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Magnetogasdynamischer elektrischer Generator Gegenstand derErfindung
ist ein magnetogasdynamischer elektrischer Generator und im besonderen ein solcher,
der sich für die Erzeugung großer Energiemengen bei hoher Spannung eignet.
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Allgemein ausgedrückt, erzeugen magnetogasdynamische elektrische Generatoren
(kurz MGD-Generatoren genannt) elektrische Leistung durch die Bewegung eines elekrisch
leitenden gasförmigen Mediums in bezug auf ein Magnetfeld. Das benutzte Medium besteht
im allgemeinen aus einem elektrisch leitenden und heißen Hochdruckgas. Aus der Gasquelle
strömt das Medium durch den Generator und induziert auf Grund der Bewegung in bezug
auf das Magnetfeld eine EMK zwischen gegenüberstehenden Elektroden im Generator.
Das Gas wird in einen Behälter oder einfach in die Umgebungsluft entlassen oder
in komplizierten Anlagen zu einer Rückgewinnungseinrichtung mit Pumpen geleitet,
die das Gas zur Quelle zurückführen.
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Es können verschiedene Gase verwendet werden, beispielsweise einfachLuft
oder auch inerteGase, wie Helium oder Argon. Um die elektrische Leitfähigkeit zu
erhöhen, können die Gase auf eine hohe Temperatur erhitzt oder mit einer Substanz
vermischt werden, die bei der Betriebstemperatur des Generators leicht eine Ionisation
bewirkt. Als Beimischung kann Natrium, Pottasche, Zäsium oder ein anderer Alkalimetalldampf
verwendet werden. Ganz gleich, welches Gas und welche Beimischung verwendet wird,
die resultierenden Gase bestehen aus einem Gemisch von Elektronen, positiven Ionen
und neutralen Atomen, welches Gemisch der Einfachheit halber als »Plasma« bezeichnet
wird.
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Die Erfindung sieht einen magnetogasdynamischen Generator zum Erzeugen
von Elektrizität aus einer Strömung eines elektrisch leitenden Gases vor mit Mitteln
zum Erzeugen eines durch das Gas unter einem Winkel verlaufenden Magnetflusses und
mit einzelnen getrennten Elektroden, die mit der Gasströmunc, in Verbindung stehen
und die durch die Gasströmung in bezug auf das Feld erzeugte Elektrizität leiten.
Gemäß der Erfindung sind in der Nähe der genannten einzelnen getrennten Elektroden
Schlußelektroden angeordnet, welche die von den einzelnen Elektroden gesammelte,
durch die Strömung in bezug auf das Feld erzeugte Elektrizität aufnehmen.
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Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem ma-netogasdynamischen
Generator mit einander gegenüberstehenden Gruppen von Elektroden und diesen zugeordneten
Elektrodenanschlüssen, die mit einem Belastungsstromkreis verbunden sind. Gewisse
gegenüberstehende Elektroden sind elektrisch miteinander verbunden, wobei die Anschluß-
oder Endelektroden im Generator wahlweise längs Ebenen gleichen Potentials so angeordnet
sind, daß die Ausgangsleistung des gesamten Generators einem einzigen Belastungsstromkreis
zugeführt wird. Durch Verwendung von einzelnen getrennten Elektroden wird ein Kreislauf
des Hallstromes im Generator verhindert. Im Generator wird jedoch das Hallfeld zur
Erzeugung großer Energiemengen bei hoher Spannung ausgenutzt.
