DE1130112B - Verfahren zur Gewinnung eines Arzneimittels - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines Arzneimittels

Info

Publication number
DE1130112B
DE1130112B DEC24971A DEC0024971A DE1130112B DE 1130112 B DE1130112 B DE 1130112B DE C24971 A DEC24971 A DE C24971A DE C0024971 A DEC0024971 A DE C0024971A DE 1130112 B DE1130112 B DE 1130112B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
salts
viscous
viscous acid
isolated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEC24971A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Johannes Mueller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Novartis AG
BASF Schweiz AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG
Ciba AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ciba Geigy AG, Ciba AG filed Critical Ciba Geigy AG
Publication of DE1130112B publication Critical patent/DE1130112B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung eines Arzneimittels Gegenstand der Erfindung ist die Gewinnung eines Polysaccharids mit tumorhemmender Wirkung in reiner Form aus Pflanzenmaterial von Viscum album (Mistel) oder Loranthus-Arten, speziell Loranthus europeus L.
  • Die Mistel wird seit vielen Jahrhunderten in der Medizin verwendet. Insbesondere ihre Wirkung bei Fallsucht und Schwindel ist schon von Plinius im zweiten Jahrhundert p. Chn beobachtet worden. Neuerdings finden Mistelpräparate darüber hinaus bei hohem Blutdruck, bei Gefäßerkrankungen und Arteriosklerose Anwendung. Dabei handelt es sich um rohe oder sogenannte Vollextrakte. Diesen wird auch eine gewisse Wirkung bei Krebserkrankungen zugeschrieben. Es ist daher nicht verwanderlich, daß bereits versucht wurde, aktive Prinzipien aus Pflanzenmaterial von Viscus album zu gewinnen. Bereits 1860 hat P. Reinsch (Neues Jahrbuch für Pharmazie, XIV, Heft 6, S. 129 [1860]) das Viscin, den Vogelleim, durch fraktionierte Destillation aufgetrennt und dabei ein Öl vom Kp. 227 bis 2290 C erhalten, aus dem er durch Behandeln mit konzentrierter Natronlauge das Natriumsalz einer Säure gewann. Die ölige Säure läßt sich destillieren und besitzt einen an Angelikasäure erinnernden Geruch. Sie erhielt den Namen Viscinsäure. Außer Cholin und Acetylcholin, Urson und gewissen Harzaikoholen wurde in späteren Arbeiten vor allem das Viscotoxin (K. Winterfeld und M. Leiner, Naturwissenschaften, 42, 5. 487 [1955]) isoliert. Es handelt sich dabei um ein Polypeptid, das sich durch eine Wirkung auf das Herz auszeichnet und darüber hinaus sehr heftig reizende und nekrotisierende Eigenschaften besitzt. Diesen nekrotisierenden Eigenschaften des Viscotoxins wurde auch die bei intratumoraler Anwendung von Mistelvollextrakten beobachtete Verschrumpfung von impftumoren bei Mäusen zugeschrieben.
  • Die außerordentlich toxischen Eigenschaften des Viscotoxins erschweren jedoch die intravenöse Anwendung dieser Substanz oder von Gesamtextrakten, und die Wirkung einer solchen systemischen Behandlung auf das Wachstum von Tumoren im Gegensatz zur praktisch unbedeutenden intratumoralen Behandlung ist zumindest fragwürdig.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus Pflanzenmaterial von Viscum album und Loranthus-Arten, insbesondere der dem Viscum album sehr ähnlichen Eichenmistel (Loranthus europeus L.) ein Polysaccharid in reiner Form isolieren kann, dem der Namen Viscumsäure gegeben wird. Die Viscumsäure kann zur Bekämpfung von Tumoren systemisch, z. B. intravenös, verwendet werden und zeichnet sich durch das Fehlen der Blutdruckwirkung und anderer unerwünschter Effekte der Mistelvollextrakte oder des Viscotoxins aus.
  • Gemäß den Untersuchungen ist die Viscumsäure ein Polysaccharid, das sich, wie hydrolytische Spaltung und papierchromatographische Untersuchungen der Spaltprodukte gezeigt hat, hauptsächlich aus Galactose und Arabinose zusammensetzt, daneben aber noch Rhamnose und eine Uronsäure, möglicherweise Glucuronsäure enthält. Die Viscumsäure hat einen pKs von 3,9 (c = 1,1 - 10-2 [Val/1]). Der Quotient ihres Molekulargewichtes mit der Anzahl der freien Carboxylgruppen, durch Titration in wäßriger Lösung bestimmt, beträgt etwa 1900. Aus der bei der Hydrolyse der Viscumsäure in 120/oiger Salzsäure freigesetzten Menge Kohlensäure (als BACK, gefällt und gewogen) berechnet sich dieser Quotient zu etwa 1500. Die Elementaranalyse ergibt folgendes Bild [Werte von zwei Analysen: C 43,50; 43,73°/o, H 6,41; 6,07°/o, (C)-CH3 2,11; 1,99O/o; N maximal 0,2°/o]. Viscumsäure ist in Wasser und Dimethylformamid löslich.
