-
Selbstentwicklerkamera Die Erfindung bezieht sich auf eine Selbstentwicklerkamera
für einen oder mehrere Filmverbände, die je ein lichtempfindliches Blatt
aufweisen, das durch ein teilweise entfernbares flexibles Blatt abgedeckt ist, und
mit einem beweglichen Organ, welches den teilweise entfernbaren Abschnitt des Blattes
erfaßt, um die lichtempfindliche Schicht bei Bewegung in der einen Richtung freizugeben
und diese Schicht bei Bewegung in der entgegengesetzten Richtung wieder abzudecken.
-
Bei derartigen Kameras wird der Filmpack derart in das Gehäuse eingelegt,
daß das lichtempfindliche Blatt jedes Filmverbandes dem Objektiv zugewandt ist.
Da nun die mit den lichtempfindlichen Blättern bei der Entwicklung bzw. während
des Obertragungsverfahrens zusammenwirkenden bildaufnehmenden Blätter jeweils über
dem zugeordneten lichtempfindlichen Blatt angeordnet sein müssen, sofern man eine
getrennte Speicherung von lichtempfindlichen und bildaufnehmenden Blättern vermeiden
will, ergibt sich die Notwendigkeit, während der Belichtung des lichtempfindlichen
Blattes das darüber befindliche bildaufnehmende Blatt abzunehmen, um die lichtempfindliche
Fläche der Belichtung durch das Objektiv aussetzen zu können.
-
Bei einer bekannten Selbstentwicklerkamera der eingangs genannten
Bauart ist zu diesem Zweck ein Klappmechanismus vorgesehen, welcher das bildaufnehmende
Blatt um eine Achse, die neben der seitlichen Bildbegrenzung liegt, um zirka
90' nach vorn in den zwischen Objektiv und lichtempfindlichem Blatt liegenden
Raum einklappt. Nach erfolgter Belichtung wird das Blatt dann wieder in die Stellung
über dem lichtempfindlichen Blatt zurückgeklappt. Diese bekannte Anordnung ist deshalb
nachteilig, weil zum Umklappen zwischen Objektiv und Bildebene ein Raum zur Verfügung
stehen muß, dessen Länge parallel zur optischen Achse wenigstens der Bildlänge entspricht.
Infolge des erforderlichen Klappmechanismus war es bei der bekannten Ausbildung
auch nicht möglich, die Kamera zusammenlegbar zu gestalten. Die bekannte Selbstentwicklerkamera
war demgemäß sehr raumgreifend und überdies umständlich zu bedienen.
-
Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Selbstentwicklerkamera
zu schaffen, die im zusammengeklappten Zustand eine geringe Baulänge längs der optischen
Achse aufweist und das Entfernen des Abdeckblattes und die Wiederabdekkrung in einfacher
Weise sicher bewirkt.
-
Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung eine Selbstentwicklerkamera
der eingangs genannten Bauart gemäß der Erfindung in der Weise ausgebildet, daß
das bewezliche Onzan durch einen Mechanismus in Verbindung mit dem Blatt gedreht
und gleichzeitig die Drehachse in einer zur Bildebene parallelen Ebene translatorisch
bewegt wird. Im Gegensatz zu der be-
kannten Kamera wird demgemäß das abdeckende
Blatt, z. B. das bildaufnehmende Blatt, nicht umgeklappt, sondern auf dem z. B.
als Spule ausgebildeten Organ aufgewickelt und dabei gleichzeitig seitlich aus dem
Bildfenster herausbewegt. Hierdurch wird es möglich, die Kamera als Klappkamera
sehr flach auszubilden, weil lediglich die Führungen für die Aufspulrolle sowie
deren Betätigungsorgane zusätzlich in dem Gehäuse untergebracht werden müssen.
-
Die Spule ist zweckmäßigerweise auf einem innerhalb des Gehäuses verschiebbaren
Schlitten gelagert. Der Bewegungsantrieb des Schlittens bzw. der Spule erfolgt zweckmäßigerweise
durch Zugbänder, welche an einem der Gehäuseteile festgelegt sind. Wenn die Sebstentwicklerkamera
als Klappkamera ausgebildet ist, kann ein Zugband mit dem aufklappbaren Vorderteil
verbunden sein, derart, daß gleichzeitig mit dem Aufklappen des Vorderteils,
d. h. beim überführen der Kamera in die Bereitschaftsstellung, das bildaufnehmende
Blatt von dem lichtempfindlichen Blatt entfernt wird.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Ende des
abzurollenden Blattes einen fer-romagnetischen Metallstreifen aufweisen, der durch
einen Permanentmagneten innerhalb der Spulrolle an
dieser festgelegt
wird. Zusätzlich können an der Spulrolle noch Stifte oder Haken angeordnet sein,
welche die Festlegung des Blattendes bewirken.
-
Der Filinverband zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Selbstentwicklerkamera
kann gekennzeichnet sein durch eine lichtempfindliche Schicht, die auf einer Basis
befestigt ist und durch ein Abdeckblatt abgedeckt ist, welches einen flexiblen,
teilweise entfernbaren Abschnitt hat, durch ein dünnes Unterblatt, welches mit seinen
Enden an der unteren Oberfläche der Basis befestigt ist, und durch eine Wegzuglasche,
welche durch einen Schlitz in einem der gefalteten Enden des Unterblattes hindurchsteht,
wobei die Wegzuglasche einen Seitenabschnitt mit Ansätzen aufweist, welche über
die Kanten des Abdeckblattes gefaltet sind und ein Gleiten der Wegzuglasche zwischen
dem dünnen Unterblatt und der Basis ermöglichen.
-
In der folgenden Beschreibung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
an Hand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Selbstentwicklerkamera
in einer schaubildlichen Ansicht, teilweise im Schnitt und teilweise aufgebrochen,
in geschlossener Stellung von der Seite gesehen, Fig. 2 eine schaubildliche perspektivische
Ansicht eines teilweise aufgebrochenen Magazins, welches mehrere Filmverbände enthält
und in Verbindung mit einer Kamera gemäß Fig. 1 benutzt werden kann, Fig.
3 eine schematische perspektivische Ansicht eines einzelnen Filmverbandes,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Wegzuglasche eines Filmverbandes, Fig.
