DE1130342B - Ammoniumnitratsprengstoff - Google Patents
AmmoniumnitratsprengstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Sprengmittel, insbesondere eine Sprengstoffzusammensetzung,
die besonders für Untertagearbeiten geeignet ist.
Der übliche Dynamit enthält Nitroglyzerin als sensiblen, explosiblen Hauptbestandteil und wird in
großem Umfang, insbesondere bei Untertagearbeiten im Bergbau verwendet, und zwar wegen seiner ausgezeichneten
Detonationsübertragung selbst bei kleinem Durchmesser, seiner Stabilität, semer gleichmäßigen
Wirkung sowie seiner hervorragenden Sauerstoffbilanz. Ein Hauptnachteil dieser üblichen Dynamitsprengmittel
ist jedoch, daß die Nitroglyzerinkomponente zu schwerem Kopfweh bei Personen führt, die mit dem Sprengmittel in Verbindung
kommen oder seine Dämpfe einatmen, z. B. wenn Nitroglyzerin aus einer Dynamitpatrone ausrinnt oder
durch nichtreagiertes Nitroglyzerin im Abbruch und Fördergut von Sprengungen. Diese physiologische
Eigenschaft besitzt nicht nur Nitroglyzerin allein, sondern alle anderen flüssigen aliphatischen Salpetersäureester.
Im Laufe der Bemühungen, dieses Kopfwehproblem zu beseitigen, wurden an Stelle von Nitroglyzerin
in Sprengmitteln andere sensible Explosionsstoffe verwendet. Die erhaltenen Sprengmittel stellten
jedoch hinsichtlich ihrer Anwendung nicht vollkommen zufrieden. Wird z. B. Nitroglyzerin in den
üblichen Sprengmitteln durch Pentaerythrittetranitrat ersetzt, so fiel die Detonationsübertragung beträchtlieh,
wie durch ihre Fähigkeit, die Detonation über eine gewisse Luftstrecke fortzupflanzen, nachgewiesen
werden kann. Unter Tage liegende Bohrlöcher liegen im allgemeinen horizontal oder leicht geneigt zur
Horizontalen. Die Sprengpatronen müssen in diese Bohrungen, eine nach der anderen, hineingeschoben
und festgestampft werden. Wegen Staub und lockerem Material von den Bohrlochwänden, wie auch fehlerhaftem
Laden, da jede Patrone ganz eingeschoben werden muß, sind Luftspalten zwischen den einzelnen
Patronen üblich. Sprengmittel mit schlechterer Detonationsübertragung eignen sich für diese Art von
Sprengarbeit wegen der Wahrscheinlichkeit nicht, daß nicht alle in dem Bohrloch vorhandenen Ladungen
infolge von Luftspalten zünden. Wegen der oben aufgeführten Schwierigkeiten führten die üblichen
Mischungen mit Pentaerythrittetranitrat nicht zu einem kommerziellen Erfolg.
Um die Detonationsübertragung, d. h. die »Sensibilität gegenüber Luftspalten« von Pentaerythrittetranitratzubereitungen
zu verbessern, wurden bei der Herstellung dieser Sprengmittel besondere Messungen
Ammoniumnitratsprengstoff
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours & Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und.Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Hartwell Henry Fassnacht, Wenonah, N. J.,
und Donald Louis Sagers, Woodbury, N. J.
und Donald Louis Sagers, Woodbury, N. J.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
durchgeführt. Beispielsweise verbesserten Johnson und Lewis (USA.-Patentschrift 1972938 vom
11. September 1934) die Detonationsübertragung in gewissem und veränderbarem Maße durch Überziehen
von Ammoniumnitratteilchen mit Pentaerythrittetranitrat, bevor diese dem fertigen Sprengmittel zugemischt
werden. Die auf diese Weise hergestellten Sprengmittel besaßen jedoch keine ausreichende Sensibilität
und Betriebssicherheit für kommerzielle Anwendung.
