DE1085667B - Verwendung eines tertiaere Aminogruppen besitzenden Mischpolymerisates als Haertungsmittel fuer Epoxyharze - Google Patents
Verwendung eines tertiaere Aminogruppen besitzenden Mischpolymerisates als Haertungsmittel fuer EpoxyharzeInfo
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, daß Polyepoxydverbindungen durch Reaktion mit gewissen anderen Stoffen, welche mit den
aktiven Gruppen der Polyepoxyde reaktionsfähige Gruppen enthalten, in gehärtete unschmelzbare und unlösliche
Stoffe von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht übergeführt werden können. Diese anderen Stoffe oder
Härter können von sehr verschiedenem chemischem Typ sein und umfassen unter anderem organische mehrbasische
Carbonsäuren und deren funktionelle Derivate, organische Amine und Polyamine, anorganische Säuren und Friedel-Crafts-Katalysatoren.
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines Mischpolymerisates aus einer polymerisierbaren Verbindung
mit mindestens einer Kohlenstoff-Doppelbindung und mit mindestens einer basischen tertiären Aminogruppe
der Formel
-n:
R,
worin R1 und R2 gegebenenfalls substituierte oder zu
einem heterocyclischen Ring verbundene Kohlenwasserstoffreste von 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, und
aus einem nicht basischen Amid einer mischpolymerisierbaren Säure, wobei der Gehalt an der Verbindung mit
der tertiären Aminogruppe weniger als 40 Gewichtsprozent beträgt, als Härtungsmittel für im wesentlichen
von Carboxylgruppen freie und mehr als eine Epoxydgruppe enthaltende Epoxyharze.
Die erfindungsgemäß angewendeten Polyepoxyde sind Verbindungen, welche, berechnet auf das durchschnittliche
Molekulargewicht, η Epoxydgnippen enthalten, wobei η eine ganze oder gebrochene Zahl größer als 1 ist.
Als Epoxydgnippen kommen in der Regel 1,2-Epoxydgruppen, d. h.
— C C Gruppen
in Betracht.
Wenn die Polyepoxydverbindung aus einer einzigen Verbindung besteht und alle Epoxydgnippen unverändert
vorliegen, so ergeben sich ganzzahlige Werte für n, wie 2, 3 oder 4. Im Fall von polymeren Polyepoxyden
können die Polyepoxydverbindungen auch etwas monomere Monoepoxyde enthalten, oder die Epoxydgruppen
können hydratisiert oder in anderer Weise umgesetzt sein, und/oder es können Makromoleküle mit etwas verschiedenem
Molekulargewicht vorliegen, so daß die Anzahl η Epoxydgruppen durch nicht ganzzahlige Werte dargestellt
wird. Beispielsweise können die polymeren Verbindungen auf das durchschnittliche Molekulargewicht 1,5,
1,8, 2,5 usw. Epoxydgruppen aufweisen.
Der Gehalt einer Verbindung an Epoxydgruppen wird Verwendung eines tertiäre Aminogruppen
besitzenden Mischpolymerisates als Härtungsmittel für Epoxyharze
Anmelder: CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. xer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 23. August 1957
Dr. Arthur Maeder, Therwil,
Dr. Willy Fisch, Binningen,
Dr. Otto Ernst, Pfeffingen,
und Dr. Heinz Zumstein, Basel (Schweiz),
sind als Erfinder genannt worden
in der Regel durch die Anzahl Mol Epoxydgruppen pro kg Epoxydverbindungen angegeben(Epoxydäquivalente/kg).
Geeignete Polyepoxyde sindbeispielsweise die folgenden:
(a) Di- oder Polyglycidyläther von Di- oder Polyhydroxylverbindungen,
insbesondere von mehrwertigen Alkoholen oder mehrwertigen Phenolen, wie Äthylenglykol,
Butandiol-(1,4), Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Polyallylalkohol, Polyvinylalkohol,
Polyäthylenglykol, Hexamethylolmelamin, 4,4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethan
und Polyphenole, erhalten durch saure Kondensation von Aldehyden mit Phenolen (Novolake).
(b) Polyglycidylester von mehrbasischen Carbonsäuren, wie Oxalsäure, Adipinsäure, Maleinsäure, Pyromellitsäure,
Phthalsäure und Cyanursäure, Naphthalin-1,4-dicarbonsäure und Cyanursäure, ferner Polyglycidylester
von sauren Polyestern aus Dicarbonsäuren und mehrwertigen Alkoholen und von Polysulfonsäuren
bzw. deren Amide, wie m-Benzoldisulfonsäure.
(c) Polyglycidyläther oder -ester, welche durch Polymerisation von ungesättigten Glycidyläthern oder
Glycidylestern erhalten werden, wie Poly-(allylglycidylather), Poly-(vinylglycidyläther), Poly-(glycidylacrylat),
Poly-(glycidylcrotonat) und Poly-(allylglycidylmaleat), sowie Mischpolymerisate der monomeren
Glycidylverbindungen mit andern polymerisierbaren Verbindungen, wie Styrol oder Acrylnitril.
(d) Polyglycidylthioäther von Polythiolen.
009 567/549
(e) Polyepoxydverbindungen, erhalten durch Umsetzen von Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen,
wie Polyphenole mit im Überschuß vorhandenen aliphatischen Polyepoxydverbindungen, wie Butadiendioxyd
oder Diglycidyläther.
