DE112833C - - Google Patents

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DE112833C
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 22/.
Durch Combination der diazotirten ßj-Naphtylamin-aj-sulfosäure mit ß-Naphtol entsteht ein gelbrother Farbstoff. Trotz der Anwesenheit der Sulfogruppe giebt der Farbstoff Alkalisalze, welche selbst in kochendem Wasser äußerst schwer löslich sind, so daß er zum Färben von Textilfasern ohne Bedeutung ist. Der Farbstoff ist indessen durch die werthvolle Eigenschaft ausgezeichnet, mit den Erdalkalimetallen, ferner mit Aluminium, Blei, Zink und dergl. Salze zu liefern, welche von leuchtend blaurother Nuance, beständig gegen Säuren und Licht sind und den erwähnten Alkalisalzen gegenüber in noch erhöhterem Maße der Löslichkeit entbehren, so zwar, daß sie selbst in kochendem Wasser sich nicht lösen; außerdem besitzen sie den Vorzug, beim Liegen oder Erwärmen nicht abzusublimiren, wie dies sonst häufig unlöslichen Azofarbstoffen eigen ist. Die letztgenannten Salze sind daher in vorzüglicher Weise geeignet, für sich . allein oder bei Gegenwart eines geeigneten Substrates (wie Thonerdehydrat, Gyps, Schwerspath, Blanc fixe, oder von Gemischen derselben etc.) dargestellt, als Farblacke für Stein- und Buchdruck, Herstellung von Tapeten und Buntpapier, Anstrichfarben etc. Verwendung zu finden. Durch die fast absolute Wasserunlöslichkeit sind sie vortheilhaft von den bekannten in Wasser nur mehr oder minder schwer löslichen, aber nicht unlöslichen sogenannten Ponceaulacken unterschieden. Während selbst die mittels Barytsalze hergestellten Lacke dieser Art in kochendem Wasser ziemlich löslich und daher für manche Verwendungsarten wenig' geeignet sind und die entsprechenden Kalklacke wegen ihrer noch größeren Löslichkeit nur ganz vereinzelt Anwendung finden können, werden die neuen Lacke, gleichgültig, ob man sie mit Baryt- oder Kalksalzen dargestellt hat, weder durch kaltes Wasser noch durch andauerndes Behandeln mit kochendem Wasser gelöst.
Die Möglichkeit, an Stelle der seither fast unumgänglichen und theueren Barytlacke ganz erheblich billigere Kalklacke verwenden zu können, wird als ein ganz besonderer technischer Effect des neuen Verfahrens angesehen.
Es verdient Erwähnung, daß beim Ersatz des verwendeten ß-Naphtolfarbstoffes durch Combinatiorien der ßx ttj-Naphtylaminsulfosäure mit anderen unsulfirten Componenten keine ähnlichen Effecte erreichbar sind.
Um nun zu diesen erwähnten Metalllacken zu gelangen, kann man zwar, wie dies bei der Herstellung der Ponceaulacke geschieht, eine wässerige Lösung des Natronsalzes des Farbstoffes mit einem wasserlöslichen Metallsalz umsetzen. Zur Lösung des Natronsalzes sind indessen derartig große Mengen Wassers erforderlich, daß eine Darstellung der Lacke auf diesem Wege schwer möglich ist.
Es hat sich nun gezeigt, daß es gelingt, den gewünschten Zweck zu erreichen, wenn
fz. Auflage, ausgegeben am 4. Dezember igos.J
das Natronsalz nur zum geringen Theile in Wasser gelöst und zum größten Theile darin suspendirt zur Verwendung kommt, indem es sich unter diesen Verhältnissen sowohl mit wasserlöslichen Metallsalzen, wie auch mit Metallhydroxyden in die gewünschten Lacke umsetzt. Erleichtert wird diese Umsetzung noch dann, wenn man an Stelle des Natronsalzes das löslichere Ammoniaksalz anwendet.
Die besten Resultate erhält man jedoch dann, wenn man im vorliegenden Falle die wegen der geringen Löslichkeit leicht rein darzustellende freie Farbsäure in wässeriger Suspension verwendet.
