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Die Erfindung betrifft Hebe- und Förderanlagen, insbesondere Rohrbandförderer.
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Aus dem derzeitigen Stand der Technik sind Rohrbandförderer bekannt (1) (Zeitschriften „Zement und dessen Anwendung“, Nr. 5-2011, Seite 119; Nr. 6-2014, Seite 55, „BMHR“ - 2012, Seite 6), in welchen ein konventionelles Mehrzweckförderband nach der Materialbeladung mittels spezieller Rolleinrichtungen in Rohrform gebracht und weiter im gerollten Zustand mit der für diese Bandförderer üblichen hohen Geschwindigkeit zu einer entfernten, in der Regel über sehr lange Strecke, Entladestelle gebracht wird, an der das Entrollen des Bandes in die übliche Muldenform und die nachfolgende Entladung erfolgt. Wesentliche Merkmale dieser Bandförderer, die mit den wesentlichen Merkmalen der vorliegenden Erfindung übereinstimmen, sind die, dass deren Förderband mit sehr großer Geschwindigkeit läuft, wodurch eine hohe Leistungsfähigkeit gewährleistet wird, und gleichzeitig können die Förderbänder in verschiedene Richtungen umlenken, sich dem Landschaftsverlauf anpassend und/oder Hindernisse umlaufend, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Ebene mit konstruktiv-sinnvollen Umlenkradien und Steigungs-/Neigungswinkeln, und durch die Rohrform des Förderbandes sind die Bandförderer auf dem größten Teil ihrer Länge durch einen sehr hohen Staubschutz gekennzeichnet.
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Jedoch ist ein Hauptnachteil typisch für alle Bandförderer mit dem Mehrzweckförderband ohne Ausnahme: Der maximale Steigungswinkel eines solchen Bandförderers kann 15-17° nicht übersteigen, und für feindisperse Schüttgüter liegt der maximale Steigungswinkel sogar darunter.
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Bekannt ist ein Rohrbandförderer zum Transport von grobstückigem Kalkstein (2), dessen maximaler Steigungswinkel 22,5° erreicht (Webseite der Fa. BEUMER, Deutschland, www.beumer.com, „Förderbandtechnik“).
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Ferner wird die Bandgeschwindigkeit eines Bandförderers begrenzt, der auf seiner Strecke Neigungsbereiche hat und feindisperse Materialien transportiert, da mit der Geschwindigkeitszunahme die dynamischen Beanspruchungen (Stöße) zunehmen, die in den Neigungsbereichen (mit einer Steigung oder Senkung) des Bandförderers unkontrollierbare Bewegungen des Förderguts verursachen, das einen geringen dynamischen Reibungswinkel rückwärts - gegen den Bandlauf bzw. vorwärts - mit dem Bandlauf aufweist, sodass es zu Unfällen mit Materialverschüttungen und Brüchen kommt Diese Faktoren schränken den Steigungswinkel des Bandförderers in Neigungsbereichen ein.
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Im derzeitigen Stand der Technik sind ebenfalls Steilbandförderer bekannt (3), die das Erreichen großer Steigungswinkel beim Transport von Schüttgütern bis hin zur Vertikalen durch den Einsatz eines Förderbandes für Sonderzwecke mit einer hochkomplexen Konstruktion ermöglichen (4) (Zeitschrift „Zement und dessen Anwendung“, Nr. 5-2012, Seite 67; Webseite der Fa. „KonveerSPb“, Russland, www.konveerspb.ru), wobei das Förderband geriffelte Kanten und Gummischaufeln aufweist, die einteilig mit einem Basisteil ausgebildet sind, als das ein flaches Band dient, das im Unterschied zu Mehrzweckbändern keine Muldenform annehmen kann. Auf vertikalen Strecken verwandeln diese Schaufeln den Förderer in eine Art Aufzug. Die wesentlichen Merkmale der Steilförderer, die der Erzielung des durch die vorliegende Erfindung gewährleisteten technischen Ergebnisses entgegen stehen, sind folgende: Unfähigkeit einer Richtungsänderung in der Horizontalebene , niedrige Bandgeschwindigkeit, geringe Beförderungsentfernung, wodurch ihr Einsatz auf kurzen Strecken, in der Regel im Inneren von Werkhallen bedingt ist, sowie die komplexe Konstruktion sowohl des Förderbandes als auch der Antriebs- und Spannstationen.
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Ausgehend von diesen Merkmalen kann der Steilbandförderer nicht als nächstliegender Stand der Technik angenommen werden.
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Der Rohrbandförderer mit dem Mehrzweckförderband, das zu einem biegsamen Rohr zusammengerollt werden kann, ist gemäß seinen Merkmalen am nächsten zur vorgeschlagenen Erfindung und wird daher als nächstliegender Stand der Technik angenommen.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines Rohrbandförderers , der mit Trennwänden versehen ist, die den Transport jeglicher Schüttgüter ermöglichen, sowohl von Stückgütern als auch von feindispersen Gütern unter jeglichen Steigungs-/Neigungswinkeln des Bandförderers bis hin zu vertikalen.