(f) Amin-polyepoxyde, vorzugsweise erhalten durch Dehydrohalogenierung
von Umsetzungsprodukten aus Epihalogenhydrinen und primären oder sekundären Aminen, wie Anilin, 4,4'-Di-(monomethylamino)-diphenylmethan
und 4,4'-Diaminodiphenylmethan.
(g) Durch Epoxydierung von ungesättigten Verbindungen erhaltene Polyepoxydverbindungen. Als hierfür geeignete
ungesättigte Verbindungen seien genannt: ungesättigte Fettsäuren bzw. deren Ester, Di- und Polyester
aus ungesättigten Säuren (z. B. Maleinsäure, ^-TetrahydrophthalsäureoderZ^-Tetrahydrobenzoesäure)
und Alkoholen oder aus gesättigten Dicarbonsäuren und ungesättigten Alkoholen (z. B. Allylalkohol,
Oleylalkohol oder Tetrahydrobenzylalkohol), ungesättigte Mischpolymere vom Typ Olefin-Diolefin
{z. B. Styrol-Butadien) und ungesättigte Olefinhomopolymere, wie aus Di- oder Tricyclopentadien.
Die wasserlöslichen Polyglycidylpolyäther mehrwertiger
Alkohole stellen sehr geeignete Polyepoxydverbindüngen dar. Besonders geeignete Vertreter dieser Gruppe
sind die Glycidyläther von aliphatischen mehrwertigen Alkoholen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und 2 bis
4 Hydroxylgruppen, wie beispielsweise Äthylenglykol und Butandiol-(1,4), sowie Glycidyläther von Glycerin oder
Pentaerythrit. Vorzugsweise erhält man Glycidyläther in bekannter Weise durch Umsetzen des mehrwertigen
Alkohols mit Epichlorhydrin in Gegenwart eines Friedel-Crafts-Katalysators und anschließender Dehydrohalogenierung
der gebildeten Chlorhydrine mit entsprechenden Mengen Alkalien. Solche Produkte besitzen in der Regel
zwischen 1,1 und 3 Epoxydgruppen pro durchschnittliches Molekulargewicht, wobei dieses vorzugsweise
zwischen 300 und 800 beträgt.
Besondere Bedeutung haben auch die monomeren und polymeren Glycidyläther zweiwertiger Phenole, die durch
Reaktion von Epichlorhydrin mit einem zweiwertigen Phenol im alkalischen Medium erhalten werden. Die
monomeren Produkte dieser Art werden durch folgende allgemeine Formel dargestellt
CH2
CH-CH2-O-R-O-CH2-CH
CH2
worin R einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest eines fachen Molekül, sondern aus einer Mischung von Glycidylzweiwertigen
Phenols bedeutet. Die polymeren Produkte polyäthern mit verschiedenem Molekulargewicht der
bestehen im allgemeinen nicht aus einem einzigen ein- 30 allgemeinen Formel
CH2
CH-CH2O- (R-O — CH2-CHOH-CH2-O)n-R-O-CH2-CH
CH2
Der Ausdruck »Verbindungen, welche mindestens eine polymerisationsfähige Kohlenstoff-Doppelbindung aufweisen«
umfaßt vorzugsweise Verbindungen mit der Gruppierung
CH2= O,
die für sich allein polymerisierbar (homopolymerisierbar) und mischpolymerisierbar sind, und solche, die nur misch-
worin R der zweiwertige Kohlenwasserstoffrest eines zweiwertigen Phenols und η eine ganze Zahl der Folge 0,
1, 2, 3 usw. ist.
Besonders bevorzugte Glieder der genannten Gruppe sind die Glycidylpolyäther zweiwertiger Phenole und 40
insbesondere von 4,4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethan mit zwischen 0,5 und 5,88 Epoxydäquivalenten/kg sowie
einem durchschnittlichen Molekulargewicht zwischen 300 und 3000. Die Herstellung dieser Polyglycidyläther erfolgt
in bekannter Weise durch Umsetzen der Phenole mit 45 polymerisierbar sind. Die Angabe, daß die Kohlenwasser-Epichlorhydrin
oder Glycerindichlorhydrin in Gegenwart Stoffreste R1 und R2 gegebenenfalls zu einem hetero-■der
erforderlichen Menge Alkali.
An Stelle von Epoxyharzen einheitlicher Art können auch Gemische verschiedener Epoxyharztypen verwendet
werden. Beispielsweise können Gemische von Polygly- 50
cidyläthern aus 4,4'-Dihydroxydiphenyldimethyhnethan
und Butandiol-(1,4) verwendet werden. Ferner eignen sich Epoxyharze, welche zur Erniedrigung der Viskosität
ein reaktionsfähiges Verdünnungsmittel enthalten, wie beispielsweise Phenylglycidyläther oder Butylglycidyl- 55 in Betracht kommen, wobei der zweckmäßig gesättigte
äther. Auch können die Epoxyharze Weichmacher wie heterocyclische Ring vorzugsweise über eine Kohlenstoff-Dibutylphthalat
oder Streck-undFüllmittel enthalten, wie brücke und ein Heteroatom mit der polymerisations-Quarzmehl,
Kaolin, Steinmehl, Glas- oder Asbestfasern. fähigen — C = C-Gruppierung verbunden ist. Als Beispiel
Wie eingangs erwähnt, werden Mischpolymerisate von hierfür sei das Acrylsäure-/3-N-morphonnoäthylamid geVerbindungen
benutzt, welche mindestens eine polymeri- 60 nannt.
sationsfähige Kohlenstoff-Doppelbindung und mindestens Als Ausgangsstoffe mit basischer tertiärer Aminogruppe
eine tertiäre Aminogruppe der Formel der definierten Art eignen sich vorzugsweise Amide der
1 2 gg
cyclischen Ring verbunden sein können, bedeutet, daß Verbindungen mit einer tertiären Aminogruppe der
Formel
R3
Acrylsäurereihe der Formel
65
aufweisen, worin R1 und R2 gegebenenfalls substituierte
oder zu einem heterocyclischen Ring verbundene Kohlenwasserstoffreste von 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten.
