DE113184C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die nachfolgend beschriebene Asbestrippenfilz-Bekleidung für Dampfkessel, Dampfrohre und Schiifswandungen kann infolge der isolirenden Rippenanordnung und der dazwischen liegenden Hohlräume (Circulations- und Ventilationsräume) nicht so leicht unbrauchbar werden, bezw. verkohlen, als entsprechende gewöhnliche Filzplatten, und verhindert diese Umhüllung auch die Wärmeleitung und Ausstrahlung in hohem Grade, so dafs die Umgebung der so isolirten Dampfanlagen stets nur eine verhältnifsmäfsig geringe Temperaturerhöhung aufweist, und ein damit isolirter Schiffsraum (z. B. eine Munitionskammer) gegen Wärmeeinflüsse gesichert ist.

Fig. ι ist der Querschnitt einer Asbestrippenfilzplatte mit einseitigen Rippen, Fig. 2 bis 4 sind weitere Rippenfilzanordnungen in Querschnitten, und- Grundrissen, und zwar Fig. 2 mit beidseitigen Rippen, Fig. 3 mit kreuzweise befestigten Rippen und Fig. 4 mit entsprechenden Asbesttupfelreihen. Fig. 5 bis 10 enthalten Darstellungen von Dampfkessel- und Rohrbezw. auch Schiffswandbekleidungen^ und zwar Fig. 5 und 6 mit einer einfachen, Fig. 7 bis 10 mit einer doppelten Asbestrippenfilzschicht. Es veranschaulicht Fig. 5 eine Rohrbekleidung durch Querschnitt, Fig. 6 den Ecktheil einer Schiffswand mit Bekleidung von innen, Fig. 7 und 8 einen Rohr- bezw. Kesseltheil in Querschnitt und Ansicht von oben (bezw. Schnitt durch Linie x-x), und Fig. 9 und 10 zeigen die Schichtenbekleidung von aufsen bei einer Kesselecke in Ansicht von oben mit theilweisem Schnitt bei ^ und im Querschnitt durch Linie y-y.

Es bezeichnet nun α eine präparirte Filzplatte, welche beidseitig mit .einer dünnen Asbestschicht b c versehen, ist, und zwar ist die obere Schicht b etwas stärker (Fig. 1 bis 4), kann eventuell auch durch aufgeklebte Asbestpappe r (Fig. 1) ersetzt werden. Auf dieser Schicht b (bezw. r) sind nun in gleichmäfsigen (zweckentsprechenden) Zwischenräumen d die konisch abgeschrägten Rippen e mit ihrer breiten Basis in parallellaufenden Reihen befestigt, und zwar entweder nur auf einer Seite (Fig. 1), oder auf beiden Seiten (Fig. 2) der betreffenden Filzplatte. Die Rippen f der Unterseite c können bei dieser Filzplatte parallel oder rechtwinklig zu den Rippen e der Oberseite b (Fig. 2) angeordnet sein. Eine andere, einseitige Rippenanordnung besteht aus kreuzweise befestigten (gegitterten) Rippen e und g (Fig. 3); auch können statt der durchlaufenden Rippen entsprechende konische Tüpfel (Tupfen) h von runder oder eckiger Gestalt (Fig. 4) in gleichen Zwischenräumen i auf der Filzplatte abc befestigt werden. Diese einseitig oder beidseitig mit Rippen e bezw. e g oder Tüpfeln h versehenen Filzplatten α werden nun in 10 bis 50 mm starken und 1 bis 2 qm grofsen Stücken hergestellt und erhalten eine den betreffenden Kessel- (k), Rohr- (I) oder Schiffswandüngen s entsprechende ebene oder mehr oder weniger runde bezw. muldenförmige Fläche.

Eine Bekleidung mit diesem Rippenfilz in einfacher Schicht (Fig. 5 und 6) wird nun in der Weise hergestellt, dafs man die betreffenden* einseitig gerippten Filzplatten α mit den Rippen e bezw. e g oder Tupfenreihen h gegen die Rohr- bezw. Kesselwand / (Fig. 5) oder

Schiffswand s (Fig. 6) legt, und zwar Platte an Platte, dafs diese dann eine fortlaufende Umhüllung bilden und die isolirenden Zwischenräume d nach der betreffenden Wandung zu sich befinden. Auch könnte man auf die Wandung zur noch gröfseren Sicherheit erst eine Asbestpappe q (Fig. 6) legen und dann die Filzplatten anordnen. Aufsen wird dann die Filzschicht noch mit einer dünneren Metallschutzwand m versehen, welche die Filzplatten hält und gegen äufsere Einwirkungen schützt.

Da die Asbestrippen e bezw. e g und Tüpfel /?, sowie auch die obere Asbestschicht b bezw. Pappe r q schlechte Wärmeleiter sind, so wird die Kessel- bezw. Rohrwärme nicht bis zu den Filzplatten α geleitet, sondern circulirt in dem isolirenden Zwischenräume d, ohne den Filz übermäfsig zu erhitzen oder zu verkohlen. Auch wird die Ausstrahlwärme des Kessels bezw. Rohres zurückgehalten und bedeutend abgeschwächt.

Um eine gänzliche Aufhebung der Wirkung der Ausstrahlwärme zu erzielen, kann man eine doppelte Rippenfilzbekleidung (Fig. 7 bis 10) anwenden, indem man die betreffende Kessel-, Rohr- oder Schiffswand k Is entweder zuerst mit einer einseitigen Rippenfilzplatte α e . umgiebt und darüber noch eine zweite einseitige Rippenfilzwand α mit den Rippen e bezw. Tupfen h gegen erstere lagert, oder indem man eine doppelseitige Rippenfilzwand (Fig. 2) um die betreffende Wandung k I s legt und darüber nun eine einfache Filzwand η (Fig. 9 und 10) anordnet. Nach aufsen erhält dann diese doppelte Filzwand auch die schützende bezw. haltende Metallschutzwand.

Es hält nun bei dieser Doppelwand die innere Filzschicht die Innenwärme zusammen und die Ausstrahlwärme auf, während die zweite Filzschicht noch einen zweiten Zwischenraum i bildet, welcher bei den Tupfenreihen h communicirt und zweckmäfsig mit der äufseren Luft dadurch in Verbindung gebracht wird, dafs man die Metallschutzwand bei diesen Zwischenräumen i an geeigneten Stellen (z. B. diametral, oben und unten — Fig. 7 bis 10) durchlocht (Fig. 9 und 10:0) bezw. mit gegitterten Oeffnungen ρ (Fig. 7 und 8) versieht. Die in den Ventilationszwischenraum i eintretende atmosphärische Luft mischt sich mit der heifsen Innenluft und kühlt dieselbe derart ab, dafs die Ausstrahlwärme die zweite Filzwand nicht mehr durchwärmen kann und auf die Umgebung der Kessel- bezw. Rohrwand k I keinen Einflufs mehr hat.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Asbestrippenfilz-Bekleidung als Wärmeschutzmittel, gekennzeichnet durch parallel oder kreuzweise angeordnete Asbestrippen efg oder Asbesttüpfelreihen h, welche einseitig oder beidseitig auf Filzplatten α befestigt sind,' um ein Verkohlen des Filzes zu verhindern und durch ruhende Luftschicht die Wirkung der Ausstrahlwärme abzuschwächen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.