So wurde vor kurzem eine Sprengmittelzubereitung ohne Nitroglyzerin und mit einer annehmbaren Detonationsübertragung
entwickelt. Diese in der USA.-Patentschrift 2 499 321 beschriebene Zubereitung enthält
als sensible, explosive Komponente Pentolit, das ist eine Mischung von Pentaerythrittetranitrat und
Trinitrotoluol. Die Anwesenheit von Trinitrotoluol in Verbindung mit Pentaerythrittetranitrat verbessert
zwar die Detonationsübertragung auf ein zufriedenstellendes Maß, führt jedoch zur Entwicklung schädlicher
Dämpfe, die allen Trinitrotoluolmischungen eigen ist. Diese Schwaden sind selbstverständlich bei
Arbeiten unter Tage außerordentlich unerwünscht. Die Arbeiten müssen nach der Sprengung manchmal
während einer beträchtlichen Zeit unterbrochen wer-
209 601/167
den, bis sieh die Schwaden verzogen haben. Aus diesem Grund wurden derartige raucherzeugende
Sprengmittel für Untertagearbeiten abgelehnt, und man griff widerstrebend auf die Kopfweh erzeugenden,
nitroglyzerinhaltigen Sprengmittel zurück. Es steht fest, daß ein Bedarf nach einer Sprengmittelzubereitung
besteht, die zwar die vorteilhaften Eigenschaften üblicher Dynamitsprengstoffe, ohne jedoch
zu Kopfweh zu führen, .besitzen. .
Ein Ziel der Erfindung ist eine Sprengmittelzubereitung ohne Kopfweh verursachenden Zusätzen. Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist ein Sprengmittel, welches keine unerwünschten Dämpfe oder Rauch
entwickelt und so für die Anwendung unter Tage geeignet ist.
Es wurde gefunden, daß die obengenannten Ziele erreicht werden können, wenn eine Sprengmittelzubereitung
hergestellt wird, in der Pentaerythrittetranitrat die einzige organische, explosible Verbindung
ist und in einer solchen Korngröße vorliegt, daß das Verhältnis der Korngröße des anorganischen Sauer-,
stoffträgers zu der des Pentaerythrittetranitrats mindestens 4:1 beträgt. Daß das Verhältnis der Korngröße
von Pentaerythrittetranitrat zu der des Sauerstoffträgers einen Einfluß auf die Detonationsübertragung
der Zubereitung ausübt, ist überraschend und nicht vorhersehbar.
Nach der Erfindung wird ein Sprengmittel hergestellt, das 7 bis 20% Pentaerythrittetranitrat als einzige
organische, explosive Komponente, 75 bis 90% Ammoniumnitrat, wovon 25% durch Natriumnitrat
ersetzt sein können, und 3 bis 10% brennbare Stoffe enthält, wobei das Verhältnis der Korngröße des oder
der Sauerstoffträger(s) zu der des Pentaerythrittetranitrats mindestens 4:1 beträgt.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung spezieller Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Sprengmittelzubereitung und zur Darlegung des .kritischen Charakters verschiedener Faktoren. Selbstverständlich
sind diese Beispiele nur erläuternd und nicht begrenzend. Die in den Beispielen angegebenen
Teile sind Gewichtsteile.
Um den Einfluß des Korngrößenverhältnisses von Ammoniumnitrat "zu Pentaerythrittetranitrat auf die
Sensibilität zu zeigen, wurde eine Anzahl von Mischungen unter Verwendung einer engen Korngrößenfraktion,
sowohl von Ammoniumnitrat wie
ίο auch Pentaerythrittetranitrat, hergestellt, um verschiedene
Korngrößenverhältnisse dieser beiden Bestandteile einstellen zu können. Auf jeden Fall wurden
85% Ammoniumnitrat mit 15% Pentaerythrittetranitrat sorgfältig gemischt und diese Mischungen
in eine 31,8-203,2-mm-Papierhülse verpackt und auf
ihre Detonationsübertragung geprüft. Bei dieser Prüfung wurde eine Bohrladung in der Mitte in zwei
Teile geschnitten und die Schnittflächen mit Seidenpapier abgedeckt, um ein Auslaufen des Inhalts zu
ao vermeiden. Die beiden Hälften wurden mit den Schnittflächen aneinander in einem Papierblatt fest
eingerollt, um auf diese Weise die halbierten Ladungen in einer bestimmten Lage zu fixieren. Die erste
halbe Ladung, als »Auslöser« bezeichnet, wird nun mit der Standard-Initialsprengkapsel Nr. 6 gezündet
und der Abstand, d. h. der Luftspalt, über den die Detonation auf die andere Hälfte der Ladung, d.h.
