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FACHGEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System, die eine postoperative Position einer Intraokularlinse unter Verwendung einer von einem optischen Kohärenztomographieaufnahmegerät erzeugten Tomographieaufnahme eines vorderen Augensegments schätzen.
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HINTERGRUND
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Die Katarakt ist eine Erkrankung, bei der das Protein in der Augenlinse entartet, um die Augenlinse zu trüben, was zu einem schlechten Sehvermögen, einer verschwommenen Sicht und dergleichen führt. Eine Kataraktoperation wird durchgeführt, um die Katarakt zu entfernen und in nahezu allen dieser Fälle wird die getrübte Augenlinse entfernt und eine künstliche Intraokularlinse wird anstelle der entfernten Augenlinse eingesetzt.
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Bei der Kataraktoperation wird ein rundes Loch mit einem Durchmesser von 5 bis 6 mm in einer vorderen Oberfläche (vordere Kapsel) einer Blase der Augenlinse (nachfolgend als Augenlinsenkapsel bezeichnet) gemacht und nur der innere getrübte Anteil wird emulgiert und mittels eines Ultraschallwellen abgebenden Instruments abgesaugt. Das heißt, die Augenlinsenkapsel bleibt im Wesentlichen ganz und nach dem Emulgieren und Absaugen des getrübten Anteils wird die künstliche Intraokularlinse in die leere Kapsel eingesetzt.
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Der Aufbau der Intraokularlinse hängt von der Art der Intraokularlinse ab. Die Intraokularlinse weist einen aus vernetzten Acrylpolymer, Silicium und dergleichen bestehenden optischen Teil, der als eine Linse dient, und einen mittels PVDF (Polyvindylidenfluorid) oder dergleichen gebildeten Trägerteil auf, um eine Einstellung vorzunehmen, so dass sich der optische Teil in der Mitte befindet.
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Für die Operation wird vorhergesagt, welcher Brechungsindex aus der Operation resultiert, wenn eine Intraokularlinse mit jeweiliger Brechkraft eingesetzt wird, basierend auf der Brechkraft der Kornea des zu operierenden Auges, einer okularen Achslänge und dergleichen. Dann wird die einzusetzende Intraokularlinse bestimmt.
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Ein großer Teil der Vorhersage wird von der Vorhersage einer Position, an der die Intraokularlinse nach der Operation fixiert wird, eingenommen. Dies deshalb, weil das Bestimmen der Fixierungsposition der Intraokularlinse die Berechnung einer Position eines von der Intraokularlinse ausgebildeten Fokus aus anderen Parametern, wie etwa dem Brechungsindex eines vorbeibewegenden Mediums, eine Passierentfernung und der Korneabrechungsindex erlaubt. Tatsächlich gibt Sverker Norrby, ein Autor der Nichtpatentliteratur 2, an, dass 35% der Fehlerursachen beim postoperativen Brechungsindex auf der Vorhersage der postoperativen Intraokularlinse basieren.
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Beim herkömmlichen Vorhersageverfahren wird die Fixierungsposition der Intraokularlinse, basierend auf der Brechkraft der Kornea und der okularen Achslänge, wie in Patentliteratur 1 beschrieben, vorhergesagt. Jedoch wird keine ausreichende Vorhersagegenauigkeit erreicht und in klinischen Erfahrungen stimmen der resultierende vorhergesagte postoperative Brechungswert und der tatsächliche postoperative Brechungswert häufig nicht überein. Für gegenwärtige Patienten wird, falls der postoperative Brechungswert in eine kurzsichtige Richtung oder eine weitsichtige Richtung abweicht, obwohl eine Intraokularlinse den Vorhersagen zufolge den Patienten hätte normalsichtig machen sollen, eine ausreichend unkorrigierte Sicht nicht erreicht, wodurch keine Zufriedenheit erreicht wird.
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Somit ist es für eine Reduktion bei postoperativen Brechungsfehlern wichtig, die Fixierungsposition der Intraokularlinse genau zu bestimmen. Verschiedene Schemata zum Vorhersagen postoperativer Brechung wurden vorgeschlagen und eingesetzt.
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Eine 2010 durchgeführte Umfrage unter Mitgliedern der Japanese Society of Cataract and Refractive Surgery ergab, dass 3% der Befragten SRK-1 benutzen, 27% der Befragten SRK-II benutzen, 61% der Befragten SRK-T benutzen und 9% der Befragten andere Schemata benutzen.
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Beim SRK/T-Schema (siehe Nichtpatentliteratur 1), das von 61% der Befragten verwendet wurde, wird die Position der Intraokularlinse basierend auf dem Krümmungsradius der Kornea, der okularen Achslänge und der A-Konstante der Augenlinse geschätzt.
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1 ist eine schematische Abbildung, die die Einsetzposition der Intraokularlinse für eine Beschreibung des SRK/T-Schemas darstellt.
