-
Kopier- oder Gravierfräsmaschine Die Erfindung betrifft eine Kopier-
oder Gravierfräsmaschine mit einem an einem Festpunkt aasgelenkten Pantographen
und einem einerseits an einem weiteren Festpunkt und andererseits am Pantographen
aasgelenkten Parallellenkersystem für die wahlweise Aufnahme des Werkzeugs oder
des Taststifts.
-
Bei Maschinen dieser Art känn man in bekannter Weise die wirksame
Länge der Pantographenglieder verändern und damit die Bewegungsübersetzung zwischen
den das Werkzeug und den Kopierstift tragenden Punkten des- Pantographen. in einem
bestimmten Verhältnis einstellen. Man kann: ferner Werkzeug und Kopierstift untereinander
vertauschen, so daß je nach Art der Einstellung von einem gegebenen Modell entweder
vergrößerte oder verkleinerte Kopien hergestellt werden können. Das Übersetzungsverhältnis
läßt sich bei bekannten Maschinen dieser Art zwar in den Grenzen` zwischen etwa
1,5: 1 bis l.0:1 verändern, bekanntlich aber nicht auf ein 1 : 1-Verhältnis
oder auf ein darunterliegendes Übersetzungsverhältnis, z. B. auf eine Übersetzung.
1,1 : 1 einstellen, weil die Materialstärke der Lenker und Gelenke es nicht gestattet,
den Pantographen so weit zusammenzuschieben, wie es das gewünschte geringfügige
Übersetzungsverhältnis erfordern würde. Es lassen sich demzufolge mit den bekannten
Pantographenmaschinen keine Nachbildungen herstellen, die in der Größe gleich oder
nur geringfügig vom Modell abweichen, was jedoch beispielsweise bei der Herstellung
von mit kleinem Schwundaufmaß versehenen Holzteilen, z. B. Holzmodellen, sehr häufig
erforderlich ist. Man. war also bisher gezwungen, solche Arbeiten an anders ausgebildeten
Maschinen auszuführen. Dies ist nicht nur umständlich, sondern besonders für kleinere
Betriebe auch unwirtschaftlich, weil zur Ausführung der verschiedenen Arbeiten nicht
nur pantographengesteuerte Kopiermaschinen, sondern auch teuere Sondermaschinen
vorgesehen sein müssen.
-
Die Erfindung hat zur Aufgabe, diesen Nachteil zu beseitigen. Gelöst
wird die Aufgabe dadurch, daß die eine Aaslenkung des Parallellenkersystems an einer
am längenverstellbaren Pantographenglied einstellbar befestigten Verlängerung und
die andere Aaslenkung für einen längeneinstellbaren Parallellenker am anschließenden,
zu sich parallel einstellbaren Pantographenglied vorgesehen ist.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Gelenksystem
als abnehmbares Zusatzaggregat ausgebildet. Die Verlängerung des längenverstellbaren
Pantographengliedes und der längenverstellbare Parallellenker sind lösbar an dem
Pantographen befestigt. Außerdem ist der Festpunkt- des Parallellenkersystems an
einem Halter vorgesehen, der- an einem Träger des Päntographen lösbar befestigt
ist: Das zusätzliche Gelenksystem besteht aus wenigen, einfachen Gliedern, die geringe-Anschaffungskosten
verursachen. Die Verbindung des Systems läßt sich leicht und schnell herstellen.
-Die Fassungen fallen nicht mit den Gelenken zusammen, so daß die Gelenke einfach
und die Fassungen robust ausgebildet werden können. - -Ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig.1 einen - Pantographen
-mit angesetztem Gelenksystem in schematischer Draufsicht, FFig. 2 bis 4 eine bauliche
Ausführung.
-
In Fig. 1 und 2 ist eine Kopier- oder Gravierfräsmaschine mit einem
Pantographen dargestellt, und zwar unter Weglassung der für die Erfindung unwichtigen
Teile. Der Pantograph besteht aus vier Lenkern 10, 12, 14 und 16, die miteinander
gelenkig verbunden sind. Der die Lenker 10 und 16 verbindende senkrechte Gelenkzapfen
18 wird von einem Träger 20 gehalten, der um eine (nicht dargestellte) waagerechte
Achse auf dem Maschinenständer in bekannter Weise schwenkbar angeordnet ist.
