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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Gehäuse eines elektrischen Verbinders und betrifft im Spezielleren ein Verbindergehäuse, das eine Reduzierung von Verzug in einem Fall ermöglicht, in dem eine Abmessung in einer Breitenrichtung groß ist.
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Einschlägiger Stand der Technik
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Ein Verbindergehäuse, bei dem es sich um eine Komponente eines elektrischen Verbinders handelt, wird durch Spritzgießen eines elektrisch isolierenden Kunstharzmaterials hergestellt, wobei Verzug in einem Spritzgussprodukt aufgrund von Spannungen auftritt, die im Inneren des Formteils in Erscheinung treten. Beim Auftreten von Verzug an dem Verbindergehäuse kommt es zu Fehlersituationen, wie z.B. einer unzulänglichen Montagegenauigkeit an einem Chassis oder einer nicht möglichen Verbindung mit einem komplementären Verbindergehäuse.
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Zum Reduzieren von Verzug des Verbindergehäuses wurde der Vorschlag gemacht, die Dicke eines Wandbereichs, an dem der Verzug auftritt, im Vergleich zu anderen Bereichen zu erhöhen (Patentliteratur 1).
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Liste des Standes der Technik
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Patentliteratur
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Patentliteratur 1:
JP 2007-87874 A
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Technisches Problem
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Das Erhöhen der Dicke, wie es in der Patentliteratur 1 offenbart ist, ist ein wirksames Verfahren zum Reduzieren von Verzug des Verbindergehäuses; jedoch ist die Reduzierung des Verzugs durch Erhöhen der Dicke in Abhängigkeit von der Verwendung des Verbindergehäuses in manchen Fällen unzulänglich. Insbesondere in einem Fall, in dem das Verbindergehäuse eine große Abmessung in der Breitenrichtung aufweist und eine Mehrzahl von Verbindungsteilen aufweist, die mit komplementären elektrischen Verbindern (Verbindergehäusen) verbunden werden, ist ein Kompensieren des Verzugs schwierig.
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Schaffung eines Verbindergehäuses, das ein Reduzieren von Verzug auch dann ermöglicht, wenn das Verbindergehäuse eine große Abmessung in einer Breitenrichtung sowie eine Mehrzahl von Verbindungsteilen aufweist.
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Lösung des Problems
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Ein Verbindergehäuse gemäß der vorliegenden Erfindung beinhaltet einen Verbindungsbereich mit einer Mehrzahl von Verbindungshauben bzw. haubenartigen Verbindungselementen, die in einer Breitenrichtung auf einer Vorderseite angeordnet sind und dazu ausgebildet sind, mit einem komplementären Verbinder verbunden zu werden, sowie einen hinteren Konstruktionsbereich, der rückseitig von dem Verbindungsbereich angeordnet ist.
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Der hintere Konstruktionsbereich gemäß der vorliegenden Erfindung weist eigentliche Konstruktionsteile, die jeweils zwischen den beiden entsprechenden, einander benachbarten Verbindungshauben vorgesehen sind, sowie Aussparungen auf, die jeweils zwischen den beiden entsprechenden, einander benachbarten eigentlichen Konstruktionsteilen vorgesehen sind.
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Das Verbindergehäuse gemäß der vorliegenden Erfindung weist die eigentlichen Konstruktionsteile als den hinteren Konstruktionsbereich auf. Dadurch sind ein Volumen auf der Vorderseite sowie ein Volumen auf der Rückseite aneinander angenähert, und nach dem Spritzgießen an dem Verbindergehäuse auftretender Verzug wird vermindert.
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Weiterhin weist das Verbindergehäuse gemäß der vorliegenden Erfindung die Aussparungen zusätzlich zu den eigentlichen Konstruktionsteilen auf, um eine Kontraktionskraft eines Harzmaterials, das in einen Hohlraum einer Form eingespritzt wird, in einer zu einer Fließrichtung des Harzes rechtwinkligen Richtung auszugleichen. Dadurch wird das Auftreten von Verzug an dem Verbindergehäuse nach dem Spritzgießen vermindert.