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Eine korrigierte okulare Achslänge LC wird für eine okulare Achslänge von L1 ≤ 24,2, Einstellung LC = L1, oder für L1 > 24,2 durch Korrigieren der okularen Achslänge L1 mittels quadratischer Gleichung erhalten. Nachfolgend wird auch unter Verwendung einer Korneabrechkraft K (= 337,5/Korneakrümmungsradius r) bestimmt vom Korneakrümmungsradius r, ein Korneadurchmesser w in Übereinstimmung mit der folgenden Formel (1) berechnet. w = –5,41 + 0,58412 × LC + 0,098 × K (1)
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Dann wird die Höhe H der Korneakuppel in Übereinstimmung mit dem Lehrsatz des Pythagoras bestimmt, wie durch die folgende Formel (2) veranschaulicht: [Math. 2] Höhe der Korneakuppel
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Dann wird die Position C1 der Intraokularlinse bestimmt, indem eine Konstante (Offset Ofst.: die Distanz von einer errechneten Irisoberfläche zum Mittelpunkt (Hauptpunkt) der Intraokularlinse (IOL)), die von einer die Art der Intraokularlinse eindeutigen Eigenwertkonstante A bestimmt wird, zu der Höhe der Korneakuppel addiert wird, wie in der nachfolgenden Formel (3) dargestellt. C1 (= postoperative vorhergesagte vordere Kammertiefe) = H + Ofst (3)
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Jedoch bereitet dieses Schema mehrere Probleme. Beispielsweise senkt eine erhöhte okulare Achslänge L1 r2 in Formel (2), welche die Höhe der Korneakuppel darstellt, unter (w/2)2, wodurch der Inhalt der Wurzel negativ wird. Dies verhindert häufig das Erhalten korrekter Berechnungen. Darüber hinaus ist der tatsächliche Offset Ofst keine Konstante, die ausschließlich durch die Intraokularlinse definiert ist.
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LITERATURLISTE
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PATENTLITERATUR
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- Patentliteratur 1: japanisches Patent Nr. 3779998 Patentliteratur 1: japanisches Patent Nr. 3779998
- Patentliteratur 2: japanische Übersetzung des PCT mit Anmeldenr. 2012-504010
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NICHTPATENTLITERATUR
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- Nichtpatentliteratur 1: Development of the SRK/T intraocular lens implant power calculation formula: John A. Retzlaff, Donald R. Sanders, Manus C. Kraff, J cataract refract surg. 1990
- Nichtpatentliteratur 2: Sources of error in intraocular lens power calculation. J Cataract Refract Surg. 2008: Sverter Norrby
- Nichtpatentliteratur 3: Full-range imaging of eye accommodation by high-speed long-depth range optical frequency domain imaging: Hiroyuki Furukawa, Hideaki Hiro-Oka, Nobuyuki Satoh, Reiko Yoshimura, Donghak Choi, Motoi Nakanishi, Akihiko Igarashi, Hitoshi Ishikawa, Kohji Ohbayashi, and Kimiya Shimizu, 1 December 2020/Vol. 1, No. 5/BIOMEDICAL OPTICS EXPRESSIONS 1491
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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DURCH DIE ERFINDUNG ZU LÖSENDE PROBLEME
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Somit und in Anbetracht des Vorstehenden ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein System bereitzustellen, die die postoperative Position der Intraokularlinse genau vorhersagen.
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Das Verfahren und das System ermöglichen eine Reduktion der postoperativen Brechungswertfehler, erlauben das Bestimmen einer Brechkraft einer einzusetzenden Linse, basierend auf der vorhergesagten Intraokularlinse.
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Der Anmelder der vorliegenden Erfindung hat zuvor ein optisches Kohärenztomographieaufnahmegerät vorgeschlagen (Nichtpatentliteratur 3). Im Gegensatz zu anderen im Handel erhältlichen Produkten kann das vom Anmelder der vorliegenden Erfindung vorgeschlagene optische Kohärenztomographieaufnahmegerät auch die hintere Oberfläche der Augenlinse abbilden. Das bedeutet, dass die Form der Augenlinse genau bekannt sein kann.
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Das heißt, das genaue Kennen der Form der Augenlinsenkapsel eines Individuums erlaubt eine genauere Vorhersage, wie ein Trägerteil der Intraokularlinse in der Augenlinsenkapsel fixiert wird und wo ein optischer Teil positioniert wird. Dies reduziert postoperative Brechungsfehler und ermöglicht das Bereitstellen eines postoperativen Brechungswerts, der den Erwartungen des Patienten entspricht.
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Somit ist es insbesondere ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein System bereitzustellen, die die postoperative Position der Intraokularlinse genau vorhersagen, basierend auf einer Formaufnahme der Augenlinse, die von dem zuvor vom Anmelder der vorliegenden Erfindung vorgeschlagenen optischen Kohärenzaufnahmegerät erhalten wurde. Dies ermöglicht eine Reduktion der postoperativen Brechungswertfehler, was das Bestimmen der optimalen Brechkraft der Intraokularlinse erlaubt.
