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Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Bauteilen mit einer
Stützschicht aus einem Zellen-Gitterwerk
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Bauteilen mit einer
Stützschicht aus einem Zellen-Gitterwerk, das durch das Auseinanderziehen eines Stapels aus aufeinandergeschichtetem und entsprechend miteinander verleimten Blattmaterial, wie Papier, Metallfolie od. dgl., entstanden ist und bei dem die beiden Aussenblätter an Leisten angeklebt und mittels dieser Leisten auseinandergezogen werden.
Verwendet man beispielsweise aufeinandergestapelte Streifen, bei denen die in Abständen angebrachte Verleimung mit dem darunterliegenden Streifen gegentiber der in Abständen angebrachten Verleimung mit dem darüberliegenden Streifen versetzt ist, so entsteht beim Auseinanderziehen ein honigwabenartiges Zellengebilde. Die Breite der den Stapel bildenden Streifen ist gleich der Dicke der späteren Stützschicht. Man kann auf eine oder beide Seiten dieser Stützschicht eine Deckschicht aufbringen, insbesondere aufkleben, und erhält dadurch einen vielseitig verwendbaren Bauteil, der in seinen verschiedenen Ausgestaltungen als Tür, Tischplatte, Tragplatte usw. dienen kann.
Da das streifenförmige Blattmaterial zunächst im glatten, gestreckten Zustand vorliegt und ausserdem eine gewisse Eigenelastizität besitzt, federt das auseinandergezogene Gitterwerk sofort in seine ursprüngliche Stapelform zurück, wenn es im ausgezogenen Zustand nicht fixiert wird. Um diese Fixierung sicherzustellen, hat man nach dem Auseinanderziehen die Leisten durch geeignete Mittel, z. B. entsprechende Streben od. dgl., in ihrer gegenseitigen Lage festgelegt. Besonders einfach lässt sich dies bei Bauteilen mit Rahmen, z. B. einer Tür, bewerkstelligen, u. zw. dadurch, dass zwei einander gegenüberliegende Rahmenteile als Leisten dienen. Wenn man mittels dieser Rahmenteile das Gitterwerk auseinandergezogen hat, kann man diese Rahmenteile mittels der beiden restlichen Rahmenteile im Abstand voneinander halten.
Bei der Herstellung solcher Bauteile ergibt sich nun der Übelstand, dass sich beim Auseinanderziehen des Stapels die Zellen nicht öffnen und daher eine Verkürzung der Stapellänge eintritt. Dieser Verkürzung können die Aussenblätter des Stapels nicht folgen, weil sie an den Leisten im gestreckten Zustand befestigt sind. Deshalb stehen die Enden dieser Aussenblätter über die Enden der Leiste vor. Sie können jedoch leicht um 900 umgelegt werden. Die hiebei auftretende Verformung des im übrigen sehr gleich- mässigenGitterwerkes ist im allgemeinen nicht sichtbar, weil das Gitterwerk mit Deckschichten versehen wird.
Da die Aussenblätter in gestreckter Lage gehalten werden, können sich auch die daran anschliessenden Zellen nicht voll öffnen. Es entsteht ein verhältnismässig grosser Bereich nicht voll geöffneter Zellen, der es erforderlich macht, mehr Blattmaterial im Stapel aufeinander zu schichten als es für ein gleichgrosses Gitterwerk notwendig wäre, wenn sämtliche Zellen sich voll öffnen könnten.
Gemäss der Erfindung kann nun der Bereich nichtgeöffneter Zellen dadurch wesentlich verkleinert oder sogar ganz zum Verschwinden gebracht werden, wenn im Bereich der angeklebten Leisten einige Trennwände zwischen aneinandergrenzenden Zellen durchgeschnitten werden. Insbesondere kann bei dem unter jedem Aussenblatt liegenden Blatt des Stapels, vorzugsweise symmetrisch von der Mitte ausgehend, jede zweite Trennwand durchgeschnitten werden.
Der Gedanke, Trennwände durchzuschneiden, lässt sich noch dahingehend erweitern, dass derartige
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Schnitte im Bereich derjenigen Elemente des fertigen Bauteiles vorgenommen werden, die eine freie Ausbildung der Zellen hindern. Hiezu gehören beispielsweise bei einer Tür die in den Raum der Zwischenschicht hineinragenden Verstärkungen für das Schloss und für die Beschläge.
In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung an Hand von in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Dabei zeigen Fig. l einen Blattstapel mit beidseitig angeleimten Leisten, Fig. 2 den auseinandergezogenen Stapel in Anwendung auf die Herstellung einer Tür, Fig. 3 in einem Ausschnitt die Ausbildung von Zellen mit aufgeschnittener Trennwand, Fig. 4 einen Ausschnitt aus einem Gitterwerk mit einem kleineren Bereich nichtgeöffneter Zellen und Fig. 5 eine gemäss der Erfindung hergestellte Tischplatte im Längsschnitt.
In Fig. 1 ist ein üblicher Blattstapel 1 gezeigt, bei dem die einzelnen Blätter an mit Abstand über ihre Länge verteilten Klebestellen miteinander verbunden sind, und wobei die Klebestellen auf der einen Seite des Blattes gegenüber denjenigen auf der andern Seite des Blattes versetzt angeordnet sind. Die beiden Aussenblätter 2 und 3 des Stapels sind mit Leisten 4. und 5 verklebt, was beispielsweise in einer Klebepresse leicht bewerkstelligt werden kann. Die Länge der Leisten 4 und 5 entspricht der Breite des ausgezogenen Gitterwerkes, so dass im nicht ausgezogenen Zustand des Stapels dessen Enden 6 über die Leisten herausragen.
