DE112015000502T5

DE112015000502T5 - Detektion von abnormalen Verhalten in einem Fahrzeug

Info

Publication number: DE112015000502T5
Application number: DE112015000502.1T
Authority: DE
Inventors: Oscar Johansson
Original assignee: Scania CV AB
Current assignee: Scania CV AB
Priority date: 2014-02-19
Filing date: 2015-02-19
Publication date: 2016-11-17
Also published as: SE1450193A1; SE539157C2; WO2015126318A1

Abstract

Verfahren (700) und Vorrichtung (200) in einem Fahrzeug (100), zum Bestimmen und zum Übermitteln an einen anderen Verkehrsteilnehmer (110), dass das Fahrzeug (100) ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Das Verfahren (700) ist gekennzeichnet durch das Detektieren (701) der Anzahl von sicherheitskritischen Operationen des Fahrzeugs (100) während eines Zeitraums, Vergleichen (702) der Anzahl von detektierten (701) sicherheitskritischen Operationen mit einem oder mehreren Grenzwerten, und Weiterleiten (703) einer Nachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer (110), um anzuzeigen, dass ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erforderlich ist, wenn die Anzahl von detektierten (701) sicherheitskritischen Operationen den einen oder die mehreren Grenzwerte überschreitet. Ebenfalls umfasst sind ein Verfahren (900) und eine Vorrichtung (300), um die Aufmerksamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers (110) auf ein Fahrzeug (100) zu lenken, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Diese Patentschrift beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung in einem Fahrzeug, und eine Verfahren und eine Vorrichtung, die einen anderen Verkehrsteilnehmer betreffen. Insbesondere gibt sie einen Mechanismus an, um ein in der Nähe befindliches Fahrzeug zu ermitteln, das ein erhöhtes Maß von Wachsamkeit hinsichtlich eines sicherheitskritischen Fahrverhaltens des Fahrers dieses Fahrzeugs erfordert.
HINTERGRUND
In Verkehrssituationen kommt es manchmal vor, dass ein/e in der Nähe befindlicher Fahrer/in sein/ihr Fahrzeug in einer unvorhersehbaren, unvernünftigen Weise betreibt oder aus verschiedenen Gründen einfach unvorsichtig fährt.
Beispiele hierfür umfassen einen Fahrer, der plötzlich die Fahrspur wechselt, ohne die Fahrtrichtungsanzeiger einzusetzen, einen Fahrer, der die innenliegende Fahrspur benutzt, um auf einer Autobahn zu überholen, einen Fahrer, der über eine durchgehende Straßenmarkierung hinweg überholt oder einen Fahrer, der im Zickzack zwischen zwei Fahrspuren fährt.
Ein solches Verhalten zwingt andere Verkehrsteilnehmer oftmals, ihre Fahrweise in Bezug auf die unvorsichtig betriebenen Fahrzeuge anzupassen, indem ein scharfes Bremsen und/oder schnelles Ausweichmanöver ausgeführt wird. Im schlimmsten Fall kann das Ergebnis ein Verkehrsunfall sein.
Ein anderer gemeinsamer Verkehrsteilnehmer eines unvorsichtigen Fahrers muss jedoch in der Nähe befindliche Fahrzeuge nicht nur vor, sondern auch hinter und seitlich seines/ihres Fahrzeugs sowie Verkehrszeichen, Fahrbahnen, Straßenbeläge usw. im Auge behalten und kann daher Schwierigkeiten haben, den unvorsichtigen Fahrer unter der Vielzahl der anderen, besser berechenbaren anderen Verkehrsteilnehmern zu erkennen und zu ermitteln. Er/sie muss deshalb ein kritisches Auge auf alle in der Nähe befindlichen Fahrzeuge werfen und kann möglicherweise das Fahrzeug nicht erkennen, das das größte Risiko darstellt, unvorhergesehene Manöver auszuführen.
Eine bestehende Lösung zu diesem Problem besteht darin, bestimmte risikoreiche Fahrzeuge zu markieren, z. B. diejenigen, die von Fahrschülern gefahren werden. Solche Fahrer sind oft übervorsichtig und zögerlich hinsichtlich ihres Fahrstils und können dadurch Missverständnisse bei anderen Verkehrsteilnehmern verursachen. Das Problem mit dem von solchen Fahrzeugen mitgeführten vorhandenen Zeichen ist, dass es im Allgemeinen nur von dem unmittelbar dahinterfahrenden Fahrzeug aus sichtbar ist. An einer Kreuzung oder einem Kreisverkehr kann eine zögerliche oder unklare Handlung eines Fahrschülers durch einen anderen Verkehrsteilnehmer, der das jeweilige Fahrzeug nur von vorne oder von der Seite sehen kann, falsch verstanden werden.
JP 2012-168811 betrifft ein System zum Warnen des Fahrers eines hinteren Fahrzeugs vor dem Risiko einer Kollision mit dem Host-Fahrzeug des Systems. Das System gibt eine Warnung aus, wenn das Host-Fahrzeug einem weiteren vorausfahrenden Fahrzeug nahekommt. Ein hinterherfahrender anderer Verkehrsteilnehmer wird daher davor gewarnt werden, dass sich das Host-Fahrzeug in einer Situation einer möglichen Kollisionsgefahr befindet, was beispielsweise ermöglicht, eine Massenkarambolage zu vermeiden. Ein Problem mit dieser Lösung besteht darin, dass sie dem Fahrer nicht dabei hilft, andere Fahrer zu ermitteln, die ein risikoreiches Verhalten im Verkehr aufweisen.
US 7,411,485 betrifft ein System zum visuellen Warnen eines Fahrers/einer Fahrerin, der/die von der Fahrspur abweicht, in der sein/ihr Fahrzeug fährt. Das System wird aktiviert, wenn der Fahrer Zeichen von Müdigkeit zeigt. Die Lösung betrifft das Warnen des Fahrers vor seinem/ihrem eigenen unvorsichtigen Fahren aufgrund von Müdigkeit oder Unaufmerksamkeit, jedoch nicht das Warnen von anderen Verkehrsteilnehmern. Diese Lösung ermöglicht ebenfalls nicht, andere Fahrer mit risikoreichem Verhalten im Verkehr zu ermitteln.
US 8,031,063 betrifft ein System zum Bestimmen, ob sein Host-Fahrzeug einen unbeabsichtigten Fahrspurwechsel ausführt, und zum Warnen des Fahrers, wenn dies auftritt. Es wird keine Warnung an andere Verkehrsteilnehmer ausgegeben. Diese Lösung ermöglicht ebenfalls nicht, andere Fahrer mit risikoreichem Verhalten im Verkehr zu ermitteln.
Es versteht sich, dass noch viel getan werden muss, um es für einen Verkehrsteilnehmer einfacher zu machen, unvorsichtige oder gefährliche andere Verkehrsteilnehmer zu detektieren und zu ermitteln.
KURZDARSTELLUNG
Es ist daher eine Aufgabe dieser Erfindung, in der Lage zu sein, mindestens einige der oben angegebenen Probleme zu lösen und es für einen Verkehrsteilnehmer leichter zu machen, ein in der Nähe befindliches Fahrzeug zu ermitteln, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
In einem Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe erreicht durch ein Verfahren in einem Fahrzeug zum Bestimmen und zum Übermitteln an einen anderen Verkehrsteilnehmer, dass das Fahrzeug ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Das Verfahren umfasst das Detektieren der Anzahl von sicherheitskritischen Operationen des Fahrzeugs während eines Zeitraums. Das Verfahren umfasst ferner das Vergleichen der detektierten Anzahl von sicherheitskritischen Operationen mit einem oder mehreren Grenzwerten. Das Verfahren umfasst ebenfalls, das Weiterleiten einer Nachricht an andere Verkehrsteilnehmer, um anzuzeigen, dass ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erforderlich ist, wenn die detektierte Anzahl von sicherheitskritischen Operationen einen oder mehrere Grenzwerte überschreitet.
In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung erreicht, die sich an Bord des Fahrzeug befindet und dazu eingerichtet ist, zu bestimmen und einem anderen Verkehrsteilnehmer zu übermitteln, dass das Fahrzeug ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Die Vorrichtung umfasst einen Detektor, der dazu eingerichtet ist, eine sicherheitskritische Operation des Fahrzeugs zu detektieren. Die Vorrichtung umfasst ferner einen Prozessorschaltkreis, der dazu eingerichtet ist, von dem Detektor eine Anzeige einer sicherheitskritischen Operation seitens des Fahrers zu empfangen und die Anzahl von sicherheitskritischen Operationen des Fahrers während eines Zeitraums zu berechnen. Der Prozessorschaltkreis ist ebenfalls dazu eingerichtet, die detektierte Anzahl von sicherheitskritischen Operationen mit einem oder mehreren Grenzwerten zu vergleichen. Der Prozessorschaltkreis ist ebenfalls dazu eingerichtet, ein Steuersignal zu senden, um das Weiterleiten einer Nachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer auszulösen, um anzuzeigen, dass ein erhöhtes Maß von Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug erforderlich ist, wenn die Anzahl von detektierten sicherheitskritischen Operationen einen oder mehrere Grenzwerte überschreitet.
In einem dritten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe erreicht durch ein Verfahren zum Lenken der Aufmerksamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers auf ein Fahrzeug, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Das Verfahren umfasst das Empfangen einer Nachricht von dem Fahrzeug, die anzeigt, dass ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug erforderlich ist. Das Verfahren umfasst ferner eine Anzeige des Fahrzeugs, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
In einem vierten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe erreicht durch eine Vorrichtung zum Lenken der Aufmerksamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers auf ein Fahrzeug, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Eine solche Vorrichtung umfasst einen Empfänger, der dazu eingerichtet ist, von dem Fahrzeug eine Warnnachricht zu empfangen, die angibt, dass ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erforderlich ist. Die Vorrichtung umfasst ebenfalls ein Anzeigegerät, das dazu eingerichtet ist, das Fahrzeug anzuzeigen, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
Durch Ermitteln von Fahrzeugführern, die im Verkehr gefährlich sind oder in Bezug auf dieselben ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erforderlich ist, und durch Ermöglichen für einen anderen Verkehrsteilnehmer, das jeweilige Fahrzeug zu ermitteln, kann die Aufmerksamkeit von anderen Verkehrsteilnehmern auf die größten Gefahrenquellen im nahen Verkehr gelenkt werden, wodurch möglicherweise das Reduzieren des Risikos eines Verkehrsunfalls unterstützt wird. Dies ist sowohl für den Fahrer des verkehrsgefährdenten Fahrzeugs als auch den in der Nähe befindlichen anderen Verkehrsteilnehmer von Vorteil. Somit werden eine sicherere Verkehrsteilnehmerumgebung und eine höhere Sicherheit für die involvierten Fahrzeuge erreicht.