= C —C —NH-A —N
Cj)-iH2J,_1
Ester der Acrylsäurereihe der Formel
C2_1H2g_1
C2_1H2g_1
= c—c—o—a—n:
Il
ο
Vinyläther der Formel
= CH-O-B-N^
R,
und Vinylaryl- oder Vinylalkylverbindungen der Formel
CH2 = C-B-N^ (4)
CC Ra
worin q und φ die Zahl 1 oder 2 bedeuten, A ein Kohlenwasserstoffrest
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, B ein solcher mit 1 bis-7 Kohlenstoffatomen und R1 und R2 die
oben angegebene Bedeutung haben.
Die Kohlenwasserstoffreste A und B können aliphatisch oder carbocyclisch sein. Beispielsweise seien für A die
Reste
-CH2CH2-, -CH2CH2CH2- oder —<
genannt und für B die Reste
genannt und für B die Reste
jf \
-CH2-
Als Beispiele von basischen Amiden der Formel (1) seien genannt:
Acrylsäure-y-diäthylaminopropylamid,
Methacrylsäure-y-dimethylaminopropylamid,
Acrylsäure-y-di-(hydroxyäthyl)-aminopropylamid,
Methacrylsäure-jS-diäthylaminoäthylamid,
Acrylsäure-^-dimethylaminoäthylamid,
Methacrylsäure-(4-dimethylaminocyclohexyl)-amid,
Acrylsäure-(4-dimethylaminophenyl)-amid,
Acrylsäure-/3-N-morphoHnoäthylamid und
Acrylsäure-^-pyrrolidino-äthylamid.
Als Beispiele von basischen Estern der Formel (2) kommen in Betracht:
Acrylsäure-zS-diäthylaminoäthylester,
Acrylsäure-^-dimethylaminoäthylester,
Methacrylsäure-y-diäthylaminopropylester,
Acrylsäure-y-di-(2-cyanoäthyl)-aminopropylester,
Acrylsäure-y-di-n-butylaminopropylester,
Acrylsäure-y-diphenylaminopropylester und
Acrylsäure-(4-diäthylaminophenyl)-ester.
Als Beispiele für die der Formel (3) entsprechenden basischen Vinyläther sind solche zu erwähnen, die eine
tertiäre Aminogruppe und nur aliphatische Reste enthalten oder die eine tertiäre Aminogruppe und, neben
aliphatischen Resten, nur heterocyclische oder nur einen aromatischen Rest mit nur einem, und zwar einem sechsgliedrigen
Ring, enthalten. Im einzelnen seien hier /S-Diäthylammoäthylvmyläther./S-Di-n-butylaminoäthylvinyl-
äther, jS-MorphoKnoäthylvinyläther und 4-Dimethylaminophenyl-(l)-methylvinyläther
genannt.
Als Beispiele für die der Formel (4) entsprechenden basischen Vinylarylverbindungen seien erwähnt:
2-(Dimethylamino)-styrol,
4-(Dimethylamino)-styrol,
2- (Diäthylamino) -styrol,
3-(Diisopropylamino)-styrol,
4- (Dimethylamino) -3-methylstyrol,
2,4-bis-(Dimethylamino)-5-methylstyrol,
3-(Dimethylamino)-a-methylstyrol und
4-(N,N-Dimethylamino-methyl)-styrol.
Als Vertreter der dieser Formel (4) entsprechenden Vinylalkylverbindungen kommen insbesondere Ν,Ν-Dimethylallylamin
und Ν,Ν-Diäthylallylamin in Betracht.
Weiterhin kommen nicht nur Amide und Ester von
Monocarbonsäuren in Betracht [Formern (1) und (2)], sondern auch eine oder zwei tertiäre Aminogruppen besitzende
basische Amide oder Ester von aliphatischen a,/?-ungesättigten Dicarbonsäuren.
Als ungesättigte Dicarbonsäuren seien Maleinsäure, Itaconsäure und insbesondere Fumarsäure genannt. Beispiele
für solche basische Amide oder Ester sind Maleinsäure-y-dimethylaminopropylamid,
Fumarsäure-di-[y-dimethylaminopropyl]-amid und Fumarsäure-di-[/3-diäthylaminoäthyl]-ester.
Je nachdem, ob es sich beim Monomeren um ein Amid, einen Ester oder einen Äther mit einer tertiären Aminogruppe
[Formehi (1), (2) oder (3)] oder ob es sich um eine
solche Verbindung mit zwei tertiären Aminogruppen handelt, erhält man auch verschiedene Eigenschaften der
Polymerisate; ebenso ist dies für die Monomeren der Formel (4), welche außer dem tertiären Stickstoffatom
kein anderes Heteroatom enthalten, der Fall. Durch geeignete Auswahl des oder der Monomeren mit einer
tertiären Aminogruppe oder mit zwei tertiären Aminogruppen hat es der Fachmann in der Hand, Polymerisate
mit spezifischen Eigenschaften herzustellen.
