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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kautschukzusammensetzung, betrifft
stärker bevorzugt eine Kautschukzusammensetzung, welche
in der Lage ist, die Eigenschaften (z. B. Mooney-Viskosität
und Scorchbeständigkeit) der nicht-vulkanisierten Kautschukzusammensetzung
zu verbessern, die viskoelastischen Eigenschaften und Abriebbeständigkeit
des vulkanisierten Gummis zu verbessern und die einfache Herstellung davon
ermöglicht, ohne Diphenylguanidin (DPG) einzumischen oder
wobei die Menge von DPG verringert wird.
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STAND DER TECHNIK
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Zusammen
mit der höheren Leistung und stärker ausgefeilten
Funktionen von Automobilen wurde mit jedem vergehenden Jahr die
Leistung, welche bei Reifen erforderlich ist, größer.
Als eine der Anforderungen bei der Entwicklung von Reifen war die
Bereitstellung eines niedrigen Kraftstoffverbrauchs stark erwünscht, während
die Haftung auf einer nassen Straßenoberfläche,
das heißt die Nasshaftung, beibehalten wird. Der Verstärkungsfüllstoff
welcher in der Vergangenheit für Reifenprofile verwendet
wurde, war Ruß, aber vor Kurzem wurde aufgrund der vorstehenden
Anforderung begonnen, ultrafeine Siliciumdioxidteilchen mit einem
besseren niedrigen Hystereseverlust und Nassrutschfestigkeitsleistung
im Vergleich mit Ruß als einen Verstärkungsfüllstoff
für Reifenprofile zu verwenden (z. B. siehe
U.S. Patent Nr. 5227425 ). Jedoch weisen
Füllstoffe auf Siliciumdioxid-Basis hydrophile Silanolgruppen
auf der Oberfläche davon auf und weisen deshalb im Vergleich
zu Ruß eine schlechtere Affinität zu Gummimolekülen
auf. Folglich weisen Füllstoffe auf Siliciumdioxid-Basis
eine bessere niedrige Hysterese und Nassrutschleistung auf, weisen
aber das Problem auf, dass das Verstärkungsvermögen
oder die Abriebbeständigkeit, verglichen mit Ruße,
nicht ausreichend sind. Um das Verstärkungsvermögen
von Füllstoffen auf Siliciumdioxid-Basis auf das gleiche Ausmaß wie
das von Ruß zu bringen, wurde deshalb ein Silan-Kupplungsmittel,
welches chemisch an Kautschukmoleküle und die Oberfläche
von Siliciumdioxidteilchen bindet und zum Erhöhen des Verstärkungsvermögens
in der Lage ist, gemeinsam verwendet (z. B. siehe
U.S. Patentanmeldung Nr. 467583 ). Als
ein repräsentatives Silan-Kupplungsmittel kann Bis(3-triethoxysilylpropyl)tetrasulfid
erwähnt werden.
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Es
gibt jedoch das Problem, dass, wenn ein Silan-Kupplungsmittel in
eine Siliciumdioxid enthaltende Kautschukzusammensetzung eingemischt
wird, eine gute Dispergierbarkeit von Siliciumdioxid nicht erhalten werden
kann, falls die Kupplungsreaktion zwischen dem Siliciumdioxid und
dem Silan-Kupplungsmittel nicht ausreichend ist, während
Kautschukscorching verursacht wird, wobei die Qualität
der Kautschukzusammensetzung abnimmt, falls die Kupplungsreaktion übermäßig
ist. Deshalb wird gemäß dem herkömmlichen
Knetverfahren die Kautschuktemperatur während dem Knetvorgang
andauernd durch ein Thermoelement, usw. gemessen, die Kautschuktemperatur
in einem konstanten Bereich gehalten und der Knetvorgang in einer
empirisch festgelegten Zeitdauer durchgeführt, aber der
Umfang der Umsetzung des Siliciumdioxids und des Silan-Kupplungsmittels
muss nicht notwendigerweise in jeder Charge des Produkts konstant
sein. Deshalb ist ein Ausgleich zwischen der Mischbarkeit und der
Verarbeitbarkeit von Siliciumdioxid im Hinblick auf die gewünschten
Kautschukeigenschaften sehr schwierig.
