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Einrichtung zur fortlaufenden Beschickung und Entleerung einer Gefrieranlage
Es sind Gefrieranlagen bekannt, deren Gefrierraum in mehrere über- und nebeneinanderliegende
Stationen zur Aufnahme von Gefriergutbehältern unterteilt ist. Fig. 1 ist ein derartiger
bekannter Gefrierraum, schematisch dargestellt und mit 1 bezeichnet. 10 bedeuten
die Eintrittsöffnungen, und 11 bedeuten die Austrittsöffnungen zu den einzelnen
Stationen, welche als zwischen den Durchtritten durch die Gefrierraumendwände sich
erstreckende Transportflächen 3 ausgebildet sind. Der Pfeil 2 gibt die Beschickungsrichtung
an. Die Durchtrittsöffnungen 1O und 11 sind durch Klappen verschließbar.
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Es war bisher üblich, die Gefriergutbehälter von Hand in die einzelnen
Stationen einzuschieben und auf der gegenüberliegenden Seite von Hand zu entnehmen.
Bei manchen Gefrierapparaten dieser Art stoßen die eingeschobenen Gefriergutbehälter
innerhalb des Apparates aneinander und müssen beim Einschieben eines neuen Gefriergutbehälters
von Hand durch Menschenkraft durch den Apparat geschoben werden. Die Zahl_ der im
Apparat hintereinanderstehenden Gefrierbehälter, die geschoben werden müssen, ist
durch die gegebene Größe der Menschenkraft begrenzt, so daß man aus diesem Grund
Apparate größererLeistung undKapazität nichtbauen kann. Die Handbedienung begenzt
die Leistungsfähigkeit solcher Apparate auch insofern, als man nur Gewichte von
Gefriergutbehältern mit Füllung anwenden kann, die ein Mensch bei regulärer Dauerleistung
heben und befördern kann. Man kann also bei Handbedienung keine Einheiten von Gefrierblöcken
herstellen, die über ein gewisses Maß hinausgehen. Je schwerer die Gefriergutbehälter
mit Füllung werden und je mehr Gefriergutbehälter in größeren Apparaten hintereinanderstehen,
um geschoben zu werden, um so höhere Anforderungen sind an die Bedienung zu stellen,
so daß schließlich Frauen als Hilfskräfte solche Arbeit nicht mehr verrichten können.
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Bei dieser Betriebsart war man also mit der Wahl der Gefriergutbehältergröße
an Höchstgrößen gebunden.
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Es ist ferner bekannt, innerhalb des Isoliergehäuses mechanisch bewegte
Transportvorrichtungen einzubauen. Dadurch entfallen zwar die geschilderten, durch
die Anwendung von Menschenkraft bedingten Beschränkungen; jedoch haben solche in
der Kälte von -30 bis -40° C in Anwesenheit von feuchtem Gefriergut eingebauten
Transporteinrichtungen den erheblichen Nachteil, daß an der Transporteinrichtung
leicht Vereisungen eintreten, die häufig zu Störungen führen. Auch werden solche
innerhalb des Isoliergehäuses eingebauten Transporteinrichtungen beim Abtauen des
Gefrierapparates naß, so daß sie stark der Korrosion ausgesetzt sind und auch deshalb
leicht unbrauchbar werden können.
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Bei einem weiteren bekannten Verfahren werden die zu gefrierenden
Güter durch einen Kolben in einen Gefrierkanal geschoben, dessen Querschnitt in
Form und Maß dem Querschnitt der Packung bzw. dem Querschnitt eines Vielfachen der
Packung entspricht. Dieses Verfahren hat folgende Nachteile: 1. Jeder Gefrierkanal
benötigt eine eigene Belade-und Entladevorrichtung.
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2. Es ist nicht möglich, mehrere Kühlkanäle über-und nebeneinander
anzuordnen, weil sonst nicht mehr alle Einschubvorrichtungen beladen werden können.
Es ist deshalb in der bekannten Erfindung auch nur eine horizontale Reihe vorgesehen.
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3. Jeder Gefrierkanal benötigt eine eigene Belade-und Entladevorrichtung.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile
zu vermeiden und eine Gefrieranlage der geschilderten Art, welche vorzugsweise zum
laufenden Beschickungs- und Entleerungsbetrieb geeignet ist, so auszubilden, daß
die Kühlung in mehreren über- und nebeneinanderliegenden Kühlkanälen erfolgen kann
und daß die Gefriergutbehälter den für die Gefriergutbedingungen, z. B. Art des
Gefriergutes, Gefriertemperatur und -dauer, entsprechenden Erfordernissen angepaßt
werden können und in Größe und Gewicht nicht beschränkt sind, wobei gleichzeitig
zu beachten ist, daß die Betriebssicherheit der Gefriereinrichtungen im höchsten
Maße gewährleistet ist.
