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Die Erfindung betrifft eine Differentialanordnung, die Teil eines Differentialgetriebes ist und insbesondere zum Einsatz im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs dient. Derartige Differentialanordnungen sind hinreichend bekannt. Sie umfassen üblicherweise einen Differentialkorb, in dem Seitenwellenräder auf einer Drehachse angeordnet sind, die zur Drehmomentübertragung mit zugehörigen Seitenwellen verbindbar sind. Die Seitenwellenräder werden über mit dem Differentialkorb umlaufende Ausgleichsräder angetrieben, die um radial zur Drehachse liegende Zapfenachsen drehbar gelagert sind.
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Aus der
DE 100 59 684 A1 ist ein Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeug mit einem Ausgleichsgehäuse bekannt, das aus mehreren Abschnitten zusammengesetzt ist. Das Ausgleichsgehäuse hat eine Trennebene, die im Bereich des Bolzens verläuft. Zwischen den beiden Gehäuseabschnitten ist eine umlaufende Schweißstelle gebildet. Beide Gehäuseabschnitte haben jeweils eine Ausnehmung, die in zusammengesetztem Zustand gemeinsam die Aufnahmebohrung für den Bolzen bilden.
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Aus der
DE 699 01 373 T2 ist eine Differentialanordnung mit einem zweiteiligen Differentialgehäuse bekannt. Das Gehäuse umfasst ein oberes und ein unteres Gehäuseteilstück. Das obere Gehäuseteilstück besitzt eine kreisförmige Oberfläche, die konzentrisch mit der Achse, aber von halbkreisförmigen Aussparungen, unterbrochen ist. Das untere Gehäuseteilstück umfasst eine zylindrische Oberfläche, in die das obere Gehäuseteilstück mit seiner zylindrischen Oberfläche einschiebbar ist. Weiter umfasst das untere Gehäuseteilstück halbkreisförmige Aussparungen, welche an im Durchmesser gegenüberliegenden Seiten um die Achse angeordnet sind. Im montierten Zustand ist jedes axiale Ende der Ritzelwelle in einer kreisförmigen, zylindrischen Aussparung angeordnet, die entsprechend von den halbkreisförmigen, zylindrischen Aussparungen auf den Gehäuseteilstücken beschrieben werden.
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Die
US 3 202 466 offenbart ein Kegelraddifferential mit mehreren mit dem Differentialkorb umlaufenden Ausgleichsrädern und hiermit in Verzahnungseingriff befindlichen Seitenwellenrädern. Die Ausgleichsräder sind auf radialen Zapfen drehbar gehalten, die in Bohrungen des Differentialkorbs eingesteckt sind. Der Differentialkorb ist zweiteilig gestaltet, wobei die Trennstelle benachbart zur Mittelebene liegt. Die beiden Gehäuseteile sind über eine Flanschverbindung miteinander verbunden. Eine ähnliche Differentialanordnung ist aus der
EP 0 864 779 B1 bekannt, bei der die Ausgleichsräder tragenden Zapfen in Längsnuten des Differentialkorbs gehalten sind. Bei der aus der
WO 03/031843 A1 bekannten Differentialanordnung sind die Zapfen in entsprechenden Lagersteinen aufgenommen, die wiederum in Längsnuten des Differentialkorbs eingreifen.
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Aus der
DE 102 38 236 A1 ist eine Differentialanordnung mit einem zweiteiligen Differentialkorb bekannt, der ein topfförmiges Korbteil und ein deckelförmiges Korbteil umfaßt. Die beiden Korbteile sind miteinander durch Laserschweißen verbunden.
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Die
DE 2 359 828 zeigt eine Differentialanordnung mit einem dreiteiligen Differentialkorb, der zwei Außenteile und ein dazwischenliegendes Hülsenteil umfaßt, in dem die Zapfen in entsprechenden Bohrungen aufgenommen sind. Die drei Korbteile sind mittels Elektronenstrahlschweißen miteinander verbunden.
