DE1120133B - Verfahren zur Beschleunigung der Haertung von Polyepoxydverbindungen durch Anhydridemehrbasischer Carbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Beschleunigung der Haertung von Polyepoxydverbindungen durch Anhydridemehrbasischer Carbonsaeuren

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DE1120133B
DE1120133B DEC23266A DEC0023266A DE1120133B DE 1120133 B DE1120133 B DE 1120133B DE C23266 A DEC23266 A DE C23266A DE C0023266 A DEC0023266 A DE C0023266A DE 1120133 B DE1120133 B DE 1120133B
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

  • Verfahren zur Beschleunigung der Härtung von Polyepoxydverbindungen durchAnhydridemehrbasischer Carbonsäuren Die Beschleunigung der Härtung von Epoxydverbindungen durch Anhydride mehrbasischer Carbonsäuren mit Hilfe von basischen Verbindungen, insbesondere Polyaminen, ist bekannt (vgl. die schweizerischen Patentschriften 278 476 und 317 134). Durch die Toxizität und den relativ niederen Dampfdruck der bisher verwendeten Amine ergeben sich verschiedene Nachteile.
  • Die belgische Patentschrift 570 570 betrifft die Verwendung von gewissen Mischpolymerisaten, die tertiäre Aminogruppen besitzen, als Härtungskomponente für Polyepoxydverbindungen. Die deutsche Auslegeschrift 1 033 407 empfiehlt Mischpolymerisate aus Maleinsäureanhydrid als Härtungsmittel für Polyepoxyde. Demgegenüber werden nach der vorliegenden Erfindung bestimmte Chlor-und basische Stickstoffatome enthaltende Mischpolymerisate als Beschleuniger für die Anhydridhärtung von Polyepoxyden eingesetzt. Überraschenderweise erhältman dabeigehärteteProduktemit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften und mit stark erhöhter Wärmebeständigkeit.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Beschleunigung der Härtung von Polyepoxydverbindungen durch Anhydride mehrbasischer Carbonsäuren mit basischen Verbindungen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als basische Verbindung Mischpolymerisate aus N-Mono- (#-trichlor-a-hydroxyäthyl)-amiden der allgemeinen Formeln (a) oder (b) worin R und R'Wasserstoffatom oder das eine der Symbole R und R'Wasserstoffatom und das andere die Methylgruppe bedeuten, und aus monoäthylenisch ungesättigten mischpolymerisierbaren Verbindungen, welche mindestens eine basische tertiäre Aminogruppe aufweisen, verwendet.
  • Die als Ausgangsmaterialien für die verwendeten Beschleuniger dienenden monomeren Amide der Formeln (a) oder (b) sind durch bekannte Umsetzung von Chloral (Trichloracetalhedyd) und Amiden oc, ß-ungesättigter Carbonsäuren, die mindestens ein Wasserstoffatom am Amidstickstoffatom enthalten, zugänglich. Vorzugsweise verwendet man das N- (-Trichlor-x-hydroxyäthyl)-acrylsäureamid der Formel Diese monomeren Amide erhält man aus Amiden von äthylenisch x, ß-ungesättigten Mono-oder Dicarbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, sofern sie ein Wasserstoffatom am Amidstickstoffatom enthalten, z. B. diejenigen der Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und insbesondere der Methacrylsäure und Acrylsäure, ferner am Amidstickstoffatom monoalkylierte Derivate, z. B. Acrylsäuremethylamid oder Methacrylsäure-äthylamid. Die N- (ß-Trichlor-α-hydroxyäthyl)-amide stellen in der Regel farblose, gut kristallisierte Körper dar.
  • Als monoäthylenisch ungesättigte, mischpolymerisierbare Verbindungen, welche mindestens eine basische tertiäre Aminogruppe besitzen, kommen Verbindungen in Frage mit der Gruppierung und vorzugsweise solche mit der Gruppierung Die Verbindungen besitzen mindestens eine tertiäre Aminogruppe, vorzugsweise der Formel worin RI. und R2 gegebenenfalls substituierte, vorzugsweise hydroxysubstituierte oder zu einem heterocyclischen Ring verbundene Kohlenwasserstoffreste von I bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten.
  • Die Angabe, daß die Kohlenwasserstoffreste Ri und R2 gegebenenfalls zu einem heterocyclischen Ring verbunden sein können, bedeutet, daß Verbindungen mit einer tertiären Aminogruppe der Formel in Betracht kommen, wobei der zweckmäßig gesättigte Ring vorzugsweise über eine Kohlenstoffbrücke und ein Heteroatom mit der polymerisationsfähigen -CH = C#-Gruppe verbunden ist. Als Beispiel hierfür sei das Acrylsäure-ß-N-morpholinoäthylamid genannt.
  • Als polymerisierbare Verbindungen mit mindestens einer tertiären Aminogruppe im Molekül kommen Vertreter der folgenden Verbindungsklassen in Frage : a) basische Amide oder Ester von aliphatischen x, ß-ungesättigten Di-oder Monocarbonsäuren, b) basische Vinyläther, c) basische Vinylheterocyclen, d) basische Vinylarylverbindungen und e) Allylamine mit tertiärer Aminogruppe.
  • Für die erfindungsgemäße Verwendung als Beschleuniger der Anhydridhärtung eignen sich besonders gut Mischpolymerisate aus Monomeren der Verbindungsklasse a), vorzugsweise aus basischen Amiden oder basischen Estern, welche sich von polymerisier- baren, aliphatischen α,ß-ungesättigten Monocarbonsäuren ableiten, die im Amidteil bzw. im Esterteil des Moleküls eine tertiäre Aminogruppe aufweisen. Diese basischen Amide und Ester leiten sich von polymerisierbaren oder mischpolymerisierbaren Monocarbonsäuren mit vorzugsweise 3 bis 5 Kohlenstoffatomen ab, wie Crotonsäure, Furylacrylsäure oder a-Chloracrylsäure, insbesondere aber von Äthacrylsäure, Methacrylsäure und Acrylsäure.
