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Wasch- und Spülmaschine Die Erfindung betrifft eine Wasch- und Spülmaschine
mit einer ortsfesten, eine Laugeneinfüllrinne aufweisenden Außentrommel und einer
nur in einer Drehrichtung umlaufenden siebartig gelochten Innentrommel.
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Bei derartigen Waschmaschinen ist es bekannt, die Trommel durch eine
Diagonalwand in zwei gleich große Trommelräume zu unterteilen und an zwei gegenüberliegenden
Stellen um 90° zur Diagonalwand versetzte, sich über die Trommellänge und in deren
Inneres erstreckende Einbuchtungen sowie versetzt zu diesen an ihrem Umfang zwei
sich gegenüberliegende, den Querschnitt des Ringraumes zwischen Außen- und Innentrommel
vergrößernde Abflachungen vorzusehen.
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Bei allen Waschmaschinen der in Rede stehenden Art befindet sich die
sich über die Breite der Maschine erstreckende Laugenrinne zum Einführen der Frischlauge
oberhalb der Mittelachse der sich in Uhrzeigerrichtung drehenden Waschtrommel, die
den Boden der Laugenrinne von unten anläuft. Die Laugenrinne muß deswegen so hoch
angebracht werden, weil sonst bei rechtsdrehender Maschine und Anordnung der Laugenrinne
unter der Maschine die Lauge aus der Rinne herausgedrückt werden würde. Da ein unmittelbares
Einsehen in die Rinne bei großen Trommeln nicht möglich ist, sind an den bekannten
Maschinen Schaugläser zum Beobachten der Flotte vorgesehen. Außerdem ist das Einfüllen
der .Lauge in die Rinne beschwerlich, da die schweren Laugengefäße von Frauenhand
über Kopf angehoben werden müssen.
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Nach der Erfindung ist daher vorgesehen, daß die Laugeneinfüllrinne
unter der Trommelmitte und auf der Maschinenseite so angeordnet ist, daß sie von
den Abflachungen der Trommel von oben her angelaufen wird.
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Aus dieser Anordnung _ wird ersichtlich, daß die Trommel entgegen
Uhrzeigerrichtung angetrieben wird, also nicht den Boden, sondern die Einfüllöffnung
der Einfüllrinne anläuft.
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Abgesehen davon, daß dadurch die genannten Nachteile der hoch liegenden
Laugenrinne beseitigt sind, ergeben sich aber bei tief liegender Rinne außerordentliche
Vorteile.
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Zunächst wird erreicht, daß die durch die Abflachungen gebildeten
Kammern im Zusammenwirken mit einer sich über die ganze Länge der Außentrommel erstreckenden
Laugenrinne eine Pumpwirkung ausüben, indem beim Vorbeidrehen der Innentrommel an
der Laugenrinne der Querschnitt des Raumes zwischen Laugenrinne und Innentrommelumfang
abwechselnd vergrößert und verkleinert wird. Daraus wiederum folgert ein gleichmäßiges
und erheblich beschleunigtes Heraussaugen der Seifenlauge aus der Laugenrinne in
das in der Innentrommel befindliche Waschgut.
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Die Erfindung soll im nachfolgenden an Hand verschiedener Drehphasen
der Innentrommel im einzelnen näher beschrieben werden. Die Wasch- und Spülmaschine
besteht in bekannter Weise aus einer ortsfesten, allseitig geschlossenen, auf einem
Sockel 1
ruhenden Außentrommel 2 und einer angetriebenen, sich in Pfeilrichtung
P drehenden gelochten Innentrommel 3, die an zwei sich gegenüberliegenden Stellen
sich über die Trommellänge erstreckende, in das Trommelinnere weisende Einbuchtungen
6a bzw. 6b aufweist. Zwischen beiden Trommeln 2 und 3 ist ein Ringraum
4 von geringem Querschnitt vorgesehen. Die Laugeneinfüllrinne, die sich über
die gesamte Länge der Außentrommel 2 erstreckt, ist mit L bezeichnet.
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Durch die zu den Einbuchtungen 6a, 6b um 90° versetzte Diagonalwand
5 ist die Innentrommel 3 in zwei gleich große Trommelräume T1 und T2 unterteilt,
die je eine den Umfang der Innentrommel 3 abflachende Entnahmetür U, bzw. U2 aufweisen.
Durch diese Abflachungen werden zwei den Querschnitt des Ringraumes 4 vergrößernde
Kammern 4a bzw. 4b gebildet, deren im Sinne der Drehrichtung P voreilende Enden
UI*' bzw. U2 an die Diagonalwand 5 anschließen.
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Es ist ersichtlich, daß die Türen U und U2 und somit auch die Kammern
4a und 4b der Diagonalwand 5 nacheilen, und es soll nun die Wirkungsweise dieser
nacheilenden Kammern an Hand von drei Drehphasen einer Trommelumdrehung beschrieben
werden.