  • Das UV-Spektrum zeigt keine Absorptionsbanden, während das Infrarotspektrum (in Nujol) durch folgende Banden (in mll) ausgezeichnet ist: max. 2,95 bis 3,00; 5,74; 6,08; Schulter bei 7,2 mit max. bei 8,00 bis 9,05. Die optische Drehung in Wasser (1,470wo) beträgt (nach Klärung durch Ultrazentri- fugierung) für die Natrium-D-Linie: [a205 -26,7 +10; für die nachfolgenden Quecksilberlinien: fri]5= m. = 59,5 + 10 436mull= -50,7 + 10 546mol -31,0 + 10 578 -27,2 ::i: + 10 Die Sedimentationskonstante (Sm) der neutralisierten Viscumsäure in 2,670/oiger Kochsalzlösung bei 200 C beträgt 3. 10-13 (c = 1,340/o). Die relative Viscosität (real ) ist 1,39 (c = 0,440/0 in 0,lmolarer Kochsalzlösung bei 250 C). Viscumsäure ist gemäß diesen Angaben von der öligen, destillierbaren Viscinsäure von P. Reins ch offensichtlich verschieden.
  • Die tumorhemmende Wirkung der Viscumsäure wurde an folgenden überimpfbaren, soliden Tumoren geprüft: Mäusetumoren: Crocker Sarcom 180, Ehrlich Carcinom (solide Form) und Adenocarcinom EO 771.
  • Raffentumoren: Walker Carcinosarcom 256, Uterusepithelion T-8 Guerin und Flexner-Joblin Carcinom.
  • Das Präparat wurde täglich während 6 Tagen intraperitoneal gegeben. Die wäßrigen Lösungen wurden täglich frisch hergestellt. Die Wirkung auf den Tumor wurde 2 Tage nach Abschluß der Behandlung bestimmt.
  • Die Resultate sind in folgender Tabelle zusammengestellt:
    Hemmungs-
    Tumoren stärke
    Crocker Sarcom 180 . r
    Ehrlich Carcinom ...... +
    Adenocarcinom EO 771 ++
    Walker Carcinosarcom 256 . . + +
    Uterusepitheliom T-8 Guenn .. ++
    Flexner-Joblin Carcinom . . + + +
    Zeichenerklärung: + + + = starker Behandlungseffekt; + + = mittlerer Behandlungseffekt; + = leichter Behandlungseffekt.
  • Aus obiger Tabelle geht hervor, daß das Flexner-Joblin Carcinom am stärksten gehemmt werden kann.
  • Das Uterusepitheliom T-8 Guerin, das Walker Carcinosarkom 256 und das Adenocarcinom EO 771 werden mittelstark gehemmt, wobei die Wirkung auf das letztere ausgeprägter erscheint.
  • Weitere Versuche haben ergeben, daß die Haematopoese nicht gehemmt wird. Die cytologischen Untersuchungen lassen vermuten, daß ein Effekt auf die Nucleinsäuren, möglicherweise durch Beeinflussung der Zuckerbausteine, vorliegt.
  • Das Verfahren zur Gewinnung der Viscumsäure ist dadurch gekennzeichnet, daß man an sich bekannte wäßrige Extrakte oder Preßsäfte von Viscum album oder Loranthus-Arten, speziell Loranthus europeus L., einer Dialyse unterwirft. Bei dieser Dialyse gehen die bekannten Wirkstoffe, wie z. B. das Viscotoxin, in das Dialysat, während die Viscumsäure zurückbleibt. Der so gewonnene nicht dialysierbare Anteil des Extraktes enthält noch Ballaststoffe, die man abtrennt und so die Viscumsäure in reiner Form, gegebenenfalls als Metallsalz oder als Gemisch der beiden Formen erhält.
  • Als Ausgangsmaterial für die Wasserextraktion oder die Gewinnung des Preßsafts verwendet man in erster Linie die reifen Beeren der genannten Pflanzen, vor allem von Viscum album, oder auch die Blätter davon. Man kann dabei die ganzen Beeren verwenden oder nur die Kerne oder das Fruchtfleisch. Zweckmäßig nimmt man die Extraktion als Kaltwasserextraktion vor. Die Extrakte werden von den ungelösten Bestandteilen, vorteilhaft durch Zentrifugieren getrennt.
  • Der so gewonnene Extrakt bzw. Preßsaft wird hierauf dialysiert. Zweckmäßig verwendet man hierzu die üblichen semipermeablen Membranen, vor allem Cellophan, z. B. Cellophanschläuche mit einem Porendurchmesser von 2,5 bis 8,0 mF, und dialysiert gegen Leitungswasser und abschließend gegen destilliertes Wasser. Die rückständige (nicht dialysierte) Lösung wird hierauf zweckmäßig konzentriert. Dies geschieht vorteilhaft im Vakuum, möglichst in einem Schnellverdampfer oder nach dem System der Lyophilisierung oder mittels einer Kombination dieser Methoden, wobei zunächst mit einem Schnellverdampfer und hierauf mit einem Lyophilisator gearbeitet wird. Der so gewonnene Extrakt enthält die Viscumsäure bzw. ihre Salze mit in Pflanzen vorhandenen Metallen (z. B.
  • Natrium, Calcium, Magnesium usw.) in angereicherter Form und besitzt schon eine deutliche Antitumorwirkung.
  • Zur Isolierung der Viscumsäure bzw. ihrer Salze kann man sich verschiedener Methoden bedienen.
