DE1132181B - Einrichtung zur magnetischen Aufzeichnung und gleichzeitigen Wiedergabe von Signalengrosser Bandbreite, insbesondere von Videosignalen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufzeichnung und Wiedergabe von Fernsehsignalen auf Magnetband und hat sich zur Aufgabe gestellt, eine bessere und sichere Kontrolle der aufgezeichneten Fernsehsignale zu ermöglichen.

Bei einer bekannten Einrichtung zur Aufzeichnung von Fernsehsignalen auf Magnetband wird das Signal mittels rotierender Köpfe in quer zur Laufrichtung des Bandes verlaufenden Spuren aufgezeichnet. Das Fernsehsignal wird nach entsprechender Verstärkung in einen im Aufzeichnungsbereich des Bandes liegenden Frequenzbereich umgesetzt und den rotierenden Köpfen über Schleifringe zugeführt. Für Kontrollzwecke wird ein Teil des zur Aufzeichnung bestimmten Signalstromes vor der Zuführung zu den Köpfen abgenommen und nach Demodulation und Verstärkung einem Kontrollempfänger zugeführt. Auf diese Weise hat man jedoch keine Gewähr, ob das Signal tatsächlich ordnungsgmäß auf dem Magnetband aufgezeichnet wurde oder ob durch Fehler der Köpfe oder des Bandes die Aufzeichnung unbrauchbar ist. Da es sich häufig um die Aufzeichnung einmaliger nicht wiederholbarer Vorgänge handelt, bedeutet es einen schwerwiegenden Nachteil, wenn erst nach Beendigung des Vorganges bei nochmaliger Abspielung des Bandes festgestellt werden kann, ob die Aufnahme gelungen ist oder nicht.

Bei Einrichtungen zur Aufzeichnung von magnetischen Tonsignalen ist es bekannt, nach dem Aufzeichnungskopf, in Laufrichtung des Bandes gesehen, einen Wiedergabekopf anzuordnen, mit dem die Tonaufzeichnung unmittelbar anschließend an die Aufnahme vom Band abgenommen und überprüft werden kann. Der Abstand des Aufnahme- und Wiedergabekopfes ist dabei nicht kritisch; er verursacht lediglich eine kleine Zeitverzögerung der Wiedergabe gegenüber der Aufnahme. Die Forderung nach gleicher Relativgeschwindigkeit zwischen Band und Köpfen ist automatisch erfüllt. Auf die oben geschilderte Methode der Aufzeichnung von Fernsehsignalen mittels rotierender Köpfe ist dieses Verfahren jedoch nicht ohne weiteres übertragbar, da nicht nur die Laufgeschwindigkeit des Bandes bei der Aufnahme und Wiedergabe übereinstimmen muß, sondern außerdem die Notwendigkeit besteht, daß die Drehzahl der Kopfräder bei der Aufnahme und Wiedergabe genau die gleiche ist, und es ferner erforderlich ist, daß die Wiedergabeköpfe die quer zur Laufrichtung des Bandes verlaufenden Spuren überdecken. Bei der Abtastung eines derartigen Fernsehmagnetbandes werden die oben erwähnten Forderungen durch selbsttätige Steuerungen erfüllt. Mit Hilfe einer auf dem Einrichtung zur magnetischen Aufzeichnung

und gleichzeitigen Wiedergabe
von Signalen großer Bandbreite,
insbesondere von Videosignalen

Anmelder:

Fernseh G.m.b.H.,
Darmstadt, Am Alten Bahnhof 6

Rudolf Prochnow, Darmstadt-Eberstadt,
ist als Erfinder genannt worden

Magnetband zusätzlich aufgezeichneten Steuerfrequenz wird die notwendige starre Verkopplung zwisehen der Laufgeschwindigkeit des Magnetbandes und der Umdrehungszahl des Kopfrades sowie die richtige Lage der Köpfe in bezug auf die aufgezeichneten Spuren sichergestellt. Dies kann dadurch geschehen, daß die mit Hilfe der Steuerfrequenz gewonnene Stellgröße die Umdrehungszahl und Winkellage des Rotors eines Elektromotors steuert, der die Transportrolle für das Magnetband antreibt. Es wurde auch schon vorgeschlagen, das Magnetband vor und nach dem Kopfrad über je drei Rollen derart zu führen, daß vor und nach dem Kopfrad je eine Bandschleife gebildet wird, und die relative Lage des Bandstückes zwischen den beiden Schleifen einerseits und dem Kopfrad andererseits dadurch zu ändern, daß durch die Stellgröße die eine Schleife vergrößert und gleichzeitig die andere Schleife entsprechend verkleinert wird oder umgekehrt.

