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Vorrichtung zum Einfüllen von Früchten in Behälter Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung, die zum Einfüllen von Früchten, beispielsweise Obst oder
Zwiebel- und Knollengewächse u. dgl., in einen Behälter dient. Bei der Behandlung
derartiger Früchte, z. B. bei der Sortierung oder Verpackung, muß man berücksichtigen,
daß die Früchte hierbei leicht beschädigt und dadurch in ihrem Wert erheblich gemindert
werden können. So wird, wenn ein Apfel oder eine Birne über eine gewisse Höhe herabfällt,
die größer ist als deren Längsachse, der Fall leicht eine Beschädigung herbeiführen,
durch die beispielsweise überreife oder angefaulte Stellen an den Früchten entstehen.
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Die Füllung eines Behälters, beispielsweise einer Kiste, mit derartigen
Früchten muß deshalb mit größter Sorgfalt erfolgen und geschieht aus diesem Grunde
meistens in Handarbeit, was zeitraubend und kostspielig ist. Besonders bei der Verpackung
großer Mengen von maschinell sortierten Früchten in Kisten wird dies als erheblicher
Nachteil empfunden, da man die zugeführten Früchte nicht ohne weiteres in die Kisten
hineinfallen lassen darf.
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Man hat bereits auf verschiedenen Wegen versucht, die Gefahren einer
Beschädigung der Früchte beim Füllen oder Verpacken auszuschalten.
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Unter anderem sind zum Umfüllen von Obst in Harasse mattenartige
gepolsterte Einsätze bekannt, die mit Obst gefüllt und in den Harass entleert werden.
Aus diesen Einsätzen muß das Obst aber über eine gewisse Höhe frei fallen, wodurch
die Früchte, wie erwähnt, leicht beschädigt werden können. Auch erfolgt hierbei
der Entleerungsvorgang von Hand, was zeitraubend und teuer ist.
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Bekannt sind ferner Vorrichtungen zum Füllen von Behältern mit empfindlichen
Gegenständen, beispielsweise Früchten, die zwecks Vermeidung eines Falles dieser
Gegenstände mit einem beweglichen Boden versehen sind, der sich unter dem Gewicht
der darauf aufgelagerten Früchte entgegen der Wirkung einer Druckfeder in Richtung
seiner Endlage bewegt.
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Ein weiteres bekanntes Gerät besteht aus einer starren, schräg in
den zu füllenden Harass zu stellenden Unterlage, die auf ihrer oberen Seite eine
Polsterung aufweist, auf welche die Früchte beim Füllen auffallen; letztere rollen
dann längs der Unterlage abwärts und stoßen hierbei gegeneinander und gegen die
Wände des Harass, wobei ebenfalls eine Beschädigung der Früchte eintreten kann.
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Schließlich hat man auch schon bei Zigarettenmaschinen Schragenfüllvorrichtungen
verwendet, die aus einem über einen offenen Schragen gespannten
Band bestehen, das
an seinen Enden derart nachgiebig festgehalten wird, daß es sich entsprechend der
Zahl der angelieferten Zigaretten allmählich nach unten ausweitet, bis der Innenraum
des Schragens vollständig gefüllt ist. Für jeden Schragen ist dabei ein besonderes
Band erforderlich, daß erst nach dem Ausladen des Schragens wieder zur Verfügung
steht.
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Bei der großen Zahl von Behältern, die zum Einfüllen von Früchten
verwendet werden, würde es sich wirtschaftlich nicht lohnen, für jeden Behälter
ein neues Band zu verwenden.
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Von den verschiedenen bekannten Vorrichtungen zum Einfüllen von Früchten
in Behälter unterscheidet sich jene nach der Erfindung vor allem dadurch, daß die
Früchte überhaupt nicht fallen, sondern auf eine Auffangvorrichtung rollen, die
aus einem heb-und senkbaren Rahmen mit daran gelagerten, um gegenüberliegende waagerechte
Wellen schwenkbaren kammförmigen Gliedern besteht, deren Zinken sich übergreifen
und jeweils in den gegenseitigen Zwischenräumen bewegbar sind, wobei diese Glieder
mit einer Abstützvorrichtung derart verbunden und an dieser geführt sind, daß entsprechend
der anwachsenden Belastung durch die zugeführten Früchte diese Glieder gleichmäßig
in Richtung des Behälterbodens bis in eine senkrechte Stellung schwenkbar und in
dieser Lage aus dem Behälter ohne Widerstand herausziehbar sind.