  • Ein bevorzugter Weg ist die fraktionierte Fällung mittels mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln. Solche sind vor allem Dioxan, niedere aliphatische Alkohole, z. B. Glykole, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Propylenglykol, Methoxyäthanol, Diäthylenglykolmonomethyläther, Diäthylenglykolmonoäthyläther, Äthylenglykolmonoacet at, Polyäthylenglykol, besondere Alkanole, wie Methanol oder Propanol, oder Ketone, wie Alkylketone, z. B.
  • Aceton oder Methyläthylketon, vor allem aber Äthanol. Die gewünschte, die Viscumsäure bzw. ihre Salze enthaltende Fraktion läßt sich leicht an Hand ihrer tumorhemmenden biologischen Eigenschaften feststellen. Mit Äthlyalkohol z. B. erhält man die Viscumsäure durch Zugabe von Äthanol zu den wäßrigen Lösungen und Abtrennung des bei einer Alkoholkonzentration von 55 bis 750/, erhaltenen Niederschlags. Das Präzipitat läßt sich in üblicher Weise, z. B. durch Zentrifugieren abtrennen. Die Fällung kann mehrmals wiederholt werden, wobei der Reinheitsgrad der Viscumsäure bzw. ihrer Salze noch gesteigert werden kann. Die Fällungen können auch in Gegenwart von Absorptionsmitteln, wie Diatomeenerde und ähnliche Adsorbentien, vorgenommen werden, oder in Gegenwart eines starken Elektrolyten, um die Ausfällung zu erleichtern.
  • Eine weitere Methode zur Isolierung der reinen Viscumsäure bzw. ihrer Salze besteht in der elektrophoretischen Trennung. Diese wird in üblicher Weise vorgenommen, wobei sich die gesuchte Fraktion wiederum durch ihre tumorhemmende Wirksamkeit ermitteln läßt. Allgemein kann gesagt werden, daß sich die Viscumsäure in der stehenden bzw. langsam anodisch wandernden Fraktion befindet, während die schnell wandemden Fraktionen aus Ballaststoffen bestehen.
  • Schließlich kann man die Viscumsäure auch durch Fällung der Begleitstoffe mit einer quaternären Ammoniumverbindung reinigen. Hierzu verwendet man besonders eine solche, die eine lange Kohlenstoffkette mit mehr als 8 Kohlenstoffatomen enthält, z. B. Cetyl-trimethylammoniumchlorid, Cetyl-äthyldimethylammoniumchlorid, Cetyl- dimethyl-benzyl ammoniumchlorid, Cetyl-pryridiniumchlorid, fl-Phenoxyäthyl-dimethyl-dodecylammoniumchlorid, oder die entsprechenden Bromide, Jodide oder Hydroxyde.
  • Gewisse Begleitstoffe bilden dabei schwerlösliche Komplexe mit der quaternären Ammoniumverbindung, die in an sich bekannter Weise, z. B. durch Zentrifugieren, abgetrennt werden können. Die Menge der zuzufügenden quaternären Ammoniumverbindung kann in weiten Grenzen variiert werden, wobei lediglich zu beachten ist, daß nicht ein allzu großer obere schuß zugegeben wird, da die entstehenden Komplexverbindungen dann teilweise gelöst werden. Die entstandenen Komplexe werden dann durch Zentrifugieren oder Filtrieren abgetrennt und das den Wirkstoff enthaltende Filtrat durch Dialyse gegen destilliertes Wasser vom überschüssigen Ammoniumsalz befreit.
  • Aus dem nicht dialysablen Teil wird durch Lyophilisation der reine Wirkstoff gewonnen.
  • Man kann auch Ammoniumverbindungen zum Fällen der Viscumsäure bzw. ihrer Salze verwenden, sofern in einem Boratpuffer von etwa pH 10 gearbeitet wird.
  • Je nach der Verfahrensweise erhält man die Viscumsäure in freier Form oder als Salz oder als Mischung der beiden. Aus den Salzen kann die freie Viscumsäure in üblicher Weise, z. B. mittels Kationenaustauschern oder mit Hilfe der Dialyse gegen verdünnte Säuren, erhalten werden. Aus der freien Säure lassen sich in üblicher Weise Metallsalze herstellen, z. B. von Alkali- oder Erdalkalimetallen.
  • Die Erfindung betrifft auch diejenigen Ausführungsformen des Verfahrens; bei denen obige Verfahren in beliebiger Form kombiniert und/oder durch weitere Reinigungsoperationen oder Hilfsmittel ergänzt werden.
  • Die Viscumsäure oder ihre Salze können als Heilmittel bei Krebserkrankungen verwendet werden.
  • Hierzu können sie z. B. in Form pharmazeutischer Präparate vorliegen, die sie zusammen mit pharmazeutischen, organischen oder anorganischen Trägerstoffen, die für die parenterale Gabe geeignet sind, enthalten. Die pharmazeutischen Präparate können z. B. als Trockenampullen vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und bzw. oder enthalten Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netz- oder Emulgiermittel, Salze zur Veränderung des osmo tischen Druckes oder Puffer. Sie können auch noch andere therapeutisch wertvolle Stoffe enthalten.
  • Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher beschrieben. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
  • Beispiel 1 8 kg reife Mistelbeeren zerquetscht man zwischen Steinwalzen und verrührt sie anschließend in einem eisgekühlten Gefäß in 12 1 eiskaltem destilliertem Wasser während 3 Stunden. Sehr intensives Rühren muß durch zwei gegenläufige Propellerrührer (Taifun), deren Schaufeln jedoch nicht zu scharfkantig sein dürfen, gewährleistet sein. Dabei geht der sehr zähe Schleim durch Quellung und mechanische Zerkleine- rung allmählich in Lösung. Man läßt kurze Zeit stehen, so daß sich die Beerenhäute und -kerne absetzen können, und schöpft dann die viskose Lösung in eine nicht zu schnell laufende Sackzentrifuge. Das Extraktionsgefäß und die Zentrifuge wird mit 3 bis 51 kaltem destilliertem Wasser nachgewaschen. Das von festen Partikeln befreite, jedoch noch trübe Zentrifugat wird in zehn Cellophanschläuche abgefüllt und zuerst gegen ein großes Volumen eiskaltes, kontinuierlich erneuertes Leitungswasser, anschließend unter mindestens sechsmaligem Wechsel gegen jeweils 200 1 eiskaltes destilliertes Wasser dialysiert.
  • Das Dialysat wird verworfen, die nicht dialysablen Anteile (Schlauchinneres) vereinigt und bei einer Lösungstemperatur von etwa 300 im Schnellverdampfer im Vakuum auf 1,71 Volumen eingeengt.
  • Durch Gefriertrocknung erhält man aus dieser hochviskosen Lösung 240 g eines fast farblosen flockigen Präparates (Präparat 22 303 D), das die Viscumsäure in angereicherter Form enthält und eine gute Antitumorwirksamkeit zeigt, die es während unbeschränkter Zeit beibehält.
  • Beispiel 2 400 g Präparat 22303 D werden zur Isolierung der Viscumsäure durch 3stündiges intensives Rühren in 6 1 eiskaltem destilliertem Wasser gelöst. Dann werden 121 absoluter Alkohol über ein Zeitintervall von etwa 3 Stunden in die gut gerührte Lösung eingetropft und noch 16 Stunden bei 0° weitergerührt. Den farblosen flockigen Niederschlag läßt man absitzen und dekantiert anschließend die gelbe überstehende Lösung, die Zucker und niedermolekulare Polysaccharide enthält, ab. Der Bodensatz wird dann zentrifugiert und der Festkörper auf einer Glasfilternutsche mit 50 cm3 750/oigem wäßrigem Alkohol nachgewaschen. Darauf löst man den Rückstand durch intensives Rühren in 1,5 1 destilliertem Wasser bei 0° auf und befreit die gebildete hochviskose Lösung von ungelösten Schwebeteilchen durch Zentrifugieren (Laval-Zentrifuge). Die klare Lösung wird durch Lyophilisation in 82 g eines farblosen flockigen Produktes von hoher Antitumoraktivität übergeführt (Präparat 24 467 A). Dieses Produkt stellt die Viscumsäure im Gemisch mit ihren in der Pflanze vorkommenden Metallsalzen dar.
  • Beispiel 3 Das bei der Extraktion nach Beispiel 1 in der Sackzentrifuge zurückbleibende Gemenge von Beerenhäuten und -kernen läßt sich durch Ausschlämmen in die leichteren Häute und die spezifisch schwereren, grüngefärbten und ziemlich harten Beerenkerne trennen. Man erhält auf diese Weise aus 8 kg Beeren etwa 400 g Kerne.
  • Davon werden 100 g in 150 cm3 Wasser zerkleinert, durch eine Schicht aus 40 g Diatomeenerde abgeschwungen, der Rückstand und das Filtermittel zweimal mit 50 cm3 destilliertem Wasser nachgewaschen und das Filtrat der Dialyse unterworfen. Man dialysiert zuerst gegen eiskaltes Leitungswasser, dann gegen eiskaltes destilliertes Wasser (vgl. Beispiel 1).
  • Der etwa 350 cm3 Volumen bildende nichtdialysable Anteil wird im Vakuum unter sohonenden Bedingungen auf 40 cm3 eingeengt (enthaltend etwa 20 g Feststoffe). Diese Lösung versetzt man gemäß Beispiel 2 unter gutem Rühren mit 80 cm3 absolutem Alkohol und erhält dabei Präparat 25 236 A, ebenfalls ein Gemisch von Viscumsäure und ihren Salzen mit guter tumorhemmender Wirkung.
  • Beispiel 4 Beim Sammeln der Mistelbeeren ist wiederholt eine Infektion des Materials mit Mikroorganismen (z. B.
  • Heubacillus usw.) beobachtet worden. Die Herstellung von keimfreien Präparaten läßt sich durch Zwischenschaltung einer Behandlung mit Formaldehyd an geeigneter Stelle des Anreicherungsvertahrens z. B. wie folgt durchführen: 400 g Präparat 22303 D (vgl. Beispiel 1) werden durch intensives 3stündiges Rühren bei 0° in 6 1 destilliertem Wasser in Lösung gebracht, von geringen Mengen ungelöster Schwebestoffe durch Zentrifugieren befreit und die Viscumsäure durch Zutropfen von 121 absolutem Alkohol während 3 Stunden und anschließendem Weiterrühren bei 0° während 16 Stunden ausgefällt. Die Abtrennung des Niederschlages vom gelben Filtrat geschieht in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise.