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Die Erflndung wird nunmehr ausführlich beschrieben. In der Zeichnung
zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung eines MGD-Generators, Fig. 2 einen
Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen MGD-Generator, Fig. 3 einen Querschnitt
durch den neuartigen MGD-Generator nach der Linie 3-3 in Fig. 2, Fig. 4 eine
Darstellung einer Abwandlung des in Fig. 2 dargestellten MGD-Generators in Form
eines der Fig. 3 ähnlichen Querschnittes und Fig. 5 eine graphische
Darstellung der Spannungsbedingungen im erfindungsgemäßen MGD-Generator. Zum Verständnis
der Erfindung werden die allgemeinen Grundzüge erläutert, nach denen der MGD-Generator
arbeitet. Zu diesem Zweck ist in Fig. 1 ein solcher Generator schematisch
dargestellt. Der Generator weist einen sich verengenden, allgemein mit
1
bezeichneten Kanal auf, in den ein heißes, unter
hohem Druck
stehendes und elektrisch leitendes Plasma eingelassen wird, wie durch den Pfeil
bei 2 angedeutet, aus welchem Kanal das Plasma in Richtung des Pfeiles
3 austritt. Der Druck am Auslaß des Kanals ist niedriger als am Einlaß, weshalb
das Plasma sich durch den Kanal in Richtung des Pfeiles 4 mit hoher Geschwindigkeit
bewegt. Durch geeignete Wahl des Druckunterschiedes und der Form des Kanals kann
bewirkt werden, daß das Plasma den Kanal mit im wesentlichen gleichbleibender Geschwindigkeit
durchströmt, welche Gleichmäßigkeit für das Arbeiten des Generators erwünscht, jedoch
nicht unbedingt erforderlich ist. Der Kanal ist außen von einem fortlaufenden elektrischen
Leiter in Form einer Wendel 5 umgeben, durch den ein Gleichstrom aus irgendeiner
herkömmlichen Gleichstromquelle oder aus dem Generator selbst geleitet wird. Der
durch die Drahtwendel fließende elektrische Strom erzeugt im Kanal einen Magnetfluß,
der senkrecht zur Richtung der Plasmaströmung und zur Ebene des Papiers liegt.
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Im Kanal sind in Abständen einander gegenüberstehende Elektroden
6 und 7 angeordnet. Diese Elektroden können längs des Kanals parallel
zur Richtung der Plasmaströmung verlaufen und einander gegenüberstehend so angeordnet
sein, daß deren Trennlinie senkrecht zur Richtung der. Plasmabewegung und des Magnetflusses
liegt. Das sich mit hoher Geschwindigkeit durch das Magnetfeld bewegende elektrisch
leitende Plasma erzeugt in einer Richtung eine EMK zwischen den Elektroden, wie
durch die Pfeile 8
angedeutet. Die Elektroden 6 und 7 stehen
über den Leiter 9 mit einem Belastungsstromkreis in Verbindung, durch den
unter der Einwirkung der zwischen den Elektroden induzierten EMK ein elektrischer
Strom fließt.
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Da Elektronen leichter als Ionen sind und deshalb beweglicher, so
führen sie im allgemeinen den größten Anteil des Stromes im MGD-Generator. Da die
Kräfte des Magnetfeldes auf die Stromträger ausgeübt werden, so werden natürlich
die Elektronen bei deren Bewegung im Feld von den Kräften am meisten beeinflußt.
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Der zwischen den Elektroden induzierte Elektronenstrom ist proportional
dem Produkt aus der Geschwindigkeit des Plasmas und dem Magnetfeld. Das Magnetfeld
wirkt auf den Strom ein und erzeugt eine Kraft, die die Bewegung der Elektronen
längs des Kanals mit dem Rest des Plasmas zu verzögern sucht. Die Ionen andererseits,
deren Masse viel größer ist als die der Elektronen, werden bei der Bewegung im Magnetfeld
nur von kleinen Kräften beeinflußt und werden mit dem Plasma stromabwärts fortgetragen.
Hierbei erfolgt eine Trennung der Ladungen, die zur Erzeugung eines elektrischen
Feldes längs des Kanals führt. Dieses Längsfeld wird häufig »Hallfeld« genannt,
da die auftretenden Erscheinungen denen gleichen, die die Ursache für den sogenannten
»Halleffekt« sind, der vor einiger Zeit in festen Leitern beobachtet wurde. Das
zum »Hallfeld« gehörende Potential kann »Hallpotential« genannt werden.
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Die auf die Elektronen einwirkenden Kräfte werden von den Elektronen
auf den Rest der Plasmapartikeln durch Zusammenstoß übertragen. Weiterhin wird die
Bewegung der Plasmapartikeln durch Zusammenstoß mit den Ionen verzögert, die, obwohl
sie mit dem Rest des Plasmas stromabgeführt werden, vom elektrischen Feld festgehalten
werden, das zwischen diesen und den Elektronen auf der Stromaufseite besteht. Bei
der überwindung der Kräfte infolge der Zusammenstöße mit den Ionen und den Elektronen
ist das Plasma wirksam, wie in einer Einrichtung zum Erzeugen von Energie zu erwarten
ist.
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In einem MGD-Generator von der in Fig. 1 dargestellten Ausführung
fördert das Hallpotential den Längsumlauf des Stromes im Innern des Generators.
