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Verfahren und Anordnung zur Regelung auf anteilmäßig konstante Leistung
von parallel arbeitenden elektrischen Maschinen Bei parallel arbeitenden elektrischen
Maschinen wird gefordert, daß die Leistungsabgabe oder -aufnahme der einzelnen Maschinen
in bezug auf die Gesamtleistung aller Maschinen nach einem ganz bestimmten Schlüssel
erfolgt, beispielsweise so, daß die Leistungsanteile der einzelnen Maschinen dem
Verhältnis ihrer Nennleistungen entsprechen. Diese geordnete Leistungsbeteiligung
aller Maschinen an der Gesamtleistung muß auch dann beibehalten werden, wenn die
Gesamtleistung sich ändert. Bei mehreren parallel arbeitenden Maschinen ist diese
Bedingung aber nur dann mit Hilfe besonderer Maßnahmen, beispielsweise durch Eingriff
über die Drehzahlverstelleinrichtung des Drehzahlreglers für die Antriebsmaschine
der elektrischen Maschine, zu erfüllen, wenn das Zeitverhalten bei Belastungsänderungen
für alle beteiligten Maschinen einschließlich ihrer Antriebsmaschinen dasselbe ist.
Diese Voraussetzung ist jedoch in den weitaus meisten Fällen nicht gegeben, so daß
besondere Maßnahmen notwendig sind, um eine geordnete Leistungsbeteiligung aller
einander parallel geschalteten elektrischen Maschinen zu erzwingen.
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Es ist bereits bekannt, eine von mehreren parallel auf ein Netz arbeitenden
Synchronmaschinen als sogenannte Führermaschine zu wählen und nur diese in Abhängigkeit
von einer Regelgröße des Netzes, beispielsweise der Frequenz oder der Spannung,
direkt zu regeln, wobei dann die entsprechenden Größen der übrigen sogenannten Begleitmaschinen
in der Weise geregelt werden, daß die Abweichung vom Sollwert nicht auf das Netz,
sondern auf die Führermaschine bezogen wird. Zur selbsttätigen Regelung der Blindstromverteilung
einer Mehrzahl parallel arbeitender Synchronmaschinen ist es darüber hinaus bekannt,
die Begleitmaschinen mit einem Phasenregler auszurüsten, auf welchen der Strom der
Führermaschine und der Summenstrom aller Maschinen derart einwirken, daß der Phasenwinkel
zwischen den beiden erwähnten Strömen konstant bleibt. Da es sich um eine Blindstromregelung
handelt, erfolgt der Regeleingriff über die Erregung der Synchronmaschinen. Bei
einem nach dem gleichen Prinzip arbeitenden bekannten Verfahren zur Wirklastregelung
erfolgt der Regeleingriff über die Primärregler der Antriebsturbinen. Diese bekannten
Verfahren haben den Nachteil, daß eine geordnete Lastverteilung nur im stationären
Zustand erreicht wird, wobei aber die Lastverteilung nur zwischen der Führermaschine
und der Gesamtheit der Begleitmaschinen geordnet ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Regelung auf anteilmäßig
konstante Leistung von parallel arbeitenden und antriebsseitig in bekannter Weise
durch sogenannte Primärregler drehzahlgeregelten elektrischen Maschinen, wobei jeweils
die Leistung einer elektrischen Maschine auf die Leistung einer bestimmten, insbesondere
die der leistungsmäßig größten elektrischen Maschine als Führermaschine bezogen
und durch Vergleichsmessungen der Leistung dieser Maschine mit den Leistungen je
einer der übrigen Maschinen elektrische Größen (Spannung oder Strom) gebildet werden,
die der Abweichung vom jeweiligen Leistungsverhältniswei-t proportional sind und
die Stelleinrichtungen der Drehzahlregler (Primärregler) der Maschinen beaufschlagen.
