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Verfahren zum Verpacken von Zellstoff, der aus mehreren dünnen, übereinandergelegten,
parallel gekreppten Schichten besteht Es ist bekannt, Zellstoff, der aus mehreren
dünnen, übereinandergelegten, parallel gekreppten Schichten besteht, für verschiedene
Zwecke, z. B. als Isolierstoff, ferner für Absorptions- und Filterzwecke oder auch
für Verpackungszwecke usw. zu verwenden. Insbesondere als Isolierstoff hat sich
derartiger Zellstoff gut bewährt, um so mehr, als dem Stoff durch Schütteln, wobei
die einzelnen dünnen Schichten etwas auseinandergehen, eine bauschige Form gegeben
werden kann. Eine Schwierigkeit der vielseitigen Verwendung dieses Stoffes lag bisher
darin, 'daß dieser sich unbequem verpacken, transportieren, lagern usw. ließ; denn
die lose U,bereinanderliegenden Schichten mußten vorsichtig behandelt werden, damit
keine Zerstörung eintritt, und infolge der bauschigen Form des Stoffes nahm dieser
einen großen Raum bei geringem Gewicht ein.
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Die Erfindung geht von dem Grundsatz aus, da.ß eine Lösung dieses
Problems dadurch erreicht werden kann, daß der Stoff zusammengepreßt wird. Zu diesem
Zweck werden sämtliche Schichten in an sich bekannter Weise mit gleichgerichteten
Wellungen übereinandergelegt, und dieses Erzeugnis wird für - die Zeit der Verpackung,
Lagerung o. dgl. in der Ebene der Schichten und senkrecht zu den Wellungen zusammengedrückt,
wobei eine Preßförm ein Ausweichen der Schichten quer zur Druckrichtung verhindert.
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Obwohl man annehmen konnte, daß durch starkes Zusammenpressen der
Zellstoffschichten die wichtigen Eigenschaften, die sich aus der losen, bauschigen
Form ergeben, verlorengehen, ist dies nicht der Fall. Es zeigt sieh, daß nach dem
Auspacken des ,derartig unter Druck verpackten Stoffes durch Aufschütteln desselben
wieder die frühere lose und bauschige Form erhalten werden kann. Die wünschenswerten
=Eigenschaften werden daher bei dem Verfahren gemäß der Erfindung nicht beeinträchtigt,
vielmehr eher noch verbessert.
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Es ist an sich bekannt, bei Gegenständen aus Papier, z. B. Lampenschirmen
o. dgl,
diese zu falten und in möglichst zusammengedrücktem Zustande
zu versenden. Allein auf das Zusammenfalten von Papier o. dgl. erstreckt sich die
Erfindung nicht; das erfindungsgemäße Verfahren ist vielmehr im Anspruch i gekennzeichnet.
Die Ansprüche 2. und 3 kennzeichnen zweckmäßige Weiter= bildungen. die nicht für
s_ch allein, s=m.lern nur in Verbindung mit dem Verfahren nach Anspruch i geschützt
sein sollen.
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In den Zeichnungen ist Abb. i eine perspektivische Ansicht einer Lage
Zellstoff gemäß der Erfindung. Ein Teil ist in vergrößerter Form dargestellt.
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Abb. 2 ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Teils des
Stoffes, Abb.3 eine perspektivische Ansicht, die der Abb. i entspricht, aber die
Zellstofflage in zusammengedrücktem Zustande darstellt, Abb.4 eine perspektivische,
zum Teil schematische Darstellung einer Vorrichtung, die zum Zusammendrücken der
Zellstoffschichten dient, Abb.5 eine perspektivische Ansicht, die den Zellstoff
in verpacktem Zustande erkennen 1äßt, Abb.6 ein Schnitt in teilweise schematischer
Darstellung, der eine zum Zusammendrücken dienende Preßeinrichtung zeigt, Abb.7
eine perspektivische Ansicht, die erkennen läßt, wie das Erzeugnis verwendet werden
kann, Abb. S eine Vergrößerung eines Schnittes nach der Linie 8-S der Abb.7, Abb.
g eine perspektivische Ansicht eines abgeänderten Ballens, der den Zellstoff in
teilweise ausgedehntem Zustande zeigt.