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Bei dem Verbindergehäuse gemäß der vorliegenden Erfindung sind die mehreren Verbindungshauben des Verbindungsbereichs in der Breitenrichtung vorzugsweise symmetrisch angeordnet und sind die eigentlichen Konstruktionsteile und die Aussparungen des hinteren Konstruktionsbereichs in der Breitenrichtung vorzugsweise symmetrisch angeordnet.
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Bei dem Verbindergehäuse gemäß der vorliegenden Erfindung weisen die eigentlichen Konstruktionsteile vorzugsweise jeweils eine Mehrzahl von Entlastungsbereichen, die jeweils an einem vorderen Ende offen sind, auf, wobei sie vorzugsweise in einer punktsymmetrischen Formgebung ausgebildet sind.
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Dies ermöglicht ein weiteres Unterdrücken von nach dem Spritzgießen auftretendem Verzug.
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Bei dem Verbindergehäuse gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Reduzierung von Verzug, wobei es sich um eine Wirkung der vorliegenden Erfindung handelt, in einem Fall beachtlich, in dem der Verbindungsbereich und der hintere Konstruktionsbereich jeweils aus einem faserverstärkten Harzmaterial hergestellt sind.
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Bei dem Verbindergehäuse gemäß der vorliegenden Erfindung wird dann, wenn V1 ein von dem Verbindungsbereich eingenommenes Volumen darstellt und V2 ein von den hinteren Konstruktionsbereich eingenommenes Volumen darstellt, vorzugsweise ein Ausdruck V1:V2 = 1,0:1,0 bis 1,4:1,0 zur Reduzierung von Verzug erfüllt.
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Bei dem Verbindergehäuse gemäß der vorliegenden Erfindung werden die jeweiligen Konstruktionsteile von den beiden entsprechenden Verbindungshauben in einer Breitenrichtung y überlappt. Dies ist zur Reduzierung von Verzug bevorzugt.
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Vorteilhafte Wirkungen der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der an dem Verbindergehäuse nach dem Spritzgießen entstehende Verzug reduziert, und zwar aufgrund des ersten Merkmals, dass die eigentlichen Konstruktionsteile als hintere Konstruktionsbereich vorgesehen sind, um das Volumen auf der Vorderseite und das Volumen auf der Rückseite aneinander anzunähern, sowie des zweiten Merkmals, dass die Kontraktionskraft des in den Hohlraum der Form eingespritzten Harzmaterials in einer zu der Fließrichtung des Harzmaterials rechtwinkligen Richtung durch die Aussparungen gleichmäßig gemacht bzw. ausgeglichen wird, die zusätzlich zu den eigentlichen Konstruktionsteilen vorgesehen sind.
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Figurenliste
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In den Zeichnungen zeigen:
- [1] 1 eine Perspektivansicht unter Darstellung eines Verbindergehäuses gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- [2A bis 2C] 2A bis 2C jeweilige Darstellungen des Verbindergehäuses der 1, wobei 2A eine Draufsicht zeigt, 2B eine Frontansicht zeigt und 2C eine Ansicht von unten zeigt;
- [3A und 3B] 3A und 3B Darstellungen zur Erläuterung von Wirkungsweisen und Auswirkungen des Verbindergehäuses der 1, wobei 3A eine Draufsicht zeigt und 3B eine Darstellung eines Simulationsresultats eines Spritzgießvorgangs zeigt; und
- [4A und 4B] 4A und 4B Darstellungen zur Erläuterung von Wirkungsweisen und Auswirkungen eines Verbindergehäuses gemäß einem Vergleichsbeispiel, wobei 4A eine Draufsicht zeigt und 4B eine Darstellung eines Simulationsresultats eines Spritzgießvorgangs zeigt.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Ein Verbindergehäuse 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Begleitzeichnungen beschrieben.
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Bei dem Verbindergehäuse 1 handelt es sich um ein buchsenartiges Gehäuse, das eine Mehrzahl von nicht dargestellten Anschlüssen (so auch im Folgenden) enthält und durch Spritzgießen eines Harzmaterials in integraler Weise ausgebildet ist. Bei einem Harzmaterial zum Bilden des Verbindergehäuses 1 handelt es sich um ein optionales Material, wobei bei der vorliegenden Ausführungsform faserverstärkte Kunststoffe (FRP) verwendet werden.