-
Am freien Ende des Lenkers 12 ist eine Fassung 24 vorgesehen. In seiner
Längsrichtung verstellbar ist auf dem Lenker 14 ein Schlitten 26 angeordnet, der
in der gewählten Lage durch eine Klemmschraube 28 feststellbar ist. Der Schlitten
26 trägt eine weitere Fassung 30. Bei üblichen Kopierarbeiten unter Benutzung
des
Pantographen wird in eine der Fassungen 24, 30 der Kopierstift und in die andere
Fassung das Werkzeug eingesetzt. Durch Einstellung der wirksamen Länge der Lenker
12 und 16 1'äßt sich hierbei in bekannter Weise erreichen, daß die Bewegungen des
Punktes 24 im eingestellten übersetzungsverhältnis durch den Punkt 30 nachgebildet
werden oder umgekehrt.
-
Ein zusätzliches Gelenksystem besteht aus zwei Gliedern 32 und 34,
die im Festpunkt 36 verankert sind. Das freie Ende des Gelenkgliedes 34 ist als
Fassung 38 zur Aufnahme des Kopierstifts bzw. des Werkzeugs ausgebildet.
-
Mit dem Gelenkglied 34 sind weitere Lenker 40
und 42 verbunden,
die zusammen mit einem Lenker 44 ein Parallelogramrnsystem bilden. Der Verbindungspunkt
46 der Glieder 40 und 44 ist dabei an einer Verlängerung 16a des Pantographengliedes
16 aasgelenkt. Diese Verlängerung ist in Form eines Schlittens ausgebildet, der
in einer entlang des Pantographengliedes16 vorgesehenen Führung in der gewünschten
Lage mittels einer Klemmschraube 48 am Glied 16 festgestellt wird, so daß der Verbindungspunkt
46 sowie der Verbindungspunkt 50 zwischen den Pantographengliedern 14 und 16 beim
Bewegen des Pantographen Kreise beschreiben, die den Festpunkt 18 zum Mittelpunkt
haben (Fig. 3). Durch Verschieben der Verlängerung 16a entlang des Teiles 16 läßt
sich der Abstand zwischen den Punkten 46 und 50 an Hand einer Skala 16b einstellen.
Es lassen sich auch diese Glieder so einstellen, daß der Abstand null wird, wobei
sich dann der Punkt 46 oberhalb des Punktes 50 auf der gleichen senkrecht
stehenden Achse befindet.
-
Der Verbindungspunkt 52 zwischen den Lenkern 42 und 44 ist von einem
Lenker 54 getragen, in dem eine Schieberführung 56 vorgesehen ist (Fig. 4). In dieser
Führung gleitet ein Schieber 58, der in der gewählten Stellung mittels einer Klemmschraube
60 am Lenker 54 feststellbar ist. Der Schieber 58 trägt einen Drehzapfen
62, der in einem Schlitten 64 gelagert ist. Dieser Schlitten wird in der jeweiligen
Lage mittels einer Klemmschraube 68 am Glied 14 festgespannt. Dabei liegen die Verbindungspunkte
50, 62 und 70 stets in einer Ebene. Durch Verschieben des Teiles 58 läßt sich der
Abstand der Punkte 52 und 62 einstellen, wozu eine Skala 54 a dient. Die
Skalen 16 b und 54 a haben gleiche Teilungen, so daß die Teile 16,a
und 54 ohne weiteres um gleiche Beträge und in gleicher Richtung einstellbar sind.
Auch der Lenker 54 läßt sich derart einstellen, daß der Abstand zwischen den Punkten
52 und 62 auf Null gebracht wird, d. h. daß diese Punkte auf einer senkrechten Achse
liegen.