auf den »Empfänger«, fortschreitet und diesen zündet,
wird durch das »empirische Ermittlungsverfahren« bestimmt, indem der Luftspalt zwischen den beiden
halbierten Ladungen in einer Versuchsserie, ähnlich der im Fallversuch angewandten Methode, eingestellt
wird. Der Luftspalt, über den hinweg die Detonation .
vom Auslöser noch zur Zündung des Empfängers zu 5O°/o der Versuche führt, wird als »50%-Detonations- i
punkt« bezeichnet. Die Korngrenzen und das Korngrößenverhältnis sowie die Empfindlichkeit der hai- [
bierten Ladung gegen die Luftspalten, d. h. deren 50 %-Detonationspunkt, sind in folgender Tabelle zusammengestellt.
Mischung Nr. |
Ammoniumnitrat Korngröße mm (Durchschnitt) |
(0,125) | Pentaerythrittetranitrat Korngröße mm (Durchschnitt) |
(0,25) | Korngrößenverhältnis Ammoniumnitrat zu Pentaerythrittetranitrat |
1 | 50 %-Detona tionspunkt mm |
1 | 0,10 bis 0,15 | (0,125) | 0,21 bis 0,30 | (0,125) | 0,5 : | 1 | 38,1 |
2 | 0,10 bis 0,15 | (0,19) | 0,10 bis 0,15 | (0,125) | 1: | 1 | 63,5 |
3 | 0,15 bis 0,23 | (0,50) | 0,10 bis 0,15 | (0,25) | 1,5: | 1 | 127,0 |
4 | 0,42 bis 0,59 | (0,71) | 0,21 bis 0,30 | (0,25) | 2: | 1 | 139,7 |
5 | 0,59 bis 0,83 | (0,71) | 0,21 bis 0,30 | (0,18) | 3: | 1 | 152,4 |
6 | 0,59 bis 0,83 | (0,50) | 0,15 bis 0,21 | (0,125) | 4: | 1 | 279,4 |
7 | 0,42 bis 0,59 | (1,00) | 0,10 bis 0,15 | (0,9) | 4: | 1 | 279,4 |
8 | 0,83 bis 1,17 | (0,06) | 0,074 bis 0,10 | 11: | 1 | 330,2 | |
9 | 0,044 bis 0,074 | (0,09) | (0,005) * | 12: | 1 | 266,7 | |
10 | 0,074 bis 0,10 | (0,125) | (0,005)* | 18: | 1 | 217,5 | |
11 | 0,10 bis 0,15 | (0,19) | (0,005) * | 25: | 1 | 304,8 | |
12 | 0,15 bis 0,23 | (0,26) | (0,005) * | 38: | 1 | 330,2 | |
13 | 0,23 bis 0,30 | (0,36) | (0,005)* | 52: | 1 | 254,0 | |
14 | 0,30 bis 0,42 | (0,005) * | 72: | 266,7 |
Für Siebanalyse zu fein, maximale Korngröße mit 0,005 mm geschätzt.
Nun wurde eine andere Ammoniumnitrat-Pentaerythrittetranitrat-Zubereitung
mit einem Gewichtsverhältnis 92:8 ohne besondere Einstellung des
Korngrößenverhältnisses hergestellt. Pentaerythrittetranitrat wurde nach der USA.-Patentschrift
2 972 938 auf Ammoniumnitrat aufgespritzt. Diese Sprengmittelzubereitung hatte eine Detonationsübertragung,
d. h. einen 50 %-Detonationspunkt — wie oben beschrieben bestimmt — auf 25,4 mm. Bei Einstellung
der Korngrößen auf ein Verhältnis Ammoniumnitrat zu Pentaerythrittetranitrat von über 4:1
besaß die 92: 8-Mischung von Ammoniumnitrat und Pentaerythrittetranitrat trotz des niederen Gehalts der
organischen Substanz eine Detonationsübertragung, d. h. einen 50%-Detonationspunkt auf 139,7 mm.
