DE9907C - Neuerungen an Filterpressen - Google Patents

Description

1878.

Klasse 58.

A. L. G. DEHNE in HALLE a. S. Neuerungen an Filterpressen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Juli 1878 ab.

Bei den Filterpressen gewöhnlicher Construction wird die Kammer durch einen Rahmen gebildet, an dessen beiden Seiten irgend ein Filtermaterial (durchlochte Bleche mit Filtertuch überzogen etc.) angebracht ist, welches den Hohlraum des Rahmens abschliefst. Dieses Filtermaterial liegt gewöhnlich mit einer Seite gegen Platten an, in deren senkrechten Rinnen die durchfiltrirte Flüssigkeit abfliefst.

Diese Construction genügt für gewöhnliche Zwecke der Scheidung flüssiger und fester Substanzen.

Will man aber die flüssige Substanz vor ihrem Austritt aus der Presse irgend einer chemischen oder mechanischen Einwirkung unterwerfen oder die abfiltrirte Flüssigkeit in der Presse auf andere Materialien einwirken lassen, so constrnirt man die Filterpresse so, wie sie auf beiliegender Zeichnung dargestellt ist.

In Fig: ι ist die Filterpresse im Längenschnitt dargestellt. ,

Fig. 2 ist eine Ansicht von oben.

Fig. 3 sind Schlammrahmen der Mittel- oder Hauptkammer a.

Fig. 4 sind Schlammrahmen der Nebenkammer /.

Die Hauptkammer α wird aus dem Schlammrahmen a' und den zu beiden Seiten des Schlammrahmens a' angebrachten Filtermedien b b gebildet. Neben jedem Filtermedium b setzt man einen Schlammrahmen _/', der mit den benachbarten Filtermedien b und g wiederum eine Nebenkammer bildet. Wie die Zeichnung ergiebt, wird zu jeder Seite der Hauptkammer a eine solche Nebenkammer angebracht, und diese gesammte Anordnung, also Schlammrahmen a\ zwei Filtermedien bh, zwei Schlammrahmen/¹/¹ und zwei Filtermedien gg, bringt man in der aus der Zeichnung ersichtlichen Reihenfolge zwischen zwei Filterplatten c c. Diese Anordnung zwischen zwei Filterplatten kann sich selbstverständlich beliebige Male in einer Filterpresse wiederholen; in der gezeichneten Filterpresse ist sie sechsmal wiederholt. ,

Die Hauptkammern α stehen nun mit einem Zuführungskanal m in Verbindung, der mit dem Ventil r versehen ist; die Nebenkammerri // stehen dagegen mit einem Zuführungskanal η in Verbindung, der mit dem Ventil s versehen ist.

Hieraus ergiebt sich, dafs man in den Nebenkammern // einen selbstständigen Filtfätionsprocefs anstellen kann.

Zu diesem Zweck füllt man zunächst die Kammer α mit Wasser und läfst die Substanz, die man in den Nebenkammern // fdtriren will, durch Oeffhen des Ventils s in diese Kammern eintreten.

Die Filtration wird sich in denselben vollziehen, indem die abfiltrirte Flüssigkeit durch die Filtermedien g entweicht und durch die. senkrechten Rinnen an den Seiten der Filterplatten c abfliefst.

Hat sich in den Rahmen / ein genügend fester Kuchen gebildet, so stellt man diesen Filtrationspro cefs durch Schliefsen des Ventils j ab, läfst aus der Hauptkammer α durch einen passend angebrachten Hahn das Wasser herauslaufen und stellt nach Schliefsen dieses Hahns durch Oeffnen des Ventils r den Filtrationsprocefs in den Hauptkammern α an. Die Filtration wird hier in der Weise vor sich gehen, dafs die abfiltrirte Flüssigkeit zunächst durch die Filtermedien b b dringt, sodann die Kuchen in den Kammern ff und sodann die Filtermedien gg durchdringt und dann auf dem gewöhnlichen Wege abfliefst.

Claims (2)

1. Pa tent-Ansprüche:

   ι . Die Anordnung von drei Schlammrahmen a', /', /'und vier Filtermedien b, b, g, g zwischen zwei Prefsplatten c, c einer Filterpresse zur Bildung von drei Kammern a, f, f in der gezeichneten Weise, und die Anordnung eines Zuführungskanals η für die Nebenkammern f f und eines Zuführungskanals m für die Hauptkammer a.
2. 2. Der zweifache Filtrationspro cefs in einer Filterpresse, und zwar der erste in den Kammern ff und der folgende in der Kammer a, welche durch den Zuführungskanal m mit Filtermaterial gefüllt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.