5 eine schematische perspektivische Ansicht des Aufspulelementes der Kamera
gemäß Fig. 1,
Fig. 6 und 7 schematische Ansichten des Kamerainneren
von vorn bei abgenommenem Balg und abgenommenem Linsensystem, Fig. 8 eine
schematische Ansicht der Kamera gemäß Fig. 1 mit geöffnetem Vorderteil, in
welcher die relative Stellung der Kamera und der Filmelemente in Belichtungsstellung
veranschaulicht ist, Fig. 9 und 10 schematische Seitenansichten, welche
die Bewegungen bei der Behandlung und Entfernung eines vornliegenden Filmverbandes
nach der Belichtung und die Wirkung des Wegziehens auf einen darunterliegenden Filmverband
veranschaulichen, Fig. 11 eine schematische, teilweise aufgebrochene Schnittansicht
einer anderen Ausführungsform der in den Fig. 1, 6, 7 und 8 dargestellten
Kamera, Fig. 12 eine schematische, teilweise aufgebrochene Schnittansicht nach der
Linie 12-12 gemäß Fig. 11.
Die Kamera und die Filmbestandteile der Erfindung
sind für ein Diffusions-übertragungs-Umkehrverfahren zur Herstellung photographischer
Abzüge eingerichtet.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Kamera
von der Bauart mit Faltenbalg und weist einen schwenkbaren vorderen Gehäuseteil
oder eine Kammer mit einer Linse und einem Verschluß und einen rückwärtigen Gehäuseteil
auf, in welchem die Filmhalte- und Festlegungsmittel, die Einrichtung zur Behandlung
des Films, die Elemente zur Handhabung der Filmabdecklage und die Elemente, durch
welche eine lichtempfindliche Schicht in einer Trennebene gehalten wird, untergebracht
sind. Der vordere und der rückwärtige Gehäuseteil und der Balg bilden eine lichtdichte
Kammer. Der Balg verbindet den vorderen mit dem hinteren Gehäuseteil der Kamera
in der Weise, daß der vordere Gehäuseteil gegenüber dem rückwärtigen Gehäuseteil
um einen Winkel von ungefähr 45' verschwenkt ist, wenn die Kamera aufnahmebereit
und der Balg auseinandergezogen ist. Hierbei liegt die optische Achse der Linsen
senkrecht zur Brennebene und in der Mitte der Bildfläche, wie in Fig.
8 strichliert angedeutet.
-
Der Film ist ein neuartiger Planfilm, welcher vorzugsweise in Verbindung
mit der Kamera benutzt wird und in Form eines Filmpacks geliefert wird, der aus
mehreren Filmverbänden zusammengesetzt ist. Der Filmpack wird aus einem Magazin
in die Kamera eingelegt. Das Magazin ist im einzelnen in Fig. 2 dargestellt. Jeder
Filmverband weist eine lichtempfindliche Schicht üblicher Größe auf, z. B.
52 X 78 mm (25/8 X 3'/2 Zoll), welche im Schwarzweißverfahren
oder im Farbverfahren benutzt werden kann. Diese lichtempfindliche Schicht liegt
zwischen einer lichtundurchlässigen Rückschicht und einer lichtundurchlässigen vorderen
Abdeckschicht. Die Abdeckschicht ist lösbar an der Rückschicht und an ihren Längskanten
befestigt und kann teilweise aufgerollt und von der lichtempfindlichen Schicht weggezogen
und auf einer Spule aufgespult werden, welche sowohl einer Drehung als auch einer
translatorischen Bewegung unterworfen wird. Die Entfernung der Abdeckschicht ermöglicht
es, daß danach die lichtempfindliche Emulsion photographisch belichtet wird. Eine
Behandlungsflüssigkeit für das Diffusions-Umkehr-Übertragungsverfahren zur Herstellung
des Abzuges ist in einem zusammendrückbaren Behälter untergebracht, der zwischen
der rückwärtigen Schicht und der vorderen Abdeckschicht an einer Seite der Fläche
liegt, auf welcher das Bild erzeugt werden soll. Die Flüssigkeit wird unter Druckausübung
zwischen getrennten Oberflächen des Behälters ausgestoßen und zwischen der lichtempfindlichen
Schicht und der vorderen Abdeckschicht ausgebreitet, während der belichtete Filmverband
aus der Kamera herausgezogen wird. Die innere Oberfläche oder ein Überzug der vorderen
Abdeckschicht oder eines dünnen, flexiblen, mit der Abdeckschicht verbundenen Blattes
trägt den positiven Abzug, der durch übertragung von der lichtempfindlichen Schicht
auf die bildaufnehmende Schicht erzeugt wird.
-
In Fig. 1 ist das Gehäuse der Kamera 12 aufgebrochen. Das Gehäuse
besteht wenigstens teilweise aus Aluminium oder einem anderen geeigneten Metall.
Der vordere Gehäuseteil 14 der Kamera ist schwenkbar mit dem rückwärtigen Gehäuseteil
16
mittels eines Scharniers 18 und einer Klinke 20 verbunden. Der vordere
Gehäuseteil wird vor der Aufnahme in die Öffnungsstellung geschwenkt, wobei der
Schwenkwinkel etwa 45' beträgt. Die Gründe hierfür sind weiter unten angegeben.
Verschiedene Einrichtungen, die zur Durchführung der photographischen Belichtung
erforderlich sind, sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Es ist klar, daß eine
geeignete Blende, ein Verschluß und eine nicht dargestellte Linseneinstelleinrichtung
vorgesehen sind und daß die Kamera einen Sucher, einen Entfernungsmesser, einen
Belichtungsmesser und ein Blitzgerät aufweisen kann. Die Ausdrücke »vom« und »hinten«
werden im folgenden sowohl in bezug auf die Kamera als auch in bezug auf den Film
in der Weise benutzt, daß in Bereitschaftsstellung der Kamera jene Elemente, die
dem Aufnahmeobjekt am nächsten liegen,
»vorn« liegen und jene, die
dem Aufnahmeobjekt weiter abgewandt sind, »hinten« liegen.
-
Ein in Fig. 1 nur teilweise dargestellter Filmverband 22 weist
eine Wegzuglasche 24 auf, die am hinteren Teil befestigt ist. Der Filmverband 22
liegt im wesentlichen in der Brennebene der Kamera, welche durch eine bewegliche
Druckplatte 26, die durch eine Blattfeder 28 vorgespannt ist und von
hinten auf den Filmverband einwirkt und durch vordere Ränder des Filmfestlegungsrahmens
30 bestimmt wird, gegen welchen der Filmverband gedrückt wird. Der vordere
Gehäuseteil 14 der Kamera nimmt das Objektiv 32
und - in der in Fig.
1 dargestellten geschlossenen Stellung - den zusammengedrückten Balg
34 auf. Die Linse 32 ist in einer Linsenhaltehülse 36 angeordnet,
die in einem schrägen Winkel gegenüber der Ebene des vorderen Gehäuseteils derart
liegt, daß bei geöffneter Vorderwand in Aufnahmestellung die optische Achse der
Linse genau in einem Winkel von 901 zur Trennebene liegt.
