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Klappdeckelfaltschachtel Zum Verpacken von Backwaren, beispielsweise
Keksen, Berliner Pfannkuchen, Kringeln, Strauben, dienen mit angelenktem Deckel
versehene Faltschachteln, deren Deckel zum Zwecke eines dichten Verschlusses mit
seitlichen Klappen ausgerüstet sind.
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Solche Schachtel wird aus einem flachen Zuschnitt aufgerichtet, und
die Endwände der Schachtel werden miteinander mechanisch verriegelt, so daß keine
Kleboperation notwendig ist. Die Endwandkonstruktion der Schachtel besteht dann
aus den mit Verriegelungslaschen versehenen, an die Vorder- und Rückwand der Schachtel
angelenkten Endwänden und einer am Boden angelenkten inneren Seitenwand, die die
Verriegelungsiaschen innenseitig verkleidet.
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Das Verschließen solcher gefüllten Schachteln auf automatischen Verschließmaschinen
bereitet Schwierigkeiten, da die von der Maschine geleiteten Deckelseitenklappen
sich oftmals auf die Oberkante der inneren Seitenwand aufsetzen und das Schließen
des Deckels verhindern.
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Gelegentlich treten die Deckelseitenklappen an der Innenseite der
Seitenwand in den Schachtelinnenraum ein anstatt zwischen die Seitenwand und die
Endwände, wodurch die Kante der Deckelseitenklappen dann in die Backwaren einsticht.
Diese Gefahr besteht insbesondere bei Verwendung von mit Pergament oder ähnlichen
fettdichten Materialien gefütterten Zuschnitten, die sich leicht krümmen. In einem
solchen Falle werden nicht nur die Backwaren beschädigt, sondern der Schachtelverschluß
ist auch nicht dicht, so daß Staub seitlich am Deckel eintreten kann. Aus diesen
Gründen müssen solche Schachteln während des Verpackungsvorganges herausgesucht
und ausgeschieden werden.
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Die Schachteln werden auch beschädigt, wenn die Kante der Deckelseitenklappe
sich auf die nach oben erstreckende Verriegelungslasche aufsetzt oder zwischen diese
und die miteinander verriegelten Endwände eintritt. Im ersten Falle biegt sich die
Verriegelungslasche durch, im zweiten Falle kann die Schachtel nicht geschlossen
werden, da sich eine gewöhnliche rechteckige Deckelseitenklappe letztlich am Ende
des Verriegelungsschlitzes, der sich nach unten erstreckt, festsetzt, bevor der
Deckel geschlossen ist.
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Klappdeckelfaltschachteln mit zwei an der Schachtelvorder- bzw. -rückwand
angelenkten Endwänden, deren eine mit einer aufrechten Lasche versehen ist, die
mit einer abrechten Lasche an der anderen Endwand verhakt ist, wobei die Laschen
auf der Schachtelinnenseite von einer an dem Schachtelboden angelenkten inneren
Seitenwand verkleidet sind, und mit einem Deckel mit seitlich angelenkten, zwischen
die
Schachtelendwände einsteckbaren Seitenklappen werden gemäß der Erfindung dadurch
verbessert, daß die aufrechte Lasche sich in der Eintrittszone der Deckelseitenklappen,
die sich zwischen den Endwänden befindet, über die Oberkante der Endwände erstreckt
und für die Deckelseitenklappen einen Innenanschlag bildet.
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Der so gebildete Innenanschlag verhindert eine Schwenkung oder Faltung
der Deckelseitenklappe über den Innenanschlag hinaus in den Schachtelinnenraum und
leitet die Seitenklappe zwischen die sich nach oben erstreckende Verriegelungslasche
und den verbleibenden Teil der Endwände. Dies hat mehrere Vorteile. Es wird ein
Reibungssitz für die Deckelseitenklappen zwischen den Endwänden geschaffen, der
bestrebt ist, den Deckel geschlossen zu halten, wenn die Deckelvorderklappe nicht
mehr festgeklebt ist.
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Außerdem wird hierdurch das Verkleben der Deckelvorderklappe erleichtert,
indem an der Klebstelle keine Spannungen auftreten, die von einer Neigung des Deckels,
aufzuspringen, bevor der Klebstoff angezogen hat, herrühren. Letztlich erhält die
Endwandkonstruktion ein besseres Aussehen, da die Endwände durch die Deckelseitenklappen
nach innen gezogen werden, wodurch auch das mechanische Aufschichten von gefüllten
Schachteln Ende an Ende für den Versand erleichtert wird.