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Aus der
WO 03/031843 A1 ist ein Differential bekannt, das ein napfförmiges Korbteil mit einer seitlichen Öffnung aufweist. In die Öffnung wird der Differentialrädersatz samt Zapfen und Zapfenlagern axial von der Seite montiert. Anschließend wird ein Deckel auf die Öffnung aufgesetzt und mit dem napfförmigen Korbteil verbunden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Differentialanordnung, insbesondere zum Einsatz im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorzuschlagen, die kompakt ist und gleichzeitig einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Die Lösung liegt in einer Differentialanordnung, insbesondere zum Einsatz im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeug, umfassend
einen um eine Drehachse A drehend antreibbaren Differentialkorb, der ein napfförmiges erstes Korbteil mit einer freien ersten Ringfläche und ein mit dem ersten Korbteil verbindbares napfförmiges zweites Korbteil mit einer freien zweiten Ringfläche, die umlaufend geschlossen ist, aufweist, wobei zwischen dem ersten Korbteil und dem zweiten Korbteil mehrere über den Umfange verteilte Ausnehmungen gebildet sind; ein im Differentialkorb gehaltenes Trägerelement mit mehreren Zapfen, wobei jeder der Zapfen in eine der Ausnehmungen des Differentialkorbs eingreift und ein Ausgleichsrad zum Antreiben zweier Seitenwellenräder drehbar trägt; wobei das erste und das zweite Korbteil durch Schweißen entlang einer zwischen der ersten Ringfläche und der zweiten Ringfläche gebildeten Fügestelle miteinander verbunden sind, wobei die so gebildete Schweißnaht durch die Ausnehmungen in Umfangsrichtung unterbrochen ist, und wobei die Ausnehmungen zur Aufnahme der Zapfen ausschließlich im ersten Korbteil gebildet sind und sich von der freien ersten Ringfläche aus in axiale Richtung erstrecken.
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Durch diese Lösung kann der Differentialkorb unter Verzicht auf jegliche Verschraubung und ohne weitere Einstellmaßnahmen bzw. Ausrichtungsmaßnahmen der einzelnen Bauteile zueinander hergestellt werden. Dabei zentrieren sich die einzelnen Bauteile von selbst zueinander. Dies bietet den Vorteil, daß durch das Verschweißen der beiden Korbteile miteinander Fertigungs- und Montageschritte eingespart werden können, so daß die Herstellungskosten insgesamt reduziert werden können. Dadurch, daß die Schweißnaht im Bereich der Ausnehmungen des Differentialkorbs liegen, ist die Komplexität der beiden Korbteile gering.
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Dadurch, dass die Ausnehmungen zur Aufnahme der Zapfen ausschließlich im ersten Korbteil gebildet sind, ergibt sich ein einfacher Aufbau des zweiten Korbteils, dessen zweite Ringfläche vorzugsweise umlaufend geschlossen ist. Die Ausnehmungen erstrecken sich von der ersten Ringfläche in axiale Richtung, das heißt die erste Ringfläche ist durch die Ausnehmungen unterbrochen. Weiterhin ist vorgesehen, daß das erste Korbteil einen Flansch zur Drehmomenteinleitung in den Differentialkorb aufweist. Hiermit wird vorteilhaft erreicht, daß das Drehmoment direkt vom ersten Korbteil in das Trägerelement eingeleitet werden. Die Schweißnaht liegt dabei außerhalb des Drehmomentflusses.
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In Konkretisierung sind das erste Korbteil und das zweite Korbteil derart gestaltet, daß die Fügestelle axial versetzt zum Trägerelement angeordnet ist. Dabei weist die Fügestelle vorzugsweise einen minimalen axialen Abstand zu einer Zapfenfläche des Trägerelements auf. Durch den Axialversatz wird erreicht, daß das zweite Korbteil eine glatte Ringfläche ohne axiale Einschnitte aufweisen kann. Die Schweißnaht liegt in Bezug auf die Drehachse A in einer Radialebene.