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MITTEL FÜR DIE LÖSUNG DER PROBLEME
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Ein Verfahren, um die obigen Ziele der Erfindung zum Schätzen einer postoperativen Position einer Intraokularlinse unter Verwendung einer Tomographieaufnahme eines vorderen okularen Segments, die von einem optischen Kohärenztomographieaufnahmegerät erzeugt wurde, zu erreichen, umfasst den Schritt des Bestimmens mittels eines Computers von Äquatorpositionen einer Augenlinse, die einem Höchstdurchmesserabschnitt basierend auf einer Morphologie der Augenlinse entsprechen, die von einer Tomographieaufnahme eines Auges eines Patienten erhalten wurde, die von dem optischen Kohärenztomographieaufnahmegerät erzeugt wurde, und einen Schritt des Schätzens mittels des Computers einer Position der Intraokularlinse, basierend auf den bestimmten Äquatorpositionen.
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In einem Aspekt des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung weist der Schritt des Bestimmens der Äquatorpositionen der Augenlinse, die dem Höchstdurchmesserabschnitt basierend auf der Morphologie der Augenlinse entsprechen, einen Schritt des Annäherns von Ortskurven einer vorderen Kapsel und einer hinteren Kapsel der Augenlinse auf, basierend auf der Form der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel, und einen Schritt des Bestimmens von Schnittpunkten zwischen den angenäherten Ortskurven der vorderen Kapsel der Augenlinse und der hinteren Kapsel der Augenlinse als die Äquatorpositionen.
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In einem Aspekt des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung weist der Schritt des Bestimmens der Schnittpunkte zwischen den angenäherten Ortskurven der vorderen Kapsel der Augenlinse und der hinteren Kapsel der Augenlinse als die Äquatorpositionen einen Schritt des Setzens einer Vielzahl von Punkten entlang der Form der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel der Augenlinse und des Erzeugens von Polynomen, die der Form der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel entsprechen und die gesetzte Vielzahl von Punkten erfüllen, und einen Schritt des Bestimmens von Schnittpunkten der Polynome als die Äquatorpositionen der Augenlinse, die dem Höchstdurchmesserabschnitt entsprechen, auf.
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Darüber hinaus weist in einem Aspekt des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung der Schritt des Bestimmens des Schnittpunkts zwischen den angenäherten Ortskurven der vorderen Kapsel der Augenlinse und der hinteren Kapsel der Augenlinse einen Schritt des Ausdrückens der Ortskurve der vorderen Kapsel der Augenlinse und der Ortskurve der hinteren Kapsel der Augenlinse als kreisförmige Bögen, die sich entlang der Form der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel der Augenlinse erstrecken, auf.
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Weiterhin wird in einem Aspekt des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung die Position der Intraokularlinse basierend auf den bestimmten Äquatorpositionen in Übereinstimmung mit einer folgenden Formel bestimmt.
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Position der Intraokularlinse = 0,89 + 0,30 × Position der vorderen Kapsel + 0,25 × Position der hinteren Kapsel + 0,29 × Äquatorpositionen, wobei die Position der vorderen Kapsel auf einer okularen Achslänge, die durch ein Zentrum einer Kornea hindurchtritt, eine Distanz von einer vorderen Oberfläche der Kornea zu einer präoperativen vorderen Kapsel der Augenlinse ist und die Position der hinteren Kapsel eine Distanz von der vorderen Oberfläche der Kornea zu einer präoperativen hinteren Kapsel der Augenlinse ist.
