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Zeitmesser mit Kalender Die Erfindung bezieht sich auf einen Zeitmesser
mit Kalender, mit einem schwenkbar im Werkgestell gelagerten und unter der Wirkung
einer Feder stehenden Hebel, der entgegen der Wirkung dieser Feder durch das Uhrwerk
des Zeitmessers betätigt wird und eine Mitnehmerklinke trägt, welche den Datumsanzeiger
intermittierend antreibt. Der erfindungsgemäße Zeitmesser ist dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Teil des Hebels eine über diesen Teil vorstehende Blattfeder vorgesehen
ist, die in der Bewegungsbahn des Stiftes eines Rades liegt, welches vom Werk in
24 Stunden um eine Umdrehung fortbewegt wird, wobei der Hebel vom Stift nur dann
betätigt wird, wenn sich das den Stift tragende Rad in normalem Drehsinn bewegt.
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Gegenüber den bekannten Kalenderuhren der eingangs genannten Art bringt
die Erfindung den wesentlichen Vorteil, daß man kein besonderes Korrekturglied für
die Datumkorrektur in Monaten mit weniger als 31 Tagen benötigt. Es genügt nämlich,
am Ende eines solchen Monats die Zeigerstellvorrichtung um einen verhältnismäßig
kleinen Betrag, nicht etwa um volle 24 Stunden, einmal in Richtung Rückstellung
und dann wieder vorstellend auf die richtige Uhrzeit zu betätigen, da bei der Rückstellung
das Stiftenrad nicht geschaltet wird. Zwar sind solche Blattfedern bei Chronometerhemmungen
als sogenannte »Goldfeder« und bei elektrisch angetriebenen Unruhen zur nur einmaligen
Kontaktbetätigung und eventuell Zeigerwerkschaltung durch die Unruh bei nur einer
der beiden Halbschwingungen bereits bekannt, aber die Anwendung dieses Konstruktionselementes
für die Datumsschaltung von Kalenderuhren ist noch nie ausgenutzt und bringt den
Vorteil des Fortfalls eines Korrektors, was vor allem die Schaffung wasserdichter
Kalenderuhren erleichtert.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Zeitmessers.
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Fig. 1 ist eine Draufsicht dieses Beispiels, und Fig. 2 ist ein Schnitt
gemäß der Linie II-II der Fig. 1.
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In den Figuren gezeichnet und in der folgenden Beschreibung erläutert
sind des besseren Verständnisses wegen auch Einzelheiten zum Teil bekannter Ausbildungen
durch eine einzige Klinke fortschaltbarer Datumsscheiben, die nicht Gegenstände
der vorliegenden Erfindung bilden.
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Das Minutenrohr 1 trägt, wie üblich, den Minutenzeiger 2 und das durch
nicht dargestellte Räder mit dem Minutenrohr 1 verbundene Stundenrad 3 den Stundenzeiger
4. Die Werkplatte ist mit 5 bezeichnet.
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Das Stundenrad 3 kämmt mit einem Rad 6, dessen fest mit ihm verbundenes
Ritzel 7 mit einem Rad 8 im Eingriff steht, das einen Stift 9 trägt. Die Räder 6
und 8 sind in der Werkplatte 5 drehbar gelagert. Die Zähnezahl des Ritzels 7 ist
halb so groß wie diejenige des Rades 6, so daß das den Stift 9 tragende Rad 8 in
24 Stunden eine Umdrehung macht.
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Ein. Hebel 10 mit den beiden Armen 10 a und 10 b
ist
mittels einer Schulterschraube 11 schwenkbar auf der Werkplatte 5 gelagert. Der
Arm 10a, der beträchtlich kürzer ist als der Arm 10 b, hat einen Endteil 12, der
angenähert senkrecht zum übrigen Teil des Armes 10a steht. Der Endteil 12 trägt
eine mittels einer Schraube 14 befestigte Blattfeder 13, deren freies Ende nur wenig
über den Endteil 12 vorsteht und in der Bewegungsbahn des Stiftes 9 liegt. Am freien
Ende des Hebelarmes 10 b ist mittels eines Zapfens 15 eine Mitnehmerklinke 16 angelenkt,
und eine schwache, auf dem Arm 10 b sich abstützende Feder 17 versucht, die mit
einem Schnabel 18 versehene Klinke 16 im Gegenuhrzeigersinn der Fig. 1 zu verschwenken.
Eine Feder 19, deren Basis 37 mittels einer Schraube 20 und eines Füßchens
21 an der Werkplatte 5 befestigt ist, wirkt ununterbrochep
auf
den Hebelarm 10a und trachte danach, diesen im Uhrzeigersinn der Fig. 1 zu verschwenken.