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Vorzugsweise befindet sich die aufrechte Lasche an der an der Vorderwand
angelenkten Endwand.
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Es ist weiter vorteilhaft, die Endwandoberkante im Eintrittsbereich
der Deckelseitenklappe, mit Ausnahme der aufrechten Lasche, niedriger zu halten
als die Höhe der Schachtelrück- oder -vorderwand.
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Vorteilhaft ist auch die Kante der Deckelseitenklappe so ausgebildet,
daß der radiale Abstand von der Deckelfaltlinie zu allen Punkten der Kante innerhalb
eines ersten, sich von der Deckellaltlinie zu einem in der Mitte gelegenen Punkt
erstreckenden Abschnitts kleiner ist als der Abstand zwischen der Deckelfaltlinie
und dem Punkt, an welchem die Kanten der beiden eingehakten Teile der Endwände zum
Eingriff kommen, wobei der in der Mitte gelegene Punkt über dem Einhakpunkt liegt.
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Weiterhin ist der Abstand zwischen Deckelfaltlinie und den Kantenpunkten
innerhalb eines zweiten, jenseits des in der Mitte befindlichen Punktes verlaufenden
Abschnitts im wesentlichen größer als der Abstand zwischen der Deckelfaltlinie und
dem Einhakpunkt.
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Die gekrümmte Kante der Deckelseitenklappe ist nahe dem Mittelpunkt
mit einem sich auf den Boden des sich aufwärts erstreckenden Schlitzes in der Endwand
aufsetzenden Kantenteil versehen, wodurch der Schachteldeckel in einer horizontalen
Lage gehalten wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine bevorzugte Form eines Schachtelzuschnitts;
Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht der offenen Schachtel, wobei zum Sichtbarmachen
von Einzelheiten ein Teil der Vorderwand weggebrochen und eine Innenwand nach unten
umgefaltet ist, und Fig. 3 ist eine Endansicht der Schachtel zur Erläuterung des
Einsetzens der Deckelseitenklappen.
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Der in Fig. 1 gezeigte Zuschnitt A weist einen Boden 11 auf, an welchem
eine vordere Wand 12 und Rückwand 13 entlang einer vorderen Bodenfaltlinie 14 bzw.
einer hinteren Bodenfaltlinle 15 angelenkt sind. An der Rückwand ist entlang einer
Deckelfaltlinie 17 ein Deckel 16 angelenkt. An diesen Deckel sind entlang einer
Vorderklappenfaltlinie 19 und entlang Seitenklappenfaltlinien 22 und 23 eine Vorderklappe
18 bzw. Seitenklappen 20 und 21 gelenkig befestigt. In ähnlicher Weise sind entlang
Endwandfaltlinien 26 und 27 innere Endwände 24 und 25 an den Boden li angelenkt.
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An den Enden der Vorderwandl2 sind entlang Faltlinien 30 und 31 vordere
Endwände 28 und 29 gelenkig befestigt, während an der Rückwand 13 entlang Faltlinien
34 und 35 hintere Endwände 32 und 33 angelenkt sind.
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Die vorderen Endwände 28 und 29 sind mit Verriegelungsschlitzen 36
und 37 versehen, welche sich von den oberen Kanten 38 und 39 aus nach unten erstrecken
und nach oben verlaufende Verriegelungslaschen 40 und 41 bilden.
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Die hinteren Endwände weisen sich nach oben erstreckende Verriegelungsschlitze
42 und 43 auf, die nach unten verlaufende Verriegelungslasohen 44 und 45 bilden.
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Die oberen Enden der vorderen Endwände sind bei 38' und 39' ausgeschnitten,
so daß die Oberkanten bezüglich der Oberkante 46 der Vorderwand aus einem später
noch erläuterten Grund tiefer liegen. In gleicher Weise liegen die Oberkanten 47
und 48 der hinteren Endwände 32 und 33 bezüglich der Deckelfaltlinie 17 tiefer.
