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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Heiztechnik zum Erwärmen
eines unter herabgesetztem Druck stehenden Objekts. Die vorliegende
Erfindung betrifft zum Beispiel ein Heizgerät zum Lötverbinden bzw.
Verbinden durch Löten einer Platine mit einem unter herabgesetztem
Druck befindlichen Elektronikprodukt sowie ein Heizverfahren damit.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
eines Elektronikprodukts durch das Heizgerät.
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Stand der Technik
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Als
ein Verfahren zur Herstellung eines Elektronikprodukts, das durch
Lötverbinden eines ersten Verbindungselements (z. B. eines
Substrats) mit einem zweiten Verbindungselement (z. B. einem Elektronikbauteil)
hergestellt wird, gibt es ein Verfahren, das durchgeführt
wird, indem Lot auf das erste Verbindungselement aufgebracht wird,
das zweite Verbindungselement darauf angeordnet wird und beide in
einem Heizgerät erwärmt werden, um sie miteinander
zu verlöten. Bei diesem Lötverbinden unter Verwendung
eines solchen Heizverfahrens können jedoch Löcher
(im Folgenden als Hohlräume bezeichnet) in einem Lötverbindungsabschnitt
erzeugt werden. Das Vorhandensein der Hohlräume kann ein
Ablösen des Verbindungsabschnitts oder eine Verringerung
der Wärmeleitfähigkeit von dem zweiten Verbindungselement
(dem Elektronikbauteil) zu dem ersten Verbindungselement (dem Substrat)
bewirken.
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Um
eine Verringerung der Produktmenge, hervorgerufen durch die Hohlräume,
zu vermeiden, wird daher manchmal ein Dekompressions-Heizgerät zum
Lötverbinden unter herabgesetztem Druck verwendet. Selbst
wenn Gas in das Lot gelangt und unter herabgesetztem Druck Hohlräume
erzeugt werden, ziehen sich die Hohlräume zusammen, wenn durch
Zufuhr eines Inertgases der Druck wieder auf Atmosphärendruck
gebracht wird. Ein Verfahren zum Herstellen eines Elektronikbauteils
durch Lötverbinden unter herabgesetztem Druck ist in der
Patentschrift 1 offenbart.
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Liste zitierter Druckschriften
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Patentliteratur
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Patentliteratur
1:
JP 2005-205418A
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Technisches Problem
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Indessen
werden bei der Herstellung eines Elektronikprodukts durch das Dekompressions-Heizgerät
eine Heiztemperatur und weitere Größen in einem
Ofen geregelt, um die Qualität des herzustellenden Elektronikprodukts
zu gewährleisten. Der Grund hierfür ist, dass
die Eigenschaften des Elektronikprodukts die Tendenz haben, sich
zu verändern, wenn die Temperatur des Elektronikprodukts
zu hoch wird, und andererseits könnte eine geeignete Lötverbindung
nicht durchgeführt werden, wenn die Temperatur des Lots
nicht hoch genug ist. Um die Eigenschaften des Elektronikprodukts
und der Lötverbindung zu sicherzustellen, ist es daher
vorteilhaft, statt der Atmosphärentemperatur die tatsächliche
Temperatur eines Objekts zu bestimmen.
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Jedoch
ist es in dem Verfahren zur Herstellung des Elektronikprodukts durch
das Dekompressions-Heizgerät schwierig, die Temperatur
des Objekts exakt zu messen, da sich der Druck in dem Heizgerät ändert.
Dies ist der Fall, da beim Messen der Temperatur des Objekts unter
Verwendung eines Kontaktthermometers, wie es in 1 gezeigt
ist, eine Lücke bzw. ein Spalt zwischen dem Objekt und
dem Kontaktthermometer vorhanden ist, wie es in 2 (eine vergrößerte
Ansicht eines Bereichs II in 1) gezeigt
ist.
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Dies
bewirkt das folgende Problem, wenn der Druck herabgesetzt ist. Wenn
sich Atmosphärengas unter herabgesetztem Druck in dem Spalt
befindet, nimmt die Wärmeleitfähigkeit des Spaltes
ab und ändert sich. Somit ergibt sich ein Unterschied (eine Abweichung)
zwischen der tatsächlichen Temperatur des Objekts und der
durch das Kontaktthermometer gemessenen Temperatur. Durch diese Änderung
der Wärmeleitfähigkeit ist die durch das Kontaktthermometer
gemessene Temperatur niedriger als die tatsächliche Temperatur
des Objekts. Somit würde die Temperatur des Objekts über
einen Sollwert hinaus ansteigen, wenn ein Erwärmungszustand
des Objekts auf der Grundlage eines Messwerts des Kontaktthermometers
geregelt würde.
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Andererseits
ist es selbst bei der Verwendung eines Strahlungsthermometers schwierig,
die Temperatur des Objekts allein durch das Strahlungsthermometer
exakt zu messen. Da das Objekt auf eine Temperatur (eine Vorwärm-Solltemperatur)
erwärmt wird, die niedriger als der Solidus des Lots bei Atmosphärendruck
ist, und zum Vorwärmen die Temperatur dann eine Zeitlang
gehalten wird, wird die Oberfläche des Objekts durch das
Vorwärmen in einem Reduktionsgas deoxidiert und gereinigt.
Demzufolge wird der Oberflächenzustand des Objekts geändert.
Wenn die Emissivität des Strahlungsthermometers in Übereinstimmung
mit dem Objekt vor der Reinigung eingestellt wird, weicht die gemessene
Temperatur von der tatsächlichen Temperatur des Objekts
ab, da sich der Oberflächenzustand des Objekts ändert.
Das heißt, wenn sich der Druck und der Oberflächenzustand
des Objekts ändern, könnte die Temperatur des
Objekts selbst dann nicht exakt gemessen werden, wenn nur das Kontaktthermometer
oder nur das Strahlungsthermometer verwendet würde.
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Die
vorliegende Erfindung ist gemacht worden, um die obigen Probleme
des Standes der Technik zu lösen, und es ist ihr Ziel,
ein Dekompressions-Heizgerät und ein Heizverfahren mit
diesem, das dazu geeignet ist, eine tatsächliche Temperatur
eines Objekts in allen Erwärmungsschritten des Objekts unter
herabgesetztem Druck zu regeln, um das Objekt in geeigneter Weise
auf der Grundlage der tatsächlichen Temperatur zu erwärmen,
und ein Verfahren zur Herstellung eines Elektronikprodukts durch Lötverbinden
unter Verwendung des Heizgeräts und des Heizverfahrens
bereitzustellen.