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Abb. i läßt eine Mehrzahl von sehr dünnen, gestreckten Zellstoffschichten
erkennen, die übereinanderliegen und eine Lage von gewünschter Dicke bilden. Die
Lage enthält im allgemeinen 3 bis zu i 5o Schichten oder mehr. Ihre Dicke liegt
zwischen o,3 und 5 cm, sie kann aber bis ,über 7,5 cm steigen. Die in Abb. i erkennbare
Vergrößerung zeigt die Schichtung. In Abb. 2. ist ein Teil einer Schicht in starker
Vergrößerung dargestellt.
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Wegen des sehr lockeren Zustandes eignet sich das Material nicht zum
Lagern, Verpacken und Transportieren. ,Es ist aber bisher nicht möglich gewesen,
derartige Massen so zusammenzudrücken, um diese Nachteile beseitigen zu können und
sie nachher wieder in ihren früheren lockeren Zustand zurückzuversetzen.
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Wenn man aber eine Lage von der in Abb. i dargestellten Form in der
Längsrichtung, d. h. senkrecht zu der Lage der Wellen und parallel zu der Ebene
der Schichten, zusammendrückt und dabei die Dicke und Breite bestehen läßt, so erhält
man eine Lage von verhältnismäßig großer Dichte.
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Abb.3 läßt eine solche Lage erkennen. Man sieht an dem Längenverhältnis
dieser Lage zu dem der Abb. i den Grad der Zusammendrückung. Man kann andererseits
die' Lage der Abb. 3 wieder auf eine länge bringen, die ebenso groß oder größer
als die der Abb. i ist.
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Eine Presse, mit der man die Zusammendrückung hervorrufen kann, ist
in Abb. 4 dargestellt. Man erkennt hier einen Ober- und einen Unterteil i und 2
und Seitenglieder 3, von denen eine rechteckige Kammer 4 gebildet wird deren Abmessungen
mit denen der zusammenzudrückenden Zellstofflage übereinstimmen. Die Einrichtung
ist so getroffen, daß die Wände auseinandergeklappt werden können, um das Einlegen
der Zellstofflage zu erleichtern. Während des Arbeitens liegt eine Lage gemäß Abb.
i in der Kammer 4, und sie wird dann senkrecht zu der Richtung der Wellen und parallel
zu der Ebene der Schichten von dem Stempel 6 erfaßt und zusammengedrückt. Man kann
den Stempel beispielsweise mit einer hydraulischen Presse oder einer Schraube antreiben.
Nach dem Einsetzen der Zellstofflage 5 in die Kammer 4 liegt der Stempel 6 auf der
linken Seite der Kammer in Berührung mit der Zellstofflage. Das Zusammendrücken
erfolgt durch Bewegung des Stempels aus dieser Lage in 'die in Abb.4 in ausgezogenen
Linien dargestellte Lage. Die zusammengedrückte Lage 7 stimmt mit der der Abb.3
überein. Man kann die Zusammendrückung innerhalb weiter Grenzen ändern. Sie liegt
aber im allgemeinen in einem Bereich zwischen der Hälfte und 1/21o der Länge der
ursprünglichen Stücke. Eine Längenverminderung von weniger als der Hälfte ist im
allgemeinen nicht vorteilhaft, und eine Verminderung auf 1i21. liegt im allgemeinen
an der Grenze des Erreichbaren. Die Lage wird zweckmäßig festgehalten, wenn der
Stempel 6 sich in der Endstellung befindet. Man kann die Lage 7 in zusammengedrücktem
Zustande unmittelbar in einen Behälter einführen.
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Die Dichtezunahme ist im allgemeinen etwas größer als der umgekehrte
Wert der Längenverminderung. Wenn man also auf 1/5 der ursprünglichen Länge zusammendrückt,
so erhält man eine Dichte, die etwas größer ist als das Fünffache der ursprünglichen
Dichte.