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Tatsächlich
wird in Siliciumdioxid enthaltenden Kautschukzusammensetzungen Diphenylguanidin (DPG)
häufig als ein herkömmlicher Vulkanisationsbeschleuniger
verwendet. In den letzten Jahren gab es Bedenken wegen seiner Toxizität
und den nachteiligen Wirkungen auf die Kautschuk/Stahldraht-Haftung.
Es gibt deshalb eine Tendenz, die verwendete Menge an DPG zu verringern.
In einer Kautschukzusammensetzung, welche eine große Menge
an Siliciumdioxid enthält, trat jedoch das Problem auf,
dass die Vulkanisierungsrate sich verringert und die Dispersion
des Siliciumdioxids in dem Kautschuk sich verschlechtert, wenn die
verwendete Menge an DPG verringert wird.
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Die
Japanische Patentveröffentlichung
(A) Nr. 2005-112921 offenbart, dass es möglich
ist, eine Kautschukzusammensetzung mit einer hohen Haftungsleistung
zu erhalten, in dem eine sekundäre Aminverbindung mit einem
Piperidingerüst, d. h. 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin oder
sein Derivat, in einen Kautschuk auf Dien-Basis eingemischt wird,
aber diese Veröffentlichung beschreibt nicht das Einmischen
dieser Verbindung zusammen mit Siliciumdioxid, und deshalb gibt
es keine Beschreibung der Dispergierbarkeit oder Verarbeitbarkeit
von Siliciumdioxid.
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Die
Japanische Patentveröffentlichung
(A) Nr. 2006-509851 beschreibt, dass ein vulkanisiertes
Produkt, welches ausgezeichnete mechanische Eigenschaften aufweist,
wobei die zulässige Vulkanisierungsrate aufrechterhalten
wird, selbst wenn kein sekundärer Vulkanisationsbeschleuniger
zugegeben wird, durch Einmischen eines organischen quartären
Ammoniumsalzes in ein Dienelastomerpolymer zusammen mit Siliciumdioxid
oder den anderen Additiven erhalten wird. Diese Veröffentlichung
beschreibt die Verwendung von 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan zur Herstellung
eines organischen quartären Ammoniumsalzes (siehe Beispiele 1
und 2), beschreibt aber überhaupt nicht, dass 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan
in eine Kautschukzusammensetzung eingemischt wird.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Demgemäß ist
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung einer
Kautschukzusammensetzung, welche in der Lage ist, die Probleme der
Verringerung der Vulkanisierungsrate und der Verschlechterung der
Dispersion des Siliciumdioxids in dem Kautschuk zu lösen,
während die verwendete Menge an DPG in der Kautschukzusammensetzung
verringert wird oder kein DPG verwendet wird.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird eine Kautschukzusammensetzung bereitgestellt,
umfassend 100 Gewichtsteile eines Kautschuks auf Dien-Basis, 20
bis 120 Gewichtsteile Siliciumdioxid, ein Schwefel enthaltendes
Silan-Kupplungsmittel in einer Menge von 3 bis 15 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Siliciumdioxids, und eine tertiäre
Aminverbindung der Formel (I):
wobei R
1 ein
Kohlenstoffatom oder Stickstoffatom darstellt und, wenn R
1 ein Kohlenstoffatom ist, R
2 ein
Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe darstellt, und welche einen
pK
a-Wert von 6,5 bis 13 aufweist.
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Als
die tertiäre Aminverbindung der Formel (I), welche in der
Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
kann bevorzugt mindestens eine tertiäre Aminverbindung,
ausgewählt aus
- (i) 1-Azabicyclo[2,2,2](Chinuclidin)
der Formel (II):
- (ii) 1-Azabicyclo[2,2,2]-3-ol(3-Chinuclidinol) der Formel (III):
- (iii) 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan (DABCO) der Formel (IV):
verwendet werden.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung werden die Probleme, welche aufgrund der
Verringerung der verwendeten Menge an DPG auftreten, von denen die
die Toxizität und von denen eine nachteilige Wirkung auf die
Haftung von Kautschuk/Stahldraht in Europa in den letzten Jahren
zu Bedenken führten, d. h. die Probleme der Verringerung
bei der Vulkanisierungsrate und der Verschlechterung der Dispersion
von Siliciumdioxid in der Kautschukzusammensetzung durch das Einmischen
einer Verbindung auf der Basis eines tertiären Amins der
Formel (I), insbesondere Chinuclidin der Formel (II), Chinuclidinol
der Formel (III) und/oder DABCO der Formel (IV), in eine Siliciumdioxid
enthaltende Kautschukzusammensetzung gelöst, wobei die Vulkanisierungsrate,
die Dispersion von Siliciumdioxid in der Kautschukzusammensetzung
und das Verstärkungsvermögen und die viskoelastischen
Eigenschaften der Gummizusammensetzung verbessert werden und die
zugegebene Menge von DPG verringert werden kann.