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Darüber hinaus weist ein anderes Verfahren, welches das Ziel der vorliegenden Erfindung erreicht, einen Schritt des Anzeigens mittels eines Computers von einer Tomographieaufnahme eines Auges eines Patienten, die von dem optischen Kohärenztomographieaufnahmegerät erzeugt wurde, auf einem Anzeigegerät und einen Schritt des Schätzens mittels des Computers von Positionen, die als Schnittpunkte zwischen Verlängerungen von Ortskurven einer vorderen Kapsel und einer hinteren Kapsel eingegeben wurden, als die Äquatorpositionen auf der Tomographieaufnahme des Auges des Patienten, die auf dem Anzeigegerät angezeigt wird, wobei die Positionen auf instruktive Weise von einer Eingabevorrichtung eingegeben werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Diagramm, das eine Einsetzposition einer Intraokularlinse für die Beschreibung eines SRK/T-Schemas schematisch darstellt;
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2A und 2B sind Diagramme, die eine Konfiguration einer Intraokularlinse (nachfolgend als IOL bezeichnet), die anstelle einer getrübten Augenlinse in einer Kataraktoperation in eine Augenlinsenkapsel eingebettet ist, veranschaulichen;
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3 ist ein Blockschaltbild eines Konfigurationsbeispiels eines Systems zum Schätzen einer postoperativen Position einer Intraokularlinse gemäß der vorliegenden Erfindung;
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4 ist ein Flussdiagramm, das ein Verfahren für ein Verfahren zum Reduzieren von Brechungsfehlern, die von einer Kataraktoperation stammen, abbildet, wobei das Verfahren von dem System zum Schätzen der postoperativen Position der Intraokularlinse durchgeführt wird;
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5 ist ein Diagramm, das eine Tomographieaufnahme des Auges des Patienten, die von einem optischen Kohärenztomographieaufnahmegerät (nachfolgend als OCT bezeichnet) erfasst wurde, darstellt;
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6 ist ein schematisches Diagramm, das einen Zustand abbildet, in dem die Formen einer vorderen Kapsel der Augenlinse und einer hinteren Kapsel der Augenlinse bestimmt werden, indem sie als Ortskurven angenähert werden;
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7 ist ein detaillierter Prozessfluss eines ersten Verfahrens zum Verlängern der Ortskurve der vorderen Kapsel der Augenlinse und der Ortskurve der hinteren Kapsel der Augenlinse, um einen Schnittpunkt zwischen den Ortskurven zu bestimmen;
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8 ist ein Diagramm, das einen in 7 bestimmten Beziehungsausdruck zweiter Ordnung weiter veranschaulicht;
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9 ist ein detaillierter Prozessfluss eines zweiten Verfahrens zum Verlängern der Ortskurve der vorderen Kapsel der Augenlinse und der Ortskurve der hinteren Kapsel der Augenlinse, um einen Schnittpunkt zwischen den Ortskurven zu bestimmen;
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10 ist ein Diagramm, das das zweite Verfahren schematisch abbildet;
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11 ist eine Aufnahme, die durch Überlagern einer postoperativen Tomographieaufnahme auf einer präoperativen Tomographieaufnahme (siehe 5) angezeigt wird;
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12 ist ein Graph, in dem Daten bezüglich Positionsbeziehungen zwischen der (A) Korneaoberfläche, der (B) vorderen Kapsel der Augenlinse, der (E) hinteren Kapsel der Augenlinse, dem (F) Äquator und dem (G) IOL-Mittelpunkt für eine Vielzahl von Patienten eingezeichnet sind; und
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13 ist ein Diagramm, das die Wahrscheinlichkeitsverteilung von Brechungsfehlern aufzeigt, wobei das SRK/T-Schema und die vorliegende Erfindung miteinander verglichen werden.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
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2A und 2B sind Diagramme, die eine Konfiguration einer IOL, die anstelle einer getrübten Augenlinse in einer Kataraktoperation in eine Augenlinsenkapsel eingebettet ist, veranschaulichen. 2A ist eine schematische Querschnittsansicht der in die Augenlinsenkapsel eingebetteten IOL. 2B ist eine Draufsicht und eine Seitenansicht der IOL.
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Die IOL weist einen optischen Teil 20 mit einem Durchmesser von etwa 12,0 mm und Trägerteile 21A und 21B, die sich von entgegengesetzten Seiten des optischen Teils erstrecken, auf.
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In 2A wird die IOL in die Augenlinsenkapsel 2 durch ein Loch 2A, das auf einer Seite der Kornea 3 der Augenlinsenkapsel 2 gemacht wurde, das heißt, in die vordere Kapsel, eingesetzt, wobei sie gefaltet ist, da die IOL aus einem flexiblen Material ausgebildet ist. In der Augenlinsenkapsel 2 dehnt sich die IOL wieder in ihren Originalzustand aus und die Trägerteile 21A und 21B werden wie Streben in der Augenlinsenkapsel 2 fixiert. Jeder der Trägerteile 21A und 21B und der optische Teil 20 der IOL definieren einen gegebenen Winkel α (siehe 2B). Somit ermöglicht das Kennen der Positionen der Trägerteile 21A und 21B das Schätzen der Position des optischen Teils 20.
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Dann kann geschätzt werden, dass freie Enden der Trägerteile 21A und 21B die Augenlinsenkapsel 2 an einer Höchstdurchmesserposition berühren, um die IOL in der Augenlinsenkapsel zu positionieren. Dies deshalb, weil der Äquator der Augenlinsenkapsel 2 einen Durchmesser von 9,0 mm hat (Referenz: Ophthalmology, Toshio Maruo et al., 2002 BUNKODO CO., LTD), während die IOL mit einem Durchmesser von etwa 12,0 mm hergestellt wird, so dass die Trägerteile 21A und 21B beim Höchstdurchmesser in der Augenlinsenkapsel 2 natürlich positioniert sind.
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Darüber hinaus ist die Augenlinsenkapsel über ein Gewebe, das als Zonulafasern 4 bezeichnet wird, an einem äußeren Gewebe, das als Ziliarkörper bezeichnet wird, befestigt. Dieses Fixierungsmethode bleibt nach der Operation unverändert. Somit wird geschätzt, dass sich die präoperative Stelle (Äquator) der Augenlinsenkapsel 2, die einen Höchstdurchmesser aufweist, nicht signifikant von der postoperativen Stelle unterscheidet.
