DE112015001798B4

DE112015001798B4 - System und Verfahren zum Ausführen eines Schmierplans

Info

Publication number: DE112015001798B4
Application number: DE112015001798.4T
Authority: DE
Inventors: Guus Willems; Julien Meunier
Original assignee: SKF AB
Current assignee: SKF AB
Priority date: 2014-04-14
Filing date: 2015-04-14
Publication date: 2024-03-21
Anticipated expiration: 2035-04-15
Also published as: US20190368657A1; GB2525181A; GB201406637D0; DE112015001798T5; CN106233057B; US11306870B2; US10422475B2; CN106233057A; US20170030517A1; WO2015158728A1

Abstract

Verfahren zum Ausführen eines Schmierplans zum Schmieren mehrerer Maschinen (M1, M2, M3, M4) mit Schmiermittel, wobei jede Maschine eine oder mehrere Schmierstellen aufweist, wobei das Verfahren die Schritte aufweist:(i) Definieren eines Satzes von Anweisungen für den Schmierplan inklusive mindestens einer Reihe von vorgeschriebenen Schmiermittelvolumina V1, V2, ... Vn, die an eine entsprechende Reihe von Schmierstellen L1, L2, ... Lnabzugeben sind;(ii) Erzeugen eines Bilds von jeder Schmierstelle in der Reihe, wobei jedes erzeugte Bild (5) ein Foto der Maschine (M1), die die Schmierstelle (L1) aufweist, umfasst, inklusive einer visuellen Anzeige (10) der Stelle der Schmierstelle an der Maschine;(iii) Speichern des Satzes von Anweisungen und jedes erzeugten Bilds (5) in einem System mit einem Schmiermittelmessgerät (30) und einem Anzeigegerät;(iv) Anzeigen des erzeugten Bilds (5) einer Schmierstelle (L1) in der Reihe auf dem Anzeigegerät (52) inklusive des vorgeschriebenen daran abzugebenden Schmiermittelvolumens (V1),(v) Abgeben von Schmiermittels an diese Schmierstelle mittels des Schmiermittelmessgeräts (30), das das abgegebene Volumen misst und speichert;(vi) Anzeigen eines erzeugten Bilds einer weiteren Schmierstelle in der Reihe auf dem Anzeigegerät, inklusive des vorgeschriebenen, dort abzugebenden Schmiermittelvolumens, wobei der Schritt des Anzeigens (vi) durch das Abspeichern des abgegebenen Volumens, das von dem Schmiermittelmessgerät in Schritt (v) gemessen wurde, ausgelöst wird; und(vii) Wiederholen der Schritte (v) und (vi) bis das Schmiermittelmessgerät die abgegebenen Schmiermittelvolumina für alle Schmierstellen in der Reihe abgespeichert hat.