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Auf dem Rohr 22 des Stundenrades 3 ist eine Scheibe 23 lose drehbar
gelagert und trägt auf ihrer Oberseite zwei die Datums-Zehner bildende Gruppen,
je bestehend aus vier Ziffern 1-2-3-3 und einem entweder leeren oder finit einem
Bindestrich versehenen Raum. Ein gleichachsig zur Scheibe 23 liegender Ring oder
Kranz 24 ist lose drehbar auf einer Schulter 25 der Scheibe 23 gelagert und trägt
auf seiner Oberseite zehn die Datums-Einer bildende Ziffern. Die Einer- und die
Zehner-Ziffern liegen genau in gleicher Höhe. Der Kranz 24 hat an seinem äußeren
Umfang neun wenig tiefe Kerben 26 und eine tiefere Kerbe 27. Die Scheibe 23 hat
an ihrem Umfang sechs gegenüber dem äußeren Umfang des Kranzes 24 zurückversetzte
Kerben 28, zwei den weniger tiefen Kerben 26 des Kranzes 24 überlagerte Kerben 29
und zwei außerhalb des äußeren Umfangs des Kranzes 24 liegende Kerben 30 (Fig. 1).
Der Schnabel 18 der Mitnehmerklinke 16 ist auf solcher Höhe angeordnet, daß er sowohl
mit den Kerben der Scheibe 23 als auch denjenigen des Kranzes 24 zusammenarbeiten
kann. Von zwei Sperrklinken 31 und 32, die unter der Wirkung einer gemeinsamen,
mittels einer Schraube 34 an der Werkplatte 5 befestigten Feder 33 stehen, arbeitet
die eine mit den Kerben der Scheibe 23 und die andere mit den Kerben des Kranzes
24 zusammen.
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In axialer Richtung ist das Rad 6 durch die Scheibe 23 und das Rad
8 durch das Rad 6 gesichert. In Fig. 1 ist das Zifferblatt 35 weggenommen. Es ist
auf nicht dargestellte Weise an der Werkplatte 5 befestigt und sichert die Scheibe
23 und den Kranz 24 in axialer Richtung. Ein Fenster 36 im Zifferblatt 35 ermöglicht
die Ablesung des Datums.
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Der beschriebene Mechanismus arbeitet wie folgt: Ist der Zeitmesser
in Gang, so drehen sich das Stundenrad 3 und das Stiftträgerrad 8 im Uhrzeigersinn
der Fig. 1. In Fig. 1 zeigen die vollen Linien die Teile im Augenblick, in dem der
Stift 9 mit der Blattfeder 13 in Berührung kommt. Da diese Feder 13 sich über den
größten Teil ihrer Länge gegen den Endteil 12 abstützt, kann sie dem Stift 9 nicht
ausweichen, so daß der Hebel 10 im Gegenuhrzeigersinn der Fig. 1 verschwenkt
wird. Die gestrichelten Linien der Fig. 1 zeigen den Hebel 10 im Augenblick,
in dem der Stift 9 das freie Ende der Blattfeder 13 verläßt. Während der durch den
Stift 9 verursachten Verschwenkung des Hebels 10 ist der Schnabel 18 der Klinke
16, welcher vorher mit den Kerben 26 und 29 des Kranzes
24 und der Scheibe 23 im Eingriff stand, dem Umfang der Elemente 23 und 24
entlanggeglitten und hat sich dann in die Kerbe 30 der Scheibe 23 gelegt. Die Sperrklinken
31 und 32 verhindern während dieser Rückwärtsbewegung von Hebel 10 und Klinke 16
jede Drehung der Elemente 23 und 24. Im Augenblick, da der Stift 9 die Blattfeder
13 verläßt, wirft die starke Feder 19, die bei der Rückwärtsbewegung des Hebels
10 gespannt wurde, den Hebel 10 schnell im Uhrzeigersinn der Fig. i herum, so daß
dieser wiederum die Ausgangslage gemäß Fig. 1 einnimmt. Die Bewegung des Hebels
10 wird begrenzt durch Anschlagen seines Armes 10 b an der Basis
37 der Feder 19. Während dieser plötzlichen Bewegung des Hebels 10
dreht die Klinke 16 die Scheibe 23 um 36°, während sich der Kranz 24 nicht bewegt,
da der Schnabel 18 mit keiner der Kerben des Kranzes 24 im Eingriff steht. Als Folge
der eben beschriebenen Vorgänge wird die im Fenster 36 bis jetzt erschienene Anzeige
»31« durch die Anzeige »l« ersetzt oder durch »-l«, falls die leeren Räume
der Scheibe 23 durch Bindestriche ersetzt sind.
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24 Stunden später wirkt der Stift 9 erneut auf den Hebel 10, und dieses
Mal greift der Schnabel 18 der Klinke 16 in eine der Kerben 26 des Kranzes 24, kann
aber die zurückversetzte Kerbe 28 der Scheibe 23 nicht erreichen, so daß nur der
Kranz 24 um 36° gedreht wird und im Fenster 36 des Zifferblattes 35 an die Stelle
der Anzeige »1« die Anzeige »2« tritt. Entsprechendes wiederholt sich von »2« auf
»3«, von »3« auf »4« usw.