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Die Früchte werden hierbei festgehalten und allmählich in einen sich
vergrößernden Raum eingeführt, wobei die als erste angelieferten Früchte von der
Auffangvorrichtung erst freigegeben werden, nachdem sie auf oder bei dem Boden des
Behälters angelangt sind. Die Füllung vollzieht sich hierbei kontinuierlich in sehr
schonender Weise und vollkommen selbsttätig. Dieses Verfahren eignet sich daher
besonders zur Verwendung bei Sortiermaschinen, wobei eine Person leicht mehrere
Vorrichtungen überwachen kann.
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Damit die Auffangvorrichtung nach vollständiger Füllung des Behälters
entfernt und über einem anderen zu füllenden Behälter angeordnet werden kann, ist
sie, wie schon erwähnt, so ausgebildet, daß sie in senkrechter Richtung anhebbar
ist.
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Die Abstützvorrichtung umfaßt zweckmäßig ein senkrecht bewegbares,
unter Belastung einer Feder stehendes Schiebestück, welches mit einander gegenüberliegenden,
seitlich herausragenden Führungsschienen versehen ist, die an ihren freien Enden
senkrechte Führungsstücke aufweisen, an denen je ein mit den Wellen der kammförmigen
Glieder verbundener Schwenkarm geführt ist.
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Die Schwenkung der kammartigen Glieder bis in die senkrechte Stellung
geschieht gleichmäßig unter der zunehmenden Belastung durch die zugeführten Früchte,
weil die Rückstellfedern eine Abstützvorrichtung bilden. Vorteilhaft sollen diese
Glieder in jedem Augenblick in gleichem Maße gegeneinander schwenken. Dies wird
erreicht durch die erwähnte Anordnung eines unter Federbelastung senkrecht bewegbaren
Schiebestückes mit seitlichen Führungsschienen, die an ihren freien Enden senkrecht
abgebogen sind und mit Schwenkarmen zusammenarbeiten, welche auf den Wellen der
kammartigen Glieder angeordnet sind.
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Mit einem derartigen als Abstützvorrichtung arbeitenden Schiebestück
wird nicht nur erreicht, daß die kammförmigen Glieder in jedem Augenblick in gleichem
Ausmaß gegeneinander verschwenkt werden, sondern auch, daß die senkrecht gebogenen
freien Enden der Führungsschienen die kammförmigen Glieder in ihrer senkrechten
Stellung halten, nachdem diese Stellung erreicht worden ist; in dieser Stellung
sind sie von der Federbelastung des Schiebestückes entlastet, so daß beim Aufheben
der kammförmigen Glieder die Zinken die eingefüllten Früchte nicht beschädigen können.
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Weitere zweckmäßige Einzelheiten der Vorrichtung nach der Erfindung
sind in den am Schluß der Beschreibung noch aufgeführten Unteransprüchen enthalten.
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Die Erfindung wird erläutert an Hand der Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt. Hierbei werden noch andere vorteilhaft
anzuwendende Einzelheiten hervorgehoben werden.
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Fig. 1 zeigt perspektivisch eine Vorrichtung nach der Erfindung mit
einer mit Obst zu füllenden Kiste; Fig. 2, 3 und 4 zeigen in skizzenhafter Darstellung
eine Vorderansicht der Vorrichtung nach Fig. 1, wobei die verschiedenen Stellungen,
die die beweglichen Teile der Vorrichtung nacheinander einnehmen, dargestellt sind;
Fig. 5 zeigt in skizzenhafter Darstellung einen Querschnitt einer Abwandlung der
Vorrichtung nach Fig. 1.
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In Fig. 1 ist ein Gestell 1 dargestellt, das aus vier rohrförmigen,
an ihren unteren und oberen Seiten durch Verbindungsstangen verbundenen Beinen 2,
3, 4 und 5 aufgebaut ist. Die auf der unteren Seite liegenden Verbindungsstangen
sind mit den Ziffern 6, 7, 8 und 9 und die in der Figur ersichtlichen Stangen auf
der oberen Seite sind mit 6', 7', 8' bezeichnet. Im Gestell 1 ist in ungefähr der
halben Höhe der Beine 2, 3, 4 und 5 ein Träger 10 vorgesehen, der aus den Stäben
11, 12 und den Streifen 13, 14 gebildet ist.
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Auf dem Träger 10 sind Führungen 15 und 16 vorgesehen, zwischen denen
eine Obstkiste 17 eingeschoben und gehalten werden kann.