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Lösung des Problems
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Ein
Dekompressions-Heizgerät der vorliegenden Erfindung, das
hergestellt wurde, um das oben genannte Ziel zu erreichen, ist ein
Dekompressions-Heizgerät mit einer Wärmebehandlungskammer,
die eine Auslassöffnung umfasst, wobei das Heizgerät
dazu geeignet ist, ein Objekt, das in der Wärmebehandlungskammer
angeordnet ist, unter Atmosphärendruck auf eine Vorwärmtemperatur
vorzuwärmen und das Objekt unter herabgesetztem Druck auf
eine höhere Temperatur als die Vorwärmtemperatur
zu erwärmen, wobei das Heizgerät umfasst: ein
Heizelement zum Erwärmen des Objekts in der Wärmebehandlungskammer;
ein Kontakt-Temperaturmessteil zur Kontaktmessung der Temperatur des
Objekts in der Wärmebehandlungskammer; ein Nichtkontakt-Temperaturmessteil
zur Nichtkontaktmessung der Temperatur des Objekts in der Wärmebehandlungskammer,
und ein Regelungsteil zum Regeln des Heizelements und Einstellen
des Nichtkontakt-Messtemperaturteils, wobei das Regelungsteil dazu
geeignet ist, das Nichtkontakt-Temperaturmessteil so einzustellen,
dass es eine Differenz eines Messwerts des Nichtkontakt-Temperaturmessteils bezüglich
eines Messwerts des Kontakt-Temperaturmessteils während
des Vorwärmens unter Atmosphärendruck beseitigt,
und das Heizgerät auf der Grundlage des Messwerts des eingestellten
Nichtkontakt-Temperaturmessteils während der Wärmebehandlung
unter herabgesetztem Druck regelt. Das obige Dekompressions-Heizgerät
kann die Temperatur des zu erwärmenden Objekts unter herabgesetztem
Druck sowie unter Atmosphärendruck exakt messen, und führt
eine Wärmebehandlung des Objekts unter exakter Temperaturregelung
auf der Grundlage der tatsächlichen Temperatur des Objekts durch.
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In
dem oben beschriebenen Dekompressions-Heizgerät ist das
Nichtkontakt-Temperaturmessteil vorzugsweise ein Strahlungsthermometer
zum Erfassen von von dem zu erwärmenden Objekt ausgesendeten
Infrarotstrahlen, und das Regelungsteil stellt die Einstellung der
Emissivität in dem Strahlungsthermometer während
des Vorwärmens unter Atmosphärendruck ein. Auf
diese Weise kann die Temperatur des Objekts selbst unter herabgesetztem Druck
exakt gemessen werden.
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In
dem oben beschriebenen Dekompressions-Heizgerät ist das
Nichtkontakt-Temperaturmessteil vorzugsweise ein Strahlungsthermometer
zum Erfassen von von dem zu erwärmenden Objekt ausgesendeten
Infrarotstrahlen, und das Regelungsteil stellt einen Korrekturkoeffizienten
eines Ausgangswerts des Strahlungsthermometers während
des Vorwärmens unter Atmosphärendruck ein. Auf
diese Weise kann die tatsächliche Temperatur des Objekts wie
oben exakt gemessen werden.
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In
dem oben beschriebenen Dekompressions-Heizgerät umfasst
die Wärmebehandlungskammer vorzugsweise eine Gaseinlassöffnung,
und die Vorerwärmung unter Atmosphärendruck wird
durchgeführt, während ein Reduktionsgas unter
Atmosphärendruck in die Wärmebehandlungskammer
geleitet wird. Demzufolge tritt die Deoxidierungsreaktion in der
Oberfläche des Objekts auf, wodurch die Oberfläche
gereinigt wird.
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In
dem oben beschriebenen Dekompressions-Heizgerät umfasst
das Heizgerät vorzugsweise eine Gaszuführungseinheit
zum Einleiten von Atmosphärengas durch die Gaseinlassöffnung
in die Wärmebehandlungskammer. Somit kann ein Reduktionsgas
unter Atmosphärendruck in die Wärmebehandlungskammer
eingespeist werden.
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Das
oben beschriebenen Dekompressions-Heizgerät umfasst vorzugsweise
ferner eine Abführungseinheit, die mit der Auslassöffnung
verbunden ist, um zur Herab setzung des inneren Drucks Gas von der
Wärmebehandlungskammer abzuführen. Dies ermöglicht
es, den Druck in der Wärmebehandlungskammer herabzusetzen.
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Ferner
ist ein Erwärmungsverfahren der vorliegenden Erfindung
ein Verfahren zum Erwärmen eines Objekts unter Temperaturregelung
bzw. -kontrolle unter Verwendung eines Kontakt-Temperaturmessteils
und eines Nichtkontakt-Temperaturmessteils, wobei das Verfahren
umfasst: Erwärmen des Objekts auf eine Vorwärmtemperatur,
die niedriger als eine Wärmebehandlungstemperatur ist,
in einer Atmosphäre aus deoxidierendem Gas unter Atmosphärendruck,
wobei eine Einstellung der Emissivität in dem Nichtkontakt-Temperaturmessteil
auf der Grundlage eines Messwerts des Kontakt-Temperaturmessteils
eingestellt und die Temperatur des Objekts geregelt wird, und weiteres
Erwärmen des Objekts auf die Wärmebehandlungstemperatur
unter herabgesetztem Druck, wobei die Temperatur des Objekts auf
der Grundlage eines Messwerts des Nichtkontakt-Temperaturmessteils
geregelt wird, das die in dem Erwärmungsprozess auf die
Vorerwärmtemperatur eingestellte Einstellung der Emissivität hat.
Dieses Verfahren kann das Objekt erwärmen, wobei dessen
Temperatur exakt geregelt wird, ohne dabei durch Änderungen
des Atmosphärendrucks und der Reinigung des Objekts beeinflusst
zu werden.
