DE1130342B - Ammoniumnitratsprengstoff - Google Patents

Ammoniumnitratsprengstoff

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DE1130342B
DE1130342B DEP26948A DEP0026948A DE1130342B DE 1130342 B DE1130342 B DE 1130342B DE P26948 A DEP26948 A DE P26948A DE P0026948 A DEP0026948 A DE P0026948A DE 1130342 B DE1130342 B DE 1130342B
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Hartwell Henry Fassnacht
Donald Louis Sagers
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EI Du Pont de Nemours and Co
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Sprengmittel, insbesondere eine Sprengstoffzusammensetzung, die besonders für Untertagearbeiten geeignet ist.
Der übliche Dynamit enthält Nitroglyzerin als sensiblen, explosiblen Hauptbestandteil und wird in großem Umfang, insbesondere bei Untertagearbeiten im Bergbau verwendet, und zwar wegen seiner ausgezeichneten Detonationsübertragung selbst bei kleinem Durchmesser, seiner Stabilität, semer gleichmäßigen Wirkung sowie seiner hervorragenden Sauerstoffbilanz. Ein Hauptnachteil dieser üblichen Dynamitsprengmittel ist jedoch, daß die Nitroglyzerinkomponente zu schwerem Kopfweh bei Personen führt, die mit dem Sprengmittel in Verbindung kommen oder seine Dämpfe einatmen, z. B. wenn Nitroglyzerin aus einer Dynamitpatrone ausrinnt oder durch nichtreagiertes Nitroglyzerin im Abbruch und Fördergut von Sprengungen. Diese physiologische Eigenschaft besitzt nicht nur Nitroglyzerin allein, sondern alle anderen flüssigen aliphatischen Salpetersäureester.
Im Laufe der Bemühungen, dieses Kopfwehproblem zu beseitigen, wurden an Stelle von Nitroglyzerin in Sprengmitteln andere sensible Explosionsstoffe verwendet. Die erhaltenen Sprengmittel stellten jedoch hinsichtlich ihrer Anwendung nicht vollkommen zufrieden. Wird z. B. Nitroglyzerin in den üblichen Sprengmitteln durch Pentaerythrittetranitrat ersetzt, so fiel die Detonationsübertragung beträchtlieh, wie durch ihre Fähigkeit, die Detonation über eine gewisse Luftstrecke fortzupflanzen, nachgewiesen werden kann. Unter Tage liegende Bohrlöcher liegen im allgemeinen horizontal oder leicht geneigt zur Horizontalen. Die Sprengpatronen müssen in diese Bohrungen, eine nach der anderen, hineingeschoben und festgestampft werden. Wegen Staub und lockerem Material von den Bohrlochwänden, wie auch fehlerhaftem Laden, da jede Patrone ganz eingeschoben werden muß, sind Luftspalten zwischen den einzelnen Patronen üblich. Sprengmittel mit schlechterer Detonationsübertragung eignen sich für diese Art von Sprengarbeit wegen der Wahrscheinlichkeit nicht, daß nicht alle in dem Bohrloch vorhandenen Ladungen infolge von Luftspalten zünden. Wegen der oben aufgeführten Schwierigkeiten führten die üblichen Mischungen mit Pentaerythrittetranitrat nicht zu einem kommerziellen Erfolg.
Um die Detonationsübertragung, d. h. die »Sensibilität gegenüber Luftspalten« von Pentaerythrittetranitratzubereitungen zu verbessern, wurden bei der Herstellung dieser Sprengmittel besondere Messungen Ammoniumnitratsprengstoff
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours & Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und.Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Hartwell Henry Fassnacht, Wenonah, N. J.,
und Donald Louis Sagers, Woodbury, N. J.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
durchgeführt. Beispielsweise verbesserten Johnson und Lewis (USA.-Patentschrift 1972938 vom 11. September 1934) die Detonationsübertragung in gewissem und veränderbarem Maße durch Überziehen von Ammoniumnitratteilchen mit Pentaerythrittetranitrat, bevor diese dem fertigen Sprengmittel zugemischt werden. Die auf diese Weise hergestellten Sprengmittel besaßen jedoch keine ausreichende Sensibilität und Betriebssicherheit für kommerzielle Anwendung.