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Das Gestell 1 trägt einen Tragrahmen 19, der mit in den rohrförmigen
Beinen 2, 3, 4 und 5 gleitenden Führungsstangen versehen ist. Die in Fig. 1 ersichtliche
Führungsstange in dem Bein 5 ist mit der Ziffer 18 bezeichnet. Der Tragrahmen besteht
aus den Trägern 20, 21, 22 und 23, an denen die Führungsstangen mit Hilfe der Muttern
24, 25, 26 und 27 befestigt sind.
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Im Tragrahmen 19 lagern drehbar und gleichlaufend mit den Trägern
20 und 22 zwei mit einer Reihe von Zinken 28 und 29 versehene Wellen 30 und 31.
Die Zinken 28 auf der Welle 30 sind hinsichtlich der Zinken 29 der Welle 31 versetzt
angeordnet. Die Zinken 28 und 29 weisen Knickungen 32 bzw. 33 auf, so daß sie in
der einander zugewandten Stellung (wie in Fig. 1 dargestellt) eine Rinne bilden.
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Die Zinken 28 und 29 werden in dieser Ausgangsstellung von Rückstellfedern
34 und 35 gehalten, die auf den Wellen 30 bzw. 31 vorgesehen sind. Die Enden der
Wellen 30 und 31, die beim Träger 23 aus dem Tragrahmen 19 herausragen, sind mittels
der Muttern 38 und 39 mit Schwenkarmen 36 und 37 fest verbunden. Die Schwenkarme
36 und 37 sind an ihren freien Enden mit Rollen 40 und 41 versehen.
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Die Rollen 40 und 41 stützen sich auf Führungsschienen 42 und 43 einer
Abstützvorrichtung 44, die mit Hilfe eines Schiebestücks 45 längs einer Leitstange
46 verschoben werden kann. Die Leitstange 46 ist einerseits mit einer Stütze 47
auf der Verbindungsstange 6' und andererseits mit einer Stütze 48 auf der Stange
12 verbunden. Das Schiebestück 45 ist durch eine nachstellbare Zugfeder 49 an der
Stütze 47 gehalten.
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Die Führungsschienen 42 und 43 sind an ihren Enden mit senkrechten
Führungsstücken 50 und 51 versehen, die von einem an dem Schiebestück 45 befestigten
Streifen 52 abgestützt werden. Einer Verdrehung der Abstützvorrichtung 44 um die
von der Leitstange 46 gebildete senkrechte Achse wird vorgebeugt durch eine an den
Beinen 2 und 3 befestigte Stange 53, gegen die sich die Führungsstücke 50 und 51
lehnen.
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Der Tragrahmen 19 ist in senkrechter Richtung verstellbar mittels
eines mit dem Fuß zu betätigenden bügelförmigen Fußhebels 54, der mittels je eines
Bolzens 55 auf den Beinen 4 und 5 gelagert ist. Der Hebel 54 ist über Hubstangen
56 und 57 mit den Trägern 20 und 22 des Tragrahmens 19 verbunden.
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Im Hebel 54 und in den Hubstangen 56 und 57 sind zur Einstellung
der Hubhöhe des Tragrahmens 19 Verstellöcher 58 bzw. 59 vorgesehen.
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Die Wirkung der Einrichtung nach Fig. 1 ist folgendermaßen. Nachdem
eine Obstkiste 17 in der oben beschriebenen Weise auf den Träger 10 gestellt ist,
werden die in der Obstkiste zu verpackenden Früchte
auf den Zinken
28 und 29 zugeführt, was dadurch erleichtert wird, daß diese Zinken eine Rinne bilden.
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Dem Gewicht der Früchte zufolge drehen sich die Zinken 28 und 29
in Richtung des Bodens der Kiste 17, wobei die Abstützvorrichtung 44 dafür sorgt,
daß die Wellen 30 und 31 gleichmäßig und in demselben Ausmaß hinsichtlich einander
sich drehen. Die Schwenkarme 36 und 37 drücken die Führungsschienen 42 und 43 der
Zugkraft der Feder 49 entgegen abwärts, und die zugeführten Früchte werden allmählich
und in schonender Weise in die Kiste gesenkt. Vorzugsweise besitzen die Zinken 28
und 29 eine derartige Länge, daß sie in ihrer senkrechten Stellung bis nahe an den
Boden der Kiste 17 herabreichen, so daß die zugeführten Früchte möglichst lange
von den Zinken 28 und 29 festgehalten werden.