  • Als Beispiele von basischen Amiden seien genannt : Acrylsäure-y-diäthylaminopropylamid, Methacrylsäure-γ-dimethylaminopropylamid, Acrylsäure-γ-di-(hydroxyäthyl)-aminopropylamid, Methacrylsäure-ß-diäthylaminoäthylamid, Acrylsäure-ß-dimethylaminoäthylamid, Methacrylsäure- (4-dimethylaminocyclohexyl)-amid, Acrylsäure- (4-dimethylaminophenyl)-amid, Acrylsäure-ß-N-morpholinoäthylamid und Acrylsäure-ß-pyrrolidinoäthylamid.
  • Als basische Ester kommen in Betracht : Acrylsäure-ß-diäthylaminoäthylester, Acrylsäure-ß-dimethylaminoäthylester, Methacrylsäure-y-diäthylaminopropylester, Acrylsäure-y-di-(2-cyanoäthyl)-aminopropylester, Acrylsäure-γ-di-n-butylaminopropylester, Acrylsäure-γ-diphenylaminopropylester und Acrylsäure- (4-diäthylaminophenyl)-ester.
  • Die Herstellung der obenerwähnten Amide und Ester ist bekannt.
  • Als weiterhin zur Verbindungsklasse a) gehörende Verbindungen sind basische Amide oder Ester von aliphatischen α, ß-ungesättigten Dicarbonsäuren mit 4 bis 5 Kohlenstoffatomen zu erwähnen. Als ungesättigte Dicarbonsäuren seien Maleinsäure, Itaconsäure und insbesondere Fumarsäure genannt. Beispiele für solche basischen Amide oder Ester sind Maleinsäure-y-dimethylaminopropylamid, Fumarsäure-di-{y-dimethylaminopropyl]-amid und Fumarsäure-di-[ß-diäthylaminoäthyl]-ester.
  • Als Beispiele für die unter b) genannten basischen Vinyläther sind Vinyläther mit tertiärer Aminogruppe zu erwähnen, z. B. solche, die nur eine tertiäre Aminogruppe und nur aliphatische Reste enthalten oder die nur eine tertiäre Aminogruppe und, neben aliphatischen Resten, nur heterocyclische oder nur einen aromatischen Rest mit nur einem, und zwar einem sechsgliedrigen Ring enthalten. Im einzelnen seien hier genannt : ß-Diäthylaminoäthyl-vinyläther, ß-Di-n-butylaminoäthyl-vinyläther, ß-Morpholinoäthyl-vinyläther und 4-Dimethylaminophenyl-(l)-methyl-vinyläther.
  • Für die unter c) genannten basischen Vinylheterocyclen kommen in Betracht Vinylimidazole, Vinylchinoline wie 2-Vinylchinolin und insbesondere Vinylpyridine wie a-oder y-Vinylpyridin, y oder b-Äthyla-vinylpyridin, ferner auch N-Vinylcarbazol und N- (2-Pyridino)-acrylamid.
  • Als Beispiele für die unter d) genannten basischen Vinylarylverbindungen seien erwähnt : 2-(Dimethyiamino)-styrol, 4- (Dimethylamino)-styrol, 2-(Diäthylamino)-styrol, 3- (Diisopropylamino)-styrol, 4- (Dimethylamino)-3-methylstyrol, 2, 4-Bis- (dimethylamino)-5-methylstyrol, 3-(Dimethylamino)-a-methylstyrol und 4- (N, N-dimethylamino-methyl)-styrol.
  • Als Vertreter der Verbindungsklasse e) kommen insbesondere N, N-Dimethylallylamin und N, N-Diäthylallylamin in Betracht.
  • Zur Herstellung der Mischpolymerisate kann eine weitere äthylenisch ungesättigte, polymerisierbare monomere Verbindung herangezogen werden, welche von den beiden vorgenannten Monomeren verschieden ist, d. h. keine N- (-Trichlor-a-hydroxyäthyl)-amidgruppe und keine basische tertiäre Aminogruppe besitzt. Als solche kommen insbesondere Verbindungen in Betracht, die ebenfalls eine-CH = C -Gruppe, insbesondere eine H, C = CH-Gruppe, enthalten, wie (a) Vinylester organischer Säuren, z. B. Vinylacetat, Vinylformiat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, (b) Vinylalkylketone wie Vinylmethylketon, (c) Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinylidenchlorid, (d) Vinylarylverbindungen, wie Styrol und substituierte Styrole, (e) Derivate der Acrylsäurereihe, welche nicht basische Stickstoffatome besitzen, wie das Acrylsäurenitril oder das Acrylsäureamid und vorzugsweise dessen am Amidstickstoff substituierten Derivate, wie N, N-Dihydroxyäthylacrylamid, N-tert.
  • Butylacrylamid und Hexamethylolmelamintriacrylamid, und (f) insbesondere Ester der Acrylsäurereihe, wie Ester aus Acrylsäure, Methacrylsäure, a-Chloracrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure oder Fumarsäure, und Alkoholen oder Phenolen, die keine tertiären Aminogruppen enthalten, z. B. Äthylacrylat, Butylacrylat, oder Dodecylacrylat. Des weiteren können polymerisierbare Olefine wie Isobutylen, Butadien oder 2-Chlorbutadien benutzt sein. Vorzugsweise werden Derivate der Acrylsäure und Methacrylsaure (die keine basischen Stickstoffatome enthalten) herangezogen und unter diesen insbesondere die Ester mit aliphatischen Alkoholen oder die N-monosubstituierten Amide, bei denen eiri aliphatischer Substituent an das Amidstickstoffatom mit einem primären Kohlenstoffatom gebunden ist.
