammer
und für einen oberen Teil eines Füllkanals der Gießform
vorgesehen sind, so daß in dem oberen Teil des Füllkanals
ein niedrigerer Druck als der außerhalb der Gießform in der
Druckkammer herrschende Druck während wenigstens eines
Teils der Zeit unterhalten wird, in der das Füllrohr unter
der Schmelzeoberfläche im Tiegel steht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen der Oberfläche der Metallschmelze und der
Umgebungsluftquelle unterhaltene Abstand größer als
20,3 cm ist.
7. Verfahren nach Anspuch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen der Oberfläche der Metallschmelze und der
Umgebungsluftquelle unterhaltene Abstand wenigstens ca.
45,7 cm beträgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der Oberfläche der Metallschmelze
und der Umgebungsluftquelle aufrechterhalten wird durch
Vorsehen einer flexiblen, reversibel zusammendrückbaren
Abschirmung zwischen der Öffnung des Tiegelgehäuses und der
Öffnung in der Druckkammer, durch die das Füllrohr vor
springt, wobei diese Abschirmung während des ersten der
Relativbewegungsschritte zusammengedrückt und hermetisch
mit der Druckkammer verbunden wird und nach dem zweiten
Relativbewegungsschritt ihre Ausgangsform wieder annimmt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der Oberfläche der Metallschmelze
und der Umgebungsluftquelle dadurch aufrechterhalten wird,
daß am Tiegelgehäuse ein bewegliches Teil vorgesehen ist,
das bei Relativbewegung des Tiegelgehäuses und des Füll
rohrs aufeinander zu abwärtsgedrückt und mit der Druck
kammer hermetisch verbunden wird und in seine Ausgangslage
zurückkehrt, wenn das Tiegelgehäuse und das Füllrohr von
einander wegbewegt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Teil nach unten gedrückt wird, wenn die
obere Wand des Tiegelgehäuses die Bodenwand der evakuier
baren Druckkammer, aus der das Füllrohr vorspringt, kon
taktiert.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Füllrohr undurchlässig ist und daß ein ausreichen
der Inertgasdruck im Tiegelgehäuse unterhalten wird, um den
Zutritt von Umgebungsluft zum Inneren des Tiegelgehäuses
durch dessen Öffnung zu verhindern.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der im Tiegelgehäuse unterhaltene Inertgasdruck über
Atmosphärendruck liegt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichte des Inertgases wenigstens ungefähr derjeni
gen von Stickstoff entspricht.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch
Wärmedämmen der Druckkammer gegenüber dem Tiegelgehäuse
mittels Atmosphärenluft oder Inertgas mit Ausnahme der
thermischen Verbindung durch das Füllrohr.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11-14,
gekennzeichnet durch
Vorsehen einer ersten abnehmbaren Abdeckung für die Öffnung
im Tiegelgehäuse, Abnehmen der ersten Abdeckung von der
Öffnung vor dem Einbringen des Unterendes des Füllrohrs
durch die Öffnung, und Wiederaufsetzen der ersten Abdeckung
auf die Öffnung, nachdem das Füllrohr aus der Öffnung zu
rückgezogen ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
gekennzeichnet durch
Abnehmen der ersten Abdeckung von der Öffnung;
Einbringen eines Metallblocks durch die Öffnung in den Tiegel;
Vorsehen einer größeren und unperforierten abnehmbaren zweiten Abdeckung für die Öffnung, die druckdicht mit dem Tiegelgehäuse um die Öffnung verbindbar ist und ausreichend mechanische Festigkeit hat, um gegenüber der Evakuierung des Tiegelgehäuses auf Hochvakuum beständig zu sein;
Aufbringen der zweiten Abdeckung, Evakuieren des Tiegel gehäuses und der zweiten Abdeckung auf einen im wesentli chen luftfreien Niedrigdruck und Erwärmen des Blocks im Tiegel unter Reduktion desselben in einen zum Gießen geeig neten geschmolzenen Zustand;
Zuführen eines Inertgasstroms in das Tiegelgehäuse unter Erzeugung der Inertgasatmosphäre darin; und
Abnehmen der zweiten Abdeckung und Ersetzen derselben durch die erste Abdeckung.