Verwendet man zur Herstellung der Mischpolymerisate Monomere der Formel (1) und/oder (2), d. h. basische
Amide oder Ester oder die entsprechenden Diamide und/ oder Diester, so erhält man hinsichtlich ihrer Härtereigenschaften
besonders wertvolle Polymerisate. Bevorzugte Monomere dieser beiden Verbindungsklassen stellen
die basischen Amide der Formel (1) oder die entsprechenden Diamide dar, da diese ein an das Amidstickstoffatom
gebundenes Wasserstoffatom enthalten, welches mit den Epoxydgruppen reagieren kann. Besonders geeignete
basische Amide sind das Acrylsäure-y-dimethylaminopropylamid
und das Acrylsäure -γ- diäthylaminopropylamid. Aus der Gruppe der basischen Ester kommt insbesondere
der bei Raumtemperatur flüssige Fumarsäuredi-(y-diäthylaminopropyl)-ester
in Betracht.
Als Beispiele für die zur Herstellung der Mischpolymerisate geeigneten, nicht basischen Amide einer mischpolymerisierbaren
Säure seien genannt Amide der Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure und Fumarsäure
sowie die am Amidstickstoffatom mono- oder disubstituierte Derivate. Von diesen kommen insbesondere
in Betracht N-Methyl- oder N-Äthylacrylamid, N.N-Dimethylacryl-,
Ν,Ν-Di-n-butylacryl- oder -methacrylamid, N-tert. Butyl- oder N-tert. Octylacrylamid, N-Cyclohexylacrylamid,
N,N-Di-(/3-hydroxyäthyl)-acrylamid, N-Cyclo-
hexyl-N-^-hydroxyj-propylacrylamidundHexamethylolmelamintriacrylamid.
Die drei letztgenannten Acrylamide, welche frei Hydroxylgruppen besitzen, stellen
besonders geeignete Monomere dar, da daraus hergestellte Mischpolymerisate sehr rasch reagierende Härtungsmittel
ergeben.
7 8
Die Mischpolymerisate können aus zwei oder mehreren falls der anderen mischpolymerisierbaren Verbindung bei
verschiedenen Verbindungen mit einer oder zwei tertiären Raumtemperatur oder in der Hitze härtbare, langsam
Aminogruppen, insbesondere aus Verbindungen der ein- oder rasch härtende Polymerisat-Epoxyharz-Gemische,
gangs angegebenen Formeln (1) bis (4), oder sie können welche gehärtete Produkte mit verschiedenen mechamindestens
aus einer Verbindung dieser Art und einem 5 nischen Eigenschaften ergeben. Die bisher verwendeten,
oder mehreren mischpolymerisierbaren nicht basischen chemisch einheitlichen Härtungsmittel, wie Amine oder
Amiden bestehen. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, Säureanhydride, besitzen demgegenüber von vornherein
Mischpolymerisate zu verwenden, welche eine dritte nicht veränderliche Eigenschaften, ebenso die daraus
mischpolymerisierbare Verbindung einpolymerisiert ent- hergestellten gehärteten Produkte.
halten. Als solche dritte Mischpolymerisationskomponen- io Die Herstellung von manchen erfindungsgemäß zu
ten kommen von Aminogruppen freie Verbindungen in benutzenden Mischpolymerisaten ist bekannt. Es wird an
Betracht, die eine Kohlenstoff-Doppelbindung, inshe- dieser Stelle für die Herstellung kein Schutz beansprucht,
sondere eine Zweckmäßig wird die Mischpolymerisation gemäß den
Verfahren der deutschen Patentanmeldungen C16 575
H2C = C < -Gruppierung 15 iy b/39c und C17 220 IVb/39c in Gegenwart von Kohlen
dioxyd oder Acetylen durchgeführt.
enthalten, wie Vinylester organischer Säuren, z. B. Vinyl- Die Mengenverhältnisse, in welchen die Mischpolyacetat,
Vinylformiat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, ferner merisate und Epoxyharze angewendet werden, kann in
Vinylalkylketone, Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid, weiten Grenzen schwanken, doch erweisen sich gewisse
Vinylfluorid, Vinylidenchlorid, Vinylarylverbindungen, ao Verhältnisse als besonders vorteilhaft, die durch den
wie Styrol und substituierte Styrole, weiterhin Ver- Fachmann in jedem einzelnen Fall leicht durch orienbindungen
der Acrylsäurereihe, wie Ester aus Acrylsäure tierende Vorversuche festgestellt werden können. In der
und Alkoholen oder Phenolen, die keine Aminogruppen Regel verwendet man auf 100 Gewichtsteile Epoxyharz
enthalten, z. B. Äthylacrylat, Butylacrylat, Dodecyl- als untere Grenze 5 bis 20 und als obere Grenze 400 bis
acrylat oder das Acrylsäurenitril, ferner analoge Derivate 25 500 Gewichtsteile des Polymerisates. Vorzugsweise verder
Methacrylsäure, α-Chloracrylsäure, Crotonsäure, Ita- wendet man auf 100 Gewichtsteile Epoxyharz 20 bis 400
consäure, Maleinsäure oder Fumarsäure. Des weiteren Gewichtsteile Polymerisat. Für viele Zwecke kann es
können polymerisierbare Olefine, wie Isobutylen, Buta- vorteilhaft sein, Epoxyharze zusammen mit anderen
dien oder 2-Chlorbutadien, benutzt werden. Schließlich Polymerisationsharzen, wie Acrylharzen, Vinylesterkann
auch Acrylsäure selbst oder eine andere misch- 30 harzen, Polystyrolen und/oder Aminoplasten, wie MeI-polymerisierbare
Säure herangezogen werden, wobei amin- oder Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationspro-Mischpolymerisate
entstehen, die gleichzeitig saure und dukte und/oder Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprobasische
Gruppen enthalten. dukte oder Esterharze, zur Anwendung zu bringen.