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In bevorzugter Ausgestaltung weist das zweite Korbteil eine Eindrehung auf, in die das erste Korbteil mit einem zylindrischen Ansatz einsteckbar ist. Dabei ist zwischen dem zylindrischen Ansatz des ersten Korbteils und der Eindrehung des zweiten Korbteils eine Zentrierung gebildet ist. So wird erreicht, daß das erste Korbteil und das zweite Korbteil bei der Montage zueinander radial zentriert werden.
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Es ist vorgesehen, daß die erste Ringfläche und/oder die zweite Ringfläche konisch gestaltet ist/sind. Dies hat den Vorteil, daß ein hinreichend großer V-Spalt für die Schweißnaht gebildet ist. Zum Schweißen können beliebige übliche Verfahren verwendet werden. Bei Verwendung von Elektronenstrahl- oder Laserschweißen können die erste und die zweite Ringfläche auch in Radialebenen liegen und flächig gegeneinander stoßen.
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Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Differentialanordnung in Form eines Kronenraddifferentials gestaltet. Dabei sind die Seitenwellenräder in Form von Kronenrädern und die Ausgleichsräder sind in Form von Stirnrädern gestaltet. Das erste Seitenwellenrad ist im ersten Korbteil drehbar gelagert und dient zur Drehmomentübertragung auf eine anzuschließende erste Seitenwelle; das zweite Seitenwellenrad ist im zweiten Korbteil drehbar gelagert und dient zur Drehmomentübertragung auf eine anzuschließende zweite Seitenwelle. Die Verwendung eines Kronenraddifferentials hat den Vorteil, daß die von den Ausgleichsrädern auf die Kronenräder übertragenen Kräfte lediglich eine Radialkraftkomponente in Bezug auf die Zapfenachse B haben. Es entstehen keine Axialkraftkomponenten in Richtung Zapfenachse B, die von dem Differentialkorb abgefangen werden müßten. So wird der Verschleiß an den Kontaktflächen zwischen den Ausgleichsrädern und dem Differentialkorb minimiert. Diese Ausgestaltung soll jedoch keine Einschränkung der erfindungsgemäßen Differentialanordnung auf Kronenraddifferentiale bedeuten. Vielmehr läßt sich der Erfindungsgedanke auch problemlos auf Kegelraddifferentiale übertragen, bei denen die Ausgleichs- und die Seitenwellenräder in Form von Kegelrädern gestaltet sind.
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Vorzugsweise sind zumindest drei Ausgleichsräder vorgesehen, wobei das Trägerelement über den Verzahnungseingriff zwischen den Ausgleichsrädern und den Seitenwellenrädern auf der Drehachse A zentriert ist. Die Zapfen des Trägerelements haben zur Zapfenachse B parallel verlaufende Abflachungen zur Schmierung. Vorzugsweise sind die Zapfen in den Ausnehmungen mit Axialspiel in Richtung Drehachse A gehalten, so daß sich die Ausgleichsräder mittig zwischen den Seitenwellenrädern einstellen können. So ergibt sich eine symmetrische Zahnspieleinstellung der Verzahnung zwischen den Ausgleichsrädern und den Seitenwellenrädern.
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In bevorzugter Ausgestaltung hat jedes der beiden Seitenwellenräder eine axial überstehende Nabe zur Drehmomentübertragung auf eine zugehörige Seitenwelle, wobei die Nabe teilweise in einen zentralen Durchbruch des Trägerelements hineinragt, wobei zwischen der Nabe und dem Trägerelement ein ringförmiger Radialspalt ausgebildet ist. Der Ringspalt und die Längserstreckung der Ausnehmungen ermöglichen, daß sich das Trägerelement mit seinen Ausgleichsrädern frei im Verhältnis zu den Seitenwellenrädern einstellen kann. Durch diese Maßnahme können Toleranzen grob gehalten werden, was sich positiv auf die Fertigungskosten auswirkt.