Description

UMFELD DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Schmieren mehrerer Maschinen mit Schmiermittel, wobei jede Maschine eine oder mehrere Schmierstellen aufweist.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Nachschmierung ist ein wesentlicher Teil der Maschinenwartung, insbesondere wenn die Maschine Wälzlager umfasst. Üblicherweise sind die Lager in einem Gehäuse angebracht, das mit einer Schmierstelle ausgestattet ist, um das Lager mit Schmiermittel zu versorgen. Wenn die Schmierstellen an einer Maschine an einem schwer zu erreichendem Platz angeordnet sind, werden oft automatische Schmiervorrichtungen mit den Schmierstellen verbunden. Wenn die Schmierstellen jedoch zugänglich sind, ist es übliche Praxis, dass diese Schmierstellen manuell geschmiert werden. Verschiedene Schmiermethoden werden im Stand der Technik erwähnt unter anderem in der JP 2006-112 586 A , der WO 2013/135 742 A1 oder der DE 600 21 577 T2 .
Ein Wartungstechniker kann eine Aufgabenliste der Maschinen und zugehörigen Schmierstellen ausdrucken, an die eine vorgegebene Menge von Schmiermittel abzugeben ist, wenn das vorgegebene Nachschmierintervall verstrichen ist. Üblicherweise wird eine Schmierpistole, eventuell in Kombination mit einem Schmiermitteldurchflussmesser, verwendet, um sicherzustellen, dass die korrekte Menge an Schmiermittel abgegeben wird. Wenn jede Schmieraufgabe auf der Liste erledigt ist, kann der Techniker die zugehörigen Daten in beispielsweise ein Schmierplanungsprogramm einfügen.
Ein Problem, das mit der manuellen Schmierung einhergeht, ist, dass die Schmierstellen nicht immer klar an einer Maschine angezeigt sind, was es ermöglicht, dass die falsche Stele geschmiert wird. Auch die Eingabe der Daten, nachdem alle Schmieraufgaben durchgeführt wurden, geht mit der Gefahr für Fehler einher. Eine Maschine, die tatsächlich nicht geschmiert wurde, kann als geschmiert in dem Programm gekennzeichnet werden, was bedeutet, dass das nächste Schmierereignis zu spät eintreten wird.
Eine mögliche Lösung für dieses Problem wird in der US 6 997 286 B1 vorgeschlagen, die ein Verfahren und eine Vorrichtung für eine manuelle Schmierung von mehreren Schmierstellen mit einer Schmiermittelmenge, die individuell für jede Schmierstelle vorgegeben ist, offenbart. Die Schmierstellen sind mit individuellen Identifikationselementen ausgestattet. Informationen über die an jede Schmierstelle zu jedem Zeitpunkt der Schmierung zu verabreichende Menge an Schmiermittel sind in einem Speicher gespeichert. Während der Schmierung wird die Schmierstelle identifiziert und die Information über die vorgegebene Menge an Schmiermittel wird aus dem Speicher abgerufen, worauf folgend Schmiermittel an die Schmierstelle verabreicht wird. Eine Information über die ausgeführte Schmierung und deren Zeitpunkt wird in dem Speicher abgespeichert. Die Vorrichtung umfasst eine Schmierpistole mit Einrichtungen zum Messen der verabreichten Menge und zum Identifizieren der Schmierstelle.
Obwohl diese Lösung viele Möglichkeiten für menschliches Versagen eliminiert, sind die Kosten und der Aufwand, die mit dem Ausstatten jeder Schmierstelle mit einem elektronischen Identifikationsetikett umfasst sind, beachtlich.
Folglich gibt es Raum für Verbesserung hinsichtlich des Definierens eines Verfahrens und eines Systems zum Ausführen eines manuellen Nachschmierplans, der einfacher und kostengünstiger ist.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
In einem ersten Aspekt definiert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Ausführen eines Schmierplans zum Schmieren mehrerer Maschinen mit Schmiermittel, wobei jede Maschine eine oder mehrere Schmierstellen aufweist, an die Schmiermittel geliefert werden kann. Das Verfahren umfasst die Schritte:

(i) Definieren eines Satzes von Anweisungen für den Schmierplan, inklusive zumindest einer Reihe von vorgeschriebenen Schmiermittelvolumina V₁, V₂, ... V_n, die an entsprechende Reihen von Schmierstellen L₁, L₂, ... L_n abzugeben sind;
(ii) Erzeugen eines Bilds von jeder Schmierstelle in der Reihe, wobei jedes erzeugte Bild ein Foto der Maschine, die die Schmierstelle aufweist, umfasst, inklusive einer visuellen Anzeige der Stelle der Schmierstelle an der Maschine;
(iii) Speichern des Satzes von Anweisungen und jedes erzeugten Bilds in einem System mit einem Schmiermittelmessgerät und einem Anzeigegerät;
(iv) Anzeigen eines erzeugten Bilds der Schmierstelle in der Reihe an dem Anzeigegerät inklusive des vorgegebenen Schmiermittelvolumens, das daran abzugeben ist;
(v) Abgeben des Schmiermittels an die Schmierstelle mittels eines Schmiermittelmessgeräts, das das abgegebene Volumen misst und speichert;
(vi) Anzeigen eines erzeugten Bilds einer weiteren Schmierstelle in der Reihe inklusive des vorgeschriebenen, daran abzugebenden Schmiermittelvolumens, wobei der Schritt des Anzeigens (vi) durch das Speichern des abgegebenen Volumens, das von dem Schmiermittelmessgerät in Schritt (v) gemessen ist, ausgelöst wird; und
(vii) Wiederholen der Schritte (v) und (vi) bis das Schmiermittelmessgerät die abgegebenen Schmiermittelvolumina für alle Schmierstellen in der Reihe gespeichert hat.