Dies erfolgt, da das Hallpotential durch die Elektroden kurzgeschlossen wird. Wird
dieses Kurzschließen verhindert, so steigt das Hallpotential bis zu einem endlichen
Wert an, da im Generator Gleichgewichtsbedingungen geschaffen werden. Die eine Möglichkeit,
einen Kurzschluß zu verhindern, besteht darin, die Verwendung fortlaufender Elektroden
zu vermeiden, beispielsweise wenn einzelne voneinander elektrisch isolierte Elektroden
benutzt werden, wie nunmehr an Hand der Fig. 2 beschrieben wird.
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Wie aus dieser Figur zu ersehen ist, weist der Generator einen allgemein
mit 20 bezeichneten Kanal auf, in den ein heißes, unter hohem Druck stehendes und
elektrisch leitendes Plasma eingelassen wird, wie durch den Pfeil 21 angedeutet,
das den Kanal in Richtung des Pfeiles 22 verläßt. Der Kanal ist von einein fortlaufenden
Leiter in Form einer Wicklung 23 umgeben, durch die ein Strom aus einer herkömmlichen
Stromquelle oder aus dem Generator selbst geleitet wird. Der in der Wicklung fließende
Strom erzeugt einen den Kanal senkrecht zur Papierebene durchziehenden Magnetfluß.
Die Form und Anordnung der Wicklung wird später ausführlich beschrieben.
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Am oberen und unteren Teil des Kanals sind mehrere einzelne Elektroden
30 bis 45 und 50 bis 65 vorgesehen. In der Nähe des Einlasses
und des Auslasses des Kanals sind je zwei einander gegenüberstehende Schlußelektroden
angeordnet, von denen je eine bei 70 und 71 dargestellt ist.
Diese Schlußelektroden sind über den Leiter 72 mit der Belastung
73 verbunden.
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Zuerst wird darauf hingewiesen, daß gewisse diagonal gegenüberstehende
Elektroden miteinander elektrisch verbunden sind. Beispielsweise ist die obere Elektrode
30 über den Leiter 74 mit der unteren Elektrode 50 elektrisch verbunden.
In derselben Weise sind die Elektroden 31 und 51 und die folgenden
bis zu den Elektroden 45 und 65 miteinander verbunden. Es wird darauf hingewiesen,
daß die Enden von je zwei miteinander verbundenen Elektroden in einer Ebene
liegen, die schräg zur Richtung des den Kanal durchströmenden Plasmas liegt. Die
Schräglage dieser Ebenen und die der Schlußelektroden 70 und 71 wird
später ausführlich erläutert.
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Aus Fig. 3 ist zu ersehen, daß der Kanal einen allgemein rechteckigen
Querschnitt aufweisen kann und daß die Schlußelektrode 71 mit der Schlußelektrode
71a an der gegenüberliegenden Wand des Kanals elektrisch verbunden ist. Gleich den
Elektroden 30
bis 45 und 50 bis 65 sind alle Schlußelektroden
vom Kanal elektrisch isoliert.
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Da das Hallpotential in der Längsrichtung des Kanals besteht, so treten
die Elektronen aus der Plasmaströmung in die Schlußelektrode 70 und in die
dieser gegenüberstehenden Elektrode (nicht dargestellt), fließen durch den Belastungsstromkreis
zu den Schlußelektroden71 und 71a und treten von diesen Elektroden aus wieder in
den Plasmastrom ein. Auf
Grund dieser Elektronenbewegung können
die auf der Stromaufseite liegenden Elektroden als Anoden und die auf der Stromabseite
liegenden Elektroden als Kathoden angesehen werden. Die Einzelclektroden
50 bis 65 dienen als Anoden und die Elektroden 30
bis 45 als
Kathoden. Im Hinblick auf die einzelnen Elektroden werden Elektronen von den Elektroden
(Kathoden) 30 bis 45 emittiert und aus der Gasströmung von den Elektroden
(Anoden) 50 bis 65
empfangen. In Übereinstimmung mit den vorstehenden
Bezeichnungen soll das Magnetfeld senkrecht zur Richtung der Plasmaströmung und
senkrecht zur Papierebene erzeugt werden. Entsprechend der herkömmlichen Schreibweise
ist das Magnetfeld in Fig. 2 mit Pluszeichen versehen, womit ausgedrückt wird, daß
die Flußlinien (Kraftlinien) in die Papierebene hineingerichtet sind.