Die Mischpolymerisate können 39 bis 1 Gewichts- In vielen Fällen werden besonders gute Ergebnisse
prozent, vorzugsweise 38 bis 20%, an Resten der basi- 35 erzielt, wenn als Härtungsmittel nicht allein die PoIyschen
Verbindung mit einer tertiären Aminogruppe der merisate verwendet werden, sondern Gemische aus diesen
definierten Art, vorzugsweise einer Verbindung der und bekannten Härtungsrnitteln für Epoxyharze. Als
Formeln (1) bis (4) und 61 bis 99 Gewichtsprozent, solche seien genannt z. B. Triäthylentetrarnin, Tris-(divorzugsweise
62 bis 80%, an Resten des nicht basischen methylaminomethyl)-phenol, Phthalsäureanhydrid, Te-Amides
oder eines Gemisches, welches aus dem nicht 4° trahydrophthalsäureanhydrid oder Hexachloroendomebasischen
Amid und einer anderen mischpolymerisier- thylentetrahydrophthalsäureanhydrid. baren Verbindung besteht, enthalten. Im Falle der vor- Weiterhin können plastifizierende Mittel, Pigmente,
zugsweise verwendeten Gemische enthalten diese 15 bis Füll- und Streckmittel mitverwendet werden. Ganz be-65
Gewichtsprozent, vorzugsweise 20 bis 40 %, an Resten sonders vorteilhafte Ergebnisse werden erzielt, wenn
des nicht basischen Amids und 85 bis 35 Gewichtsprozent, 45 Monoepoxyverbindungen mit einem höhermolekularen
vorzugsweise 80 bis 60 %, an Resten einer anderen misch- aliphatischen Kohlenwasserstoffrest zum Modifizieren
polymerisierbaren Verbindung. benutzt werden. Solche Verbindungen sind Olefinoxyde,
Für die Herstellung von Gießlingen, Überzügen, Kleb-, wie 1,2-Epoxydodecan, 1,2-Epoxyhexadecan oder 1,2-ModeHier-
und Spachtelmassen ist es besonders vorteil- Epoxyoctadecan und epoxydierte Fettsäuren und Fetthaft,
solche Polymerisate als Härtungsmittel einzusetzen, 5° säureester. Durch den Zusatz dieser Verbindungen läßt
welche bei Raumtemperatur dünnflüssige oder wenigstens sich die Weichheit und Flexibilität des gehärteten Kunstniederviskose Polymerisate darstellen. Bei der Her- harzmaterials beeinflussen.
stellung von Mischpolymerisaten hat es der Fachmann Die Anwendung der Mischpolymerisate und Epoxyharze
in der Hand, durch geeignete Auswahl der Monomeren sowie der gegebenenfalls noch weiterhin zuzusetzenden
Mischpolymerisate mit der gewünschten Viskosität zu 55 Verbindungen kann in der für Epoxyharze üblichen
erhalten. Besonders zweckmäßig ist es, hierfür als misch- Weise erfolgen, indem man die einzelnen Bestandteile
polymerisierbare monomere Verbindungen Alkylester der kurz vor der Anwendung mischt und die Härtung bei
Acrylsäure einzusetzen, beispielsweise das Methyl- oder gewöhnlicher Temperatur oder durch Erhitzen bewirkt.
Äthylacrylat, das n-Butylacrylat oder insbesondere das Werden Komponenten benutzt, die bei gewöhnlicher
Isobutylacrylat. 60 Temperatur von etwa 20° C nicht oder nur sehr langsam
Der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung be- reagieren, so kann man auch Gemische herstellen, die
ruht darin, daß Härtungsmittel für Epoxyharze mit ganz eine ausreichende Lagerstabilität haben. Zur Zubereitung
bestimmten, dem jeweiligen spezifischen Verwendungs- solcher Kunstharzmassen können organische Lösungszweck angepaßten Eigenschaften hergestellt werden mittel herangezogen werden. Vorteilhaft werden jedoch
können. Diese werden dadurch erzielt, indem die Mono- 65 wässerige Dispersionen der Epoxyverbindungen hergemeren
und deren Mengen so ausgewählt werden, daß die stellt, wobei die Polymerisate und Mischpolymerisate als
Polymerisate die gewünschten Eigenschaften besitzen. Emulgatoren dienen können. Solche Dispersionen werden
So erhält man je nach Art und Menge des Monomeren vorzugsweise zur Veredelung von Faserstoffen, wie
mit mindestens einer tertiären Aminogruppe der definier- Textihnaterialien, z. B. Geweben, Leder, Papier, verten
Art sowie des nicht basischen Amides und gegebenen- 70 wendet.
