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Behälter zum Extrahieren von pflanzlichen Stoffen, insbesondere Zuckerrübenschnitzeln
Bei den bekannten Behältern zum Extrahieren von pflanzlichen Stoffen, insbesondere
Zuckerrübenschnitzeln mit am Behälterboden oder in dessen Nähe angeordneten Sieben
besteht der Nachteil, daß die an den Verteiler- bzw. Rührfiügeln befestigten Abstreicher
sich den jeweiligen Betriebs- und Arbeitsbedingungen in der Nähe der Siebflächen
und auch etwa auftretenden Formveränderungen der Siebe nicht hinreichend anpassen
lassen. So kommt es häufig vor, daß die Siebflächen nicht ausreichend freigerührt
werden, mithin verstopfen. Auch besteht die Gefahr, daß die Siebe dabei beschädigt
werden. Ihre Reinigung sowie Auswechslung erfordern zeitraubende und kostspielige
Ausbesserungsarbeiten.
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Zur Beseitigung obiger Mängel sieht die Erfindung vor, daß bei einem
Extraktionsbehälter der eingangs genannten Art die Abstreicher an den Verteilerflügeln
angelenkt und mittels verstellbarer Gleitstücke in einstellbarem Abstand von den
Siebflächen gehalten sind. Auf diese Weise können durch eine entsprechende Einstellung
der Gleitstücke die Abstreicher in einem bestimmten, den jeweiligen Betriebsbedingungen
angepaßten Abstand von den Siebflächen gehalten werden. Dieser Abstand wird so gewählt,
daß einerseits ein weitgehendes Frei rühren der Siebflächen gewährleistet ist, andererseits
aber ein Abscheuern der Siebflächen verhindert wird. Auch Siebverstopfungen und
-beschädigungen, wie sie sonst durch Hineindrücken von Verunreinigungen oder kleinen
Teilchen des Extraktionsgutes in die Sieböffnungen hervorgerufen werden, lassen
sich auf diese Weise vermeiden.
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Zweckmäßig sind die verstellbaren Gleitstücke jeweils an den Enden
der Abstreicher angebracht und liegen auf außerhalb der Siebflächen angeordneten,
ringförmigen Führungen am Boden bzw. an der Seitenwand des Behälters auf. Als ringförmige
Führungen für die Abstreichergleitstücke können dabei die Randeinfassungen bzw.
-abstützungen der Siebe dienen. Die Gleitstücke werden entweder durch ihr Eigengewicht
oder aber - insbesondere bei in der Behälterseitenwand angeordneten Sieben - durch
Federwirkung in Anlage an den zugehörigen Führungen gehalten.
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Für die mit verstellbaren Gleitstücken versehenen Abstreicher sind
verschiedene Ausbildungen bzw.
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Anordnungen möglich. So können z. B. die Abstreicher aus je einem
Schleppbalken bestehen, der über an ihm befestigte Lenker an der Unterseite des
zugehörigen Rührflügels angelenkt ist. Als Abstreicher kann aber auch jeweils eine
an der Vorderkante des zugehörigen Rührflügels unmittelbar an-
gelenkte Abstreichplatte
dienen. Da die Verteilereinrichtungen gewöhnlich mehrere Rührflügel aufweisen, besteht
die Möglichkeit, zumindest an einem der Rührflügel die vorerwähnte, an seiner Vorderkante
unmittelbar angelenkte Abstreichplatte vorzusehen und/oder einen oder mehrere der
anderen Rührflügel mit an der Unterseite der letzteren angelenkten Schleppbalken
zu versehen.
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Die verstellbare Anbringung der Gleitstücke an den Abstreichern kann
mit den verschiedensten Mitteln erfolgen. Vorzugsweise sind hierfür an den Enden
der Abstreicher Verstellschrauben und an den Gleitstücken Verstellschlitze vorgesehen,
durch welche die Verstellschrauben hindurchtreten.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt.
Dabei zeigt Fig. 1 den unteren Teil eines Extraktionsbehälters mit Rühr- bzw. Verteilerflügeln,
an denen die gemäß der Erfindung ausgebildeten Abstreicher angebracht sind, Fig.
2 einen Rührflügel mit Abstreicher in vergrößertem Maßstab und Fig. 3 den unteren
Teil eines Extraktionsbehälters mit einer anderen Ausführungsform der neuen Abstreicher.