Demnach sieht ein Wartungstechniker, der den Schmierplan ausführt, ein reales Bild jeder Schmierstelle zusammen mit einer Anzeige, wo diese an der speziellen Maschine lokalisiert ist. In einem Ausführungsbeispiel ist die Stelle durch einen Pfeil gekennzeichnet, der auf das Foto der Maschine eingeblendet ist. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist die Stelle beleuchtet. Viele andere Optionen existieren.
Die Bilder werden auf einem Bildschirm eines Anzeigegeräts dargestellt. In manchen Ausführungsbeispielen ist das Anzeigegerät in das Schmiermittelmessgerät integriert, was den Vorteil hat, dass die Anzahl der Systemkomponenten reduziert ist. In anderen Ausführungsbeispielen ist das Schmiermittelmessgerät dazu ausgelegt, mit einer externen Vorrichtung, wie beispielsweise einem Smartphone oder einem Tabletcomputer oder einer ®Google Brille zu kommunizieren.
Zusätzlich zu dem, dass der Techniker an die richtige Stelle an der Maschine geführt wird, sieht er auch das vorgeschriebene Schmiermittelvolumen, das an diese Stelle abzugeben ist. Vorzugsweise umfasst der Satz von Anweisungen auch eine vorgeschriebene Art von Schmiermittel, die an jede Schmierstelle in der Reihe abzugeben ist, was auf dem Bildschirm des Anzeigegeräts zusammen mit dem vorgeschriebenen Volumen angezeigt wird. Weiterhin kann jeder Schmierstelle in der Reihe ein Code zugeordnet sein, der dann auch angezeigt wird.
Mittels der angezeigten Informationen und der Verwendung des Schmiermittelmessgeräts ist der Techniker deshalb in der Lage, die richtige Menge an Schmiermittel an der richtigen Stelle bereitzustellen. Das Schmiermittelmessgerät ist dazu ausgelegt, das Schmiermittelvolumen, das während eines Schmierereignisses abgegeben wurde, zu speichern, was die Möglichkeit für ein menschliches Versagen reduziert. Der Vorgang des Speicherns löst auch die Anzeige der nächsten Schmierstelle in der Reihe aus.
In einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jeder Schmierstelle in der Reihe eine sequentielle Abfolge zugeordnet. Demnach ist eine bestimmte Schmierstelle als erste Stelle L₁ in der Reihe definiert und diese erste Stelle wird in dem ersten Schritt des Anzeigens (iv) angezeigt. Nach dem Abspeichern des an diese Stelle gelieferten Schmiermittelvolumens wird die nächste Schmierstelle in der sequentiellen Abfolge, d. h. L₂, in dem nächsten Schritt des Anzeigens (vi) angezeigt. Die nächste anzuzeigende Schmierstelle wird L₃ sein und so weiter.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel des Verfahrens wird jeder Schmierstelle in der Reihe eine geographische Position zugeordnet, und das Schmiermittelmessgerät oder das Anzeigegerät ist mit einem Positionierungssystem ausgestattet. In diesem Ausführungsbeispiel ist die erste anzuzeigende Schmierstelle die Schmierstelle, die geographisch dem Techniker (und dem Positionierungssystem) am nächsten ist. Die nächste anzuzeigende Schmierstelle wird wiederum die Stelle in der Reihe sein, die geographisch die nächstliegende ist, für die eine abgegebene Schmiermittelmenge noch nicht abgespeichert wurde.
In einer weiteren Weiterbildung umfassen die Schritte des Anzeigens (iv) und (vi) weiterhin das Anzeigen einer Anzeige, wo die Schmierstelle relativ zu der Stelle des Technikers lokalisiert ist, um den Techniker an die richtige Stelle zu führen.
Weiterhin kann das System dazu ausgelegt sein, die geographische Position, an der ein bestimmtes Schmiermittelvolumen abgegeben wurde, zu speichern. Dies ermöglicht eine Verifikation, dass die richtige Menge an Schmiermittel an der richtigen Stelle abgegeben wurde.
Vorzugsweise ist das Schmiermittelmessgerät weiterhin dazu ausgelegt, die Zeit, zu der das abgegebene Schmiermittelvolumen abgespeichert wurde, mit einem Zeitstempel zu versehen. Dies ermöglicht ein genaues Planen, wann das nächste Schmierereignis an der zugehörigen Schmierstelle durchgeführt werden sollte.
In manchen Ausführungsbeispielen ist das Schmiermittelmessgerät in eine Schmierpistole integriert, die das Schmiermittel abgibt. Das Schmiermittelmessgerät kann dann weiterhin dazu ausgelegt sein, die Abgabe von Schmiermittel zu stoppen, wenn das vorgeschriebene Volumen gemessen wurde.
In einem zweiten Aspekt der Erfindung ist ein System zum Ausführen eines Schmierplans definiert. Das System umfasst ein Anzeigegerät und ein Schmiermittelmessgerät zum Messen eines volumetrischen Schmiermittelflusses durch das Messgerät, wobei das Schmiermittelmessgerät umfasst:

