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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für einen Temperaturfühler zur Temperaturerfassung eines Lebensmittels mit einem Unterteil, welches zur Befestigung der Haltevorrichtung an einem Objekt ausgebildet ist, und einem mit dem Unterteil verbundenen Oberteil, welches zur Halterung des Temperaturfühlers ausgebildet ist.
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Stabförmige Temperaturfühler, welche beim Zubereiten von Lebensmitteln in diese zumindest teilweise einführbar sind, sind bekannt. Insbesondere bei Backvorgängen oder Garvorgängen können derartige Temperaturfühler in einen Teig oder ein Fleischstück eingestochen werden und zur Temperaturerfassung von diesen verwendet werden.
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Die Temperaturfühler, auch Kemtemperaturfühler genannt, können seitlich in das Lebensmittel eingesteckt werden. Da insbesondere bei Zubereitung von Kuchen und dergleichen ein Temperaturfühler erst verwendet werden kann, wenn sich eine Kruste am Kuchen gebildet hat, kann eine Haltevorrichtung für den Temperaturfühler verwendet werden, damit auch im anfänglichen Stadium des Zubereitungsvorgangs eine Temperaturerfassung ermöglicht werden kann. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 39 38 823 A1 ist eine Haltevorrichtung für einen Leitwertfühler bekannt. Diese umfasst ein klammerartiges Element, eine Klemme, und ein daran starr befestigtes Stegelement, an dem der Leitwertfühler an seinem spießartigen Teilbereich gehalten werden kann. Mittels der Klemme kann die Haltevorrichtung an einem Zubereitungsbehälter, beispielsweise einer Backform, befestigt werden. Durch die starre Anordnung ist jedoch nur eine sehr unzureichende und unflexible Positionierung des Leitwertfühlers ermöglicht. Die Position des Leitwertfühlers und somit der Bereich, in dem eine Restfeuchteerfassung durchgeführt wird, ist somit fest vorgegeben. Abhängig von der Befestigung mittels der Klemme ist aufgrund der fixierten Anordnung auch der Bereich, in dem der Leitwertfühler eine Restfeuchteerfassung in dem Lebensmittel durchführt, unveränderbar. Gerade dies kann jedoch zu unerwünschten Resffeuchteerfassungen führen, da eine Restfeuchteerfassung aufgrund der Konstruktion der Haltevorrichtung auf Bereiche beschränkt sein kann, welche lediglich eine sehr unzureichende Resffeuchteaussage für den weiteren Zubereitungsvorgang des Lebensmittels ermöglicht. Die Haltevorrichtung ist sehr unflexibel ausgebildet und ermöglicht daher im Allgemeinen keine ausreichend zuverlässige Restfeuchteerfassung insbesondere zur Verwendung dieser für einen weiteren Zubereitungsvorgang. Darüber hinaus ist die Einsetzbarkeit der Haltevorrichtung sehr eingeschränkt.
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Ein Temperatursensorspieß mit einer Klemmvorrichtung zum Befestigung im Garraum eines Mikrowellenherds ist aus der
DE 42 02 493 C2 bekannt. Die
DE 202 02 317 U1 offenbart eine Sensorpositioniervorrichtung zur ortsfesten Fixierung eines Sensors, wobei der Sensor in der Sensorpositioniervorrichtung entlang seiner Längsachse verstellbar positionierbar ist. Aus der
DE 33 36 436 C2 ist ein Anschlussstück für eine drehbare Temperatur-Messsonde eines Mikrowellenherdes bekannt. Ein Milchschaumbehälter mit einem abgewinkelten Halter für ein Thermometer ist aus der
US 6 792 848 B1 bekannt. Die
GB 2 240 846 A offenbart einen Flüssigkristallthermometer mit einem Halter zur Anordnung in einem Kühl- oder Gefrierschrank.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Haltevorrichtung zu schaffen, welche die Anordnung des Temperaturfühlers in weniger begrenzter Weise ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Haltevorrichtung, welche die Merkmale nach Patentanspruch 1 aufweist, gelöst.