-
Der hintere Kameragehäuseteil 16 weist einen schwenkbar befestigten
Deckel 16a auf, der zwecks Einführung des Magazins in die Kamera geöffnet wird,
wenn der Filmpack eingelegt wird, oder um einen Zugang zu der benachbart zu den
druckausübenden Teilen liegenden Fläche zwecks Reinigung oder aus anderen Gründen
zu schaffen. Der Deckel 16a ist an dem Gehäuseteil 16 mittels eines Scharniers
38 angelenkt und wird in geschlossener Stellung durch eine Klinke 40 gehalten.
Innerhalb des von dem Deckel 16a abgeschlossenen Gehäuseteils ist eine Druckwalze
42 drehbar z. B. mittels Kugellagern an dem Ende je eines Schwenkarmes 44
gelagert. Die Arme 44 sind schwenkbar in einen Lagerbock 46 gelagert. Eine zweite
Druckwalze 48 mit einer Schulter oder einem Bund 50, welcher sich in einer
gegebenen Höhe rund um den Umfang in der Nähe beider Enden erstreckt, ist drehbar
gehäusefest in den Seitenwänden des Gehäuseteils 16 mittels Kugellagern gelagert.
Jeder der beiden Arme 44 ist durch eine Blattfeder 52, welche auf ihr Ende
drückt, derart vorgespannt, daß die Druckwalze 42 nach vorn gegen die beiden Bunde
50 der Druckwalze 48 gedrückt wird. Wenn die Oberflächen der Druckrollen
derart in Berührung miteinander stehen, verbleibt ein gegebener kleiner Spalt zwischen
den druckausübenden Oberflächen, der durch die Höhe der Bunde 50 bestimmt
wird. Dieser Spalt reguliert in Verbindung mit der Druckkraft der Federn
52 den auf den Filmverband ausgeübten Druck, wenn dieser nach Belichtung
zwischen den Walzen hindurchgezogen wird. Der Spalt zwischen den Druckwalzen ist
sorgfältig unter Berücksichtigung der Ausbildung des Filmverbandes so berechnet,
daß der erste merkliche Widerstand, der beim Wegziehen des Filmverbandes auftritt,
eine Folge der Berührung der Bunde mit den benachbart zu dem Flüssigkeitsbehälter
liegenden Filmteilen ist. Die Enden der Federn 52 weisen eine Bogenrundung
52a auf, in welcher die abgerundeten Enden der Arme44 gleiten und sich ungehindert
drehen können, wenn der Deckel 16 a geöffnet wird. Wenn der Deckel16a
geöffnet ist, werden die Arme44 durch zwei Federn45, von denen eine dargestellt
ist, in ihrer richtigen Stellung gehalten.
-
Wenn der Deckel16a geschlossen ist, liegt ein Schlitz oder eine Ausgangsöffnung54
zwischen dem Deckel und dem rückwärtigen Gehäuseteil 16, um je
einen
Filmverband hindurchziehen zu können. Die Innenseite des Schlitzes ist mit einer
Lichtabdichtung 56, z. B. aus Mohairstreifen, ausgestattet, die sich über
die gegenüberliegenden Oberflächen des Schlitzes erstrecken. Der Deckel 16a weist
außerdem zwei flexible V-förmig gestaltete Metallrampen 58 auf, die quer
zu dem hinteren Gehäuseteil liegen und an der Rückwand des Deckels z. B. durch Niete
60 befestigt sind. Die Rampen 58 sind an ihren anderen Enden mit jenem
Ende der Druckplatte 26 drehbar verbunden. welches beim Einlegen des Magazins
in die Kamera von diesem zuerst berührt wird. Die V-Gestalt der Rampen wird infolge
der fortschreitenden Berührung des Magazins mit der Druckplatte bei der Einfügung
des Magazins schmäler. Die Druckplatte 26 wird somit gegen die Vorspannung,
welche auf sie durch die Feder 28 ausgeübt wird, um einen Betrag nach hinten
bewegt, welcher es ermöglicht, das Magazin in die Kamera in seiner vollen Länge
zwischen der Druckplatte und den Randflächen einzuführen, welche den Filmhalterahmen
30 bilden.
-
Das in Fig. 2 veranschaulichte Magazin 62 enthält herausziehbar
mehrere Filmverbände 22 und stellt eine geeignete Schutzumhüllung zur Verpackung
der Filmverbände während der Lagerung oder des Versandes dar und übt damit zusätzlich
zu der Funktion, die es beim Einlegen des Fimpacks in die Kamera ausübt, eine weitere
Funktion aus. Die Dicke der Filmverbände und des Magazins ist in der Zeichnung zum
Zweck der Veranschaulichung übertrieben dargestellt. Das Magazin 62 weist
ein lichtdichtes Gehäuse 64 auf, das vorzugsweise aus mäßig steifem Material, z.
B. aus Karton od. dgl., besteht und zwei kleine Schlitze 66 in der Vorderkante
der Vorderwand 64 a und zwei relativ größere Schlitze 68 in der Vorderkante
der Rückwand 64 b aufweist. Die Vorderwand 64a ist jene, welche vom in der
Kamera liegt und in gleitender Berührung mit dem Filmhalterahmen 30 steht,
während das Magazin eingelegt wird. Die Schlitze 66 und 68 haben den
Zweck, ein ungehindertes Zusammenwirken der Rückhaltemittel der Kamera mit den in
dem Magazin enthaltenen Filmverbänden zu ermöglichen, während das Magazin abgezogen
wird und nachdem dieses abgezogen ist. Dies wird weiter unten ausführlich in Verbindung
mit den Filmverbänden beschrieben. Eine Verschlußeinrichtung in Form einer lichtabdichtenden
Schutzkappe 70 od. dgl. ist für das offene Ende des Magazins vorgesehen,
an welchem die Schlitze 66, 68
angeordnet sind. Die Kappe liegt dem Magazin
dicht an und kann ebenfalls zweckmäßigerweise aus Karton bestehen. Die Kappe wird
auf dem Magazinkörper mittels eines entfernbaren, nicht dargestellten Bandstreifens
gehalten, oder es wird nur ein Band benutzt, um das offene Ende des Magazins abzuschließen.
Die Kappe 70 wird entfernt, bevor das Magazin in die Kamera eingeführt wird.
Eine Zuglasche 72 an dem entgegengesetzten Ende des Magazins dient zum Herausnehmen
des Magazins aus der Kamera, nachdem der Filmpack eingelegt ist. Die Lasche steht
leicht über die Kameraöffnung 54 vor, so daß sie durch Hand erfaßt und das Magazin
zurückgezogen werden kann.