• eine Speichereinrichtung zum Speichern eines Satzes von Anweisungen, der zumindest eine Reihe von vorgegebenen Schmiermittelvolumina V₁, V₂, ... V_n, die an eine entsprechende Reihe von Schmierstellen L₁, L₂, ... L_n abzugeben sind, umfasst,
• eine Speichereinrichtung zum Speichern eines Schmiermittelvolumens, das an eine spezielle Schmierstelle abgegeben ist; und
• eine Einrichtung zum Kommunizieren mit dem Anzeigegerät.

Das Anzeigegerät umfasst eine Speichereinrichtung zum Speichern eines Bilds von jeder Schmierstelle in der Reihe, wobei jedes Bild ein Foto der Maschine ist, die die Schmierstelle aufweist, inklusive einer visuellen Anzeige der Stelle der Schmierstelle an der Maschine. Weiterhin ist das Anzeigegerät dazu ausgelegt, jedes Bild zusammen mit dem vorgeschriebenen Schmiermittelvolumen, das an die zugehörige Schmierstelle abzugeben ist, anzuzeigen. Nach dem Anzeigen eines Bilds wird, wenn ein abgegebenes Volumen abgespeichert ist, von dem Schmiermittelmessgerät die Anzeige eines weiteren Bilds veranlasst.
Vorzugsweise sind die Speicher- und Kommunikationseinrichtungen des Schmiermittelmessgeräts in einem elektronischen Modul aufgenommen, das von den mechanischen Teilen des Schmiermittelmessgeräts getrennt ist, um die Elektronik vor einer Verunreinigung zu schützen. In einer weiteren Weiterbildung ist das Elektronikmodul ein lösbares Modul, das wiederholt von dem Messgerät gelöst und mit ihm wieder verbunden werden kann. Dadurch können, wenn der Techniker die gespeicherten Daten in einen Computer, der beispielsweise in einer Büroumgebung angeordnet ist, lädt, die „schmutzigen“ Teile des Schmiermittelmessgeräts zurückgelassen werden.
In noch einer weiteren Weiterbildung ist das Schmiermittelmessgerät mit einer Einrichtung zum Messen und Speichern eines Signals von einem Sensor, wie beispielsweise einem Schwingungssensor, der an einer oder mehrerer der nachzuschmierenden Maschinen angebracht ist, ausgestattet. Dies ermöglicht es, eine Zustandsüberwachung während eines Schmierereignisses auszuführen.
Demnach ermöglichen das System und das Verfahren der Erfindung einem Techniker, einen Schmierplan in einer effizienten und einfachen Weise auszuführen. Andere Vorteile werden aus der detaillierten Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen klar.
ZEICHNUNGEN

1 zeigt eine schematische Darstellung mehrerer Maschinen und einer Reihe von Schmierstellen, die an den mehreren Maschinen vorhanden sind;
2 zeigt ein Beispiel eines erzeugten Bilds, das in dem erfindungsgemäßen Verfahren angezeigt werden kann;
3 zeigt ein Beispiel einer Vorrichtung, die dazu ausgelegt ist, in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet zu werden.