gekennzeichnet durch
Abnehmen der ersten Abdeckung von der Öffnung;
Einbringen eines Metallblocks durch die Öffnung in den Tiegel;
Vorsehen einer größeren und unperforierten abnehmbaren zweiten Abdeckung für die Öffnung, die druckdicht mit dem Tiegelgehäuse um die Öffnung verbindbar ist und ausreichend mechanische Festigkeit hat, um gegenüber der Evakuierung des Tiegelgehäuses auf Hochvakuum beständig zu sein;
Aufbringen der zweiten Abdeckung, Evakuieren des Tiegel gehäuses und der zweiten Abdeckung auf einen im wesentli chen luftfreien Niedrigdruck und Erwärmen des Blocks im Tiegel unter Reduktion desselben in einen zum Gießen geeig neten geschmolzenen Zustand;
Zuführen eines Inertgasstroms in das Tiegelgehäuse unter Erzeugung der Inertgasatmosphäre darin; und
Abnehmen der zweiten Abdeckung und Ersetzen derselben durch die erste Abdeckung.
17. Vorrichtung zum steigenden Gießen von Metallschmelze
unter Luftausschluß in einer gasdurchlässigen Gießform
(20), die in einer evakuierbaren Druckkammer (12) herme
tisch dicht mit einem Füllrohr (40) für die Formhohlräume
(26) verbunden ist, wobei das Füllrohr ein vorspringendes
freies Ende (44) hat, mit
einem Tiegelgehäuse (60) zur Bereitstellung eines Vorrats an geschmolzenem Gießmetall in einem Tiegel (62) unter einer im wesentlichen luftfreien Inertgasatmosphäre, wobei das Tiegelgehäuse (60) eine Öffnung (74) zur Aufnahme des freien Füllrohrendes (44) aufweist;
einer Antriebseinheit (34) zum Relativbewegen des Füllrohrs (40) und des Tiegelgehäuses (60), um das freie Füllrohrende (44) durch die Öffnung (74) im Tiegelgehäuse (60) einzu bringen bzw. herauszuziehen; und
Mitteln (16, 16a) zum Evakuieren der Druckkammer (12) unter Erzeugung eines Drucks im Gießforminneren, der ausreichend weit unter dem Inertgasdruck im Tiegelgehäuse (60) liegt, so daß Metallschmelze durch das Füllrohr (40) aufsteigt und die Formhohlräume (26) ausfüllt;
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Lage des Füllrohrs (40) und des Tiegelgehäuses (60) die Oberfläche (64) der Schmelze einen ausreichenden Abstand von einer über der Öffnung (74) befindlichen Umge bungsluftquelle hat, so daß ein Ansaugen von Luft durch zirkulierende Luftströme abwärts durch die Öffnung (74) in die Metallschmelze vermieden wird.