Die Erfindung betrifft demgemäß eine bei
vorzugsweise laufendem Beschickungs- und Entleerungsbetrieb arbeitende Gefrieranlage
mit mehreren innerhalb des Gefrierraumes parallel über- und/oder nebeneinander angeordneten,
zwischen verschließbaren Durchtritten durch die Gefrierraumwände sich erstreckenden
Transportflächen zur Aufnahme und mechanischen Förderung von Gefriergutbehältern,
bei der den nebeneinander und/oder übereinander angeordneten Kühlkanälen außerhalb
des Gefrierraums, bei jeweils geöffnetem Durchtritt, durch diesen hindurch wirkende
Antriebsvorrichtungen zugeordnet sind. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
vor einer der beiden Durchtrittsseiten des Gefrierraumes eine Transportbühne angeordnet
ist zum Transport der Gefriergutbehälter vor die einzelnen über- bzw. nebeneinanderliegenden
Durchtrittsöffnungen.
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Grundsätzlich läßt sich dies dadurch verwirklichen, daß die einzelnen
Stationen mit endlosen Transportbändern ausgestattet sind, welche durch die Durchtrittsöffnungen
an beiden Enden des Gefrierraumes hindurchlaufen und deren Umkehrrollen außerhalb
des Gefrierraumes liegen. Innerhalb des Gefrierraumes befinden sich nur Auflageflächen
oder Rollen für die Transportbänder, während der Antrieb außerhalb des Gefrierraumes
angeordnet ist. Die Verschlüsse für die Durchtrittsöffnungen müssen derart ausgebildet
sein und zusammenarbeiten, daß auch beim Vorschub des Transportbandes mindestens
eine Öffnung im wesentlichen geschlossen sein kann.
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Gemäß einer besonderen Ausbildung des Erfindungsgedankens sind die
Transportflächen innerhalb des Gefrierraumes als bloße Roll- oder Gleitflächen ausgebildet,
auf denen die Gefriergutbehälter durch äußere Kräfte verschoben werden können, während
die Antriebsvorrichtung als Schub- oder Zugvorrichtung ausgebildet ist, die von
außen in die Durchtrittsöffnungen jeweils hineinreicht und beispielsweise als Teleskopauszug
mit pneumatischem, hydraulischem, motorischem oder elektromagnetischem Antrieb ausgebildet
ist. Zweckmäßigerweise sind sowohl eine Schub- als auch eine Zugvorrichtung auf
der Beschikkungsseite bzw. der Entladeseite vorgesehen.
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In den Fig. 2 bis 4 ist eine Ausführungsform der Einrichtung nach
der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. 2 und 3 sind zwei Seitenansichten auf den Gefrierraum in Richtung
des Pfeiles 2 gemäß Fig. 1, und zwar bei verschiedenen Stellungen der Antriebsvorrichtung;
Fig 4 ist ein Längsschnitt über die ganze Anlage. In allen vier Figuren sind dieselben
Bezugszeichen verwendet.
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In Fig. 4 erkennt man, daß die Öffnungen durch Klappen 4 geschlossen
sind. Die Klappen der Öffnungen 10 a und 11 a sind offen. Sie können
z. B. durch Hydraulik- oder Preßluftzylinder 12 betätigt werden, die zu beiden Seiten
einer Klappe angreifen, wie es in Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Vor den Stirnseiten
des Apparates, die die Öffnungen 10 bzw. 11 haben, ist je eine Transportbühne 13
angeordnet, die von Hydraulik- oder Preßluftzylindem 14 auf- und abbewegt wird,
deren Kolbenstangen an den Enden der Transportbühne angreifen. Gemäß Fig. 2 befindet
sich die Transportbühne -in der untersten Stellung, nach Fig.3 ist die Transportbühne
hochgehoben. Die Transportbühne 13 hgt eine Öffnung 15, in die an der Aufgabeseite
(in Fig. 4 links) das Zubringetransportband 16 und an der Abnahmeseite (in Fig.
4 rechts) das Abtransportband 17 bei der untersten Stellung der Transportbühne eindringt,
derart, daß die Plattform 18 der Transportbühne in gleiche Höhe mit der Oberkante
-des Transportbandes 16 oder 17 zu liegen kommt. Auf den Transportbändern 16 und
17 befinden sich Gefriergutbehälter 19 gleicher Größe. denen eine Einteilung des
Bandes in Abschnitte gleicher Länge entspricht. Das Band rückt periodisch immer
um eine Teilung vorwärts. Ist die Transportbühne 13 unten, so wird beim Vorrücken
des Zubringetransportbandes 16 um eine Teilung ein Gefriergutbehälter auf die Plattform
18 der Transportbühne 13 geschoben, oder es wird auf der Abnahmeseite vom Abtransportband
17 ein Gefriergutbehälter von der Plattform 18 weggeschoben.