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Wie in 1 und 2 dargestellt, beinhaltet das Verbindergehäuse 1 einen Verbindungsbereich 10, der zur Verbindung mit einem komplementären elektrischen Verbinder ausgebildet ist, einen die Anschlüsse haltenden Haltebereich 20 sowie eine Abdeckung 30, die die aus dem Haltebereich 20 heraus geführten Anschlüsse überdeckt. Das Auftreten von Verzug in dem Verbindergehäuse 1 wird durch Spezifizierung einer Konfiguration des Haltebereichs 20 unterdrückt. Wie durch eine abwechselnd in langen und kurzen Strichen dargestellte Linie B (Verzug B) in 3A dargestellt ist, tritt Verzug des Verbindergehäuses 1 in einer von vorne nach hinten verlaufenden Richtung x in einer derartigen Weise auf, dass ein zentraler Bereich des Verbindungsbereichs 10 in einer Breitenrichtung y vertieft wird und ein zentraler Bereich der Abdeckung 30 in der Breitenrichtung y gewölbt wird.
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Hierbei wird bei dem Verbindergehäuse 1 eine in 1 dargestellte x-Achsenrichtung auch als von vorne nach hinten verlaufende Richtung x bezeichnet, eine y-Achsenrichtung wird auch als Breitenrichtung bezeichnet und eine z-Achsenrichtung wird auch als Höhenrichtung z bezeichnet. In der von vorne nach hinten verlaufenden Richtung x ist die Seite, auf der sich der Verbindungsbereich 10 befindet und die Verbindung mit dem komplementären Verbinder hergestellt wird, als Vorderseite definiert, und die Seite, auf der sich die Abdeckung 30 befindet und die Anschlüsse herausgeführt sind, ist als Rückseite definiert.
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Wie in 1 und 2 dargestellt, beinhaltet der Verbindungsbereich 10 fünf Verbindungsteile, die in der Breitenrichtung y angeordnet sind, nämlich die Verbindungsteile 10A bis 10E. Die fünf Verbindungsteile sind mit gleichmäßigen Zwischenräumen in der Breitenrichtung y angeordnet, wobei das Verbindungsteil 10C im Zentrum angeordnet ist. Die Verbindungsteile 10A bis 10E weisen die gleiche Konstruktion und die gleichen Abmessungen auf.
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Die Verbindungsteile 10A bis 10E beinhalten jeweils eine viereckig-zylindrische Verbindungshaube bzw. Verbindungskappe 11 sowie einen Aufnahmeraum 13, der einen Raum von einer vor der Verbindungshaube 11 befindlichen Öffnung 12 bis zu dem Haltebereich 20 einnimmt.
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Wie in 1 und 2 dargestellt, beinhaltet der Haltebereich 20 Haltewände 21 und in den Haltewänden 21 vorgesehene Halteöffnungen 25. Die Anschlüsse sind im Presssitz in den entsprechenden Halteöffnungen 25 angebracht, so dass sie von den Haltewänden 21 gehalten sind.
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Die Haltewände 21 weisen jeweils eine derartige Dicke auf, dass eine ausreichende Presspassungszugabe gewährleistet ist, um einen im Presssitz angebrachten Kontakt (nicht dargestellt) zu halten, und beinhalten jeweils eine nach vorne gerichtete vordere Fläche sowie eine nach hinten gerichtete hintere Fläche. Die Halteöffnungen 25 sind jeweils derart vorgesehen, dass sie die vordere Fläche und die hintere Fläche der entsprechenden Haltewand 21 entsprechend der Position der zu haltenden Anschlüsse durchsetzen.
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Die mit den Halteöffnungen 25 versehenen Haltewände 21 sind entsprechend den Verbindungshauben 11 der jeweiligen Verbindungsteile 10A bis 10E vorgesehen.
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Weiterhin beinhaltet die Abdeckung 30, die mit der Rückseite des Haltebereichs 20 in Verbindung steht und einen Bereich der rückwärtigen Konstruktion bildet, eine obere Konstruktion 31 sowie eine linke Seitenwand 37 und eine rechte Seitenwand 38, die an beiden Seiten in der Breitenrichtung y mit der oberen Konstruktion 31 verbunden sind. Die von dem Haltebereich 20 nach hinten geführten Anschlüsse sind im Inneren der Abdeckung 30 angeordnet.
