DE112775C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 12 d.

GEORG NICOL in BERLIN. Filterpresse.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. Januar 1898 ab.

Der vorliegende Filtrirapparat ist so eingerichtet, dafs nicht nur behufs Erzielung eines tadellosen Filtrats der im Apparat verfügbare Raum möglichst zur Aufnahme von Filtrirmaterial ausgenutzt wird, sondern dafs auch sein Aufbau und seine Handhabung ungemein vereinfacht ist, indem besondere Rahmen, welche zwischen die Filterelemente eingeschaltet werden, zwecks Bildung der Kammern für die filtrirte und unfiltrirte Flüssigkeit überflüssig werden.

Dies wird dadurch erreicht, dafs die Elemente in ihrer ganzen Stärke mit Filtrirmaterial angefüllt und die Kammern ausschliefslich durch die Dichtungsringe gebildet werden, die in den Endflächen der Elemente so tief eingelassen und aufserdem so stark bemessen sind, dafs sie dem in dem Filtrirapparate auftretenden Drucke Widerstand leisten können. Naturgemäfs kann ein solcher Filtrirapparat nur zum Filtriren von schwach getrübten Flüssigkeiten, wie z. B. Wasser, Bier, Wein u. dergl., dienen, 'indessen haben Versuche gezeigt, dafs ein Filtrirapparat mit durch eingelassene Dichtungsringe gebildeten Filterkammern bis zu 12 Atmosphären Druck aushalten kann.

Um ferner bei der Bildung der Kammern durch Dichtungsringe auch die Elemente selbst so weit wie möglich für die Unterbringung von Filtermaterial zu verwerthen, werden die Dichtungsringe nicht in jedem Element, sondern nur abwechselnd in den Elementen angeordnet, so dafs auf Elemente, die lediglich Ein- und Auslafskanäle für die Flüssigkeit sowie die Entlüftungskanäle enthalten, solche folgen, die in ihren beiden Endflächen lediglich Dichtungsringe aufnehmen. Man ist dann in der Lage, den Rand des Elementes möglichst klein und den Dichtungsring möglichst nahe an die Filterflächen, die Kammern selbst also wiederum möglichst klein zu halten. Infolge dieser Anordnung wird die sachgemäfse Befestigung der wandbildenden Dichtungsringe durch keine Kanäle gestört; man kann daher die Dichtungsringe zuverlässig befestigen.

Die Fig. 1 und 2 zeigen das eine Element von der einen bezw. anderen Seite, die Fig. 3 und 4 das die Gummiringe tragende Element von der einen bezw. anderen Seite. Fig. 5 ist ein durch beide zusammengestellte Elemente gelegter, senkrechter Mittelschnitt nach Linie 1-2 der Fig. 1 und Fig. 6 ein Schnitt durch das Element ohne Gummiringe nach Linie 3-4 der Fig. 1; Fig. 7 zeigt'Elemente zwischen einem Prefskopf und Prefsplatten zusammengestellt, Fig. 8 eine Ansicht des Prefskopfes und Fig. 9 einen senkrechten Schnitt durch einen Theil des letzteren.

Beide Elemente A und A¹ enthalten übereinstimmend quer durchgehende Verbindungskanäle, und zwar im unteren Fortsatz .Verbindungskanäle e^l e¹ für den Einlauf der unfiltrirten Flüssigkeit und darunter einen Kanal ο für den Auslauf h'ltrirter Flüssigkeit, während die Kanäle u im oberen Fortsatz für die Entlüftung der unfiltrirten bezw. filtrirten Flüssigkeit dienen.

Aufser diesen quer durchgehenden Verbindungskanälen aber enthält nur das eine Element A noch schräg laufende Einlafskanäle und Auslafskanäle e² e² u^l M¹ o¹, das andere Element A¹ dagegen nur eingelassene Gummidichtungsringe g.

Diese Gummidichtungsringe g sind zweckmäfsig in etwas unterschnittene Nuthen eingelassen, um nicht durch den starken Prefsdruck aus der Stelle gedrängt zu werden. Dichtungsringe g liegen auf beiden Seiten des Elementes A¹, und zwar liegen die gröfseren auf dem ringförmigen Theile, während die kleineren die quer liegenden Verbindungskanäle umgeben.

Diese Anordnung der Kanäle e² e² o¹ u^l n¹ in nur einem Element A bietet den Vortheil, dafs der ganze Rand des anderen Elementes an dem unteren und oberen Fortsatze massiv bleibt und für das Einlassen des grofsen Gummiringes verwerthet werden kann. Man kann den Rand also viel kleiner und das Element viel leichter ausführen.

Jedes Element hat einen durchlochten Boden d mit aufgelegtem Drahtgewebe, auf welches die Filtermasse gebracht wird, und diese wird durch ein Sieb c festgehalten.

Sind solche Elemente A A¹ zwischen einen Prefskopf C und Prefsplatten C¹ z. B. wie in Fig. 7 zusammengestellt, so ist der Vorgang beim Filtriren folgender: Durch Einlauf laterne / (Fig. 8) des Prefskopfes C und dessen Kanal Z¹ tritt die zu filtrirende Flüssigkeit durch e¹ e² in die zwischen A und A¹ von dem grofsen Gummiring g gebildete Kammer t, wobei Entlüftung durch den einen Kanal ii^l stattfindet, durchdringt dann die Filtermasse beider Elemente AA¹, und die filtrirte Flüssigkeit läuft entlüftet durch den Verbindungskanal o¹ des Elementes A, Kanal ο der Elemente A und A¹ einerseits und Kanal Z² des Prefskopfes C andererseits nach dem Auslaufkanal ab, wie aus den Pfeilen in Fig. 7 ersichtlich ist.

Trotz des starken Prefsdrucks, der beim Filtriren auftritt, ist durch die eigenartige Anbringung der Gummidichtungsringe ein Herausdrängen derselben aus ihrer Lage ganz ausgeschlossen. Aufserdem sind besondere Vorbereitungen für die Abdichtungen bei der Zusammenstellung der Elemente unnöthig.

Die in der Zeichnung dargestellten Elemente besitzen die Form einer Schale, indem der Siebboden d mit dem rahmenförmigen Theile des Elementes aus einem Stück besteht. Man kann indessen auch Elemente anwenden, bei welchen der Siebboden lösbar eingesetzt ist.

Der in Fig. 7 dargestellte Filtrirapparat stellt einen aus zwei unabhängigen Theilen bestehenden Doppelfiltrirapparat dar. Natürlich kann die gleiche Einrichtung der Elemente auch für einfache Filtrirapparate benutzt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Filterpresse, deren Elemente zwischen gelochten Böden oder Siebplatten das Filtrirmaterial enthalten, dadurch gekennzeichnet, dafs die Kammern für filtrirte und unfiltrirte Flüssigkeit lediglich durch Dichtungsringe (g) gebildet werden, die in die beiden Endflächen eines Elementes eingelassen sind, während das benachbarte Element lediglich die Einlafskanäle und Auslafskanäle für Flüssigkeit sowie die Entlüftungskanäle enthält.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.