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BESTE WEISE ZUR DURCHFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder führten Untersuchungen durch, um die vorstehend
erwähnten Probleme zu lösen, und fanden als ein
Ergebnis, dass es durch das Einmischen einer Verbindung auf Basis
eines tertiären Amins der Formel (I) in eine Kautschukzusammensetzung,
umfassend einen Kautschuk auf Dien-Basis, in welchem Siliciumdioxid
eingemischt ist, möglich ist, die Vulkanisierungsrate der
Kautschukzusammensetzung, die Dispersion und das Verstärkungsvermögen
des Siliciumdioxids und ferner die viskoelastischen Eigenschaften
und die Möglichkeit zum Ersetzen der Verwendung von DPG
zu verbessern.
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Gemäß der
vorliegenden Erfindung wird in 100 Gewichtsteile eines Kautschuks
auf Dien-Basis Siliciumdioxid in einer Menge von 20 bis 120 Gewichtsteilen,
bevorzugt 40 bis 80 Gewichtsteilen eingemischt, ein Schwefel enthaltendes
Silan-Kupplungsmittel wird in einer Menge von 3 bis 15 Gew.-% des
Gewichts, bevorzugt 5 bis 10 Gew.-%, im Bezug auf das Gewicht von
Siliciumdioxid, eingemischt und eine Verbindung auf Basis eines
tertiären Amins der Formel (I) und mit einem pKa-Wert von
6,5 bis 13, bevorzugt 8 bis 13 wird eingemischt.
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Als
der Kautschuk auf Dien-Basis, welcher in der Kautschukzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, können
natürlicher Kautschuk (NR), Polyisoprenkautschuk (IR),
Polybutadienkautschuk (BR), Styrol-Butadien-Copolymerkautschuk (SBR),
Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Diencopolymerkautschuk,
Styrol-Isopren-Copolymerkautschuk, Isopren-Butadien-Copolymerkautschuk usw.
erwähnt werden. Diese können alleine oder in jedweden
Gemischen davon verwendet werden.
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Als
das Siliciumdioxid, welches in der Kautschukzusammensetzung der
vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist es möglich,
jedwedes Siliciumdioxid zu verwenden, welches herkömmlicherweise
in eine Kautschukzusammensetzung für Reifen und andere
Kautschukprodukte eingemischt wird. Wenn die Menge von Siliciumdioxid
klein ist, sind nicht nur die Festigkeit und Abriebbeständigkeit
nicht ausreichend, sondern werden auch sowohl die Nassabriebfestigkeit
aufgrund der Einbringung von Siliciumdioxid als auch die niedrige
Erwärmung („heat buildup”) nicht ausreichend
gleichzeitig erreicht, während umgekehrt, wenn die Menge
groß ist, das Mischvermögen verringert ist und
die Erwärmung erhöht ist, und deshalb ist dies
nicht bevorzugt.
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Als
das Schwefel enthaltende Silan-Kupplungsmittel, welches in der Kautschukzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, können
jene, welche in der Vergangenheit zusammen mit dem Siliciumdioxid
eingemischt wurden, bevorzugt jedwedes, welches ein Schwefelatom
im Molekül enthält, verwendet werden. Zum Beispiel
können 3-Trimethoxysilylpropyl-N,N-dimethylcarbamoyltetrasulfid, Trimethoxysilylpropylmercaptobenzothiazoltetrasulfid,
Triethoxysilylpropylmethacrylatmonosulfid, Dimethoxymethylsilylpropyl-N,N-dimethylthiocarbamoyltetrasulfid,
Bis-[3-(triethoxysilyl)propyl]tetrasulfid, Bis-[3-(triethoxysilyl)propyl]disulfid,
3-Mercaptopropyltrimethoxysilan, usw. verwendet werden. Diese sind
bekannte Verbindungen. Zahlreiche Produkte sind kommerziell erhältlich.