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Die Elektroden können aus vielen verschiedenen Materialien, Metallen
und Nichtmetallen, beispielsweise aus Graphit, Kupfer, nichtrostendem Stahl, Wolfram
usw., hergestellt werden. Je nach der Temperatur des Plasmas können die Elektroden
gekühlt werden, wobei durch das Innere der Elektroden ein Kühlmittel in Umlauf gesetzt
wird (nicht dargestellt). Allgemein ausgedrückt, werden die Anoden bis unter dieElektronenemissionstemperaturen
abgekühlt, während die Kathoden mit einer Temperatur arbeiten, die zur Aufrechterhaltung
einer beständigen Elektronenemission ausreicht.
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Die Bewegung des elektrisch leitenden Plasmas an je zwei gegenüberstehenden
Elektroden vorbei erzeugt im Plasma ein Potentialgefälle zwischen diesen Elektroden,
das proportional dem Produkt aus der Gasgeschwindigkeit und der Stärke des Magnetfeldes
ist. Unter der Einwirkung dieses Potentials fließt zwischen den Elektroden ein Strom.
Ohne Einschränkung sei angenommen, daß die Geschwindigkeit des Plasmas und die Stärke
des Magnetfeldes über die Länge des Kanals hinweg konstant bleibt. Unter diesen
Bedingungen ist das quer zum Kanal zwischen je zwei gegenüberstehenden Elektroden
erzeugte Spannungsgefälle im wesentlichen gleich; da jedoch das Hallpotential längs
des Kanals vorhanden ist, so ist das mittlere Potential des letzten Elektrodenpaares
positiver als das des ersten Elektrodenpaares. Daher ist das mittlere Potential
von irgendeinem gegebenen Paar gegenüberstehender Elektroden positiver als das mittlere
Potential von gegenüberstehenden Elektroden, die auf der Stromaufseite liegen.
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Diese Tatsache ist in Fig. 5 dargestellt, die in graphischer
Form die Potentialdifferenz in der Plasmaströmung zwischen aufeinanderfolgenden
Paaren von gegenüberstehenden Elektroden zeigt. Beispielsweise zeigt der Balken
A die Potentialdifferenz zwischen den Elektroden 33 und
50, wobei die Nummern der hier betrachteten Elektroden an den Enden des Balkens
angegeben sind. Ebenso zeigen die Balken B bis D die Potentialdifferenz zwischen
den gegenüberstehenden Elektroden 34 und 51 und 35 und 52 sowie
36 und 53. Obwohl die Potentialdifferenz zwischen gegenüberstehenden
Elektroden nahezu konstant ist, wird darauf hingewiesen, daß das Potential der aufeinanderfolgenden
Elektroden längs jeder Seite des Kanals zwangläufig vom Einlaß zum Auslaß hin ansteigt.
Der waagerechte Abstand der Balken zeigt den Abstand der Elektroden längs des Kanals.
Das mit den gestrichelten Linien E und F längs der oberen und unteren Enden
der Balken dargestellte Spannungsgefälle zeigt das Hallpotential längs des Kanals.
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Durch geeignete Bemessung der Abstände der Elektroden voneinander
längs des Kanals kann erzielt werden, daß das Potential der gestaffelt gegenüberstehenden
Elektroden dasselbe bleibt. In diesem Falle ist das Potential der Elektrode
53 gleich dem Potential der Elektrode 33. Da diese Elektroden das
gleiche Potential aufweisen, so können sie durch einen Leiter 33 a miteinander
verbunden werden. Ebenso können die Elektroden 34 und 54 durch einen Leiter 34a
und alle übrigen Elektroden an den gegenüberliegenden Seiten des Kanals diagonal
miteinander verbunden werden.
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In der Plasmaströmung des Kanals ist jede Ebene, die die elektrisch
miteinander verbundenen Elektroden enthält, eine Ebene konstanten Potentials. Eine
solche Ebene konstanten Potentials ist in Fig. 5
durch die gestrichelte Linie
G dargestellt. Diese Linie durchschneidet die verschiedenen Balken
A bis D
und zeigt an, daß an Stelle zwischen den Gruppen gegenüberstehender
Elektroden ein konstanter Potentialwert besteht. Im Falle der Balken A und
D weisen die Elektroden 33 und 53 selbst das gleiche konstante
Potential auf, wie bereits erwähnt. Im Falle der Balken B und C liegen die
Stellen konstanten Potentials im Plasma zwischen den zugehörigen gegenüberstehenden
Elektroden. Hieraus ist zu ersehen, daß längs des Kanals mehrere Ebenen konstanten
Potentials vorhanden sind.