-
Die einen Filmpack bildenden Filmverbände 22 sind übereinander in
dem Magazin gestapelt. Ein Magazin zweckmäßiger Größe kann, wie dargestellt, sechs
Filmverbände enthalten. Die Kapazität hängt von den gewählten Kameraabmessungen
ab. Zum Verständnis der aufeinanderfolgenden Anbringung
der Filmverbände
in der Kamera in einer Ebene zur Belichtung und zur Behandlung ist es erforderlich,
die Ausbildung eines einzelnen Filmverbandes zu betrachten, der in seinen Einzelheiten
in Fig. 3 dargestellt ist. Der Filmverband weist eine lichtempfindliche Schicht
74 auf, die z. B. aus Papier oder Zellulose besteht und eine Emulsion mit Silberhalogen
aufweist. Der Filmverband weist außerdem eine vordere Abdeckschicht 76 auf,
deren größere Abdeckfläche76a lösbar mit den Seitenkanten76b, z.B. durch Halbperforationen
76 c, verbunden ist, so daß die Fläche76a aus der Abdeckstellung, in welcher
sie über der lichtempfindlichen Schicht 74 liegt, aufgerollt oder aufgespult und
durch eine mechanische hinrichtung, die für diesen Zweck geeignet ist, aufgenommen
werden kann. Die Vorderschicht 76 dient schließlich dazu, einen positiven
Abzug zu tragen, und kann entweder aus einem einzelnen lichtundurchlässigen Blatt
oder aus einer Zusammensetzung einer transparenten Schicht und einer lichtundurchlässigen
Schicht bestehen, wobei diese Schichten nach Herstellung des Abzuges voneinander
getrennt werden. Diese zusammengesetzte Bauart ermöglicht es, einen Abzug in Form
eines Diapositivs herzustellen, indem das Bild auf der transparenten Schicht erzeugt
wird und die lichtundurchlässige Schicht entfernt wird. Ein flexibles Endstück
78, welches z. B. aus Textilmaterial besteht, ist am Ende der Abdeckfläche
76a befestigt, und ein Metallstreifen 80, d. h. ein dünner Streifen aus Eisen,
welches magnetisch anziehbar ist, ist an dem Endstück 78 in der Nähe des
Endes befestigt. Eine lichtundurchlässige Basis oder eine Rückschicht
82 ist hinter der lichtempfindlichen Schicht 74 angeordnet. Die Unterseite
der Randteile 76b ist auf der Oberfläche der Abdeckschicht 82 befestigt,
und außerdem sind die schmalen Querflächen der Schichten 76 und
82, welche einander gegenüberstehen, am Ende des Verbandes benachbart zu
der Wegzuglasche 24 vorzugsweise miteinander verbunden. Die innere Oberfläche der
Abdeckschicht 76a besteht aus einem Überzug aus relativ inertem Material, welches
geeignet ist, Silber darauf abzulagern. Der überzug wird direkt in einer Schicht
76a ausgebildet oder auf einem dünnen Blatt, z. B. einem Blatt aus Barytpapier,
welches vorher auf der Schicht 76 a befestigt wurde. Ein Flüssigkeitsbehälter
84, welcher allgemein in Verbindung mit einem Selbstbehandlungsfilm bekannt ist,
hat aufreißbare Kanten 84a und ist zwischen Vorderschicht 76 und Rückschicht
82 an einer Stelle angeordnet, die unmittelbar benachbart zu einem Ende der
Bildfläche liegt. Der Behälter ist auf einer dieser Schichten befestigt, damit er
in der richtigen Stellung gehalten wird, und er ist vorzugsweise auf der Rückschicht
82 befestigt. Ein Ansatz der lichtempfindlichen Schicht 74 endet unmittelbar
benachbart zu den Kanten 84a des Flüssigkeitsbehälters 84, welche lösbar miteinander
verbunden sind und beim Aufreißen eine öffnung bilden, durch welche die Behandlungsflüssigkeit
ausgedrückt wird, wenn der Behälter z. B. durch die Druckwalzen 42 und 48 der Kamera
einer Druckkraft ausgesetzt wird. Die lichtempfindliche Schicht 74 ist auf der Rückschicht
82 nur längs eines schmalen Querstreifens an jenem Ende verbunden, welches
in der Nähe des Flüssigkeitsbehälters 84 liegt. Die Behandlungsflüssigkeit ist vorzugsweise
etwas zähflüssig und geeignet zur Ausbreitung zwischen der lichtempfindlichen Schicht
74 und der Abdeckschicht 76 a. Die beispielsweise Zusammensetzung der Behandlungsflüssigkeit,
welche für diesen Zweck geeignet ist, enthält einen Entwickler, ein Alkali, welches
eine richtige Einwirkung des Entwicklers ermöglicht, ein Lösungsmittel, durch welches
eine geeignete Zusammensetzung mit dem Silberhalogen gebildet wird, und ein filmbildendes
Material.
-
Eine dünne Schicht 86, vorzugsweise aus Papier und von gleicher
Größe wie die rückwärtige Oberfläche der Rückschicht 82, aber nicht an dieser
befestigt, wird dadurch in seiner Lage gehalten, daß die Endteile 86a über die beiden
Enden der Schicht 82
hinweggefaltet sind und die umgefalteten Teile 86a nur
auf der Vorderseite der Schicht 82 befestigt sind. Diese Ausbildung ermöglicht
es, einen kleinen Zwischenraum zwischen den Schichten 82 und 86 zu
schaffen, der sich über die gesamte Länge der Anordnung erstreckt, in welchem ein
Kreuzstück 24b der Wegzuglasche 24 in Längsrichtung des Filmverbandes aus nachstehend
beschriebenen Gründen gleitbar beweglich ist. Die Ausbildung der Wegzuglasche 24
ist im einzelnen in Fig. 4 dargestellt. Diese weist einen sich nach außen erstreckenden
Teil 24a, ein Kreuzstück 24 b und umgebogene Lappen 24 c
auf.
Wenn die Wegzuglasche derart angeordnet ist, daß sie einen Teil des Filmverbandes
22 bildet, erstreckt sich das Kreuzstück 24 b quer über die Schichten
82 und 86 und zwischen diesen hindurch, und die Lappen 24 c sind um
die Querkanten der Schicht 82 in der dargestellten Weise umgefaltet, so daß
sie im wesentlichen parallel zu der äußeren oder Vorderfläche der Abdeckschicht
76 sind. Der Teil 24 a der Wegzuglasche steht durch einen Schlitz86b
vor, der in einem der umgeschlagenen Endteile 86a der Papierblätter86 angeordnet
ist. Der Teil 24a wird durch Hand erfaßt, wenn ein Filmverband aus der Kamera weggezogen
wird. Wie in Fig. 2 dargestellt, ist, wenn die Filmverbände in dem Magazin liegen,
d. h. beim Einlegen, eine Wegzuglasche 24 an einem Ende eines Filmverbandes
angeordnet, und der Teil 24a ist in der dargestellten Weise zwecks kompakter Verpackung
umgefaltet. Die Wegzuglaschen der übrigen Filmverbände liegen gestaffelt, und es
sind nur die Laschenteile 24c sichtbar.