Dieselbe besitzt unerwarteter Weise so stark saure Eigenschaften, daß sie sich nicht nur mit Metalloxyden, -oxydhydraten und -carbonaten (in letzterem Falle unter Austreibung der Kohlensäure) zu den gewünschten Lacken verbindet, sondern auch im Stande ist, bei Kochtemperatur Lösungen von Metallsalzen, wie z. B. Chlorbaryum, Bleizucker etc., unter glatter Bildung des betreffenden Lackes und freier Säure zu zersetzen.
Man ist somit im Stande, mittels dieser freien Farbsäure auf weit mannigfachere Weise Lacke zu erzeugen, wie dies nach dem bei den Ponceaus üblichen Verfahren möglich war. Außerdem zeigen die auf diese Weise dargestellten Lacke noch größeres Feuer wie die in zuerst beschriebener Weise durch doppelte Umsetzung hergestellten Producte und sind den letzteren relativ schweren Pulvern durch die bei Farblacken gewünschte leichtpulverige, voluminöse Beschaffenheit überlegen.
Zweckmäßig geschieht in der Regel die Bildung des Farblackes, wie auch sonst üblich, bei Gegenwart von Substraten oder unter gleichzeitiger Herstellung derselben.
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel I.
Lithographie-(Transparent-) Lack.
a) Mittels des Natronsalzes.
i,i Theil des Natronsalzes werden mit iooTheilen Wasser angeteigt, mit einer Lösung von ι Theil krystallisirtem Chlorbaryum in io Theilen Wasser versetzt, aufgekocht und dann ioo Theile in einer 2,5 prozentigen Thonerdepaste zugefügt,
und trocknet.
Man filtrirt ab, wäscht
b) Mittels der freien Farbsäure.
ι Theil der freien Farbsäure (in Teigform) wird mit 100 Theilen Wasser und einer Lösung von 1 Theil krystallisirtem Chlorbaryum in 10 Theilen Wasser versetzt, aufgekocht und dann wie unter a) behandelt.
Beispiel IL Lithographie- (Deck-) Lack.
Ein Gemisch aus 5 Theilen der freien Farbsäure (in Teigform) wird mit einer Lösung von 5 Theilen calcinirtem Glaubersalz in 300 Theilen Wasser zum Kochen erhitzt und die kochende Lösung von 13,2 Theilen krystallisirtem Chlorbaryum in 132 Theilen Wasser langsam einfließen gelassen. Man filtrirt alsdann ab, wäscht etc.
Beispiel III. Lack für Buntpapier.
10 Theile schwefelsaure Thonerde, gelöst in 100 Theilen Wasser, werden mit einer 2,53 Theilen Aetzkalk entsprechenden Menge , Kalkmilch versetzt und hierauf 2 Theile freie Farbsäure, mit wenig Wasser angeschlemmt, zugegeben, zum Kochen erhitzt, filtrirt etc.
In ganz ähnlicher Weise verfährt man bei Darstellung anderer Lacke, indem man an Stelle der vorstehend benutzten Kalk-, Baryt- und Thonerdesalze entsprechende Mengen anderer wasserlöslicher Metallsalze, z. B. Bleizucker, Zinkvitriol etc., verwendet.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung bläulich rother, unlöslicher Farblacke aus dem durch Combination von diazotirter ßj-Naphtylamin-aj-sulfosäure mit (3-Naphtol entstehenden Farbstoff, darin bestehend, daß man entweder die Alkalisalze bezw. das Ammoniaksalz desselben oder die freie Farbsäure in wässeriger Lösung bezw. Suspension in der Hitze mit suspendirten Metalloxyden, -hydroxyden oder -carbonaten, oder aber mit Metallsalzlösungen behandelt.
    Berlin. Gedruckt in dek reichsdrückerei.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2955050A (en) * 1956-07-17 1960-10-04 Geigy Ag J R Water fastness of metal lakes of azo dyestuffs containing sulphonic acid groups
US6228162B1 (en) 1998-12-19 2001-05-08 Clariant Gmbh Process for preparing new crystal modifications of C.I. pigment red 53:2

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2955050A (en) * 1956-07-17 1960-10-04 Geigy Ag J R Water fastness of metal lakes of azo dyestuffs containing sulphonic acid groups
US6228162B1 (en) 1998-12-19 2001-05-08 Clariant Gmbh Process for preparing new crystal modifications of C.I. pigment red 53:2

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