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Somit wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Position der Stelle (Äquator) der Augenlinsenkapsel 2, die den Höchstdurchmesser aufweist, basierend auf der präoperativen Form der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel der Augenlinse geschätzt. Die vorliegende Erfindung basiert auf dem Konzept, dass, angenommen dass die Trägerteile 21A und 21B der IOL in der Augenlinsenkapsel 2 an der Stelle (Äquator) fixiert sind, an der die Augenlinsenkapsel den Höchstdurchmesser aufweist, die Position des optischen Teils 20 basierend auf der Gestalt der IOL geschätzt werden kann.
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Darüber hinaus kann ein postoperativer Brechungswert (die Brechkraft der Augenlinse) basierend auf der Position der IOL in der Augenlinsenkapsel 2 berechnet werden.
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Somit wird gemäß der vorliegenden Erfindung die postoperative Position der Intraokularlinse basierend auf einer optischen Kohärenztomographieaufnahme eines vorderen okularen Segments, das vor der Operation aufgenommen wurde, vorhergesagt. Daher kann, basierend auf der Vorhersage, der postoperative Brechungswert (die Brechkraft der Augenlinse) genau bestimmt werden.
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3 ist ein Blockschaltbild eines Konfigurationsbeispiels eines Systems, das das Verfahren zum Schätzen einer postoperativen Position einer Intraokularlinse mittels einer Tomographieaufnahme des vorderen okularen Segments, die von dem optischen Kohärenztomographieaufnahmegerät gemäß der vorliegenden Erfindung erzeugt wurde, umsetzt.
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Das System, das die postoperative Position der Intraokularlinse gemäß der vorliegenden Erfindung schätzt, umfasst ein OCT 31, das eine Tomographieaufnahme des vorderen okularen Segments eines Zielauges 30 eines Individuums erzeugt, und ein Berechnungsgerät für die Brechkraft einer Intraokularlinse 32.
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Das OCT 31 ist vorzugsweise ein optisches Kohärenztomographieaufnahmegerät, das wie oben beschrieben die in Nichtpatentliteratur 3 vom Anmelder vorgeschlagene Technik einsetzt. Das heißt, es ist wichtig, eine Tomographieaufnahme zu erhalten, die das Bestimmen der Morphologie der Augenlinse, insbesondere die Form der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel, erlaubt.
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Die vom OCT 31 erhaltenen Tomographieaufnahmedaten auf dem Zielauge 30 werden an das Berechnungsgerät für die Brechkraft einer Intraokularlinse 32 geliefert.
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Das Berechnungsgerät für die Brechkraft einer Intraokularlinse 32 weist eine elementare Konfiguration auf, die von einem PC umgesetzt werden kann. Das Verfahren zum Schätzen einer postoperativen Position einer Intraokularlinse gemäß der vorliegenden Erfindung wird von einer CPU 321 durch Ausführen eines in einem Speicher 322 gespeicherten Programms implementiert.
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Die vom OCT 31 erhaltenen Tomographieaufnahmedaten des Zielauges 30 werden über ein Videoaufnahmegerät 320 des Berechnungsgeräts für die Brechkraft einer Intraokularlinse 32 in den Speicher 322 gespeichert. Gleichzeitig wird die Tomographieaufnahme auf der Anzeige 323 angezeigt.
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Das Berechnungsgerät für die Brechkraft einer Intraokularlinse 32 ist über Schnittstellen mit einem Drucker 324, der als Ausgabegerät dient, und mit einer Tastatur, einer Maus und dergleichen, die als Eingabegeräte 325 dienen, verbunden.
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Für die Konfiguration in 3 wurde ein Beispiel unter Verwendung des OCT 31 als ein Aspekt veranschaulicht. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf das Beispiel beschränkt, solange Tomographieaufnahmen der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel der Augenlinse aufgenommen werden können. Beispielsweise kann auch eine Shashin-Proof-Kamera verwendet werden.
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4 ist ein Flussdiagramm, das einen unter der Steuerung der CPU 321 in dem System ausgeführten Prozess abbildet, der die postoperative Position der Intraokularlinse schätzt.
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Wenn der Prozess beginnt, erfasst das OCT 31 eine Tomographieaufnahme des Auges des Patienten (Schritt S1). 5 stellt ein Beispiel einer von dem OCT 31 erfassten Tomographieaufnahme des Auges eines Patienten dar.
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5 zeigt eine Kornea 6, eine Augenlinse 5, eine vordere Kapsel 51 einer Augenlinse auf einer Seite der Kornea 6 einer Augenlinsenkapsel, die die Augenlinse 5 einhüllt, und eine auf der entgegengesetzten Seite liegende hintere Kapsel 52 der Augenlinse.