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In den Fig. 2, 3 und 4 sind die verschiedenen Stellungen, die die
beweglichen Teile der Vorrichtung nacheinander einnehmen, skizzenhaft dargestellt.
In diesen Figuren sind die der Fig. 1 entsprechenden Teile mit denselben Bezeichnungen,
denen der Buchstabe a hinzugefügt ist, angegeben.
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Fig. 2 zeigt eine Zwischenstellung. Hierbei sind die Zinken 28 a
und 29 a unter dem Gewicht der Früchte 60 aus ihrer Anfangsstellung in der Richtung
des Kistenbodens 17 a gedreht und ist die Abstützvorrichtung 44 a von den Schwenkarmen
36a und 37 a heruntergedrückt. In Fig. 3 sind die Zinken 28 a und 29 a in die senkrechte
Stellung übergeführt und stützen sich gegen die aufstehenden Wände der Kiste 17
a.
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Die Schwenkarme 36a und 37 a nehmen gleichfalls die senkrechte Lage
ein und stützen sich mit ihren Rollen 40a und 41 a gegen die senkrechten Führungsstücke
50 a und 51 a der inzwischen, nachdem die Rollen 40a und 41 a die Führungsschienen
42a und 43 a verlassen haben, emporgekommenen Abstützvorrichtung. In dieser Lage
stehen die Arme 36 a und 37 a nicht mehr unter Einwirkung der Zugfeder49 (Fig. 1),
so daß, wenn der Rahmen 19 a gehoben wird, die Zinken 28 a und 29 a die Früchte
nicht beschädigen werden.
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Fig. 4 zeigt die Endlage der Vorrichtung, in welcher die gefüllte
Kiste 17 a entfernt werden kann. In dieser Lage ist der Tragrahmen 19a gehoben,
und die Zinken 28a und 29 a haben wieder die einander zugewandte Stellung unter
dem Einfluß der Rückstellfedern34 und 35 (Fig. 1) eingenommen, nachdem die Rollen
40a und 41 a die senkrechten Führungsstücke 50a und 51 a verlassen haben.
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Nach dem Entfernen der gefüllten und dem Einschieben einer leeren
Kiste in das Gestell 1 wird der Tragrahmen wieder abwärts verstellt, worauf die
neue Kiste in der oben beschriebenen Weise gefüllt werden kann.
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Fig. 5 zeigt in skizzenhafter Darstellung einen Querschnitt einer
abgewandelten Vorrichtung nach Fig. 1 mit einem dem Gestell 1 entsprechenden Gestel
61. Auf dieses Gestell 61 ist eine Obstkiste 62 gestellt, während auf der oberen
Seite ein in senkrechter Richtung verstellbarer Träger 63 angeordnet ist. In diesem
Träger sind zwei mit Zinken 66 bzw.
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67 versehene Wellen 64 und 65 gelagert. Die Zinken 66 und 67 sind,
zwecks Vorbeugung der Beschädigung der zu verpackenden Früchte, umkleidet mit einem
weichen Stoff 68, wie z. B. Gummi. Die Umkleidung setzt sich fort über die freien
Enden der Zinken 66 und 67, so daß an den Enden ein biegsamer Ansatz 69 bzw. 70
entsteht. Die Länge der
Zinken 66 und 67 ist derartig gewählt, daß das untere Ende
in der senkrechten Stellung der Zinken (Fig. 5) bis nahe an den Boden 71 der Kiste
62 herabreicht und die biegsamen Ansätze 69 und 70 sich am Boden umbiegen, wodurch
es unmöglich wird, daß kleine Früchte an die hintere Seite der Zinken gelangen.
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Weiter sind bei dieser Ausführungsform die Zinken 66 und 67 auf ihrer
oberen Seite abgedeckt durch Stoßpolster 72 und 73, die aus Streifen aus weichem
Material, wie Schaumgummi oder Filz, hergestellt sind. Hierdurch wird eine noch
größere Sicherheit gegen eine Beschädigung der Früchte gewährleistet.
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Die Stoßpolster 72 und 73 sind an parallel zu den Wellen 64 und 65
laufenden Streifen 74 und 75 des Trägers befestigt und bedecken die Zinken 66 und
67 so weit, daß die durch die Zinken 66 und 67 in ihrer aufwärts gedrehten Stellung
gebildete Rinne durch diese Polster abgedeckt ist.