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In Konkretisierung ist zumindest eines der Seitenwellenräder mittels eines Wälzlagers im Differentialkorb drehend gelagert. Das gilt dann, wenn mittels ein im Differentialkorb gelagertes Seitenwellenrad mit einem Gelenkaußenteil eines Gleichlaufdrehgelenks verbunden ist. Die Verwendung eines Wälzlagers an dem mit dem Gleichlaufdrehgelenk verbundenen Seitenwellenrad ist insofern vorteilhaft, als die auftretenden Kräfte besser in den Differentialkorb eingeleitet und abgestützt werden können. Das Gleichlaufdrehgelenk ist vorzugsweise in Form eines Tripodegelenks gestaltet.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt
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1 eine erfindungsgemäße Differentialanordnung in Radialansicht;
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2 den Differentialkorb aus 1 im Längsschnitt;
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3 die Differentialanordnung aus 1 im Längsschnitt in Explosionsdarstellung;
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4 die Differentialanordnung aus 3 im Längsschnitt in fertig montiertem Zustand;
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5 die Differentialanordnung aus 4 im Einbauzustand mit einem Tripodegelenk.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Differentialanordnung 2, die Lagerabschnitte 3, 4 zum Lagern in einem hier nicht dargestellten feststehenden Getriebegehäuse aufweist. Die Differentialanordnung 2 dient zur Drehmomentübertragung von einer nicht dargestellten Antriebswelle im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs über zwei Seitenwellenräder auf je eine zugehörige Seitenwelle. In 1 sind die mit den Seitenwellenrädern verbundenen Naben 22, 23 ersichtlich. Die Differentialanordnung 2 umfaßt einen um eine Drehachse A drehbaren Differentialkorb 5 mit einem ersten Korbteil 6 und einem zweiten Korbteil 7, die miteinander verschweißt sind. Das erste Korbteil 6 hat einen einstückig angeformten Flansch 8, mit dem ein nur in 5 dargestelltes Tellerrad 11 zur Drehmomenteinleitung in den Differentialkorb 5 verbunden werden kann. In dem ersten Korbteil 6 sind axial verlaufende Ausnehmungen 9 vorgesehen, in die ein Trägerelement 10 mit seinen Zapfen 12 eingreifen kann.
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Der Differentialkorb 5 bestehend aus dem ersten Korbteil 6 und dem zweiten Korbteil 7 ist in 2 im Detail gezeigt. Dabei sind die Ausnehmungen 9 ersichtlich, in die die Zapfen 12 zur Drehmomentübertragung eingreifen. Das erste Korbteil 6 hat eine erste Ringfläche 13, die im wesentlichen in einer Radialebene in Bezug auf die Drehachse A liegt, und einen sich daran anschließenden zylindrischen Ansatz 14. Das zweite Korbteil 7 hat eine der ersten Ringfläche 13 gegenüberliegende zweite Ringfläche 15 und eine sich an diese anschließende Eindrehung 16. Zur Montage wird das zweite Korbteil 6 mit seiner Eindrehung 16 auf den zylindrischen Ansatz 14 des ersten Korbteils 7 aufgeschoben. Dabei ist die Eindrehung 16 gegenüber dem zylindrischen Ansatz 14 derart gestaltet, daß das erste und das zweite Korbteil 6, 7 gemeinsam auf der Drehachse A zentriert werden. Die beiden einander gegenüberliegenden Ringflächen 15, 16 sind jeweils leicht konisch gestaltet, so daß zwischen diesen eine im Längsschnitt betrachtet V-förmige Fügestelle gebildet ist. Die Form der Fügestelle richtet sich dabei nach dem verwendeten Schweißverfahren. In der Fügestelle ist nach der Fertigung der Differentialanordnung 2 die Schweißnaht 17 gebildet. Zur Erzeugung der Schweißnaht 17 zwischen dem ersten Korbteil 6 und dem zweiten Korbteil 7 wird ein hier nicht dargestelltes Schweißgerät auf die Fügestelle gerichtet und der Differentialkorb 5 um seine Drehachse A gedreht. Dabei werden die Umfangsbereiche, in denen die Ausnehmungen 9 vorgesehen sind, ausgespart.