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
1 ist eine schematische Darstellung von vier Maschinen M1, M2, M3, M4, die jeweils mindestens eine Schmierstelle aufweisen, die eine Reihe von Schmierstellen L₁, L₂, L₃, L₄, L₅, L₆, L₇ definieren. Es wird angenommen, dass alle vier Maschinen für eine Nachschmierung fällig sind, wobei ein vorgeschriebenes Schmiermittelvolumen an jede der Schmierstellen abzugeben ist. Demnach kann eine Reihe von vorgeschriebenen Schmiermittelvolumina V₁, V₂, V₃, V₄, V₅, V₆, V₇, die den entsprechenden Reihen von Schmierstellen L₁, L₂, L₃, L₄, L₅, L₆, L₇ zugeordnet sind, definiert werden.
Die Reihe der Schmiermittelvolumina, die an die zugehörigen Schmierstellen abzugeben ist, bildet einen Satz von Anweisungen oder Schmieraufgaben, die manuell von einem Techniker auszuführen sind. Um die genaue und effiziente Ausführung der Schmieraufgaben zu erleichtern, wendet der Techniker ein System mit einem Schmiermittelmessgerät und einem Anzeigegerät an, und folgt einem erfindungsgemäßen Verfahren.
In einem ersten Schritt des Verfahrens wird ein Satz von Anweisungen, die mit den Schmieraufgaben assoziiert sind, definiert. Der Satz von Anweisungen umfasst zumindest eine Definition der zu schmierenden Schmierstellen und das an diese abzugebende Schmiermittelvolumen.
In einem zweiten Schritt wird ein Bild von jeder Schmierstelle in der Reihe erzeugt. Das erzeugte Bild umfasst ein digitales Foto der Maschine, die die Schmierstelle aufweist, plus eine zusätzliche visuelle Anzeige der Stelle der Schmierstelle an der Maschine. Ein Beispiel eines erzeugten Bilds der Schmierstelle L₁ ist in 2 gezeigt. Das erzeugte Bild 5 besteht in einem Foto der Maschine M1 und einem eingeblendeten Pfeil 10, der auf die Stelle der Schmierstelle L₁ zeigt.
Geeigneter Weise wird ein derartiges Bild für jede Schmierstelle in der Fabrik oder dem Werk erzeugt, wodurch jeder Schmierstelle eine eindeutige Identifizierung zugeordnet ist. Die eindeutige Identifizierung kann ein Code, wie beispielsweise „42-3202-244-DS“ (angezeigt durch das Bezugszeichen 20 in 2), sein. Mit anderen Worten wird eine visuelle Bibliothek der Schmierstellen erzeugt.
Gemäß einem dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die visuelle Bibliothek der Schmierstellen und der mit den Schmieraufgaben assoziierte Satz von Anweisungen in einem System mit einem Schmiermittelmessgerät und einem Anzeigegerät gespeichert.
In einem Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist die Reihe der Schmierstellen, an die Schmiermittel abzugeben ist, in sequenzieller Abfolge definiert. Mit Bezug auf 1 ist die erste Stelle in der Abfolge die Schmierstelle L₁, L₂ ist die zweite Stelle in der Abfolge usw. Nachdem ein Satz von Anweisungen abgespeichert worden ist, umfasst ein vierter Schritt in dem Verfahren das Anzeigen des erzeugten Bilds 5 der ersten Schmierstelle L₁ auf einem Bildschirm des Anzeigegeräts. Zusätzlich zu dem erzeugten Bild wird ein vorgeschriebenes Schmiermittelvolumen V₁, das an die erste Schmierstelle abzugeben ist, angezeigt, beispielsweise 5 g. Vorzugsweise wird auch die vorgeschriebene Art von Schmiermittel, die abzugeben ist, z.B. LGHP2 (angezeigt durch Bezugszeichen 15), angezeigt. Der Identifikationscode 20, der der ersten Schmierstelle zugeordnet ist, kann ebenfalls angezeigt werden.
Das fotografische Bild der Maschine M1 ermöglicht es dem Techniker, die richtige Maschine leicht zu finden; der Pfeil 10 führt ihn schnell zu der Schmierstelle L₁ und das angezeigte Volumen V₁ sagt ihm, wieviel abzugeben ist. In einem fünften Schritt des Verfahrens gibt der Techniker das vorgegebene Schmiermittelvolumen ab, indem ein Schmiermittelmessgerät, das beispielsweise mit einer Schmierpistole verbunden ist, verwendet wird. Das Schmiermittelmessgerät misst das abgegebene Schmiermittelvolumen und speichert das abgegebene Volumen.
Die Abspeicherung des abgegebenen Schmiermittelvolumens kann von dem Techniker initiiert werden, beispielsweise durch Drücken eines Knopfs an dem Schmiermittelmessgerät oder an dem Anzeigegerät. Alternativ kann das Schmiermittelmessgerät dazu ausgelegt sein, das abgegebene Volumen nach einem vorgegebenen Intervall, in dem kein Schmiermittelfluss gemessen wird, zu speichern. Beispielsweise 30 Sekunden nachdem die Schmiermittelabgabe gestoppt wurde.