Wenn die Menge des Silan-Kupplungsmittels klein ist, gibt es eine
Neigung, dass die Festigkeit des Gummis und die Abriebbeständigkeit
aufgrund des nicht ausreichenden Verstärkungsvermögens
des Siliciumdioxids verringert sind und deshalb ist dies nicht bevorzugt, während
umgekehrt, falls sie groß ist, gibt es eine Neigung, dass
Scorching während dem Verarbeiten auftritt und deshalb
ist dies auch nicht bevorzugt.
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Die
Menge der tertiären Aminverbindung der Formel (I), wenn
alleine oder zusammen mit DPG verwendet, bezogen auf das Gesamtgewicht,
beträgt bevorzugt 0,1 bis 3,0 Gewichtsteile, stärker
bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gewichtsteile, im Bezug auf 100 Gewichtsteile
des Kautschuks. Die tertiäre Aminverbindung der Formel (I)
wird bevorzugt gleichzeitig mit dem Siliciumdioxid und dem Silan-Kupplungsmittel
in die Kautschukzusammensetzung gegeben und geknetet und gemischt
in der Stufe der Silanisierungsreaktion (d. h. der Umsetzung von
Siliciumdioxid und Silan-Kupplungsmittel).
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Das
Chinuclidin und Chinuclidinol der Formeln (II) und (III) sind kommerziell
erhältliche Produkte und müssen nicht speziell
synthetisiert werden. Sie können zum Beispiel von BUCHLER
GmbH (Deutschland) (Chinuclidin) und ABCR GmbH & Co. KG (Deutschland) (Chinuclidinol)
erhalten werden. Ferner ist das DABCO der Formel (IV) auch kommerziell
erhältlich. Es kann zum Beispiel als BABCO von Tokyo Chemical
Industry Co., Ltd. erhalten werden.
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DPG
wird im Allgemeinen in Kautschukzusammensetzungen, welche Siliciumdioxid
enthalten, verwendet, da es die folgenden Vorteile hat.
- (1) Die Verringerung der Vulkanisierungsrate aufgrund der Acidität
von Siliciumdioxid kann durch die Verwendung davon als ein sekundärer
Vulkanisationsbeschleuniger unterdrückt werden.
- (2) Aufgrund der Wechselwirkung davon mit der Siliciumdioxidoberfläche
kann die unerwünschte Agglomeration von Siliciumdioxidteilchen
verhindert werden und der Payne-Effekt (d. h. die Zunahme des Speichermoduls
aufgrund der Wechselwirkung zwischen Siliciumdioxidteilchen) kann
verringert werden und das Verstärkungsvermögen
kann durch die Beschleunigung der Silanisierung erhöht
werden.
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In
den letzten Jahren gab es jedoch, wie vorstehend erläutert,
Bedenken wegen DPG aufgrund seiner Toxizität und seiner
nachteiligen Wirkung auf die Kautschuk/Stahldraht-Haftung. Die Verringerung
der verwendeten Mengen an DPG oder das Auffinden von Alternativen
wird ein Hauptthema auf diesem Gebiet.
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Die
Erfinder fassten Verbindungen auf Amin-Basis mit einem großen
pKa-Wert als eine Alternative zu DPG ins
Auge. In einer Silanisierungsreaktion (d. h. Umsetzung von Siliciumdioxid-Silan-Kupplungsmittel)
wird die Hydrolyserate des Silan-Kupplungsmittels wichtig. Die Aminverbindung
fördert diese Hydrolyse durch eine nucleophile Substitutionsreaktion
(SN2) vom Zwei-Molekül-Typ. Insbesondere sind in einer
tertiären Aminverbindung die Stickstoffatome alle mit der
Alkylkette verbunden, während die Alkylreste eine hohe
Elektronendonoreigenschaft aufweisen und die Nucleophilie der Stickstoffatome
beträchtlich verbessern. Als ein Ergebnis fördern
diese die Silanisierung. Ferner beträgt im Allgemeinen
die Acidität (pH-Wert) der Siliciumdioxidoberfläche
etwa 6 bis 7. Um die Silanisierungsreaktion zu fördern
ist es wichtig, den pKa-Wert größer
als den pH-Wert der Siliciumdioxidoberfläche zu machen.