  • Die Mengenverhältnisse der im Mischpolymerisat enthaltenen Monomeren kann in weiten Grenzen variieren. In der Regel besteht das Mischpolymerisat, bezogen auf das Gesamtgewicht der eingesetzten Monomeren, aus 5 bis 95 Gewichtsprozenten, vorzugsweise aus 5 bis 50°/0, des ungesättigten N-Mono-(ß-trichlor-a-hydroxyäthyl)-amides und aus 95 bis 5 °/o, vorzugsweise aus 95 bis 50"/0, der polymerisierbaren, mindestens eine basische tertiäre Aminogruppe besitzenden Verbindung. Im Falle von tertiären Mischpolymerisaten kann die dritte Komponente bis zu 70 % des Gewichtes der insgesamt vorhandenen Monomeren ausmachen.
  • Die Herstellung der Mischpolymerisate erfolgt durch Polymerisation nach an sich bekannten Methoden, wofür an dieser Stelle kein Schutz beansprucht wird.
  • Die erfindungsgemäße Verwendung der beschriebenen Mischpolymerisate als Beschleuniger bei der sogenannten Anhydridhärtung, d. h. der Härtung von Polyepoxydverbindurigen, führt zu überraschenden Ergebnissen. So wurde gefunden, daß durch Zugabe der Mischpolymerisate zum Polyepoxyd-Anhydrid-Gemisch oder vorzugsweise durch vorheriges Vermischen mit einem Anhydrid einer mehrbasischen Carbonsäure oder Anhydridgemisch eine wesentlich beschleunigte Härtung erfolgt und daß überdies die gehärteten Produkte vorzügliche mechanische und insbesondere sehr gute thermostabile Eigenschaften besitzen. Die Zugabe der Mischpolymerisate bei der Anhydridhärtung erfolgt vorzugsweise durch homogenes Auflösen des Mischpolymerisates im Anhydrid bzw. im Anhydridgemisch nötigenfalls bei erhöhten Temperaturen. Die erhaltenen Mischungen stellen je nach Art des verwendeten Anhydrides bzw. Anhydridgemisches bei Raumtemperatur flüssige oder feste, homogene und lagerbeständige Gemische dar, welche direkt zur beschleunigten Härtung von Polyepoxydverbindungen verwendet werden können. Gegenüber den bekannten Anhydrid-Amin-Mischungen, bei welchen in der Regel als Amin ein Alkylenpolyamin oder Tri- (dimethylaminomethyl)-phenol als Beschleunigungsmittel verwendet wird, haben die vorliegenden Anhydrid-Mischpolymerisat-Massen den Vorteil, daß sich nicht toxisch sind, daß damit hergestellte Polyepoxydgemische wegen der Nichtflüchtigkeit der Mischpolymerisate im Vakuum ausgehärtet werden können, und insbesondere, daß die mechanischen Eigenschaften und die Thermostabilität von Gießkörpern in vielen Fällen überraschenderweise verbessert wird. Außerdem stellen die Anhydrid-Mischpolymerisat-Massen ein Einkomponenten-Härtungsmittelsystem dar mit definiertem Gehalt an basischer Verbindung, während bei Verwendung der bekannten Amine in der Regel ein Zweikomponentensystem angewendet werden muß. Da im allgemeinen nur geringe Mengen einer basischen Verbindung bei der Anhydridhärtung als Beschleunigungsmittel zugesetzt werden müssen, so ergeben sich bei Zweikomponentensystemen in der Praxis Schwierigkeiten bei der genauen Dosierung. Durch Verwendung der erwähnten Einkomponentensysteme fallut dieser Nachteil weg. Die Verwendung eines Einkomponentensystems als Härtungsmittel und Beschleunigungsmittel bietet bei der Anwendung von Polyepoxydverbindungen in der Technik somit erhebliche Vorteile.
  • Die Menge Mischpolymerisat, die in Kombination mit Polyepoxydverbindung und Polycarbonsäureanhydrid eingesetzt wird, richtet sich nach der gewünschten Beschleunigung und nach den Eigenschaften des Mischpolymerisates, der Polyepoxydverbindung und dem Anhydrid bzw. Anhydridgemisch. Durch geeignete Vorversuche können die zweckmäßigsten Mengenverhältnisse bestimmt werden. In der Regel verwendet man auf 100 Gewichtsteile Anhydrid einer mehrbasischen Garbonsäure bzw. Anhydridgemisch 0, 05 bis 10, vorzugsweise 0, 1 bis 3 Gewichtsteile Mischpolymerisat. Die Menge Anhydrid richtet sich nach den für die Anhydridhärtung üblichen Bedingungen. In der Regel verwendet man 0, 4 bis 1, 1, vorzugsweise 0, 45 bis 0, 9 Anhydridäquivalente pro Epoxydäquivalent. Im Falle von Glycidylpolyäthem werden vorteilhaft 0, 8 bis 0, 9 Anhydridäquivalente eingesetzt und im Falle von cycloaliphatischen Polyepoxyden 0, 45 bis 0, 7 Anhydridäquivalente.
  • Als Anhydride mehrbasischer Carbonsäuren zur Anhydridhärtung kommen in Betracht : Bernsteinsäureanhydrid, Dodecylbernsteinsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid, Pyromellithsäuredianhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Methylendomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid oder Hexachlorendomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid sowie Gemische, insbesondere eutektische Gemische, dieser Anhydride.
  • Als Polyepoxyde werden Verbindungen verwendet, welche, berechnet auf das durchschnittliche Molekulargewicht, n Epoxydgruppen enthalten, wobei n eine ganze oder gebrochene Zahl größer als 1 ist. Als Epoxydgruppen kommen in der Regel 1, 2-Epoxydgruppen, d. h.
    o
    \
    -C C--Gruppen
    in Betracht.