Da die Mischungen aus Beispiel 1 keine ausgeglichene Sauerstoffbilanz besitzen und damit für
Sprengarbeiten ungeeignet sind, so wurden entsprechend folgendem Beispiel Sprengrmttelmischungen
hergestellt, die, in brennbaren Hülsen, z. B. Papierhülsen verpackt, eine im wesentlichen ausgeglichene
Sauerstoffbilanz besitzen. Das vorstehende Beispiel zeigt jedoch klar den Einfluß des Korngrößenverhältnisses
derartiger Sprengmittel mit nicht ausgeglichener Sauerstoffbilanz, d. h. gegenüber
solchen mit demselben Gewichtsverhältnis Pentaerythrittetranitrat zu Ammoniumnitrat und mit demselben
Korngrößenverhältnis.
In einem Standardmischer für körnige explosive Stoffe wurden 2160 Teile (72% der Mischung) Ammoniumnitrat
einer Standardmischung mit Korngrößenverteilung zwischen 2,36 mm und im wesentlichen
0,044 mm, 240 Teile (8% der Mischung) Natriumnitrat mit einer Korngrößenverteilung zwischen
2,36 und 0,074 mm, 420 Teile (14% der Mischung) Pentaerythrittetranitrat mit einer maximalen
Korngröße von 0,005 mm, 30 Teile (1 % der Mischung) Holzschliff und schließlich 150 Teile (5 %
der Mischung) gemahlene Aprikosenkerne eingebracht. Das Korngrößenverhältnis von Sauerstoffträger
zu Pentaerythrittetranitrat betrug mindestens 12:1. Die Bestandteile wurden etwa 10 Minuten lang
bei Raumtemperatur gemischt und dann in Standardpapierhülsen der Größe 31,8-203,2 mm abgepackt.
Die Sauerstoffbilanz der Mischung ausschließlich der Hülse betrug + 8,8, die Stückzahl, ausgedrückt in der
Anzahl von Patronen in Hülsen obiger Abmessung je 22,7-kg-Behälter, war 137, und der 50 %-Detonationspunkt
betrug 355,6 mm.
Eine weitere Mischung wurde in gleicher Weise wie oben hergestellt mit der Ausnahme, daß die handelsübliche
Mischung grobkörnigen Pentaerythrittetranitrats durch feinkörniges ersetzt wurde, um ein
Sprengmittel zu erhalten, bei dem das Korngrößenverhältnis von Sauerstoffträger zu Pentaerythrittetranitrat
unter 4:1 lag. Die erhaltene Mischung ergab eine Stückzahl von 144 und einen 50 %-Detonationspunkt
von nur 127 mm, trotzdem sie einen hohen Anteil von Pentaerythrittetranitrat enthielt.