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Die
tertiären Aminverbindungen, welche bevorzugt in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, sind Chinuclidin (pKa =
11,5), 3-Chinuclidinol (pKa = 10,1) und
DABCO (pKa = 8,8). Diese Verbindungen können aufgrund
der hohen Nucleophilie die Silanisierungsreaktion fördern
und den Payne-Effekt verringern. Ferner haben diese Verbindungen,
als einer ihrer Hauptvorzüge, keine nachteilige Wirkung
auf die Vulkanisierungsrate, selbst wenn sie anstelle von DPG verwendet
werden. Es ist zu bemerken, dass die tertiären Aminverbindungen
auch im Hinblick auf die Toxizität kein besonderes Problem
sind, da sie bereits als Ausgangsmaterialien für die Synthese
von Pharmazeutika verwendet werden.
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Die
Siliciumdioxid enthaltende Kautschukzusammensetzung gemäß der
vorliegenden Erfindung kann zusätzlich zu den vorstehenden
wesentlichen Bestandteilen Füllstoffe wie Ruß,
ein Vulkanisations- oder Vernetzungsmittel, einen Vulkanisationsbeschleuniger,
verschiedene Typen von Öl, ein Antioxidationsmittel, einen Weichmacher
und andere verschiedene Typen von Additiven, welche im Allgemeinen
zu Kautschukzusammensetzungen für Reifen, usw. gegeben
werden, enthalten. Die Additive werden durch ein allgemeines Verfahren
geknetet, um eine Zusammensetzung zu bilden, welche dann für
Vulkanisierung oder Vernetzen verwendet wird. Die Mengen dieser
Additive können die im Allgemeinen verwendeten Mengen sein,
sofern die Ziele der vorliegenden Erfindung nicht nachteilig beeinflusst
werden.
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BEISPIELE
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Beispiele
werden nun zur weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung
gezeigt, aber der Umfang der vorliegenden Erfindung ist keineswegs
auf diese Beispiele beschränkt.
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Standardbeispiel 1 und Beispiele 1 bis
39
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Herstellung von Proben
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In
jeder der in Tabellen I bis VI gezeigten Formulierungen wurden die
Komponenten, außer von dem Vulkanisationsbeschleuniger
und Schwefel, durch eine interne Mischvorrichtung mit 0,39 Literfassungsvermögen
für 9 Minuten geknetet. Als 150°C erreicht wurden,
wurde das Gemisch entnommen, wobei eine Vormischung erhalten wurde.
Es ist anzumerken, dass in der Zeile „Beschickungsverfahren” in
den Tabellen „NP” das Kneten der tertiären
Aminverbindung in der internen Mischvorrichtung, während „FN” das
Kneten der tertiären Aminverbindung zur gleichen Zeit mit
dem Vulkanisationsbeschleuniger und Schwefel in einem offenen Mischwerk
bedeutet („open mill”). Der Vulkanisationsbeschleuniger
und Schwefel wurden in die vorstehende Vormischung in einem offenen
Mischwerk eingeknetet, um die Kautschukzusammensetzung zu erhalten.
Die so erhaltene Kautschukzusammensetzung wurde zur Bewertung der
nicht-vulkanisierten physikalischen Eigenschaften durch die nachstehend
gezeigten Testverfahren verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabellen
I bis VI gezeigt.
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Dann
wurde die vorstehend erhaltene Kautschukzusammensetzung in einer
15 × 15 × 0,2 cm-Form bei 160°C für
eine Vulkanisierungszeit von T95, bestimmt durch ein ODR (Rheometer
mit oszillierender Scheibe), basierend auf ASTM D2084,
vulkanisiert, um ein vulkanisiertes Gummiblatt herzustellen. Die
physikalischen Eigenschaften der Kautschuk- bzw. Gummizusammensetzungen
wurden durch die nachstehend gezeigten Testverfahren bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabellen I bis VI gezeigt.
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Testverfahren
zur Bewertung von physikalischen Kautschuk- bzw. Gummieigenschaften
Die physikalischen Eigenschaften sind alle auf das Standardbeispiel
1 als 100 indexiert gezeigt. Je größer dieser
Index, desto besser die physikalischen Eigenschaften.