-
Das zusätzliche Gelenksystem ist als ein abnehmbares Zusatzaggregat
ausgebildet, das nur bei Bedarf an der Maschine angebracht wird. Zu diesem Zweck
ist der als ein Gelenkzapfen ausgebildete Festpunkt 36 des Gelenksystems an einem
abnehmbaren Halter 72 gelagert. Dieser Halter kann auf eine Führung 74 des Pantographenträgers
20 aufgeschoben und mittels einer Klemmschraube 76 in der eingestellten Lage festgezogen
werden. Der Festpunkt 36 des Gelenksystems ist hierdurch mit dem Festpunkt 18 des
Pantographen fest verbunden. Es bleibt jetzt nur noch die Verbindung der übrigen
Lenker mit dem Pantographen herzustellen. Dies (geschieht in der Weise, daß die
Schlitten 16a und 64 in die entlang der Pantographenglieder 14 und 16 verlaufenden
Führungen eingesetzt, ausgerichtet und mittels Klemmschrauben 48 bzw. 68 in der
erforderlichen Stellung festgezogen werden. Auch die Abstände zwischen 46 und 50
sowie 52 und 62 werden durch die beschriebenen Mittel auf die gewünschte Größe gebracht
und fixiert.
-
Wenn nun mit der Maschine eine 1 : 1-Kopierarbeit auszuführen ist,
dann ist das zusätzliche Gelenksystem in der geschilderten Weise an der Maschine
anzubringen. Die Abstände zwischen den Punkten 50 und 46 sowie 62 und 52 sind auf
Nullwert einzustellen; d. h., das Pantographenglied 14 befindet sich genau unterhalb
des Lenkers 44, wie in Fig. 1 strichpunktiert angegeben ist. In die Fassung 30 wird
die Werkzeugspinde178 und in die Fassung 38 -der Kopierstift 80 eingesetzt oder
umgekehrt. Wird nun vom Bedienenden der Pantograph in seiner Ebene bewegt, so wird
auch das Gelenksystem mitbewegt: Die Gelenkglieder 32 und 34 führen dabei .eine
Bewegung aus, die parallel mit der Bewegung der Pantographenglieder 16 und 14 verläuft.
Auf diese Weise wird auch erreicht, daß Kopierstift und Werkzeug, die in den Punkten
30 und 38 eingesetzt sind zueinander .parallele Bewegungen ausführen.
-
Wenn in einem anderen Fall eine zum Modell geringfügig vergrößerte
oder verkleinerte Nachbildung hergestellt werden soll, beispielsweise eine Arbeit
im Übersetzungsverhältnis 1,1 : 1, dann ist der Pantograph und das Gelenksystem
auf die in Fig. 1 in vollen Linien eingetragene Stellung zu bringen. Die Glieder
16a und 54 sind mit Hilfe der Skalen 16 b und 54a auf die diesem gewünschten
Übersetzungsverhältnis entsprechende wirksame Lage gebracht und in der jeweiligen
Einstellage festgeklemmt. Wird nun das Pantographensystem bewegt, so wird durch
das zwischengeschaltete Parallelogrammsystem 44, 54 und 16;a die Bewegung zwischen
den Punkten 30 und 38 entsprechend der Einstellung um das geringfügige Maß übersetzt.
-
Die Skalen 16 b und 54 a können entweder aus den die
jeweilige Übersetzung angebenden Zahlen oder aber auch unmittelbar aus Schwundprozentwerten
bestehen, so däß man je nach Art oder Verwendungszweck der Maschine die Einstellung
leicht und einfach vornehmen kann. Die Teile des zusätzlichen Gelenksystems sind
dabei derart bemessen, daß sich unter Benutzung dieses Gelenksystems eine Übersetzung
imBereich von 1 : 1 bis etwa 1,5.- 1 erreichen läßt. Wie bereits einleitend erwähnt,
wird bei Benutzung des Pantographensystems allein, also bei abgenommenem Zusatzgelenksystem,
eine Bewegungsübersetzung in dem Bereich von 1,5: 1 bis etwa 10: 1
erzielt. Man kann also unter Benutzung des Pantographen und bei zusätzlicher Anwendung
des Gelenksystems Arbeiten im Übersetzungsverhältnis von 1:1 bis 10,:1 an der gleichen
Maschine ausführen. Damit lassen sich also alle praktisch vorkommenden Nachformarbeiten
-ausführen.
-
Bei der Ausführung von solchen Kopierarbeiten wird der an der Fassung
24 angebrachte Handgriff 86 vom Bedienenden erfaßt und das Pantographen-und Gelenksystem
dadurch bewegt. Infolge der großen Übersetzung zwischen den Punkten 24 und: 30 können
Taststift und Werkzeug, die wahlweise in die Fassungen 30 und 38 eingesetzt sind,
mit geringem Kraftaufwand bewegt werden, was die Beherrschung der Maschine erleichtert.