Im übrigen können die Kunstharzmassen in der Regel
überall dort eingesetzt werden, wo Epoxyharze Verwendung finden, z. B. als Bindemittel, Klebemittel,
Gießharze, Imprägnierharze, Spachtelmassen, Modelliermassen und Überzugsmassen. Die Härtung der Kunstharzmassen
erfolgt bei Raumtemperatur oder durch Erhitzen auf höhere Temperatur, die je nach der Reaktionsfähigkeit
der Komponenten variiert; sie liegt in der Regel zwischen 50 und 2000C, vorzugsweise bei 80 bis
1400C.
In der deutschen Patentanmeldung G 11 168 IVb/39b (bekanntgemacht am 4. Oktober 1956) ist die Verwendung
von polymeren Fettsäureamiden als Härtungsmittel für Epoxyharze beschrieben. Diese Polyamide besitzen keine
basischen tertiären Aminogruppen, sondern vorzugsweise endständige primäre Aminogruppen. Gegenüber der Verwendung
dieser Polyamide erhält man bei erfindungsgemäßer Verwendung von Polymerisaten mit basischen
tertiären Aminogruppen Gießkörper und Klebeverbindungen mit sehr guter Wärmefestigkeit bzw. Zugscherfestigkeit.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile.
Ein Mischpolymerisat aus 20 Teilen N-Diäthylaminopropylacrylamid,
50 Teilen N-tert. Butylacrylamid und 30 Teilen Äthylacrylat wird mit den nachfolgenden
Epoxyharzen verwendet:
Epoxyharz A: ■
Bei Raumtemperatur flüssiger Polyglycidyläther aus Epichlorhydrin und 4,4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethan
mit einem Epoxydgruppengehalt von 5,10 bis 5,35 Epoxydäquivalenten/kg.
Epoxyharz B:
Polyglycidyläther aus Äthylenglykol und Epichlorhydrin mit 5,2 Epoxydäquivalenten/kg.
Epoxyharz C:
Aliphatischer Polyglycidyläther, der bei 25° C eine Viskosität von 90 bis 150 cP und 6,06 bis 7,14 Epoxyäquivalente/kg
aufweist.
Epoxyharz D:
Polyglycidyläther aus Butylenglykol-1,4 und Epichlorhydrin
mit 7,68 Epoxydäquivalenten/kg.
Es können die folgenden optimal aushärtenden Harzmischungen hergestellt werden. Das basische Mischpolymerisat
dient im vorliegenden Fall als- geeigneter Emulgator für die Epoxydverbihdungen," die mittels
einer Homogenisiermaschine oder einem Schnellrührer direkt eingearbeitet werden können. Die verwendeten
Mengen sind, bezogen auf Harztrockengehalte, angegeben.
Mischpolymerisat | Epoxy | Epoxy | Epoxy | Epoxy |
N-Diäthylamino- | harz | harz | harz | harz |
propylacrylamid. — | ||||
tert. Butylacryl | A | B | C | D |
amid — Äthyl | ||||
acrylat 20 : 50 : 30 | 40 | |||
a) 60 | 40 | |||
b) 60 | .... , , . | : m- | ||
c) 80 | 40 | |||
d) 60 | 20 | |||
e) 80 | 20 | |||
f) 80 | ||||
Die Mischung a) gibt nach dem Trocknen und 10 Minuten langem Härten bei 13O0C einen schwach klebenden,
sehr gut haftenden Überzug, der gegen Wasser und Aceton eine sehr gute Beständigkeit aufweist.
Die Mischungen b) und c) liefern flexible, klare und farblose Überzüge, welche in Wasser und Aceton unlöslich sind.
Die Mischungen b) und c) liefern flexible, klare und farblose Überzüge, welche in Wasser und Aceton unlöslich sind.
Mit den Mischungen d), e) und f) erhält man besonders gut haftende, gegenüber Wasser und Aceton hochbeständige,
flexible, farblose, klare Harzüberzüge oder Beschichtungen auf beliebigen Materialien. Diese Mischungen
eignen sich, aus verdünnter wäßriger Flotte angewendet, auch als Appreturmittel für Textilien.
Besonders zur Textilveredlung geeignete Harzmischungen erhält man, wenn man als Epoxyharzkomponente
Emulsionen verwendet, die teils Epoxyharz A und Epoxyharz D und gegebenenfalls C16C18-Epoxyalkane enthalten.
Emulsionen des letzteren Typs erhält man zweckmäßig wie folgt:
In einer Homogenisiermaschine stellt man eine Lösung von 6 Teilen partiell acetyliertem Polyvinylalkohol (ein
etwa zu 88°/0 verseiftes Polyvinylacetat, dessen 4%ige wässerige Lösung eine Viskosität von 35 bis 45 cP bei
200C besitzt), 3 Teilen eines Propylenglykolesters der Alginsäure, und 1,5 Teilen des Kondensationsproduktes
aus 1 Mol Nonylphenol und 9 Mol Äthylenoxyd in 141 Teilen
Wasser her. Zu dieser Lösung setzt man eine Mischung von 87 Teilen Epoxyharz D, 60 Teilen Epoxyharz A und
3 Teilen Olefinoxyd mit 16 bis 18 C-Atomen zu. Man homogenisiert und setzt schließlich noch 58,5 Teile
Wasser zu, wonach eine sirupöse, feinteilige, stabile Emulsion entsteht.
Unter Verwendung dieser Emulsion kann man in der vorgehend beschriebenen Weise mit dem Mischpolymerisat
aus N-Diäthylaminopropylarylamid, tert. Butylacrylamid
und Äthylacrylat, die dort angeführten Mischungen unter Berücksichtigung der Trockenmasse der
Emulsionen herstellen.