Dieses Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung
des Drehzahlreglers derjenigen Antriebsmaschine, deren zugeordnete elektrische Maschine
als Führermaschine gewählt ist, in Abhängigkeit von der Summe dieser elektrischen
Größen beaufschlagt wird, während die Stelleinrichtungen für die Drehzahlregler
der übrigen Antriebsmaschinen jeweils in Abhängigkeit von den einzelnen zugeordneten
elektrischen Größen selbst in entgegengesetzter Wirkungsrichtung beeinfiußt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und Anordnungen zu seiner Durchführung
werden im folgenden an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
In Fig. 1 der Zeichnung sind zwei elektrische Maschinen
1 und 2, beispielsweise Generatoren, dargestellt, die beide einander parallel geschaltet
sind und beispielsweise durch Dampfturbinen 3 und 4 angetrieben werden. Auf
den Hauptsteuerwellen beider Turbinen sind Widerstandsgeber 5 und 6 angeordnet,
die einander parallel geschaltet sind und aus einer Hilfsstromquelle gespeist werden.
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Die Stellung einer Turbinen-Hauptsteuerwelle ist ein Maß für die von
der Turbine auf den Generator übertragene Leistung und damit auch ein Maß für die
vom Generator selbst an das Netz abgegebene Leistung. Unter der vielfach zutreffenden
Voraussetzung, daß bei mehreren parallel arbeitenden Generatoren gleicher oder verschiedener
Nennleistung die Abhängigkeit zwischen dem Stellwinkel derTurbinen-Hauptsteuerwelle
und der Leistung des von ihr angetriebenen Generators, bezogen auf dessen Nennleistung,
für alle beteiligten Maschinen dieselbe ist, kann man mit Hilfe von Widerstandsgebern
auf der Turbinen-Hauptsteuerwelle die Leistungen zweier Generatoren, so wie in Fig.
1 der Zeichnung dargestellt ist, vergleichen und erhält zwischen den beiden Abgriffen
an den Widerstandsgebern 5 und 6 eine Spannung, die der Abweichung vom Verhältniswert
der Leistungen beider Generatoren proportional ist.
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Es sei beispielsweise angenommen, daß das Verhältnis der Nennleistung
des Generators 1 in bezug auf die Nennleistung des Generators 2 dem Wert 3 :1 entspricht
und daß gefordert wird, beide Generatoren entsprechend dem Verhältnis ihrer Nennleistungen
an der Gesamtleistung zu beteiligen. Die obengenannte Bedingung betreffs übereinstimmender
Abhängigkeit zwischen Stellwinkel der Turbinen-Hauptsteuerwelle und Generatorleistung
sei erfüllt, und über das Zeitverhalten der Generatoren sei ausgesagt, daß der Generator
1 mit der größeren Nennleistung bei Belastungsänderungen langsamer nachkommt. Es
sei -nun zunächst der eingeregelte Zustand betrachtet, wenn die Gesamtleistung beider
Generatoren 1 und 2 gleich der halben Gesamt-Nennleistung ist; in diesem Fall ist
jeder der beiden Generatoren mit seiner halben Nennleistung an der Gesamtlast beteiligt,
so daß die Stellungen der Widerstandsgeber 5 und 6 übereinstimmen und die zwischen
ihren Schleifern liegende Spannung gleich Null ist. An der Gesamtleistung ist der
Generator 1 dann mit 75 °/o und der Generator 2 mit 25 % beteiligt. Steigt nun plötzlich
die Gesamtleistung beispielsweise auf den doppelten Wert, so müssen die Leistungen
beider Turbinen 3 und 4 entsprechend vergrößert werden, d. h., es muß eine bestimmte
Dampfmenge pro Zeiteinheit zugesetzt werden. Um die Leistungen der Turbinen der
den Generatoren abverlangten neuen Leistung anzupassen, sind in bekannter Weise
sogenannte Primärregler vorgesehen, beispielsweise Fliehkraftregler, die über eventuell
zwischengeschaltete mechanische Verstärker und Stellmotoren die Turbinen-Hauptsteuerwelle
verdrehen und damit das Ventil in der Dampfzuführungsleitung weiter schließen oder
öffnen, bis die mit einer Laständerung des Generators verbundene Drehzahländerung
der Turbine wieder rückgängig gemacht ist.