  • Geeignete Polyepoxyde sind beispielsweise die folgenden : a) Di-oder Polyglycidyläther von Di-oder Polyhydroxylverbindungen, insbesondere von mehrwertigen Alkoholen oder mehrwertigen Phenolen wie Butandiol- (1, 4), 1, 2, 4, 5-Tetrahydroxycyclohexan, Hydrochinon, Resorcin, 4, 4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethan. b) Polyglycidylester von mehrbasischen Carbonsäuren wie Adipinsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Naphthalin-1, 4-dicarbonsäure und Cyanursäure. c) Polyglycidyläther oder-ester, welche durch Polymerisation von ungesättigten Glycidyläthern oder Glycidylestern erhalten sind, wie Poly- (allylglycidyläther). d) Polyglycidylthioäther von Polythiolen. e) Polyepoxydverbindungen, erhalten durch Umsetzen von Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen wie mehrwertigen Phenolen, mit im Überschuß vorhandenen aliphatischen Polyepoxydverbindungen, wie mit Butadiendioxyd oder Diglycidyläther. f) Polyglycidylamine, vorzugsweise erhalten durch Dehydrohalogenierungvon Umsetzungsprodukten aus Epihalogenhydrinen und primären oder sekundären Aminen, wie mit n-Butylamin, Anilin, 4, 4'-Di- (monomethylamino)-diphenylmethan und 4, 4'-Diaminodiphenylmethan. g) Aliphatische und insbesondere cycloaliphatische Polyepoxyde, welche durch Epoxydierung mit Sauerstoff, insbesondere mit Persäuren oder Wasserstoffsuperoxyd, von ungesättigten Verbindungen erhalten sind.
  • Bevorzugt verwendet man die Glycidylpolyäther zweiwertiger Phenole und insbesondere jene von 4, 4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethan mit zwischen 0, 5 und 5, 88 Epoxydäquivalenten pro Kilogramm sowie einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 300 und 3000. Die Herstellung dieser Glycidylpolyäther erfolgt in bekannter Weise durch Umsetzen der Phenole mit Epichlorhydrin oder Glycerindichlorhydrin in Gegenwart der erforderlichen Menge Alkali.
  • Außer den genannten Glycidylpolyäthern eignen sich besonders auch epoxydierte cycloaliphatische Verbindungen wie epoxydierte Ester oder Acetale des S3-Tetrahydrobenzylalkohols oder l, 1-Dimethylol-3-cyclohexens. An Stelle von Epoxyharzen einheitlicher Art können auch Gemische verschiedener Epoxyharztypen verwendet werden. Beispielsweise können Gemische von Glycidylpolyäthern aus 4, 4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethan und Butandiol- (1, 4) verwendet werden. Ferner eignen sich Epoxyharze, welche zur Erniedrigung der Viskosität ein reaktionsfähiges Verdünnungsmittel enthalten, wie beispielsweise Phenylglycidyläther oder Butylglycidyläther.
  • Auch können die Epoxyharze Weichmacher wie Dibutylphthalat oder Streck-und Füllmittel enthalten, wie Quarzmehl, Kaolin, Steinmehl, Glas-oder Asbestfasern, sowie Metallpulver wie Al, Cu, Fe oder Zn.
  • Die Polyepoxyd-Anhydrid-Mischpolymerisat-Massen können überall dort eingesetzt werden, wo Epoxyharze Verwendung finden, z. B. als Bindemittel, Klebemittel, Tauchmassen, Spachtelmassen, Modelliermassen, Überzugsmassen, Bindemittel für Schichtstoffe und insbesondere als Gießharze und Imprägnierharze. Die Härtung der Kunstharzmassen kann bei Raumtemperatur erfolgen, vorzugsweise jedoch durch Erhitzen auf höhere Temperatur, die je nach der Reaktionsfähigkeit der Komponenten variiert ; sie liegt in der Regel zwischen 50 und 200GC, vorzugsweise bei 80 bis 140°C.
  • In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile.
  • Beispiele In den nachfolgenden Versuchen werden die Eigenschaften von gehärteten Polyepoxydverbindungen beschrieben, wobei als Härtungsmittel ein Anhydrid einer mehrbasischen Carbonsäure bzw. ein Gemisch aus diesen unter Zusatz von verschiedenen Mischpolymerisaten verwendet wird. Dazu wird in der Regel das lösungsmittelfreie Mischpolymerisat gegebenenfalls unter Erwärmen im Anhydrid homogen aufgelöst, worauf die Anhydrid-Mischpolymerisat-Masse den Polyepoxydverbindungen zugegeben wird. Das Vereinigen erfolgt im Falle von bei Raumtemperatur flüssigen Polyepoxyden durch einfaches Vermischen und im Falle von bei Raumtemperatur festen Polyepoxyden durch Vermischen in dem durch Erwärmen flüssig gemachten Harz.
  • Versuche I Als Mischpolymerisat wird in allen Versuchen ein Mischpolymerisat aus N-(p-Trichlor-sx-hydroxyäthyl)-methacrylamid und 60 °/o N, N-Diäthylaminopropylacrylamid verwendet (Mischpolymerisat A).
  • (a) Tabelle l Herstellung von Gießlingen aus Glycidylpolyäthern des 4, 4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethans
    Anhydrid
    100 Teile Wasser-
    Schlag-
    Poly- Teile auf 100 Teile Teile Misch- Gebrauchs- Biege- aufnahme, Wärme-
    Ver- biege
    epoxyd- Polyepoxydverbin- polymerisat dauer festigkeit 4 Tage beständigkeit
    such festigkeit
    ver- dung entsprechend auf 100 Teile bei 120°C kg/mm2 bei Raum- nach
    Nr. Typ cm2
    Anhydrid Minuten VSM temperatur Martens
    bindung 0,85 1,05 VSM
    Typ Teile
    Äqui- Äqui-
    valente valente
    1 P 65 0 160 15, 4 16, 6 0, 20 103
    2 V P 65 1 27 12, 8 15, 5 0, 21 115
    3 V P 65 2 15 15, 2 18, 5 0, 21 109
    4 II P 32 0 75 12, 8 24, 3 0, 25 95
    5 II P 32 0, 5 37 12, 4 24, 8 0, 29 106
    6 II P 32 1 26 12, 7 23, 1 0, 26 105
    7 II P 32 2 17 12, 5 24, 1 0, 26 104
    8 II P 40 0 80 14,1 20,3 - 97
    9 II P 40 I 39 14,1 24,0 - 107
    10 II PT 33 0 79 12, 6 18, 9 0, 22 82
    11 II PT 33 0,1 76 12,7 23,8 0,23 85
    12 II PT 33 0, 5 58 11, 7 24, 4 0, 26 93
    13 II PT 33 1 27 11,3 16,5 0,26 93
    14 VK PTH 68 0 480 13, 4 49
    15 VK PTH 68 0, 5 52 10, 9 83
    16 VK PTH 68 1 24 11, 0 83
    17 V MNA 78 0 9, 8 11, 2 0, 14 41
    18 V MNA 78 0, 1 720 15, 3 11, 4 0, 21 75
    19 V MNA 78 0, 2 325 15, 3 9, 1 0, 34 103
    20 V MNA 78 0,5 148 13,8 10,3 0,25 123
    Erläuterung : VK : Glycidylpolyäther gemäß V mit einem Anteil von 15 Gewichtsprozenten Kresylglycidyläther.
