DE1134882B

DE1134882B - Elastischer Polsterkoerper mit eingebetteten Verstaerkungseinlagen fuer Sitze und Verfahren zu dessen Herstellung

Info

Publication number: DE1134882B
Application number: DEC12672A
Authority: DE
Inventors: Guenther Barkow
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1956-03-07
Filing date: 1956-03-07
Publication date: 1962-08-16

Description

Elastischer Polsterkörper mit eingebetteten Verstärkungseinlagen für Sitze und Verfahren zu dessen Herstellung Die Erfindung betrifft einen Polsterkörper aus elastischen, porigen oder zelligen Stoffen mit quer zur Belastungsrichtung in die elastische Masse eingebetteten Verstärkungseinlagen sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Die bisher bekannten Polsterkörper können sowohl an der die Last aufnehmenden Fläche als auch auf der mit der Unterlage verbundenen Fläche mit Gewebe fest verbunden sein. Diese Polster besitzen jedoch den Nachteil des seitlichen »Schwimmens«, was sich insbesondere bei deren Verwendung für Kraftfahrzeugsitze unangenehm bemerkbar macht. Dieser Nachteil der Polster beruht darauf, daß sie in sich keinen festen Halt besitzen.
Es sind bereits Polsterkörper bekannt, die über den Spiralfedern eine Schwammgummischicht besitzen, in die ein Metallnetz einvulkanisiert ist. Ein solches Metallnetz hat den Nachteil, daß es wesentlich steifer ist als z. B. Gewebe und nicht jede Bewegung des Sitzenden mitmachen kann. Deswegen ist es bei dieser-Art erforderlich, einen Bezug an die Oberfläche anzuvulkanisieren und dessen Enden an der Grundfläche der Unterlage zu befestigen.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, zwischen zwei weichen Kautschukschichten eine Zwischenschicht aus Kautschuk anzuordnen, um eine Unterlage für Rippen an der Unterseite der oberen Kautschukplatte zu bilden. Um bei so aufgebauten Sitzkörpern das seitliche Schwimmen zu vermeiden, ist die Anbringung eines besonderen, versteifenden Randelementes notwendig.
Das seitliche Schwimmen macht sich auch bei Polstern bemerkbar, die auf ihrer der Unterlage zugewandten Fläche fest mit einem Gewebe verbunden sind. Bei den Polstern, die auf der die Last aufnehmenden Fläche eine Gewebeverstärkung aufweisen, tritt der Nachteil auf, daß die Gewebelagen infolge ihrer starken Spannung bei Belastung die Federungswirkung vermindern.
Diese Nachteile, die bei bekannten Polsterkörpern auftreten, werden durch die erfindungsgemäße Ausbildung behoben.
Die Erfindung besteht darin, daß annähernd im Bereich der mittleren Höhe des Polsterkörpers eine oder mehrere in sich zusammenhängende Gewebelagen quer zur Belastungsrichtung des Polsterkörpers in die elastische Masse eingebettet sind und seitlich über die elastische Masse desselben hinausragen. Durch die Anordnung der Gewebelagen annähernd im Bereich der mittleren Höhe der Polsterkörper wird keine zu starke Spannung der Gewebelagen, auch bei Belastung des Polsters, erreicht, so daß die Federung des Polsters durch die Gewebeverstärkung kaum beeinträchtigt wird. Außerdem wird durch die Anordnung der Gewebelagen das seitliche Schwimmen der Polster weitgehend vermieden.