Man könnte zur Kontrolle der auf das Band aufgezeichneten Fernsehsendung unmittelbar anschließend an die Aufnahme in der Weise vorgehen, daß man das Band nach Durchlaufen der Aufzeichnungseinrichtung nicht zur Aufwickelrolle der aufzeichnenden Maschine führt, sondern einer zweiten Maschine zu-

2OJ 617/171

führt, mit der das auf dem Band aufgezeichnete Signal abgenommen und auf einem Kontrollempfänger als Fernsehbild sichtbar gemacht wird.

Nach Durchlaufen der zweiten Maschine wird das Band auf die Aufwickelrolle dieser Maschine aufgespult. Zwischen den beiden Maschinen bildet das Band eine Schleife. Wenn beide Maschinen mit der gleichen Frequenz, z. B. der Vertikalfrequenz des Fernsehsignals, synchronisiert werden, so ändert sich die Größe der Schleife während des Betriebes nicht xo und es ergeben sich in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten. Die vorstehend gestellten Forderungen nach Übereinstimmung der Aufnahmeköpfe mit der Spurlage werden dabei durch die selbsttätigen Steuerungen der zweiten Maschine erfüllt.

Nachteilig ist bei. diesem Verfahren, daß hierfür zwei Maschinen erforderlich sind. Selbst wenn zwei Maschinen vorhanden sind, so ist es notwendig, daß beide Maschinen bei der Aufnahme in Betrieb stehen; die zweite Maschine ist daher nicht als Reserve bei Störungen der ersten Maschine verfügbar. Gemäß der Erfindung ist daher bei einer Einrichtung zur Aufzeichnung und gleichzeitigen Abnahme von Signalen großer Bandbreite, insbesondere von Videosignalen, in quer zur Laufrichtung eines bandförmigen Speichers verlaufenden Spuren mittels am Umfang eines rotierenden Kopfrades angeordnete Aufzeichnungs- bzw. Abnahmeköpfe für die Aufzeichnung und für die Abnahme je ein eigenes Kopfrad vorgesehen, ferner sind beide Kopfräder auf der gleichen, durch einen Motor angetriebenen, vorzugsweise aus nichtmagnetischem Material bestehenden Welle angeordnet und die jeweils zwischen Aufzeichnungskopfrad und Wiedergabekopfrad befindliche Länge des bandförmigen Speichers ist einstellbar. Die Aufzeichnung und die Wiedergabe des aufgezeichneten Signals zu Kontrollzwecken kann nunmehr ohne Verwendung einer zweiten Maschine vorgenommen werden. Durch die Anordnung der Kopfräder für die Aufzeichnung und Abnahme auf einer Welle besteht dabei die Gewähr, daß der erforderliche Gleichlauf zwischen den Rädern besteht und auch die gegenseitige Winkelstellung der Köpfe exakt eingehalten wird. Hierfür benötigt man in gleicher Weise wie bei den bisher verwendeten Aggregaten mit einem Kopfrad nur eine Servosteuerung für den Antriebmotor. Bei dem erheblichen Aufwand für diese Steuerung bedeutet dies eine wesentliche Vereinfachung und Verbilligung gegenüber der Anwendung zweier Kopfaggregate, wobei für jedes Aggregat eine eigene Servosteuerung benötigt wird.

Um sicherzustellen, daß die Köpfe der zur Wiedergabe benutzten Kopf räder die von denAufzeichnungsköpfen beschriebenen Spuren bestreichen, wird die Länge des Bandstückes zwischen den beiden Kopfrädern einstellbar gemacht. Durch die benachbarte Anordnung der zur Aufnahme und Wiedergabe dienenden Kopfräder ist es schwierig, eine ausreichende Entkopplung bei den großen Pegelunterschieden zwischen der Aufnahme- und Wiedergabeseite in dem breiten Frequenzbereich zu erzielen. Neben den übliehen Abschirmmaßnahmen besteht daher vorzugsweise die Welle, auf der die beiden Kopfräder sitzen, aus nichtmagnetischem Material. Ferner kann es vorteilhaft sein, ein Kopfrad oder auch beide von der Achse elektrisch zu isolieren und die Kopfräder über Schleifkontakte getrennt zu erden.