So wurde vor kurzem eine Sprengmittelzubereitung ohne Nitroglyzerin und mit einer annehmbaren Detonationsübertragung entwickelt. Diese in der USA.-Patentschrift 2 499 321 beschriebene Zubereitung enthält als sensible, explosive Komponente Pentolit, das ist eine Mischung von Pentaerythrittetranitrat und Trinitrotoluol. Die Anwesenheit von Trinitrotoluol in Verbindung mit Pentaerythrittetranitrat verbessert zwar die Detonationsübertragung auf ein zufriedenstellendes Maß, führt jedoch zur Entwicklung schädlicher Dämpfe, die allen Trinitrotoluolmischungen eigen ist. Diese Schwaden sind selbstverständlich bei Arbeiten unter Tage außerordentlich unerwünscht. Die Arbeiten müssen nach der Sprengung manchmal während einer beträchtlichen Zeit unterbrochen wer-
209 601/167
den, bis sieh die Schwaden verzogen haben. Aus diesem Grund wurden derartige raucherzeugende Sprengmittel für Untertagearbeiten abgelehnt, und man griff widerstrebend auf die Kopfweh erzeugenden, nitroglyzerinhaltigen Sprengmittel zurück. Es steht fest, daß ein Bedarf nach einer Sprengmittelzubereitung besteht, die zwar die vorteilhaften Eigenschaften üblicher Dynamitsprengstoffe, ohne jedoch zu Kopfweh zu führen, .besitzen. .
Ein Ziel der Erfindung ist eine Sprengmittelzubereitung ohne Kopfweh verursachenden Zusätzen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Sprengmittel, welches keine unerwünschten Dämpfe oder Rauch entwickelt und so für die Anwendung unter Tage geeignet ist.
Es wurde gefunden, daß die obengenannten Ziele erreicht werden können, wenn eine Sprengmittelzubereitung hergestellt wird, in der Pentaerythrittetranitrat die einzige organische, explosible Verbindung ist und in einer solchen Korngröße vorliegt, daß das Verhältnis der Korngröße des anorganischen Sauer-, stoffträgers zu der des Pentaerythrittetranitrats mindestens 4:1 beträgt. Daß das Verhältnis der Korngröße von Pentaerythrittetranitrat zu der des Sauerstoffträgers einen Einfluß auf die Detonationsübertragung der Zubereitung ausübt, ist überraschend und nicht vorhersehbar.
Nach der Erfindung wird ein Sprengmittel hergestellt, das 7 bis 20% Pentaerythrittetranitrat als einzige organische, explosive Komponente, 75 bis 90% Ammoniumnitrat, wovon 25% durch Natriumnitrat ersetzt sein können, und 3 bis 10% brennbare Stoffe enthält, wobei das Verhältnis der Korngröße des oder der Sauerstoffträger(s) zu der des Pentaerythrittetranitrats mindestens 4:1 beträgt.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung spezieller Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Sprengmittelzubereitung und zur Darlegung des .kritischen Charakters verschiedener Faktoren. Selbstverständlich sind diese Beispiele nur erläuternd und nicht begrenzend. Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1
Um den Einfluß des Korngrößenverhältnisses von Ammoniumnitrat "zu Pentaerythrittetranitrat auf die Sensibilität zu zeigen, wurde eine Anzahl von Mischungen unter Verwendung einer engen Korngrößenfraktion, sowohl von Ammoniumnitrat wie
ίο auch Pentaerythrittetranitrat, hergestellt, um verschiedene Korngrößenverhältnisse dieser beiden Bestandteile einstellen zu können. Auf jeden Fall wurden 85% Ammoniumnitrat mit 15% Pentaerythrittetranitrat sorgfältig gemischt und diese Mischungen in eine 31,8-203,2-mm-Papierhülse verpackt und auf ihre Detonationsübertragung geprüft. Bei dieser Prüfung wurde eine Bohrladung in der Mitte in zwei Teile geschnitten und die Schnittflächen mit Seidenpapier abgedeckt, um ein Auslaufen des Inhalts zu
ao vermeiden. Die beiden Hälften wurden mit den Schnittflächen aneinander in einem Papierblatt fest eingerollt, um auf diese Weise die halbierten Ladungen in einer bestimmten Lage zu fixieren. Die erste halbe Ladung, als »Auslöser« bezeichnet, wird nun mit der Standard-Initialsprengkapsel Nr. 6 gezündet und der Abstand, d. h. der Luftspalt, über den die Detonation auf die andere Hälfte der Ladung, d.h. auf den »Empfänger«, fortschreitet und diesen zündet, wird durch das »empirische Ermittlungsverfahren« bestimmt, indem der Luftspalt zwischen den beiden halbierten Ladungen in einer Versuchsserie, ähnlich der im Fallversuch angewandten Methode, eingestellt wird. Der Luftspalt, über den hinweg die Detonation . vom Auslöser noch zur Zündung des Empfängers zu 5O°/o der Versuche führt, wird als »50%-Detonations- i punkt« bezeichnet. Die Korngrenzen und das Korngrößenverhältnis sowie die Empfindlichkeit der hai- [ bierten Ladung gegen die Luftspalten, d. h. deren 50 %-Detonationspunkt, sind in folgender Tabelle zusammengestellt.