Andere Vorteile und weitere neuartige Merkmale werden durch die nachfolgend dargelegte ausführliche Beschreibung angegeben.
ZEICHNUNGSLISTE
Ausführungsformen der Erfindung werden nun ausführlicher mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, die verschiedene Ausführungsbeispiele darstellen:
1A stellt ein Fahrzeug und einen anderen Verkehrsteilnehmer gemäß einer Ausführungsform dar.
1B stellt ein Fahrzeug und einen anderen Verkehrsteilnehmer gemäß einer Ausführungsform dar.
2 stellt ein Beispiel eines Fahrzeuginnenraums in einem Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform dar.
3A stellt ein Beispiel eines Fahrzeuginnenraums in einem Fahrzeug eines anderen Verkehrsteilnehmers dar.
3B stellt ein Beispiel eines Bildschirms in einem Fahrzeug eines anderen Verkehrsteilnehmers gemäß einer Ausführungsform dar.
4A stellt ein Beispiel eines Szenarios, in dem ein anderer Verkehrsteilnehmer vor einem Fahrzeug gewarnt wird, gemäß einer Ausführungsform dar.
4B stellt ein Beispiel eines Bildschirms eines anderen Verkehrsteilnehmers gemäß einer Ausführungsform dar.
5 stellt ein Beispiel eines Szenarios, in dem ein anderer Verkehrsteilnehmer mit einem Mittel zum Abgeben einer Einschätzung des Fahrstils des Fahrers eines Fahrzeugs ausgestattet ist, gemäß einer Ausführungsform dar.
6 stellt ein Beispiel eines Fahrzeuginnenraums in einem Fahrzeug eines anderen Verkehrsteilnehmers gemäß einer Ausführungsform dar.
7 ist ein Ablaufdiagramm, das ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt.
8 ist eine Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
9 ist ein Ablaufdiagramm, das ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung darstellt.
10 ist eine Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
Ausführungsformen der Erfindung umfassen Verfahren und Vorrichtungen, die gemäß einigen der nachfolgend beschriebenen Beispiele durchführbar sind. Diese Erfindung kann jedoch in vielen unterschiedlichen Formen umgesetzt werden und ist nicht so zu betrachten, dass sie durch die hierin beschriebenen Ausführungsformen beschränkt wird, die stattdessen verschiedene Aspekte beleuchten und klarstellen sollen.
Weitere Aspekte und Merkmale der Erfindung können durch die nachfolgend dargelegte ausführliche Beschreibung aufgezeigt werden, wenn sie im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen gelesen wird. Die Zeichnungen sind dessen ungeachtet lediglich als Beispiele verschiedener Ausführungsformen und nicht als einschränkend für die Erfindung zu betrachten, die nur durch die anhängenden Ansprüche beschränkt wird. Des Weiteren sind die Zeichnungen nicht unbedingt maßstäblich gezeichnet und sollen, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, Aspekte der Erfindung konzeptionell darstellen.
Die 1A zeigt ein Fahrzeug 100, das für eine angetriebene Bewegung, unter anderem in eine erste Richtung 105, geeignet ist. Das Fahrzeug 100 kann beispielsweise, jedoch nicht notwendigerweise, ein Frachtfahrzeug, ein Lastkraftwagen, ein Langstreckentransporter, ein Bus, ein Auto, ein Traktor, ein Motorrad oder ähnliches landgestütztes, bemanntes oder unbemanntes Transportmittel sein. Ebenfalls dargestellt ist zusätzlich zum Fahrzeug 100 ein anderer Verkehrsteilnehmer 110. In dem dargestellten Beispiel weist der andere Verkehrsteilnehmer 110 die Form eines Frachtfahrzeugs auf, wobei dies lediglich ein willkürliches Beispiel ist. Der andere Verkehrsteilnehmer könnte beispielsweise ein beliebiger der oben erwähnten Fahrzeugtypen oder ein Fußgänger, ein Fahrradfahrer oder dergleichen sein.
In einer Ausführungsform wird ein Fahrzeug 100 ermittelt, das unvorsichtig betrieben wird, oder in Bezug auf dasselbe der andere Verkehrsteilnehmer 110 Grund hat, besonders aufmerksam zu sein. Beispiele solcher Gründe können umfassen, dass der Fahrer Zeichen von Müdigkeit oder Unaufmerksamkeit zeigt, der Fahrer ein frischgebackener Führerscheininhaber ist, der Fahrer oft in Verkehrsunfälle verwickelt ist, der Kraftstoff des Fahrzeugs in Kürze verbraucht ist (möglicherweise einen plötzlichen Halt des Fahrzeugs verursacht, oder der Fahrer einen späten Spurwechsel ausführt, um eine Ausfahrt zu einer Tankstelle zu erreichen) oder dergleichen. Das ermittelte Fahrzeug 100 lenkt die Aufmerksamkeit des anderen Verkehrsteilnehmers 110 durch geeignete Mittel auf sich, z. B. durch ein akustisches Signal, eine Sprachnachricht, oder visuell durch eine Markierung auf einem Bildschirm oder auf der Windschutzscheibe oder einem Head-up-Display auf der Windsschutzscheibe, auf der das Fahrzeug 100 als erhöhtes Risiko markiert wird. Der andere Verkehrsteilnehmer 110 kann so auf das erhöhte Risiko, das das Fahrzeug 100 mit seinem derzeitigen Fahrer darstellt, aufmerksam gemacht werden.
Dem anderen Verkehrsteilnehmer 110 kann somit geholfen werden, ein Fahrzeug 100, das einen Fahrer mit einem Fahrstil aufweist, der unvorhersehbar oder gefährlich im Verkehr ist, schnell zu ermitteln und zu erkennen. Dadurch, dass er auf das erhöhte Unfallrisiko, das das Fahrzeug 100 darstellt, aufmerksam gemacht worden ist, wird dem anderen Verkehrsteilnehmer 110 ermöglicht, sich auf das Fahrzeug zu konzentrieren und seine/ihre Fahrweise frühzeitig anzupassen, z. B. durch Beibehalten eines zusätzlichen Abstands von dem Fahrzeug 100, Überholen des Fahrzeugs 100 mit einem breiten Spielraum, Verringern seiner/ihrer eigenen Geschwindigkeit, usw.. Somit kann ein Unfall vermieden werden und/oder seine Folgen reduziert werden. Dies ist nicht nur für den anderen Verkehrsteilnehmer 110 sondern auch für den Fahrer des Fahrzeugs 100 sowie für andere in der Nähe befindliche Verkehrsteilnehmer von Vorteil.
Ein bestimmtes Fahrzeug 100 kann von unterschiedlichen Fahrern bei verschiedenen Anlässen gefahren werden, und in bestimmten Ausführungsformen wird daher der Fahrer z. B. durch Lesen der digitalen Kontrollgerätekarte eines Fahrzeugs im Geschäftsverkehr, Lesen des Führerscheins des Fahrers oder durch verschiedene vorbestimmte Fahrer mit unterschiedlichen Schlüsseln für das Fahrzeug oder beispielsweise mit Kurzstreckenfunksender (auch als Tags bezeichnet), die sie als einzelne Fahrer des Fahrzeugs identifizieren, ermittelt. In bestimmten Ausführungsformen ist es auch möglich, eine Gesichtserkennung des Fahrers/der Fahrerin mittels einer für diesen Zweck in dem Fahrzeug montierten Kamera in Betracht zu ziehen, oder seine/ihre Fingerabdrücke durch einen Fingerabdruckleser, der beispielsweise im Lenkrad oder Schalthebel eingebaut sein kann, zu ermitteln, oder einen Netzhaut-Scanner, der die Augen des Fahrers identifiziert, oder eine ähnliche Form eines biometrischen Ermittlungsverfahrens in Betracht zu ziehen. Die Ermittlung des Fahrers sowie beispielsweise das Einstellen des Fahrersitzes, des Lenkradwinkels und anderer fahrerbezogener Parameter können in bestimmten Ausführungsformen auch in Bezug zu einer gespeicherten Vorgeschichte seiner/ihrer Fahrdaten gebracht werden.
Eine individuelle Anpassung auf Basis von Schwellwerten für verschiedene sicherheitskritische Operationen des Fahrzeugs 100 wird somit basierend auf vorgeschichtlichen Informationen über einen ermittelten Fahrer des Fahrzeugs 100 ermöglicht.
Der Ausdruck „Fahrzeug 100, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert” wird hierin manchmal gleichbedeutend mit dem Ausdruck „Fahrer, der ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert” verwendet.
Die 1B zeigt dasselbe Szenario mit dem Fahrzeug 100 und dem anderen Verkehrsteilnehmer 110 wie in 1A, jedoch von oben beobachtet.
Der Fahrer des Fahrzeugs 100 hat die Fahrspurleitlinie mehrere Male während eines bestimmten Zeitraums überquert. In einer Ausführungsform der Erfindung kann der Fahrer dieses Fahrzeugs 100 als ein Fahrzeug eingestuft werden, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Eine Nachricht, die das Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug 100 anzeigt, kann in bestimmten Ausführungsformen an den anderen Verkehrsteilnehmer 110 über eine drahtlose Schnittstelle weitergeleitet werden.