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Das Verfahren wird mit Rückbezug auf 4 weiter beschrieben. Die Morphologie der Augenlinse 5 wird basierend auf einer Tomographieaufnahme des Auges des Patienten analysiert, um den Höchstdurchmesserabschnitt der Augenlinse zu bestimmen. Insbesondere wird die Form der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse bestimmt (Schritt S2) und weiter wird die Form der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse auf ähnliche Weise bestimmt (Schritt S3).
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6 ist ein schematisches Diagramm, das einen Zustand abbildet, in dem die Form der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse mittels Annäherung als eine Ortskurve 51A bestimmt wird und die Form der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse mittels Annäherung als eine Ortskurve 52A bestimmt wird. 6 bildet auch eine Ortskurve 6A für die Form der Kornea 6 ab.
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In 6 sind Bereiche (gekennzeichnet durch Kreise), die sich rechts und links der Ortskurve 51A der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse und der Ortskurve 52A der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse befinden, nicht zu unterscheiden, da das Licht wie in 5 von der Iris blockiert wird (siehe 2A). Jedoch liegen die Höchstdurchmesserpositionen (Äquator) 50 der Augenlinsenkapsel in diesen Bereichen. Es wird dann geschätzt, dass die Trägerteile 21A und 21B der Intraokularlinse (IOL) am Äquator 50 positioniert werden.
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Darüber hinaus wird gemäß der vorliegenden Erfindung geschätzt, dass der Äquator 50 an Schnittpunkten zwischen den Verlängerungen der Ortskurve 51A der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse und der Ortskurve 52A der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse liegt und die linke und rechte Position des Äquators 50 werden bestimmt (4, Schritt S4).
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7 ist ein detaillierter Prozessfluss eines ersten Verfahrens zum Verlängern der Ortskurve 51A der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse und der Ortskurve 52A der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse, um die Schnittpunkte zwischen den Ortskurven 51A und 52A zu bestimmen (Schritt S4).
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Das heißt, eine Vielzahl von Punkten wird auf der Ortskurve 51A der vorderen Kapsel der Augenlinse gesetzt und ein Ort, der die Bedingungen der Vielzahl von Punkten erfüllt, wird unter Verwendung eines Polynoms, beispielsweise eines Beziehungsausdrucks zweiter Ordnung I, angenähert (Schritt S401). Darüber hinaus wird auf ähnliche Weise eine Vielzahl von Punkten auf die Ortskurve 52A der hinteren Kapsel der Augenlinse gesetzt und ein Ort, der die Bedingungen der Vielzahl von Punkten erfüllt, wird unter Verwendung eines Polynoms, beispielsweise eines Beziehungsausdrucks zweiter Ordnung II, angenähert (Schritt S402). Dann werden basierend auf den zwei Beziehungsausdrücken zweiter Ordnung I und II Schnittpunkte (X, Y) an den Orten, an denen die Beziehungsausdrücke gleich sind, bestimmt, um die Äquatorpunkte 50 zu bestimmen (Schritt S403).
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8 ist ein Diagramm, das die in 7 bestimmten Beziehungsausdrücke zweiter Ordnung weiter veranschaulicht. Das heißt, Ausdrücke zweiter Ordnung können bestimmt werden, die beispielsweise sieben auf jeder der zwei Ortskurven, der der Ortskurve 51A der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse und der Ortskurve 52A der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse, gesetzten Punkte erfüllen.
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In einem in 8 veranschaulichten Beispiel ist der Beziehungsausdruck zweiter Ordnung I, der die Ortskurve 51A der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse repräsentiert: y = 0,0005x2 – 0,7009x + 591,73.
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Der Beziehungsausdruck zweiter Ordnung II, der die Ortskurve 52A der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse repräsentiert, ist: y = –0,0014x2 + 1,6768x + 338.
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Das Bestimmen von Punkten (X, Y), an denen die zwei Beziehungsausdrücke gleich sind, erlaubt, die Äquatorpunkte 50 wie in 6 veranschaulicht zu bestimmen.
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8 veranschaulicht auch Beziehungsausdrücke zweiter Ordnung (III) und (IV), die sich an eine äußere Ortskurve und eine innere Ortskurve der Kornea 6 annähern (5).
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9 ist ein detaillierter Prozessfluss eines zweiten Verfahrens zum Verlängern der Ortskurve 51A der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse und der Ortskurve 52A der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse, um Schnittpunkte zwischen den Ortskurven 51A und 52A zu bestimmen (Schritt S4).
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Das heißt, ein erster kreisförmiger Bogen (1) der die Ortskurve 51A der vorderen Kapsel der Augenlinse annähert, wird bestimmt (Schritt S411). Darüber hinaus wird ein zweiter kreisförmiger Bogen (2) bestimmt, der die Ortskurve 52A der hinteren Kapsel der Augenlinse annähert (Schritt S412). Schnittpunkte zwischen den zwei kreisförmigen Bögen (1) und (2) werden als der Äquator 50 bestimmt (Schritt 413.