Entsprechend den Anweisungen von Beispiel 2 wurden verschiedene Zubereitungen der erfmdungsgemäßen
Sprengmittel unter Verwendung von Pentaerythrittetranitrat mit einer maximalen Korngröße
von 0,005 mm und Ammoniumnitrat mit einer Korngrößenverteilung zwischen 2,36 und 0,044 mm sowie
Natriumnitrat mit einer Korngrößenverteilung zwischen 2,36 und 0,074 mm hergestellt, wobei ein Korngrößenverhältnis
von Sauerstoffträger zu Pentaerythrittetranitrat von mindestens 12:1 erreicht
wurde. Die Zusammensetzung und die Eigenschaften sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
15 | 16 | Mischung Nr. | 17 | 18 | 19 | 20 | |
Bestandteile (%) | 7,0 | 10,0 | 15,0 | 15,0 | 20 | 7 | |
Pentaerythrittetranitrat | 85,0 | 82,5 | 69,0 | 50,0 | 64 | 90 | |
Ammoniumnitrat | 10,0 | 25,0 | 10 | ||||
Natriumnitrat | 1,0 | 1 | |||||
Holzschliff . | 8,0 | 7,5 | 5 | ||||
Aprikosenkernpulver | 5,0 | 5,0 | |||||
Feinkörnige, gelatinierte Stärke . | 5,0 | ||||||
Roggenmehl | 3 | ||||||
Harzimprägniertes Zuckerrohr mark * |
|||||||
Eigenschaften | +6,7 | + 6,5 | +9,7 | + 8,4 | + 8,2 | + 9,3 | |
Sauerstoffbilanz (ohne Hülse) .. | 132 | 130 | 120 | 126 | 118 | 126 | |
Stückzahl im Behälter . | 152,4 | 254 | 355 | 254 | 330 | 178 | |
50 %-Detonationspunkt in Milli meter |
|||||||
* 2,5 °/o Cumaron-Indenharz + 0,5 °/o Zuckerrohrmark.
Es ist aus vorgehenden Beispielen klar ersichtlich, daß Sprengmittelzubereitungen mit zufriedenstellendem
50°/o-Detonationspunkt von mindestens 152,4 mm und einem wirtschaftlich tragbarem Anteil
von Pentaerythrittetranitrat als einzige organische, explosible Verbindung in der Mischung leicht durch
geeignete Einstellung der Korngrößen von Pentaerythrittetranitrat und Sauerstoffträger erhalten werden
können. Solange das Korngrößenverhältnis von Sauerstoffträger zu Pentaerythrittetranitrat auf mindestens
4:1 gehalten wird, werden die gewünschten Ergebnisse erreicht. Insbesondere aus Beispiel 1 ist
zu entnehmen, daß für die von Haus aus sensibleren Mischungen von Ammoniumnitrat und Pentaerythrittetranitrat,
die nicht sauerstoffbilanziert sind, die Detonationsübertragung beträchtlich stieg, d. h. von
152,4 auf 279,4 mm — bestimmt als 50%-Detonationspunkt
—, wenn das Verhältnis von 3 :1 auf 4:1
gesteigert wurde, diese hohe Detonationsübertragung schiedene Mischungen Verwendung finden, wenn nur
das erforderliche Korngrößenverhältnis eingehalten wird.
Ammoniumnitrat wird in einer Menge von 75 bis 90°/o angewandt, wobei bis zu 25% durch äquivalente
Mengen von Natriumnitrat ersetzt sein können, um die Herstellung von sauerstoffbilanzierten Sprengmitteln
und die Einstellung der Dichte zu erleichtern. Der oder die Sauerstoffträger können mit üblichen
ίο Mitteln zur Herabsetzung des Zusammenbackens überzogen sein, um diese hygroskopischen Stoffe vor
Feuchtigkeit zu schützen, ohne jedoch schädlichen Einfluß auf die Verwendung des Sprengmittels zu
haben. Solche Mittel zur Herabsetzung des Zusammenbackens sind beispielsweise Zinkoxyd, Kieselgur,
Gips, Calcium- oderAluminiumstearat und ähnliches. Brennbare Stoffe liegen in einer Menge von 3 bis
10 0Zo vor. Die genaue Menge ergibt sich aus den Anforderungen
der nötigen Sauerstoffbilanz. Geeignete
kann bei weiterer Steigung des Verhältnisses beispiels- ao brennbare Stoffe sind beispielsweise kohlenstoffweise
bis 72 :1 beibehalten werden. Diese verbesserte haltige Stoffe, wie Roggenmehl, Holzschliff, geSensibilität
ist unabhängig von der Feinheit, d. h. ab- mahlene Aprikosenkerne, harzimprägniertes Zuckersoluten