-
Die umgebogenen Laschen 24 c der Wegzuglaschen des hintersten
Filmverbandes sind zwischen die Schichten 86 und 82 des nächstvorderen
Filmverbandes eingefügt. Die gleiche Anordnung der Wegzuglaschen und Schichten besteht
zwischen den anderen Filmverbänden des Filmpacks. Die Betätigung der Wegzuglaschen
wird später beschrieben.
-
Zur Vervollständigung der Beschreibung des Filmverbandes 22 ist noch
zu erwähnen, daß dieser mehrere quer angeordnete Perforationen 88 in der
Schicht 74 nahe am Ende derselben aufweist. Die Perforationen 88 dienen als
Abscheider, um zu verhindern, daß Behandlungsflüssigkeit, welche nach der Ausbreitung
der Flüssigkeit zwischen den einander gegenüberliegenden Oberflächen der Lagen 74
und 76
während des Zusammendrückens des Verbandes vorhanden ist, austreten
kann. Das Textilmaterial der Aufnahmelasche 78 ist vorzugsweise absorbierend
und kann ebenfalls als zusätzliche Einrichtung zum Auffangen überschüssiger Flüssigkeit
benutzt werden. Zwei Perforationen 90 mit getrennten Schlitzen
90 a,
die da hineinführen, sind derart ausgebildet, daß sie sich völlig
durch die Schichten 86a, 82 und 86 des Verbandes hindurch erstrecken.
Der Zweck dieser
Schlitze und Perforationen wird weiter unten beschrieben.
-
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 wird im folgenden der
Vorgang beim Einführen des Magazins 62 in die Kamera und das dadurch bewirkte
Einlegen des Fümpacks beschrieben. Zunächst wird die Schutzkappe 70 von dem
Magazin entfernt. Die Klinke 40 der Kamera wird freigegeben, und der Deckel 16a
wird in die Öffnungsstellung geschwenkt, wodurch die hintere Druckwalze 42 von der
vorderen Druckwalze 48 entfernt wird. Die Vorlaufkanten des Magazins, welche mit
den Schlitzen 66 und 68 ausgestattet sind, werden gleichzeitig mit
dem feststehenden Filrnhalterahmen 30 und den biegsamen Rampen
58 in Berührung gebracht. Die Rampen 58
sind zurückgebogen und ermöglichen
ein Einschieben des Magazins zwischen den Rahmen 30 und die nachgiebige Druckplatte
26.
-
Wie in den Fig. 6, 7 und 8 im einzelnen dargestellt
ist, sind in dem hinteren Gehäuseteil 16 der Kamera zwei Führungen oder Rampen
92 mit seitlichem Ab-
stand angeordnet. Diese dienen als Führungen,
um die Führungsteile des Filmpacks während des Einlegens an die richtige Stelle
zu bringen. Ein einzelner Auslösestift 94, der durch eine Feder 96 nach vorn
vorgespannt ist, erstreckt sich durch einen Schlitz hindurch, der in jeder der beiden
Rampen 92 vorgesehen ist, und steht nach vorn über die Oberfläche der Rampe
um einen Betrag vor, der die Stärke des Filmpacks ein wenig überschreitet. Wie aus
den Fig. 6 und 7 ersichtlich ist, ist die Druckplatte 26 mit
Ausschnitten 26a versehen, welche eine freie Bewegung der Druckplatte ungehindert
durch die Rampen 92 ermöglicht. Der Filmhalterahmen 30 weist sich
diagonal erstreckende Endteile 30 a mit Schlitzen 30
b
auf, welch letztere es ermöglichen, daß sich die Spitzen der Stifte
94 frei durch den Filmpack hindurch erstrecken können.
-
Die Schlitze 68 des Magazins verhindern ein Anstoßen der Vorlaufkante
der Rückwand 64 b an die Rampen 92 und ermöglichen es, daß das Magazin
tief genug in die Kamera eingeschoben werden kann. Die Entfernung, um welche das
Magazin eingeschoben wird, entspricht jener Entfernung, welche es den Auslösestiften
94 ermöglicht, in die Perforationen90 des Filmverbandes einzufallen. Der aus diesen
Filmverbänden zusammengesetzte Filmpack befindet sich dann annähernd in der richtigen
Stellung und wird in der Kamera gehalten. Die Schlitze 66 des Magazins sind
vorgesehen, um zu ermöglichen, daß die Spitzen der Stifte 94 ein wenig über dem
vordersten Filmverband vorstehen können. Nachdem der Filmpack in die Kamera, wie
vorstehend be-
schrieben, eingelegt wurde, kann das Magazin auf einfache Weise
gleitend weggezogen werden, zu welchem Zweck die Lasche 72 durch Hand erfaßt
und abgezogen wird. Nach Entfernung des Magazins wird der Filmpack in seine endgültige
Lage in der Kamera angeordnet, wobei die Randflächen 76 b mit der inneren
Oberfläche des Filmhalterahmens 30 in Berührung stehen, was dadurch bewirkt
wird, daß durch die Druckplatte 26 der Filmpack nach vom gedrückt wird.
-
Nachdem der Fihnpack eingelegt ist, wird der Deckel 16a geschlossen.
Der oberste Filmverband 22 befindet sich dann in der richtigen Stellung für die
photographische Belichtung. Hierbei liegt die Abdeckschicht 76 flach über
der lichtempfindlichen Schicht 74, und es ist bisher noch keine Trennung der Teile
76a und 76b längs der Halbperforationen 76c erfolgL Die Wegzuglasche 24 des
vordersten Filmverbandes 22 steht durch die öffnung 54 nach außen um einen Betrag
aus der Kamera vor, der ausreichend ist, um die Lasche durch Hand erfassen und wegziehen
zu können, um den Filmverband zu behandeln und aus der Kamera zu entfernen, nachdem
die photographische Belichtung erfolgt ist.