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Die Außenkanten der Deckelseitenklappen 20 und 21 folgen im allgemeinen
einem ausgebogenen Umriß und haben erste Kantenabschnitte 49 und 50, die sich
von
dem Ende der Deckelfaltlinie 17 zu in der Mitte gelegenen Punkten 51 und 52 erstrecken,
und zweite Kantenabschnitte 53 und 54, die sich von den in der Mitte gelegenen Punkten
51 und 52 zu den Enden der Vorderklappenfaltlinie 19 erstrecken. Die Radien r innerhalb
des ersten Abschnitts sind kleiner und die Radien innerhalb des zweiten Abschnitts
sind größer als der Abstand des entsprechenden in der Mitte ge legenen Punktes 51
oder 52 vom Ende der Deckelfaltlinie 17. Im Anschluß an die in der Mitte gelegenen
Punkte 51 und 52 können gerade Teile55 und 56 vorgesehen sein. Der Abstand d der
geraden Teile 55 und 56 von der Seitenklappenfaltlinie 22 bzw. 23 ist etwa gleich
der Tiefe D der Verriegelungsschlitze 36, 37, gemessen von der Oberkante38 bzw.
39. Über die Tiefe D hinaus können die Schlitze 36 und 37, wie bei 57,58 gezeigt,
leicht abgewinkelt sein.
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Das Aufrichten und der Zusammenbau der Schachtel gehen in üblicher
Weise vor sich. Die inneren Endwände 24 und 25 werden gegenüber dem Boden 11 aufgerichtet,
und dann-werden die Vorderwand 12 und die Hinterwand 13 aufgerichtet, wobei während
der letztgenannten Operation die vorderen und die hinteren Endwände28, 32 und 29,
33 miteinander verriegelt werden, indem die Verriegelungskanten 36, 42 und 37, 43
in Eingriff gebracht werden.
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Die Fig. 2 zeigt die Schachtel im aufgerichteten Zustand, mit Ausnahme
der Lage der inneren Seitenwand 25, welche nach unten umgefaltet ist, damit die
Art und Weise der Verriegelung der Endwände 32 und 40 deutlich zu sehen ist.
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Man sieht, daß die vorstehenden Oberkanten 38 und 39 der Verriegelungsiaschen
40 und 41 einen Anschlag bilden, der das Einsetzen der Deckelseitenklappen 20 und
21 an der Innenseite der Verriegelungslaschen verhindert.
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Die Fig. 3 zeigt in fortschreitender Weise die Lagen der Deckelseitenklappe
21 während des Verschließens der Schachtel. Die Deckelseitenklappe 21 wird zwischen
der Verriegelungslasche 41 und der hinteren Endwand 33 eingesetzt. Der ausgebogene
Umriß der Kante der Deckelseitenklappe hat in bezug auf das Ende des Schlitzes 37
genügend Spiel, d. h., die untere Kante der Deckelseitenklappe erstreckt sich nicht
tiefer als die Tiefe D des Schlitzes 37. Wenn sich der Deckel seiner geschlossenen
Stellung nähert, ziehen die Deckelseitenklappen die Endwände der Schachtel nach
innen und wirken so der Neigung der Endwände, sich nach außen durchzubiegen, entgegen.
Darüber hinaus gelangen die Deckelseitenklappen während des Schließens mit immer
größer werdendem Reibungswiderstand zwischen die Endwände, wobei dieser Widerstand
groß genug wird, um ein Aufspringen des Schachteldeckels zu verhindern. Im geschlossenen
Zustand setzt sich der flache Teil 56 am Boden des Schlitzes 37 auf, wodurch die
Stapelfestigkeit der geschlossenen Schachtel vergrößert wird.
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Gemäß Fig. 3 ist die Vorderklappe in die Schachtel eingesteckt, aber
es ist offensichtlich, daß sie auch an der Außenseite der Vorderwand anliegen und
an diese festgeklebt sein kann.
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In den Schachtelzuschnitt A ist in gestrichelten Linien ein Fenster
W eingezeichnet. Dieses durch ein Stück eines transparenten Bogenmaterials verschlossene
Fenster wird gewöhnlich bei Schachteln vorgesehen, die für die Verpackung von Backwaren,
wie Schrauben, bestimmt sind. Dieses Fenster ist jedoch in Fig. 2 nicht gezeigt.
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Die Schachtel gestattet ein erfolgreiches Verschließen derselben
durch automatische Verschließmaschinen, ohne daß hierbei die Gefahr besteht, daß
entweder die Schachtelenden oder der Inhalt beschädigt werden.