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Die erhaltene Lage, die in Abb.3 dargestellt ist, läßt sich gut transportieren
und verschiffen, ist leicht .zu handhaben und zu lagern. Man kann sie jederzeit
in ihren ursprünglichen Zustand zurückbringen, ohne daß eine nützliche Eigenschaft
der ursprüngliehen
Lage verlorengeht. Zu diesem Zweck braucht man
nur die Zellstofflage zu strekk en, indem man sie an einem Ende anfaßt und in einer
Richtung zieht, die der Kompressionsrichtung entgegengesetzt ist. Die gestreclste
Lage ist dann noch lockerer als die ursprüngliche Lage, besonders wenn man das Zusammendrücken
und Strecken mehrere Male wiederholt. Die Volumenzunahme beträgt bisweilen ioo%@
und scheint darauf zurückzuführen sein, daß die Wellen der ursprünglichen Schichten
in gewißem Maße aneinanderhängen bleiben. Dieses Haften wird inniger, wenn die Schichten
zusaxnmenge:drückt werden. Wird die Lage gestreckt, so bewirken die Unebenheiten
ein Ausein.andertreiben der Schichten. Die wärme- und schallisolierenden Eigenschaften
des Erzeugnisses bleiben nicht nur voll bestehen, sondern die gestreckte Ware ist
oft noch besser als die Ware vor der Kompression.
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Es ist wichtig, den Gegenstand senkrecht zu der Wellung und parallel
zu der Ebene der Schichten zusammenzudrücken. Wenn die Breite und Dicke während
des Zusammendrückens im wesentlichen unverändert bleiben, so ändert sich auch beim
Strecken die Breite nicht. Man kann das Zusammendrükken -,und Strecken mehrere Male
wiederholen.
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Es ist auch möglich, den Grad des Strekkens innerhalb ziemlich weiter
Grenzen zu ändern, ohne daß die Eigenschaften ungünstig beeinflußt werden. Dieses
Verhalten ist in manchen Fällen wichtig, z. B. wenn das Erzeugnis als Mauerisolierung
in den Räumen verwendet wird, , die zwischen den senkrechten Pfosten eines Hauses
liegen (s. Abb.7 und 8). Bei diesen Bauteilen ändert sich die Entfernung zwischen.
oben und unten bei verschiedenen Gebäuden und sogar innerhalb desselben Gebäudes.
Bisher konnte man die Isolierung zur Anpassung an die erforderliche Länge nur durch
Zuschneiden ändern. Gemäß der Erfindung wird dagegen ein genormtes Erzeugnis erhalten,
das i n allen Bauten verwendbar ist.
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Wenn man die zusammengedrückte Zellstofflage gemäß der Erfindung in
dieser Weise verwendet, so wird das obere Ende einer Lage 7 befestigt, z. B. mit
Hilfe einer Latte 9, die an einem oberen Träger i i angenagelt ist, wie in Abb.8
erkennbar. Nun wird das untere Ende der Lage mit beiden Händen erfaßt und so weit
gestreckt, daß es den Zwischenraum ausfüllt. Während des Streck ens empfiehlt es
sich, die Zellstofflage etwas zu schütteln, um die größte Volumensteigerung zu erzielen.
Das untere Ende wird dann mit einer Latte 12 festgenagelt. Außerdem schlägt man,
wie in Abb.8 bei 13 erkennbar, in größeren Abständen einige Nägel ein, die dazu
dienen, um die Lage festzuhalten. Die Streckung kann in einfacher Weise geregelt
werden. Auf diese Weise kann man in Bauwerken eine verhältnismäßig dünne Isolierung
benutzen, und zwar besonders wegen der guten Befestigung des Isoliermittels. Um
eine stabile Isolierung auszubilden, ist @es bisher üblich gewesen, den Zwischenraum
mit der Isolierung auszufüllen. Hierbei wurde mehr Material verbraucht, als erforderlich
war, da auch eine verhältnismäßig dünne Schicht eine ausreichende Wirkung hervorruft.