-
Im folgenden werden die Einrichtungen zur photographischen Belichtung
eines jeden Filmverbandes betrachtet. Die Klinke 20 wird freigegeben, und der vordere
Gehäuseteil 14 wird um das Scharnier 16 bis in die maximale Öffnungsstellung
geschwenkt, in welcher, wie in Fig. 8 dargestellt ist, der vordere Gehäuseteil
in einem Winkel von ungefähr 45' gegenüber dem rückwärtigen Gehäuseteil liegt. Der
vordere Gehäuseteil 14 wird ausklinkbar in dieser Stellung durch zwei Trägerarme
98 gehalten, die je einen Stift 100 aufweisen. Die Stifte sind
gleitbar in je
einem Schlitz 102 auf gegenüberliegenden Seiten des hinteren
Kameragehäuseteils 16 gelagert. Wenn sich der vordere Gehäuseteil 14 in der
öffnungsstellung befindet, ist der Balg 34 vollständig auseinandergezogen, und die
Linse 32 befindet sich in ordnungsgemäßer Belichtungsstellung.
-
Der vorderste Filmverband22 wird dadurch für die Belichtung vorbereitet,
daß die Abdeckschicht 76
vor-übergehend von der lichtempfindlichen Schicht
74 entfernt wird, während der Filmverband in der Kamera liegt. Die Ausbildung des
Filmverbandes, welche speziell für diesen Zweck vorgesehen ist, wurde bereits oben
beschrieben. In der Kamera sind besondere Bauelemente vorgesehen, welche mit der
Abdeckschicht des Filmverbandes zusammenwirken, um diese zeitweise Entfernung zu
ermöglichen. Zwei Schienen 104 verlaufen im wesentlichen längs der Seitenwände des
rückwärtigen Gehäuseteils 16 und sind nach hinten nach einem Schacht
106 zu gekrümmt, der in dem hinteren Gehäuseteil in der Nähe des Scharnieres
liegt. Ein beweglicher Schlitten 108 weist einen starren Rahmen auf, der
sich quer über den hinteren Gehäuseteil 16 erstreckt und zwei Führungsrollen
110 an jedem Ende hat. Jedes Führungsrollenpaar ist innerhalb der Schienen
104 angeordnet und ist drehbar beweglich, so daß der Schlitten bei seiner Längsbewegung
nach vorn und zurück in dem Gehäuseteil geführt und bei Beginn und zum Abschluß
einer vollständigen Bewegungsperiode hinten in dem Schacht 106 liegt. Diese
Ausbildung, welche es ermöglicht, daß der Schlitten und die darauf befestigten Elemente
zurückgezogen werden, gestattet es, die Gesamtdicke der Kamera zu vermindern.
-
Eine Aufwickelspule 112 ist drehbar zwischen zwei vorstehenden Endstücken
des Schlittens derart angeordnet, daß sie sich quer über das Kameragehäuse erstreckt.
Wenn sich die Spule gegenüber einem Filmverband in Arbeitsstellung befindet, liegt
der Umfang der Spule in einem solchen Abstand von der Abdeckschicht 76 des
Filmverbandes, daß ein leichtes Aufwickeln der Abdeckschicht auf die Spule ermöglicht
wird. Die Spule weist eine innere Torsionsfeder 114 und eine getrennte Aufwickelspule
116 auf, welche an jedem Ende der Spule koaxial zu dieser liegt und sich
mit dieser dreht. An jeder Aufwickelspule ist ein dünnes, biegsames Zugband
118 befestigt, deren anderes Ende an der benachbart zu dem Scharnier
18
liegenden Wand des Gehäuses 16 festgelegt ist.
Wenn sich der Schlitten in Längsrichtung von dem Schacht 106 wegbewegt, werden
die Zugbänder von den Aufwickelspulen 116 abgewickelt, was eine Drehung dei
Spule 112 und eine Spannung der Torsionsfeder 114 zur Folge hat. In dem in den Fig.
1 und 6 dargestellten Betriebszustand sind die Bänder 118 vollständig
auf den Spulen 116 aufgewickelt. In Fig. 7
sind die Bänder teilweise
abgewickelt dargestellt, und in Fig. 8 sind sie schließlich vollständig abgewickelt,
und die Torsionsfeder ist maximal gespannt. Die translatorische Bewegung des Schlittens
108 und insbesondere der Spule 112 längs des Gehäuseteils 16
und über
den Filmverband 22 wird, wie nachstehend beschrieben, bewirkt. Ein flexibles Stahlband
120 ist an dem Schlitten 108 und der inneren Vorderwand des vorderen Gehäuseteils
14 befestigt. Das Band 120 läuft um eine Führungsspule 122 herum, welche drehbar
in dem hinteren Gehäuseteil 16 befestigt ist. Wenn der vordere Gehäuseteil
14 der Kamera vor der Belichtung geöffnet wird, wie in Fig. 8 dargestellt,
wird das flexible Band 120 dazwischen nach vom gezogen und bewirkt eine translatorische
Bewegung des Schlittens und der Spule in einer Ebene, die parallel zu der Ebene
des Filmverbandes liegt, gemäß den durch die Schienen 104 und Führungsrollen
110
gebildeten Schlittenführungen. Bei dieser Bewegung dienen die Bänder
118 auch dazu, die Achse der Spule 112 genau quer zu dem Filmverband zu halten.
-
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, weist die Aufwickelspule 112
einen Stabmagneten 124 auf, der aus einer geeigneten Legierung, z. B. aus »Alnico«,
besteht. Dieser Magnet ist in den Umfang der Spule 112 eingesetzt. An dieser Spule
sind mehrere nadelartige Vorsprünge oder Zacken 126 angeordnet, welche nach
außen von der Spulenoberfläche vorstehen und vorzugsweise in einer achsparallelen
Linie liegen. Unmittelbar nachdem die Aufwickelspule 112 infolge der Öffnung des
vorderen Gehäuseteils 16 und der dadurch mittels des Zugbandes 120 ausgeübten
Zugkraft aus dem Schacht 106 hervortritt, wird der Stabmagnet 124 in die
Nähe des Metallstreifens 80
des Gewebestreifens 78 gebracht. Der flexible
Textilteil des Aufrollbandes wird durch die magnetische Anziehungskraft des Magneten
124 auf den Metallstreifen 80 gegen die Spulenoberfläche bewegt. Dadurch
beginnt sich der Textilaufrollstreifen um die Spule zu wickeln. Wenn sich die Spule
112 um annähernd eine halbe Umdrehung gedreht hat, durchdringen die vorstehenden
Stifte 126 den Gewebestreifen 78, wirken auf diesen ein und ergänzen
somit die Haltewirkung des Magneten auf den Metallstreifen. Der Metallstreifen
80 kann entweder an der Vorder- oder Rückseite des Gewebestreifens
78 angeordnet sein, um die gewünschte magnetische Anziehung zwischen Stabmagnet
und Metallstreifen zu bewirken. Durch die sich fortsetzende translatorische und
Drehbewegung der Spule 112 wird die Abdeckschicht 76a des Filmverbandes auf der
Spule aufgewickelt. Diese Schicht 76a ist genügend biegsam, um eine Aufwicklung
durchführen zu können, und wird zu diesem Zweck von den anderen Teilen
76b
der Abdeckschicht längs den Halbperforationen 76c getrennt. Wenn der vordere
Gehäuseteil 14 der Kamera vollständig geöffnet ist, hat sich die Spule 112 nach
einer Stelle bewegt, die in der Nähe des Flüssigkeitsbehälters84 liegt, und die
Abdeckschicht 76a ist vollständig von der lichtempfindlichen Schicht entfernt, so
daß die letztere in Belichtungsstellung gebracht ist.
-
Nach Vollendung der photographischen Belichtung wird der vordere Gehäuseteil
14 der Kamera geschlossen, und die Aufwickelspule 112 kann sich dabei auf dem angegebenen
Weg in den Schacht 106
zurückbewegen. Der Schlitten und die Spule werden vollständig
in den Schacht hineingedrückt, in dem Teile des vorderen Gehäuseteils 14 die Spule
berühren, kurz bevor das Gehäuse vollständig geschlossen ist. Bei der Durchführung
dieses Arbeitsganges bewirkt die gespannte Torsionsfeder 114 die Drehung der Spule
112, was zur Erzeugung ihrer translatorischen Bewegung notwendig ist, das Abwickeln
der Abdeckschicht 76a des Filmverbandes von der Spule 112 und die gleichzeitige
Drehung der Rollen 116, welche, wie bereits erwähnt, mit der Spule aus einem
Teil bestehen und sich demgemäß mit dieser drehen. Die Drehung der Rollen
116 bewirkt ein Aufwickeln der Zugbänder 118 auf ihnen. Dieser letztere
Arbeitsvorgang dient dazu, die translatorische Bewegung des Schlittens
108 zu bewirken und den Schlitten in Richtung auf den Schacht 106
zu ziehen. Bei einer anderen Ausführungsform könnten die Schienen 104 durch Zahnstangen
und die Rollen 116
durch Zahnräder ersetzt sein. Ein messerartiges Andruckelement
128 dient dazu, die Abdeckschicht 76 a auf die lichtempfindliche Schicht
74 zurückzubringen, während sich der Schlitten zurückbewegt, um so den Filmverband
für die Behandlung vorzubereiten. Annähernd am Ende der Rückzugsbewegung werden
die Stifte 126 aus dem Gewebestreifen 78 herausgezogen. Die Maximalbewegung
des Schlittens 108 in beiden Richtungen wird durch Begrenzungsanschläge gesteuert,
und zwar z. B. durch Berührung des Andruckelementes 128 mit der Rolle 122
(zur Begrenzung der Vorwärtsbewegung) und durch Berührung der Rollen 116
mit Ansätzen 129 (zur Begrenzung der Rückbewegung). Es ist klar, daß der
Filmverband nicht aus der Kamera entfernt werden kann, bevor die Abdeckschicht 76a
in ihre die lichtempfindliche Schicht 74 abdeckende Stellung zurückgekehrt ist.
-
Angenommen, der vordere Filmverband des Filmpacks sei photographisch
belichtet, der Vorderteil der Kamera sei nach der Belichtung geschlossen worden
und der Filmverband soll nun zwecks Erzeugung eines positiven Abzuges behandelt
werden. Zu diesem Zweck wird die Zuglasche 24 des Filmverbandes durch Hand erfaßt
und angezogen, um den Filmverband aus der Kamera hervorzuziehen. Die trennbaren
Schlitze 90a des Filmverbandes werden durch die ausgeübte Zugkraft gespreizt und
ermöglichen eine Freigabe der Auslösestifte 94 aus den Öffnungen 90. Wenn
der Filmverband zwischen den Druckwalzen 48 und 50 hindurchgezogen wird,
wird eine sich progressiv steigernde Druckkraft auf den Flüssigkeitsbehälter 84
des Filmverbandes ausgeübt, und der Flüssigkeitsdruck bewirkt eine Trennung der
Behälterkanten 84 a. Dadurch tritt die Behandlungsflüssigkeit aus und wird zwischen
den Schichten 74 und 76 ausgebreitet, so daß die lichtempfindliche Schicht
74 behandelt wird und ein positiver Abzug auf der Oberfläche der Schicht
76 durch ein Diffusions-Cibertragungs-Umkehrverfahren hergestellt wird.
-
Die mechanischen Einzelheiten des Filmverbandes 22 und die Wirkunsweise
derselben beim Wegziehen und Behandeln des Filmverbandes in der Kamera sind weiterhin
im einzelnen in den Fig. 9 und 10 veranschaulicht.
In
den Fig. 9 und 10 sind nur die wichtigen Elemente der Kamera dargestellt.
Dargestellt sind zwei Filmverbände 22 und 22a eines Filmpacks. Der oberste Filmverband
22 stellt jenen Filmverband dar, der in der Kamera am weitesten vom liegt, belichtet
ist und behandelt und entfernt werden soll. Die umgebogenen Ansätze 24 c des hinteren
Filmverbandes 22 a liegen zwischen den distanzierten Lagen 86
und
82 des vorderen Filmverbandes 22, entsprechend der vorbeschriebenen Anordnung
des Filmpacks. Der untenliegende oder hintere Filmverband 22 a wird durch die Auslösestifte
94 festgehalten, während der vorderste Filmverband entfernt wird. Nachdem der Filmverband
22 um ein kurzes Stück, wie in Fig. 9
dargestellt, weggezogen ist, berühren
die gefalteten Enden 86 a des Blattes 86 dieses Filmverbandes die
umgebogenen Ansätze 24 c der Wegzuglasche des Filmverbandes 22 a, die zwischen
den Schichten 86
und 82 des Filmverbandes 22 liegen, und die Wegzuglasche
des Filmverbandes 22 a bewegt sich deshalb mit dem Filmverband 22 durch Berührung
der Elemente 86 a und 24 c, was durch die gleitbare Lagerung des Kreuzstückes
24 b zwischen den Schichten 86
und 82 ermöglicht wird. Wenn,
wie in Fig. 10 dargestellt, der vordere Filmverband 22 genügend weit weggezogen
ist, um die Ausbreitung der Behandlungsflüssigkeit zwischen den Lagen 74 und
76 zu vollenden, und schließlich aus der Kamera herausgezogen wird, ist die
Wegzuglasche 24 a des Filmverbandes 22a durch den Filmverband 22 in eine solche
Stellung übergeführt worden, daß sie sich durch den Schlitz 86b des Filmverbandes
22a hindurchbewegt hat. Bei dieser Bewegung haben die sich verjüngenden Nachlaufkanten
der umgebogenen Ansätze 24 c des Filmverbandes22a die umgefaltete Papierlage86a
des Filmverbandes22 aufgerissen. Der Filmverband22 ist somit aus seiner Verbindung
mit den übrigen Filmverbänden des Filmpacks gerissen. Der Filmverband 22a wird durch
die Auslösestifte 94 noch festgehalten. Der Teil 86a des Filmverbandes 22 ist so
ausgebildet, daß er abgerissen wird, bevor die Schlitze 90a des Filmverbandes 22a
aufgetrennt werden und die Auslösestifte 94 freigeben. Der Filmverband 22a wird
deshalb bei Entfernung des Filmverbandes 22 unverrückbar in der Kamera gehalten.
