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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Sperrdifferential für ein Kraftfahrzeug,
für welches die
Verwendung eines drehenden Gehäuses,
in welchem die Seitendifferentialräder sowie die Ausgleichsräder angeordnet
sind, nicht erforderlich ist. Solche gehäuselosen Differentiale weisen
ein geringeres Gewicht sowie einen geringeren Bauraum auf und sind
in der Regel kostengünstiger
herzustellen als Differentiale mit Gehäuse. Auch die Dynamik des Kraftfahrzeugs,
in welchem ein gehäuseloses
Differential eingesetzt wird, wird positiv beeinflusst, da geringere
Massen gedreht bzw. gefedert werden müssen.
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits einige Konstruktionen für gehäuselose
Differentiale bekannt. So offenbart beispielsweise die
US 6,015,362 A ein gehäuseloses
Differential mit einem ringförmigen
Tellerrad, in welchem ein Träger
zur drehbaren Lagerung von zwei Ausgleichsrädern angeordnet ist. Nachteilig
an dem hier offenbarten gehäuselosen
Differential ist die verhältnismäßig aufwendige
Lagerung des Ausgleichsradträgers
im ringförmigen
Tellerrad. Weiter ist es problematisch, das hier offenbarte gehäuselose
Differential so auszugestalten, dass es zur Übertragung hoher Drehmomente
geeignet ist.
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Aus
der
DE 44 41 163 A1 ist
ein Differential (mit durchbrochenem Gehäuse) für ein Kraftfahrzeug bekannt,
welches auf Kegelzahnrädern
basiert. Bei diesem Differential ist das bei konventionellen Differentialen
vorgesehene geschlossene Gehäuse
ersetzt durch einen weitgehend geöffneten Träger, welcher ein tellerförmiges Ringrad,
auf dem zwei Ausgleichsräder
gelagert sind, mit axial beabstandet angeordneten Kegelrollenlagern
verbindet. Das hieraus bekannte Differentialgetriebe weist bereits
ein verringertes Gewicht auf, jedoch erlaubt die Einführung eines
geöffneten
Differentialgehäuses
keine wesentliche Verringerung des erforderlichen Bauraums.
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Aus
der
WO 2006/074680
A1 ist ein Differential ohne Differentialgehäuse bekannt,
bei welchem der Ausgleichsradträger
drehbar auf den Außenumfangsflächen von
als Kronräder
ausgebildeten Seitendifferentialrädern gelagert ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein selbstsperrendes Differential
für ein
Kraftfahrzeug anzugeben, welches bei gleicher Drehmomenttragfähigkeit
ein verringertes Gewicht und einen verringerten Bauraumbedarf aufweist
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Differential gemäß des Hauptanspruchs.
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Ein
solches Differential ist als selbstsperrendes gehäuseloses
Differential ausgelegt, welches zwei koaxial ausgerichtete, in Axialrichtung
beabstandet angeordnete Seitendifferentialräder umfasst. Dabei ist jedes
Seitendifferential drehbar um eine gemeinsame Drehachse D gelagert.
Weiterhin sind zumindest zwei Ausgleichsräder vorgesehen, wobei jedes
Ausgleichsrad in Eingriff mit beiden Seitendifferentialrädern steht.
Selbstverständlich
sind auch Ausgestaltungen mit drei, vier oder mehr Ausgleichsrädern denkbar
und möglich.
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Zwischen
den Seitendifferentialrädern
ist ein Ausgleichsradträger
angeordnet, auf dem die Ausgleichsräder unabhängig voneinander drehbar gelagert
sind, wobei der Ausgleichsradträger
selbst drehbar um die gemeinsame Drehachse D der Seitendifferentialräder gelagert
ist.
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Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, dass sich der Ausgleichsradträger drehbar an den Seitendifferentialrädern abstützt, so
dass auf ein separat ausgebildetes Differentialgehäuse, wie
dies bei den allermeisten der aus dem Stand der Technik vorbekannten
selbstsperrenden Differentialen zum Einsatz kommt, verzichtet werden
kann. In den nachfolgend diskutierten Ausführungsbeispielen werden verschiedene
Lösungen
diskutiert werden, auf welche Weise die Lagerung des gleichsradträgers auf
den Seitendifferentialrädern
erfolgen kann.
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Weiterhin
ist erfindungsgemäß die Verzahnung
der Seitendifferentialrädern
sowie der Ausgleichsräder
so ausgebildet, dass im Betrieb des erfindungsgemäßen Differentials
an den Ausgleichsrädern
Verzahnungskräfte
auftreten, die in Bezug auf die Drehachse D in Radialrichtung nach
außen
wirken. Entsprechende Verzahnungskräfte treten beispielsweise auf,
wenn die Seitendifferentialräder
und die Ausgleichsräder
als Kegelräder
ausgebildet sind, oder wenn die Ausgleichsräder als Kronräder ausgebildet
sind, die in als stirnverzahnte Zahnräder ausgebildete Seitendifferentialräder eingreifen.
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Erfindungsgemäß ist nun
zwischen zumindest einem Ausgleichsrad und dem Ausgleichsradträger ein
Reibbelag angeordnet, wobei dieser so angeordnet ist, dass die im
Betrieb des erfindungsgemäßen Differentials
am Ausgleichsrad auftretenden Verzahnungskräfte dazu führen, dass das Ausgleichsrad
an den Reibbelag angepresst wird. Hierdurch wird eine Reibung vom
Reibbelag auf das Ausgleichsrad ausgeübt, welche der Drehbewegung
des Ausgleichsrad auf dem Ausgleichsradsträger um die Drehachse des Ausgleichsrads
entgegengerichtet ist.