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Ferner
ist ein Verfahren zur Herstellung eines Elektronikprodukts der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines elektronischen Produkts
durch Erwärmen eines Objekts, das mehrere, unter herabgesetztem
Druck zu verbindende Elemente umfasst, um diese durch Löten
zu verbinden, wobei das Verfahren umfasst: Erwärmen des
Objekts auf eine Vorerwärmtemperatur, bei der Lot nicht schmilzt,
in einer Atmosphäre aus deoxidierendem Gas unter Atmosphärendruck,
wobei eine Einstellung der Emissivität in dem Nichtkontakt-Temperaturmessteil
auf der Grundlage eines Messwerts des Kontakt-Temperaturmessteils
eingestellt und die Temperatur des Objekts geregelt wird; Herabsetzen des
Drucks; weiteres Erwärmen des Objekts auf die Wärmebehandlungstemperatur
unter herabgesetztem Druck, wobei die Temperatur des Objekts auf
der Grundlage eines Messwerts des Nichtkontakt-Temperaturmessteils
geregelt wird, und zwar mit der Einstellung der Emissivität
in dem Erwärmungsprozess auf die Vorerwärmtemperatur;
Wiederherstellung des Drucks der Atmosphäre auf den Atmosphärendruck, wobei
die Wärmebehandlungstemperatur des Objekts aufrecht erhalten
wird; und Erstarren des Lots unter Atmosphärendruck, um
das Objekt durch Löten zu verbinden. Dieses Herstellungsverfahren
eines Elektronikprodukts kann das Objekt durch Löten verbinden,
wobei die Temperatur des durch Löten zu verbindenden Objekts
genau geregelt wird. Ferner ist die Erzeugung von Hohlräumen
in dem Lot dadurch unwahrscheinlich. Es ist ferner möglich, Änderungen in
den Eigenschaften des Elektronikprodukts zu verhindern.
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Vorteilhafte Auswirkungen der Erfindung
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird ein Dekompressions-Heizgerät
und ein Erwärmungsverfahren durch dieses, die dazu geeignet
sind, eine tatsächliche Temperatur eines Objekts in allen
Schritten der Erwärmung des Objekts unter herabgesetztem Druck
zu regeln, um das Objekt in geeigneter Weise auf der Grundlage der
tatsächlichen Temperatur zu erwärmen, und ein
Verfahren zur Herstellung eines Elektronikprodukts durch Lötverbinden
unter Verwendung des Heizgeräts und des Erwärmungsverfahrens
bereitgestellt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Ansicht (Teil 1) zur Erläuterung eines Kontakt-Temperaturmessteils
während einer Messung;
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2 ist
eine Ansicht (Teil 2) zur Erläuterung des Nichtkontakt-Temperaturmessteils
während einer Messung;
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3 ist
eine Ansicht zur Erläuterung einer Konfiguration eines
Dekompressions-Heizgeräts gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 ist
eine Ansicht zur Erläuterung des Dekompressions-Heizgeräts
während einer Erwärmung gemäß der
vorliegenden Erfindung;
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5 ist
eine Kennlinie zur Erläuterung eines Verfahrens zur Herstellung
eines Elektronikprodukts durch Verwendung des Dekompressions-Heizgeräts
gemäß der vorliegenden Erfindung;
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6 ist
ein Blockdiagramm zur Erläuterung eines Temperaturregelungsverfahrens,
das in dem Dekompressions-Heizgerät gemäß der
vorliegenden Erfindung verwendet wird;
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7 ist
eine Kennlinie zur Erläuterung des Temperaturregelungsverfahrens
in dem Verfahren zur Herstellung des Elektronikprodukts durch das Dekompressions-Heizgerät
gemäß der vorliegenden Erfindung;
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8 ist
eine Kennlinie zur Erläuterung eines Temperaturregelungsverfahrens
in einem Verfahren zur Herstellung eines Elektronikprodukts durch
ein Dekompressions-Heizgerät gemäß einem Stand
der Technik; und
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9 ist
ein Blockdiagramm zur Erläuterung eines weiteren Beispiels
des Temperaturregelungsverfahrens, das in dem Dekompressions-Heizgerät gemäß der
vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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- 10
- Substrat
- 20
- Elektronikbauteil
- 30
- Lot
- 100
- Dekompressions-Heizgerät
- 110
- Kontakt-Temperaturmessgerät
- 112
- Temperaturanzeigevorrichtung
- 120
- Strahlungsthermometer
- 121
- Strahlungsthermometer-Regelungsgerät
- 130
- Heizgerät
- 140
- Einlassöffnung
- 150
- Auslassöffnung
- 170
- Heizgerät-Regelungsgerät
- 180
- Regelungsteil
- 200
- Temperaturregelungssystem
- 340
- Gaszuführungseinheit
- 350
- Abführungseinheit
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen ausführlich
beschrieben. Diese Ausführungsform verkörpert
die vorliegende Erfindung eines Dekompressions-Heizgerät,
eines Heizverfahren damit und ein Verfahren zur Herstellung eines
elektronischen Produkts durch Verwendung von ihnen.
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Das
Dekompressions-Heizgerät ist nachstehend zuerst erläutert.
Wie es in 3 gezeigt ist, umfasst ein Dekompressions-Heizgerät 100 einen
Einlassöffnung 140, einen Auslassöffnung 150,
ein Kontakt-Temperaturmessteil 110, ein Strahlungsthermometer 120,
ein Heizelement 130, einen Zylinder 131, ein Quarzfenster 160 und
eine Kammer 190.
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Das
Dekompressions-Heizgerät 100 ist dazu geeignet,
eine Wärmebehandlung eines zu erwärmenden Objekts
in der Kammer 190 durchzuführen. Die Kammer 190 ist
eine Wärmebehandlungskammer, die während der Wärmebehandlung
luftdicht verschlossen ist, und die innere Atmosphäre wird durch
die Auslassöffnung 150 und die Einlassöffnung 190 ausgetauscht.
Ferner ist die Kammer 190 so ausgelegt, dass ihr innerer
Druck regelbar ist. Insbesondere wird der Druck in der Kammer 190 durch
Abführen von Gas durch die Auslassöffnung 150 herabgesetzt
und durch Zuführen von Gas durch die Einlassöffnung 140 wieder
auf Atmosphären- oder Bezugsdruck gebracht. Im Gebrauch
ist die Auslassöffnung 150 mit einer Entlüftungs-
oder Absaugeinheit 350 wie etwa einer Vakuumpumpe verbunden,
und die Einlassöffnung 140 ist zur Zuführung
eines Reduktionsgases, Inertgases oder dergleichen mit einer Gasbelüftungs-
oder Pumpeinheit 340 verbunden.
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Ein
Beispiel zur Verwendung des Dekompressions-Heizgeräts 100 zum
Verbinden durch Löten oder Lötverbinden ist mit
Bezug auf 4 erläutert. Das Heizgerät 100 ist
wie oben ausgelegt, um ein Substrat 10, ein Elektronikbauteil 20 und
darin unter herabgesetztem Druck platziertes Lot zu erwärmen, um
dadurch das Lot 30 zu schmelzen und das Substrat 10 mit
dem Elektronikbauteil 20 zu verbinden.