Tabelle
Mischung
Nr.
Ammoniumnitrat
Korngröße mm
(Durchschnitt)
(0,125) Pentaerythrittetranitrat
Korngröße mm
(Durchschnitt)
(0,25) Korngrößenverhältnis
Ammoniumnitrat zu
Pentaerythrittetranitrat
1 50 %-Detona
tionspunkt
mm
1 0,10 bis 0,15 (0,125) 0,21 bis 0,30 (0,125) 0,5 : 1 38,1
2 0,10 bis 0,15 (0,19) 0,10 bis 0,15 (0,125) 1: 1 63,5
3 0,15 bis 0,23 (0,50) 0,10 bis 0,15 (0,25) 1,5: 1 127,0
4 0,42 bis 0,59 (0,71) 0,21 bis 0,30 (0,25) 2: 1 139,7
5 0,59 bis 0,83 (0,71) 0,21 bis 0,30 (0,18) 3: 1 152,4
6 0,59 bis 0,83 (0,50) 0,15 bis 0,21 (0,125) 4: 1 279,4
7 0,42 bis 0,59 (1,00) 0,10 bis 0,15 (0,9) 4: 1 279,4
8 0,83 bis 1,17 (0,06) 0,074 bis 0,10 11: 1 330,2
9 0,044 bis 0,074 (0,09) (0,005) * 12: 1 266,7
10 0,074 bis 0,10 (0,125) (0,005)* 18: 1 217,5
11 0,10 bis 0,15 (0,19) (0,005) * 25: 1 304,8
12 0,15 bis 0,23 (0,26) (0,005) * 38: 1 330,2
13 0,23 bis 0,30 (0,36) (0,005)* 52: 1 254,0
14 0,30 bis 0,42 (0,005) * 72: 266,7
Für Siebanalyse zu fein, maximale Korngröße mit 0,005 mm geschätzt.
Nun wurde eine andere Ammoniumnitrat-Pentaerythrittetranitrat-Zubereitung mit einem Gewichtsverhältnis 92:8 ohne besondere Einstellung des Korngrößenverhältnisses hergestellt. Pentaerythrittetranitrat wurde nach der USA.-Patentschrift 2 972 938 auf Ammoniumnitrat aufgespritzt. Diese Sprengmittelzubereitung hatte eine Detonationsübertragung, d. h. einen 50 %-Detonationspunkt — wie oben beschrieben bestimmt — auf 25,4 mm. Bei Einstellung der Korngrößen auf ein Verhältnis Ammoniumnitrat zu Pentaerythrittetranitrat von über 4:1 besaß die 92: 8-Mischung von Ammoniumnitrat und Pentaerythrittetranitrat trotz des niederen Gehalts der organischen Substanz eine Detonationsübertragung, d. h. einen 50%-Detonationspunkt auf 139,7 mm.
Da die Mischungen aus Beispiel 1 keine ausgeglichene Sauerstoffbilanz besitzen und damit für Sprengarbeiten ungeeignet sind, so wurden entsprechend folgendem Beispiel Sprengrmttelmischungen hergestellt, die, in brennbaren Hülsen, z. B. Papierhülsen verpackt, eine im wesentlichen ausgeglichene Sauerstoffbilanz besitzen. Das vorstehende Beispiel zeigt jedoch klar den Einfluß des Korngrößenverhältnisses derartiger Sprengmittel mit nicht ausgeglichener Sauerstoffbilanz, d. h. gegenüber solchen mit demselben Gewichtsverhältnis Pentaerythrittetranitrat zu Ammoniumnitrat und mit demselben Korngrößenverhältnis.