Diese drahtlose Schnittstelle kann beispielsweise auf einer der folgenden Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationstechniken basieren: Global System for Mobile Communications (GSM), Enhanced Rates for GSM Evolution (EDGE), Universal Mobile Telecommunications System (UMTS), Code Division Access (CDMA), (CDMA 2000), Time Division Synchronous CDMA (TD-SCDMA), Long Term Evolution (LTE), LTE-Advanced; Wireless Fidelity (Wi-Fi), definiert durch die Institute of Electrical and Electronics Engineers(IEEE)-Normen 802.11 a, ac, b, g und/oder n, Internet Protocol (IP), WLAN, Bluetooth und/oder Near Field Communication (NFC) oder eine ähnliche auf Funkkommunikation basierende Kommunikationstechnik, in verschiedenen Ausführungsformen möglicherweise über eine Basisstation oder dergleichen.
Die 2 zeigt ein Beispiel eines Fahrzeuginnenraums in dem Fahrzeug 100. Das Fahrzeug 100 ist mit einer Vorrichtung 200 zum Bestimmen, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit hinsichtlich detektierter sicherheitskritischer Operationen des Fahrzeugs 100 erfordert, ausgestattet. Die Vorrichtung 200 ist ebenfalls dazu eingerichtet, einen anderen Verkehrsteilnehmer 110 zu informieren, indem eine drahtlose Warnnachricht darüber gesendet wird, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
Das Fahrzeug 100 ist ebenfalls mit einem oder mehreren Detektoren 210 des gleichen, ähnlichen oder unterschiedlichen Typs ausgestattet, der/die dazu eingerichtet ist/sind, eine sicherheitskritische Operation des Fahrzeugs 100 zu detektieren. Der Detektor 210 kann beispielsweise die Form einer auf die Augen des Fahrers gerichteten Kamera und/oder eines Fahrzeugsensors, z. B. eines Lenkradwinkelsensors, Drehratensensors und/oder Beschleunigungsmessers, aufweisen. Einige Beispiele von verschiedenen Detektoren 210, die in dem Fahrzeug 100 zusammenwirken können, werden weiter unten angegeben.
Beispiele von sicherheitskritischen Operationen können Folgendes umfassen: Spurwechsel, ohne die Richtungsanzeiger einzusetzen; Spurwechsel, ohne dass der Fahrer in den Rückspiegel schaut; der Fahrer/die Fahrerin hat seine/ihre Augen länger als eine vorbestimmte Zeitdauer geschlossen; der Fahrer schaut auf etwas anderes als die Windschutzscheibe/Rückspiegel für länger als eine bestimmte Zeitdauer; der Fahrer fährt in einer Fahrspur, die sich von der durch das Navigationsgerät (GPS) angezeigten unterscheidet (und neigt damit möglicherweise dazu, in Kürze einen schnellen Spurwechsel auszuführen); der Kraftstoff des Fahrzeugs ist in Kürze verbraucht; Überholen eines anderen Fahrzeugs auf der Innenseite; zwischen anderen Fahrzeugen in unterschiedlichen Fahrspuren im Zickzack fahren; ein Abstand von weniger als drei Sekunden zu einem vorausfahrenden Fahrzeug; der/die Fahrer/in aktiviert sein/ihr Mobiltelefon ohne Freisprechbetrieb während des Fahrens; der Fahrtenschreiber des Fahrzeugs zeigt an, dass die zulässige maximale Fahrzeit ohne Pause/tägliche Ruhezeit kurz vor dem Überschreiten ist/überschritten wurde (wenn das Fahrzeug 100 einen Fahrtenschreiber besitzt); der Fahrer fährt das Fahrzeug 100 ohne Pause über ein bestimmtes Zeitlimit, z. B. 4 Stunden, hinaus; Überschreiten einer Geschwindigkeitsbegrenzung oder Überschreiten der Geschwindigkeitsbegrenzung um beispielsweise mehr als 10%; ein Müdigkeitswarnhilfe im Fahrzeug 100 zeigt an, dass der Fahrer müde ist; ein Alkoholmesser im Fahrzeug zeigt an, dass der Fahrer Alkohol getrunken hat; das Fahrzeug kommt auf einer Autobahn zum Stillstand, das Fahrzeug fährt rückwärts auf einer Autobahn, das Fahrzeug 100 muss auf einer Bundesstraße nach links abbiegen; oder beliebige ähnliche Ereignisse. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend sondern ist vielmehr als Beispiel von verschiedenen unangemessenen Ereignissen während des Fahrens zu betrachten, die anzeigen, dass der Fahrer eine Gefahr im Verkehr darstellt.
Ein Detektor 210, der eingerichtet ist zu detektieren, dass der Fahrer/die Fahrerin die Fahrspur wechselt, ohne in den Rückspiegel zu schauen, oder dass seine/ihre Augen länger als eine vorbestimmte Zeitdauer geschlossen sind, kann die Form einer Kamera oder dergleichen aufweisen. Ein Detektor 210, der eingerichtet ist zu detektieren, wenn der Fahrer einen Spurwechsel ausführt, ohne Fahrtrichtungsanzeiger einzusetzen, oder wenn der Fahrer in einer Fahrspur fährt, die sich von der durch das Navigationsgerät (GPS) des Fahrzeugs angezeigten unterscheidet, kann einen oder mehrere Sensoren zum Überwachen der Fahrzeugposition auf der Fahrbahn umfassen. Ein Detektor 210, der eingerichtet ist zu detektieren, wenn der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug kleiner als drei Sekunden ist, kann beispielsweise die Form einer Entfernungsmessvorrichtung, z. B. eines Laser-Entfernungsmessers, der den Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug messen kann, aufweisen.
Der Detektor 210 kann beispielsweise ferner eine Müdigkeitswarnhilfe im Fahrzeug 100, die anzeigen kann, dass der Fahrer müde ist, oder einen Alkoholmesser in dem Fahrzeug 100, der anzeigen kann, dass der Fahrer Alkohol getrunken hat, umfassen.
Wenn eine sicherheitskritische Operation durch den Detektor/die Sensoren 210 detektiert wird, wird eine Nachricht darüber an die Vorrichtung 200 über eine drahtlose oder drahtgebundene Schnittstelle gesendet. Eine solche drahtgebundene Kommunikation kann beispielsweise über den Kommunikationsbus des Fahrzeugs stattfinden, der die Form von einem oder mehreren von einen Kabel, einem Datenbus, z. B. einem CAN(Controller Area Network)-Bus, einem MOST(Media Oriented Systems Transport)-Bus oder einigen anderen Bus-Konfigurationen aufweisen kann.
Die Vorrichtung 200 und der Detektor/die Sensoren 210 können auch, oder alternativ, mit drahtloser Kommunikation über eine drahtlose Schnittstelle, in bestimmten Ausführungsformen z. B. eine beliebige der oben aufgezählten, bereitgestellt werden.
Die Vorrichtung 200 kann dann die Anzahl von sicherheitskritischen Operationen des Fahrers, die während eines Zeitraums detektiert wurden, berechnen und die sich ergebende Anzahl mit einem Grenzwert vergleichen. Wenn der Grenzwert überschritten wird, kann die Vorrichtung 200 über eine drahtlose Schnittstelle, z. B. mittels eines Senders, ein Steuersignal aussenden, um das Weiterleiten einer Nachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer 110 auszulösen, um anzuzeigen, dass ein erhöhtes Maß von Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug 100 erforderlich ist.
Die Vorrichtung 200 kann in bestimmten Ausführungsformen auch eingerichtet sein, um zu bestimmen, dass das Fahrzeug 100, das der Fahrer fährt, ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, weil der Fahrer ein Fahrer in Ausbildung ist, unabhängig davon ob in einer Fahrschule oder während einer privaten Ausbildungsfahrt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Fahrer/die Fahrerin selbst das Fahrzeug dahingehend markiert, dass das Fahrzeug 100 aufgrund der Ausbildungsfahrt ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Alternativ kann der Führerschein des Fahrers gelesen werden, und ein Fehlen eines Führerscheins kann dahingehend ausgelegt werden, dass eine Ausbildungsfahrt oder ein rechtswidriges Fahren in dem Fahrzeug 100 stattfindet. Die Tatsache, dass der Fahrer des Fahrzeugs keinen gültigen Führerschein besitzt kann an sich schon ein Anlass zur Besorgnis für den anderen Verkehrsteilnehmer 110 sein.
In bestimmten Ausführungsformen kann die Vorrichtung 200 bestimmen, dass der Fahrer einen Führerschein besitzt, der vor weniger als einem zweiten Grenzwert ausgestellt wurde, wobei der Grenzwert eine Anzahl von Jahren sein kann, z. B. ein Jahr, zwei Jahre, fünf Jahre oder ein Vielfaches von, oder ein Zwischenwert zwischen, diesen Werten. Der Grund ist, dass ein Fahrer, der erst seit kurzem zum Besitz eines Führerscheins berechtigt ist, eine begrenztere Erfahrung als andere Fahrer haben wird.
Die Vorrichtung 200 kann auch bestimmen, dass der Fahrer älter als ein dritter Grenzwert ist, der beispielsweise 70 Jahre, 75 Jahre, 80 Jahre oder ein Zwischenwert sein kann. Personen oberhalb dieser Altersklassen sind oft in Unfallstatistiken überrepräsentiert.
Die Vorrichtung 200 kann auch bestimmen, ob dem Fahrer/der Fahrerin vormals der Führerschein entzogen wurde, z. B. durch Ermitteln des Fahrers von dem Führerschein, Senden einer Anfrage dahingehend an eine Datenbank, ob sein/ihr Führerschein vormals entzogen wurde, und Bestimmen dass das von ihm/ihr gefahrene Fahrzeug 100 in diesem Fall ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
Die Vorrichtung 200 kann auch eine Anfrage an die Fahrzeug-Zulassungsstelle senden und bestimmen, ob das Fahrzeug 100 unter einem Fahrverbot steht und/oder als vermisst gemeldet ist. Ein Fahrzeug das aufgrund einer nicht bestandenen Fahrzeugüberprüfung gesperrt ist, kann ein Sicherheitsrisiko im Verkehr darstellen.