- T05:
Scorchzeit, bestimmt auf der Basis von ASTM D2084 durch
ODR (Messtemperatur: 125°C).
- T95: Bestimmt auf der Basis von ASTM D2084 durch
ODR (Messtemperatur: 160°C). Je größer
dieser Index, desto schneller die angegebene Vulkanisierungsrate.
- Dispersionsindex (G' bei 0,56%): G' (0,56%), gemessen auf der
Basis von ASTM D6204 bei RPA2000. Je größer
dieser Index, desto besser der angegebene Payne-Effekt.
- Verstärkungsindex (M300/M100): Zugtest, durchgeführt
auf der Basis von ASTM K6251 und einem Verhältnis des
300%-Moduls (M300) und des 100%-Moduls (M100), d. h. (M300/M100),
wird als der Verstärkungsindex verwendet. Je größer
der Wert, desto größer das angegebene Verstärkungsvermögen.
- Rollwiderstandsindex: tanδ (60°C), gemessen
als physikalischer Zwischenbetrag. tanδ (60°C),
gemessen unter Verwendung eines von Toyo Seiki Co. hergestellten
Viskoelastospektrometers unter den Bedingungen einer Frequenz von
20 Hz, Anfangsbeanspruchung von 10%, dynamischer Beanspruchung von ± 2%
und Temperatur von 60°C. Je größer der
Wert, desto niedriger der Rollwiderstand.
Tabelle I | Standardbsp.
1 | Bsp.
1 | Bsp.
2 | Bsp.
3 | Bsp.
4 |
Formulierung
(Gewichtsteile) | |
Chinuclidin*1 | - | 1 | - | 2 | - |
Chinuclidinol*2 | - | - | 1 | - | 2 |
DPG*3 | 2 | 1 | 1 | - | - |
Beschickungsverfahren | NP | NP | NP | NP | NP |
Physikalische
Eigenschaften |
T05 | 100 | 100 | 102 | 101 | 101 |
T95 | 100 | 106 | 104 | 112 | 110 |
Dispersionsindex | 100 | 113 | 110 | 125 | 120 |
Verstärkungsindex
(M300/M100) | 100 | 112 | 109 | 120 | 116 |
Rollwiderstandsindex | 100 | 106 | 104 | 110 | 107 |
- *1: Chinuclidin, hergestellt von Aldrich
- *2: 3-Chinuclidinol, hergestellt von Aldrich
- *3: PERKACIT DPG, hergestellt von Flexisys B.V.
Rest
der Formulierung (Gewichtsteile) (allen Beispielen gemein) SBR
(VSL5025 HM-1) (BUNA VSL5025HM-1, hergestellt von LANXCESS) | 103 |
BR
(CB24) (BUNA CB24, hergestellt von LANXCESS) | 25 |
Siliciumdioxid
(1165MP) (Zeosil 1165MP, hergestellt von Rhodia) | 80 |
Ruß (HAF)
(Seast KH, hergestellt von Tokai Carbon) | 10 |
TESPT
(Si69) (Si69, hergestellt von Degussa) | 7,07 |
Stearinsäure
(hergestellt von Merck) | 2,5 |
ZnO
(hergestellt von Merck) | 2,5 |
6PPD
(Santoflex 13, hergestellt von Flexisys B.V.) | 1,5 |
Schwefel
(hergestellt von J. T. Baker) | 1,4 |
CBS
(Santocure CBS, hergestellt von Flexisys B.V.) | 1,7 |
-
-
Tabelle III
-
| Standardbsp.
1 | Bsp.
15 | Bsp.
16 | Bsp.
17 | Bsp.
18 |
Formulierung
(Gewichtsteile) |
Chinuclidin*1 | - | 2 | - | 2 | - |
Chinuclidinol*2 | - | - | 2 | - | 2 |
DPG*3 | 2 | - | - | - | - |
(Chin
+ Chol) + DPG | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Beschickungsverfahren | NP | NP | NP | FN | FN |
Physikalische
Eigenschaften |
T05 | 100 | 102 | 101 | 102 | 101 |
T95 | 100 | 112 | 110 | 106 | 107 |
Dispersionsindex | 100 | 125 | 120 | 96 | 95 |
Verstärkungsindex
(M300/M100) | 100 | 120 | 116 | 98 | 96 |
Niedriger
Rollwiderstandsindex | 100 | 110 | 107 | 98 | 97 |
- *1: Chinuclidin, hergestellt von Aldrich
- *2: 3-Chinuclidinol, hergestellt von Aldrich
- *3: PERKACIT DPG, hergestellt von Flexisys B.V.