Die beiden Kopf räder werden mit Vorteil auf beiden Seiten des Antriebsmotors angeordnet. Dieser ist hierzu auf beiden Seiten mit Achsstummeln versehen, von denen der eine das Kopfrad für die Aufnahme und der andere das Kopfrad für die Wiedergabe trägt. Dadurch wird erreicht, daß trotz des größeren, zur Entkopplung der beiden Kopfräder erforderiichen Abstandes zwischen diesen die Torsionskräfte in der Welle, welche die relative Winkellage des Aufnahme- und Wiedergabekopfrades ändern können, gering bleiben.

Die Erfindung soll nunmehr an Hand der schematischen Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung bedeutet 1 das zur Aufzeichnung benützte Kopfrad, dem das Fernsehsignal über den Verstärker und Modulator 2 über Schleifringe 3 zugeführt wird. In der Figur ist nur ein Schleifring dargestellt. 4 ist das Magnetband, das in Pfeilrichtung am Kopfrad vorbeibewegt wird, während dieses quer zur Längsrichtung des Bandes rotiert. Im weiteren Verlauf gelangt das Band mit der Aufzeichnung zum zweiten Kopfrad 5, das das Signal vom Band abnimmt und über Schleifringe 6 und die Verstärker- und Demodulationseinrichtung 7 einem Kontrollempfänger 8 zuführt.

Die beiden Kopfräder 1 und 5 werden von einem Motor 9 angetrieben und sitzen auf beiden Seiten der Motorwelle. Damit die aufgezeichneten Spuren genau unter die Wiedergabeköpfe des Rades 5 zu liegen kommen, kann das Band zwischen dem Aufnahme- und Wiedergabe-Kopfrad mehr oder weniger verformt werden. Zu diesem Zwecke ist das Band über feststehende Führungselemente 10 und 10 a geführt und kann zwischen den beiden Führungselementen durch ein weiteres bewegliches Führungselement verformt werden. Das Führungselement 11 ist quer zur Bandrichtung verschiebbar und kann durch eine Steuereinrichtung 12 auf und ab bewegt werden. Die Einstellung erfolgt mit Vorteil durch Beobachtung der Amplitude des von den Wiedergabeköpfen gelieferten Signals. Die Amplitude ist um so größer, je besser die Übereinstimmung zwischen den Köpfen und den Spuren ist. Die Einstellung des Führungsgliedes mittels der Einrichtung 12 kann daher durch Beobachtung der Signalamplitude z. B. an einem Signalmonitor (Oszillographen) auf maximale Signalamplitude vorgenommen werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   1. Einrichtung zur Aufzeichnung und gleichzeitigen Abnahme von Signalen großer Bandbreite, insbesondere von Videosignalen, in quer zur Laufrichtung eines bandförmigen Speichers verlaufenden Spuren mittels am Umfang eines rotierenden Kopfrades angeordneter Aufzeichnungs- bzw. Abnahmeköpfe, dadurch gekenn zeichnet, daß für die Aufzeichnung und für die Abnahme je ein eigenes Kopfrad vorgesehen ist, ferner, daß beide Kopfräder auf der gleichen, durch einen Motor angetriebenen, vorzugsweise aus nichtmagnetischem Material bestehenden Welle angeordnet sind und daß die jeweils zwischen Aufzeichnungskopfrad und Wiedergabekopfrad befindliche Länge des bandförmigen Speichers einstellbar ist.

   2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Veränderung der zwischen Aufzeichnungskopfrad und Wiedergabekopfrad befindlichen Bandlänge das Band über fest-

   stehende Führungselemente (9,10) und ein bewegliches, einstellbares Führungselement (11) läuft.

   3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor auf beiden Seiten mit Achsstummeln versehen ist, von denen der eine das Kopfrad für die Aufnahme und der andere das Kopfrad für die Wiedergabe trägt.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1034 684 und

   S 38962 VIIId/42g (bekanntgemacht am 13.

   1956);
   USA.-Patentschrift Nr. 2773120.

   In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1100 682.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen