DE1122554B - Verfahren und Vorrichtung zum Konditionieren einzelner Bogen eines Stapels - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Konditionieren einzelner Bogen eines Stapels

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DE1122554B
DE1122554B DEF26856A DEF0026856A DE1122554B DE 1122554 B DE1122554 B DE 1122554B DE F26856 A DEF26856 A DE F26856A DE F0026856 A DEF0026856 A DE F0026856A DE 1122554 B DE1122554 B DE 1122554B
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HAL F FRUTH
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HAL F FRUTH
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    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65HHANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
    • B65H3/00Separating articles from piles
    • B65H3/46Supplementary devices or measures to assist separation or prevent double feed
    • B65H3/60Loosening articles in piles
    • B65H3/64Loosening articles in piles by vacuum apparatus

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Pile Receivers (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Konditionieren einzelner Bogen eines Stapels Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Konditionieren einzelner Bogen eines Stapels und befaßt sich dabei insbesondere mit der Behandlung aufeinandergeschichteter oder gebündelter Materialbogen im Vakuum.
  • Im allgemeinen ist es bekannt, bogenförmige Materialien stapel- bzw. bündelmäßig zu lagern, ehe diese Materialien ihrer eigentlichen Verwendung zugeführt werden. Dabei hat sich nun herausgestellt, daß die einzelnen Bogen die unangenehme Eigenschaft besitzen, infolge Adhäsion aneinanderzuhaften, wodurch sich die Entfernung einzelner Bogenblätter vom Stapel äußerst schwierig und zeitraubend gestaltet.
  • Es ist weiterhin aber auch schon nicht mehr neu, sich zum Trocknen bedruckter Bogen einer unterhalb des Atmosphärendruckes stehenden Absaugluft zu bedienen. Zu diesem Zweck befindet sich ein Stapel derartiger Bogenblätter in einer luftdicht verschlossenen Kammer, in der der Druck herabgesetzt wird, um darauf in den so hergestellten luftleeren Raum ein Konditioniergas, beispielsweise Ozon, einzuführen. Infolge des dabei entstehenden Druckunterschiedes dringt das Konditioniergas zwischen die einzelnen Bogenblätter des Stapels ein, überstreicht dabei deren Oberflächen und bewirkt auf diese Weise eine ausreichende Trocknung der Bogen. Eine solche bekannte Maßnahme ist nun, wie festgestellt wurde, nicht geeignet, eine vollwirksame Lösung und Trennung der einzelnen Bogenblätter herbeizuführen.
  • Dieser Aufgabe widmet nun die vorliegende Erfindung ihr Hauptaugenmerk, indem sie zum Untersohied gegenüber dem auf diesem Gebiete vorherrschenden Stand der Technik die Forderung aufstellt, daß die Druckminderung in einem ganz bestimmten Umfang erfolgen muß und darüber hinaus zusätzlich aber auch noch innerhalb einer bestimmten kurzen Zeitspanne erfolgen muß.
  • Damit ist also die Lösung der erfinderischen Aufgabe streng gebunden an das kombinatorische Zusammenwirken dieser beiden Faktoren, die ausschlaggebend für ein mechanisches Trennen der einzelnen Bogenblätter des Stapels sind und die Bogen durch die zwischen ihnen noch befindliche Atmosphärenluft auseinanderdrücken.
  • In weiterer Ausgestaltung sieht die Erfindung nun noch vor, daß zur stoßartig erfolgenden Druckabsenkung in der Behandlungskammer zusätzlich noch ein Vakuumbehälter erforderlich wird, der über ein Ventil mit der Kammer in Verbindung steht.
  • Darüber hinaus sind zur Sortierung der Bogenblätter nachgiebige Führungsschienen an den Seiten des Stapels angeordnet, die sich verstellbar an den Wänden der luftdichten Kammer abstützen.
  • Es liegt nach alledem bei der Erfindung eine neuartige und technisch vorteilhafte Weiterentwicklung vor, durch die es erstmalig gelungen ist, einzelne Bogenblätter eines aus dünnem, verhältnismäßig leichtem und relativ undurchlässigem Material bestehenden Stapels in einwandfreier Weise voneinander zu lösen bzw. zu trennen.
  • An Hand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels möge nunmehr Wesen und Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes näher beschrieben und erläutert werden, und zwar stellt hierbei Fig. 1 eine Gesamteinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt nach Linie 2-2 der Fig. 3 und dem Behandlungsbehälter, Fig. 3 eine Draufsicht der in Fig. 2 dargestellten und nach Linie 3-3 geschnittenen Vorrichtung und schließlich Fig. 4 einen Schnitt nach Linie 4-4 der Fig. 2 dar.
  • Bisher war es üblich, die einzelnen Papierbogen in einem Stapel durch mühsames Rütteln bzw. gleichzeitiges Umbiegen einer kleinen Menge gebündeltem Papier voneinander zu lösen, was entweder von Hand oder maschinell ausgeführt wurde. Bei derartigen Maßnahmen kam es im wesentlichen darauf an, einzelne Bogen mechanisch über die Fläche der anderen Bogen seitlich zu verschieben und dadurch ihre gegenseitige Bindung miteinander aufzuheben.
  • Derartige Verfahren haben sich ganz besonders bei großem Stapel für vollkommen unzureichend erwiesen. Nach der Erfindung macht man sich ganz bewußt die zwischen benachbarten Bogen des gestapelten oder gebündelten Materials befindliche Luft zunutze, um die einzelnen Bogenblätter des Stapels voneinander zu lösen, indem der den Stapel umgebende Druck, der mit der zwischen dem Bogen befindlichen Luft druckmäßig gleich oder verschieden sein kann, innerhalb bestimmter Zeiträume und aber auch in bestimmtem Maße vermindert wird. Dadurch wird die von den Bogenblättern eingeschlossene Luft gezwungen, sich rasch auszudehnen und drückt die einzelnen Bogen des Materials voneinander ab. Das vorliegende Verfahren ist selbst dann noch wirkungsvoll, wenn die Luft oder das Gas zwischen angrenzen den Bogen des Materials die Form von Blasen in einer Schicht aus öl oder anderem Material hat, das den Raum zwischen den Materialtafeln ausfüllt, wie es in vielen Fällen in Stapeln von Metalltafeln der Fall ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich bei fast allen Arten bogenförmiger Materialien, besonders aber bei dünnen und gegen den Durchtritt von Luft verhältnismäßig undurchlässigen für zweckmäßig erwiesen.
  • Zur näheren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Vorrichtung nach Fig. 1 einen Behälter 10 auf, der eine Behandlungskammer 11 begrenzt. Durch eine Öffnung 14 wird ein Stapel unbehandeltes Papier 12 in den Behälter 10 eingeführt.
  • Eine Verschlußklappe 15 dichtet vermittels eines Dichtungsringes 17 und besonderer am Flansch 16 angebrachter Klemmen 18 die Kammer 11 gegen die Atmosphäre ab. Vorzugsweise nimmt das Papier praktisch den gesamten Rauminhalt der Kammer 11 ein. Anderenfalls bedient man sich hierzu besonderer Einlageblöcke 19.
  • Nachdem dies geschehen ist und der Behälter 10 verschlossen wurde, wird der den Papierstapel umgebende Luftdruck einmal oder mehrere Male stoßweise vermindert. Das geschieht mit Hilfe einer schnell umlaufenden Vakuumpumpe 20, die über eine Leitung 21 und ein Regelventil 22 mit dem Behälter 10 in Verbindung steht. Zu diesem Zweck sind vorzugsweise ein Vakuumhilfstank 23 und eine kleine Vakuumpumpe 24 mit der Vakuumleitung 21 verbunden. Bei geschlossenem Ventil 22 pumpt nun die Pumpe 24 mit mäßiger Geschwindigkeit die Luft aus dem Hilfstank 23, bis sich in diesem etwa ein Druck von 25 mm Quecksilbersäule oder noch darunter einstellt. Erscheint eine Verminderung des Luftdruckes in der Behandlungskammer 11 wünschenswert, dann wird das Ventil 22 geöffnet, so daß nunmehr Luft aus dem Behälter 10 in den vorher erwähnten Vorratsbehälter 23 einfließen kann. Dabei dehnt sich die in der Behandlungskammer 11 befindliche Luft auf ein viel größeres Volumen aus, wodurch eine starke Druckminderung bedingt ist. Es wurde gefunden, daß zweckmäßig der Rauminhalt des Vorrats 23, bezogen auf den unbesetzten Raum um das Papier im Behälter 10, etwa im Verhältnis 10: 1 stehen soll.
  • Selbstverständlich könnte ohne weiteres eine Vakuumpumpe unmittelbar an die Vakuumleitung 21 angeschlossen werden, ohne sich eines besonderen Vorratsbehälters 23 zu bedienen. Eine solche Pumpe ist jedoch wesentlich größer und damit auch kostspieliger. Als Ventil 22 hat sich ein solches für ge- eignet herausgestellt, bei dem das Mundloch im geöffneten Zustand mittels eines Reglers 22 a einstellbar ist. So kann der Zeitraum, der zur Herabsetzung des Druckes in der Behandlungskammer erforderlich ist, jederzeit leicht beherrscht werden. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Apparateteilen sollen kurz und frei von inneren Widerständen und Krümmern sein. Als Ventil 22 wird man zweckmäßig ein hydraulisch oder pneumatisch betätigtes bevorzugen.
  • Als ursprünglicher oder Anfangsdruck in der Behandlungskammer kann jeder geeignete Druck in Betracht kommen. In den meisten Fällen hat sich der atmosphärische Druck als Anfangsdruck als voll befriedigend erwiesen. Für Tafelmaterial mit einem größeren Gewicht pro Flächeneinheit oder für andere Anwendungen, wo eine große Trennkraft erwünscht ist, kann der Anfangsdruck größer als der atmosphärische sein. In diesem Falle würde der Materialstapel in der Behandlungskammer abgedichtet und letztere mittels eines üblichen Gasverdichters (nicht gezeigt) unter Druck gesetzt.
  • Durch Versuche wurde nun gefunden, daß für ein Stapel von Papierbogen eine Verminderung des Anfangsdruckes um etwa 76 bis 102 mm Quecksilbersäule, also etwa 1/s Atmosphäre zur Ablösung ausreichend ist. Bei einer größeren Druckminderung kann der Trennungsgrad zwischen den einzelnen Bogen leicht vergrößert werden. An sich ist der in der Kammer vorherrschende Enddruck nicht entscheidend, sofern er überhaupt groß genug ist, der zwischen den Bogen eingeschlossenen Luft eine entsprechende Ausdehnung zu gestatten und die Bogen auseinanderzudrücken. Wird ein Anfangsdruck verwendet, der im wesentlichen größer ist als der atmosphärische Druck, so kann ohne weiteres der Enddruck nach seiner Herabminderung noch über dem Atmosphärendruck liegen. Der Grad der Druckminderung für schwere Materialien richtet sich dabei immer nach der Schwere des Bogenmaterials und außerdem auch nach der Höhe des Stapels.
  • Bei gestapelten Papiergrößen genügt zur Ablösung und Trennung eine stoßweise erfolgende Druckminderung von etwa 1/s Atmosphäre innerhalb von höchstens 10 Sekunden. Es hat sich dabei gezeigt, daß ein Papierstapel meßbar in seiner Höhe anwächst, wenn er dem Vakuum ausgesetzt wird. Das bedeutet nun nichts anderes, als daß der Raum zwischen den einzelnen Papierbogen infolge des Druckunterschieds zwischen der innerhalb dieser eingeschlossenen Luft und der den Stapel während der Evakuierung der Kammer umgebenden Luft sich vergrößert hat. Erfolgt das Evakuieren zu schnell, so verursacht die eingeschlossene Luft eine »Explosion« des Stapels und verstreut das Papier in der Kammer. Geht die Druckminderung dagegen zu langsam vor sich, benötigt sie also mehr als 10 Sekunden, dann wird die Trennwirkung erheblich abgeschwächt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es sogar möglich, die einzelnen Papierbogen voneinander zu lösen, wenn der Stapel mit einem Stahlband fest verschnürt ist.
  • Bei erforderlich werdender Unterbrechung der Evakuierung führt eine Leitung 26 mit einem normalerweise gesperrten Ventil 28 vom Behälter 10 in die Außenatmosphäre. Eine entsprechende Regelung des Ventils 28 verändert die Geschwindigkeit, mit der der im Behälter 10 herrschende Druck auf den normalen Atmosphärendruck zurückgeführt wird. Geschieht dies innerhalb eines Zeitraumes von 2 bis 6 Sekunden, so schließt sich der Stapel oder nähert sich seiner ursprünglichen Höhe an. Wird die Kammer erneut evakuiert, dann öffnet sich der Stapel wieder und nimmt wieder an Höhe zu. Dieses Öffnen und Schließen des Stapels kann so oft, wie erforderlich, wiederholt werden. Eine Druckminderung im Behälter und Zurückführung auf seinen normalen Druck reicht normalerweise aus, um die einzelnen Papierbogenblätter voneinander zu trennen und im Bedarfsfalle das Papier aus dem Behälter zu entfernen. Um bei einer sehr rasch erfolgenden Druckminderung die einzelnen Stapelbogen ausrichten zu können, sind an den Innenwänden des Behälters 10 befestigte Führungsschienen 27 vorgesehen, die einstellbar angebracht sind, damit sie sich eng an die Seiten der Stapel verschiedenen Bogenformate anlegen und die einzelnen Bogen gegen relative seitliche oder randwärtige Bewegungen sichern. Ein möglicherweise erforderlich werdendes Zurückziehen der Schienen gestattet eine Entfernung des Papiers aus der Kammer.
  • Mit Hilfe besonderer federnder Spannmittel werden die Führungsschienen gegen die Seiten des Bogenstapels gepreßt. Dies kann durch Gewichte oder aber auch hydraulisch bzw. pneumatisch erfolgen.
  • In den Fig. 2 und 3 ist nun im einzelnen eine rechteckige Behandlungskammer 40 mit entsprechenden Seiten- und Endwänden 41, 42 sowie Deck- und Bodenwänden 43 und 44 dargestellt, die geeignete Öffnungen besitzen und damit die Kammer sowohl mit der Evakuierungseinrichtung als auch mit der Außenatmosphäre verbindet. Eine der Seitenwände 41 weist eine rechteckige Öffnung auf, die von einer in Scharnieren 47 gelagerten Tür 46 verschlossen wird. Die Tür wird in geschlossener Stellung von einem Überwurf 48 festgehalten und ist gegen ein Durchsickern von Luft mit einer Dichtung 49 versehen, die um die Ränder der Türöffnung liegt.
  • In der Kammer 40 ist ein Papierstapel 50 untergebracht, der notfalls von einem ein- und ausfahrbaren Lagerbock 52 gestützt sein kann. Zur Führung des Papierstapels dienen zwei Sätze feststehender Vorrichtungen 55, 56 und zwei Sätze beweglicher Vorrichtungen 57, 58.
  • Die beweglichen Führungen 57, 58 stehen nun mit Laufschienen 60, 61 in Verbindung, die an der oberen Kammerwand 43 befestigt sind. Diese Laufschienen besitzen I-förmigen Querschnitt, um Laufkatzenräder 63 aufzunehmen, die zwischen den oberen und unteren Flanschen der Schienen laufen. Für die Bewegung als Einheit sind die oberen Endteile jedes Satzes beweglicher Führungen 57, 58 mit oberen und unteren waagerechten Rahmengliedern 65, 66 verbunden, die ihrerseits eine Reihe von senkrechten Versteifungsgliedern 67 aufweisen. An der Spitze der Rahmenglieder sind zwei Paare von umgekehrt dreieckigen Aufhängeblechen 69 befestigt. Die vorderen und hinteren oberen Ecken jedes Dreieckblechs 69 tragen je ein Laufkatzenrad 63, um die Bewegung der beweglichen Führungen 57, 58 gegen die Seiten des Papierstapels 50 hin und von ihnen weg zu gestatten.
  • Auf die beweglichen Führungen 57, 58 wird eine nachgiebige Kraft durch die Kabel 71, 72 ausgeübt, die am Mittelteil des oberen waagerechten Rahmenglieds 65 jedes Führungssatzes 57, 58 angebracht sind.
  • Jedes der Kabel 71, 72 verläuft senkrecht weg vom waagerechten Rahmenglied 65, über die Oberseite des Papierstapels 50 und durch geeignete, an den Kammerwänden befestigte Seilscheiben 74, 75. Auf diese Weise sind die Kabel 71, 72 so geführt, daß ihre freien Enden nahe der Kammerwandung nach unten hängen, eine gewisse Entfernung von den beweglichen Führungen 57, 58 und dem Papierstapel 50 besitzen und sie demzufolge nicht stören können. An den freien Enden der Kabel sind Gewichte 76 angehängt, die die beweglichen Führungen in eine Berührung mit den Seiten des Papierstapels und gegen einen Satz der feststehenden Führungen zu schieben suchen.
  • Wenn die nachgiebig belasteten Führungsschienen gegen die Stapelseiten drücken, werden die Bogen nicht nur am Verstreuen in der Kammer gehindert, sondern auch beim wiederholten Öffnen und Schließen des Stapels in einen sauber ausgerichteten Stapel geführt.
  • Wie sich aus Fig. 4 ergibt, weisen die feststehenden und beweglichen Führungen langgestreckte halbzylindrische Glieder auf, die bequem aus Rohrhälften gemacht werden können. Um ein Anpassen der beweglichen Führungen 57, 58 an Lagerböcke verschiedener Höhe zu ermöglichen. sind die beweglichen Führungen in zwei Teilen 79, 80 gefertigt, wobei der untere Teil in den oberen Teil eingeschachtelt ist. Auf diese Weise kann der untere Teil 80 der Führung nach oben oder unten verstellt werden, um sich mit nur kleinem Spiel über die Oberfläche des Lagerbocks 52 zu bewegen und somit im wesentlichen alle Papierbogen im Stapel zu berühren. Mittel zum Festhalten der Führungen in eingestellter Stellung weisen eine Flügelmutter 81 und einen durch einen Längsschlitz 83 in einem Teil vorstehenden Bolzen 82 sowie ein Loch 84 im anderen Teil der Führungen auf.
  • Das Verfahren gemäß der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung wickelt sich erfindungsgemäß in folgender Weise ab: Der Hilfsvakuumtank 23 wird evakuiert und das Regelventil 22 rasch geöffnet. Ehe nun eine Öffnung der Vakuumkammer zur Außenatmosphäre erfolgt, um den aufgetrennten Stapel wieder zu schließen, wird das Regelventil 22 geschlossen. Damit bleibt der entsprechende Vakuumrest im Hilfstank 23 aufrechterhalten. Ist das Vakuum in der Behandungskammer 11 durch Öffnen des Atmosphärenventils 28 zerstört, wird dieses Ventil sofort geschlossen und das Regelventil 22 erneut geöffnet. Dadurch kann sich die in der Vakuumkammer befindliche Luft in den Hilfstank ausdehnen, und es findet eine den Stapel von Bogenmaterial umgebende Druckminderung statt.
  • Diese zweite Druckminderung wird nicht so groß sein wie die erste Druckminderung, da das restliche Vakuum im Hilfstank 23 nach der ersten Behandlung etwas geringer als sein ursprüngliches Vakuum ist.
  • Die Druckminderung genügt indessen, um ein Öffnen und Trennen der einzelnen Bogenblätter zu bewirken.
  • Dieser gleiche Vorgang kann verschiedene Male wirkungsvoll wiederholt werden. Ständiges Auspumpen des Hilfsvakuumtanks 23 mit der Vakuumpumpe 24 dient nun dazu, den Restdruck im Hilfstank 23 mehr und mehr zu verkleinern, d. h. also das Vakuum zu erhöhen, wodurch der Wirkungsgrad sich ständig verbessert.
  • Man könnte dabei erwarten, daß sich ein derartiges Verfahren insofern als nicht durchführbar herausstellt, weil man annehmen sollte, daß der Papierstapel fester zusammengepreßt wird, nachdem man die Luft zwischen den Papierbogen unter dem Vakuum hat entweichen lassen und den umgebenden Druck wieder erhöht hat. Aber gerade das Gegenteil tritt ein. Wenn atmosphärische Luft in die Kammer eingelassen wird und dadurch das Vakuum zerstört wird, fließt Luft in den Raum ein, der durch die Ausdehnung der zwischen den Papierbogen eingeschlossenen Luft entstanden ist, und bildet einen die einzelnen Bogen trennenden Luftfilm. Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird das Vakuum in der Behandlungskammer 10 durch Dampf oder Luft mit hohem Feuchtigkeitsgehalt zerstört. So ist jeder Papierbogen überall in inniger Berührung mit dem feuchtigkeitsbeladenen Gas und nimmt schnell einen höheren Feuchtigkeitsgehalt an. Um dies erreichen zu können, ist zum schnellen Absenken des Druckes in der Behandlungskammer zusätzlich noch ein Vakuumbehälter 29 vorgesehen, der mit der Kammer 11 durch eine Leitung 30 und ein Ventil 31 verbunden ist. Der wirksame Feuchtigkeitsgehalt dieser auf diese Weise zusätzlich eingeführten Luft kann noch gesteigert werden, wenn man die in dem Behälter 24 vorhandene Luft mit Staub oder feinverteilten Materialien belädt, die hohe Kapazität zur Mitführung von Wasser haben, und sie unter vermindertem Druck abgibt.
  • Ist das Ventil 31 zur Kammer geöffnet und kann feuchte Luft zur Zerstörung des Vakuums einströmen, dann läßt man das Anfeuchtemittel genügend lange mit dem Papier in Berührung bleiben, bis das Papier den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt angenommen hat. Es hat sich nun gezeigt, daß auf diese Weise die erreichbare Druckqualität stark beeinflußt wird.
  • Die Zeitdauer, für die das Papier mit dem Anfeuchtemittel in Berührung bleibt, soll allgemein mit den atmosphärischen Bedingungen im Druckpressenraum, vorwiegend mit der relativen Feuchtigkeit und den Eigenschaften des Papiers selbst im Einklang stehen.
  • Das vorliegende Verfahren der Konditionierung von Materialbogen ist besonders wertvoll im Zusammenhang mit dem Temperaturausgleich von gestapelten Materialbogen. Sehr oft wird bogenförmiges Material am Bearbeitungsplatz mit einer Temperatur angeliefert, die von der am Verwendungsplatz herrschenden Temperatur beträchtlich abweicht. Ist beispielsweise ein Papierstapel bzw. ein Stapel ähnlichen nichtleitenden Materials im Winter verhältnismäßig lange Zeit in einem ungeheizten Raum aufbewahrt worden, dann vergehen oft Tage, bis die Wärme den Stapel durchdrungen hat. Das oben beschriebene Verfahren ist auch dann nützlich, wenn man den Materialstapel schnell auf Raumtemperatur bringen und die Temperatur innerhalb des Stapels ausgleichen will. Der Stapel braucht nur in die Vakuumkammer eingefahren und, wie oben beschrieben, für einen kurzen Zeitraum von etwa 15 Minuten wiederholt geöffnet und geschlossen zu werden, damit der gewünschte Temperaturwechsel und -ausgleich erfolgt.
  • Während die Erfindung im Zusammenhang mit dem Konditionieren von Papier im einzelnen beschrieben wurde, kann sie offensichtlich auch auf andere tafelartige Materialien gleichermaßen angewandt werden, und zwar nicht nur, um die einzelnen Tafeln voneinander zu lösen, sondern sie auch zu konditionieren.
  • Hat das Papier oder ein anderes Material nun den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt angenommen, dann läßt sich die Verschlußklappe 15 leicht abheben, da die Einführung feuchter Luft den Druck in der Behandlungskammer dem Atmosphärendruck angleicht.
  • Es ist also eine Entfernung des Stapels ohne Schwierigkeit möglich. Man kann ihn in einer Druckpresse oder einen anderen Bearbeitungsvorgang verwenden, da er für eine genaue und einwandfreie Fertigung voll konditioniert ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Konditionieren einzelner Bogen eines Stapels, wobei dieser in eine luftdichte Kammer gebracht und dessen Blätter an einer seitlichen Verschiebung gegeneinander gehindert werden, worauf der Luftdruck in der Kammer vermindert und dann das Konditioniergas in die Kammer eingelassen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in der Kammer stoßartig, nämlich innerhalb von höchstens 10 Sekunden um mindestens 1/8 Atmosphäre vermindert wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur schnellen Absenkung des Druckes in der Kammer ein Vakuumbehälter (29) vorgesehen ist, der über ein Ventil (31) mit der Kammer verbunden ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich des Stapels nachgiebige Führungsschienen (27) angeordnet sind, die sich verstellbar an den Wänden der luftdichten Kammer abstützen.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 415 261; USA.-Patentschriften Nr. 1 572 352, 2 163 642.
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WO2010149151A3 (de) * 2009-06-25 2011-03-03 Claus Koch Verfahren und vorrichtung zum konditionieren von formteilen aus kunststoff

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