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Eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung ist zum Halten eines Temperaturfühlers, welcher zur Temperaturerfassung eines Lebensmittels ausgebildet ist, konzipiert. Die Haltevorrichtung umfasst ein Unterteil, welches zur Befestigung der Haltevorrichtung an einem Objekt ausgebildet ist. Darüber hinaus umfasst die Haltevorrichtung ein mit dem Unterteil verbundenes Oberteil, welches zur Halterung des Temperaturfühlers vorgesehen ist. Das Unterteil und das Oberteil sind so miteinander verbunden, dass sie relativ zueinander bewegbar angeordnet sind. Zur Haltevorrichtung ist eine Fixierungsvorrichtung zur Fixierung einer zwischen dem Unterteil und dem Oberteil eingestellten Relativposition ausgebildet. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine wesentlich flexiblere Anordnung des Temperaturfühlers. Die Orientierung des Temperaturfühlers kann auch dann flexibel und individuell eingestellt werden, wenn eine spezielle Befestigung des Unterteils an einem Objekt vorgesehen ist. Auch dann, wenn ein bestimmter Befestigungspunkt des Unterteils an einem Objekt vorgesehen ist, können in variabler und flexibler Weise viele Positionen des Temperaturfühlers aufgrund der relativen Bewegbarkeit des Unterteils und des Oberteils eingestellt werden. Nicht nur der Einsatzbereich der Haltevorrichtung und des Temperaturfühlers kann dadurch erhöht werden, sondern auch die Temperaturerfassung an verschiedensten und auch für die Aussage über die Temperatur des Lebensmittels bevorzugten Bereiche des Lebensmittels können dadurch erreicht werden. Die Haltevorrichtung umfasst eine Fixierungseinrichtung, welche zur Fixierung einer zwischen dem Unterteil und dem Oberteil eingestellten Relativposition ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung kann eine individuell eingestellte und erwünschte Position zwischen dem Unterteil und dem Oberteil arretiert werden und dadurch bei einer bestimmten Befestigung der Haltevorrichtung an einem Objekt auch eine dann spezifisch eingestellte Anordnung und Orientierung des Temperaturfühlers dauerhaft erhalten werden. Ein Verrutschen oder Verändern dieser eingestellten erwünschten Position kann dadurch verhindert werden. Insbesondere dann, wenn die Lebensmittel relativ weich oder zähflüssig sind, kann der darin zumindest teilweise eingeführte Temperaturfühler positionsstabil in einem erwünschten Bereich des Lebensmittels gehalten werden.
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Bevorzugt ist die Verbindung zwischen dem Unterteil und dem Oberteil derart ausgebildet, dass eine Relativbewegung zwischen dem Unterteil und dem Oberteil in zumindest zwei Raumrichtungen erfolgen kann. Bevorzugt ist das Unterteil mit dem Oberteil durch eine Schwenkmechanik verbunden. Durch diese Ausgestaltung können nicht nur lineare Bewegungen in verschiedenen vorgegebenen Richtungen erfolgen, sondern auch eine Drehbewegung oder Kippbewegung durchgeführt werden. Die Verbindungsmechanik zwischen dem Oberteil und dem Unterteil kann beispielsweise jedoch auch ein Kreuzgelenk sein.
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In besonders bevorzugter Weise ist das Unterteil mit dem Oberteil durch ein Kugelgelenk verbunden. Durch eine derartige Ausgestaltung kann die relative Bewegungsfreiheit zwischen diesen beiden Teilen besonders erhöht und flexibler ausgebildet werden.
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Eine vorteilhaft ausgestaltete Fixierungsvorrichtung umfasst einen Umlegbügel, welcher zur Fixierung der Relativposition ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine relativ einfache und aufwandsarme Fixierung. Durch eine einfache Schwenk- oder Drehbewegung des Umlegbügels kann der geöffnete und geschlossene und somit auch der gelöste und fixierte Zustand eingestellt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Fixierungsvorrichtung eine Schraubfixierung umfasst. Bei dieser Ausgestaltung kann durch Drehung eines Schraubelements in eine erste Richtung der fixierte Zustand eingestellt werden, wohingegen bei einer Drehung in die entgegengesetzte Richtung ein Lösen dieser Fixierung erreicht wird. Auch dadurch kann eine relativ stabile und zuverlässige Fixierungsvorrichtung ermöglicht werden.
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Bevorzugt ist an dem Unterteil ein Sockel angeordnet, auf dem das Oberteil bewegbar angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung kann die Bewegungsfreiheit des Unterteils relativ zum Oberteil nochmals erhöht werden. Da das Unterteil durch diese Sockelanordnung beabstandet zum Basiselement des Unterteils positioniert ist, ist auch die Bewegungsfreiheit des Temperaturfühlers und damit auch die möglichen relativen Positionen des Temperaturfühlers deutlich erhöht.