  • Der Rückstand wird anschließend in 21 destilliertem Wasser durch intensives Rühren gelöst, mit 50 cm3 (40 Volumprozent) Formalinlösung versetzt und 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen.
  • Dann wird die Lösung gegen das 10fache Volumen destilliertes Wasser unter häufigem Wechsel so lange dialysiert, bis das Dialysat keinen nach C H2 0 riechenden Rückstand mehr bildet. Die sterile Lösung des nicht dialysablen Anteils wird in einer sterilen Apparatur lyophilisiert, wobei man 82 g flockiges blendend weißes Präparat 26327 erhält, das ein Gemisch von Viscumsäure und ihren Metallsalzen darstellt und frei von lebenden Mikroorganismen ist.
  • Beispiel 5 20 g der gemäß Beispiel 1 erhaltenen angereicherten Viscumsäure werden mit 300 cm3 destilliertem Wasser während l/2 Stunde geschüttelt und zur Entfernung der Trübung durch 5 g Diatomeenerde filtriert und das Filter nachgewaschen. Die Waschwasser werden zur Lösung gegeben, und man erhält ein Volumen von total 320 cm5. Nach Zugabe von 20 g Diatomeenerde werden in diese Lösung unter gutem Rühren 590 cm3 absoluter Alkohol in feinem Strahl eingegossen und noch 15 Minuten weitergerührt. Man läßt das mit dem Präzipitat beladene Adsorbens absitzen und filtriert dann durch ein Sintergiasfilter.
  • Dem Rückstand wird das Polysaccharidmaterial durch Wasserextraktion entzogen.
  • Das Filtrat besitzt ein Volumen von etwa 900 cm3 und wird wiederum mit 20 g Diatomeenerde versetzt.
  • Dann werden in der oben beschriebenen Weise erneut 370 cm8 absoluter Alkohol eingerührt und die Fällung abgenutscht. Zur Gewinnung der Polysaccharidfraktion wird der Rückstand mit Wasser extrahiert.
  • Das Filtrat wird nun auf dem Rotationsverdampfer im Vakuum auf ein Volumen von 200 cms eingeengt und aus der wäßrigen Lösung nach Zugabe von 20 g Diatomeenerde durch Einrühren von 800 cm3 absolutem Alkohol eine weitere Polysaccharidfraktion gefällt. Es wird durch eine Glasfilternutsche G 3 abfiltriert, wobei ein gelbes, klares Filtrat zurückbleibt, das praktisch keine Polysaccharide mehr enthält. Der Rückstand wird wie bei den oben beschriebenen Fällungen dreimal mit je 100 cm3 destilliertem Wasser ausgeschüttelt, durch eine Glasfilternutsche abfiltriert und mit Wasser nachgewaschen. Durch Lyophilisation gewinnt man aus dem wäßrigen Extrakt ein farbloses flockiges Pulver. Nachstehende Tabelle gibt die Mengenverhältnisse der einzelnen Fällungen an: 1. Fällung: Alkoholkonzentration 65 0/o: Rückstand 3 g 2. Fällung: Alkoholkonzentration 75 0lo: Rückstand 2,9 g 3. Fällung: Alkoholkonzentration 80 0/o: Rückstand 3,9 g Nichtfällbare Restlösung (niedermolekulare Anteile) 4,5 g Die erhaltenen Präzipitate werden einzeln gelöst und wieder nach den drei Alkoholkonzentrationen 65, 75 und 80O/& gefällt. Man vereinigt dann alle Präzipitate von 650/0 Alkoholgehalt, alle von 75 ovo und alle von 80°/o. Wird diese fraktionierte Fällung und selektive Vereinigung aller gleichartigen Fraktionen ein drittes Mal wiederholt, so erhält man Präparate von Polysacchariden, die nach fallendem Molekulargewicht diffenziert sind. Das Präzipitat bei 650/0 Alkoholgehalt stellt die Viscumsäure im Gemisch mit ihren Metallsalzen in hochgereinigter Form dar, während das Präzipitat bei 75 756/o Alkoholgehalt neben Viscumsäure und ihren Salzen noch Ballaststoffe enthält und das Präzipitat bei 80°/o praktisch unwirksam ist, d. h. keine Viscumsäure enthält.
  • Beispiel 6 4 kg Mistelbeeren werden in einer hydraulischen Presse mit einem Druck von 100 t ausgepreßt und der Preßkuchen mit wenig destilliertem Wasser nachgewaschen. Man erhält dabei etwa 41 Preßsaft. Dieser wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, in Cellophanschläuchen gegen destilliertes Wasser dialysiert und der nicht dialysable Anteil wie im Beispiel 1 auf angereicherte Viscumsäure verarbeitet.
  • Beispiel 7 49 g Misterbeerenkerne werden in der im Beispiel 3 beschriebenen Weise extrahiert, wobei man 10 g Trockenextrakt (Lyophilisat) erhält. Davon werden 4 g in 70 cm3 Wasser gelöst und in einem Cellophanschlauch gegen destilliertes Wasser erschöpfend dialysiert. Aus dem nicht dialysierbaren Anteil erhält man durch Lyophilisation 0,85 g Präparat 20 101 B2, als farbloses flockiges Produkt, das ein angereichertes Gemisch von Viscumsäure und Salzen davon darstellt.