-
In den Fig. 11 und 12 ist ein anderes Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung zur Entfernung und Rückführung der Abdeckschicht 76 des Filmverbandes
dargestellt. Diese Vorrichtung weist einen Schlitten 132
mit Führungsrollen
134 auf, die auf Schienen 136 abrollen. Ferner weist die Vorrichtung eine
Aufwickelspule 138 mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten inneren
Torsionsfeder und Rollen 140 für die Zugbänder 142 auf, welch letztere im wesentlichen
genauso ausgebildet sind wie die oben beschriebenen Rollen und Zugbänder. Der die
Aufwickelspule tragende Schlitten wird translatorisch durch einen Arm 144 betätigt,
der durch einen Längsschlitz 146 in dem hinteren Gehäuseteil 16 des Kameragehäuses
vorsteht. Auf dem Ende des Armes 144 ist ein Betätigungshandgriff 148 befestigt,
der durch Hand zurück und nach vorn bewegt wird, um die Abdeckschicht
76 vor der photographischen Belichtung zu entfernen und dann wieder in die
alte Lage zurückzuführen. Ein lichtabschirmender Flansch oder eine Hülle
150 mit lichtdichten Streifen von Florgewebe od. dgl. (in der Zeichnung nicht
dargestellt) ist in der Nähe des Schlitzes 146 angeordnet. Das vorstehend beschriebene
Ausführungsbeispiel erfordert kein Schließen der Kamera nach jeder Belichtung zum
Zwecke der Behandlung und Entfernung des Filmverbandes. Eine solche Konstruktion
kann auch in 5 Verbindung mit einer Kamera benutzt werden, die keinen beweglichen
Frontteil aufweist.
-
Die öffnung in dem Vorderteil der Kamera braucht nicht im spitzen
Winkel, wie dargestellt, gegenüber dem hinteren Gehäuseteil angeordnet zu sein.
Dieser Winkel ist zwar üblich, aber nicht erforderlich. Gemäß dem in den Fig.
11 und 12 dargestellten Ausführungsbeispiel der Kamera ist es z. B. nicht
erforderlich, die öffnung des vorderen Gehäuseteiles der Kamera auf einen spitzen
Winkel zu beschränken.
-
Außerdem könnten die Elemente gegenüber der Kameraanordnung gemäß
Fig. 1 bis 10, bei welcher die Betätigungseinrichtung, d. h.
das flexible Stahlband 120, an dem vorderen Gehäuseteil befestigt ist und sich mit
diesem bewegt, derart abgeändert oder so gestaltet werden, daß der vordere Gehäuseteil
um 90-' gegenüber dem rückwärtigen Gehäuseteil verschwenkt wird in Verbindung mit
einem sich selbst aufrichtenden Vorderteil, der das Objektiv trägt und noch dazu
dient, die erforderliche translatorische Bewegung des Schlittens und der Aufwickelwalze
durchzuführen.
-
Die Einrichtung zur Lagerung der Aufwickelspule 112 für die translatorische
Bewegung wurde vorstehend als Schlitten beschrieben und bildet in dieser Ausführung
eine bevorzugte Konstruktion. Der Schlitten kann jedoch wegfallen, und eine Mittelwelle
oder eine Nabe der Spule und damit fest verbundene Zugbandspulen 116 könnten
entweder direkt oder mittels geeigneter Lager auf den Schienen 136
angeordnet
sein. In diesem Falle wären natürlich auch einige Abhänderungen des Andruckelementes
128 und der Lagerung der Torsionsfeder erforderlich.
-
Die Einrichtung zur Entfernung jedes Filmverbandes eines Filmpacks
außer dem obersten Filmverband besteht nach den obigen Ausführungen aus einer Wegzuglasche,
welche durch die Bewegung des vorhergehenden Filmverbandes an eine Stelle außerhalb
der Kamera übergeführt wird. Statt dessen könnte auch eine andere Einrichtung vorgesehen
werden, mit welcher die Filmverbände progressiv entfernt werden. Eine Einrichtung
zu diesem Zweck könnte vorzugsweise von einem Ausstoßmechanismus gebildet werden,
der den vordersten Filmverband wenigstens um die kurze Distanz vorschiebt, die erforderlich
ist, um einen Teil aus der Kamera herauszuschieben, der manuell erfaßt werden kann.
Hierdurch würde die Wegzuglasche der oben beschriebenen Bauart überflüssig. Eine
solche Einrichtung könnte z. B. aus zwei in der Zeichnung nicht dargestellten Fingerelementen
bestehen, die an jeder Längsseite der Ebene liegen, in welcher der Film zur Belichtung
angeordnet wird. Diese Fingerelemente könnten auf den obersten Filmverband einwirken
und diesen um den erforderlichen Betrag bewegen. Das Einwirken der Finger auf den
Filmverband könnte zweckmäßigerweise dadurch erfolgen, daß die Finger zwischen der
Abdeckschicht 76 a und der lichtempfindlichen Schicht 74 an einem Punkt eingefügt
sind, an welchem der Teil 76a die ungetrennten Teile der Schicht 76 in der
Nähe des Flüssigkeitsbehälters 84 verbindet. Die Finger könnten zwecks translatorischer
Bewegung vorgespannt sein, z. B. durch Spannen einer Feder, so daß bei Auslösung
dieser Bewegung die Finger den
Film nach der öffnung 54 vorschieben.
Die Spannung der Feder könnte auf irgendeine Weise erfolgen, z. B. durch einen Mechanismus,
der mit dem vorderen Kameragehäuseteil verbunden ist und durch diesen betätigt wird.
Ein Schließen des vorderen Gehäuseteiles würde die Fingerelemente auslösen, welche
den Film nach vom in die erforderliche Stellung vorschieben. Eine Einrichtung, welche
eine Sperrung zwischen der Verschlußeinrichtung der Kamera und der vorstehend erwähnten
Auslöseeinrichtung herstellt, würde dabei gewährleisten, daß der Film nur dann bewegt
werden kann, wenn vorher der Verschluß zwecks Herstellung einer photographischen
Belichtung betätigt wurde.