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Die obere Konstruktion 31 beinhaltet eine Mehrzahl von eigentlichen bzw. realen Konstruktionsteilen 32, die mit Zwischenräumen in der Breitenrichtung y vorgesehen sind, sowie Aussparungen 34, die jeweils zwischen den einander benachbarten eigentlichen Konstruktionsteilen 32 vorgesehen sind. Die eigentlichen Konstruktionsteile werden kollektiv als eigentliche Konstruktionsteile 32 bezeichnet sowie zur einzelnen Unterscheidung als eigentliche Konstruktionsteile 32A, 32B, 32C und 32D bezeichnet. Ferner werden die Aussparungen kollektiv als Aussparungen 34 bezeichnet sowie zur einzelnen Unterscheidung als Aussparungen 34A, 34B, 34C, 34D und 34E bezeichnet. Die eigentlichen Konstruktionsteile 32A, 32B, 32C und 32D sind in der Breitenrichtung y symmetrisch angeordnet.
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Die eigentlichen Konstruktionsteile 32 sind derart vorgesehen, dass ein Volumen des Harzmaterials, das die auf der Rückseite angeordnete Abdeckung 30 bildet, wobei der Haltebereich 20 als Grenze dient, an ein Volumen des Harzmaterials angenähert ist, das den auf der Vorderseite angeordneten Verbindungsbereich 10 bildet. Bei dem Verbindergehäuse 1 gemäß der vorliegenden Ausführungsform sind das Volumen des Verbindungsbereichs 10 und das Volumen der Abdeckung 30 ausgeglichen, um Verzug nach dem Spritzgießen zu reduzieren.
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Jedes der eigentlichen Konstruktionsteile 32 weist eine quaderförmige Formgebung auf, die sich von dem Haltebereich 20 nach hinten erstreckt, und beinhaltet vier Entlastungsbereiche 33 (Öffnungsteile) an einem vorderen Ende derselben. Die vier Entlastungsbereiche 33 weisen jeweils eine rechteckige Öffnung auf und sind in einer Gitterform angeordnet. Somit besitzt jedes der eigentlichen Konstruktionsteile 32 eine punktsymmetrische Oberfläche entlang einer y-z-Ebene in 1 sowie eine gleichmäßige Dicke um die Entlastungsbereiche 33 herum. Dadurch wird es möglich, Verformung der eigentlichen Konstruktionsteile 32 an sich aufgrund des Spritzgießvorgangs zu unterdrücken. Die vorliegende Erfindung soll jedoch massive eigentliche Konstruktionsteile 32 nicht ausschließen. Die Formgebung der eigentlichen Konstruktionsteile 32 unterliegt keinen Einschränkungen, solange die eigentlichen Konstruktionsteile 32 das Volumen relativ zu dem Verbindungsbereich 10 ins Gleichgewicht bringen können sowie aus dem Harzmaterial hergestellt werden können, aus dem das Verbindergehäuse 1 gebildet ist.
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Die Aussparungen 34 steuern den Fluss des geschmolzenen Harzmaterials, um das Auftreten von Verzug zu unterdrücken, wenn das Verbindergehäuse 1 durch Spritzgießen hergestellt wird, um dadurch das Auftreten von Verzug zu vermindern.
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Die Aussparungen 34 sind jeweils zwischen der linken Seitenwand 37 und dem eigentlichen Konstruktionsteil 32A, zwischen dem eigentlichen Konstruktionsteil 32A und dem eigentlichen Konstruktionsteil 32B, zwischen dem eigentlichen Konstruktionsteil 32B und dem eigentlichen Konstruktionsteil 32C, zwischen dem eigentlichen Konstruktionsteil 32C und dem eigentlichen Konstruktionsteil 32D sowie zwischen dem eigentlichen Konstruktionsteil 32D und der rechten Seitenwand 38 vorgesehen. Die Aussparungen 34 sind in der Breitenrichtung y symmetrisch angeordnet.