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Das technische Ergebnis der vorliegenden Erfindung wird in Bezug auf das Mehrzweckförderband dadurch erreicht, dass über die Gesamtlänge des Mehrzweckförderbandes auf seiner Arbeitsfläche im bestimmten, jedoch nicht unbedingt gleichen, Abstand zu einander Trennwände in Form von kreisförmigen Scheiben befestigt sind, wobei jede Scheibe wenigstens mit einer Halterung befestigt ist. Die Halterung jeder Scheibe ist wenigstens mit einer Vorrichtung versehen, die ein Ablenken oder ein Kippen der Scheibe unter Einwirkung des Gewichtes des Förderguts rückwärts gegen den Bandlauf, oder vorwärts mit dem Bandlauf bei großen Steigungs-/Neigungswinkeln des Bandförderers verhindert, jedoch ein Umkreisen der Trommel durch das Förderband nicht behindert. Nach der Materialbeladung und dem Zusammenrollen des Förderbandes zum Rohr werden die Scheiben vom Fördergurt dicht umfasst und bilden Trennwände, die das biegsame Förderrohr in einzelne luftdichte Kammern trennen, wodurch eine Vergrößerung des Neigungswinkels des Bandförderers bis hin zur Vertikalen ermöglicht wird.
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Auf den beigefügten Bildern und Zeichnungen sind folgende Abbildungen dargestellt:
- 1 - Konstruktions- und Funktionsprinzip eines Rohrbandförderers mit Mehrzweckförderband ohne Trennwände.
- 2 - Foto eines existierenden Rohrbandförderers zum Transport von grobstückigem Kalkstein mit Mehrzweckförderband ohne Trennwände; Förderbandleistung 650-850 Tonnen pro Stunde, Förderstrecke 750 m, Bandgeschwindigkeit 3,1 m/s, Durchmesser des zusammengerollten Förderbandes 350 mm, Höhenunterschied zwischen Belade- und Entladestelle 82 m, maximaler Steigungswinkel 22,5°.
- 3 - Aufbau eines Steilförderers.
- 4 - Konstruktion eines Spezialförderbandes für Steilförderer.
- 5, 6 - Materialbeladeeinheiten (Pos. 5) eines Rohrbandförderers mit Trennwänden und Mehrzweckförderband, welches noch nicht in Rohrform gebracht ist und die Muldenform hat. Gezeigt sind Trennwände (Pos. 1) als kreisförmige Scheiben mit daran befestigten Vorrichtungen (Pos. 2), die das Kippen verhindern und an dem Mehrzweckförderband befestigt sind (Pos. 3).
- 7 - Ansicht eines Rohrbandförderers auf einer Strecke, wo das Mehrzweckförderband (Pos. 3) zum Rohr zusammengerollt ist und unter einem großen Steigungswinkel läuft. Förderrichtung des Bandes ist nach rechts-oben. Die Rohrform des Förderbandes wird durch Mehrrollenlagerung gestützt (Pos. 4). Leertrum (unbeladen) des Förderbandes, der in der entgegengesetzten Richtung läuft, nach links-unten, bewusst nicht gezeigt.
- 8 - Längsschnitt des Rohrbandförderers im angegebenen Bereich. Gezeigt sind Trennwände (Pos. 1) mit Vorrichtungen (Pos. 2), die deren Kippen unter Einwirkung des Gewichtes des Förderguts (Pos. 5) verhindern, die umlaufend von dem zum Rohr zusammengerollten Mehrzweckförderband (Pos. 3) dicht umfasst sind, und dessen Rohrform wird durch Mehrrollenlagerung gestützt (Pos. 4). Der Leertrum ist bewusst nicht gezeigt.
- 9, 10 - Materialentladeeinheiten (Pos. 5) des Rohrbandförderers mit Trennwänden mit Mehrzweckförderband, welcher bereits aus der Rohrform in die Muldenform entrollt ist. Ebenfalls gezeigt sind Trennwände (Pos. 1), Vorrichtungen, die das Kippen (Pos. 2) verhindern, und ein Mehrzweckförderband (Pos. 3).
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Die Verwirklichung der Erfindung erfolgt wie folgt: Über die Gesamtlänge des Mehrzweckförderbandes werden auf seiner Arbeitsfläche im bestimmten, jedoch nicht unbedingt gleichen, Abstand zu einander Trennwände in Form von kreisförmigen Scheiben befestigt, wobei jede Scheibe wenigstens mit einer Halterung befestigt wird. Die Halterung jeder Scheibe ist wenigstens mit einer Vorrichtung versehen, die ein Ablenken oder ein Kippen der Scheibe unter Einwirkung des Gewichtes des Förderguts rückwärts gegen den Bandlauf, oder vorwärts mit dem Bandlauf bei großen Steigungs-/Neigungswinkeln des Bandförderers verhindert, jedoch ein Umkreisen der Trommeln durch das Förderband nicht behindert. Nach der Materialbeladung (5, 6) und dem Zusammenrollen des Förderbandes zum Rohr (7) werden die Scheiben dicht von dem Förderband umfasst und bilden Trennwände, die das biegsame Förderrohr in einzelne luftdichte Kammern trennen (8). Das ermöglicht die Vergrößerung des Neigungswinkels des Bandförderers bis hin zur Vertikalen, was keine Bandförderer mit Mehrzweckförderband einschließlich Rohrbandförderer erzielen können. Beim Annähern an die Entladestelle erfolgt das Entrollen des Bandes zurück in die Muldenform und das nachfolgende Entladen (9, 10).