Zweckmäßig wird man die Polsterkörper in üblicher Weise mit Aussparungen versehen und dabei werden die Gewebelagen die Aussparungen an ihrem im Bereich der mittleren Höhe des Polsterkörpers befindlichen Ende überdecken. Bei mehreren Gewebelagen sollen diese kreuzweise oder winklig übereinander liegen. Die Gewebelagen ragen seitlich über die elastische Masse des Polsterkörpers heraus, die seitlich herausragenden Gewebeteile werden dann auf der Unterlage des Polsterkörpers befestigt. Dadurch wird eine anderweitige Befestigung des Polsters auf seiner Unterlage, z. B. durch seitliches Ankleben von zusätzlichen Gewebestreifen überflüssig. Gerade das Anbringen zusätzlicher Gewebestreifen zur Befestigung des Polsters setzte bisher stets sorgfältiges Arbeiten und äußerste Zerreißfestigkeit des Polstermaterials voraus. Durch den Umstand, daß nur in sich zusammenhängende Gewebe zur Befestigung des Polsterkörpers auf der Unterlage dienen, die gleichzeitig im Inneren der elastischen Masse angeordnet sind, wird eine sehr gute Verteilung der Belastung und ein ausgezeichneter Halt des Polsterkörpers erzielt.
Gemäß der Erfindung wird ferner ein Verfahren zur Herstellung der Polsterkörper unter Verwendung von mit Stiften ausgerüsteten Formen vorgeschlagen. Bei diesem bekannten Verfahren werden eine oder mehrere weitmaschige oder mit Schlitzen oder Löchern versehene Gewebelagen auf dem mit Stiften versehenen Formteil straff aufgespannt, derart, daß das Gewebe von den Stiften getragen wird, worauf die elastische, porige oder zellige Masse in üblicher Weise in die Form eingefüllt und verfestigt wird.
Andererseits besteht auch die Möglichkeit, auf den in der einen Formhälfte befindlichen Anteil der elastischen Masse eine oder mehrere Gewebelagen aufzubringen, anschließend auf die Gewebelage den restlichen Anteil der elastischen Masse, z. B. durch Aufgießen, aufzubringen und schließlich die Form mittels der anderen, z. B.. mit Stiften versehenen, Formhälfte zu verschließen. Diese Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in dem Fall Anwendung finden, wenn engmaschige Gewebelagen in die elastische Masse eingebettet werden sollen.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgebildeten Polsterkörpers.
In dem dargestellten Querschnitt durch einen Polsterkörper sind die elastische Masse mit 1, die in diese Masse eingebettete Gewebelage mit 3 und die seitlich aus der elastischen Masse herausragenden Teile der Gewebelage mit 4 bezeichnet. Die Zeichnung läßt erkennen, daß die Gewebelage unmittelbar über den Aussparungen 2 angeordnet ist, also annähernd im Bereich der mittleren Höhe des Polsterkörpers.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Polsterkörper aus elastischen, porigen oder zelligen Stoffen mit quer zur Belastungsrichtung in die elastische Masse eingebetteten Verstärkungseinlagen für Sitze, insbesondere Autositze, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlagen aus einer oder mehreren in sich zusammenhängenden Gewebelagen (3) bestehen, annähernd im Bereich der mittleren Höhe des Polsterkörpers (1) angeordnet sind und seitlich über die elastische Masse desselben hinausragen.
2. Mit Aussparungen versehener Polsterkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebelagen (3) zwischen dem Boden der Aussparungen (2) und der Belastungsfläche des Polsterkörpers (1) im Bereich von dessen mittlerer Höhe angeordnet sind.
3. Polsterkörper nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebelagen (3) beidseitig in dem elastischen, porigen oder zelligen Stoff eingebettet sind.
4. Verfahren zur Herstellung der Polsterkörper nach den Ansprüchen 1 bis 3 unter Verwendung von mit Stiften ausgerüsteten Formen, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere weitmaschige oder mit Schlitzen oder Löchern versehene Gewebelagen auf den mit Stiften versehenen Formteil straff ausgespannt werden, wobei das Gewebe von den Stiften getragen wird, und dann die elastische, porige oder zellige Masse in die Form eingefüllt und verfestigt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 742101; schweizerische Patentschrift Nr. 281383; französische Patentschrift Nr. 1055 916. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 961755.