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Ausbildung der Antriebsrollen an Unterflurdrehmaschinen Die Erfindung
betrifft die weitere Ausbildung von Antriebsrollen für den Antrieb von Radsätzen
auf Unterflurdrehmaschinen, auf denen das Profil nicht ausgebauter Radsätze im Fahrzeug
bearbeitet wird. Bei diesen Maschinen erfolgt der Antrieb über Reibrollen, die an
dem zu bearbeitenden Profil anliegen. Es ist erforderlich, Antriebsrolle und Werkzeug
wechselseitig am Radsatz zur Anlage zu bringen, weil auf dem Spurkranz abgestützt
wird, wenn die Bearbeitung der Laufflächen erfolgt, und auf der Lauffläche abgestützt
wird, wenn der Spurkranz bearbeitet werden soll.
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Nach der Hauptpatentanmeldung H354121b/49a sind solche Rollen entsprechend
der Negativprofilhälfte eines Radsatzes ausgebildet und axial verschiebbar.
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Die Erfindung betrifft eine weitere Verbesserung derartiger Antriebsrollen
für Radsätze an UnterFlurdrehmaschinen, bei denen bekanntlich die Mitnahme der Radsätze
durch Reibung erfolgt. Anpreßkraft und Reibungsbeiwert sind: hierbei die beiden.
Faktoren, die die sichere Mitnahme beeinflussen, und - beide unterliegen an Unterflurdrehmaschinen
starken Schwankungen. Sei es, daß Leichtradsätze zur Bearbeitung gelangen, bei denen
infolge des geringen Gewichtes die Anpreßkraft gering ist, sei -es, daß die Radsätze
stellenweise mit Öl benetzt sind, so daß-der Reibungsbeiwert stark herabgesetzt
ist.
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Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, auch in diesen Fällen eine
sichere Mitnahme der Radsätze zu bewirken. Dies geschieht dadurch, daß an den Antriebsrollen
neben den Laufflächen auch verzahnte Mitnehmerflächen angebracht sind, die den Radsatz
an solchen Stellen angreifen, die später noch einmal bearbeitet werden, so daß die
durch die Verzahnung entstandenen Markierungen wieder abgedreht werden. Solche Stellen
sind z. B. die Spurkranzfianken, die erst nach der Bearbeitung der Laufflächen nachgearbeitet
werden.
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Während der Bearbeitung der Lauffläche wird der Radsatz am Spurkranz
abgestützt und angetrieben, und die verzahnte Mitnehmerfläche wird gegen die äußere
Spurkranzflanke gedrückt und hinterläßt dort Markierungen, die wieder abgedreht
werden, wenn anschließend der Radsatz an der Lauffläche abgestützt und angetrieben
wird zur Bearbeitung des Spurkranzes.
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Ein abgelaufener und zur Profilerneuerung anfallender Radsatz weist
an der äußeren Stirnfläche eine starke Aufwulstung auf, die durch das aus der Laufkreisebene
verdrängte Material entstanden ist. Bevor die Antriebsrollen an die bereits überdrehte
Lauffläche der Radsätze -angelegt werden, wüd in -die stirnseitige- Aufwulstung-
eine: 450-Phase .angedreht; gegen die jetzt. die verzahnte.: Mituelfm6rfläähe
der Antriebsrollen gedrückt wird, so daß eine sichere -Mitnahme- der Radsätze erfolgt.
Die durch die Mitin&üierv-erzahnung am Radsatz hervorgerufene Mar---ierung-wird
wieder abgedreht, wenn die Stirnfläche und anschließend die Bruchkante nachgedreht
werden.
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Erfindungsgemäß werden die Antriebsrollen mit verzahnten, in axialer
Richtung wirkenden Mitnehmerflächen versehen. Hierdurch wird in allen Fällen eine
sichere Mitnahme der Radsätze bewirkt, gleichgültig, ob die Antriebsrollen am Spurkranz
und die Mitnehmerverzahnung an den Spurkranzflanken anliegen oder ob erstere an
der Lauffläche und letztere an den Bruchkanten anliegen. Auch Leichtradsätze und
solche, deren Anlageflächen mit den Antriebsrollen mit Öl benetzt sind, werden sicher
mitgenommen.