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10 ist ein das zweite Verfahren schematisch abbildendes Diagramm. Der Äquator 50 wird als Schnittpunkte zwischen den angenäherten zwei kreisförmigen Bögen (1) und (2) abgebildet. Somit werden die Höchstdurchmesserpositionen (50) der Augenlinsenkapsel bestimmt.
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Die oben beschriebene Ausführungsform offenbart, dass die Ortskurve 51A der vorderen Kapsel 51 der Augenlinse und die Ortskurve 52A der hinteren Kapsel 52 der Augenlinse durch Polynome, beispielsweise Ausdrücke zweiter Ordnung, oder durch kreisförmige Bögen angenähert werden. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Annäherungsverfahren beschränkt. Es ist auch möglich, jede andere Kurvenannäherung durchzuführen, beispielsweise Polynomkurvenannäherung zweiter oder höherer Ordnung unter Verwendung von Ellipsen, Kettenlinien oder kubischer Kurven, oder Annäherung mittels trigonometrischer Funktionen, Exponentialfunktionen oder logarithmischer Funktionen.
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Das Verfahren wird mit Rückbezug auf 4 weiter beschrieben. Wenn der Äquator 50 wie oben beschrieben bestimmt wurde (Schritt S4), werden Positionen in der Augenlinsenkapsel bestimmt, an denen die Trägerteile 21A und 21B der IOL fixiert werden. Das heißt, es wird geschätzt, dass die IOL positioniert wird, indem die Trägerteile 21A und 21B der IOL mit den geschätzten Äquatorpositionen 50 in Kontakt gebracht werden.
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Somit wird die Brennweite der IOL basierend auf einer okularen Achslänge L1 und den Positionen des Äquators 50 bestimmt (Schritt S5). Das heißt, die Brennweite der IOL wird abgeleitet, indem die Koordinatenpositionen des Äquators 50 von der okularen Achslänge L1 subtrahiert werden.
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Somit kann die Brechkraft der IOL basierend auf der bestimmten Brennweite der IOL bestimmt werden (Schritt S6).
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Wie oben beschrieben, werden gemäß der vorliegenden Erfindung die Positionen des Äquators basierend auf der Form der Augenlinse geschätzt, um die Position der IOL zu bestimmen, was die Bestimmung der optimalen Brechkraft der zu verwendenden IOL erlaubt.
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Darüber hinaus offenbart die oben beschriebene Ausführungsform auch, dass das erste Verfahren und das zweite Verfahren beim Bestimmen der Positionen des Äquators 50 das Berechnen mittels des Computers von Schnittpunkten zwischen Polynomen oder kreisförmigen Bögen, die Ortskurven der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel entsprechen, umfassen. Jedoch wird eine Tomographieaufnahme der vom OCT 31 aufgenommenen Augenlinsenkapsel auf einer Anzeige 323 angezeigt und Schnittpunkte zwischen Verlängerungen der Ortskurven der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel werden nach Ermessen des Betreibers geschätzt. Dann können die Schnittpunkte eingegeben und auf der Anzeige 323 als die Positionen des Äquators 50 spezifiziert werden, indem ein berührungsempfindlicher Bildschirm oder die Cursorbewegung über eine Maus als Eingabemittel verwendet werden.
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11 ist eine Anzeige, die durch Überlagern einer postoperativen Tomographieaufnahme auf einer präoperativen Tomographieaufnahme angezeigt wird (siehe 5). Die postoperative Tomographieaufnahme bildet eine eingesetzte Intraokularlinse (IOL) ab. Die Positionen der Korneaoberfläche (A), der vorderen Kapsel der Augenlinse (B), der vorderen Oberfläche der IOL (C), der hinteren Oberfläche der IOL (D) und der hinteren Kapsel der Augenlinse (E) wurden in 11 festgehalten.
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12 zeigt einen Graphen, in dem Daten einer Vielzahl von Patienten der Beziehungen unter den oben beschriebenen Positionen eingezeichnet sind. In 12 gibt die X-Achse Patientenproben an und die Y-Achse gibt die Distanz von der Korneaoberfläche (A) an. Das heißt, 12 bildet die vordere Kapsel der Augenlinse (B), die hintere Kapsel der Augenlinse (E) und einen Wert für der Mittelpunkt (G) zwischen der vorderen Oberfläche der IOL (C) und der hinteren Oberfläche der IOL (D) ab, wobei all diese basierend auf dem Brechungsindex korrigiert wurden und die Position der Korneaoberfläche (A) auf 0,00 gesetzt wurde. Darüber hinaus ist die Position des Äquators (F), die durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung geschätzt wurde, eingezeichnet.
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In 12 sind Punkte, die die eingezeichneten Positionen des IOL-Mittelpunkts (G) darstellen, durch eine Linie miteinander verbunden, um die Position des Äquators (F) von der Position des IOL-Zentrums (G) klar zu unterscheiden.