Korngröße der beiden Komponenten Penta- rohrmark und feinkörnige, gelatinierte Stärke oder
erythrittetranitrat und Sauerstoffträger, d. h. bei Einhaltung eines Korngrößenverhältnisses von mindestens 25 zenmehl, Brauereifiocken, Hafer-4:1
wird die gewünschte Detonationsübertragung, Walnußmehl, gemahlener Kork, unabhängig ob Sauerstoffträger und Pentaerythrittetranitrat
in relativ großer Korngröße oder feinkörnig vorliegen, erhalten. Die oben angegebenen Korngrenzen
stellen die maximalen Abmessungen dar. 30
Darüber hinaus braucht die Korngröße jeder einzelnen
Komponente nicht einheitlich zu sein, und es können handelsübliche Qualitäten von Pentaerythrittetranitrat
und Sauerstoffträgern für diese Sprengmittelzubereitungen verwendet werden, wobei diese handeis- 35
üblichen Qualitäten im allgemeinen eine Mischung verschiedener Korngrößen darsteIlen.Beispielsweise würde
eine Kombination der Mischungen Nr. 6 und Nr. 7 eine Zubereitung mit einem zufriedenstellenden 50 %-Detonationspunkt
ergeben, wobei jede die Anforde- 40 rung auf ein Korngrößenverhältnis von mindestens
4:1 erfüllt und die absolute Größe von Nr. 7 über der von Nr. 6 liegt. Dies geht aus Beispiel 2 und 3
hervor, wo Mischungen von Ammoniumnitrat und Natriumnitrat verwendet werden. Es ist klar, daß, so 45
lange die durchschnittliche Korngröße von Pentaerythrittetranitrat und dem oder den Sauerstoffträgerin)
in der Sprengmittelzubereitung ein Korngrößenverhältnis des oder der Sauerstoffträger(s) zu
Pentaerythrittetranitrat von im wesentlichen über 4:1 50
ergibt, die gewünschten Resultate erhalten werden. Trotzdem soll dies keine Beschränkung durch eine
theoretische Ausführung sein. Es wird angenommen, daß die Erfüllung dieser Anforderungen durch ein
einheitliches Grundmedium (Matrix) von Penta- 55 brennbaren Stoffe in der Sprengmittelmischung enterythrittetranitratteilchen
innerhalb der Mischung er- sprechend herabgesetzt werden.
auch Maismehl, Steinnußmehl, Sojabohnenmehl, Wei-
oder Reisschalen, Zuckerrohrmark, Gerstenmehl, Speltmehl, Leinsamenmehl, Kolophonium,
natürliche und künstliche Harze u. ä. Selbstverständlich kann auch eine Mischung solcher brennbarer
Stoffe verwendet werden. Die schließlich zur Anwendung gelangenden brennbaren Stoffe ergeben
sich aus verschiedenen Faktoren, wie z. B. der Dichteeinstellung, wobei brennbare Stoffe mit hoher
Dichte, wie Steinnußmehl, Walnußmehl und Sojabohnenmehl, zur Erhöhung der Dichte dienen und
leichte, brennbare Stoffe, wie gequollenes Getreide, Holzschliff und Korkmehl, die Dichte herabsetzen.
Die Sprengmittelmischung kann auch zusätzlich zu den obengenannten Mitteln zur Herabsetzung des Zusammenbackens
Zusätze enthalten, die üblicherweise in geringen Mengen zugesetzt werden, um die Zubereitung
zu modifizieren. Diese Zusätze sind Stabilisatoren (gegen Säuren wirkende Stoffe), beispielsweise
Zinkoxyd, welches auch als Mittel zur Herabsetzung des Zusammenbackens dient, und Calciumkarbonat,
und Mittel zur Bildung einer Paste, beispielsweise Büschelbohnenmehl oder Betonit, Substanzen, die in
Gegenwart von Wasser quellen oder ein Gel bilden und damit einen Kontakt von Wasser mit hygroskopischen
Salzen des Sprengmittels verhindern. Es können auch Stoffe zugesetzt werden, die das Stauben
von Pentaerythrittetranitrat herabsetzen und es dafür rieselfähiger machen. Wenn diese Zusätze auch als
brennbare Stoffe wirken, so muß die Menge der
reicht wird, wobei diese Grundmasse die bisher unerreichbare Detonationsübertragung von Sprengmitteln,
die nur wirtschaftlich tragbare Mengen von
Pentaerythrittetranitrat enthalten, ermöglicht.