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Die Aussparungen 34 sind in einer Draufsicht entsprechend der Rückseite des Verbindungsbereichs 10 angeordnet. Mit anderen Worten ist die Aussparung 34A rückseitig von dem Verbindungsteil 10A angeordnet, die Aussparung 34B ist rückseitig von dem Verbindungsteil 10B angeordnet, die Aussparung 34C ist rückseitig von dem Verbindungsteil 10C angeordnet, die Aussparung 34D ist rückseitig von dem Verbindungsteil 10D angeordnet, und die Aussparung 34E ist rückseitig von dem Verbindungsteil 10E angeordnet.
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Die Aussparungen 34A, 34B, 34C, 34D und 34E sind jeweils in Bereichen untergebracht, die in der Breitenrichtung y in einer Draufsicht von den entsprechenden Verbindungsteilen 10A, 10B, 10C, 10D und 10E eingenommen werden. Als Ergebnis hiervon verlaufen virtuelle Linien der eigentlichen Konstruktionsteile 32, die von den beiden Seitenwänden in der Breitenrichtung y in Richtung nach vorne verlängert werden, durch die beiden einander benachbarten Verbindungsteile 10. Wie z.B. in 3A dargestellt ist, verlaufen bei dem eigentlichen Konstruktionsteil 32A virtuelle Linien L1 und L2, die von den beiden in der Breitenrichtung y gelegenen Seitenwänden in Richtung nach vorne verlängert sind, jeweils durch das Verbindungsteil 10A und das Verbindungsteil 10B (die Verbindungshaube 11) hindurch. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist die positionsmäßige Beziehung zwischen den eigentlichen Konstruktionsteilen 32 und dem Verbindungsbereich 10 als Überlappung von jedem der eigentlichen Konstruktionsteile 32 mit zwei entsprechenden Verbindungsteilen 10 (Verbindungshauben 11) in der Breitenrichtung y definiert. Beispielsweise wird das eigentliche Konstruktionsteil 32A von den entsprechenden Verbindungsteilen 10A und 10B in der Breitenrichtung y überlappt, und die übrigen eigentlichen Konstruktionsteile 32B, 32C und 32D werden in ähnlicher Weise ebenfalls von den entsprechenden Verbindungsteilen überlappt. Bei der vorliegenden Ausführungsform sind eine Überlappungsabmessung des eigentlichen Konstruktionsteils 32A mit dem Verbindungsteil 10A sowie eine Überlappungsabmessung des eigentlichen Konstruktionsteils 32A mit dem Verbindungsteil 10B miteinander identisch.
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Als nächstes werden Merkmale des Verbindergehäuses unter Bezugnahme auf 3 beschrieben.
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Das Verbindergehäuse 1 beinhaltet ein erstes Merkmal dahingehend, dass die eigentlichen Konstruktionsteile 32 derart vorgesehen sind, dass das Volumen der Vorderseite und das Volumen der Rückseite aneinander angenähert sind, sowie ein zweites Merkmal dahingehend, dass die Aussparungen 34 zwischen den eigentlichen Konstruktionsteilen 32 vorgesehen sind, um den Fluss des geschmolzenen Harzmaterials derart zu steuern, dass es kaum zum Entstehen von Verzug kommt. Das erste Merkmal trägt zur Reduzierung des Verzugs B (3A) bei. Das erste Merkmal sowie das zweite Merkmal werden nachfolgend in dieser Reihenfolge beschrieben.
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[Erstes Merkmal]
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Wenn das Verbindergehäuse 1 in den Verbindungsbereich 10 auf der Vorderseite und die Abdeckung 30 auf der Rückseite unterteilt wird, wobei der Haltebereich 20 als Grenze A dient, ist ein Verhältnis eines Volumens V1 des den Verbindungsbereich 10 bildenden faserverstärkten Kunststoffmaterials und eines Volumens V2 des die Abdeckung 30 bildenden faserverstärkten Kunststoffmaterials derart vorgegeben, dass V1:V2 = 1,2:1,0 beträgt. Wie bei einem später noch beschriebenen Vergleichsbeispiel erläutert wird, beinhaltet bei dem Verbindergehäuse 1 dieses Typs das Volumen des Verbindungsbereichs auf der Vorderseite üblicherweise das 1,5-fache oder mehr des Volumens der Abdeckung auf der Rückseite. Im Gegensatz dazu sind bei dem Verbindergehäuse 1 gemäß der vorliegenden Ausführungsform das Volumen auf der Vorderseite und das Volumen auf der Rückseite aneinander angenähert. Es sei erwähnt, dass das Verhältnis bei der vorliegenden Ausführungsform mit V1:V2 = 1,2:1,0 vorgegeben ist; jedoch kann das Auftreten von Verzug auch verhindert werden, wenn das Verhältnis innerhalb einer Spanne von V1:V2 = 1,0:1,0 bis 1,4:1,0 vorgegeben ist, wobei das Auftreten von Verzug noch weiter reduziert werden kann, wenn das Verhältnis innerhalb einer Spanne von V1:V2 = 1,0:1,0 bis 1,1:1,0 vorgegeben ist.