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Man kann die zusammengedrückten Zellstofflagen in kleinen Mengen verkaufen,
wenn man die vorstehend beschriebene Zusammnendrückung .anwendet. Für die meisten
Verwendungszwecke ist es aber erwünscht, den Zellstoff in Ballen zu verkaufen, die
aus einer großen Zahl von Einzellagen bestehen. Man kann diese Ballen in einer :einzigen
Arbeitsstufe herstellen. Eine Einrichtung, mit der dies ausgeführt werden kann,
ist in Abb. 6 schematisch dargestellt. Die Vorrichtung besteht aus Wänden 15,
16 und i 7 , die eine rechteckige Kammer 18 umschließen, in der das Zusammendrücken
vor sich geht, und einem Stempel i9, der in der Kammer bew@eglich ist.
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Die Zusammiendrückung geschieht folgendermaßen Eine Mehrzahl von Lagen
5 in der Form der Abb. i wird aufeinandergelegt. Die Wellung besitzt überall dieselbe
Richtung, liegt senkrecht zu der Längenabmessung der Zellstofflagen. Die- einzelnen
Lagen werden zweckmäßig mit Hilfe besonderer Bögen 2o getrennt, die aus gefärbtem
oder dünnem gewachstem Papier bestehen können. Die Seiten des Kastens sind starr
und dienen dazu, um die Höhe der Stapel während der Zusammendrückung gleichmäßig
zu halten. Die Breite der Schichten in den Stapeln ändert sich während des Zusammendrückens
im .allgemeinen nur wenig. Es ist daher nicht unbedingt notwendig, einen seitlichen
Abschluß vorzusehen. Der Stempel i9 wird von der in gestrichelten Linien dargestellten
Lage in die in ausgezeichneten Linien gezeigte Lage bewegt. Wenn der Stempel i 9
sich in der Endlage befindet, so können die einzelnen zusammengedrückten Lagen zu
einem Ballen miteinander verbunden werden, wie in Abb. 5 dargestellt, indem man
beispielsweise Streifen oder Bänder benutzt, die durch öffnungen 2 i in dem Stempel
und der Stirnwand der Vorrichtung eingelegt werden. Man kann auch hölzerne Leisten
oder Bretter 23, wie in Abb. 5 und 6 dargestellt, in die Einrichtung einführen,
bevor man mit dem Zusammendrücken beginnt, und Pappen 2.1 an
der
Ober- und Unterseite des Ballens anbringen. Zum Befestigen kann man ferner Streifen
25 und Drähte 26 verwenden. Die Bretter 23 bilden einen Teil der Verpackungskiste.
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In manchen Fällen ist es erwünscht, Vorsorge dafür zu treffen, daß
alle Lagen 7 gleichzeitig in einfacher Weise gestreckt werden. Zu diesem Zweck kann
ein Klebemittel, wie Natriumsilicat, auf die innere Flächeeines jeden Brettes 23
aufgebracht werden, bevor das Zusammendrücken beginnt. Hierdurch werden die Enden
einer jeden zusammengedrückten Lage 7 an den Brettern festgelegt. Wenn die Streifen
und Drähte 25 und 26 von dem Ballen abgelöst werden, so bleiben die Bretter 23 fest
an den Enden der Lagen sitzen, wie in Abb.9 erkennbar. Beim Ablösen der Verpackungsstreifen
dehnen sich die Lagen im allgemeinen in geringem Maße.
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I: m mit dieser Anordnung alle Lagen zu strecken, genügt es, eines
der Bretter festzuhalten und an dem anderen so lange zu ziehen, bis die gewünschte
Länge erreicht ist. Es empfiehlt sich, während der Dehnung zu schütteln. Wenn die
Zellstofflagen die gewünschte Länge erhalten haben, kann man die Bretter abschneiden.
Mit dieser Einrichtung kann man eine wirksame Erzeugung größerer Mengen durchführen.