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In den 3 und 4, die im folgenden gemeinsam beschrieben werden, ist die gesamte Differentialanordnung ersichtlich. In dem Differentialkorb 5 ist das Trägerelement 10 angeordnet, das gemeinsam mit dem Differentialkorb 5 um die Längsachse A umläuft. Das Trägerelement 10 ist integral gestaltet und hat mehrere Zapfen 12 mit zur Drehachse A senkrechten Zapfenachsen B sowie einen zentralen Durchbruch 18. Die Zapfen 12, deren Anzahl beliebig sein kann und vorliegend vier beträgt, sind in den Ausnehmungen 9 im ersten Korbteil 6 aufgenommen. Auf jedem der Zapfen 12 ist jeweils ein Ausgleichsrad 19 drehbar gelagert, wobei als Lagerung eine Gleitlagerung vorgesehen ist. Zur Schmierung der Gleitlagerung haben die Zapfen 12 parallel zur Zapfenachse B verlaufende Abflachungen 20. Die Ausgleichsräder 19 sind auf dem zugehörigen Zapfen 12 axial beweglich gehalten.
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Über das Trägerelement 10 und die Ausgleichsräder 19 werden das erste Seitenwellenrad 22 und das zweite Seitenwellenrad 23 angetrieben. Die Seitenwellenräder 22, 23 sind jeweils integral mit überstehenden Naben 24, 25 verbunden, die jeweils in einem zugehörigen Korbteil 6, 7 drehbar gelagert sind. Dabei ist die flanschseitige Nabe 24 mittels eines Wälzlagers 35 in einem hülsenförmigen Ansatz 36 des ersten Korbteils 6 gelagert. Die deckelseitige Nabe 25 ist mittels eines Gleitlagers 37 in einem hülsenförmigen Ansatz 38 des zweiten Korbteils 7 gelagert. Der Grund für die Verwendung eines Wälzlagers 35 zur Lagerung der flanschseitigen Nabe 24 liegt darin, daß an diese ein Gleichlaufdrehgelenk anzuschließen ist, so daß im Lagerbereich größere Kräfte abzustützen sind. Dies geht im Detail aus 6 hervor, die werter unten beschrieben noch wird.
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Die beiden Seitenwellenräder 22, 23 sind unter Zwischenschaltung von reibmindernden Anlaufscheiben 28, 29 mit einer Radialfläche gegen das erste bzw. das zweite Korbteil 6, 7 axial abgestützt. Die Ausgleichsräder 19, die auf dem jeweiligen Zapfen 12 schwimmend gehalten sind, sind über Anlaufscheiben 31, 32 gegen das erste Korbteil 6 in radiale Richtung in bezug auf die Drehachse A abgestützt. Die Differentialanordnung 2 ist in Form eines Kronenraddifferentials gestaltet, so daß die Ausgleichsräder 19 in Form von Stirnrädern gestaltet sind und die Seitenwellenräder 22, 23 in Form von Kronenrädern gestaltet sind. Die Gestaltung in Form eines Kronenraddifferentials hat den Vorteil, daß die von den Ausgleichsrädern 19 auf die Kronenräder 22, 23 übertragenen Kräfte lediglich Axialkomponenten in Bezug auf die Drehachse A haben. Es entstehen keine Radialkraftkomponenten, die von dem Differentialkorb 5 abgefangen werden müßten. So wird der Verschleiß an den Kontaktflächen zwischen den Ausgleichsrädern 19 und den Anlaufscheiben 31, 32 minimiert.