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Bevorzugt ist zwischen dem Oberteil und dem Unterteil zumindest ein Verlängerungselement anbringbar. Dieses kann zusätzlich zum Sockelelement angebracht werden. Insbesondere kann das Verlängerungselement zum modulartigen Zusammensetzen mit dem Sockelelement ausgebildet sein. Durch diese Ausgestaltung kann die Distanz zwischen dem Oberteil und dem Basiselement des Unterteils nochmals erhöht werden und dadurch auch die Erreichbarkeit von weiter entfernten Bereichen des Lebensmittels, welche mit dem Temperaturfühler überwacht werden sollen, erreicht werden. Situations- und bedarfsabhängig kann die Haltevorrichtung dadurch modulartig erweitert oder reduziert werden und stets eine optimale Ausgestaltung im Hinblick auf die mit dem Temperaturfühler erwünschte Erreichbarkeit des zu überwachenden Lebensmittelbereichs erzielt werden.
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Bevorzugt ist das Unterteil zur Klammerung und/oder Verschraubung und/oder zur magnetischen Befestigung an dem Objekt ausgebildet.
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Das Unterteil kann ein Basiselement umfassen, welches wäscheklammerähnlich ausgebildet ist. Im Hinblick auf die Ausgestaltung einer Verschraubung kann die Ausbildung des Basiselements des Unterteils ähnlich einer Schraubzwinge vorgesehen sein.
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Das Oberteil ist bevorzugt als Klammerelement ausgebildet. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Oberteil als elastisches, selbstklammerndes Klammerelement ausgebildet ist. Bevorzugt ist das Oberteil zur Halterung eines Griffbereichs des Temperaturfühlers ausgebildet. Das Objekt, an dem das Unterteil befestigbar ist, ist bevorzugt als Behälter zum Zubereiten und/oder Aufbewahren und/oder Transportieren des Lebensmittels konzipiert. So kann vorgesehen sein, dass das Objekt beispielsweise eine Backform ist. Ebenso kann das Objekt jedoch auch beispielsweise eine Bratpfanne oder ein Behälter für einen Auflauf oder dergleichen sein. Ebenso kann das Objekt auch ein separat zu einem oben genannten Behälter angeordnet sein. Beispielsweise kann das Objekt auch eine Wand eines Backofens oder eines Gargeräts sein. So kann der Temperaturfühler auch unabhängig vom Lebensmittel und unabhängig von einem Behälter für ein Lebensmittel angeordnet werden.
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Bevorzugt ist die Haltevorrichtung aus einem temperaturbeständigen Material. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung aus Kunststoff. Dadurch kann die Haltevorrichtung relativ leicht und kostengünstig realisiert werden.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Haltevorrichtung zum Halten von zumindest zwei separaten Temperaturfühlern ausgebildet ist. Dazu kann vorgesehen sein, dass an dem Unterteil zumindest zwei Oberteile angeordnet sind, welche jeweils relativ bewegbar zum Unterteil angeordnet sind. Dadurch können Platz sparend mehrere Lebensmittel gleichzeitig überwacht werden und eine Temperaturerfassung durchgeführt werden. Es kann auch ein Lebensmittel mittels der zumindest zwei Temperaturfühler überwacht werden. In verschiedenen Bereichen des Lebensmittels kann dann gleichzeitig eine Temperaturerfassung durchgeführt werden. Insbesondere bei einem Zubereitungsvorgang eines relativ großen und/oder unförmigen Lebensmittels kann eine verbesserte Temperaturerfassung erreicht werden und der davon abhängige weitere Zubereitungsvorgang optimiert werden. Eine Haltevorrichtung zur Halterung von mehreren Temperaturfühlern mit jeweils individuellen Einstellmöglichkeiten erweitert die Einsetzbarkeit wesentlich.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Figur näher erläutert.
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Die einzige 1 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Haltevorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Haltevorrichtung 1 ist zur Halterung eines Temperaturfühlers 2 konzipiert. Der Temperaturfühler 2 ist als Kemtemperaturfühler ausgebildet und umfasst ein spießartiges Vorderteil 21, welches zum zumindest bereichsweisen Einführen in ein Lebensmittel vorgesehen ist. An diesem spießartigen Vorderteil 21 sind ein oder mehrere, nicht dargestellte Sensoren in an sich bekannter Weise angeordnet, wodurch eine Temperaturerfassung des Lebensmittels möglich ist. Darüber hinaus umfasst der Temperaturfühler 2 einen Griffbereich 22, in den eine als Kabel ausgebildete Signalverbindung 23 mündet. Diese ist zur Energieversorgung des Temperaturfühlers 2 und zur weiteren Übertragung der von den Sensoren detektierten Messwerte ausgebildet.