  • Dieses Gemisch kann wie folgt auf hochgereinigte Viscumsäure aufgearbeitet werden: Eine Lösung von 240 mg der Substanz in 50 cm3 Borat-Salzsäurepuffer vom pH 8,51 (nach Sörensen) werden in einer Tiselius-Apparatur bei einer Spannung von 260V (Stromstärke 52 mA) und einer Temperatur von 3,5 bis 50 während 61/2 Stunden der Elektrophorese unterworfen. Dabei wird nur der anodenseitig liegende Schenkel mit der Substanz beschickt. Es lassen sich folgende drei verschiedene Komponenten unterscheiden: erstens eine rasch anodisch wandernde, zweitens eine langsam anodisch wandernde und drittens eine sich nicht vom Ursprungsort fortbewegende. Durch etwa 2stündliche Entnahme lassen sich die entsprechenden Fraktionen isolieren. Die Viscumsäure befindet sich in der stehenden Fraktion, während die beiden anderen Fraktionen unwirksam sind. Durch Dialyse gegen destilliertes Wasser und Lyophilisation gewinnt man die Viscumsäure.
  • Beispiel 8 1,35 g des nach Beispiel 1 gewonnenen Präparates 22303 D, gelöst in 40 cm3 Borat-Salzsäurepuffer vom p, 8,51 (nach Sörensen), werden in einer schnell laufenden Zentrifuge von Schwebeteilchen befreit und in einem durch Mischen von Borat-Salzsäurepuffer (Pa 8,51) mit konzentrierter Rohrzuckerlösung erzeugten Dichtegradienten der Elektrophorese unterworfen. Dabei befindet sich die Kathode oben und die Anode unten in der Kolonne. Im UV-Licht können vier schwach fluoreszierende Zonen unterschieden werden. Sie werden nach Abschluß der Operation einzeln aus der Säule herausgenommen und durch erschöpfende Dialyse gegen destilliertes Wasser in Cellophanschläuchen von den niedermolekularen Beimischungen befreit. Der nicht dialysable Anteil wird jeweils durch Lyophilisation in ein Trockenpulver übergeführt. Es lassen sich folgende Fraktionen abtrennen:
    Tumorhemmende
    Zone | Verhalten im el. Feld | Wirkung
    1 sehr rasch inaktiv
    anodisch wandernd
    2 rasch stark aktiv
    anodisch wandernd . Viscum-
    3 langsam stark aktiv säure
    anodisch wandernd
    4 stehend wenig Material
    Beispiel 9 Eine Lösung von 5 g Präparat 26 327, erhalten nach Beispiel4, gelöst in 20 cm3 Wasser, läßt man sukzessive durch einen basischen Ionenaustauscher (Dowex' 1 8, OH-Form; 20 ml) und einen sauren Ionenaustauscher (Dowexe 50 8, H-Form; 20 ml) laufen, wobei jeweils mit etwa 75 cm3 destilliertem Wasser nachgewaschen wird. Die auf diese Weise von anorganischen Ionen befreite Polysaccharidlösung wird anschließend in einem Kammer-Rührdialysator kontinuierlich gegen 60 1 destilliertes Wasser während 70 Stunden dialysiert und zum Schluß in der Ultrazentrifuge (U = 12590 je Minute während 35 Minuten) von einer kleinen Menge Schwebeteilchen befreit.
  • Aus der klaren Lösung erhält man durch Lyophilisation ein flockiges seidenglänzendes Präparat der freien Viscumsäure, Präparat 28 316.
  • Die freie Viscumsäure zeigt die gleichen tumorhemmenden Eigenschaften wie das Gemisch von Säure und ihren Salzen. Sie ist jedoch analytisch besser zu charakterisieren. Sie besitzt die eingangs gezeigten physikalischen Eigenschaften.
  • Beispiel 10 In einem Kammer-Rührdialysator mit Cellophanmembranen wird eine Lösung von 1 g Präparat 26327 in 20 cm3 Wasser kontinuierlich dialysiert, zuerst gegen 20 1 0,01 n-Salzsäure, dann gegen 201 destilliertes Wasser (bis keine Na- und Cl-Ionen mehr nachweisbar sind). Dann wird der nicht dialysable Anteil herausgenommen und lyophilisiert. Man erhält ein farbloses seidenglänzendes Präparat der Viscumsäure (Präparat 28 316).
  • Beispiel 11 12,7 g Präparat 22 303 D (vgl. Beispiel 1) werden durch 4stündiges Schütteln in 150 cm3 Wasser gelöst.
  • Dann trennt man durch Zentrifugieren die noch vorhandenen Schwebeteilchen ab. In die 150 cm3 umfassende wäßrige Lösung werden darauf unter gutem Rühren und Kühlung im Eisbad 300 cm3 Aceton eingetropft, worauf nach Zugabe von 10 g Diatomeenerde noch während einer Stunde bei 0° weitergerührt wird. Das Präzipitat läßt sich durch eine Glasfilternutsche leicht abtrennen. Man wäscht nach mit 700/obigem wäßrigem Aceton. Dann wird das gefällte hochmolekulare Material durch wiederholtes Ausziehen des Rückstandes mit destilliertem Wasser in Lösung gebracht, und man erhält durch Lyophilisation der klaren Lösung 6,0 g eines gereinigten Präparates von Viscumsäure im Gemisch mit ihren Metallsalzen.