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Das
Heizelement 130 dient dazu, das Substrat 10 zu
erwärmen, das sich mit ihm in Kontakt befindet. Der Zylinder 131 ist
ein Anhebemechanismus zum Auf- und Abbewegen des Heizelements 130.
Als der Anhebemechanismus kann nicht nur der Zylinder verwendet
werden, sondern jeder Mechanismus, der dazu geeignet ist, ein anzuhebendes
tischartiges Element aufwärts und abwärts zu bewegen.
Der Anhebemechanismus kann mit dem Kontakt-Temperaturmessteil 110 statt
mit dem Heizelement 130 verbunden sein. Das Kontakt-Temperaturmessteil 110 ist
in Kontakt mit einem Abschnitt des Substrats 10 angeordnet,
um eine Temperatur des Kontaktabschnitts zu messen. Zwischen einem
vorderen Ende des Kontakt-Temperaturmessteils 110 und dem
Objekt befindet sich einen Spalt bzw. eine Lücke, wie es in 2 gezeigt
ist. Das Strahlungsthermometer 120 ist ein Nichtkontakt-Temperaturmessteil,
das Infrarotstrah len verwendet, um die Oberflächentemperatur des
Substrats 10 zu messen, das es nicht berührt. Das
Quarzfenster 160 ist ein Fenster, das vorgesehen ist, damit
das Strahlungsthermometer 120 die von dem Substrat 10 ausgesendeten
Infrarotstrahlen erfassen kann. Hier ist das Nichtkontakt-Temperaturmessteil
nicht auf den Typ begrenzt, der Infrarotstrahlen verwendet, sondern
kann jeder Nichtkontakt-Temperatursensor sein, sofern nur ein Temperaturfehler
zwischen einer tatsächlichen Temperatur und einer gemessenen
Temperatur auftritt, wenn sich der Oberflächenzustand des
Substrats 10 von vor einer nachstehend erwähnten
Vorerwärmung bis danach ändert.
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Das
Verfahren zur Herstellung des Elektronikbauteils durch Verwenden
des Dekompressions-Heizgeräts 100 ist nachstehend
mit Bezug auf die 4 und 5 erläutert.
Das Verfahren zur Herstellung des Elektronikbauteils gemäß dieser Ausführungsform
umfasst eine zweistufige Erwärmung. In einem ersten Erwärmungsschritt
(einem Vorerwärmungsschritt) wird das Substrat 10 unter
Atmosphärendruck auf eine Vorerwärm-Solltemperatur in
einer Mischgas-Atmosphäre aus Inertgas und Reduktionsgas
erwärmt. Während dieser Vorerwärmung
wird die Oberfläche der Verdrahtung auf dem Substrat 10 deoxidiert,
so dass die Benetzbarkeit für das Lot 30 erhöht
wird. Somit kann eine geeignete Lotverbindung erreicht werden. Anschließend
wird der Druck auf einen Druck P1 (z. B. 10 kPa oder weniger) herabgesetzt,
während die Vorwärm-Solltemperatur aufrecht gehalten
wird.
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Ein
zweiter Heizschritt wird unter herabgesetztem Druck durchgeführt,
da Lötverbinden unter herabgesetztem Druck die Erzeugung
von Hohlräumen verhindert. Selbst wenn unter herabgesetztem Druck
Hohlräume auftreten, sollten sich die Hohlräume
zusammenziehen, wenn der innere Druck des Dekompressions-Heizgeräts 100 zum
Atmosphärendruck zurückkehrt. Nach dieser Erwärmung
wird der innere Druck des Heizgeräts 100 wieder
auf Atmosphärendruck gebracht, und anschließend
wird die Temperatur verringert, um das Lot 30 zu erstarren.
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Hier
ist die Vorwärm-Solltemperatur des Substrats 10 eine
Solltemperatur in dem ersten Heizschritt zum Vorerwärmen
des Substrats 10 und ist somit niedriger eingestellt als
eine Solidustemperatur des Lots 30, um zu verhindern, dass
das Lot 30 zu schmelzen beginnt. Eine End-Solltemperatur
des Substrats 10 ist höher als eine Liquidustemperatur des
Lots 30 eingestellt, um das Lot 30 ausreichend zu
schmelzen, so dass es sich in einem nassen Zustand ausbreitet. Jedoch
darf es eine obere Grenztemperatur des Elektronikbauteils 20 nicht überschreiten.
Die Solidustemperatur des Lots 30, das hier verwendet wird,
liegt bei etwa 235°C, und die Liquidustemperatur des Lots 30 liegt
bei etwa 240°C.
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Ein
Objekt, d. h. das Substrat 10, auf dem das Lot 30 und
das Elektronikbauteil 20 angeordnet sind, wird zuerst in
das Dekompressions-Heizgerät 100 eingebracht.
Das Objekt wird auf dem Heizelement 130 angeordnet. Anschließend
wird eine Mischung aus Inertgas wie etwa Stickstoff und Reduktionsgas
wie etwa Wasserstoff in das Heizgerät 100 geleitet.
Der innere Druck des Heizgeräts 100 nach Austausch
der Atmosphäre entspricht fast dem Atmosphärendruck.
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Die
Heizelement 130 wird anschließend mit Hilfe des
Zylinders 131 nach oben bewegt. Wenn das Substrat 10 in
Kontakt mit dem Kontakt-Temperaturmessteil 110 gelangt,
wird die Aufwärtsbewegung des Heizelements 130 gestoppt.
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(Zeitpunkt t0)
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Anschließend
wird der erste Heizschritt durchgeführt. Der Zeitpunkt,
zu dem die Heizelement 130 beginnt, das Substrat 10 zu
erwärmen, ist als t0 bezeichnet.
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(Zeit t0 bis t1)
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Nach
dem Zeitpunkt t0 wird das Substrat 10 durch die Heizelement 130 unter
Atmosphärendruck erwärmt. Das Lot 30 und
das Elektronikbauteil 20 werden durch das Substrat 10 erwärmt.
Da die Atmosphäre durch das Reduktionsgas ersetzt worden ist,
bewirkt die Erwärmung während dieser Zeitspanne
eine Deoxidierungsreaktion an den oxidierten Oberflächen
des Substrats 10, des Lots 30 und des Elektronikbauteils 20.
Durch diese Reinigung wird die Oberflächenbenetzbarkeit
des Substrats 10 bezüglich des Lots 30 erhöht.
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(Zeitpunkt t1)
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Der
Zeitpunkt, zu dem das Substrat 10 die Vorerwärm-Solltemperatur
erreicht, ist als t1 bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt erreicht das
Lot 30 nicht die Solidustemperatur und schmilzt noch nicht.