Das Fahrzeug 200 kann in bestimmten Ausführungsformen auch bestimmen, dass der Zeitraum ohne Schadensmeldung des Fahrers kürzer als ein vierter Grenzwert ist, der beispielsweise ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre, vier Jahre oder dergleichen sein kann. Die Vorrichtung 200 kann beispielsweise den Fahrer von dem Führerschein ermitteln, eine Anfrage an eine Datenbank senden, die beispielsweise der Versicherungsgesellschaft des Fahrers gehört, und bestimmen, dass das durch ihn/sie gefahrene Fahrzeug ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
In bestimmten Ausführungsformen kann die Vorrichtung 200 auch detektieren, dass das Fahrzeug 100 ein Rettungsfahrzeug ist, das auf eine Notfallsituation reagiert und daher ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, da es das Recht, und manchmal auch die Pflicht hat, allgemeine Verkehrsregeln, z. B. Geschwindigkeitsbegrenzungen, außer Acht zu lassen. Die Vorrichtung 200 kann in diesem Fall in bestimmten Ausführungsformen detektieren, wenn der Fahrer die Fahrzeugsirenen/Blaulicht aktiviert.
Die Vorrichtung 200 kann auch in bestimmten Ausführungsformen andere Fahrzeugtypen mit einem bestimmten Fahrmuster detektieren, z. B. Postfahrzeuge (die oft an Briefkästen stoppen), Müllfahrzeuge (die oft vor Gebäuden stoppen und Müllwerker mit sich führen, die aus dem Fahrzeug springen), Reinigungsfahrzeuge, wie Salzstreu-/Pflugfahrzeuge (die gezwungen sein können, Fahrspuren zu überqueren, plötzlich stoppen und wenden, usw.) und/oder kann detektieren, dass ein Fahrzeug, das kein Bus oder Taxi ist, in einer Busspur fährt (da von diesem Verkehrsteilnehmer erwartet werden kann, dass er/sie sich in der Busspur befindet und dann einen schnellen Spurwechsel ausführt).
In bestimmten Ausführungsformen kann eine Überprüfung ausgeführt werden, z. B. basierend auf einer Fahrerermittlung durch den Führerschein, ob der Fahrer ein Strafregister hat oder ob das Fahrzeug als vermisst gemeldet ist. Personen mit einer kriminellen Lebensweise neigen oftmals weniger zu einem rücksichtvollen und vorsichtigen Fahrstil.
Der Fahrer/die Fahrerin kann in bestimmten Ausführungsformen selbst in die Vorrichtung 200 eingeben, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Dies kann beispielsweise in einer Notfallsituation sein, in der der Fahrer eine Person, die krank ist oder Betreuung benötigt, zu einem Krankenhaus oder dergleichen fährt, wenn z. B. eine hochschwangere Frau zu einer Entbindungsstation gebracht werden muss. Der Fahrer/die Fahrerin kann auch wählen, das Senden von Warnnachrichten basierend auf seiner/ihrer Einschätzung von momentanen oder längerdauernden Einschränkungen seiner/ihrer Fahrtüchtigkeit, z. B. hinsichtlich Müdigkeit, Stress, plötzlicher Krankheit oder anderer Ursachen, aktivieren. Ein Beifahrer an Bord des Fahrzeugs 100 kann ebenfalls in die Vorrichtung 200 eingeben, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, da ein Beifahrer oft in der Lage ist, die unzureichende Fahrtüchtigkeit des Fahrers besser einzuschätzen als der Fahrer/die Fahrerin selbst, während der Beifahrer gleichzeitig ein offensichtliches Selbstschutzinteresse hat, nicht in einen Unfall verwickelt zu werden.
In bestimmten Fällen kann der der Detektor 210 ein Geräuschpegelmessgerät und/oder einen Unzufriedenheitsdetektor umfassen, wodurch lautstarke/lärmende Beifahrer und/oder unzufriedene/weinende Kinder an Bord detektiert werden können. Unzufriedene/lärmende Beifahrer und sogenannte Besserwisser können dafür verantwortlich sein, eine den Stress erhöhende Wirkung auf den Fahrer auszuüben und möglicherweise ein Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit verursachen.
In bestimmten Ausführungsformen kann der Detektor 210 dazu eingerichtet sein, das Stressniveau des Fahrers zu lesen, indem ein oder mehrere stressbezogene Körperparameter, wie Feuchtigkeit auf der Haut des Fahrers, elektrischer Widerstand auf der Haut des Fahrers, Frequenz der Augenbewegungen, Körpertemperatur, Puls, Atmung, Blutdruck, Muskelbewegungen, schwitzende Hände oder dergleichen gemessen werden. Fahrerstress, gleich aus welchem Grund, kann somit durch Vergleich mit einem oder mehreren Grenzwerten detektiert werden.
In bestimmten Ausführungsformen können auch andere Verkehrsteilnehmer einschätzen, dass das Fahrzeug des Fahrers, z. B. hinsichtlich einer fahrlässiger Fahrweise, ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Der Fahrer/die Fahrerin kann zuvor Einschätzungen seines/ihres Fahrstils empfangen und gespeichert haben, und wenn die Anzahl von kritischen Einschätzungen einen konfigurierbaren Grenzwert überschreitet, dann wird in einer Ausführungsform der Fahrer als ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordernd eingeschätzt. Dieser konfigurierbare Grenzwert kann beispielsweise 1, 2, 5, 10 oder ein Wert zwischen diesen oder nahe bei diesen Werten sein, oder kann ein Vielfaches von einem oder mehreren dieser Werte sein.
Der Fahrer des Fahrzeugs kann auch durch den anderen Verkehrsteilnehmer 110 bei einem vorausgegangen Zusammentreffen auf der Straße auf die schwarze Liste gesetzt worden sein, wobei in diesem Fall der andere Verkehrsteilnehmer angezeigt haben könnte, dass eine permanente Warnung und Aufnahme in die schwarze Liste für den Fahrer des Fahrzeugs 100 wünschenswert ist.
Die 3A zeigt ein Beispiel eines Fahrzeuginnenraums des anderen Verkehrsteilnehmers 110, der hinter dem Fahrzeug 100 fährt, z. B. in den zuvor in 1A und 1B beschriebenen Szenarien. In diesem Beispiel kann der andere Verkehrsteilnehmer 110 ein Auto, Lastkraftwagen, Bus oder dergleichen sein. Der andere Verkehrsteilnehmer 110 hat Zugang zu einer Vorrichtung 300, um seine/ihre Aufmerksamkeit auf ein sich in der Nähe befindliches Fahrzeug 100 zu lenken, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Die Vorrichtung 300 umfasst einen Empfänger oder ist mit einem Empfänger 310 verbunden, der dazu eingerichtet ist, von dem Fahrzeug 100 eine Warnnachricht zu empfangen, die ein Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit anzeigt. Der Empfänger 310 kann drahtlose Signale empfangen, die mittels einer beliebigen der zuvor aufgezählten Technologien für Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation gesendet werden.
Die Vorrichtung 300 kann auch ein Anzeigegerät 320 umfassen oder damit verbunden sein, wobei das Anzeigegerät dazu eingerichtet ist, das Fahrzeug 100 aufzuzeigen, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit seitens des anderen Verkehrsteilnehmers 110 erfordert. Dieses Anzeigegerät 320 ist in 3A beispielhaft als ein Bildschirm mit einer Kamera auf der Rückseite, die auf die Fahrbahn und das vorausfahrende Fahrzeug 100 gerichtet ist, dargestellt. Ein solches Beispiel einer Warnung vor einem gefährlichen Fahrzeug 100, die das Anzeigegerät 320/Bildschirm bereitstellen kann, ist auch in 3B dargestellt, in der das Fahrzeug 100 auf dem Bildschirm markiert ist und eine Textnachricht den anderen Verkehrsteilnehmer 110 davor warnt, dass das Fahrzeug 100 unsicher betrieben worden ist.
Das Anzeigegerät 320 kann auch, oder alternativ, einen Lautsprecher oder dergleichen umfassen und eine akustische Nachricht oder Sprachnachricht bereitstellen, die die Aufmerksamkeit des anderen Verkehrsteilnehmers auf das Fahrzeug 100 lenkt.
Die 4A zeigt ein Beispiel einer Vorrichtung 300, die mit einem Empfänger 310 ausgestattet ist und mit einem Anzeigegerät 320 verbunden ist. Der andere Verkehrsteilnehmer 110 ist in diesem Beispiel ein Fußgänger, der an der Straßenseite, und hier nahe an einem Fußgängerüberweg steht.
Die Vorrichtung 200 an Bord des Fahrzeugs 100 hat in diesem Beispiel eine Detektion und Analyse dazu ausgeführt, wie der Fahrer/die Fahrerin an Fußgängerüberwegen handelt und hat eine Einschätzung vorgenommen, dass er/sie eine Neigung hat, keinen Vorrang zu gewähren, z. B. indem er/sie bei drei der letzten fünf angefahrenen Fußgängerübergängen, bei denen es angemessen gewesen wäre zu stoppen, nicht gestoppt hat. Das Warnen des anderen Verkehrsteilnehmers 110 darüber ermöglicht ihm/ihr, zu vermeiden, sich auf die Vorranggewährung des Fahrzeugs 100 zu verlassen und dadurch zu vermeiden, überfahren zu werden.
In dem dargestellten Beispiel weist die Vorrichtung 300 des anderen Verkehrsteilnehmers die Form eines Mobiltelefons oder einer ähnlichen tragbaren Einheit auf, die dazu eingerichtet ist, drahtlose Signale von der Vorrichtung 200 des Fahrzeugs zu empfangen. Die Warnung kann beispielsweise durch das Abspielen einer geeigneten Sprachnachricht weitergeleitet werden, um die Aufmerksamkeit des anderen Verkehrsteilnehmers auf das Fahrzeug 100 zu lenken.