Soll ein Bauteil mit Rahmen hergestellt werden, so können die Leisten 4 und 5 gleichzeitig als Querrahmenteile dienen, wie es in Fig. 2 veranschaulicht ist. Hienach wird das Gitterwerk mittels der Leisten 4 und 5 auseinandergezogen und durch Anbringen der Seitenpfosten oder Längsrahmenteile 7 und 8 in diesem ausgezogenen Zustand fixiert. Der weitaus grösste Teil 9 des Gitterwerkes zeigt vollgeöffnete Waben, während in einem kleineren Bereich 10 nahe der Leisten 4 und 5 die Waben nicht vollgeöffnet sind. Über den grössten Teil seiner Länge hat das Gitterwerk eine Breiteaverldirzung erfahren. Der Rand 11 passt sich genau der Füllöffnung des Rahmens an.
Der an den Aussenseiten noch seitlich überstehende Teil des Git- terwerkes lässt sich leicht nach innen umlegen, wie es in Fig. 2 am unteren Rand des Gitterwerkes gezeigt ist.
Das Gitterwerk muss in bestimmten Fällen auch noch eine weitere Verzerrung erfahren, beispielsweise, wenn an dem Rahmenteil 7 Verstärkungsansätze 12 für die Türbeschläge bzw. am Rahmenteil 8 ein Verstärkungsansatz 13 für das Türschloss vorgesehen sind. Derartige Verzerrungen des Gitters stören aber nicht, weil sie später infolge der zu beiden Seiten aufgeleimten Deckschichten, z. B. aus Sperrholz, nicht sichtbar sind.
Übermässige Verzerrungen des Wabengitters, verbunden mit nicht vollgeöffneten Zellen und deshalb mit erhöhtem Verbrauch an Blattmaterial, lassen sich durch das Aufschneiden einzelner Trennwände 14 zwischen benachbarten Zellen verhindern ; zumindest lassen sich die damit verbundenen Nachteile herabsetzen. Beispielsweise kann man, wie in Fig. 3 veranschaulicht, bei dem unter dem Aussenblatt 2 des Stapels liegenden Blatt einzelne Trennwände 14'aufschneiden, wodurch sich bereits eine wesentliche Verminderung des Bereiches nicht vollgeöffneter Zellen, verglichen mit demjenigen in Fig. 2, ergibt. In Fig. 4 befinden sich die nicht vollgeöffneten Zellen im Bereich 15, während der Bereich 16 nur vollgeöffnete Zellen aufweist.
Sieht man nicht nur im zweicen Blatt von aussen, sondern auch in wenigen darunter liegenden Blättern noch einige Trennschnitte vor, so kann man erreichen, dass eine volle Öffnung der Zellen bereits in unmittelbarer Nähe der Leisten 4 und 5 erfolgt, so dass kein Materialmehrverbrauch eintritt.
In ähnlicher Weise kann man durch Trennschnitte eine Anpassung des Zellengitters an die Verstärkungseinsätze 12 und 13 vornehmen. Hiebei ist besonders zu beachten, dass man die entsprechenden Teile des Zellengitters nicht etwa vollständig herausschneiden. darf, weil sich sonst eine ungewollte Verzerrung des unter Zug stehenden Wabengitters ergibt.
In Fig. 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Eine Blechplatte 17 besitzt einen umgebogenen Rand 18. Mittels der Leisten 19 ist das Wabengitter 20 auseinandergezogen worden, worauf die Leisten 19 an dem umgebogenen Rand 18 der Blechplatte durch Leimen, Verschrauben od. dgl. befestigt worden sind. Die noch freibleibende Öffnung an der Unterseite ist mittels einer Deckschicht 21 abgeschlossen. Gegebenenfalls findet auch noch eine Verleimung zwischen dem Blech und der Wabenstützschicht statt.
Als Material für das Wabengitter kommen die verschiedensten Werkstoffe in Frage, beispielsweise Papier, Pappe, Gewebe, Kunststoff usw. Die Herstellung der Stapel kann auf beliebige Weise erfolgen. Besonders bevorzugt wird das Aufeinanderschichten von grösseren Blättern oder Bahnen, auf welche beim Schichten parallele Klebestreifen aufgebracht werden. Ist ein Blattstapel gewünschter Höhe erreicht, schneidet man Stapel mit einer Breite ab, welche der Dicke der Zellenstützschicht entspricht. Wann die
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Trennschnitte angebracht werden, spielt für das vorliegende Verfahren keine Rolle ; sie können bereits vor dem Aufeinanderschichten des Stapels vorhanden sein, sie können aber auch erst nach dem Auseinanderziehen des Gitterwerkes angebracht werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Bauteilen mit einer Stützschicht aus einem Zellen-Gitterwerk, das durch das Auseinanderziehen eines Stapels aus aufeinandergeschichtetem und entsprechend miteinander verleimten Blattmaterial, wie Papier, Metallfolie od. dgl. entstanden ist und bei dem die beiden Aussenblätter des Stapels an Leisten angeklebt und mittels dieser Leisten auseinandergezogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich dieser Leisten einige Trennwände zwischen aneinandergrenzenden Zellen durchgeschnitten werden.