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Die Beziehungen in 12 weisen deutlich darauf hin, dass alle die Positionen des Äquators (F) etwa in einer konstanten Distanz vom Wert des IOL-Zentrums (G) auf der vorderen Seite (vordere Kapselseite) liegen. Somit weist diese statistische Grafik klar darauf hin, dass die vorliegende Erfindung das Schätzen des Äquators erlaubt, um in der Lage zu sein, die Linsenposition im Wesentlichen genau zu bestimmen.
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Darüber hinaus bildet 13 die Wahrscheinlichkeitsverteilung von Brechungsfehlern gemäß der vorliegenden Erfindung im Vergleich mit der Wahrscheinlichkeitsverteilung von Brechungsfehlern gemäß dem herkömmlichen SRK/T-Schema, das in etwa 60% der Fälle verwendet wird, ab. In 13 können die Wahrscheinlichkeitsverteilungen als Normalverteilungen angesehen werden. Die Wahrscheinlichkeit, einen Fehler größer als 0,5D zu haben, beträgt 33,9%, wenn sie auf der in Übereinstimmung mit dem herkömmlichen SRK/T-Schema basierten IOL-Position basiert, während der Brechungsfehler 19,4% beträgt, im Fall einer IOL-Brechkraft, die basierend auf der Position der Äquators bestimmt wurde, der durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung bestimmt wurde. Darüber hinaus beträgt die Wahrscheinlichkeit, einen Fehler größer als 1D zu haben, 5,59%, wenn sie auf dem herkömmlichen SRK/T-Schema basiert, aber 0,94%, wenn sie auf dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung basiert.
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Dies weist ebenfalls deutlich darauf hin, dass die Anwendung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung eine genauere Schätzung der zu verwendenden IOL-Position ermöglicht.
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Darüber hinaus bewerteten die Erfinder die Effekte der vorliegenden Erfindung unter Verwendung des Rahmenwerks des SRK/T. Das heißt, ein Vorhersageausdruck wurde erzeugt, der die Berechnung einer postoperativen vorhergesagten vordere Kammertiefe C1 (siehe 1) unter Verwendung der präoperativen Position der vorderen Kapsel der Augenlinse und der präoperativen Position der hinteren Kapsel der Augenlinse und die Position des Äquators, die durch das oben beschriebene Verfahren bestimmt wurden, als Parameter erlaubt. Der Vorhersageausdruck variiert abhängig von einem Fall der Katarakt und der Art der Intraokularlinse. C1 (mm) = 0,89 + 0,30 × Position der vorderen Kapsel + 0,25 × Position der hinteren Kapsel + 0,29 × der Äquatorposition.
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Diesbezüglich beziehen sich die Position der vorderen Kapsel und die Position der hinteren Kapsel auf die Positionen der vorderen Kapsel und der hinteren Kapsel, die die okulare Achslänge, die durch das Zentrum der Kornea hindurchtritt, kreuzen.
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Dann wurde der Vorhersageausdruck auf eine Vielzahl von Patienten, die sich von der oben beschriebenen Vielzahl von Patienten unterscheidet, angewandt und der postoperative Brechungsfehler wurde bewertet. Auch in dieser Situation mit gehemmter Autoregression senkte der neue Vorhersageausdruck die Fehlervarianzen signifikant.
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Wie oben beschrieben, umfasst die vorliegende Erfindung das Schätzen der Äquatorpositionen der Augenlinse, die dem Höchstdurchmesserabschnitt entsprechen, basierend auf der Morphologie der Augenlinse, die von einer Tomographieaufnahme erhalten wurde, die vom OCT mittels optischer Kohärenz aufgenommen wurde, was die Vorhersage der postoperativen Position des IOL basierend auf den geschätzten Äquatorpositionen erlauben. Basierend auf der vorhergesagten postoperativen Position der IOL, kann der genaue Brechungswert der IOL bestimmt werden. Dies erlaubt, die postoperative Zufriedenheit des Kataraktpatienten weiter zu verbessern.
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Das Einsetzen der Intraokularlinse wurde oben exklusiv für den Fall der Katarakt beschrieben. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf diese Anwendung beschränkt, sondern ist auch anwendbar, wenn eine Intraokularlinse zur Behandlung eines Glaukoms oder dergleichen eingesetzt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Linsenkapsel
- 3
- Kapsel
- 4
- Zonulafasern
- 20
- Optischer Teil der Intraokularlinse (IOL)
- 21A (21B)
- Trägerteil der Intraokularlinse (IOL)
- 30
- Auge des Patienten
- 31
- Optisches Kohärenztomographieaufnahmegerät (OCT)
- 32
- Berechnungsgerät für die Brechkraft einer Intraokularlinse
- 5
- Augenlinse
- 6
- Kornea
- 6A
- Kurvenverlauf der Kornea
- 50
- Äquator
- 51
- Vordere Kapsel der Augenlinse
- 51A
- Kurvenverlauf der vorderen Kapsel der Augenlinse
- 52
- Hintere Kapsel der Augenlinse
- 52A
- Kurvenverlauf der hinteren Kapsel der Augenlinse