In einer in 4B dargestellten Ausführungsform kann das Anzeigegerät 320 die Form einer Brille mit einem eingebauten transparenten Bildschirm, auf dem eine Markierung oder Warnung des Fahrzeugs 100 erscheinen kann, aufweisen. Dies kann beispielsweise, jedoch nicht notwendigerweise, durch eine Technik erreicht werden, die manchmal als erweiterte Realität (AR) bezeichnet wird.
Erweiterte Realität ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Technologie, bei der Informationen von der physischen Umgebung des Benutzer, z. B. der das Fahrzeug 100 umfassenden Umgebung, wie sie durch den anderen Verkehrsteilnehmer 110 über die Brille 320 gesehen wird, mit Informationen von einer Software-Anwendung gemischt werden, in diesem Fall mit einer Markierung und einer Warnung in Bezug auf das Fahrzeug 100. Ein mögliches Beispiel einer erweiterten Realität kann das teilweise Anzeigen des Bildes von einer mobilen Kamera in Verbindung mit dem Namen eines in dem Bild erscheinenden Objekts sein. Erweiterte Realität kann, in unterschiedlichen Ausführungsformen, auf einem Bildschirm, über einen Computer, ein Mobiltelefon, Fernsehgerät (Filmkonsole), über eine Projektion auf eine weitere Anzeigefläche, wie die Windschutzscheibe eines Fahrzeugs, ein Head-up-Display oder dergleichen betrachtet werden.
Die 5 zeigt ein Beispiel einer Ausführungsform, bei dem ein Fahrzeug 100 einen anderen Verkehrsteilnehmer 110 überholt. Der andere Verkehrsteilnehmer 110 kann hier mit einem Mittel zum Angeben einer Einschätzung der Fahrkünste des Fahrers des Fahrzeugs 100 ausgestattet sein, hier durch einen Fragebogen, der auf der Vorrichtung 300 des anderen Verkehrsteilnehmers dargestellt wird, z. B. auf seinem/ihren Mobiltelefon oder einer anderen ähnlichen Vorrichtung. In dem dargestellten Beispiel könnte eine Bewertung des Fahrers in Bezug auf drei Stufen ausgedrückt werden. Dies ist lediglich ein willkürliches Beispiel, und eine solche Einschätzung kann in unterschiedlichen Ausführungsformen eine beliebige Anzahl von Stufen umfassen, auch mit der Möglichkeit, ein Fahrzeug nur auf die schwarze Liste zu setzen.
Ein Vorteil dieser Ausführungsform ist auch, dass das Warnen anderer Verkehrsteilnehmer in Bezug auf einen Fahrer eines Fahrzeugs 100, das möglicherweise gefährlich im Verkehr ist, und dadurch das Reduzieren des Risikos von Unfällen, viele Fahrer dazu stimulieren kann, rücksichtsvoll zu fahren, um eine hohe Bewertung zu erzielen. Dieses Verhalten seitens des Fahrers kann beispielsweise durch eine soziale Gemeinschaft, manchmal als „Gemeinde” bezeichnet, oder dergleichen weiter gefördert werden, in denen hohe Bewertungen einen hohen Status besitzen. In bestimmten Ausführungsformen kann die Bewertung des Fahrers auch auf einer Internetseite oder dergleichen angezeigt werden.
Die 6 zeigt ein Beispiel einer Ausführungsform aus der Perspektive eines anderen Verkehrsteilnehmers. Der Verkehr auf der vorausliegenden Straße wird durch den anderen Verkehrsteilnehmer 110 durch die Windschutzscheibe seines/ihres Fahrzeugs gesehen; unter anderem sieht er/sie das Fahrzeug 100, welches in diesem Beispiel durch einen Stern und eine Pfeilmarkierung hervorgehoben ist, um die Aufmerksamkeit des anderen Verkehrsteilnehmers zu wecken.
Andere vorausfahrende Fahrzeuge sind in diesem Beispiel mit einem Kreis markiert, um zu zeigen, dass sie mit einer Vorrichtung 200 ausgerüstet sind, dass jedoch kein Grund für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf diese Fahrer detektiert wurde, oder mit einem Dreieck markiert, das zeigt, dass das jeweilige Fahrzeug entweder keine funktionierende Vorrichtung 200 aufweist oder seinen Status nicht mitteilen möchte.
Diese Markierungen können in unterschiedlichen Ausführungsformen beispielsweise durch die Technik der erweiterten Realität auf einem Head-up-Display gegen die Windschutzscheibe angezeigt, gegen die Windschutzscheibe projiziert oder durch die mit einem transparenten Bildschirm ausgestattete Windschutzscheibe angezeigt werden.
Dieses Szenario zeigt ein Beispiel dazu, wie der andere Verkehrsteilnehmer 110 die von mehreren in der Nähe befindlichen Fahrzeugen empfangene Information verwenden kann, um das Fahrzeug 100 zu ermitteln, das er/sie vorrangig mit Vorsicht behandeln muss.
Die 7 stellt ein Beispiel einer Ausführungsform der Erfindung in der Form eines Ablaufdiagramms eines Verfahrens 700 in einem Fahrzeug 100 zum Bestimmen und Übermitteln an einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, dar.
In bestimmten Ausführungsformen umfassen Beispiele, in denen das Fahrzeug 100 als ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordernd betrachtet wird: der Fahrer ist in Fahrausbildung; der Führerschein des Fahrers wurde vor weniger als einem zweiten Grenzwert ausgestellt; der Fahrer ist älter als ein dritter Grenzwert, z. B. 75 Jahre alt; dem Fahrer/der Fahrerin wurde vormals der Führerschein entzogen; der Fahrer/die Fahrerin weist gemäß seiner/ihrer Versicherungsgesellschaft eine Anzahl von Jahren ohne Schadensmeldung auf, die kleiner als ein vierter Grenzwert ist; das Fahrzeug 100 ist ein Rettungsfahrzeug, das auf eine Notfallsituation reagiert; der Kraftstoff des Fahrzeugs ist in Kürze verbraucht; das Fahrzeug 100 fährt in einer Busspur, ohne ein Bus oder Taxi zu sein; das Fahrzeug 100 ist ein Postfahrzeug, ein Müllfahrzeug oder ein Reinigungsfahrzeug, z. B. ein Salzstreu- oder Pflugfahrzeug; der Fahrer/die Fahrerin selbst oder ein Beifahrer veranlasst die Weiterleitung der Warnnachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer 110; und/oder der Fahrer oder das Fahrzeug 100 wurden zuvor durch den anderen Verkehrsteilnehmer 110 oder weitere andere Verkehrsteilnehmer als ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordernd eingeschätzt.
Um in der Lage zu sein, dieses Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit korrekt bestimmen und es an den anderen Verkehrsteilnehmer 110 übermitteln zu können, kann das Verfahren 700 mehrere Schritte 701–704 umfassen, obwohl angemerkt werden sollte, dass einige der hier beschriebenen Schritte Teil von nur bestimmten alternativen Ausführungsformen der Erfindung sind, z. B. Schritt 704. Darüber hinaus können die beschriebenen Schritte 701–704 auch in einer anderen zeitlichen Reihenfolge als die durch die Zahlenfolge angegebene ausgeführt werden, und einige der Schritte können parallel miteinander ausgeführt werden. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Schritt 701
Detektieren mehrerer sicherheitskritischer Schritte des Fahrzeugs während eines Zeitraums.
Dieser Zeitraum kann vorbestimmt oder konfigurierbar sein. Er kann beispielsweise eine Stunde, ein Tag, ein Jahr, eine Lebensdauer oder eine dazwischenliegende Zeitdauer sein. Er kann in bestimmten Ausführungsformen für unterschiedliche sicherheitskritische Operationen unterschiedlich sein.
Die sicherheitskritische Operation des Fahrzeugs 100 kann durch ihren Fahrer verursacht werden und beispielsweise umfassen: Spurwechsel, ohne die Fahrtrichtungsanzeiger einzusetzen; Spurwechsel, ohne dass der Fahrer in den Rückspiegel schaut; der Fahrer/die Fahrerin hat seine/ihre Augen länger als eine vorbestimmte Zeitdauer geschlossen; der Fahrer fährt in einer Fahrspur, die sich von der durch das Navigationsgerät (GPS) angezeigten unterscheidet; überholen eines anderen Fahrzeugs auf der Innenseite; ein Abstand von weniger als drei Sekunden zu einem vorausfahrenden Fahrzeug; der/die Fahrer/in aktiviert sein/ihr Mobiltelefon ohne Freisprechbetrieb während des Fahrens; der Fahrtenschreiber des Fahrzeugs zeigt an, dass die zulässige maximale Fahrzeit ohne Pause/tägliche Ruhezeit kurz vor dem Überschreiten ist/überschritten wurde; die Geschwindigkeitsbegrenzung wird überschritten; ein Müdigkeitswarnhilfe an Bord des Fahrzeugs 100 zeigt an, dass der Fahrer müde ist; ein Alkoholmesser an Bord des Fahrzeugs 100 zeigt an, dass der Fahrer Alkohol getrunken hat, oder andere ähnliche Ereignisse.
Andere Beispiele von sicherheitskritischen Operationen des Fahrzeugs 100 können umfassen, das Fahrzeug auf einer Autobahn zum Stillstand zu bringen, das Fahrzeug auf einer Autobahn rückwärts zu fahren, oder das Fahrzeug 100 auf einer Bundesstraße eine Linksabbiegung ausführen zu lassen.
Schritt 702
Die detektierte 701 Anzahl von sicherheitskritischen Operationen wird mit einem oder mehreren Grenzwerten verglichen.
In bestimmten Ausführungsformen kann die sicherheitskritische Operation beispielsweise sein, einen Spurwechsel auszuführen, ohne die Fahrtrichtungsanzeiger einzusetzen, und die Zeitdauer kann beispielsweise eine Stunde betragen. Der Grenzwert kann auf eine vorbestimmte oder konfigurierbare ganze Zahl zwischen Null und Unendlich, z. B. drei, eingestellt werden.