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Diese Regelungsart von Turbinen ist mit einem gewissen Ungleichförmigkeitsgrad
versehen, was bedeutet, daß sich eine bestimmte Drehzahl einstellt, die je nach
der Belastung von der Nenndrehzahl abweicht. Nun ist es beispielsweise bei Wechselstrommaschinen
erforderlich, daß die Frequenz konstant gehalten wird, d. h., es muß bei den genannten
Reglern eine Vorrichtung vorhanden sein, mit deren Hilfe man die Drehzahl auf den
Wert der Nenndrehzahl nachstellen kann. Gleichzeitig wird von dieser Vorrichtung
verlangt, daß man mit ihrer Hilfe bei Parallelbetrieb mehrerer Maschinen, gleichgültig,
ob Wechsel- oder Gleichstrommaschinen, die Belastung zwischen ihnen nach Belieben
verteilen kann. Um diesen Forderungen zu genügen, sind in bekannter Weise sogenannte
Drehzahlverstelleinrichtungen vorgesehen, mit deren Hilfe durch Veränderung der
Sollwerteinstellung der Wert der Regelgröße des Drehzahlreglers so eingestellt werden
kann, daß in jedem Belastungsfall bei parallel geschalteten Wechselstrommaschinen
die Frequenz dem Sollwert entspricht und die einzelnen Maschinen entsprechend dem
gewünschten Wert an der Gesamtleistung beteiligt sind bzw. daß in jedem Belastungsfall
bei parallel geschalteten Gleichstrommaschinen die Leistungsbeteiligung dem gewünschten
Wert entspricht, wobei in diesem Fall aber natürlich die Drehzahlen beider elektrischen
Maschinen unterschiedlich sein können. In der Regel erfolgte diese Sollwertverstellung
bisher von Hand, was bedeutet, daß bei Belastungsschwankungen eine laufende Nachstellung
erforderlich ist. Eine solche Nachstellung ist nicht sehr leicht durchzuführen,
da bei Eingriff über die Drehzahlverstelleinrichtung einer Antriebsmaschine nicht
nur der Leistungsanteil des zugeordneten Generators verändert wird, sondern anteilmäßig
verschieden auch die Leistungsanteile der anderen parallel geschalteten Generatoren.
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Gemäß der Erfindung wird bei der Anordnung nach Fig. 1 der Zeichnung
nun eine Regelung der anteilmäßigen Leistung der beiden parallel geschalteten Generatoren
1 und 2 bewirkt, indem man die Spannung zwischen den beiden Schleifern der Widerstandsgeber
5 und 6 abgreift und in Abhängigkeit von ihr über Verstärker 7 und 8 in entgegengesetzter
Wirkungsrichtung zwei Stellmotoren 9 und 10 speist, die den Sollwert
der in der Zeichnung nicht dargestellten beiden Turbinen-Drehzahlregler korrigieren.