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Die beiden Seitenwellenräder 22, 23 haben jeweils eine Nabe 24, 25 mit einer Innenverzahnung 26, 27, in die hier nicht dargestellte Seitenwellen zur Drehmomentübertragung drehfest eingesteckt werden können. Dabei ist die Länge der Innenverzahnung 26, 27 und damit die Länge der Nabe 24, 25 jeweils abhängig von dem zu übertragenden Drehmoment und vom Durchmesser der Verzahnung. Um eine axial kurzbauende Differentialanordnung zu erreichen, ragen die beiden Naben 24, 25 in den zentralen Durchbruch 18 des sternförmigen Trägerelements 10. Dabei ist der Durchmesser des Durchbruchs 18 derart gewählt, daß zwischen den Naben 24, 25 und dem Trägerelement 10 ein Ringspalt gebildet ist, damit das Trägerelement 10 bei der Montage auf der Drehachse A frei zentriert werden kann. Außerdem können somit die Fertigungstoleranzen der Naben 24, 25 grob gehalten werden. Die Naben 24, 25 sind an ihren einander gegenüberliegenden Enden mittels Deckelteilen 33, 34 verschlossen, die beispielsweise als Blechumformteile hergestellt werden können. Die Deckelteile 33, 34 verhindern, daß Getriebeöl aus der Differentialanordnung 2 in den Verzahnungsbereich fließt.
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Zur Montage, die vorzugsweise bei vertikal ausgerichteter Drehachse A erfolgt, wird zunächst das flanschseitige Seitenwellenrad 22 in den hülsenförmigen Ansatz 36 des ersten Korbteils 6 unter Zwischenschaltung der Anlaufscheibe 28 eingesetzt. Anschließend werden die Ausgleichsräder 19 auf die Zapfen 12 des Trägerelements 10 aufgeschoben und dann die Baueinheit bestehend aus Trägerelement 10 und Ausgleichsrädern 19 in das erste Korbteil 6 eingesetzt. Dabei greifen die Zapfen 12 in die Ausnehmungen 9 des ersten Korbteils 6 ein und die Ausgleichsräder 19 werden mit dem Seitenwellenrad 22 in Verzahnungseingriff gebracht. Weiterhin wird das zweite Seitenwellenrad 7 auf die Ausgleichsräder 19 aufgelegt und mit diesen in Verzahnungseingriff gebracht. Danach wird das zweite Korbteil 7 unter Zwischenschaltung der Anlaufscheibe 29 auf das erste Korbteil 6 aufgeschoben, wobei der zylindrische Ansatz 14 in die Eindrehung 16 zur Zentrierung der beiden Korbteile 6, 7 zueinander eingreift. Zuletzt wird der zwischen der ersten Ringfläche 13 und die zweiten Ringfläche 15 gebildete Fügestelle durch eine Schweißnaht 17 verschlossen. Vor dem Verschweißen werden das erste und das zweite Korbteil 6, 7 so zueinander axial ausgerichtet, daß zwischen den Ausgleichsrädern 19 und den Seitenwellenrädern 22, 23 ein Zahnspiel eingestellt ist. Es können beliebige Schweißverfahren zum Verbinden der beiden Korbteile 6, 7 verwendet werden. Dadurch, daß die Ausnehmungen 9 zur Aufnahme der Zapfen 12 ausschließlich im ersten Korbteil 6 gebildet sind ergibt sich ein einfacher Aufbau des zweiten Korbteils 7, dessen zweite Ringfläche 15 umlaufend geschlossen ist. Der Aufwand für Fertigung und Montage der erfindungsgemäßen Differentialanordnung ist insgesamt minimiert.
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5 zeigt die Differentialanordnung 2 im Einbauzustand mit einem angeschlossenen Gleichlaufgelenk 39. Derartige Differentialanordnungen mit einseitig angeschlossenem Gleichlaufgelenk 39 kommen insbesondere in Antriebssträngen von Kraftfahrzeugen mit in Bezug auf eine Fahrzeuglängsachse außermittig versetzt angeordnete Antriebswelle zum Einsatz, wie es beispielsweise bei vorderradangetriebenen Kraftfahrzeugen mit quer eingebautem Motor der Fall ist. Die Differentialanordnung entspricht derjenigen aus den 1 bis 5, weswegen auf die obige Beschreibung bezug genommen wird.