  • II : Bei Raumtemperatur fester Glycidylpolyäther des P : Phthalsäureanhydrid.
  • 4, 4-Dihydroxydiphenyldimethylmethans mit 2, 5 Ep-PT : Gemisch aus 35 Teilen'Phthalsäureanhydrid und oxyäquivalenten pro Kilogramm. 65 Teilen Tetrahydrophthalsäureanhydrid.
  • PTH : Gemisch aus 9 Teilen Phthalsäureanhydrid, 13 Teilen V : Bei Raumtemperatur flüssiger Glycidylpolyäther des Tetrahydrophthalsäureanhydrid und 78 Teilen Hexa-4, 4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethans mit 5, 2 Ep-hydrophthalsäureanhydrid. oxyäquivalenten pro Kilogramm. MNA : Methylendomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid.
  • Die Härtung der Gießlinge erfolgt bei den Versuchen Nr. 1 bis 13 je 20 Stunden bei 120°C, bei den Versuchen Nr. 14 bis 16 je 20 Stunden bei 70°C und 20 Stunden bei 120°C, bei den Versuchen Nr. 17 bis 20 je 20 Stunden bei 120°C und 16 Stunden bei 160°C.
  • (b) Herstellung von Filmen auf Glasplatten aus Glycidylpolyäthem des 4, 4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethans (Tabelle 2) Bei allen Versuchen werden 5 Teile eines bei Raumtemperatur flussigen Glycidylpolyäthers des 4, 4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethans (5, 2 Epoxyäquivalente pro Kilogramm} mit 7, 5 Teilen Mischpolymerisat A bei Raumtemperatur vermischt und auf Glasplatten unter Filmbildung dünn aufgetragen.
  • Tabelle 2
    Härtungszeit Beständigkeit bei einstündiger Einwirkung
    bei 120°C bei Raumtemperatur von
    Minuten Aceton 1n-HCl 5n-NaOH Wasser
    30 gut gut gut gut
    60 gut gut gut gut
    120 gut gut gut gut
    300 gut gut gut gut
    720 gut gut gut gut
    Die Versuche Nr. 1 und 2,-4 und 5, 8 und 9, 10 und 12, 14 und 15 sowie 17 und 20 der Tabelle 1 zeigen die überraschende Erhöhung der Thermostabilität der Gießlinge (Wärmebeständigkeit nach Martens) bei gleichzeitiger beschleunigter Härtung (Gebrauchsdauer bei 120°C). Aus Tabelle 2 geht hervor, dal3 Filme bereits bei nur 30 Minuten Härtungszeit eine gute Chemikalienbeständigkeit besitzen. Zudem besitzen diese Filme überraschenderweise eine sehr gute Haftfestigkeit und eine ausgezeichnete Oberflächenhärte bei sehr guter Flexibilität.
  • (c) Herstellung von Gießlingen und Verklebungen unter Verwendung eines cycloaliphatischen Polyepoxyacetals (Tabelle 3) Durch Epoxydierung eines Acetals aus d3-Tetrahydrobenzaldehyd und 1, 1-Bis- (hydroxymethyl)-cyclohexen-3 mit Peressigsäure wird eine Polyepoxydverbindung der Formel erhalten.
  • Proben einer solchen Polyepoxydverbindung mit einem Epoxydgruppengehalt von etwa 6, 1 Grammäquivalenten pro Kilogramm werden mit Phthalsäureanhydrid als Härtungsmittel bei 120 bis 130°C verschmolzen, wobei jeweils auf 1 Äquivalent Epoxydgruppen 0, 45 (Proben 1 und 2) bzw. 0, 65 (Proben 3 und 4) bzw. 1, 0 (Proben 5 und 6) Äquivalente Anhydridgruppen angewendet werden.
  • Bei den Proben 1, 3 und 5 wird ein Härter-Beschleuniger-Gemisch zugesetzt, erhalten durch homogenes Auflösen bei etwa 130°C von 1 Teil des lösungsmittelfreien Mischpolymerisates A in 100 Teilen Phthalsäureanhydrid.
  • Je ein erster Anteil der Mischungen wird in Aluminiumformen (40-10-140 mm) bei etwa 120 bis 130°C vergossen und einheitlich 20 Stunden bei 120°C gehärtet. Je ein zweiter Anteil wird zur Herstellung von Verklebungen verwendet. Bei der letzteren Anwendung werden entfettete und geschliffene Bleche aus einer korrosionsfesten Aluminiumlegierung (170-25-1, 5 ; Überlappung 10 mm) verklebt und einheitlich 20 Stunden bei 120°C gehärtet.
  • Die Verkürzung der Gelierzeiten und die wesentlichen Vorteile der Eigenschaften der gehärteten Gießkörper und Verklebungen sind bei Verwendung des erfindungsgemäßen Mischpolymerisates (Proben 1, 3 und 5) ersichtlich.