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Die Wirkungsweise der Regelanordnung sei zunächst unter Zugrundelegung
des obenerwähnten Zahlenbeispiels für Gleichstromgeneratoren erläutert, denen ausgehend
von einer Gesamtleistung gleich der halben Gesamt-Nennleistung plötzlich die volle
Gesamt-Nennleistung abverlangt wird. Im eingeregelten Zustand stimmen die Schleiferstellungen
der beiden Widerstandsgeber 5 und 6 überein, so daß die Spannungen an den Eingängen
der beiden Verstärker 7 und 8 gleich Null sind. Tritt nun ein Belastungssprung auf,
so sinkt zunächst die Drehzahl beiderTurbinen 3 und 4, ihre Drehzahlregler treten
in Tätigkeit und öffnen durch Verdrehen der Turbinen-Hauptsteuerwelle die zugeordneten
Ventile in den beiden Dampfzuführungsleitungen; da die Turbine 3 wegen ihres ungünstigeren
Zeitverhaltens nur langsamer nachkommt, wird auch der Schleifer des Widerstandsgebers
5 nur langsamer verstellt als der des Gebers 6, und es tritt zwischen den Anschlußklemmen
ihrer Schleifer eine Spannung auf, die der Abweichung der augenblicklichen Leistung
des Generators 2, bezogen auf den geforderten Lastverteilungsverhältniswert von
1: 3, proportional ist. Diese Spannung speist die beiden Verstärker 7 und 8, deren
Eingänge in Reihe gegeneinandergeschaltet sind, so daß auch die beiden nachgeschalteten
Verstellmotoren 9 und 10 in entgegengesetzter
Drehrichtung angetrieben
werden. Der Verstellmotor 9 verstellt die Drehzahlverstelleinrichtung des der Turbine
3 zugeordneten Drehzahlreglers dann im Sinne einer Erhöhung des Drehzahl-Sollwertes,
während der Verstellmotor 10 die Drehzahl verstelleinrichtung des der Turbine 4
zugeordneten Drehzahlreglers im gegenteiligen Sinn verstellt. Auf den mit seiner
Leistung nur langsamer nachkommenden Maschinensatz 1, 3 bleibt diese Regelung ohne
Wirkung, bei dem in seiner Leistung schneller nachkommenden Maschinensatz 2, 4 dagegen
wird der zu schnelle Drehzahlanstieg der Turbine 4 gebremst.
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Im vorliegenden Fall beeinflußt die der Abweichung vom Leistungsverhältniswert
proportionale Größe den Drehzahlregler des Maschinensatzes 2, 4 mit dem günstigeren
Zeitverhalten derart, daß dieser zu jedem Zeitpunkt diejenige Drehzahl einregelt,
die erforderlich ist, um die Leistungsbeteiligung des parallel geschalteten Generators
anteilmäßig konstant zu halten. In der Praxis wirkt sich diese Regelung dahingehend
aus, daß die Regelcharakteristik des Maschinensatzes 2, 4 in Einklang mit
der Regelcharakteristik des Maschinensatzes 1, 3 gebracht wird, dessen Regelkreis
die größere Zeitkonstante hat.
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Bei den gewählten Zahlenbeispielen ist der Regelungsvorgang zu dem
Zeitpunkt beendet, wo der Maschinensatz 1, 3 mit 100 % seiner Nennlast an der Gesamtlast
beteiligt ist. Die Spannung zwischen den beiden Abgriffen der Widerstandsgeber 5
und 6 ist dann wieder gleich Null, so daß die beiden Verstellmotoren 9 und 10 stromlos
werden.
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Bei parallel geschalteten Wechselstromgeneratoren ergibt sich prinzipiell
dieselbe Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Regelanordnung, obwohl die Verhältnisse
hier etwas anders liegen. Bei Synchronmaschinen ist die zeitliche Veränderung der
Drehzahl - sofern die Maschinen gleiche Polpaarzahl haben - bei Belastungsänderungen
für alle parallel arbeitenden Maschinen zwangläufig dieselbe, und es verändert sich
nur der Polradwinkel der einzelnen Maschinen in unterschiedlichem Maße. Die Auswirkungen
sind aber die gleichen wie bei Gleichstrommaschinen, die nämlich die Leistungsbeteiligung
der einzelnen Maschinen an der Gesamtleistung von dem vorgeschriebenen Verhältniswert
abweicht.
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Durch Eingriff der erfindungsgemäßen Regeleinrichtung in die Sollwertverstellung
der Turbinen-Drehzahlregler wird im vorliegenden Fall demnach erreicht, daß die
Polradwinkel aller beteiligten Maschinen relativ zueinander nicht verändert werden
und die prozentuale Leistungsbeteiligung der einzelnen Maschinen bei einer Laständerung
erhalten bleibt.
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Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 sind nur zwei Generatoren
einander parallel geschaltet. Es ist jedoch ohne weiteres auch möglich, mehr als
zwei parallel geschaltete Generatoren auf die erfindungsgemäße Weise zu regeln.