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Die Haltevorrichtung 1 umfasst ein Unterteil 11, welches ein Basiselement aufweist, das im Ausführungsbeispiel als Klammer ausgebildet ist. Dieses Basiselement weist zwei Teilelemente 12 und 13 auf, welche über ein Scharnier 14 miteinander verbunden sind. An einem Haltebereich 15 kann das Unterteil 11 und somit die gesamte Haltevorrichtung 1 mit dem Temperaturfühler 2 an einem Objekt, beispielsweise einer Backform oder einer Bratpfanne oder einer Bratform, angeklammert werden.
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An dem Teilelement 13 des Basiselements des Unterteils 11 ist am vorderen Ende und somit im Bereich des Haltebereichs 15 ein Sockel 16 angeordnet. An diesem Sockel 16 ist ein Kugelgelenk 17 angeordnet, auf welchem ein Oberteil 18 der Haltevorrichtung 1 im zusammengesetzten Zustand der Haltevorrichtung 1 angeordnet ist. Das Unterteil 11 und das Oberteil 18 sind durch dieses Kugelgelenk 17 relativ bewegbar zueinander angeordnet und miteinander verbunden. Das Kugelgelenk 17 ermöglicht es, das Oberteil 18 nach links und nach rechts zu schwenken und nach oben und nach unten zu kippen.
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Das Oberteil 18 ist als elastisches, selbstklammerndes Klammerelement ausgebildet, in dessen Haltebereich 18a der Griff 22 des Temperaturfühlers 2 positionsstabil gehalten werden kann.
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Durch die relative Bewegbarkeit des Oberteils 18 zum Unterteil 11 kann auch der Temperaturfühler 2 in verschiedensten Positionen zum Unterteil 11 angeordnet werden. Auch dann, wenn die Haltevorrichtung 1 und insbesondere das Unterteil 11 beispielsweise an einem Behälter zur Aufnahme und Zubereitung eines Lebensmittels befestigt ist, kann der Temperaturfühler 2 in verschiedensten Positionen dazu bewegt und angeordnet werden. Die Temperaturerfassung des Lebensmittels kann dadurch an verschiedensten Positionen ermöglicht werden und dadurch auch optimiert werden. Stets kann der für die Temperaturerfassung bevorzugte Bereich des Lebensmittels mit dem Temperaturfühler erreicht werden.
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Eine zwischen dem Unterteil 11 und dem Oberteil 18 eingestellte Relativposition kann durch eine Fixierungsvorrichtung, welche im Ausführungsbeispiel einen Umlegbügel 19 umfasst, arretiert werden. Dieser Umlegbügel 19 ist im Bereich des Kugelgelenks 17 angeordnet und kann durch eine einfache Bewegung in der gezeigten Pfeilrichtung ein Öffnen oder Schließen dieser Fixierung gewährleisten.
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Der Sockel 16 kann fest und unlösbar an dem Teilelement 13 angeordnet sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass dieser Sockel 16 lösbar, beispielsweise angesteckt oder angeschraubt an dem Teilelement 13 befestigt ist. Bevorzugt kann auch vorgesehen sein, dass dieses Sockelelement 16 mit einem nicht dargestellten weiteren Verlängerungselement modulartig kombiniert und erweitert werden kann, so dass das Oberteil 18 entsprechend der Längen des Sockels 16 und des zumindest einem dazu angeordneten Verlängerungselement auch weiter entfernt von dem Teilelement 13 angeordnet werden kann. Dadurch kann erreicht werden, dass der Temperaturfühler 2 auch an Bereiche des Lebensmittels geführt werden kann, welche ansonsten nicht zugänglich für eine Temperaturerfassung sind. Der modulartige Aufbau der Haltevorrichtung 1 erhöht dadurch die Einsetzbarkeit und Flexibilität nochmals. Durch die relative Bewegbarkeit zwischen dem Unterteil 11 und dem Oberteil 18 kann auch der Temperaturfühler 2 mit variablen Winkeln zum Lebensmittel eingestellt wenden.