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Ferner ist einzusehen, daß die Schlußelekroden 70
und
71 wegen ihrer Schräglage in bezug auf den Kanal entsprechend der Schräglage
der elektrisch miteinander verbundenen Elektroden gleichfalls in Ebenen konstanten
Potentials liegen. Das Potential der Schlußelektrode 71 ist jedoch höher
als das Potential der Schlußelektrode 70, da das Hallpotential längs des
Kanals verläuft, sowie höher als das zwischen gegenüberstehenden Elektroden erzeugte
PotentiaL Wird an die Schlußelektroden eine Belastung angeschlossen, so kann, wie
bereits erläutert, diese Potentialdifferenz dazu benutzt werden, einen Strom durch
die Belastung fließen zu lassen.
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Das an der Schlußelektrode 70 liegende konstante Potential
ist in Fig. 5 durch die gestrichelte Linie H dargestellt. Das Potential der
Elektroden 30, 31 und 32 liegt über dem Potential H, so daß Elektronen
aus den einzelnen Elektroden zur Schlußelektrode geleitet werden. Es wird darauf
hingewiesen, daß die von je
zwei gegenüberstehenden Elektroden erzeugte Energie
sich zu der Energie aller anderen Elektrodenpaare addiert und den Schlußelektroden
zugeführt wird. Daher kann ein Generator der beschriebenen Art nicht nur Energie
mit hoher Spannung erzeugen, sondern auch erhebliche Mengen von Energie einer gemeinsamen
Belastung zuführen. Bei anderen Generatoren mit einer Vielzahl von Elektroden müssen
mehrere Belastungskreise vorgesehen werden, um die Ausgangsleistungen gesonderter
Teile des Generators miteinander zu vereinigen. Dadurch werden zusätzliche Leiter
erforderlich und bei Versorgung einer einzigen Belastung auch besondere Kreise wie
Spannungsteiler sowie Mittel zum Umwandeln von Gleichstrom in Wechselstrom, damit
die Leistungen miteinander vereinigt und einer einzelnen Belastung zugeführt werden
können.
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Die senkrechte Entfernung y in bezug auf den Ab-
stand
x zwischen den elektrisch miteinander verbundenen
Elektroden (Fig.
2) kann nach der folgenden Formel berechnet werden:
wobei w = Elektronenzyklotronfrequenz in Radian/sec, t # mittlere
freie Zeit in Sekunden, e =
elektrischer Wirkungsgrad des Generators, Ey = Spannungsgefälle zwischen
gegenüberstehenden Elektroden in Volt/in, u = makroskopische Plasmageschwindigkeit
(m/sec), B = magnetische Feldstärke (Weber/m2).
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Die Abmessungen x und y sind in Fig. 2 dargestellt. Erhöht
sich y infolge der Erweiterung des Kanals, so erhöht sich notwendigerweise
die Abmessung x proportional; wie in Fig. 2 dargestellt, ist das Ausmaß der Erhöhung
sehr gering. Wenn gewünscht, kann die Feldstärke so eingeregelt werden, daß diese
dimensionalen Schwankungen kompensiert werden, wodurch die Potentialdifferenzen
zwischen den Elektroden im wesentlichen konstant gehalten werden können.
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Der Winkel 0- der Schlußelektroden, der zugleich der Winkel
der Ebenen konstanten Potentials ist, wie bereits beschrieben, kann nach der folgenden
Formel berechnet werden:
Der Winkel 6) ist in Fig. 2 gleichfalls eingezeichriet.
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Aus Fig.-" ist zu ersehen, daß die Schlußelektrode 70 der zwischen
den Elektroden 30, 31 und 32 und der gegenüberliegenden Seite des
Kanals liegenden Ebene konstanten Potentials folgt. Ferner ist zu ersehen, daß an
der gegenüberliegenden Seite des Kanals keine Elektroden vorgesehen sind, da die
Wirkung des Generators an der Ebene der Schlußelektrode enden soll, weshalb links
von der Schlußelektrode 70 keine weiteren Elektroden erforderlich sind. Ebenso
brauchen rechts von der Schlußelektrode 71 keine weiteren Elektroden vorgesehen
zu werden.