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Bei dem Verbindergehäuse 1 gemäß der vorliegenden Ausführungsform sind das Volumen auf der Vorderseite und das Volumen auf der Rückseite durch das Vorsehen der Mehrzahl von eigentlichen Konstruktionsteilen 32 an der Abdeckung 30 aneinander angenähert, und an dem Verbindergehäuse 1 nach dem Spritzgießen auftretender Verzug wird somit vermindert. Mit anderen Worten sind das Volumen auf der Vorderseite und das Volumen auf der Rückseite aneinander angenähert, so dass hierdurch verhindert wird, dass die Abdeckung 30 nach dem Spritzgießen durch den Verbindungsbereich 10 Zug ausgesetzt wird. Als Ergebnis hiervon lässt sich der Verzug B (3A) gering halten.
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Es bei erwähnt, dass die eigentlichen Konstruktionsteile 32 unter Berücksichtigung der Aussparungen 34 gebildet werden, die als zweites Merkmal vorgesehen sind.
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[Zweites Merkmal]
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Im Folgenden wird das zweite Merkmal beschrieben.
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Bei der Überprüfung anhand einer Simulation durch die Erfinder hat sich ergeben, dass beim Spritzgießen des faserverstärkten Kunststoffmaterials eine Kontraktionskraft des Harzmaterials, das in einen Hohlraum einer Form eingespritzt wird, in einer zu einer Fließrichtung des Harzmaterials rechtwinkligen Richtung groß ist (siehe 3B und 4B). Bei der vorliegenden Ausführungsform wird der Verzug B durch Ausgleichen der Kontraktionskraft reduziert.
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Wie in 3A dargestellt, sind bei dem Verbindergehäuse 1 die Aussparungen 34 benachbart den eigentlichen Konstruktionsteilen 32 vorgesehen. Wie in 3B dargestellt, ist bei Fokussierung auf das eigentliche Konstruktionsteil 32A das eigentliche Konstruktionsteil 32A sandwichartig zwischen der Aussparung 34A und der Aussparung 34B angeordnet.
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Es sei erwähnt, dass bei Herstellung des Verbindergehäuses 1 durch Spritzgießen ein Anguss G, durch den das Verstärkungsfasern enthaltende geschmolzene Harzmaterial in den Hohlraum der Form eingespritzt wird, an jedem der beiden Enden in der Breitenrichtung y vorgesehen ist, wie dies an einer Position dargestellt ist, die in 3B durch einen Umriss dargestellten Pfeil veranschaulicht ist, wobei das Harzmaterial in der Pfeilrichtung eingespritzt wird. Es sei erwähnt, dass in 3B nur der Anguss G auf einer Seite dargestellt ist.
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Ein Fließzustand sowie eine Kontraktion nach dem Spritzgießen des geschmolzenen Harzmaterials um das eigentliche Konstruktionsteil 32A herum lassen sich wie folgt veranschaulichen.
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Als erstes fließt in einer Region von dem Verbindungsteil 10A zu dem Verbindungsteil 10B, wie durch einen Pfeil F1 veranschaulicht, das geschmolzene Harzmaterial derart, dass es sich in der Mitte zwischen dem Verbindungsteil 10A und dem Verbindungsteil 10B in Richtung nach hinten wölbt. In Abhängigkeit von der Strömung F1 kommt es zu einer Nachschwindung C auf der Innenseite der Strömung F1 (der durch schwarze Dreiecke dargestellten Seite), wie dies durch die schwarzen Dreiecke veranschaulicht ist.
