DE1135616B - Ausziehbarer aus elastisch-plastischem Material bestehender Wickelkern fuer Gipsverbaende - Google Patents

Description

• Ausziehbarer aus elastisch-plastischem Material bestehender Wickelkern für Gipsverbände Es ist bekannt, daß Gipsverbände zum Ruhigstellen von Knochenbrüchen kontrolliert werden müssen, um Beengungs- oder Druckerscheinungen, die durch Verfärbung der Haut des verbundenen Gliedes, durch Kälte in Fingern oder Zehen oder durch Schmerzen sich äußern, bekämpfen zu können. Zum Weiterbehandeln von Wunden wird dann gewöhnlich in die harte Gipsschicht des Verbandes ein Fenster eingeschnitten. Diese Maßnahme erfordert eine geübte Hand. um nicht dem Patienten Schaden zuzufügen.
• Um dies zu vereinfachen, hat man sogenannte Wickelkerne in den Verband mit eingewickelt. Sie bestehen aus plastisch-elastischem Material und haben vorteilhaft die Form eines Spitzkegels mit einem Fußflansch unten, gegebenenfalls mit einem zylindrischen Schaft zwischen Kegel und Fuß, wobei der Fuß konisch sein kann. Sie werden auf das zu umwickelnde Glied aufgesetzt, und die Gipsbindenwindungen des Verbands werden beim Umwickeln des Gliedes auf sie aufgespießt. Wenn die erforderliche Dicke des Verbands erreicht ist, werden die vorstehenden Spitzen der Kerne entweder abgeschnitten oder die ganzen Wickelkerne werden aus dem Verband ausgezogen. Durch die dann zurückbleibenden Löcher im Verband oder durch die Hohlräume der Wickelkeme kann dann Luft zu der Haut des ruhiggestellten Gliedes treten, oder es können Pflegemittel auf dasselbe aufgebracht werden.
• Durch das Abschneiden der Spitze des Wickelkerns wird dieser natürlich zerstört. Der Wickelkern ist daher ein Verbrauchsartikel. Daß gerade solche Artikel auf medizinischem Gebiet ein hohes Preisniveau zu halten pflegen, ist bekannt. Es ist daher erstrebenswert, die Herstellungskosten zu senken, ohne daß aber die Brauchbarkeit abnimmt. Das kann in erster Linie durch Einsparung an Material des Wickels erreicht werden. In der Höhe des Wickels kann nichts eingespart werden, da er jeweils der größten zu erwartenden Dicke eines Gipsverbandes genügen muß.
• Es kann nur durch Verringerung der Wandstärke eine Ersparnis an Material erzielt werden. Hierbei darf aber die Steifigkeit des Wickels nicht leiden, weil sonst das Aufspießen der Gipsverbandwindungen Schwierigkeiten ergeben würde, wobei dem Patienten Schmerzen bereitet werden könnten.
• Es wird vorgeschlagen, den aus plastischelastischem Material bestehenden Wickelkern erfindungsgemäß allseits geschlossen auszubilden und ihm eine Füllung von Luft, vorteilhaft Druckluft, oder Flüssigkeit zu geben.
• Der Druck der Füllung kann leicht so geregelt werden, daß bei einer Wandungsdicke, welche ge- ringer ist als die bisherige, eine Steifigkeit des Wickelkerns erzielt wird, die der bekannter Kerne mit entsprechend dickerer Wandung gleichkommt, sie sogar übertrifft.
• Ist der Gipsverband aufgebracht, dann werden die neuen Wickelkerne einfach mit einer Nadel angestochen, worauf sie auslaufen und leicht aus dem Verband ausgezogen werden können.
• Die Kosten der neuen Wickelkerne können vorteilhaft noch weiter gesenkt werden, wenn sie sich zu mehrfacher Verwendung eignen. Das kann gemäß einer Ausbildungsform des neuen Wickelkerns dadurch erreicht werden, daß an dem allseits geschlossenen Wickelkern ein Ventil zum Füllen und Entleeren der Luft- oder Flüssigkeitsfüllung angebracht ist.
• Statt dieses Ventils kann auf den Kern vorn luftdicht oder flüssigkeitsdicht eine bekannte Spitze aufgesetzt werden.
• In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen des neuen Wickelkerns dargestellt. Es zeigt Fig. 1 im Längsschnitt den neuen Wickelkern eingesetzt in den Gipsverband, Fig. 2 den Kern, wie er zum Ausziehen vorbereitet wird, und Fig. 3 den neuen Kern für mehrfachen Gebrauch.
• Der neue Wickelkern 26 besteht aus plastischelastischem Material und hat die Form eines hohlen Spitzkegels mit einer massiven Spitze 17, an die sich ein zylindrischer Schaft 20 anschließt, der in einen konischen Fuß übergeht. Der Innenraum des Kerns ist mit Luft, Druckluft oder einer Flüssigkeit gefüllt, und der Innendruck der Füllung ist so gehalten, daß die Kemwandungen genügend steif sind, so daß die Wicklungen des Gipsverbandes aufgespießt werden können.
• Soll der Wickelkern entfernt werden, so wird er, wie in Fig. 2 gezeigt, mit einer Nadel angestochen, so daß er sich entleeren kann und zusammenfällt. Die Hülle desselben kann dann leicht aus der durch sie gebildeten Öffnung des Verbandes ausgezogen werden.
• Soll der Wickelkern für mehrfache Verwendung dienen, dann kann in seine Wandung ein Ventil, z. B. in der Art eines Fahrradventils, eingesetzt sein, das zum Aus- und Einlassen der Füllung in bekannter Weise bedienbar ist.
• Will man das Ventil ersparen, so setzt man an die Spitze 17 einen Verlängerungsschaft 16 an, mit dem sie luft- oder flüssigkeitsdicht oben in den zylindrischen Hohlschaft eingesteckt wird. Man könnte den Boden des Kerns auch etwas eingewölbt gestalten, so daß er saugnapfartig auf der Haut des Patienten aufsitzt.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Ausziehbarer aus elastisch-plastischem Material bestehender Wickelkern für Gipsverbände, der in Gestalt eines Spitzkegels mit zylindrischem Schaft und daran anschließendem konischem Fuß ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern (26) allseits geschlossen ist und eine Füllung von Luft, gegebenenfalls Druckluft, oder Flüssigkeit enthält.
2. 2. Wickelkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der allseits geschlossene Wickelkern zum Füllen und Auslassen der Füllung ein Ventil hat.
3. 3. Wickelkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er durch die vorn luftdicht oder flüssigkeitsdicht aufgesetzte Spitze (17) verschlossen ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 822 806, 2731 963, 2704067.