Ferner ist es ein fortgeschrittener Zustand der Reinigung des Substrats 10,
des Lots 30 und des Elektronikbauteils 20.
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(Zeitpunkt t1 bis Zeitpunkt t2)
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Nach
dem Zeitpunkt t1 wird das Gas durch die Auslassöffnung 150 von
dem Heizgerät 100 ausgeleitet. Demzufolge nimmt
der innere Druck des Heizgeräts 100 ab. Die Temperatur
des Substrats 10 bleibt nahezu gleich der Temperatur des
Substrats 10 zum Zeitpunkt t1.
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(Zeitpunkt t2)
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Zu
dem Zeitpunkt, zu dem der innere Druck des Heizgeräts 100 abgenommen
hat, wird die Gasausleitung durch die Auslassöffnung 150 gestoppt. Dieser
Zeitpunkt ist als t2 bezeichnet.
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(Zeitpunkt t2 bis Zeitpunkt t5)
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Nach
dem Zeitpunkt t2 wird der zweite Erwärmungsschritt gestartet.
Diese Erwärmung wird durchgeführt, während
der innere Druck des Heizgeräts 100 in einem herabgesetzten
Zustand gehalten wird.
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(Zeitpunkt t3)
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Der
Zeitpunkt, zu dem die Temperatur des Substrats 10 die Solidustemperatur
des Lots 30 erreicht, ist als t3 bezeichnet. Zu diesem
Zeitpunkt sollte das Lot 30 und das Elektronikbauteil 20 nahezu
die Temperatur des Substrats 10 erreicht haben. Somit beginnt
das Lot 30 zu schmelzen.
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(Zeitpunkt t4)
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Der
Zeitpunkt, zu dem die Temperatur des Substrats 10 die Liquidustemperatur
des Lots 30 erreicht, ist als t4 bezeichnet. Zu diesem
Zeitpunkt sollten das Lot 30 und das Elektronikbauteil 20 nahezu die
Temperatur des Substrats 10 erreicht haben. Somit befindet
sich nahezu das gesamte Lot 30 in einem geschmolzenen Zustand.
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(Zeitpunkt t5)
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Der
Zeitpunkt, zu dem das Substrat 10 die End-Solltemperatur
erreicht, ist als t5 bezeichnet. Zum Zeitpunkt t5 wird die Erwärmung
durch die Heizelement 130 gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt
ist das Lot 30 vollständig geschmolzen und in
einem nassen Zustand ausgebreitet. In diesem Zustand ist der innere
Druck der Hohlräume nahezu gleich dem inneren Druck des
Heizgeräts 100, selbst wenn in dem Lot 30 Hohlräume
aufgetreten sind.
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(Zeitpunkt t5 bis Zeitpunkt t6)
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Nach
dem Zeitpunkt t5 wird nach und nach Inertgas oder eine Mischung
aus Inertgas und Reduktionsgas durch die Einlassöffnung 140 in
das Heizgerät 100 geleitet, wobei die Temperatur
des Substrats 10 konstant gehalten wird. Demzufolge nimmt
der innere Druck des Ofens allmählich zu. Zu diesem Zeitpunkt
bleibt das Lot geschmolzen. Selbst wenn in dem Lot Hohlräume
aufgetreten sind, werden sich die Hohlräume zusammenziehen,
wenn der innere Druck des Heizgeräts 100 zunimmt.
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(Zeitpunkt t6)
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Wenn
der innere Druck des Heizgeräts 100 nahezu gleich
dem Atmosphärendruck wird, wird die Gaszuführung
durch die Einlassöffnung 140 gestoppt. Dieser
Zeitpunkt ist als t6 bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich
das Lot 130 in einem geschmolzenen Zustand. Wenn zwischen
dem Zeitpunkt t2 und dem Zeitpunkt t3 Hohlräume 30 in
dem Lot 30 aufgetreten sind, haben sich die Hohlräume schon
zusammengezogen.
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(Zeitpunkt t6 bis Zeitpunkt t7)
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Zum
Zeitpunkt t6 wird die Temperatur des Substrats 10 abgesenkt,
wobei Atmosphärendruck aufrecht erhalten wird. Somit wird
das Lot 30 erstarrt.
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(Zeitpunkt t7)
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Der
Zeitpunkt, zu dem die Temperatur des Substrats 10 Normaltemperatur
wird, ist als t7 bezeichnet. Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Lot 30 erstarrt
worden. Obwohl der Zeitpunkt, zu dem das Substrat 10 Normaltemperatur
angenommen hat, in dieser Ausführungsform als t7 bezeichnet
ist, ist sie nicht auf die Normaltemperatur begrenzt, solange sie ausreichend
niedriger als die Solidustemperatur des Lots 30 wird. Nach
dem Zeitpunkt t7 wird das Substrat 10 aus dem Dekompressions-Heizgerät 100 genommen.
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Danach
ist das Lötverbinden des Substrats 10 und des
Elektronikbauteils 20 beendet.
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Nachfolgend
ist ein Temperaturregelungsverfahren in dem Heizprozess des Dekompressions-Heizgeräts 100 gemäß dieser
Ausführungsform erläutert. 6 ist ein
Blockschaltbild zur Erläuterung eines Temperaturregelungssystems 200 des Heizgeräts 100.
Das Temperaturregelungssystem 200 des Heizgeräts 100 umfasst
einen Regelungsteil 180, eine Kontakt-Temperaturmessteil-Temperaturanzeigevorrichtung
(„Temperaturanzeigevorrichtung”) 112,
ein Strahlungsthermometer-Regelungsgerät 121 und
ein Heizgerät-Regelungsgerät 170.
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Das
Regelungsteil 180 ist dazu geeignet, die Temperatur und
den Druck in dem Dekompressions-Heizgerät 100 zu
regeln und dessen Atmosphäre auszutauschen. Die Temperaturanzeigevorrichtung 112 wird
verwendet, um die durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessene
Temperatur anzuzeigen und die Temperaturdaten zu dem Regelungsteil 180 zu übertragen.
Das Strahlungsthermometer-Regelungsgerät 121 ist
dazu geeignet, durch das Strahlungsthermometer 120 gemessene
Temperaturdaten zu dem Regelungsteil 180 zu übertragen. Das
Heizgerät- Regelungsgerät 170 ist dazu
geeignet, einen Ausgang des Heizelements 130 zum Erwärmen
des Substrats 10 zu regeln.
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Das
Temperaturregelungsverfahren durch das Temperaturregelungssystem 200 des
Dekompressions-Heizgeräts 100 ist nachstehend
mit Bezug auf 7 sowie 6 erläutert.