Rest
der Formulierung (Gewichtsteile) (allen Beispielen gemein) SBR
(VSL5025 HM-1) (BUNA VSL5025HM-1, hergestellt von LANXCESS) | 103 |
BR
(CB24) (BUNA CB24, hergestellt von LANXCESS) | 25 |
Siliciumdioxid
(1165MP) (Zeosil 1165MP, hergestellt von Rhodia) | 80 |
Ruß (HAF)
(Seast KH, hergestellt von Tokai Carbon) | 10 |
TESPT
(Si69) (Si69, hergestellt von Degussa) | 7,07 |
Stearinsäure
(hergestellt von Merck) | 2,5 |
ZnO
(hergestellt von Merck) | 2,5 |
6PPD
(Santoflex 13, hergestellt von Flexisys B.V.) | 1,5 |
Schwefel
(hergestellt von J. T. Baker) | 1,4 |
CBS
(Santocure CBS, hergestellt von Flexisys B.V.) | 1,7 |
Tabelle IV | Standardbsp.
1 | Bsp.
19 | Bsp.
20 | Bsp.
21 | Bsp.
22 |
DPG*1 | 2 | 1,5 | 1 | 0,5 | - |
DABCO*2 | - | 0,5 | 1 | 1,5 | 2 |
DPG
+ DABCO | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Beschickungsverfahren | NP | NP | NP | NP | NP |
T05 | 100 | 102 | 101 | 100 | 100 |
T95 | 100 | 101 | 101 | 102 | 105 |
G'
bei 0,56% | 100 | 108 | 108 | 113 | 115 |
M300/M100 | 100 | 105 | 108 | 111 | 112 |
tanδ (60°C) | 100 | 102 | 104 | 106 | 107 |
- *1: PERKACIT DPG, hergestellt von Flexisys
B.V.
- *2: 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan, hergestellt von Aldrich
Rest
der Formulierung (Gewichtsteile) (allen Beispielen gemein) SBR
(VSL5025 HM-1) (BUNA VSL5025, hergestellt von LANXCESS) | 103 |
BR
(CB24) (BUNA CB24, hergestellt von LANXCESS) | 25 |
Siliciumdioxid
(1165MP) (Zeosil 1165MP, hergestellt von Rhodia) | 80 |
Ruß (HAF)
(Seast KH, hergestellt von Tokai Carbon) | 10 |
TESPT
(Si69) (Si69, hergestellt von Degussa) | 7,07 |
Stearinsäure
(hergestellt von Merck) | 2,5 |
ZnO
(hergestellt von Merck) | 2,5 |
6PPD
(Santoflex 13, hergestellt von Flexisys B.V.) | 1,5 |
Schwefel
(hergestellt von J. T. Baker) | 1,4 |
CBS
(Santocure CBS, hergestellt von Flexisys B.V.) | 1,7 |
Tabelle V | Standardbsp. 1 | Bsp.
23 | Bsp.
24 | Bsp.
25 | Bsp.
26 | Bsp.
27 |
DPG*1 | 2 | - | - | - | - | - |
DABCO*2 | - | 0,5 | 1 | 1,5 | 2 | 0,05 |
DABCO
+ DPG (phr) | 2 | 0,5 | 1 | 1,5 | 2 | 0,05 |
Beschickungsverfahren | NP | NP | NP | NP | NP | NP |
T05 | | 103 | 101 | 101 | 100 | 104 |
T95 | 100 | 100 | 102 | 104 | 105 | 95 |
G'
bei 0,56% | 100 | 101 | 105 | 109 | 115 | 100 |
M300/M100 | 100 | 102 | 105 | 109 | 112 | 100 |
tanδ (60°C) | 100 | 101 | 103 | 105 | 107 | 100 |
- *1: PERKACIT DPG, hergestellt von Flexisys
B.V.