Beispiel 2
In einem Standardmischer für körnige explosive Stoffe wurden 2160 Teile (72% der Mischung) Ammoniumnitrat einer Standardmischung mit Korngrößenverteilung zwischen 2,36 mm und im wesentlichen 0,044 mm, 240 Teile (8% der Mischung) Natriumnitrat mit einer Korngrößenverteilung zwischen 2,36 und 0,074 mm, 420 Teile (14% der Mischung) Pentaerythrittetranitrat mit einer maximalen Korngröße von 0,005 mm, 30 Teile (1 % der Mischung) Holzschliff und schließlich 150 Teile (5 % der Mischung) gemahlene Aprikosenkerne eingebracht. Das Korngrößenverhältnis von Sauerstoffträger zu Pentaerythrittetranitrat betrug mindestens 12:1. Die Bestandteile wurden etwa 10 Minuten lang bei Raumtemperatur gemischt und dann in Standardpapierhülsen der Größe 31,8-203,2 mm abgepackt. Die Sauerstoffbilanz der Mischung ausschließlich der Hülse betrug + 8,8, die Stückzahl, ausgedrückt in der Anzahl von Patronen in Hülsen obiger Abmessung je 22,7-kg-Behälter, war 137, und der 50 %-Detonationspunkt betrug 355,6 mm.
Eine weitere Mischung wurde in gleicher Weise wie oben hergestellt mit der Ausnahme, daß die handelsübliche Mischung grobkörnigen Pentaerythrittetranitrats durch feinkörniges ersetzt wurde, um ein Sprengmittel zu erhalten, bei dem das Korngrößenverhältnis von Sauerstoffträger zu Pentaerythrittetranitrat unter 4:1 lag. Die erhaltene Mischung ergab eine Stückzahl von 144 und einen 50 %-Detonationspunkt von nur 127 mm, trotzdem sie einen hohen Anteil von Pentaerythrittetranitrat enthielt.
Beispiel 3
Entsprechend den Anweisungen von Beispiel 2 wurden verschiedene Zubereitungen der erfmdungsgemäßen Sprengmittel unter Verwendung von Pentaerythrittetranitrat mit einer maximalen Korngröße von 0,005 mm und Ammoniumnitrat mit einer Korngrößenverteilung zwischen 2,36 und 0,044 mm sowie Natriumnitrat mit einer Korngrößenverteilung zwischen 2,36 und 0,074 mm hergestellt, wobei ein Korngrößenverhältnis von Sauerstoffträger zu Pentaerythrittetranitrat von mindestens 12:1 erreicht wurde. Die Zusammensetzung und die Eigenschaften sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
Tabelle
15 16 Mischung Nr. 17 18 19 20
Bestandteile (%) 7,0 10,0 15,0 15,0 20 7
Pentaerythrittetranitrat 85,0 82,5 69,0 50,0 64 90
Ammoniumnitrat 10,0 25,0 10
Natriumnitrat 1,0 1
Holzschliff . 8,0 7,5 5
Aprikosenkernpulver 5,0 5,0
Feinkörnige, gelatinierte Stärke . 5,0
Roggenmehl 3
Harzimprägniertes Zuckerrohr
mark *
Eigenschaften +6,7 + 6,5 +9,7 + 8,4 + 8,2 + 9,3
Sauerstoffbilanz (ohne Hülse) .. 132 130 120 126 118 126
Stückzahl im Behälter . 152,4 254 355 254 330 178
50 %-Detonationspunkt in Milli
meter
* 2,5 °/o Cumaron-Indenharz + 0,5 °/o Zuckerrohrmark.
Es ist aus vorgehenden Beispielen klar ersichtlich, daß Sprengmittelzubereitungen mit zufriedenstellendem 50°/o-Detonationspunkt von mindestens 152,4 mm und einem wirtschaftlich tragbarem Anteil von Pentaerythrittetranitrat als einzige organische, explosible Verbindung in der Mischung leicht durch geeignete Einstellung der Korngrößen von Pentaerythrittetranitrat und Sauerstoffträger erhalten werden können. Solange das Korngrößenverhältnis von Sauerstoffträger zu Pentaerythrittetranitrat auf mindestens 4:1 gehalten wird, werden die gewünschten Ergebnisse erreicht. Insbesondere aus Beispiel 1 ist zu entnehmen, daß für die von Haus aus sensibleren Mischungen von Ammoniumnitrat und Pentaerythrittetranitrat, die nicht sauerstoffbilanziert sind, die Detonationsübertragung beträchtlich stieg, d. h. von 152,4 auf 279,4 mm — bestimmt als 50%-Detonationspunkt —, wenn das Verhältnis von 3 :1 auf 4:1 gesteigert wurde, diese hohe Detonationsübertragung schiedene Mischungen Verwendung finden, wenn nur das erforderliche Korngrößenverhältnis eingehalten wird.