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Die Differentialanordnung
2 ist mit seinen hülsenförmigen Ansätzen
36,
38 mittels Wälzlagern
41,
42 im stehenden Getriebegehäuse
43 gelagert und mittels Dichtungen
44,
45 nach außen hin abgedichtet. An das flanschseitige Seitenwellenrad
24 ist das Gleichlaufverschiebegelenk
39 angeschlossen, das in Form eines Tripodegelenks gestaltet ist. Tripodegelenke sind grundsätzlich bekannt und beispielsweise in der
DE 43 14 503 C1 beschrieben, auf die insofern Bezug genommen wird. Das Verschiebegelenk
39 hat ein Gelenkaußenteil
46 mit einem einstückig angeformten Zapfen
51 mit einer Verzahnung, der zur Drehmomentübertragung mit der Innenverzahnung
26 der Nabe
24 in Eingriff ist und axial mittels eines Sicherungsrings
53 gesichert ist. Das Verschiebegelenk
39 umfaßt neben dem Gelenkaußenteil
46 ein sternförmiges Gelenkinnenteil
47 mit drei Zapfen
48, auf denen jeweils eine Rolleneinheit
49 drehbar gehalten ist. Die Rolleneinheiten
49 greifen in zur Drehachse A parallel verlaufende Bahnen
50 des Gelenkaußenteils
46 zur Drehmomentübertragung auf das Gelenkinnenteil
47 ein. In das Gelenkinnenteil
47 ist eine Seitenwelle
52 drehfest und axial gesichert eingesteckt. Dabei kann die Seitenwelle
52 gegenüber dem Gelenkaußenteil
46, dessen Längsachse mit der Drehachse A der Differentialanordnung
2 zusammenfällt, Winkelbewegungen und Axialverschiebungen ausführen. Das Verschiebegelenk
39 ist gegenüber der Umgebung mittels eines Faltenbalgs
54 abgedichtet, der mit einem ersten Bund
55 an dem Gelenkaußenteil
46 mittels eines Spannbands
56 dichtend angebracht ist und der mit einem zweiten Bund
57 mittels eines Spannbands
58 auf der Seitenwelle
52 dichtend angebracht ist. Der erste Bund
56 ist mit einem Adapter
53 verbunden, der radial außen eine zylindrische Kontur und radial innen eine an den Querschnitt des Gelenkaußenteils
46 angepaßte trilobe Kontur aufweist. Der Faltenbalg
54 überspannt den Ringraum zwischen dem Gelenkaußenteil
46 und der Seitenwelle
52, so daß das Eindringen von Schmutz in das Verschiebegelenk
39 bzw. das Austreten von Schmiermittel aus dem Verschiebegelenk
39 verhindert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Differentialanordnung
- 3
- Lagerabschnitt
- 4
- Lagerabschnitt
- 5
- Differentialkorb
- 6
- erstes Korbteil
- 7
- zweites Korbteil
- 8
- Flansch
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Trägerelement
- 12
- Zapfen
- 13
- erste Ringfläche
- 14
- zylindrischer Ansatz
- 15
- zweite Ringfläche
- 16
- Eindrehung
- 17
- Schweißnaht
- 18
- Durchbruch
- 19
- Ausgleichsrad
- 20
- Abflachung
- 22
- Seitenwellenrad
- 23
- Seitenwellenrad
- 24
- Nabe
- 25
- Nabe
- 26
- Innenverzahnung
- 27
- Innenverzahnung
- 28
- Anlaufscheibe
- 29
- Anlaufscheibe
- 31
- Anlaufscheibe
- 32
- Anlaufscheibe
- 33
- Deckelteil
- 34
- Deckelteil
- 35
- Wälzlager
- 36
- hülsenförmiger Ansatz
- 37
- Gleitlager
- 38
- hülsenförmiger Ansatz
- 39
- Gleichlaufgelenk
- 41
- Wälzlager
- 42
- Wälzlager
- 43
- Gehäuse
- 44
- Dichtung
- 45
- Dichtung
- 46
- Gelenkaußenteil
- 47
- Gelenkinnenteil
- 48
- Zapfen
- 49
- Rolleneinheit
- 50
- Bahn
- 52
- Seitenwelle
- 53
- Adapter
- 54
- Faltenbalg
- 55
- erster Bund
- 56
- Spannband
- 57
- zweiter Bund
- 58
- Spannband
- A
- Drehachse
- B
- Zapfenachse