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In einer Region zwischen dem Verbindungsteil 10A und dem eigentlichen Konstruktionsteil 32A bildet das geschmolzene Harzmaterial dann eine Strömung F2 entlang einer Ecke der Aussparung 34A auf der Seite des eigentlichen Konstruktionsteils 32A, wie dies durch einen Pfeil F2 veranschaulicht ist. Entsprechend der Strömung F2 tritt die Nachschwindung C auf einer Innenseite der Strömung F2 auf.
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In einer Region zwischen dem eigentlichen Konstruktionsteil 32A und dem Verbindungsteil 10B bildet das geschmolzene Harzmaterial dann eine Strömung F3 entlang einer Ecke der Aussparung 34A auf der Seite des eigentlichen Konstruktionsteils 32A, wie dies durch einen Pfeil F3 dargestellt ist. Entsprechend der Strömung F3 tritt die Nachschwindung C auf der Innenseite der Strömung F2 auf.
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Wie vorstehend im Hinblick auf die Umgebung von einem eigentlichen Konstruktionsteil 32A beschrieben wurde, bewegen sich die Strömung F1, die Strömung F2 und die Strömung F3 in unterschiedlichen Richtungen voneinander weg, wobei hierdurch keine priorisierte Strömung in eine bestimmte Richtung zwischen dem Verbindungsteil 10A und dem Verbindungsteil 10B hervorgerufen wird. Betrachtet man diese Tatsache im Hinblick auf das Verbindergehäuse 1 insgesamt in der Breitenrichtung y, kann hierdurch der Verzug B unterdrückt werden.
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Es wird nun ein Verbindergehäuse 100 gemäß einem Vergleichsbeispiel unter Bezugnahme auf 4A betrachtet, das einen Verbindungsbereich 110, der zur Verbindung mit einem komplementären elektrischen Verbinder ausgebildet ist, einen Anschlüsse haltenden Haltebereich 120 sowie eine Abdeckung 130 aufweist, die die aus dem Haltebereich 120 herausgeführten Anschlüsse bedeckt. Der Verbindungsbereich 110 wird in ähnlicher Weise wie der Verbindungsbereich 10 gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt. Im Gegensatz dazu beinhaltet die Abdeckung 130 nicht die eigentlichen Konstruktionsteile 32 und die Aussparungen 34, sondern sie beinhaltet eine plattenartige obere Wand 131 sowie eine linke Seitenwand 132 und eine rechte Seitenwand 133, die sich beide von der oberen Wand 131 nach unten erstrecken.
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In einer Region zwischen einem Verbindungsteil 110A und einem Verbindungsteil 110B fließt das durch den Anguss G eingespritzte geschmolzene Harzmaterial derart, dass es sich in der Mitte zwischen dem Verbindungsteil 110A und dem Verbindungsteil 110B nach hinten wölbt, wie dies durch eine Strömung F dargestellt ist sowie durch einen Pfeil F veranschaulicht ist. Die Richtung der Strömung F wird in der von vorne nach hinten gehenden Richtung x im Grunde nicht verändert, während sie in ihrer Krümmung auf der Rückseite zunimmt. Das Verbindergehäuse 100 bildet somit eine Ausführung, bei dem Nachschwindung C nur auf einer Innenseite der Strömung F zwischen dem Verbindungsteil 110A und dem Verbindungsteil 110B auftritt. Betrachtet man diese Tatsache im Hinblick auf das Verbindergehäuse 1 insgesamt in der Breitenrichtung y, wird der Verzug B erhöht.
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Es hat sich bestätigt, dass das Verbindergehäuse 1 den Verzug B um 60 % im Vergleich zu dem Verbindergehäuse 100 reduzieren kann, wenn man das Auftreten von Verzug B zwischen dem Verbindergehäuse 1 gemäß der vorliegenden Ausführungsform und dem Verbindergehäuse 100 gemäß dem Vergleichsbeispiel miteinander vergleicht.
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Es sei erwähnt, dass das Verbindergehäuse 1 und das Verbindergehäuse 100 jeweils eine Abmessung in der Breitenrichtung y von ca. 200 mm aufweisen sowie die gleiche Formgebung und die gleichen Abmessungen besitzen, mit der Ausnahme, dass die Konstruktion der Abdeckung 30 und die Konstruktion der Abdeckung 130 voneinander verschieden sind.