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Der in den Fig. 1 und 2 abgebildete turmartige Extraktionsbehälter
4 ist mit einem Boden 4 a und einer zylindrischen Seitenwandung 4 b versehen. Der
Behälterraum ist unten durch ein Abzugs sieb 5 abgeschlossen. Ein weiteres Abzugssieb
6 ist in der Seitenwandung 4 b angedeutet. Die Siebe 5 und 6 dienen in bekannter
Weise zum Abziehen der angereicherten Extraktionsflüssigkeit. Oberhalb des
Bodensiebes
5 sind Verteiler- bzw. Rührflügel 7 vorgesehen, die an der in der Achsmitte des
Behälters 1 angeordneten, umlaufend anzutreibenden Welle 8 befestigt sind und die
übliche Verteilereinrichtung bilden. Die Welle 8 kann der untere Teil einer durch
den ganzen Behälter 1 sich erstreckenden Hauptwelle sein, sie kann aber auch zusammen
mit den Rühr-bzw. Verteilerflügeln7 eine gesondert anzutreibende Verteilereinrichtung
bilden. An den Verteilerflügeln sind Abstreicher9 für das Bodensieb 5 angebracht.
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Gemäß der Erfindung sind die Abstreicher 9 an den VerteilerAügeln
7 angelenkt und mittels verstellbarer Gleitstücke in einstellbarem Abstand von der
Siebfläche 5 zu halten. In Fig. 1 und 2 bestehen die Abstreicher aus je einem Schleppbalken
9, der über an ihm befestigte Lenker 10 bei 11 an der Unterseite 7 a des zugehörigen
Flügels 7 angelenkt ist (vgl. auch Fig. 2). An den Enden des als Abstreicher dienenden
Schleppbalkens 9 sind verstellbare Gleitstücke 12 vorgesehen, die auf außerhalb
der eigentlichen Siebflächen 5 angeordneten, ringförmigen Führungen aufliegen. Als
Führungen können dabei die Randeinfassungen oder auch die Randabstützungen für das
Sieb 5 dienen, die in diesem Fall durch die nur angedeuteten Auflagerl3 für das
Sieb gebildet sind. Zur verstellbaren Befestigung der Gleitstücke 12 sind an den
Enden 9 a der Schleppbalken 9 Verstellschrauben 14 und in Abbiegungen bzw. Laschen
12a der Gleitstücke 12 nicht sichtbare Verstellschlitze vorgesehen, durch welche
die Verstellschrauben 14 hindurchtreten. Nach Lösen der Schrauben 14 können die
Gleitstücke 12 gegenüber dem Schlepp balken 9 verstellt und durch nachfolgendes
Anziehen der Schrauben 14 festgelegt werden. Die Gleitstücke 12 werden in dem in
Fig. 1 und 2 gezeigten Beispiel durch ihr Eigengewicht bzw. das Gewicht des Schleppbalkens
9 in Anlage an den Führungen 13 gehalten. Zusätzlich können aber auch noch (nicht
gezeigte) Federn vorgesehen sein, die den Anlagedruck der Gleitstücke 12 an ihren
Führungen vergrößern.
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Unter Verwendung solcher Federn oder ähnlicher Andrückmittel können
bei dem vorstehend beschriebenen Beispiel auch entsprechend ausgebildete Abstreicher
an den freien Enden der Rührflügel7 angelenkt sein, um die Siebe 6 in der Seitenwand
4 b des Behälters 4 laufend zu reinigen. Als ringförmige Führungen für die Gleitstücke
dienen in diesem Fall zweckmäßig die (nicht gezeigten) Randeinfassungen der Siebe
6.
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Der in Fig. 3 schematisch dargestellte Extraktionsbehälter 4 ist
von ähnlichem Aufbau wie der in Fig. 1 und 2 wiedergegebene Behälter. Er unter-
scheidet
sich von letzterem nur durch die Ausbildung der an den Verteilerflügeln 7 angelenkten
Abstreicher. Letztere bestehen hier aus je einer an der Vorderkante des zugehörigen
Rührflügels 7 unmittelbar, z. B. über das Scharnier 15', angelenkten Abstreichplatte
15. Ihre mit dem Bodensieb 5 zusammenarbeitende Abstreichkante kann ebenfalls mittels
verstellbarer Gleitstücke 16 in einstellbarem Abstand von der Siebfläche 5 gehalten
werden. Die Gleitstücke 16 sind jeweils an den Enden der Abstreichplatten 15 angeordnet
und können hier mit den gleichen oder ähnlichen Mitteln verstellbar befestigt sein
wie die Gleitstücke 12 an den Schleppbalken 9 in den Fig. 1 und 2. Auch dienen für
die Abstreichergleitstücke 16 als ringförmige Führungen, auf denen die Gleitstücke
16 aufliegen, hier wiederum die nur angedeuteten Randabstützungen bzw. Auflager
13 für das Sieb 5. Die Gleitstücke 16 liegen unter ihrem Eigengewicht sowie dem
Gewicht der zugehörigen Abstreichplatte 15 auf den Führungen 13 auf. Auch hier können
zusätzlich noch Federn zur Unterstützung bzw. Vergrößerung des Auflagedruckes vorhanden
sein.