In einem solchen Fall werden die auf den Turbinen-Hauptsteuerwellen der anderen
Maschinensätze angeordneten Widerstandsgeber den beiden Widerstandsgebern 5 und
6 beispielsweise parallel geschaltet; die jeweils zwischen dem Schleifer des Widerstandsgebers
5 und den Schleifern der übrigen Widerstandsgeber auftretende Differenzspannung
wird dann jeweils dem Verstärker des betreffenden Maschinensatzes zugeführt. Die
Eingangsströme dieser Verstärker werden sodann summiert und so auf den. Eingang
des Verstärkers 7 geschaltet, daß dessen Eingangsspannung den Eingangsspannungen
der anderen Verstärker entgegengerichtet ist.
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In Fig. 2 ist eine Regeleinrichtung für beispielsweise drei parallel
geschaltete Wechselstromgeneratoren dargestellt. Der Leistungsvergleich der Generatoren
erfolgt hier nicht durch eine überwachung der Stellungsdifferenz zwischen den Turbinen-Hauptsteuerwellen,
sondern durch direkte Vergleichsmessung zwischen den Leistungen der Generatoren
in bezug auf einen bestimmten von ihnen. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin,
daß mehrere parallel geschaltete Generatoren auch dann auf anteilmäßig konstante
Leistung geregelt werden können, wenn eine übereinstimmung zwischen den Stellwinkeln
der Turbinen-Hauptsteuerwellen und den Generatorleistungen, bezogen auf die unter
Umständen verschiedenartigen Generator-Nennleistungen, nicht vorliegt.
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Bei der Anordnung nach Fig. 2 ist wiederum angenommen, daß der Generator
1 als Führungsmaschine gewählt ist, auf deren Leistung die Leistungen der übrigen
Maschinen bezogen sind. Zur Vergleichsmessung zwischen der Leistung des Generators
1 und den Leistungen der Generatoren 2 und 11 sind Wirkleistungsmeßgeräte 15 und
17 vorgesehen. Diese Meßgeräte können beispielsweise aus zwei Triebsystemen von
Wirkleistungszählem aufgebaut sein; beide dieser Systeme arbeiten dann auf eine
gemeinsame Achse, und ihre Spulen sind so geschaltet, daß einander entgegengesetzte
Drehmomente entstehen, wenn die beiden Systeme unabhängig voneinander gespeist werden.
Es können aber auch beispielsweise zwei auf einer gemeinsamen Achse befestigte wattmetrische
Meßwerke verwendet werden oder aber auch zwei auf gemeinsamer Achse befestigte Drehspulsysteme
oder ein Kreuzspulsystem. In den beiden letzteren Fällen werden die beiden Drehspulsysteme
dann nur von den Generatorströmen proportionalen Meßströmen gespeist, was wegen
der Gleichheit der Generatorspannungen dann zulässig ist, wenn die Belastung symmetrisch
ist. Von der Art der Belastung unabhängige Vergleichs-Meßergebnisse erhält man dann,
wenn man je Generator je zwei auf gemeinsamer Achse befestigte Meßsysteme in Aronschaltung
verwendet.
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Die auf der gemeinsamen Achse befestigten Meßsysteme der beiden bezüglich
ihrer Leistung zu vergleichenden Generatoren sind so abzugleichen, daß die Differenz
der gegeneinander wirkenden Drehmomente bei dem gewünschten Lastverteilungs-Verhältniswert
gleich Null ist. Die Einstellung erfolgt zweckmäßig durch Wahl eines geeigneten
Stromwandler-übersetzungsverhältnisses, durch entsprechende Anzapfung der Meßwerkspulen
oder auch durch Widerstandsänderungen im Spannungspfad der Leistungsmeßwerke.