Die so erhältlichen. Mischungen eignen sich vorzüglich als Mittel für das Beschichten, Bedrucken oder Appretieren
von Textilien, Leder oder Papier sowie allgemein zur Herstellung von Überzügen, die flexibel und beständig
gegen Wasser und organische Lösungsmittel, wie Aceton, sind.
10 Teile eines handelsüblichen Epoxyharzes aus 4,4'-Dihydroxydiphenyldimethylmethan
mit 2,2-Epoxydäquivalenten/kg werden in 10 Teilen Äthylenglykolmonomethyläther
gelöst. Diese Lösung wird mit 14 Teilen einer 50%igen Lösung des oben beschriebenen Mischpolymerisates
in Äthylenglykolrnonomethyläther versetzt. Anstriche aus" diesem Gemisch,' -mit dem Pinsel auf
Aluminiumbleche aufgetragen, harten in 1 .Stunde bei 12O0C zu sehr harten kratzfesten, flexiblen Überzügen mit
"überdurchschnittlichem Glanz/ Die gemessene Erichsen-Tiefung betrug 7,9 mm. Eine mittels Filmgießdreieck auf
Spiegelglasplatten aufgezogener Überzug desselben Gemisches zeigte nach Istündiger Härtung bei 12O0C eine
Pendelhärte nach Persoz von 370 Sekunden bei einer mittleren Filmdicke von 35 bis 40 μ.
Zu ähnlichen Ergebnissen gelangt man, wenn das Mischpolymerisat an Stelle der 50 Teile an Resten des
tert. Butylacrylamids 40 Teile des tert. Butylacrylamids und 10 Teile des Acrylamide enthält.
10 Teile eines bei Raumtemperatur flüssigen Epoxyharzes Amit einem Epoxydgruppengehalt von 5,25 Grammäquivalenten
Epoxydgruppe pro kg, 8,5 Teile eines lösungsmiftelfreien Mischpolymerisates aus 39 Teilen
009 567/349
N-Diäthylaminophenylacrylamid und 61 Teilen N-tert.-Octylacrylamid
und 23 Teile Kaolin werden miteinander vermischt. Die Mischung stellt eine geeignete Modellieroder
Spachtelmasse dar und ergibt bei 2stündiger Härtung bei 1800C gehärtete Produkte mit ausgezeichneten
mechanischen Eigenschaften.
Man vermischt bei Raumtemperatur 10 Teile des im Beispiel 2 beschriebenen Epoxyharzes A mit 1 Teil eines
lösungsmittelfreien Mischpolymerisates aus 2 Teilen N-Dimethylaminoäthylvinyläther,
59 Teilen Äthylacrylat und 39 Teilen Cyclohexylacrylamid sowie mit 1,3 Teilen Triäthylentetramin.
Wird das Gemisch in dünner Schicht auf Glasplatten aufgetragen und 7 Tage bei Raumtemperatur
oder 2 Stunden bei 1200C gehärtet, so erhält
man harte Überzüge, die nach 2stündiger Behandlung bei Raumtemperatur gegen Wasser, Benzol, 0,5 n-Salzsäure
und 30°/oige Natronlauge beständig sind.
28 Teile N-Diäthylaminopropylacrylamid, 20 Teile
N - Cyclohexyl - N - (2 - hydroxypropyl) - acrylamid und 32 Teile Isobutylacrylat werden in 120 Teilen absolutem
Alkohol gelöst und in Gegenwart von CO2 während 12 Stunden bei 80°C polymerisiert. Anschließend wird
das Lösungsmittel entfernt. Die Ausbeute an Polymeren beträgt 84 bis 85°/0 der Theorie.
Das Harz stellt eine hochviskose, zähe, gelbklare Masse dar, die in Alkohol und Benzol löslich und in Wasser
unlöslich ist.
Es werden
wendet:
wendet:
die nachfolgenden Epoxyharze ver-
Epoxyharz I:
Durch alkalische Kondensation von Terephthalsäure und Epichlorhydrin hergestelltes Harz mit einem
Epoxydgruppengehalt von 3,3 Grammäquivalenten Epoxydgruppe pro kg.
Epoxyharz II:
In alkalischem Medium erhaltenes Umsetzungsprodukt von Epichlorhydrin mit einem Novolack, der aus
2 Mol Phenol und 1 Mol Formaldehyd in Gegenwart von verdünnter Salzsäure erhalten wurde.
Epoxyharz III:
Flüssiges Epoxyharz, hergestellt durch Kondensation von 1 Mol 4,4'-Dihydroxydiphenyldimethyltnethan
mit mindestens 2 Mol Epichlorhydrin in Gegenwart von wässeriger Natronlauge. Der Epoxydgruppengehalt
beträgt 5,25 Grammäquivalente Epoxydgruppe pro kg.
Epoxyharz IV:
Wie Epoxyharz III, jedoch ein festes Harz mit 2,5 Grammäquivalenten Epoxydgruppe pro kg.
Epoxyharz V:
Epoxyharz, erhalten durch alkalische Behandlung eines Kondensationsproduktes aus 1 Mol Anilin und
mindestens 2 Mol Epichlorhydrin. Der Epoxydgruppengehalt beträgt 6,7 Grammäquivalente Epoxydgruppe
pro kg.