Es ist ebenfalls möglich, dass zwei oder mehr Grenzwerte in bestimmten Ausführungsformen für die gleiche sicherheitskritische Operation konfiguriert werden, z. B. so, dass wenn die Anzahl von sicherheitskritischen Operationen unter einem ersten Grenzwert liegt, das Fahrzeug 100 nicht als ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordernd betrachtet wird; wenn die Anzahl von sicherheitskritischen Operationen einen ersten Grenzwert, jedoch nicht einen weiteren höheren Grenzwert überschreitet, das Fahrzeug 100 als ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordernd eingestuft wird; und wenn die Anzahl von sicherheitskritischen Operationen sowohl den ersten Grenzwert als auch den zweiten Grenzwert des Fahrzeugs 100 überschreitet, das Fahrzeug 100 als ein erheblich erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordernd eingestuft wird; und so werter.
Solche Grenzwerte können in bestimmten Ausführungsformen für unterschiedliche Typen von sicherheitskritischen Operationen unterschiedlich sein. Für bestimmte Typen von sicherheitskritischen Operationen kann der Grenzwert Null sein.
Schritt 703
Es wird eine Nachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer 110 weitergeleitet, um ein Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit anzuzeigen, wenn die detektierte 701 Anzahl von sicherheitskritischen Operationen den einen oder die mehreren Grenzwerte überschreitet.
Die weitergeleitete Nachricht kann an den anderen Verkehrsteilnehmer gerichtete Informationen dahingehend enthalten, dass das Fahrzeug 100 kein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, wenn die detektierte Anzahl 701 von sicherheitskritischen Operationen den einen oder die mehreren Grenzwerte nicht überschreitet.
Die Nachricht kann über eine drahtlose Schnittstelle durch Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, z. B. WLAN, Wi-Fi, Bluetooth oder eine ähnliche auf Funkkommunikation basierende Technik weitergeleitet werden. Der andere Verkehrsteilnehmer 110 kann somit gewarnt werden oder auf das Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug aufmerksam gemacht werden und kann in Erwiderung dazu geeignete Maßnahmen ergreifen, z. B. durch Einhalten eines zusätzlichen Abstands.
Schritt 704
Dieser Schritt kann Teil von einigen, aber nicht unbedingt allen Ausführungsformen des Verfahrens 700 sein.
Eine Einschätzung des Erfordernisses für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug kann in bestimmten Ausführungsformen von dem anderen Verkehrsteilnehmer 110 über eine drahtlose Schnittstelle empfangen werden und kann zum Beispiel eine Beurteilung, Einstufung, Schätzung oder das Setzen auf die schwarze Liste umfassen.
Solche Einschätzungen können über eine drahtlose Schnittstelle durch Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, z. B. WLAN, Wi-Fi, Bluetooth oder eine ähnliche auf Funkkommunikation basierende Technik empfangen werden.
Anderen Verkehrsteilnehmer wird somit ermöglicht, eine Rückmeldung in Bezug auf den Fahrer und/oder das Verhalten eines bestimmten Fahrzeugs im Verkehr zu hinterlassen und dadurch ebenfalls andere Verkehrsteilnehmer indirekt vor dem Fahrzeug 100 zu warnen, ohne den Fahrer konfrontieren und beispielsweise Gesten verwenden zu müssen, um ihre Einschätzung seiner/ihrer Fahrkünste zu übermitteln, wobei die Gesten selbst eine Verkehrsgefährdung durch Ablenkung der Aufmerksamkeit von der aktuellen Verkehrssituation darstellen könnten.
Die 8 zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung 200 an Bord eines Fahrzeugs 100 zum Bestimmen und zum Übermitteln an einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
Diese Vorrichtung 200 ist dazu eingerichtet, mindestens einige der zuvor beschriebenen Schritte 701–704 des Verfahrens 700 auszuführen.
Um zu bestimmen und ein Signal zu erzeugen, um den anderen Verkehrsteilnehmer 110 zu informieren, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, umfasst die Vorrichtung 200 mehrere nachfolgend ausführlicher beschriebene Komponenten. Bestimmte der beschriebenen Teilkomponenten sind in einigen, aber nicht unbedingt allen Ausführungsformen vorhanden. Es können in der Vorrichtung 200 auch weitere Elektroniken vorhanden sein, die nicht gänzlich für das Verständnis der Funktion der Vorrichtung 200 gemäß der Erfindung notwendig sind und daher in der 8 und dieser Beschreibung weggelassen sind.
Die Vorrichtung 200 umfasst oder ist verbunden mit einem oder mehreren Detektoren 210, die zum Detektieren von mindestens einer sicherheitskritischen Operation des Fahrzeugs 100 eingerichtet sind.
In bestimmten Ausführungsformen können solche Detektoren 210 beispielsweise mit einer Kamera, die den Augen des Fahrers folgt, Fahrzeugsensoren, wie ein Lenkradwinkelsensor, Drehratensensor und/oder Beschleunigungsmesser, einem oder mehreren Sensoren zum Überwachen der Fahrzeugposition auf der Fahrbahn, Positioniervorrichtungen, wie ein GPS, Abstandsmessvorrichtungen, wie ein Laser-Abstandsmesser oder ein auf Bildverarbeitung, Ultraschall oder dergleichen basierender Abstandsmesser, oder einer Müdigkeitswarnhilfe an Bord des Fahrzeugs 100, die anzeigen kann, dass der Fahrer müde ist, oder einem Alkoholmesser an Bord des Fahrzeugs 100, der anzeigen kann, dass der Fahrer Alkohol getrunken hat, einem Geräuschpegelmessgerät an Bord des Fahrzeugs 100, einem Messgerät für einen oder mehrere stressbezogene physische Parameter des Fahrers oder dergleichen ausgestattet sein.
Der Detektor 210 kann ebenfalls eingerichtet sein zu detektieren, dass der Fahrer einen Spurwechsel ausführt, ohne die Fahrtrichtungsanzeiger einzusetzen, einen Spurwechsel ausführt, ohne in den Rückspiegel zu schauen oder er/sie seine/ihre Augen länger als eine vorbestimmte Zeitdauer geschlossen hat. Der Detektor 210 kann ferner eingerichtet sein zu detektieren, wenn der Fahrer in einer Fahrspur fährt, die sich von der durch das Navigationsgerät (GPS) angezeigten unterscheidet, der Fahrer ein anderes Fahrzeug auf der Innenseite überholt oder der Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug weniger als drei Sekunden beträgt. Der Detektor 210 kann ebenfalls eingerichtet sein zu detektieren, wenn der/die Fahrer/in sein/ihr Mobiltelefon ohne Freisprechbetrieb während des Fahrens aktiviert; wenn der Fahrtenschreiber des Fahrzeugs anzeigt, dass die zulässige maximale Fahrzeit ohne Pause/tägliche Ruhezeit kurz vor dem Überschreiten ist/überschritten wurde; wenn Geschwindigkeitsbegrenzungen überschritten werden; wenn eine Müdigkeitswarnhilfe im Fahrzeug 100 anzeigt, dass der Fahrer müde ist und/oder wenn ein Alkoholmesser im Fahrzeug anzeigt, dass der Fahrer Alkohol getrunken hat.
Der Detektor 210 kann ebenfalls eingerichtet sein zu detektieren, wenn der Fahrer das Fahrzeug 100 auf einer Autobahn zu einem Stillstand bringt, das Fahrzeug 100 auf einer Autobahn rückwärtsfährt oder das Fahrzeug auf einer Bundesstraße eine Linksabbiegung ausführen lässt, oder wenn irgendein anderes sicherheitskritisches oder rechtswidriges Manöver mit dem Fahrzeug 100 ausgeführt wird.
Die Vorrichtung 200 umfasst ferner einen Prozessorschaltkreis 820, der dazu eingerichtet ist, von dem Detektor 210 eine Anzeige einer sicherheitskritischen Operation seitens des Fahrers zu empfangen und die Anzahl von sicherheitskritischen Operationen des Fahrers während eines bestimmten Zeitraums zu berechnen. Der Prozessorschaltkreis 820 ist ebenfalls dazu eingerichtet, die Anzahl von detektierten sicherheitskritischen Operationen mit einem oder mehreren Grenzwerten zu vergleichen. Der Prozessorschaltkreis 820 ist ebenfalls dazu eingerichtet, ein Steuersignal auszusenden, um das Weiterleiten einer Nachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer 110 auszulösen, um anzuzeigen, dass ein erhöhtes Maß von Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug 100 erforderlich ist, wenn die Anzahl von detektierten sicherheitskritischen Operationen einen oder mehrere Grenzwerte überschreitet.
Der Prozessorschaltkreis 820 kann beispielsweise die Form von einem oder mehreren Zentraleinheiten (CPUs), Mikroprozessoren oder einer anderen Logik aufweisen, die dazu geeignet sind, Anweisungen auszuwerten und auszuführen und/oder Daten zu lesen und zu schreiben. Der Prozessorschaltkreis 820 kann Daten für den Eingang, den Ausgang oder die Datenverarbeitung handhaben, was auch das Zwischenspeichern von Daten, Steuerfunktionen und dergleichen umfasst.
Die Vorrichtung 200 kann ebenfalls in bestimmten Ausführungsformen einen Signalempfänger 810 umfassen, der dazu eingerichtet ist, ein drahtgebundenes oder drahtloses Signal von dem Detektor 210 zu empfangen.
In bestimmten Ausführungsformen ist der Signalempfänger 810 dazu eingerichtet, von dem anderen Verkehrsteilnehmer 110 eine Einschätzung des Erfordernisses für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug zu empfangen.
Die Vorrichtung 200 kann ferner, ebenfalls in bestimmten Ausführungsformen, eine Speichereinheit 825 umfassen, die dazu eingerichtet ist, detektierte sicherheitskritische Operationen des Fahrzeugs 100, Grenzwerte, die Vorgeschichte von früheren fahrzeugbezogenen Daten, zuvor empfangene Einschätzungen der Fahrkünste des Fahrers oder dergleichen zu speichern.