Das Abspeichern des Schmiermittelvolumens, das an die erste Schmierstelle L₁ abgegeben wurde, löst einen sechsten Schritt des Verfahrens aus, in welchem ein erzeugtes Bild der nächsten Schmierstelle L₂ in der Abfolge angezeigt wird. Wiederum umfasst das erzeugte Bild ein Foto der Maschine M1 plus einen Pfeil, der an die Stelle der zweiten Schmierstelle L₂ zeigt. Weiterhin wird das vorgeschriebene Schmiermittelvolumen V₂, das an diese abzugeben ist, angezeigt, vorzugsweise zusammen mit der vorgeschriebenen Art des Schmiermittels und dem Identifikationscode, der der zweiten Schmierstelle zugeordnet ist. Nachdem der Techniker die Schmieraufgabe an L₂ durchgeführt hat, wird das abgegebene Volumen in dem Schmiermittelmessgerät abgespeichert, was die Anzeige der dritten Schmierstelle L₃ in der Abfolge auslöst.
Somit werden der fünfte und der sechste Schritt des Verfahrens solange wiederholt, bis das letzte Volumen V₇ für die letzte Schmierstelle L₇ in der Abfolge abgespeichert wurde. Wenn alle Aufgaben durchgeführt sind, werden die abgegebenen Volumina V₁-V₇, die den entsprechenden Schmierstellen L₁-L₇ zugeordnet sind, auf geeignete Weise in einen zentralen Computer oder beispielsweise ein Softwarepaket zum Verwalten und Planen von Schmieraufgaben geladen. Alternativ kann die erledigte Aufgabenliste in eine Cloudplattform hochgeladen werden.
Das in dem System und Verfahren der Erfindung verwendete Anzeigegerät kann ein Tablet Computer oder ein Smartphone oder eine ®Google Brille sein. In einem Ausführungsbeispiel ist das Anzeigegerät in das Schmiermittelmessgerät integriert. Eine Vorderansicht eines derartigen Schmiermittelmessgeräts ist in 3 dargestellt.
Das Schmiermittelmessgerät 30 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein ovales Zahnradmessgerät, das beispielsweise in der WO2007/132062 A1 beschrieben ist. Das Schmiermittelmessgerät umfasst zwei ovalförmige Zahnräder, die dazu angeordnet sind, synchron in einer Kammer, die in einem Gehäuse 35 bereitgestellt ist, zu rotieren. Wenn Schmiermittel durch die Kammer fließt, drehen sich die Zahnräder mit einer Geschwindigkeit proportional zu der Strömungsrate. Das Messgerät ist weiterhin mit einer Einrichtung zum Detektieren der Rotationsgeschwindigkeit der Zahnräder ausgestattet, was es ermöglicht, das Schmiermittelvolumen, das durch die Kammer in einem vorgegebenen Zeitintervall strömt, zu messen.
Das Schmiermittelmessgerät umfasst weiterhin eine Abgaberöhre 40 mit einem ersten und einem zweiten Abschnitt 41, 42 in Verbindung mit der Kammer. Der erste Abschnitt hat eine Verbindungsstelle 43, an der eine Schmierpistole anbindbar ist; der zweite Abschnitt 42 hat eine Verbindungsstelle 44, die für eine Verbindung mit einer Maschinenschmierstelle ausgelegt ist.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat das Schmiermittelmessgerät einen ersten Bildschirm 51 zum Anzeigen des zu messenden Schmiermittelvolumens. Ein zweiter Bildschirm 52 ist bereitgestellt, um, wie oben beschrieben wurde, das erzeugte Bild der Schmierstelle plus zumindest das vorgeschriebene Schmiermittelvolumen anzuzeigen. Selbstverständlich kann ein einzelner Bildschirm vorgesehen sein, um alle Informationen anzuzeigen.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Schmiermittelmessgerät oder das Anzeigegerät (falls getrennt) mit einem Positionierungssystem ausgestattet, und eine geographische Position ist jeder Schmierstelle L₁, L₂, L₃, L₄, L₅, L₆, L₇ zugeordnet.
In einem zugehörigen Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist das erste erzeugte Bild, das auf dem Bildschirm des Anzeigegeräts anzuzeigen ist, ein erzeugtes Bild der Schmierstelle, die geographisch am nächsten zu dem Positionierungssystem liegt. Es wird angenommen, dass dies die Schmierstelle ist, die in 1 mit dem Bezugszeichen L₃ gekennzeichnet ist. Nachdem das Schmiermittelvolumen, das an L₃ abgegeben wurde, abgespeichert wurde, ist das nächste erzeugte Bild, das angezeigt wird, ein erzeugtes Bild der Schmierstelle, die am nächsten zu L₃ liegt, d.h. L₄. Das nächste erzeugte Bild, das angezeigt wird, wird ein Bild der zu L₄ nächstliegenden Schmierstelle sein, für die ein abgegebenes Schmiermittelvolumen noch nicht abgespeichert wurde. Vorzugsweise ist das Schmiermittelmessgerät weiterhin dazu ausgelegt, die geographische Position, an welcher ein abgegebenes Schmiermittelvolumen abgespeichert wurde, zu speichern. Dies ermöglicht weiterhin eine Verifikation, dass das Schmiermittel an die korrekte Schmierstelle geliefert wurde.
Eine Reihe von Aspekten/Ausführungsbeispielen der Erfindung wurden beschrieben. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele eingeschränkt, sondern kann im Rahmen der anhängigen Patentansprüche variiert werden.