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Zur Erzeugung der den Regelabweichungen proportionalen Meßspannungen
sind gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 der Zeichnung bekannte Schwenkspulsysteme
16 und 18 vorgesehen. Die Schwenkspulen dieser Systeme sind auf den Achsen der Meßwerke
15 und 17 so befestigt, daß die Nullstellungen dieser Meßwerke mit denen der Schwenkspulsysteme
übereinstimmen. Die in der Schwenkspule induzierte Spannung ist in diesem Fall dann
gleich Null. Bei Verdrehung der Meßwerke 15 und 17 aus ihrer Nullage heraus wird
in der Schwenkspule eine Wechselspannung induziert, deren Ampli-
Lude
dem Ausschlägwinkel proportional ist; beim Nulldurchgang des Schwenkspulsystems
tritt ein Phasensprung auf. Man erhält somit in den Schwenkspulen 16 bzw. 18 einen
Strom, der der Abweichung der Leistung des Generators 2 bzw. 11 von einem bestimmten
einstellbaren und auf die Leistung des Generators 1 bezogenen Verhältniswert auch
in Bezug auf das Vorzeichen direkt proportional ist.
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Die auf diese Weise gewonnenen, der Regelabweichung proportionalen
Meßströme werden dann beiden zugehörigen Verstärkern 8 und 13 einzeln zugeführt,.
dann summiert und dem Verstärker 7 in entgegengesetzter Wirkungsrichtung aufgeschaltet.
Über die Verstärker 7, 8 und 13 werden dann in der oben beschriebenen Weise die
Verstellmotoren 9,10 und 14 gesteuert, die jeweils den Sollwertversteller der Drehzahlregler
der Turbinen 3, 4 und 12 beeinflussen.
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Es ist vielfach der Fall, daß die parallel geschalteten Maschinen
nicht nur eine Leistung Ne in das eigene Netz, sondern darüber hinaus auch eine
vertraglich vereinbarte Leistung Nil in ein fremdes Netz einspeisen, insbesondere
in ein Verbundnetz. Diese sogenannte Übergabeleistung ist im allgemeinen auf einen
konstanten Wert einzuregeln. Bei modernen Verbundnetzen, die nach dem Netzkennlinienverfahren
geregelt werden, kann aber auch vertraglich festgelegt sein, daß die Übergabeleistung
mit der Frequenz des Verbundnetzes nach einer bestimmten Statik veränderlich ist.
In beiden Fällen ist dann eine Regeleinrichtung vorhanden, die die übergabeleistung
auf konstanten Wert bzw. auf den von der Netzfrequenz nach der vorgeschriebenen
Statik abhängigen Wert regelt. In Fig. 2 der Zeichnung ist eine solche Regeleinrichtung
schematisch dargestellt und mit 19 bezeichnet. Diese Regeleinrichtung kann entsprechend
15, 16 und 17, 18 aufgebaut sein; in diesem Fall wird das Meßglied des Reglers 19
vom Strom oder der Spannung und dem Strom über Meßwandler gespeist, die hinter der
Netzkuppelstelle 20 in die Verbindungsleitung zum Verbundnetz eingeschaltet
sind. Zur Einstellung des übergabeleistungs-Sollwertes ist ein in der Zeichnung
nicht dargestelltes Einstellgerät vorgesehen, welches das ein Gegendrehmoment erzeugende
Meßwerk speist. Die Ausgangsgröße des Schwenkspulmeßwerkes wird als Stellgröße in
bereits bekannter Weise den Verstärkern 7, 8 und 13 der Turbinen-Drehzahlverstelleinrichtungen
als Eingangsgröße zugeführt, wobei zur Entkopplung der Stromkreise des Übergabeleistungsreglers
und des erfindungsgemäßen Reglers in die zu den einzelnen Verstärkern führenden
Parallelleitungen des Übergabeleistungsreglerkreises ohmsche Vorwiderstände 21,
22 und 23 eingeschaltet werden.
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Vielfach ist in Kraftwerken bereits eine Regeleinrichtung vorhanden,
die die Übergabeleistung regelt. In solchen Fällen wird man selbstverständlich die
bereits vorhandenen Einrichtungen mitbenutzen, um auch auf anteilmäßig konstante
Leistungsbeteiligung der parallel geschalteten Generatoren zu regeln. Außer einer
Schaltungsänderung am Eingang der bereits vorhandenen Verstärker für die Drehzahlverstelleinrichtungen
ist dann nur noch die zusätzliche Anschaffung der Anordnungen 15,16 und 17, 18 erforderlich.