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Beim -Übergang von »9« auf »10« greift der Schnabel 18 der Klinke
16 gleichzeitig in eine der Kerben 28 der Scheibe 23 und in die tiefe Kerbe 27 des
Kranzes 24, so daß sich die beiden Elemente 23 und 24 gleichzeitig um 36° drehen.
Gleiches wiederholt sich beim übergang von »19« auf »20« und von »29« auf »30«.
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Beim Übergang von »30« auf »31« greift der Schnabel 18 der Klinke
16 gleichzeitig in eine der Kerben 26 des Kranzes 24 und in eine der beiden Kerben
29 der Scheibe 23. Die beiden Elemente 23 und 24 drehen sich daher erneut gleichzeitig
um 36°, wobei eine der Zifern »3« der Scheibe 23 durch die zweite Ziffer »3« dieser
Scheibe ersetzt wird.
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Jedesmal erfolgt die Datumsschaltung plötzlich. Die Anordnung bietet
den Vorteil, daß auf die Anzeige »31« immer die Anzeige »l« folgt,
während bei den meist üblichen Vorrichtungen auf die Anzeige »31« die Anzeigen »32«,
»33«, . . ., »39«, »0« folgen, bevor endlich wieder die Anzeige »l« erreicht
wird, was am Ende jedes Monats nündestens neun aufeinanderfolgende, für den Träger
der Uhr unangenehme Korrekturen notwendig macht.
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Der erfindungsgemäße Zeitmesser benötigt, wie bereits eingangs dargelegt,
keinen Korrektor für die Richtigstellung des Datums. Es genügt, am Ende eines Monats
mit weniger als 31 Tagen auf die Zeigerstellvorrichtung der Uhr einzuwirken, ohne
daß man für jede Verstellung des Kranzes 24 und/ oder der Scheibe 23 die Zeiger
um 24 Stunden drehen muß. Es genügt dabei, dem Stiftträgerrad 8 durch eine verhältnismäßig
kurze Hin- und Herbewegung der Zeigerverstellung eine Hin- und Herbewegung zu erteilen.
Wenn sich nämlich das Rad 8 im Gegenuhrzeigersinn der Fig. 1 dreht, wirkt der Stift
9 auf die linke Seite der Blattfeder 13 und biegt diese ohne Einwirkung auf den
Hebel 10, dessen Arm 10 b übrigens auf der Basis 37 der Feder 19 abgestützt ist.
Das Fehlen eines Korrektors erleichtert die Herstellung einer wasserdichten Uhr.
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Das Fenster 36 des Zifferblattes 35 wird vorzugsweise zwischen dem
Zentrum des Werkes und der Teilung »3 Uhr« des Zifferblattes angeordnet. Im Gegensatz
zu weiteren Vorrichtungen, bei denen die Datumsanzeigen durch einen einzigen Kranz
gegeben werden, trägt der beschriebene Mechanismus große, eine leichte Ablesung
ermöglichende Datumsziffern. Außerdem erscheinen die Datumsanzeigen nahe beim Werkzentrum,
so daß die Ziffer »3« des Zifferblattes bestehenbleiben kann.
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Im dargestellten Beispiel haben die die Datumsziffern tragenden Elemente
an ihrem äußeren Umfang Kerben, dank welchen sie durch ein gemeinsames
Betätigungsorgan,
d. h. durch die auf dem Hebel 10 montierte Klinke 16, schrittweise mitgenommen werden,
wobei dieses Betätigungsorgan durch das Stiftträgerrad 8, d. h. durch das Werk des
Zeitmessers, angetrieben wird.
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Gemäß einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform könnten die
beiden Zifferträgerelemente gleichachsige Kränze mit Kerben an ihrem inneren Umfang
bilden, wobei diese Kränze auf analoge Weise angetrieben werden können, wie im Zusammenhang
mit dem ersten Beispiel beschrieben.
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Gemäß einer Variante könnte die Scheibe 23 zwei Gruppen von Ziffern
» 1-2- 1 « und einem leeren Raum oder einem Bindestrich aufweisen. Die Kerben
26 bis 30 müßten dann entsprechend geändert werden, und die Anzeige »l« könnte
auch hier, wie weiter oben erläutert, immer auf die Anzeige »31« folgen. In diesem
Falle wäre dann der Schaltschritt der Scheibe 23 45°, und derjenige des Kranzes
24 betrüge 36°, so daß man die Sperrklinke 31 durch eine solche Sperre ersetzen
müßte, die die von der Klinke 16 eingeleitete Drehung vollenden würde.
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Die Zeigerstellung der Uhr nach rückwärts ist jederzeit möglich, ohne
den Mechanismus zu beschädigen.
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Die Erfindung wurde im Zusammenhang mit einer Uhr, insbesondere einer
Armbanduhr, beschrieben, aber sie kann selbstverständlich bei jedem anderen Zeitmesser
angewendet werden, wie z. B. auch bei Taschenuhren, Pendeluhren, Standuhren usw.