Ammoniumnitrat wird in einer Menge von 75 bis 90°/o angewandt, wobei bis zu 25% durch äquivalente Mengen von Natriumnitrat ersetzt sein können, um die Herstellung von sauerstoffbilanzierten Sprengmitteln und die Einstellung der Dichte zu erleichtern. Der oder die Sauerstoffträger können mit üblichen ίο Mitteln zur Herabsetzung des Zusammenbackens überzogen sein, um diese hygroskopischen Stoffe vor Feuchtigkeit zu schützen, ohne jedoch schädlichen Einfluß auf die Verwendung des Sprengmittels zu haben. Solche Mittel zur Herabsetzung des Zusammenbackens sind beispielsweise Zinkoxyd, Kieselgur, Gips, Calcium- oderAluminiumstearat und ähnliches. Brennbare Stoffe liegen in einer Menge von 3 bis 10 0Zo vor. Die genaue Menge ergibt sich aus den Anforderungen der nötigen Sauerstoffbilanz. Geeignete
kann bei weiterer Steigung des Verhältnisses beispiels- ao brennbare Stoffe sind beispielsweise kohlenstoffweise bis 72 :1 beibehalten werden. Diese verbesserte haltige Stoffe, wie Roggenmehl, Holzschliff, geSensibilität ist unabhängig von der Feinheit, d. h. ab- mahlene Aprikosenkerne, harzimprägniertes Zuckersoluten Korngröße der beiden Komponenten Penta- rohrmark und feinkörnige, gelatinierte Stärke oder erythrittetranitrat und Sauerstoffträger, d. h. bei Einhaltung eines Korngrößenverhältnisses von mindestens 25 zenmehl, Brauereifiocken, Hafer-4:1 wird die gewünschte Detonationsübertragung, Walnußmehl, gemahlener Kork, unabhängig ob Sauerstoffträger und Pentaerythrittetranitrat in relativ großer Korngröße oder feinkörnig vorliegen, erhalten. Die oben angegebenen Korngrenzen stellen die maximalen Abmessungen dar. 30
Darüber hinaus braucht die Korngröße jeder einzelnen Komponente nicht einheitlich zu sein, und es können handelsübliche Qualitäten von Pentaerythrittetranitrat und Sauerstoffträgern für diese Sprengmittelzubereitungen verwendet werden, wobei diese handeis- 35 üblichen Qualitäten im allgemeinen eine Mischung verschiedener Korngrößen darsteIlen.Beispielsweise würde eine Kombination der Mischungen Nr. 6 und Nr. 7 eine Zubereitung mit einem zufriedenstellenden 50 %-Detonationspunkt ergeben, wobei jede die Anforde- 40 rung auf ein Korngrößenverhältnis von mindestens 4:1 erfüllt und die absolute Größe von Nr. 7 über der von Nr. 6 liegt. Dies geht aus Beispiel 2 und 3 hervor, wo Mischungen von Ammoniumnitrat und Natriumnitrat verwendet werden. Es ist klar, daß, so 45 lange die durchschnittliche Korngröße von Pentaerythrittetranitrat und dem oder den Sauerstoffträgerin) in der Sprengmittelzubereitung ein Korngrößenverhältnis des oder der Sauerstoffträger(s) zu Pentaerythrittetranitrat von im wesentlichen über 4:1 50 ergibt, die gewünschten Resultate erhalten werden. Trotzdem soll dies keine Beschränkung durch eine theoretische Ausführung sein. Es wird angenommen, daß die Erfüllung dieser Anforderungen durch ein einheitliches Grundmedium (Matrix) von Penta- 55 brennbaren Stoffe in der Sprengmittelmischung enterythrittetranitratteilchen innerhalb der Mischung er- sprechend herabgesetzt werden.