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Zum
Zeitpunkt t0 befindet sich das Kontakt-Temperaturmessteil 110 in
Kontakt mit dem Substrat 10. Das Temperaturmessteil 110 misst
die Temperatur eines Kontaktabschnitts mit dem Substrat 10. Die
durch das Temperaturmessteil 110 gemessene Temperatur wird
zu der Temperaturanzeigevorrichtung 112 übertragen.
Anschließend wird die durch das Temperaturmessteil 110 gemessene
Temperatur weiter von der Temperaturanzeigevorrichtung 112 zu dem
Regelungsteil 180 übertragen.
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Andererseits
misst auch das Strahlungsthermometer 120 die Oberflächentemperatur
des Substrats 10. Die durch das Strahlungsthermometer 120 gemessene
Temperatur wird zu dem Strahlungsthermometer-Steuergerät 121 übertragen.
Die durch das Strahlungsthermometer 120 gemessene Temperatur wird
dann von dem Strahlungsthermometer-Steuergerät 121 weiter
zu dem Regelungsteil 180 übertragen.
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Insbesondere
empfängt das Regelungsteil 180 sowohl die durch
das Kontakt-Temperaturmessteil 110 als auch die durch das
Strahlungsthermometer 120 gemessene Temperatur des Substrats 10.
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Von
dem Zeitpunkt t0 zu dem Zeitpunkt t1 wird eine Vorerwärmung
des Substrats 10 durchgeführt. Da die Deoxidationsatmosphäre
bereitgestellt wurde, ist die Reinigung des Substrats 10 durch
das Vorerwärmen ausreichend fortgeschritten. Dies bewirkt
eine Änderung des Emissivität von Infrarotstrahlen
von der Oberfläche des Substrats 10. Daher konnte
das Strahlungsthermometer 120 die Temperatur des Substrats 10 mit
der gegenüber derjenigen vor der Reinigung unveränderten
Emissivitätseinstellung nicht exakt messen. Andererseits
ist der innere Druck des Heizgeräts 10 in etwa
gleich dem Atmosphärendruck. Das Kontakt-Temperaturmessteil 110 kann
die Temperatur genau messen. Von dem Zeitpunkt t0 zu dem Zeitpunkt
t1 verwendet das Regelungsteil 180 folglich durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessene
Werte als die Temperatur des Substrats 10.
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Während
einer Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt t0 und dem Zeitpunkt t1
nimmt das Regelungsteil 180 die Temperatur von dem Kontakt-Temperaturmessteil 110 an,
wobei er die Einstellung der Emissivität in dem Strahlungsthermometer 120 einstellt. Das
Regelungsteil 180 berechnet die in dem Strahlungsthermometer 120 einzustellende
Emissivität, so dass das Strahlungsthermometer 120 eine Temperatur
ausgibt, die gleich der durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessenen
Temperatur ist.
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Diese
berechnete Emissivität wird zurück in das Strahlungsthermometer-Regelungsgerät 121 gespeist.
Somit wird die der Reinigung des Substrats 10 entsprechende
Emissivität in dem Strahlungsthermometer 120 neu
eingestellt. Die Verwendung des Strahlungsthermometers 120 mit
der eingestellten Emissivität ermöglicht eine
exakte Messung der tatsächlichen Temperatur des Substrats 10.
Nach Beenden der Einstellung kann die Temperatur des gereinigten
Substrats 10 durch das Strahlungsthermometer 120 entweder
unter Atmosphärendruck oder herabgesetztem Druck gemessen
werden.
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Nach
dem Zeitpunkt t1 nimmt der innere Druck des Dekompressions-Heizgeräts 100 ab. Während
dieser Zeitspanne wird die durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessene
Temperatur als ein Wert gelesen, der niedriger als die tatsächliche
Temperatur des Substrats 10 ist, was eine Folge des oben
erwähnten Spalts ist, wie es in 2 gezeigt
ist, wodurch die Wärmeleitfähigkeit des Gases abnimmt.
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Nach
dem Zeitpunkt t1 wird daher die durch das Strahlungsthermometer 120 mit
der eingestellten Emissivität statt die mit dem Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessene
Temperatur des Substrats 10 verwendet. Auf der Grundlage
der durch das Strahlungsthermometer 120 gemessenen Temperatur
wird der Heizzustand des Heizelements 130 eingestellt.
Ferner ist der Zeitpunkt, zu dem die durch das Strahlungsthermometer 120 gemessene
Temperatur des Substrats 10 die End-Solltemperatur erreicht,
mit t5 bezeichnet.
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Zum
Zeitpunkt t6 ist der innere Druck des Dekompressions-Heizgeräts 100 nahezu
gleich Atmosphärendruck. Die Temperatur des Substrats 10 wird
daher wieder durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessen.
Nach dem Zeitpunkt t6 kann die Temperatur des Substrats 10 nur
durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessen werden.
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Zum
Zeitpunkt t6 kann ferner auf der Grundlage des Messwerts des Kontakt-Temperaturmessteils 110 überprüft
werden, ob die Temperatur des Substrats 10, gemessen durch
das Strahlungsthermometer 120 (die gemessene Temperatur
des Substrats 10 vom Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t6)
genau war oder nicht. Nachfolgend ist hier der Fall erläutert,
wo eine Differenz zwischen der gemessenen Temperatur des Kontakt-Temperaturmessteils 110 und
der gemessenen Temperatur des Strahlungsthermometers 120 zum
Zeitpunkt t6 existiert.
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Es
wird angenommen, dass die Differenz der gemessenen Temperatur zum
Zeitpunkt t6 zwischen dem Kontakt-Temperaturmessteil 110 und
dem Strahlungsthermometer 120 aufgrund der fortgeschrittenen
Reinigung der Oberfläche des Substrats vom Zeitpunkt t1
zum Zeitpunkt t6 aufgetreten ist. Da die Reinigung durch das Vorerwärmen
vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t6 sehr weit fortgeschritten
ist und die Konzentration des Reduktionsgases unter herabgesetztem
Druck niedrig ist, sollte jedoch diese Differenz der gemessenen
Temperatur nicht so groß sein.