In Fig. 1 wird das Waschgut W1 im Trommelraum T, von der
Diagonalwand 5 in Drehrichtung P angehoben und über die in Fig. 2 gezeigte Drehphase
hinweg zum Anschlagen an die Einbuchtung 6a und zum Sturz auf die Tür U, gebracht.
Zur gleichen Zeit wurde das Waschgut WZ im anderen Trommelraum T2 gemäß Fig. 1 zunächst
von der Einbuchtung 66 mitgenommen, um dann gemäß Fig. 2 beim Weiterdrehen über
die Einbuchtung 6b hinwegzukippen und in die in Fig.2 bzw. 3 gezeichnete
Lage zu liegen zu kommen, worauf dann die Diagonalwand 5 beginnt, das Waschgut W2
beim Weiterdrehen anzuheben.
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Dadurch, daß nun während dieser Drehvorgänge die Kammern 4a und 4b
im Drehsinn gesehen der Drehrichtung P nacheilen, ergeben sich zunächst beim Anfahren
der Maschine bezüglich der Seifenlaugeneingabe folgende Vorteile: Die in die Rinne
L eingegebene Seifenlauge wird beim Vorbeieilen der weiten Kammern 4a und 4b infolge
des dabei entstehenden Unterdruckes beschleunigt aus der Rinne L herausgezogen,
und beim Vorbeieilen der Innentrommel 3 wird durch Querschnittsverringerung die
Geschwindigkeit des Laugeneintritts infolge des Sinkens des Unterdruckes wieder
vergrößert. Durch dieses pumpenartige Beeinflussen der Seifenlauge wird nicht nur
ein intensives, sondern vor allem auch ein vollkommen gleichmäßiges Durchlaugen
des Waschgutes gewährleistet.
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Aber auch das Waschen des Waschgutes wird durch das Nacheilen der
Kammern 4a und 4b in vorteilhafter Weise beeinflußt. Infolge der einseitigen
Drehrichtung spielt sich der Wasserspiegel während des Waschens im Mittel etwa nach
der gestrichelten Linie A in Fig. 1 ein.
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Aus Fig. 2 ist deutlich ersichtlich, däß das auch aus dem Waschgut
W; austretende Wasser die Kammer Ui anfüllt, so daß das Waschgut W1 beim Herunterstürzen
reichliches Wasser anfindet, das beim Weiterdrehen der Trommel in Pfeilrichtung
F1 nunmehr das Waschgut W2 durchdringt, so daß das Waschgut W2 vorteilhaft durchdrungen
wird. Dasselbe ist aber auch gemäß Fig. 3 beim Waschgut W; der Fall, wenn dieses
in der anderen Trommelhälfte angelangt ist. Auch hier füllt das aus dem Waschgut
W2 in Richtung F2 herabfallende Wasser die Kammer 4b auf und wird beim Weiterdrehen
der Trommel in der einen und das von oben kommende Wasser in Pfeilrichtung F3 in
der anderen Richtung durch das Waschgut W; hindurchgedrückt. Dieses wechselseitige
intensive Hindurchdringen des Wassers durch das Waschgut wiederholt sich, bis der
Waschvorgang beendet ist. Dann wird z. B. das inzwischen aus der Lage in Fig. 3
der Kammer 4b entgegen auf die Entnahmetür UZ herabgestürzte Waschgut W2 durch Zurückdrehen
der Innentrommel 3 in umgekehrter Pfeilrichtung P' in den vorderen Entnahmebereich
gebracht, wo es nach Öffnen der Tür UZ handgerecht oberhalb der Laugenrinne L entnommen
werden kann. Dasselbe gilt auch für das Waschgut Wi.
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Es ist ersichtlich, daß durch das Zusammenarbeiten des abstürzenden
Waschgutes W; bzw. W2 mit den sich dabei mit Wasser füllenden Kammern 4a bzw. 4b
ein außerordentlicher Wascheffekt erzielt wird. Eine große Reihe von- Untersuchungen
hat zu überraschenden Ergebnissen geführt.
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Unter Zugrundelegung gleicher Abmessungen bei handelsüblichen Maschinen
mit einer Außentrommel und einer nur in einer Drehrichtung umlaufenden Innentrommel
hat sich gezeigt, daß ms n die Maschine nach der Erfindung gegenüber einer Umfangsgeschwindigkeit
von 1,0 m/sec mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 1,6 mjsec fahren kann, wobei
sich eine Waschdauer von nur 25 bis 30 Minuten gegenüber einer solchen von 50 bis
60 Minuten bei den bekannten Maschinen ergibt. Diese beachtliche Waschleistung ist
um so höher zu bewerten, als gegenüber einem Wasserverbrauch von etwa 35 bis 451/kg
Wäsche bei der Maschine nach der Erfindung nur 16 bis 181 Wasser benötigt werden,
so daß sich eine Laugenrückgewinnung erübrigt.