  • Tabelle 3
    Proben
    1 2 3 4 5 6
    Teile Mischpolymerisat A auf 100 Teile Phthalsäure-
    anhydrid 1 0 1 0 1 0
    Teile Phthalsäureanhydrid auf 100 Teile Polyepoxyd-
    verbindung 40, 6 40, 6 58, 8 58, 8 90, 3 90, 3
    Äquivalente Anhydridgruppen pro Äquivalent Epoxyd-
    gruppen 0, 45 0, 45 0, 65 0, 65 1 1
    Gelierzeit bei 120°C, Minuten 26 126 21 132 19 127
    Schlagbiegefestigkeit, cm kg/cm2 4, 9 4, 4 7, 3 6, 9 6, 2 8, 9
    Biegefestigkeit, kg/MM2.......................... 5, 2 5, 0 7, 8 9, 0 7, 3 7, 2
    Wärmebeständigkeit nach Martens, DIN °C 174 114 187 91 177 61
    Zugscherfestigkeit, kg/mm2...................... 0, 75 0, 95 1, 2 0, 75 1, 0 0, 65
    Bei dem erfindungsgemäBen Zusatz des Mischpolymerisates werden somit sehr hohe Wärmebeständigkeiten unter verhältnismäßig milden Härtungsbedingungen erhalten. Da auch die mechanischen Eigenschaften der gehärteten Produkte in Anbetracht der hohen Wärmebeständigkeiten gut sind, eignen sich diese Epoxyharz-Anhydrid-Mischpolymerisat-Kombinationen ausgezeichnet für Glasfaserschichtstoffe und als Isolations-bzw. Gieß-bzw. Imprägnierharz für die Elektroindustrie.
  • (d) Herstellung von Gießlingen unter Verwendung eines Gemisches eines Glycidylpolyäthers des 4, 4'-Dihydroxydiphenylpropans und eines cycloaliphatischen Polyepoxyacetals 50 Teile der vorgehend beschriebenen cycloaliphatischen Polyepoxydverbindung werden bei Raumtemperatur mit 50 Teilen des Glycidylpolyåtherharzes V (vgl. Tabelle 1) gemischt.
  • In einer ersten Probe wird die so erhaltene Polyepoxydmischung mit einem Härter-Beschleuniger-Gemisch, welches auf 100Teile Phthalsäureanhydrid 1 Teil des lösungsmittelfreien Mischpolymerisates A enthält, wobei auf I Äquivalent Epoxydgruppen 1 Äquivalent Anhydridgruppen eingesetzt werden.
  • In einer zweiten Probe wird wie bei Probe 1 verfahren, mit der Ausnahme, daß kein Mischpolymerisat mitverwendet wird.
  • Die Mischungen werden in Aluminiumformen (40 10 140 mm) vergossen und einheitlich 20 Stunden bei 120°C gehärtet.
    Proben
    1 2
    mit Misch- ohne Misch-
    polymerisat polymerisat
    polymerisat polymerisat
    Gelierzeit bei 120°C,
    Minuten 22 77
    Schlagbiegefestigkeit,
    cm 6, 5 8, 8
    Biegefestigkeit, kg/mmS 7, 5 7, 5
    Wärmebeständigkeit
    nach Martens, DIN °C 158 69
    Zugscherfestigkeit........ 1, 1 1, 1
    (e) Herstellung von Gießlingen und Verklebungen unter Verwendung eines Polyglycidylesters der Terephthalsäure Wird ein durch alkalische Kondensation von Terephthalsäure und Epichlorhydrin hergestelltesharzartiges Polyepoxyd mit einem Epoxydgruppengehalt von etwa 3, 26 Grammäquivalenten Epoxydgruppen pro Kilogramm verwendet und 0, 85 Äquivalente Anhydridgruppen pro Äquivalent Epoxydgruppen eingesetzt, so werden die nachstehenden Gelierzeiten und Eigenschaften der gehärteten Gießkörper erreicht.
    Proben
    1
    Teile Mischpolymerisat A auf
    100 Teile Phthalsäureanhydrid 1 0
    Gelierzeit bei 120°C, Minuten... 7 23
    Schlagbiegefestigkeit, cm kg/cma 8, 3 7, 7
    Biegefestigkeit, kg/mm2 11, 5 11, 2
    Wärmebeständigkeit nach
    Martens, DIN °C 73 | 67
    Ein zweiter Anteil der oben erhaltenen Mischungen wird zur Herstellung von Verklebungen verwendet.
  • Bei der letzteren Anwendung werden, wie zuvor beschrieben, Aluminiumbleche verklebt und die Verklebungen einheitlich 20 Stunden bei 120°C gehärtet.
  • Unter Mitverwendung des Mischpolymerisates zeigen die Verklebungen eine Zugscherfestigkeit von 2, 2 kg/mm2, wahrend ohne den Mischpolymerisatzusatz lediglich eineZugscherfestigkeit von l, 35kg/mm2 erreicht wird.
  • (f) Herstellung von Gießlingen unter Verwendung des Diglycidyläthers Es wird ein aliphatischer Diglycidyläther der Formel mit einem Epoxydgruppengehalt von 14, 9 Grammäquivalenten Epoxydgruppen pro Kilogramm verwendet.
  • Ferner wird an Stelle des Phthalsäureanhydrides ein Anhydridgemisch, bestehend aus 35% Phthalsäureanhydrid und 65% Tetrahydrophthalsäureanhydrid, eingesetzt und das Härter-Beschleuniger-Gemisch bzw. der Härter bei etwa 80°C in Diglycidyläther gelöst, wobei pro 1 Äquivalent Epoxydgruppen 0, 85 Äquivalente Anhydridgruppen eingesetzt werden.
  • Das derart erhaltene Gemisch eignet sich infolge der sehr niedrigen Viskosität besonders als Imprägnierharz und kann, gestreckt mit den üblichen Füllmitteln wie Kreidenmehl, Schiefermehl, Quarzmehl, Kieselsäure-Aerogel, Zement, Glimmer, Kaolin oder Glasfasern oder-pulver, als Gieß-, Spachtel-oder Modelliermassen verwendet werden.