  • Beispiel 12 2 g Präparat 22300 A, ein dem Präparat 22303 D entsprechendes Rohprodukt, das durch Klärfiltration mittels Diatomeenerde zusätzlich gereinigt worden ist, wird in 40 cm3 Wasser gelöst. Dann tropft man unter Rühren und Kühlen mit Eis 5 cmS einer 200/eigen Lösung von p-Phenoxyäthyl-dimethyl-dodecylammoniumchlorid ein. Nach mehrtägigem Stehen bei tiefer Temperatur (00) setzt sich die anfänglich starke Trübung zu einem flockigen Niederschlag ab, der sich durch Filtration abtrennen läßt. Das Filtrat unterwirft man der Dialyse gegen destilliertes Wasser in einem Cellophanschlauch. Der Schlauchinhalt wird lyophilisiert, und man erhält 1,15 g eines farblosen, flockigen Produktes, das Viscumsäure im Gemisch mit seinen Salzen darstellt.
  • Beispiel 13 2,0 g Präparat 26 327 werden unter Rühren in destilliertem Wasser gelöst und das Volumen auf 21 aufgefüllt. Die Lösung wird durch ein Membranfilter (Membranfilterges. Göttingen Nr. 6) steril filtriert. Je 2,5 cm3 dieser Lösung werden in Phiolen von 10 cm3 Fassungsvermögen abgefüllt, unter aseptischen Bedingungen bei - 400 eingefroren, bei einer Endtempetur von + 200 lyophilisiert und sofort verschlossen.
  • Dabei ist zu beachten, daß das Präparat keiner starken UV-Bestrahlung ausgesetzt wird, solange es sich in wäßriger Lösung befindet. Im Trockenzustand ist es weniger empfindlich gegen UV-Licht.
  • Spaltung der Viscumsäure 50 mg Viscumsäure (Präparat 28 316) werden in 1. cm3 850/oiger Ameisensäure gelöst, in einem Glasrohr eingeschmolzen und während 2 Stunden auf 1100 erhitzt. Dann wird die Ameisensäure im Vakuum abgedampft und die letzten Spuren durch mehrmaliges Abdampfen mit absolutem Alkohol entfernt. Anschließend wird das Hydrolysat an Papier chromatographiert (Systeme: n-Propanol-Äthylacetat-Wasser 7 : 1: 2 und Äthyiacetat-Pyridin-Wasser 2: 1 : 2). Es lassen sich hauptsächlich Galactose und Arabinose, daneben auch wenig Rhamnose und eine Uronsäure, möglicherweise Glucuronsäure feststellen.
  • 50 mg Viscumsäure (Präparat 28316) werden in 3 cm3 n-Schwefelsäure gelöst, in einem Glasrohr eingeschmolzen und während 4 Stunden auf 1100 erhitzt.
  • Nach dem Abkühlen wird von einigen ungelösten Flocken abfiltriert und das Filtrat mit 7 cm3 gesättigter Bariumhydroxydlösung (etwa 0,2 bis 0,3normal) bis zum Kongorot-Umschlagspunkt neutralisiert und anschließend durch Zugabe einer Spatelspitze Bariumcarbonat auf pH etwa 7 gebracht. Der Bariumsulfatniederschlag wird durch eine dünne Schicht Diatomeenerde filtriert, der Filterrückstand mit 20 cm3 Wasser ausgekocht und der wäßrige Extrakt mit dem ersten Filtrat vereinigt und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Das Papierchromatogramm wird in den oben beschriebenen Systemen durchgeführt. Als Hauptbestandteile der Vis cumsäure werden identifiziert: Galactose, Arabinose, Rhamnose und wahrscheinlich eine Aldobiuronsäure.
  • 200 mg Viscumsäure (Präparat 28 316) werden in 10 cm3 12°/oiger Salzsäure gelöst und bei einer Ölbadtemperatur von 140 bis 1500 im Stickstoffstrom während 5 Stunden am Rückfluß gekocht. Die freigesetzte Kohlensäure wird in Bariumhydroxydlösung aufgefangen und das ausgeschiedene Bariumcarbonat gut getrocknet und gewogen. Man erhält 27 mg Bariumcarbonat, was etwa 6 mg Kohlendioxyd entspricht und ein Äquivalentgewicht von etwa 1500 bezüglich 1 Mol Uronsäure ergibt.
  • 50 mg Viscumsäure (Präparat 28 316) werden in 3 cm5 destilliertem Wasser gelöst, in ein Glasrohr eingeschmolzen und während 4 Stunden auf 1100 erhitzt.
  • Nach dem Abkühlen wird von einigen ungelösten Flocken abfiltriert und das Hydrolysat im Vakuum zur Trockne eingedampft. Das Papierchromatogramm ergibt folgendes Bild: Vom Molekül der Viscumsäure wird hauptsächlich nur Arabinose abgespalten. Weiter findet man einen schwachen Fleck, der auf 2-Desoxygalactose zurückgeführt werden könnte.
  • 50 mg Viscumsäure (Präparat 28 316) werden in 3 cmS n-Schwefelsäure gelöst und im verschlossenen Gefäß im Dunkeln während einer Woche bei Zimmer temperatur stehengelassen. Die Schwefelsäure wird dann mit Bariumhydroxyd und Bariumcarbonat wie oben beschrieben entfernt, und man erhält beim Papierchromatogramm des Hydrolysates von Viscumsäure die gleichen Bilder wie bei der oben beschriebenen Heißwasserhydrolyse.