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In der vorstehenden Beschreibung ist die bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben worden; die bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform erläuterten Konfigurationen können jedoch nach Wahl vorgenommen werden oder in geeigneter Weise modifiziert werden, ohne dass man den Umfang der vorliegenden Erfindung verlässt.
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Die vorliegende Ausführungsform beinhaltet die fünf haubenförmigen Verbindungsteile als Annahme; die Konfiguration ist jedoch lediglich exemplarischer Art, und die vorliegende Erfindung ist in umfassender Weise auch bei einem Verbindergehäuse anwendbar, das eine Mehrzahl von Verbindungsteilen aufweist. Die von der vorliegenden Erfindung erzielten Wirkungen sind jedoch bemerkenswert, da die Anzahl der Verbindungsteile groß ist und die Abmessung in der Breitenrichtung y groß ist sowie die Anwendung bei einem Verbindergehäuse mit drei oder mehr haubenförmigen Verbindungsteilen effektiv ist.
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Wie vorstehend beschrieben, sind bei dem Verbindergehäuse 1 die eigentlichen Konstruktionsteile 32A, 32B, 32C und 32D in der Breitenrichtung y symmetrisch angeordnet, und die Aussparungen 34A, 34B, 34C, 34D und 34E sind in der Breitenrichtung y symmetrisch angeordnet. Diese Konfiguration bildet die bevorzugte Ausführungsform hinsichtlich der Reduzierung von Verzug B; jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt. Die eigentlichen Konstruktionsteile und die Aussparungen können asymmetrisch angeordnet werden, solange das Volumen auf der Vorderseite und das Volumen auf der Rückseite aneinander angenähert sind und das geschmolzene Harzmaterial derart gesteuert wird, dass es nicht in die Richtung fließt, die den Verzug B in dem hinteren Konstruktionsbereich verursacht. Somit können die Formgebungen und die Abmessungen der Mehrzahl der eigentlichen Konstruktionsteile sowie der Mehrzahl von Aussparungen voneinander verschieden sein.
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Ferner wird bei dem Verbindergehäuse 1 jedes der eigentlichen Konstruktionsteile 32 von den beiden entsprechenden Verbindungsteilen 10 (Verbindungshauben 11) in der Breitenrichtung y überlappt. Diese Konfiguration bildet die bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, stellt jedoch kein die vorliegende Erfindung einschränkendes Element dar. Mit anderen Worten kann die vorliegende Erfindung die Wirkungsweise und die Auswirkungen des vorstehend beschriebenen zweiten Merkmals auch dann erzielen, wenn die jeweiligen eigentlichen Konstruktionsteile 32 nicht von den beiden entsprechenden Verbindungsteilen 10 in der Breitenrichtung y überlappt werden. Wie bei dem Verbindergehäuse 1 wird jedoch dann, wenn die jeweiligen eigentlichen Konstruktionsteile 32 von den beiden entsprechenden Verbindungsteilen 10 (Verbindungshauben 11) in der Breitenrichtung y überlappt werden, der Verzug B in wirksamer Weise eliminiert, da die durch die Strömung F1 hervorgerufene Kraft, die mit dem Verzug B in Beziehung steht, sowie die Kraft der Strömungen F2 und F3, die mit der Nachschwindung C in Beziehung steht, im Gleichgewicht stehen.
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Das Verbindergehäuse 1 ist in der vorstehenden Beschreibung aus faserverstärktem Kunststoffmaterial hergestellt; es kann jedoch auch ein Harzmaterial verwendet werden, das keine Verstärkungsfasern enthält.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verbindergehäuse
- 10, 10A, 10B, 10C, 10D, 10E
- Verbindungsbereich, Verbindungsteil
- 11
- Verbindungshaube
- 12
- Öffnung
- 13
- Aufnahmeraum
- 20
- Haltebereich
- 21
- Haltewand
- 25
- Halteöffnung
- 30
- Abdeckung
- 31
- obere Konstruktion
- 32, 32A, 32B, 32C, 32
- Deigentliches Konstruktionsteil
- 33
- Entlastungsbereich
- 34, 34A, 34B, 34C, 34D, 34E
- Aussparung
- 37
- linke Seitenwand
- 38
- rechte Seitenwand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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