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Dabei liegen erfindungsgemäß die verzahnten Mitnehmerflächen zwischen
den einzelnen Negativprofilen und sind in zwei Richtungen wirkend ausgebildet. Dies
bringt den Vorteil, daß die Antriebsrollen besonders kurz werden, so daß die Abstützlager
dicht an den Antriebsrollen angeordnet sein können. Bei den großen Kräften, mit
denen die Antriebsrollen belastet sind, ist dies sehr wichtig.
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Zweckmäßig bestehen die verzahnten Mitnehmerflächen aus zwei- oder
mehrteiligen Ringabschnitten mit konischen Flanken, die eine Sägenverzahnung aufweisen.
Dadurch können die Mitnehmerringe ausgewechselt
werden, ohne die
Rollen aus ihrem Lager zu entfernen, so daß ein schneller Wechsel der dem Verschleiß
unterliegenden Mitnehmerringe erfolgen kann.
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Die Zeichnungen erläutern die Erfindung. Es ist Fig. 1 das Profil
eines abgelaufenen Radsatzes mit am Spurkranz anliegenden Antriebsrollen, Fig. 2
das Profil eines abgelaufenen, am Laufkreis bereits nachgearbeiteten Radsatzes mit
Antriebsrollen, die am Laufkreis anliegen, Fig. 3 und 4 ein Schnitt und eine Ansicht
einer anderen Rollenanordnung, Fig. 5 ein Schnitt durch die Mitnehmerverzahnung.
Der Radsatz 1 zeigt ein abgelaufenes Profil entsprechend der ausgezogenen Linie
2. Die Spurkranzerneuerung erfolgt nach der gestrichelten Linie 3.
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Die Antriebsrolle ist beispielsweise dreiteilig ausgebildet. Sie besteht
aus dem Negativprofil der Lauffläche 4 und dem Negativprofil der Spurkränze 5 und
der verzahnten Mitnehmerscheibe 6. Letztere enthält die beiden konischen Flanken
7 und 8, die nach Art eines Fräsers mit einer Sagenverzahnung ausgebildet sind.
Die drei Rollenteile 4, 5 und 6 sind über den Keil 9 gegen Drehung gesichert und
werden mit den Schrauben 10 zusammengehalten.
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Im ersten Arbeitsgang wird der Radsatz 1 am Spurkranz abgestützt und
angetrieben, wie es Fig. 1 zeigt, weil die Spurkranzkuppe keinem Verschleiß unterliegt
und daher noch rundläuft. Dabei wird die verzahnte Mitnehmerscheibe 6 mit der zum
Spurkranz gerichteten Flanke 8 gegen die äußere Spurkranzflanke gedrückt, so daß
sich die Mitnahmeverzahnung in diese eingräbt und den Radsatz sicher mitnimmt. In
dieser Stellung wird die Lauffläche berichtigt nach der gestrichelten Linie 3.
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Als zweiter Arbeitsgang wird der Spurkranz abgedreht. Der Radsatz
wird jetzt an der bereits abgedrehten Lauffläche abgestützt und angetrieben und
die Laufrolle 4 gemäß Fig. 2 angelegt und die verzahnte Flanke 7 der Mitnehmerscheibe
6 axial gegen den Radsatz gedrückt. Dadurch gräbt sich die Verzahnung etwas in die
Radsatzkontur ein. Der Spurkranz wird nach der gestrichelten Linie 3 berichtigt.
Dabei wird auch die aus dem vorigen Arbeitsgang stammende Markierung der Verzahnung
an den äußeren Spurkranzflanken wieder abgedreht.
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Im dritten Arbeitsgang wird die äußere Radreifenstirnfläche plan-
und die Bruchkante angedreht. Dazu braucht die Antriebsrolle gemäß Fig.2 nur etwas
nach rechts verschoben zu werden, so daß die Zahnflanken 7 keine Berührung mit dem
Radsatz haben.
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In Fig. 3 ist 11. eine Laufrolle, an der ein Mitnehmerring 12 mit
den Schrauben 13 befestigt ist. Dieser Mitnehmerring 12 ist dreiteilig ausgebildet
(Fig.4), so daß die Laufrolle 11 nicht aus ihrem Lager entfernt zu werden braucht,
wenn der Mitnehmerring ausgewechselt werden muß.
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In Fig. 5 ist die Mitnehmerverzahnung dargestellt.