Die Speichereinheit 825 kann in unterschiedlichen Ausführungsformen beispielsweise die Form einer Speicherkarte, eines Flash-Speichers, USB-Speichers, einer Festplatte oder von anderen ähnlichen nichtflüchtigen Datenspeichereinheiten dauerhafter Art aufweisen, z. B. eine beliebige von einem ROM (Nur-Lese-Speicher), PROM (programmierbarer Nur-Lese-Speicher), EPROM (löschbarer PROM), Flash-Speicher, EEPROM (elektrisch löschbarer PROM), usw..
Die Vorrichtung 200 kann in bestimmten Ausführungsformen auch einen Sendeschaltkreis 830 umfassen, der dazu eingerichtet ist, ein Steuersignal zum Erzeugen eines Alarmsignals oder Informationen auszusenden und es über eine drahtlose Schnittstelle zu senden, um durch den anderen Verkehrsteilnehmer 110 empfangen zu werden.
In bestimmten Ausführungsformen kann der Sender Teil der Vorrichtung 200 oder des Sendeschaltkreises 830 sein, sodass diese eine Verbundeinheit bilden. Die drahtlose Schnittstelle kann auf WLAN, Wi-Fi, Bluetooth oder eine ähnliche auf Funkkommunikation basierte Kommunikation basieren, um eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation zu ermöglichen.
Die Erfindung umfasst ferner ein Computerprogramm an Bord eines Fahrzeugs 100, um einen anderen Verkehrsteilnehmer 110 darauf aufmerksam zu machen, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, indem ein Verfahren 700 gemäß mindestens einigen der zuvor beschriebenen Schritte 701–704 ausgeführt wird, wenn das Computerprogramm in einem Prozessorschaltkreis 820 der Vorrichtung 200 ausgeführt wird. Diese Vorrichtung 200 kann sich in verschiedenen Ausführungsformen an Bord es Fahrzeugs 100 oder außerhalb des Fahrzeugs 100 befinden.
Das Verfahren 700 gemäß den Schritten 701–704, um den anderen Verkehrsteilnehmer 110 darauf aufmerksam zu machen, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, kann durch einen oder mehrere Prozessorschaltkreise 820 der Vorrichtung 200 in Verbindung mit einen Computerprogrammcode in einem nichtflüchtigen Datenträger realisiert werden, um einen, einige oder alle der oben beschriebenen Verfahrensschritte 701–704 auszuführen. Ein Computerprogramm kann somit Anweisungen zum Ausführen der Schritte 701–704 umfassen, wenn das Programm in den Prozessorschaltkreis 820 der Vorrichtung 200 geladen ist.
Die 9 stellt ein Beispiel einer Ausführungsform der Erfindung in der Form eines Ablaufdiagramms eines Verfahrens 900 dar, um die Aufmerksamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers 110 auf ein Fahrzeug 100 zu lenken, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
Um in der Lage zu sein, den anderen Verkehrsteilnehmer 110 darauf aufmerksam machen zu können, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, kann das Verfahren 900 mehrere Schritte 901–903 umfassen, wobei jedoch angemerkt werden sollte, dass einige der hier beschriebenen Schritte einen Teil von nur bestimmten alternativen Ausführungsformen bilden, z. B. Schritt 903. Die beschriebenen Schritte 901–903 können auch in einer anderen zeitlichen Reihenfolge als die durch die Zahlenfolge angegebene ausgeführt werden, und einige der Schritte können parallel miteinander ausgeführt werden. Das Verfahren 900 umfasst die folgenden Schritte:
Schritt 901
Eine Nachricht, die ein Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf ein Fahrzeug 100 anzeigt, wird vom Fahrzeug 100 empfangen.
Diese Nachricht kann über eine drahtlose Schnittstelle, z. B. durch Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, wie WLAN, Wi-Fi, Bluetooth oder eine ähnliche auf Funkkommunikation basierende Technologie empfangen werden.
In bestimmten Ausführungsformen kann die von dem Fahrzeug 100 empfangene Nachricht anzeigen, dass das Fahrzeug 100 kein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
Schritt 902
Das Fahrzeug 100, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, wird angezeigt, um dadurch die Aufmerksamkeit des anderen Verkehrsteilnehmers 110 auf dieses Fahrzeug 100 zu lenken.
In bestimmten Ausführungsformen können solche Anzeigen beispielsweise eine visuelle Markierung auf einem Bildschirm 320, z. B. ein Head-up-Display, einen in der Windschutzscheibe integrierten Bildschirm oder eine Brille umfassen. Sie können auch einen Ton, z. B. ein akustisches Signal, eine Melodie oder eine Sprachmeldung umfassen. Solche Anzeigen können auch taktile Signale im Lenkrad oder dem Fahrersitz umfassen.
In bestimmten Ausführungsformen kann die Anzeige durch das Fahrzeug 100 bereitgestellt werden, das kein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Der andere Verkehrsteilnehmer 110 kann somit verstehen, dass ein bestimmtes Fahrzeug 100 mit einer Vorrichtung 200 zum Bestimmen und zum Übermitteln an einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, ausgestattet ist. Der andere Verkehrsteilnehmer wird deshalb auch verstehen, dass diesem Fahrzeug 100 weniger Aufmerksamkeit gewidmet werden muss.
Schritt 903
Dieser Schritt kann Teil von einigen, jedoch nicht unbedingt allen Ausführungsformen des Verfahrens 900 sein.
Eine Einschätzung des Erfordernisses für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug 100 und/oder die Fahrkünste seines Fahrers können in bestimmten Ausführungsformen vorgenommen werden und an das Fahrzeug 100 z. B. über eine drahtlose Schnittstelle gesendet werden.
Die 10 zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung 300 zum Lenken der Aufmerksamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers 110 auf ein Fahrzeug 100, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.
Diese Vorrichtung 300 ist dazu eingerichtet, mindestens einige der zuvor beschriebenen Schritte 901–903 des Verfahrens 900 auszuführen.
Um in der Lage zu sein, die Aufmerksamkeit des anderen Verkehrsteilnehmers 110 auf das Fahrzeug 100 zu lenken, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, kann das Verfahren 900 mehrere nachfolgend ausführlicher beschriebene Komponenten umfassen. Bestimmte der beschriebenen Teilkomponenten sind in einigen, aber nicht unbedingt allen Ausführungsformen vorhanden. Es können in der Vorrichtung 300 auch weitere Elektroniken vorhanden sein, die nicht gänzlich für das Verständnis der Funktion der Vorrichtung 300 gemäß der Erfindung notwendig sind und daher in der 10 und dieser Beschreibung weggelassen sind.
Die Vorrichtung 300 umfasst oder ist verbunden mit einen Empfänger 310, der dazu eingerichtet ist, drahtlose Signale über eine drahtlose Schnittstelle zu empfangen. Die drahtlose Schnittstelle kann auf WLAN, Wi-Fi, Bluetooth oder eine ähnliche auf Funkkommunikation basierte Kommunikation basieren, um eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation zu ermöglichen.
Die Vorrichtung kann auch ein Anzeigegerät 320 umfassen oder damit verbunden sein, wobei das Anzeigegerät dazu eingerichtet ist, das Fahrzeug 100 anzuzeigen, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Ein solches Anzeigegerät 320 kann, in unterschiedlichen Ausführungsformen, Teil einer Einheit oder mehrerer Einheiten sein, wie einem Bildschirm, Touchscreen, Computer-Bildschirm, Mobiltelefonbildschirm, Fernsehgerät, über eine Projektion auf einer weiteren Bildoberfläche, wie die Windschutzscheibe eines Fahrzeugs, ein Head-up-Display, ein in der Windschutzscheibe integrierter Bildschirm, eine Brille oder dergleichen, oder kann damit ausgestattet sein. Das Anzeigegerät 320 kann auch Teil eines Lautsprechers, einer Sirene, eines Alarms, von Kopfhörern, eines taktilen Aktors oder ähnlicher Einheiten sein oder damit ausgestattet sein.
Die Anzeige kann eine Grafik, visuelle Markierung und/oder ein Ton sein, z. B. ein akustisches Signal, eine Melodie oder eine Sprachnachricht. Sie kann auch ein taktiles Signal umfassen.
Die Vorrichtung 300 kann ferner in bestimmten Ausführungsformen einen Prozessorschaltkreis 1020 umfassen, der zum Detektieren und zum Lenken der Aufmerksamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers auf ein Fahrzeug 100, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, eingerichtet ist.
Der Prozessorschaltkreis 1020 kann beispielsweise die Form einer oder mehrerer Zentraleinheiten (CPUs), Mikroprozessoren oder einer anderen Logik aufweisen, die geeignet sind, Anweisungen auszuwerten und auszuführen und/oder Daten zu lesen und zu schreiben. Der Prozessorschaltkreis 1020 kann Daten für den Eingang, den Ausgang oder die Datenverarbeitung handhaben, was auch das Zwischenspeichern von Daten, Steuerfunktionen und dergleichen umfasst.
Die Vorrichtung 300 kann auch einen Signalempfänger 1010 umfassen, der dazu eingerichtet ist, ein drahtgebundenes oder drahtloses Signal von dem Fahrzeug 100 oder vielmehr einem Sender an Bord des Fahrzeugs 100 zu empfangen. Die drahtlose Schnittstelle kann auf WLAN, Wi-Fi, Bluetooth oder einer ähnlichen auf Funkkommunikation basierten Technologie basieren, um die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation zu ermöglichen.
Die Vorrichtung kann in bestimmten Ausführungsformen auch einen Speicher 1025 umfassen, der dazu eingerichtet ist, das Fahrzeug 100 betreffende Informationen zu speichern.
Die Speichereinheit 1025 kann beispielsweise die Form einer Speicherkarte, eines Flash-Speichers, USB-Speichers, einer Festplatte oder von anderen ähnlichen nichtflüchtigen Datenspeichereinheiten dauerhafter Art aufweisen, z. B. eine beliebige von einem ROM (Nur-Lese-Speicher), PROM (programmierbarer Nur-Lese-Speicher), EPROM (löschbarer PROM), Flash-Speicher, EEPROM (elektrisch löschbarer PROM), usw..