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In die Transportbühne 13 ist ein Gleitstück 20 eingebaut, das ein
Glied einer in sich geschlossenen Kette 21 bildet. Von diesem Gleitstück aus ragen
zwei Mitnehmer 22 nach unten, die einen solchen Abstand voneinander haben, daß ein
Gefriergutbehälter dazwischen paßt. Die Kette 21 ist über Kettenräder 23 geführt.
Treibt man eines der Kettenräder in geeigneter Weise an, so verschiebt sich das
Gleitstück 20 in seiner Führung längs der Transportbühne. Auf diese Weise kann man
einen gemäß Fig. 2 auf die Plattform 18 der Transportbühne aufgeschobenen Gefriergutbehälter
auf der Plattform z. B. nach links verschieben, so daß er in Übereinstimmung mit
einer Reihe übereinanderliegender Öffnungen 10 kommt. Wird die Transportbühne anschließend
hochgehoben, so kann man den Gefriergutbehälter in übereinstimmung mit jeder der
übereinanderliegenden Öffnungen bringen (s. Fig.3). Umgekehrt kann man auf der Abgabeseite
Gefriergutbehälter, die sich auf der Plattform der Transportbühne 18 befinden, auf
das Abtransportband 17 ablegen. Zu beiden Seiten der Transportbühne befinden sich
Wellen 24, mit denen Anschläge 25 fest verbunden sind. Für jede durch die Öffnungen
10 gegebene Höhenlage ist ein Anschlag vorgesehen. In Fig. 2 und 3 sind die
Wellen 24 in eine solche Stellung gebracht, daß die für die am höchsten liegenden
Öffnungen bestimmte Anschläge wirksam sind. Bewegt sich die Transportbühne nach
oben, so stößt sie beiderseits gegen die Anschläge und bleibt in der dadurch gegebenen
Lage stehen. Auf diese Weise kann man die Transportbühne in verschiedenen Höhenlagen
zum Halten bringen, je nachdem, welche Anschläge 25 durch Drehen der Wellen 24 eingeschwenkt
und zur Wirkung gebracht werden. An der Aufgabeseite sind an der Transportbühne
Schuborgane 26 befestigt, die z. B. als Teleskop-Hydraulik- oder Preßluftzylinder
ausgebildet sein können. Ist ein Gefriergutbehälter, wie es in Fig. 3 dargestellt
ist und zuvor beschrieben wurde. vor der oberen Öffnung links angekommen, so tritt
das betreffende Schuborgan 26 in Tätigkeit und schiebt den Gefriergutbehälter von
der Plattform der Transportbühne weg in den Gefrierapparat. In Fig. 4 ist der Teleskopzylinder
gerade voll ausgefahren, nachdem er einen Gefriergutbehälter eingeschoben hat, In
dem Gefrierapparat können die Gefriergutbehälter dicht hintereinanderstehen,wie
es Fig. 4 zeigt. Das Schuborgan 26 schiebt dann beim Einschieben eines neuen Gefriergutbehälters
die ganze Reihe vor sich her. Auf der Abnahmeseite zieht ein Zugorgan 27 den letzten
Gefriergutbehälter aus dem Gefrierapparat
heraus und schiebt ihn
auf die Plattform 18 der Transportbühne, worauf dieser Gefriergutbehälter in der
beschriebenen Weise auf das Abtransportband 17 abgelegt wird. Das Öffnen und Schließen
der Klappen 4, das Heben und Senken der Transportbühnen 13, das Bewegen der Gleitstücke
20, das periodische Bewegen von Zubringetransportband 16 und Abtransportband 117,
das Einstellen der Wellen 24 und das Bewegen der Schub- bzw. Zugorgane 26 und 27
kann unter Verwendung geeigneter Antriebsmittel, z. B. durch elektrische Impulse
von einem Zeitlaufwerk aus erfolgen. Die Reihenfolge der Impulse kann dabei so gewählt
werden, daß fortlaufend Gefriergutbehälter vom Zubringetransportband 16 abgenommen,
auf die Beschickungsöffnungen gleichmäßig verteilt und auf der Abnahmeseite auf
das Abtransportband 17 abgelegt werden. Zu diesem Zwecke sind mehrere oder alle
der Antriebe zwangläufig derart miteinander gekoppelt, daß ein halb- oder vollautomatischer
Betrieb des Beschickungs- und/oder Entleerungsvorganges nach einem vorher bestimmten,
gegebenenfalls durch Schaltmittel veränderbaren Programm durchführbar ist. Der Transportbandvorschub
ist zweckmäßig auf verschiedene Gefriergutbehältergrößen einstellbar. Für einen
einheitlichen Arbeitsgang werden Gefriergutbehälter einer Größe verwendet.