  • Die Härtung wird in zwei Stufen durchgeführt, wobei vorerst 12 Stunden bei 80°C und dann 20 Stunden bei 120°C gehärtet wird. Die mit den damit erhältlichen Vorteile sind aus der nachstehenden Zusammenstellung ersichtlich.
    Proben
    1 1 1 2
    Teile Mischpolymerisat A auf
    100 Teile Phthalsäureanhydrid-
    gemisch 1 0
    Gelierzeit bei 80°C, Stunden..... 4, 5 25
    Schlagbiegefestigkeit, cm-kg/cm2 20, 4 12, 1
    Biegefestigkeit, kg/mm........ 15, 4 7, 9
    Wärmebeständigkeit nach
    Martens, DIN°C.......... 79 31
    Zugscherfestigkeit, kg/mm2.... 0, 9 0, 4
    (g) Herstellung von Gießlingen unter Verwendung eines Glycidylpolyäthers des Resorcins 100 Teile eines durch alkalische Kondensation von Resorcin mit Epichlorhydrin hergestellten flüssigen Harzes mit einem Epoxydgruppengehalt von etwa 7, 46 Grammäquivalenten Epoxydgruppen pro Kilogramm wird mit 94 Teilen eines Härter-Beschleuniger-Gemisches, bestehend aus 93 Teilen Phthalsäureanhydrid und 1 Teil des Mischpolymerisates A, bei 120 bis 130°C homogen gelöst (Probe 1) und in Aluminiumtuben vergossen. In einer zweiten Probe wird ebenso verfahren, jedoch ohne Verwendung des Mischpolymerisates.
    Gelierzeit Biegefestigkeit, kg/mm2,
    Probe bei 120°C, Härtung
    Minuten 20 Std. 120° Cl 24 Std. 140° C
    1 mit Misch-
    polymerisat.. 15 16, 1 17, 3
    2 ohne Misch-
    polymerisat.. 83 9, 9 14, 9
    (h) Herstellung von Gießlingen unter Verwendung eines Polyglycidylamins Durch alkalische Behandlung eines Kondensationsproduktes aus 1 Mol Anilin und mindestens 2 Mol Epichlorhydrin wird ein bei Raumtemperatur flüssiges Harz mit einem Epoxydgruppengehalt von 8, 3 Grammäquivalenten Epoxydgruppen pro Kilogramm hergestellt. In 100 Teilen eines nicht feuchtigkeitsempfindlichen, bei Raumtemperatur flüssigen Härters, welcher erhalten wird durch Umsetzung in der Wärme von 15 Teilen Kresylglycidyläther mit 100 Teilen eines Anhydridgemisches, bestehend aus 78 °/o Hexahydro-, 13 °/o Tetrahydro-und 9 °/0 Phthalsäureanhydrid, wird bei etwa 120°C 1 Teil des Mischpolymerisates A gelost.
  • In einer ersten Probe wird 1 Teil des Polyglycidylamins mit 1 Teil des obigen Härter-Beschleuniger-Gemisches bei Raumtemperatur vermischt, während in einer zweiten Probe das Mischpolymerisat nicht mitverwendet wird.
  • Die so erhaltenen Gießharzmischungen werden, wie weiter oben beschrieben, in Aluminiumtuben vergossen und vorerst 3 Stunden bei 70°C und anschließend 20 Stunden bei 120°C gehärtet.
  • Die Gelierzeiten bei 70°C und die Eigenschaften der gehärteten Gießkörper sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
    Proben
    1 2
    mit Misch- ohne Misch-
    polymerisat polymerisat
    Gelierzeiten bei 70°C,
    Stunden 6, 5 8, 5
    Schlagbiegefestigkeit,
    cm # kg/cm2 ............ 10, 9 10
    Wärmebeständigkeit nach
    Martens, DIN°C..... 47 46
    (i) Herstellung von Gießlingen unter Verwendung eines cycloaliphatischen Polyepoxydes (Tabelle 4) Proben eines cycloaliphatischen Polyepoxydesters der Formel mit einem Epoxydgruppengehalt von etwa 6, 44 Grammäquivalenten Epoxydgruppen pro Kilogramm werden mit Phthalsäureanhydrid als Härtungsmittel bei 120 bis 130°C verschmolzen, wobei jeweils auf 1 Äquivalent Epoxydgruppen 0, 65. (Proben 1 und 2) bzw. 1, 0 (Proben 3 und 4) Äquivalente Anhydridgruppen verwendet werden.
  • Bei den Proben 1 und 3 wird ein Härter-Beschleuniger-Gemisch verwendet, bestehend aus 1 Teil des Mischpolymerisates A in 100 Teilen Phthalsäureanhydrid.
  • Die so erhaltenen Gießharzmischungen werden in Aluminiumformen (40-10-140 mm) bei etwa 120 bis 130°C vergossen und einheitlich 20 Stunden bei 120°C gehärtet.
  • Die Vorteile der erfindungsgemäß angewendeten Kombinationen sind aus der nachstehenden Zusammenstellung ersichtlich.
  • Tabelle 4
    Proben
    1 2 3 4
    Teile Phthalsäureanhydrid auf 100 Teile Polyepoxyd-
    verbindung............... 9 61, 9 95, 2 95, 2
    Äquivalente Anhydridgruppen pro Äquivalente Ep-
    oxydgruppen 0, 65 0, 65 1, 0 1, 0
    Teile Mischpolymerisat A auf 100 Teile Phthalsäure-
    anhydrid 1 0 1 0
    Gelierzeit bei 120°C, Minuten 28 67 26 71
    Schlagbiegefestigkeit, cm kg/cm2 *......... 6, 0 5, 3 6, 0 9, 3
    Biegefestigkeit, kg/mm2 4, 5 4, 7 5, 5 6, 5
    Wärmebeständigkeit nach Martens, DIN °C.... 150 130 155 79
    Versuche II Es werden die folgenden Mischpolymerisate als Beschleuniger für die Anhydridhärtung von Polyepoxydverbindungen herangezogen : Mischpolymerisat B 30% N-(ß-Trichlor-α-hydroxyäthyl)-crotonsäureamid und 70 °/o Acrylsäure-p-N-morpholinoathylamid.