einem Tiegelgehäuse (60) zur Bereitstellung eines Vorrats an geschmolzenem Gießmetall in einem Tiegel (62) unter einer im wesentlichen luftfreien Inertgasatmosphäre, wobei das Tiegelgehäuse (60) eine Öffnung (74) zur Aufnahme des freien Füllrohrendes (44) aufweist;
einer Antriebseinheit (34) zum Relativbewegen des Füllrohrs (40) und des Tiegelgehäuses (60), um das freie Füllrohrende (44) durch die Öffnung (74) im Tiegelgehäuse (60) einzu bringen bzw. herauszuziehen; und
Mitteln (16, 16a) zum Evakuieren der Druckkammer (12) unter Erzeugung eines Drucks im Gießforminneren, der ausreichend weit unter dem Inertgasdruck im Tiegelgehäuse (60) liegt, so daß Metallschmelze durch das Füllrohr (40) aufsteigt und die Formhohlräume (26) ausfüllt;
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Lage des Füllrohrs (40) und des Tiegelgehäuses (60) die Oberfläche (64) der Schmelze einen ausreichenden Abstand von einer über der Öffnung (74) befindlichen Umge bungsluftquelle hat, so daß ein Ansaugen von Luft durch zirkulierende Luftströme abwärts durch die Öffnung (74) in die Metallschmelze vermieden wird.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Abschnitt (42) des Füllrohrs (40) zwischen
der Druckkammer (12) und der Gießform (20) hermetisch dicht
angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel (16) vorgesehen sind, um der Druckkammer (12)
außerhalb der Gießform (20) Inertgas zuzuführen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Evakuieren der Druckkammer (12) einen
Evakuierungsanschluß (16a) zu einem oberen Teil eines Füll
kanals (22) einer in der Druckkammer angeordneten Gießform
(20) und Mittel zum Erzeugen eines niedrigeren Drucks in
diesem Anschluß als in der Druckkammer (12) außerhalb der
Gießform (20) aufweisen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der Oberfläche (64) der Metall
schmelze und der Umgebungsluftquelle (18) mehr als ca.
20,3 cm beträgt.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der Oberfläche (64) der Metall
schmelze und der Umgebungsluftquelle (18) wenigstens ca.
45,7 cm beträgt.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstandsorgan eine flexible, reversibel zusammen
drückbare Abschirmung (89) zwischen der Öffnung (74) des
Tiegelgehäuses und der Öffnung (18) in der evakuierbaren
Druckkammer (12), durch die das freie Füllrohrende (44)
vorsteht, ist, die, wenn das freie Füllrohrende (44) in das
Tiegelgehäuse (60) ragt, zusammengedrückt und mit der
Druckkammer hermetisch verbunden ist und ihre Ausgangsform
wieder annimmt, nachdem das freie Füllrohrende (44) aus dem
Tiegelgehäuse (60) herausgezogen ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstandsorgan ein bewegliches Teil (67) ist, das
einen Teil des Tiegelgehäuses (60) darstellt und das, wenn
das freie Füllrohrende (44) in das Tiegelgehäuse (60) ragt,
nach unten drückbar und mit der Druckkammer (12) hermetisch
verbunden ist und in seine Ausgangslage zurückkehrt, nach
dem das freie Füllrohrende (44) aus dem Tiegelgehäuse (60)
herausgezogen ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Teil (67) abwärtsgedrückt wird, wenn die
obere Wand (66) des Tiegelgehäuses (60) die Bodenwand der
evakuierbaren Druckkammer (12), aus der das Füllrohr (40)
vorsteht, kontaktiert.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-25,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Füllrohr (40) undurchlässig ist und daß Mittel zur
Zuführung von Inertgas zum Tiegelgehäuse (60) mit solchem
Durchsatz vorgesehen sind, daß in dem Tiegelgehäuse ein
ausreichender Gasdruck unterhalten wird, der den Zutritt
von Atmosphärenluft oder Inertgas zum Gehäuseinneren durch
die Öffnung (74) verhindert.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer (12) ausreichend weit vom Tiegelgehäuse
(60) beabstandet ist, so daß sie durch Atmosphärenluft oder
Inertgas davon wärmeisoliert ist mit Ausnahme ihrer thermi
schen Verbindung durch das Füllrohr (40).
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17-27,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste abnehmbare Abdeckung (80) für die Tiegel
öffnung (74) und eine sie ersetzende zweite abnehmbare
Abdeckung (90) vorgesehen sind, wobei die zweite Abdeckung
(90) unperforiert, größer und schwerer als die erste Ab
deckung (80), hermetisch mit dem Tiegelgehäuse um dessen
Öffnung (74) verbindbar und gegenüber der Evakuierung des
Tiegelgehäuses auf Hochvakuum beständig ist.
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