Claims (12)

  1. PATE N TAN S PRUCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung eines Arzneimittels, dadurch gekennzeichnet, daß man Viscumsäure, ihre Salze oder Gemische davon in ge- reinigter Form aus Pflanzenmaterial von Viscum album oder Loranthus-Arten isoliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen an sich bekannten wäßrigen Extrakt oder Preßsaft von Viscum album oder Loranthus-Arten einer Dialyse unterwirft und aus dem nicht dialysierbaren Anteil des Extraktes die Viscumsäure oder ihre Salze isoliert.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Loranthus europeus L. als Ausgangsmaterial verwendet.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Viscumsäure oder ihre Salze durch fraktionierte Fällung mittels mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln isoliert.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fällungsmittel Äthanol verwendet.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Viscumsäure oder ihre Salze mittels Elektrophorese isoliert.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Viscumsäure oder ihre Salze durch Fällung von Ballaststoffen mittels quaternären Ammoniumverbindungen aus der wäßrigen Lösung der ungereinigten Viscumsäure reinigt.
  8. 8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Viscumsäure oder ihre Salze durch Fällung mittels quaternären Ammoniumverbindungen aus der wäßrigen Lösung der ungereinigten Viscumsäure in Anwesenheit eines Boratpuffers bei einem pH von etwa 10 isoliert.
  9. 9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fällungsmittel B-Phenoxyäthyl- dimethyl-dodecylammoniumchlorid verwendet.
  10. 10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die auf irgendeiner Stufe des Verfahrens anfallenden viscumsäurehaltigen Extrakte mit Formaldehyd desinfiziert.
  11. 11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Isolierungsmethoden miteinander kombiniert oder mehrmals durchführt, gegebenenfalls mit einer weiteren Dialyse.
  12. 12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man Salze der Viscumsäure herstellt.
DEC24971A 1960-09-09 1961-08-30 Verfahren zur Gewinnung eines Arzneimittels Pending DE1130112B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH1130112X 1960-09-09

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1130112B true DE1130112B (de) 1962-05-24

Family

ID=4559119

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEC24971A Pending DE1130112B (de) 1960-09-09 1961-08-30 Verfahren zur Gewinnung eines Arzneimittels

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1130112B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1999038519A1 (en) * 1998-01-30 1999-08-05 Ivan Gorgiev Anticancer composition

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1999038519A1 (en) * 1998-01-30 1999-08-05 Ivan Gorgiev Anticancer composition

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2954387C2 (de) Die tumorspezifische Immunität vergrößernder Bakterienzellenextrakt und Verfahren zu seiner Herstellung
EP0225496B1 (de) Immunstimulierend wirkende Polysaccharide aus Zellkulturen von Echinacea purpurea (Linné) Moench und Echinacea angustifolia (De Vandolle), Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende pharmazeutische Zubereitungen
AT391315B (de) Verfahren zur herstellung von isosilybinfreiem silibinin
DE3132655C2 (de) Heißwasserextrakt der Borke des Nim-Baumes
CH653349A5 (de) Polysaccharide, ihre herstellung und diese enthaltende therapeutische zusammensetzungen.
EP0220453B1 (de) Verwendung von Pflanzenpollenextrakten zur Herstellung von das Wachstum von Tumorzellen hemmenden pharmazeutischen Präparaten und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3019895C2 (de)
DE1130112B (de) Verfahren zur Gewinnung eines Arzneimittels
DE1244337B (de) Verfahren zur Gewinnung eines tumorhemmenden Proteins
DE3101001A1 (de) Verfahren zur konzentration und reinigung des antihaemophilie-faktors oder faktor viii
EP0310757B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Propolis-Äthanolextraktes
AT224807B (de) Verfahren zur Gewinnung eines neuen tumorhemmenden Polysaccharids
DE1467750C3 (de) Verfahren zum Gewinnen von wertvollen Bestandteilen aus Pollen
DE2519937A1 (de) Acetylierte extrakte von corynebakterien, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung in arzneimittelzubereitungen
DE1076888B (de) Verfahren zur Gewinnung atmungsfoerdernder Wirkstoffe fuer therapeutische Zwecke
US3267090A (en) Viscumic acid and salts thereof
DE2803681C2 (de)
DE1293705B (de) Verfahren zur Gewinnung eines elastolytisch wirksamen Bauchspeicheldruesen-Praeparates
DE2553971A1 (de) Substanz mit einer antiviralen aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung und ihre therapeutische verwendung
EP0757055A2 (de) Neue Glykoside, deren zuckerfreie Abbauprodukte und Derivate derselben
DE1910715A1 (de) Antimikrobielle Faktoren und deren Verwendung
DE1185335B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Staphylococcen-Antigenen
DE2714443C3 (de) Hersteilung einer parenteral zu applizierenden Lösung für die Behandlung von Krebs und schwer heilbaren Hauterkrankungen
DE950027C (de) Verfahren zur Herstellung injizierbarer Extrakte der Rosskastanie
DE940133C (de) Verfahren zur Gewinnung hochwirksamer Organextrakte