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Durch
weiteres Korrigieren der Emissivität des Strahlungsthermometers 120 kann
daher die Temperatur von Objekten in einer nächsten und nachfolgenden
Erwärmungsoperation genauer gemessen werden. Zum Zeitpunkt
t6 ist der innere Druck des Heizgeräts 100 nahezu
gleich dem Atmosphärendruck, so dass der genau gemessene
Wert durch das Temperaturmessteil 110 bestätigt
werden kann. Demzufolge kann die in dem Strahlungsthermometer 120 einzustellende
Emissivität zum Zeitpunkt t6 bestimmt werden. Selbst zum
Zeitpunkt t6 hingegen wird die in dem Strahlungsthermometer 120 einzustellende
Emissivität durch das oben erwähnte Temperaturregelungsverfahren
bestimmt. Es kann auch kein Grund gefunden werden, warum sich die
Emissivität im Verlauf vom Zeitpunkt t1 zum Zeitpunkt t6
schnell ändert.
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Daher
wird vom Zeitpunkt t1 zum Zeitpunkt t6 die Emissivität
allmählich von der zum Zeitpunkt t1 einzustellenden Emissivität
zu der zum Zeitpunkt t6 einzustellenden Emissivität geändert.
Hier ist eine Differenz zwischen der zum Zeitpunkt t1 einzustellenden
Emissivität und der zum Zeitpunkt t6 einzustellenden Emissivität
nicht so groß.
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Wie
oben kann die Einstellung der Emissivität in dem Strahlungsthermometer 120 so
geändert werden, dass sie der Änderung der Emissivität
des Substrats 10 vom Zeitpunkt t1 zum Zeitpunkt t6 folgt. Somit
können zu erwärmende Objekte in den nächsten
und nachfolgenden Erwärmungsoperationen auf der Grundlage
genauerer Temperaturen vom Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t6 erwärmt
werden.
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Die
Temperatur des Substrats 10 wird, wie oben erwähnt,
vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110,
vom Zeitpunkt t1 bis zum Zeitpunkt t6 durch das Strahlungsthermometer 120 mit
der eingestellten Emissivität und vom Zeitpunkt t6 bis
zum Zeitpunkt t7 wieder durch das Temperaturmessteil 110 gemessen.
Insbesondere wird die durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessene
Temperatur des Substrats 10 verwendet, wenn der innere
Druck des Dekompressions-Heizgeräts 100 nahezu
gleich Atmosphärendruck ist. Wenn der innere Druck des
Heizgeräts 100 niedriger als Atmosphärendruck
ist, wird die durch das Strahlungsthermometer 120 gemessene Temperatur
des Substrats 10 verwendet.
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Die
oben genannten Konfigurationen können das Dekompressions-Heizgerät 100 und
das Heizverfahren damit, die dazu geeignet sind, die tatsächliche
Temperatur des Substrats 10 zu messen, sie dem Erwärmungszustand
des Substrats 10 zurückzuführen und das
Substrat 10 und das Elektronikbauteil 20 entlang
eines optimalen Temperaturprofils durch Löten zu verbinden,
sowie das Verfahren zur Herstellung des Elektronikbauteils, indem
sie diese verwenden, verwirklichen.
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Zum
Vergleich mit der vorliegenden Ausführungsform ist mit
Bezug auf 8 der Fall der Regelung des
Erwärmungszustandes des Heizelements 130 auf der
Grundlage nur der durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessenen
Temperatur erläutert. Zum Vergleich ist ferner die durch
das Strahlungsthermometer 120 mit nicht eingestellter Emissivität
gemessene Temperatur in 8 gezeigt.
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Wenn
der innere Druck des Dekompressions-Heizgeräts 100 nach
dem Zeitpunkt t1 abnimmt, tritt eine Differenz zwischen der durch
das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessenen Temperatur
und der genauen Temperatur des Substrats 10 auf. Dies liegt
daran, dass der oben erwähnte Spalt wie es in 2 gezeigt
ist vorhanden ist und die Wärmeleitfähigkeit von
Gas in dem Spalt durch Druckabfall abnimmt. Daher ist die durch
das Kontakt-Temperaturmessteil 110 gemessene Temperatur
des Substrats 10 niedriger als die tatsächliche
Temperatur des Substrats 10.
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Daher
wird bei der Durchführung der Temperaturregelung des Dekompressions-Heizgeräts 100 nur
durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110, wenn beurteilt
wird, dass die Temperatur des Substrats 10 die End-Solltemperatur
erreicht und die Erwärmung des Substrats 10 durch
das Heizelement gestoppt ist, die tatsächliche Temperatur
des Substrats 10 die End-Solltemperatur überschritten
haben.
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Als
Folge davon kann die Temperatur des Elektronikbauteils 20 die
obere Grenztemperatur überschreiten, was charakteristische Änderungen hervorruft.
Ferner ist es möglich, zu bestimmen, welchen Temperaturgrad
das Substrat 10 zum Zeitpunkt t5 tatsächlich erreicht
hat. Mit anderen Worten, es ist unmöglich zu bestimmen,
welchen Temperaturgrad das Elektronikbauteil 20 erreicht
hat. Ferner gibt es auch Veränderungen, die von der Wiederholbarkeit des
Kontaktzustandes des Kontakt-Temperaturmessteils 110 mit
dem Substrat 10 herrühren. Solche Störungen
machen es schwierig, die Qualität von Produkten zu kontrollieren.
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Andererseits
kann die tatsächliche Temperatur des Substrats 10 selbst
bei der Messung, die nur das Strahlungsthermometer 120 verwendet,
nicht gemessen werden. Es ist zu beachten, dass bei dieser Ausführungsform
ein solcher Nachteil nicht hervorgerufen wird.
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In
der obigen Beschreibung wird die Emissivität des Strahlungsthermometers 120 vor
der Messung der tatsächlichen Temperatur des zu erwärmenden
Objekts eingestellt. Jedoch kann die tatsächliche Temperatur
des zu erwärmenden Objekts auch ohne die Einstellung der
Emissivität des Strahlungsthermometers 120 gemessen
werden. Dies entspricht zum Beispiel dem Fall, in dem der Regelungsteil 180 einen
Ausgangswert der Temperatur des Strahlungsthermometers 120 mit
nicht eingestellter Emissivität korrigiert.
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Während
des Vorwärmens des zu erwärmenden Objekts vom
Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 wird im Voraus auf der Grundlage
des Messwerts des Kontakt-Temperaturmessteils 110 und des
Messwert des Strahlungsthermometers 20 ein Korrekturkoeffizient
zur Korrektur des Ausgabewerts des Strahlungsthermometers bestimmt.
Durch Verwenden dieses Korrekturkoeffizienten kann die tatsächliche
Temperatur des vom Zeitpunkt t1 zum Zeitpunkt t6 zu erwärmenden
Objekts durch das Strahlungsthermometer 120 gemessen werden.
Dies kann die gleichen Effekte wie in der ersten Ausführungsform liefern.
