DE1129440B

DE1129440B - Pilgerwalzwerk, insbesondere Kaltpilgerwalzwerk

Info

Publication number: DE1129440B
Application number: DEM34743A
Authority: DE
Inventors: Otto Neumann
Original assignee: Mannesmann Meer AG
Current assignee: Mannesmann Meer AG
Priority date: 1957-07-11
Filing date: 1957-07-11
Publication date: 1962-05-17

Description

Pilgerwalzwerk, insbesondere Kaltpilgerwalzwerk Bei Kaltpilgerwalzwerken üblicher Bauart ist es erforderlich, zum Einbringen einer neuen Luppe das Walzwerk stillzusetzen, um den Vorschubschlitten in seine Ausgangsstellung zu bringen. und, bei Walzwerken mit seitlicher Beschickung, die Dornstange zurückzuziehen. Auch bei Walzwerken, bei welchen die Luppen von der Rückseite über die Dornstange eingeführt werden, muß der Vorschubschlitten zurückgefahren und das Walzwerk stillgesetzt werden, was in jedem Falle einen erheblichen Zeitverlust verursacht.
Die Erfindung sucht Walzwerke der letztgenannten Art zu verbessern und die angegebenen Mängel zu vermeiden. Sie geht dabei von einem Walzwerk aus, bei dem zwei in Rohrachsrichtung hintereinanderliegende, gegenläufig mittels Schlitten bewegte, während des Vorschubs abwechselnd zur Wirkung kommende Luppenspannvorrichtungen. vorgesehen sind. Die Erfindung besteht darin, daß beide Spannvorrichtungen vor dem Rücklauf eines Schlittens kurzzeitig vorschiebend im Eingriff gehalten und die Schlitten so angetrieben werden, daß sie schneller zurück- als vorlaufen. Auf diese Weise erfolgt die Übergabe der Luppen von der einen Spannvorrichtung zur anderen sicher und schlupffrei, wodurch insbesondere bei schnellaufenden Maschinen ein ununterbrochener und genauer Vorschub der Luppen gewährleistet ist.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform gemäß der Erfindung in einer Abbildung dargestellt, und zwar für ein Zweifach-Walzwerk. -In einem Führungsbett 1 auf der Einlaufseite des Kaltpilgerwalzwerks bewegen sich zwei Schlitten 2 und 3 in Richtung der Rohrachse. Diese sind mit je zwei Spannvorrichtungen 4 zum Klemmen der Luppen und damit Übertragung des Vorschubs von den Schlitten auf die Luppen versehen. Die Betätigung der Spannvorrichtungen geschieht vorzugsweise über gesteuerte hydraulische Zylinder. In diesem Falle ist jeder Schlitten mit einer eigenen Druckölstation versehen (in der Zeichnung nicht dargestellt). Die Längsbewegung der beiden Schlitten erfolgt mittels Gewindespindeln 5, 6, die über Wendegetriebe 7, 8 und Doppelmagnetkupplungen 9, 10 mit der Vorschubsteuerung des Walzwerks verbunden sind.
Die Einrichtung arbeitet folgendermaßen: Bewegt sich der linke Schlitten 2 durch die angetriebene Gewindespindel 5 nach links (es sei dies die Vorschubrich.tung), so sind die beiden Luppenspannvorrichtungen 4 dieses Schlittens geschlossen, beide Luppen sind geklemmt und werden in der erforderlichen Weise vorgeschoben. Gleichzeitig bewegt sich der rechte Schlitten 3 mit geöffneten Luppenspanneinrichtungen nach rechts, d. h. rückwärts. Durch unterschiedliche übersetzung in den Wendegetrieben 7, 8 wird erreicht, daß der Rücklauf der Schlitten schneller erfolgt als der Vorschub. Der rechte Schlitten 3 hat daher seine Endstellung bereits erreicht, wenn sich der linke Schlitten; 2 noch in Vorschubbewegung befindet und noch eine gewisse Strecke von seiner Endstellung entfernt ist. In diesem Zeitpunkt wird durch Umschalten der rechten Doppelmagnetkupplung 10 (beispielsweise durch Überfahren des Endschalters 11 durch den Schlitten 2 oder auf eine andere Weise) die Drehrichtung der rechten Spindel 6 und damit die Bewegungsrichtung des rechten Schlittens 3 umgekehrt. Der rechte Schlitten 3 vollführt ebenfalls nun die Vorschubbewegung. Da bei der Bewegungsumkehr auch die Spanneinrichtungen des Schlittens geschlossen. wurden (beispielsweise bei hydraulisch betätigten durch Umsteuern von Magnetventilen über den Endschalter 11), übernehmen beide Schlitten den Luppenvorschub gemeinsam so lange, bis der linke Schlitten 2 seine Endstellung erreicht hat. In dieser Stellung wird durch Umschalten der linken Doppelmagnetkupplung 9 (z. B. durch Betätigen des Endschalters 12) die Bewegungsumkehr des linken Schlittens bewirkt und die Luppenspannvorrichtungen geöffnet. Der linke Schlitten 2 befindet sich im Rücklauf, der rechte Schlitten 3 hat den Vorschub der Luppen übernommen. Da auch beim linken Schlitten 2 der Rücklauf schneller erfolgt als der Vorschub, wiederholt sich bei Erreichen seiner Endstellung der gleiche Vorgang der Luppenübergabe von Schlitten zu Schlitten, wie bereits oben beschrieben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Pilgerwalzwerk, insbesondere Kaltpilgerwalzwerk, bei dem die Luppen durch die Vorschubeinrichtung hindurch über die Dornstange eingeführt werden und zwei in Rohrachsrichtung hintereinanderliegende, gegenläufig mittels Schlitten bewegte, während des Vorschubs abwechselnd zur Wirkung kommende Luppenspannvorrichtungen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß beide Spannvorrichtungen (4) vor dem Rücklauf eines Schlittens (2 bzw. 3) kurzzeitig vorschiebend im Eingriff sind und die Schlitten schneller zurück- als vorlaufen. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1017 576.