Gemisch Nr. |
I | II | Epoxyhar III |
Z IV |
V | Phenyl- glycidyl- äther (6,0 Epoxydäqui- valente/kg) |
Butyl- glycidyl- äther (6,9 Epoxydäqui- valente/kg) |
Dibutyl- phthalat |
Kaolin | Misch polymerisat gemäß Beispiel 5 |
1 | 10 | 5,75 | ||||||||
2 | 10 | 9 | ||||||||
3 | 10 | 9,2 | ||||||||
4 | 8,3 | 1,7 | 15,6 | |||||||
5 | 9 | 1 | 9,4 | |||||||
6 | 8 | 2 | 10 | 4,9 | ||||||
7 | 10 | 11,75 | ||||||||
8 | 10 | 3,2 |
Die bei Raumtemperatur oder Temperaturen bis zu 1200C hergestellten Mischungen Nr. 1 bis 8 der obenstehenden
Tabelle eignen sich zur Herstellung von Gießlingen, Überzügen, Imprägnierungen sowie zur Herstellung
von Spachtel- und ModeUiermassen. Ferner können sie auch zum Verkleben von Werkstücken verwendet
werden. Mit der Mischung Nr. 3 erhält man vorzügliche Verklebungen. Bei entfetteten und geschliffenen Blechen
aus einer korrosionsfesten Aluminiumlegierung (170 · 25 · 1,5 mm) wird mit einer Probe nach 3stündiger Härtung
bei 120° C eine Zugscherfestigkeit von2,5 kg/mma erreicht.
Das Gemisch Nr. 6 stellt ohne den Zusatz von Kaolin ein sehr dünnflüssiges Imprägnierharz dar, welches sich
fernerhin sehr gut zur Herstellung von Überzügen und Gießlingen eignet. Dieses Gemisch Nr. 6 unter Zusatz von
Kaolin, wie in der Tabelle angegeben, stellt eine bei Raumtemperatur härtbare, spachtelbare bzw. modellierbare
Masse dar. Die gehärteten Spachtel- bzw. Modelliermassen besitzen ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber
Wasser, Benzol, 0,5 η-Salzsäure und 30%ige Natronlauge. Gemisch Nr. 8 härtet in L/2 Stunde bei 1200C aus und
ergibt bei 120° C harte und ausgezeichnet haftende Filme sowie mechanisch einwandfreie Gießlinge.
Man vermischt bei 1450C 10 Teile des im Beispiel 2
beschriebenen Epoxyharzes A mit 8 Teilen eines lösungsmittelfreien Mischpolymerisates aus 17 Teilen Acrylsäurey-diäthylaminopropylamid
und 28 Teilen Hexamethylolmelamintriacrylamid. Die Mischung stellt eine außerordentlich
raschhärtende Masse dar und ergibt Gießlinge mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften sowie
Überzüge mit guter Chemikalienbeständigkeit und vorzüglicher Haftfestigkeit auf Glas.
Claims (10)
1. Verwendung eines Mischpolymerisates aus einer polymerisierbaren Verbindung mit mindestens einer
Kohlenstoff-Doppelbindung und mit mindestens einer basischen tertiären Aminogruppe der Formel
—n;
worin R1 und R2 gegebenenfalls substituierte oder zu
einem heterocyclischen Ring verbundene Kohlenwasserstoffreste von 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten,
und aus einem nicht basischen Amid einer mischpolymerisierbaren Säure, wobei der Gehalt an
der Verbindung mit der tertiären Aminogruppe weniger als 40 Gewichtsprozent beträgt, als Härtungsmittel
für im wesentlichen von Carboxylgruppen freie und mehr als eine Epoxydgruppe enthaltende Epoxyharze.
2. Verwendung eines Mischpolymerisates gemäß Anspruch 1 aus einer tertiäre Aminogruppen besitzenden
basischen Verbindung der Acrylsäurereihe, Fumarsäurereihe oder der Gruppe der Vinyläther, der Vinylarylverbindungen
oder Vinylalkylverbindungen.
3. Verwendung eines Mischpolymerisates gemäß Anspruch 1 aus einem im Amid- oder Esterteil tertiäre
Aminogruppen aufweisenden basischen Amid oder basischen Ester der Acrylsäure- oder Fumarsäurereihe.
4. Verwendung eines Mischpolymerisates gemäß Anspruch 1 bis 3 aus Acrylsäure-y-dimethylaminopropylamid,
Acrylsäure-y-diäthylanrinopropylamid oder
Acrylsäure-y-diäthylaminoäthylester.
S. Verwendung eines Mischpolymerisates gemäß Anspruch 1 aus N-Cyclohexyl-N-(2-hydroxy)-propylacrylamid
als nicht basischem Amid.
6. Verwendung eines Mischpolymerisates gemäß Anspruch 1 aus einem nicht basischen Alkylester der
ίο Acrylsäure als dritte Komponente.
7. Verwendung eines Mischpolymerisates gemäß Anspruch 6 aus Methacrylsäure-^-hydroxyäthylester.
8. Ausführungsform gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymerisat in
Form einer wässerigen Emulsion verwendet wird.
9. Ausführungsform gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Epoxyharz in Emulsionsform
gehärtet wird.
10. Ausführungsform gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymerisat zur
Härtung eines wasserlöslichen Epoxyharzes verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift G 11 168 IVb/39b (bekanntgemacht am 4. Oktober 1956).
Deutsche Auslegeschrift G 11 168 IVb/39b (bekanntgemacht am 4. Oktober 1956).
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