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In
dem Dekompressions-Heizgerät dieser Ausführungsform
wie es oben ausführlich beschrieben ist werden das Kontakt-Temperaturmessteil
und das Nichtkontakt-Temperaturmessteil zusammen verwendet. Insbesondere
wird unter Atmosphärendruck das Substrat auf der Grundlage
der durch das Kontakt-Temperaturmessteil gemessenen Temperatur des
Substrats erwärmt, und unter herabgesetztem Druck wird
das Substrat auf der Grundlage der durch das Nichtkontakt-Temperaturmessteil
gemessenen Temperatur des Substrats erwärmt.
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Dadurch
kann das Substrat erwärmt werden, während die
Temperatur des Substrats in allen Schritten in Übereinstimmung
mit Änderungen des inneren Drucks des Heizgeräts
und Änderungen des Oberflächenzustandes des Substrats
als Folge der Reinigung geregelt wird. Folglich kann das Dekompressions-Heizgerät
verwirklicht werden, das dazu geeignet ist, das Auftreten von Hohlräumen
zu begrenzen und das Substrat und das Elektronikbauteil unter genauer
Temperaturkontrolle durch Löten zu verbinden.
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Es
ist daher möglich, die Erwärmung auf der Grundlage
der tatsächlichen Temperatur des Substrats und nicht auf
der Grundlage der Temperatur des Heizgeräts zu regeln.
Ferner wirkt die tatsächliche Temperatur des gemessenen
Substrats auch als ein Signal zum Übergang zu einem nächsten
Schritt. Demzufolge können Elektronikbauteile in gleichbleibender
Qualität hergestellt werden. Somit kann ein Lötverbinden
an ein Substrat einer Halbleitervorrichtung, wobei ein Atmosphärenaustauschschritt
notwendig ist, mit hoher Zuverlässigkeit durchgeführt werden.
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Die
Ausführungsform ist lediglich ein Beispiel und begrenzt
die vorliegende Erfindung nicht. Somit kann die vorliegende Erfindung
in weiteren spezifischen Formen verwirklicht werden, ohne von ihren wesentlichen
Eigenschaften abzuweichen. Zum Beispiel können die durch
Löten zu verbindenden Objekte nicht nur das Substrat und
das Elektronikbauteil sein, sondern auch ein Kühlelement
und das Substrat. Es ist ferner möglich, gleichzeitig das
Kühlelement, das Substrat und das Elektronikbauteil zusammen
durch Löten zu verbinden.
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Das
Regelungsteil 180 kann so ausgelegt sein, dass es gleichzeitig
als die Temperaturanzeigevorrichtung 112, das Strahlungsthermometer-Steuergerät 121 und
das Heizgerät-Steuergerät 170 fungiert,
da die gleichen Effekte wie oben beschrieben gewonnen werden.
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Das
Heizgerät kann nicht nur ein vom Kontakttyp, sondern auch
ein Lampenheizgerät, ein eine Induktionsspule, die von
einem Objekt herabhängt, oder heiße Luft sein.
Nachdem das Lot 30 geschmolzen und der innere Druck des
Heizgeräts auf Atmosphärendruck zurückgekehrt
ist, kann in einem getrennten Ofen eine Abkühlung durchgeführt
werden. Die Liquidustemperatur und die Solidustemperatur des Lots
sind nur Beispiele und hängen von der Art des zu verwendenden
Lots ab.
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Es
können mehrere Kontakt-Temperaturmessteilen 110 und
Strahlungsthermometern 120 verwendet werden. Wenn zum Zeitpunkt
t6 eine große Differenz zwischen der durch das Kontakt-Temperaturmessteil 110 angezeigten
Temperatur und der durch das Strahlungsthermometer 120 angezeigten Temperatur
besteht, kann ein akustischer Alarm ausgegeben werden. Jedes andere
als das Reduktionsgas kann verwen det werden, solange es bezüglich des
Objekts eine stark deoxidierende Atmosphäre bilden kann.
Es ist zu beachten, dass es je nach Objekt auch einen Fall gibt,
wo Luft verwendet wird.
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Das
Kontakt-Temperaturmessteil 110 und das Strahlungsthermometer 120 sind
vorzugsweise so angeordnet, dass sie näher gelegene Abschnitte des
Substrats messen, da angenommen wird, dass eine Differenz der tatsächlichen
Temperatur zwischen gemessenen Abschnitten umso kleiner als ist, je
näher die gemessenen Abschnitte sind.
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Ferner
sind das Dekompressions-Heizgerät und das Heizverfahren
durch dieses gemäß der vorliegenden Erfindung
nicht auf den Zweck des Verbindens durch Löten begrenzt.
Wenn es zum Erwärmen unter herabgesetztem Druck nach dem
Vorerwärmen in einer Reduktionsgas-Atmosphäre
verwendet wird, können die gleichen Effekte erzielt werden.
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Zusammenfassung
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Ein
Objekt wird in einer Atmosphäre eines Reduktionsgases unter
Atmosphärendruck auf eine Vorerwärmungstemperatur
erwärmt, wobei die Einstellung der Emissivität
eines Nichtkontakt-Temperaturmessteils eingestellt und die Temperatur
des Objekts entsprechend dem durch einen Kontakt-Temperaturmessteil
gemessenen Messwert eingestellt wird (Zeitpunkt t0 bis Zeitpunkt
t1). Der Druck der Atmosphäre wird verringert (Zeitpunkt
t1 bis Zeitpunkt t2). Das Objekt wird unter herabgesetztem Druck
weiter auf eine Erwärmungstemperatur erwärmt,
wobei die Temperatur des Objekts entsprechend dem durch das Nichtkontakt-Temperaturmessteil,
dessen Einstellung der Emissivität während des
Erwärmungsprozesses auf die Vorerwärmungstemperatur
eingestellt wurde, gemessenen Messwert reguliert wird (Zeitpunkt
t2 bis Zeitpunkt t5). Der Druck der Atmosphäre wird wieder
auf Atmosphärendruck gebracht, wobei die Erwärmungstemperatur
des Objekts konstant gehalten wird (Zeitpunkt t5 bis Zeitpunkt t6).
Die Temperatur des Objekts wird unter dem Atmosphärendruck
verringert (Zeitpunkt t6 bis Zeitpunkt t7). Auf diese Weise wird
in dem Prozess zum Erwärmen eines Objekts unter herabgesetztem
Druck die tatsächliche Temperatur des Objekts über
alle Schritte hinweg erfasst, und das Objekt kann in geeigneter
Weise entsprechend der tatsächlichen Temperatur erwärmt
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2005-205418
A [0004]