- *2: 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan, hergestellt von Aldrich
-
Rest der Formulierung (Gewichtsteile)
(allen Beispielen gemein)
-
- Gleich wie bei Formulierungen von Tabelle IV
-
Tabelle VI
| Standardbsp.
1 | Bsp.
34 | Bsp.
35 | Bsp.
36 | Bsp.
37 | Bsp.
38 |
DPG*1 | 2 | 0,5 | 0,5 | - | 1 | 1 |
Chinuclidin*2 | - | 0,5 | - | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Chinuclidinol*3 | - | - | 0,5 | 0,5 | 0,5 | - |
DABCO*4 | - | 0,5 | 0,5 | 0,5 | - | 0,5 |
(Chin
+ Chol + DABCO) + DPG | - | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 2 | 2 |
Beschickungsverfahren | NP | NP | NP | NP | NP | NP |
T05 | | 103 | 104 | 104 | 103 | 102 |
T95 | 100 | 110 | 108 | 109 | 112 | 111 |
G'
bei 0,56% | 100 | 110 | 108 | 111 | 120 | 117 |
M300/M100 | 100 | 108 | 106 | 109 | 117 | 115 |
tanδ (60°C) | 100 | 106 | 105 | 107 | 107 | 106 |
- *1: PERKACIT DPG, hergestellt von Flexsys
B.V.
- *2: Chinuclidin, hergestellt von Aldrich
- *3: 3-Chinuclidinol, hergestellt von Aldrich
- *4: 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan, hergestellt von Aldrich
Rest
der Formulierung (Gewichtsteile) (allen Beispielen gemein) SBR
(VSL5025 HM-1) (BUNA VSL5025HM-1, hergestellt von LANXCESS) | 103 |
BR
(CB24) (BUNA CB24, hergestellt von LANXCESS) | 25 |
Siliciumdioxid
(1165MP) (Zeosil 1165MP, hergestellt von Rhodia) | 80 |
Ruß (RAF)
(Seast KH, hergestellt von Tokai Carbon) | 10 |
TESPT
(Si69) (Si69, hergestellt von Degussa) | 7,07 |
Stearinsäure
(hergestellt von Merck) | 2,5 |
ZnO
(hergestellt von Merck) | 2,5 |
6PPD
(Santoflex 13, hergestellt von Flexisys B.V.) | 1,5 |
Schwefel
(hergestellt von J. T. Baker) | 1,4 |
CBS
(Santocure CBS, hergestellt von Flexisys B.V.) | 1,7 |
-
INDUSTRIELLE VERWENDBARKEIT
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Die
Toxizität und nachteiligen Wirkungen von DPG auf das Haften
von Kautschuk/Stahldraht führt zu Bedenken. Deshalb wurde
die Verringerung der verwendeten Menge an DPG zu einem Hauptanliegen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es jedoch
durch das Einmischen der Verbindung auf Basis eines tertiären Amins,
d. h. Chinuclidin und/oder Chinuclidinol und/oder DABCO, in eine
Kautschukzusammensetzung, welche einen mit Siliciumdioxid gefüllten
Kautschuk auf Dien-Basis enthält, möglich, die
Vulkanisierungsrate, die Dispersion von Siliciumdioxid, das Verstärkungsvermögen
und die viskoelastischen Eigenschaften zu verbessern, und es ist
möglich, damit das DPG zu ersetzen.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
Eine
Kautschukzusammensetzung, enthaltend 100 Gewichtsteile eines Kautschuks
auf Dien-Basis, 20 bis 120 Gewichtsteile Siliciumdioxid, ein Schwefel
enthaltendes Silan-Kupplungsmittel von 3 bis 15 Gew.-%, im Bezug
auf das Gewicht des Siliciumdioxids, und eine tertiäre
Aminverbindung der Formel (I):
wobei R
1 ein
Kohlenstoffatom oder Stickstoffatom darstellt und, wenn R
1 ein Kohlenstoffatom ist, R
2 ein
Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe darstellt, und
welche
einen pKa-Wert von 6,5 bis 13 aufweist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5227425 [0002]
- - US 467583 [0002]
- - JP 2005-112921 [0005]
- - JP 2006-509851 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - ASTM D2084 [0025]
- - ASTM D2084 [0026]
- - ASTM D2084 [0026]
- - ASTM D6204 bei RPA2000 [0026]
- - ASTM K6251 [0026]