auch Maismehl, Steinnußmehl, Sojabohnenmehl, Wei-
oder Reisschalen, Zuckerrohrmark, Gerstenmehl, Speltmehl, Leinsamenmehl, Kolophonium, natürliche und künstliche Harze u. ä. Selbstverständlich kann auch eine Mischung solcher brennbarer Stoffe verwendet werden. Die schließlich zur Anwendung gelangenden brennbaren Stoffe ergeben sich aus verschiedenen Faktoren, wie z. B. der Dichteeinstellung, wobei brennbare Stoffe mit hoher Dichte, wie Steinnußmehl, Walnußmehl und Sojabohnenmehl, zur Erhöhung der Dichte dienen und leichte, brennbare Stoffe, wie gequollenes Getreide, Holzschliff und Korkmehl, die Dichte herabsetzen.
Die Sprengmittelmischung kann auch zusätzlich zu den obengenannten Mitteln zur Herabsetzung des Zusammenbackens Zusätze enthalten, die üblicherweise in geringen Mengen zugesetzt werden, um die Zubereitung zu modifizieren. Diese Zusätze sind Stabilisatoren (gegen Säuren wirkende Stoffe), beispielsweise Zinkoxyd, welches auch als Mittel zur Herabsetzung des Zusammenbackens dient, und Calciumkarbonat, und Mittel zur Bildung einer Paste, beispielsweise Büschelbohnenmehl oder Betonit, Substanzen, die in Gegenwart von Wasser quellen oder ein Gel bilden und damit einen Kontakt von Wasser mit hygroskopischen Salzen des Sprengmittels verhindern. Es können auch Stoffe zugesetzt werden, die das Stauben von Pentaerythrittetranitrat herabsetzen und es dafür rieselfähiger machen. Wenn diese Zusätze auch als brennbare Stoffe wirken, so muß die Menge der
reicht wird, wobei diese Grundmasse die bisher unerreichbare Detonationsübertragung von Sprengmitteln, die nur wirtschaftlich tragbare Mengen von
Pentaerythrittetranitrat enthalten, ermöglicht.
Zufriedenstellende Mischungen enthalten Pentaerythrittetranitrat in einer Menge zwischen 7 und-20°/o. Die Anwendung geringerer Mengen ergibt
Sprengmittel geringerer Detonationsübertragung. Die
Anwendung größerer Mengen ist aus wirtschaftlichen
Erwägungen nicht begehrenswert. Wie oben angedeutet, können sowohl gröbere als auch feinere
Kornfraktionen von Pentaerythrittetranitrat und ver-Die erfindungsgemäßen Sprengmittelzubereitungen haben nach der Fabrikation einen Feuchtigkeitsgehalt unter 1 %, eine Dichte von 0,8 bis 1,2 g/ccm und eine Sauerstoffbilanz von ±4 ohne Hülse. Die im allgemeinen verwendeten Papierhülsen haben einen negativen Einfluß auf die Sauerstoffbilanz, und daher soll die in der Patrone vorhandene Zubereitung innerhalb der Papierhülse eine Sauerstoffbilanz von angenähert Null besitzen. Wie oben ausgeführt, besitzen die Sprengmittelzubereitungen einen 50%-Detonationspunkt und somit eine Sensibilität auf Luftspalten von mindestens 152,4 mm.

Claims (9)

  1. 9 10
  2. PATENTANSPRUCH: In Betracht gezogene Druckschriften:
  3. AmmoniumnitratsprengstoflE mit Zusätzen von Deutsche Patentschrift Nr. 922 513;
  4. 7 bis 20% Pentaerythrittetranitrat und 3 bis 10% italienische Patentschriften Nr. 366 911, (1940/1,
  5. brennbaren Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß 2112/13), 382 392 (1942/1, 3165);
  6. das Verhältnis der Korngrößen von Ammonium- 5 canadische Patentschriften Nr. 477 241 (1953,
  7. nitrat und Pentaerythrittetranitrat mehr als 4:1 3505), 483 239 (1954, 2536);
  8. beträgt und vorzugsweise wesentlich darüber liegt. USA.-Patentschrift Nr. 2 499 321.
  9. © 209 601/167 5.62
DEP26948A 1958-06-10 1961-04-12 Ammoniumnitratsprengstoff Pending DE1130342B (de)

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