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Bekanntlich wird die Arbeit eines jeden Generators durch Wirbel- oder
vagabundierende Ströme beeinträchtigt. Bei MGD-Generatoren erhöhen Wirbelströme
den Druckabfall am Generator, der für eine gegebene Ausgangsleistung aufrechterhalten
werden muß. Es ist deshalb erwünscht, wenn irgend möglich, Wirbelstromverluste auszuschalten
oder aering zu halten. Wie in Fig. 2 dargestellt, können Wirbelströme am Eingang
und Ausgang des Generators dadurch klein gehalten werden, daß das Magnetfeld, soweit
möglich, längs der Ebenen gleichen Potentials der Schlußelektroden 70 und
71 begrenzt wird. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, sind die Enden der Magnetwicklung
23 schräg angeordnet, so daß deren Lage der der Schlußelektroden
70 und 71 entspricht. Auf diese Weise werden keine Potentialflächen
erzeugt, die sich in eine außerhalb des Magnetfeldes liegende Region hinein erstrecken
(doch innerhalb der Plasmaströmung liegen), weshalb in dieser Region kein elektrisches
Feld besteht, das Wirbelströme verursachen könnte.
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Fig. 3 zeigt jeweils eine Reihe von Elektroden arr oberen und
unteren Teil des Generatorkanals. E,# versteht sich jedoch, daß an Stelle einer
Reihe vor Elektroden mehrere Reihen verwendet werden können. Dadurch wird die Arbeit
des Generators verbessert und der Fluß des Stromes wirksamer über die ganze Breite
des Kanals hinweg verteilt. In Fig. 4 sind daher zwei Reihen von Elektroden
78 und 78 a und 79 und 79 a irn oberen und unteren
Teil des Kanals dargestellt. Diese können parallel geschaltet werden, da deren Ausgangsleistungen
miteinander vereinigt und durch einen gemeinsamen Leiter 80 geleitet werden.
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Die an Hand von Fig. 2 und 3 beschriebenen Schlußelektroden
bestehen aus langgestreckten elektrisch leitenden Stäben, die an den Seitenwandungen
des Generatorkanals angebracht sind, wie besonders in Fig. 3 dargestellt.
Da jedoch über die ganze Breite des Kanals hinweg eine Ebene konstanten Potentials
besteht, ist es möglich, die Elektrodenstäbe durch mehrere Elektroden zu ersetzen,
wie in Fig. 4 dargestellt. Nach dieser Figur sind die Elektroden 81,
82,
83 und 84 in die Seitenwandung 85 des Kanals eingesetzt und durch einen
Leiter 86 miteinander verbunden. Diese Elektroden erstrecken sich in die
Plasmaströmung hinein und liegen längs einer Ebene konstanten Potentials und dienen
zusammen als eine einzige Schlußelektrode. Ebenso können die Einzelelektroden
81 a bis 84 a an den entsprechenden Stellen der gegenüberliegenden Wandung
des Kanals vorgesehen und miteinander elektrisch verbunden werden, so daß sie als
eine einzige Schlußelektrode dienen.
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Zwischen den direkt gegenüberliegenden Elektroden 81 und
81 a verlaufen in Fig. 4 gestrichelte Linien 87, die andeuten sollen,
daß es möglich ist, eine ununterbrochen verlaufende Stabelektrode zu verwenden,
die sich ganz über die Breite des Kanals hinweg erstreckt und demselben Zweck dient
wie die Einzelelektroden 81 und 81 a. Elektroden wie die in Fig. 4
dargestellten, die in die Plasmaströmung hineinragen, schaffen einen direkteren
Pfad für den Strom aus dem Plasma, behindern in gewissem Ausmaß diePlasmaströmung
und unterliegen derErosion. Ganz gleich, welche Form bei den Schlußelektroden verwendet
wird, sie werden im Kanal so angeordnet, daß sie in Ebenen konstanten Potentials
liegen und einen Stromfluß vom Generator aus zum Belastungsstromkreis ermöglichen.
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Aus der vorstehenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführung ,sform
der Erfindung ist zu ersehen, daß eine neuartige Form eines MGD-Generators geschaffen
wurde, die große Mengen elektrischer Energie mit einem hohen Potential erzeugen
kann. Der Generator ist durch einen äußerst einfachen Aufbau gekennzeichnet -, der
ein zuverlässiges Arbeiten verbürgt, wobei das in einem solchen Generator herrschende
Hallpotential mit Vorteil ausgenutzt wird. Anstatt daß das Hallpotential das Arbeiten
des Generators behindert, trägt es tatsächlich zur Wirksamkeit bei.