Pentaerythrittetranitrat enthalten, ermöglicht.
Zufriedenstellende Mischungen enthalten Pentaerythrittetranitrat in einer Menge zwischen 7 und-20°/o.
Die Anwendung geringerer Mengen ergibt
Sprengmittel geringerer Detonationsübertragung. Die
Anwendung größerer Mengen ist aus wirtschaftlichen
Erwägungen nicht begehrenswert. Wie oben angedeutet, können sowohl gröbere als auch feinere
Kornfraktionen von Pentaerythrittetranitrat und ver-Die erfindungsgemäßen Sprengmittelzubereitungen haben nach der Fabrikation einen Feuchtigkeitsgehalt unter 1 %, eine Dichte von 0,8 bis 1,2 g/ccm und eine Sauerstoffbilanz von ±4 ohne Hülse. Die im allgemeinen verwendeten Papierhülsen haben einen negativen Einfluß auf die Sauerstoffbilanz, und daher soll die in der Patrone vorhandene Zubereitung innerhalb der Papierhülse eine Sauerstoffbilanz von angenähert Null besitzen. Wie oben ausgeführt, besitzen die Sprengmittelzubereitungen einen 50%-Detonationspunkt und somit eine Sensibilität auf Luftspalten von mindestens 152,4 mm.
Sprengmittel geringerer Detonationsübertragung. Die
Anwendung größerer Mengen ist aus wirtschaftlichen
Erwägungen nicht begehrenswert. Wie oben angedeutet, können sowohl gröbere als auch feinere
Kornfraktionen von Pentaerythrittetranitrat und ver-Die erfindungsgemäßen Sprengmittelzubereitungen haben nach der Fabrikation einen Feuchtigkeitsgehalt unter 1 %, eine Dichte von 0,8 bis 1,2 g/ccm und eine Sauerstoffbilanz von ±4 ohne Hülse. Die im allgemeinen verwendeten Papierhülsen haben einen negativen Einfluß auf die Sauerstoffbilanz, und daher soll die in der Patrone vorhandene Zubereitung innerhalb der Papierhülse eine Sauerstoffbilanz von angenähert Null besitzen. Wie oben ausgeführt, besitzen die Sprengmittelzubereitungen einen 50%-Detonationspunkt und somit eine Sensibilität auf Luftspalten von mindestens 152,4 mm.
Claims (9)
- 9 10
- PATENTANSPRUCH: In Betracht gezogene Druckschriften:
- AmmoniumnitratsprengstoflE mit Zusätzen von Deutsche Patentschrift Nr. 922 513;
- 7 bis 20% Pentaerythrittetranitrat und 3 bis 10% italienische Patentschriften Nr. 366 911, (1940/1,
- brennbaren Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß 2112/13), 382 392 (1942/1, 3165);
- das Verhältnis der Korngrößen von Ammonium- 5 canadische Patentschriften Nr. 477 241 (1953,
- nitrat und Pentaerythrittetranitrat mehr als 4:1 3505), 483 239 (1954, 2536);
- beträgt und vorzugsweise wesentlich darüber liegt. USA.-Patentschrift Nr. 2 499 321.
- © 209 601/167 5.62
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP26948A DE1130342B (de) | 1958-06-10 | 1961-04-12 | Ammoniumnitratsprengstoff |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US741004A US2999014A (en) | 1958-06-10 | 1958-06-10 | Explosive composition |
DEP26948A DE1130342B (de) | 1958-06-10 | 1961-04-12 | Ammoniumnitratsprengstoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1130342B true DE1130342B (de) | 1962-05-24 |
Family
ID=25990052
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP26948A Pending DE1130342B (de) | 1958-06-10 | 1961-04-12 | Ammoniumnitratsprengstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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1961
- 1961-04-12 DE DEP26948A patent/DE1130342B/de active Pending
Patent Citations (4)
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