  • Mischpolymerisat C 5% N, N'-6B-Trichlor-a-hydroxyäthyl)-fumarsäure-diamid und 95 °/0 Diäthylaminoäthylmethacrylat.
  • Mischpolymerisat D 40% N-(ß-Trichlor-α-hydroxyäthyl)-acrylamid, 30 °/0 Vinylpyridin und 30°/0 Dimethylaminoäthylmethacrylat.
  • Mischpolymerisat E 20% N-(ß-Trichlor-α-hydroxyäthyl)-acrylamid, 20°/o N, N-Dimethylallylamin und 60 °/o Styrol.
  • Mischpolymerisat F 30% N-(ß-Trichlor-α-hydroxyäthyl)-acrylamid, 20 °/, 4-Dimethylaminostyrol und 50 /0 Dodecylacrylat.
  • Mischpolymerisat G 30% N-(ß-Trichlor-α-hydroxyäthyl)-acrylamid, 20°/o Diäthanolamino-propylacrylamid und 50 °/0 N-Cyclohexyl-N-ß-hydroxypropylacrylamid. a) Je ein Teil der obengenannten lösungsmittelfreien Mischpolymerisate werden in 100 Teilen Phthalsäureanhydrid bei etwa 130°C homogen gelöst. Die so erhaltenen Härter-Beschleuniger-Mischungen werden bei etwa 120 bis 130°C in dem in Tabelle 1 genannten harzartigen Glycidylpolyäther II gelöst, wobei auf l Äquivalent Epoxydgruppen 0, 85 Äquivalente Anhydridgruppen eingesetzt werden.
  • Die Mischungen werden, wie oben beschrieben, in Aluminiumformen vergossen und dann 20 Stunden bei 120°C gehärtet.
  • In der nachstehenden Zusammenstellung sind die Gelierzeiten und die Eigenschaften der gehärteten Gießkörper aufgeführt.
    Proben
    t 2 3 4 5 6 7
    I
    Teile Mischpolymerisat auf 100 Teile Phthal-
    Teile Mischpolymerisat auf 100 Teile Phthal-
    säureanhydrid................................ 0 1 1 1 1 1 1
    Mixchpolymerisat ............................ - B E D C F G
    Teile Phthalsäureanhydrid auf 100 Teile Poly-
    32 32 32'32 32 32 32
    Gelierzeit bei 120°C, Minuten...... 75 28 40 16 25 35 34
    Schlagbiegefestigkeit, cm-kg/CM2......... > 24 ; > 24 | > 24 > 24 > 24 > 21, 2
    Biegefestigkeit, kg/mm2........ 12, 8 13, 1 1 14, 0 13, 8 13, 7 14, 4 13, 1
    Wärmebeständigkeitnach Martens, DIN °C 95 102 104 106 106 97 100
    b) 0, 32 Teile des lösungsmittelfreien Mischpolymerisates E werden bei etwa 130°C in 100 Teilen des in Tabelle 1 genannten Glycidylpolyätherharzes II gelöst. In dem so erhaltenen Epoxyharz-Beschleuniger-Gemisch werden bei 120 bis 130°C 32 Teile Phthalsäureanhydrid gelöst.
  • Ein erster Anteil wird, wie oben beschrieben, in Aluminiumtuben vergossen und 20 Stunden bei 120°C gehärtet. Die Gelierzeit dieser Gießharzmischung beträgt 38 Minuten bei 120°C. Der so erhaltene gehärtete Gießkörper hat eine Wärmebeständigkeit von 102°C.
  • Ein zweiter Anteil der obigen Mischung wird auf Glasplatten in etwa 1 mm Schichtdicke aufgegossen und 20 Stunden bei 120°C gehärtet. Der erhaltene Film zeigt eine ausgezeichnete Haftfestigkeit auf der Unterlage und ist nach lstündiger Einwirkungsdauer bei Raumtemperatur gegen 5 n-Schwefelsäure, 5n-Natronlauge, Wasser, Aceton und Chlorbenzol beständig.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Beschleunigung der Härtung von Polyepoxydverbindungen durch Anhydride mehrbasischer Carbonsäuren mit basischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man als basische Verbindung Mischpolymerisate aus I. N-Mono-(ß-trichlor-α-hydroxyäthyl)-amiden der allgemeinen Formeln (a) oder (b) worin R und R'Wasserstoffatom oder das eine der Symbole R und R'Wasserstoffatom und das andere die Methylgruppe bedeuten, und aus II. äthylenisch ungesättigten mischpolymerisierbaren Verbindungen, welche mindestens eine basische tertiaire Aminogruppe aufweisen, verwendet.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischpolymerisate mit Resten basischer, im Amid-oder Esterteil eine tertiäre Aminogruppe aufweisender Amide oder Ester von aliphatischen α,ß-ungesättigten Mono-oder Dicarbonsäuren verwendet.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischpolymerisate mit Resten des Acrylsäure-y-diäthylaminopropylamids, Methacrylsdure-p-didthylaminodthylesters bzw.
    N-(ß-trichlor-α-hydroxyäthyl)-acrylsäureanmids verwendet.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 033 407 ; belgische Patentschrift Nr. 570 570.
DEC23266A 1959-01-23 1960-01-22 Verfahren zur Beschleunigung der Haertung von Polyepoxydverbindungen durch Anhydridemehrbasischer Carbonsaeuren Pending DE1120133B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE570570A (de) * 1957-08-23
DE1033407B (de) * 1957-03-12 1958-07-03 Basf Ag Verfahren zum Haerten von Glycidylpolyaethern

Patent Citations (2)

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