Claims

Verfahren zum Ausführen eines Schmierplans zum Schmieren mehrerer Maschinen (M1, M2, M3, M4) mit Schmiermittel, wobei jede Maschine eine oder mehrere Schmierstellen aufweist, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: (i) Definieren eines Satzes von Anweisungen für den Schmierplan inklusive mindestens einer Reihe von vorgeschriebenen Schmiermittelvolumina V₁, V₂, ... V_n, die an eine entsprechende Reihe von Schmierstellen L₁, L₂, ... L_n abzugeben sind; (ii) Erzeugen eines Bilds von jeder Schmierstelle in der Reihe, wobei jedes erzeugte Bild (5) ein Foto der Maschine (M1), die die Schmierstelle (L₁) aufweist, umfasst, inklusive einer visuellen Anzeige (10) der Stelle der Schmierstelle an der Maschine; (iii) Speichern des Satzes von Anweisungen und jedes erzeugten Bilds (5) in einem System mit einem Schmiermittelmessgerät (30) und einem Anzeigegerät; (iv) Anzeigen des erzeugten Bilds (5) einer Schmierstelle (L₁) in der Reihe auf dem Anzeigegerät (52) inklusive des vorgeschriebenen daran abzugebenden Schmiermittelvolumens (V₁), (v) Abgeben von Schmiermittels an diese Schmierstelle mittels des Schmiermittelmessgeräts (30), das das abgegebene Volumen misst und speichert; (vi) Anzeigen eines erzeugten Bilds einer weiteren Schmierstelle in der Reihe auf dem Anzeigegerät, inklusive des vorgeschriebenen, dort abzugebenden Schmiermittelvolumens, wobei der Schritt des Anzeigens (vi) durch das Abspeichern des abgegebenen Volumens, das von dem Schmiermittelmessgerät in Schritt (v) gemessen wurde, ausgelöst wird; und (vii) Wiederholen der Schritte (v) und (vi) bis das Schmiermittelmessgerät die abgegebenen Schmiermittelvolumina für alle Schmierstellen in der Reihe abgespeichert hat.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei: • Der Schritt des Definierens eines Satzes von Anweisungen das Definieren einer vorgeschriebenen Art von Schmiermittel, das an jede Schmierstelle abzugeben ist, und das Zuordnen eines Codes zu jeder Schmierstelle, umfasst; und • der Schritt des Anzeigens (iv) und (vi) weiterhin das Anzeigen des Codes (20), der der bestimmten Schmierstelle zugeordnet ist, und das Anzeigen der vorgeschriebenen Art von Schmiermittel (15), das an diese abzugeben ist, umfasst.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Schmiermittelmessgerät (30) das Anzeigegerät (52) umfasst.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Anzeigegerät ein separates Gerät ist, wobei das Schmiermittelmessgerät dazu ausgelegt ist, mit diesem zu kommunizieren.
Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Anzeigegerät ein Tabletcomputer oder ein Smartphone oder eine Brille mit Anzeigeeinrichtungen ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Definierens eines Satzes von Anweisungen das Zuordnen einer sequentiellen Abfolge für jede Schmierstelle in der Reihe umfasst, und wobei die Speicherung des abgegebenen Volumens an einer bestimmten Schmierstelle L_i die Anzeige der nächsten Schmierstelle L_i+1 in der sequentiellen Abfolge auslöst.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Definierens eines Satzes von Anweisungen das Zuordnen einer geographischen Position zu jeder Schmierstelle in der Reihe umfasst, und wobei das Anzeigegerät oder das Schmiermittelmessgerät mit einem Positionierungssystem ausgestattet ist.
Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Schritte des Anzeigens (iv) und (vi) weiterhin das Darstellen einer Anzeige, wo die Schmierstelle lokalisiert ist, relativ zu dem Ort des Positionierungssystems, umfassen.
Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Schmiermittelmessgerät dazu ausgelegt ist die geographische Position, an welcher das abgegebene Volumen gemessen wird, zu speichern.
Verfahren nach einem der Anspüche 7 bis 9, in Abhängigkeit von einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei dem Schritt des Anzeigens (iv) ein Schritt des Identifizierens vorangeht, welche Schmierstelle in der Serie, für die ein abgegebenes Volumen noch nicht abgespeichert wurde, die geographisch nächstliegende zu dem Positionierungssystem ist, und wobei der Schritt des Anzeigens (iv) das Anzeigen der identifizierten Schmierstelle umfasst.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schmiermittelmessgerät weiterhin dazu ausgelegt ist, die Zeit, zu der das abgegebene Schmiermittelvolumen abgespeichert wurde, mit einem Zeitstempel zu versehen.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schmiermittelmessgerät in eine Schmierpistole integriert ist, die das vorgeschriebene Schmiermittelvolumen abgibt.
Verfahren nach Anspruch 11, wobei das Schmiermittelmessgerät dazu ausgelegt ist, die Abgabe des Schmiermittels zu stoppen, wenn das vorgeschriebene Volumen gemessen wurde.
System zum Ausführen eines Schmierplans, wobei das System ein Schmiermittelmessgerät zum Messen eines Volumenstroms des Schmiermittels durch das Messgerät, und ein Anzeigegerät umfasst, wobei das Schmiermittelmessgerät aufweist: • eine Speichereinrichtung zum Speichern eines Satzes von Anweisungen, die zumindest eine Reihe von vorgeschriebenen Schmiermittelvolumina V₁, V₂, ... V_n, die an eine zugehörige Reihe von Schmierstellen L₁, L₂, ... L_n abzugeben sind, aufweist, • eine Speichereinrichtung zum Speichern eines Schmiermittelvolumens, das an eine bestimmte Schmierstelle abgegeben ist; und • eine Einrichtung zum Kommunizieren mit dem Anzeigegerät, und wobei das Anzeigegerät: • eine Speichereinrichtung zum Speichern eines Bildes von jeder Schmierstelle in der Reihe umfasst, wobei jedes Bild ein Foto der Maschine ist, die die Schmierstelle aufweist, inklusive einer visuellen Anzeige der Stelle der Schmierstelle an der Maschine; und • dazu ausgelegt ist, jedes Bild zusammen mit dem vorgeschriebenen Schmiermittelvolumen, das an die entsprechende Schmierstelle abzugeben ist, anzeigt, wobei die Anzeige des Bilds einer weiteren Schmierstelle in der Bildreihe durch das Schmiermittelmessgerät ausgelöst wird, wenn ein abgegebenes Volumen gespeichert ist.
System nach Anspruch 14, wobei die Speicher- und Kommunikationseinrichtungen des Schmiermittelmessgeräts in einem elektronischen Modul aufgenommen sind, das wiederholt mit mechanischen Teilen des Schmiermittelmessgeräts verbunden und von diesen gelöst werden kann.
System nach Anspruch 14 oder 15, wobei das Schmiermittelmessgerät weiterhin eine Einrichtung zum Messen eines Sensorsignals und zum Speichern des gemessenen Signals aufweist.
System nach Anspruch 16, wobei das Sensorsignal ein Schwingungssignal oder ein Ultraschallsignal ist.