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Bei den bisher beschriebenen erfindungsgemäßen Anordnungen kann die
Regelung auf anteilmäßig konstante Leistung der einzelnen Generatoren nur durchgeführt
werden, solange der als Führungsmaschine gewählte Generator in Betrieb ist. Bei
Ausfall dieses Generators ist die Regelung nicht mehr möglich, es sei denn, man
hat besondere Maßnahmen zur sofortigen Umschaltung auf eine andere Ersatz-Führungsmaschine
getroffen. Dieser Maßnahme ist jedoch eine andere bessere vorzuziehen, die darin
besteht, daß man als Führungsmaschine eine Maschinennachbildung, ein sogenanntes
Phantom, verwendet.
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Fig. 3 zeigt eine Anordnung mit zwei parallel geschalteten Generatoren
1 und 2, deren anteilmäßige Leistung an der Gesamtleistung mit Hilfe einer solchen
Maschinennachbildung auf konstanten Wert geregelt wird. Auf die Darstellung der
Turbinen und ihrer Drehzahlverstelleinrichtungen ist aus Gründen der Übersichtlichkeit
verzichtet worden, und es sind nur die Verstärker dieser Einrichtungen eingezeichnet.
Zur Vergleichsmessung werden Meßgrößenumformer 24 und 25 verwendet, die ähnlich
wie die nach Fig.2 aufgebaut sind und beispielsweise aus einem Wirkleistungsmeßwerk
in Aronschaltung, einem Drehspuhneßwerk und einem Schwenkspulmeßwerk auf gemeinsamer
Achse bestehen. Die Wirkleistungsmeßwerke beider Meßgrößenumformer werden von Strom
und Spannung der Generatoren gespeist und die Drehspulmeßwerke von einer Hilfsgleichspannung,
die an einem Spannungsteilerwiderstand 26 abgegriffen wird. Die Einstellung der
Sollwerte der anteihnäßigen Leistungen der beiden Generatoren erfolgt in einfacher
Weise durch einstellbare Widerstände 27 und 28 in den Stromkreisen der Drehspuhneßwerke,
die das erforderliche Gegendrehmoment aufbringen. Die Ausgangsgrößen der Meßgrößenumformer
24 bzw. 25 speisen in der bereits beschriebenen Weise jeweils den zugeordneten Verstärker
7 bzw. 8 für die Drehzahlverstelleinrichtungen und werden dann summiert und einem
Verstärker 29 in entgegengesetzter Wirkungsrichtung aufgeschaltet. Der Verstärker
29 speist einen Servomotor 30, der den Abgriff des Spannungsteilerwiderstandes 26
je nach Größe und Richtung der Regelabweichung verstellt. Die Wirkungsweise dieser
Anordnung ist prinzipiell dieselbe wie bei den bereits beschriebenen Anordnungen.
Die Zeitkonstante dieses Regelkreises ist so zu bemessen, daß sie nicht größer ist
als die Zeitkonstante des Maschinensatzes mit dem ungünstigsten Zeitverhalten: zweckmäßig
wird sie so gewählt, daß sie etwa der Zeitkonstante entspricht, mit der die Gesamtleistung
sich ändert.
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In Fig.4 der Zeichnung ist eine weitere Anordnung dargestellt, bei
der eine Maschinennachbildung verwendet und gleichzeitig die Übergabeleistung geregelt
wird. Der Aufbau dieser Anordnung entspricht denjenigen nach den Fig.2 und 3. Die
Stehgröße des übergabeleistungsreglers wird nach dieser Ausführung nur den Verstärkern
7 und 8 aufgeschaltet. Es ist jedoch zweckmäßig, daß man diese Größe auch dem Verstärker
29 aufschaltet, indem man den gestrichelt gezeichneten Widerstand 31 einschaltet.
Durch diese Maßnahme wird eine Mitkopplung bewirkt, die den Einsatzzeitpunkt der
erfindungsgemäßen Regelung günstig beeinflußt.