Die Vorrichtung 300 kann in bestimmten Ausführungsformen auch einen Sendeschaltkreis 1030 umfassen, der dazu eingerichtet ist, ein Steuersignal zum Erzeugen eines Alarmsignals, oder visuelle, auditive oder taktile Informationen auszusenden, die das Fahrzeug 100 anzeigt, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Das Fahrzeug 100 kann daher beispielsweise auf dem Anzeigegerät 320 angezeigt werden.
In bestimmten Ausführungsformen kann der Sendeschaltkreis 1030 auch dazu eingerichtet sein, eine Einschätzung des Erfordernisses von Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug 100 und/oder die Fahrtüchtigkeit seines Fahrers z. B. über eine drahtlose Schnittstelle an das Fahrzeug 100 zu senden.
Die Erfindung umfasst ferner ein Computerprogramm in der Vorrichtung 300, um den anderen Verkehrsteilnehmer 110 darauf aufmerksam zu machen, dass das Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, indem ein Verfahren 900 gemäß mindestens einigen der zuvor beschriebenen Schritte 901–903 ausgeführt wird, wenn das Computerprogramm in einem Prozessorschaltkreis 1020 der Vorrichtung 300 ausgeführt wird. Diese Vorrichtung 300 kann sich in unterschiedlichen Ausführungsformen an Bord des Fahrzeugs des anderen Verkehrsteilnehmers befinden oder beispielsweise Teil des Mobiltelefons, tragbaren Computers oder dergleichen des anderen Verkehrsteilnehmers sein.
Das Verfahren 900 gemäß den Schritten 901–903, um einen anderen Verkehrsteilnehmer 110 auf das Fahrzeug 100, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, aufmerksam zu machen, kann durch einen oder mehrere Prozessorschaltkreise 1020 der Vorrichtung 300 im Zusammenhang mit einem Computerprogrammcode in einem nichtflüchtigen Datenträger realisiert werden, um einen, mehr als einen, einige oder alle der oben beschriebenen Verfahrensschritte 901–903 auszuführen. Ein Computerprogramm kann somit Anweisungen zum Ausführen der Schritte 901–903 umfassen, wenn das Programm in den Prozessorschaltkreis 1020 der Vorrichtung 300 geladen ist.
Bestimmte Ausführungsformen umfassen ferner auch ein System zum Bestimmen und zum Übermitteln an einen anderen Verkehrsteilnehmer 110, dass ein Fahrzeug 100 ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Ein solches System kann an Bord des Fahrzeugs 100 eine Vorrichtung 200 umfassen, die mit einem Detektor 210, der dazu eingerichtet ist, sicherheitskritische Operationen des Fahrzeugs 100 zu detektieren, und einem Prozessorschaltkreis 820, der dazu eingerichtet ist, ein Steuersignal auszusenden, um das Weiterleiten einer Nachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer 110 auszulösen, um ein Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug 100 anzuzeigen, wenn die Anzahl von sicherheitskritischen Operation den Grenzwert überschreiten, ausgestattet oder verbunden ist. Das System umfasst ferner eine Vorrichtung 300, um die Aufmerksamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers 110 auf ein Fahrzeug 100 zu lenken, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert. Die Vorrichtung 300 kann mit einem Empfänger 310 ausgestattet oder verbunden sein, der dazu eingerichtet ist, von dem Fahrzeug 100 eine Warnnachricht zu empfangen, die ein Erfordernis für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit anzeigt. Die Vorrichtung 300 kann ferner mit einem Anzeigegerät 300 ausgestattet oder verbunden sein, das dazu eingerichtet ist, das Fahrzeug 100 anzuzeigen, das ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert.

Claims

Computergestütztes Verfahren (700) in einem Fahrzeug (100), zum Bestimmen und zum Übermitteln an einen anderen Verkehrsteilnehmer (110), dass das Fahrzeug (100) ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, wobei das Verfahren (700) gekennzeichnet ist durch: Detektieren (701) der Anzahl von sicherheitskritischen Operationen des Fahrzeugs (100) während eines Zeitraums, Vergleichen (702) der Anzahl von detektierten (701) sicherheitskritischen Operationen mit einem oder mehreren Grenzwerten, und Weiterleiten (703) einer Nachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer (110), um anzuzeigen, dass ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erforderlich ist, wenn die Anzahl von detektierten (701) sicherheitskritischen Operationen einen oder mehrere Grenzwerte überschreitet.
Verfahren (700) nach Anspruch 1, wobei die sicherheitskritische Operation des Fahrzeugs (100) durch seinen Fahrer verursacht wird und Folgendes umfasst: Spurwechsel, ohne die Richtungsanzeiger einzusetzen; Spurwechsel, ohne dass der Fahrer in den Rückspiegel schaut; der Fahrer/die Fahrerin hat seine/ihre Augen länger als eine vorbestimmte Zeitdauer geschlossen; der Fahrer fährt in einer Fahrspur, die sich von der durch das Navigationsgerät des Fahrzeugs angezeigten unterscheidet; Überholen anderer Fahrzeuge auf der Innenseite; einen Abstand von weniger als drei Sekunden zu einem vorausfahrenden Fahrzeug; der/die Fahrer/in aktiviert sein/ihr Mobiltelefon ohne Freisprechbetrieb während des Fahrens; der Fahrtenschreiber des Fahrzeugs zeigt an, dass die maximal zulässige Fahrzeit ohne Pause kurz vor dem Überschreiten ist/überschritten wurde, oder die tägliche Ruhezeit bald kürzer ist/kürzer gewesen ist als zulässig; Überschreiten einer Geschwindigkeitsbegrenzung; eine Müdigkeitswarnhilfe an Bord des Fahrzeugs (100) zeigt an, dass der Fahrer müde ist; ein Alkoholmesser an Bord des Fahrzeugs (100) zeigt an, dass der Fahrer Alkohol getrunken hat.
Verfahren (700) nach einem der Ansprüche 1 und 2, wobei die sicherheitskritische Operation des Fahrzeugs (100) umfasst, das Fahrzeug (100) zu einem Stillstand auf einer Autobahn zu bringen, das Fahrzeug (100) auf einer Autobahn rückwärts zu fahren, das Fahrzeug (100) eine Linksabbiegung auf einer Autobahn ausführen zu lassen.
Verfahren (700) nach einem der Ansprüche 1–3, wobei das Fahrzeug (100) ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, wenn der Fahrer in Fahrausbildung ist; der Führerschein des Fahrers vor weniger als einem zweiten Grenzwert ausgestellt wurde; der Fahrer älter als ein dritter Grenzwert, z. B. 75 Jahre alt ist; dem Fahrer/der Fahrerin vormals der Führerschein entzogen wurde; der Fahrer/die Fahrerin gemäß seiner/ihrer Versicherungsgesellschaft eine Anzahl von Jahren ohne Schadensmeldung aufweist, die kleiner als ein vierter Grenzwert ist; das Fahrzeug (100) ein Rettungsfahrzeug ist, das auf eine Notfallsituation reagiert; der Kraftstoff des Fahrzeugs in Kürze verbraucht ist; das Fahrzeug (100) in einer Busspur fährt, ohne ein Bus oder Taxi zu sein; das Fahrzeug (100) ein Postfahrzeug, ein Müllfahrzeug oder ein Reinigungsfahrzeug, z. B. ein Salzstreu- oder Pflugfahrzeug, ist; der Fahrer/die Fahrerin selbst oder ein Beifahrer die Weiterleitung der Warnnachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer (110) veranlasst; und/oder der Fahrer oder das Fahrzeug (100) zuvor durch den anderen Verkehrsteilnehmer (110) oder weitere andere Verkehrsteilnehmer als ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordernd eingeschätzt wurden.
Verfahren (700) nach einem der Ansprüche 1–4, wobei die weitergeleitete (703) Nachricht Informationen an den anderen Verkehrsteilnehmer (110) dahingehend enthält, dass das Fahrzeug (100) kein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, wenn die Anzahl von detektierten (701) sicherheitskritischen Operationen den einen oder die mehreren Grenzwerte nicht überschreitet.
Verfahren (700) nach einem der Ansprüche 1–5, ferner umfassend: Empfangen (704), von dem anderen Verkehrsteilnehmer (110), einer Einschätzung des Erfordernisses für ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug.
Verfahren (700) nach einem der Ansprüche 1–6, wobei die Nachricht über eine drahtlose Schnittstelle durch Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, wie WLAN, Wi-Fi, Bluetooth oder eine ähnliche auf Funkkommunikation basierte Technologie weitergeleitet (703, 704) wird.
Vorrichtung (200) in einem Fahrzeug (100), zum Bestimmen und zum Übermitteln an einen anderen Verkehrsteilnehmer (110), dass das Fahrzeug (100) ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, wobei die Vorrichtung (200) gekennzeichnet ist durch einen Detektor (210), die zum Detektieren einer sicherheitskritischen Operation des Fahrzeugs (100) eingerichtet ist, einen Prozessorschaltkreis (820), der dazu eingerichtet ist, von dem Detektor (210) eine Anzeige einer sicherheitskritischen Operation seitens des Fahrers zu empfangen, die Anzahl von sicherheitskritischen Operationen seitens des Fahrers während eines Zeitraums zu berechnen, die Anzahl von detektierten sicherheitskritischen Operationen mit einem oder mehreren Grenzwerten zu vergleichen, und ein Steuersignal auszusenden, um das Weiterleiten einer Nachricht an den anderen Verkehrsteilnehmer (110) auszulösen, um anzuzeigen, dass ein erhöhtes Maß von Wachsamkeit in Bezug auf das Fahrzeug (100) erforderlich ist, wenn die Anzahl von detektierten sicherheitskritischen Operationen den einen oder die mehreren Grenzwerte überschreitet.
Computerprogramm in einem Fahrzeug (100), um einen anderen Verkehrsteilnehmer (110) darauf aufmerksam zu machen, dass das Fahrzeug (100) ein erhöhtes Maß an Wachsamkeit erfordert, indem ein Verfahren (700) nach einem der Ansprüche 1–7 ausgeführt wird, wenn das Computerprogramm in einem Prozessorschaltkreis (820) einer Vorrichtung (200) nach Anspruch 8 ausgeführt wird.