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Die
erfindungsgemäße Konstruktion
erlaubt es, ein Differential bereitzustellen, welches aufgrund des
nicht erforderlichen Differentialgehäuses, welcher im Stand der
Technik teilweise auch als Differentialkorb bezeichnet wird, ein
geringes Gewicht und einen niedrigen Bauraum bedarf aufweisen kann,
während
es gleichzeitig eine hohe Drehmomenttragfähigkeit aufweisen kann. Insbesondere
geeignet ist das erfindungsgemäße Differential
zur Verwendung als Frontdifferential eines front- oder allradgetriebenen Kraftfahrzeugs,
aber auch eine Verwendung als Mittendifferential eines allradgetriebenen
Fahrzeugs ist in vorteilhafter Weise möglich.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung ist eine Federeinrichtung vorgesehen,
die das Ausgleichsrad, welches benachbart zum Reibbelag angeordnet ist
und unter Einwirkung der Verzahnungskräfte im Betrieb des Differentials
auf diesen aufgedrückt
wird, gegen den Reibbelag vorgespannt. Durch gezielte Auswahl der
Federeinrichtung, insbesondere deren Federkonstante, kann diese
Selbstsperrung des erfindungsgemäßen Differentials
gezielt eingestellt werden. Hohe Federkonstanten ermöglichen
Differentiale, bei denen ein verhältnismäßig hoher Drehmomentunterschied
an den Abtriebswellen des Differentials erforderlich ist, um die
Ausgleichsräder
in Bewegung zu versetzen. Entsprechend werden unter vielen Fahrsituationen
des Fahrzeugs, in dem das erfindungsgemäße Differential Verwendung
findet, die Abtriebswellen im Wesentlichen dieselbe Drehzahl aufwei sen.
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In
einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist die Drehlagerung des
Ausgleichsradträgers
auf den Seitendifferentialrädern
unter Mitwirkung zumindest eines Wellenstumpfs sowie einer Ausnehmung ausgebildet,
wobei die Ausnehmung zur Aufnahme des zumindest einen Wellenstumpfs
dient. Insbesondere ist hier vorgesehen, eine Drehlagerung des Wellenstumpfs
in der Aufnahme zu realisieren, die zumindest in Radialrichtung,
bevorzugt aber auch in Axialrichtung belastbar ist. Hierzu kann
beispielsweise ein Radiallager vorgesehen werden, welches in demjenigen
Bereich angeordnet ist, in dem der Wellenstumpf in die zylindrische
Ausnehmung eingreift, so dass sich der Ausgleichsradträger in Radialrichtung über dieses
zumindest eine Radiallager an zumindest einem Seitendifferentialrad
abstützt
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Zur
Abstützung
des Ausgleichsradträgers
an zumindest einem zweiten Seitendifferentialrad kann weiterhin
ein separat ausgebildetes Axiallager vorgesehen sein, welches insbesondere
in demjenigen Bereich des Differentials angeordnet sein kann, im
dem der erfindungsgemäß vorgesehene
Wellenstumpf in die zugehörige
Ausnehmung eingreift. Insbesondere kann das Axiallager dabei so
angeordnet sein, dass es den Wellenstumpf unmittelbar umgreift.
Hierauf wird im Rahmen der Ausführungsbeispiele
noch genauer eingegangen werden.
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In
einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Differentials
ist hingegen vorgesehen, dass sich der Ausgleichsradträger in Axialrichtung über jeweils
zumindest ein Axiallager an zumindest einem Seitendifferentialrad
abstützt, wobei
in dieser Ausgestaltung das Axiallager aber im Bereich des größten Außenumfangs
desjenigen Seitendifferentialrads angeordnet ist, an dem sich der Ausgleichsradträger abstützt. In
dieser Ausgestaltung ergeben sich weitere Vorteile, wenn das hierzu zwischen
Seitendifferentialrad und Ausgleichsradträger angeordnete Lager dazu
ausgebildet ist, sowohl Kräfte
in Axialrichtung als auch in Radialrichtung aufzunehmen. In dieser
Ausgestaltung kann somit auf separat ausgebildete Radiallager, die
zwischen Seitendifferentialrädern
und dem Ausgleichsradträger angeordnet
sind, vollständig
verzichtet werden. Darüber
hinaus kann auch auf die vorstehend erwähnte Ausgestaltung von Seitendifferentialrädern und
Ausgleichsradträgern
dahingehend, dass ein Wellenstumpf und eine komplementär ausgebildete
Ausnehmung ausgebildet sind, verzichtet werden.
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Es
versteht sich von selbst, dass in den vorstehend erwähnten Ausgestaltungen
in der Regel eine Abstützung
des Ausgleichsradträgers
an beiden Seitendifferentialrädern
vorgesehen sein wird. Denkbar ist aber, dass aufgrund der nicht
symmetrischen Belastung des Ausgleichsradträgers in Axialrichtung die Tragfähigkeit
der zwischen Seitendifferentialrädern
und Ausgleichsradträgern
angeordneten Axiallager verschieden sein kann.
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Der
Wellenstumpf wird vom Ausgleichsradträger ausgebildet, insbesondere
von einer Welle, die drehfest mit dem Ausgleichsradträger verbunden
ist. Alternativ kann der Wellenstumpf auch einstückig mit dem Ausgleichsradträger ausgebildet
sein.
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Bevorzugt
werden zur Einstellung des Zahnspiels zwischen den Seitendifferentialrädern und dem
Ausgleichsrädern
zusätzlich
zu den Axiallagern Distanzscheiben zwischen den Seitendifferentialrädern und
dem Ausgleichsradträgern
angeordnet, deren Dicke gezielt für jedes einzelne Differential
bei seiner Herstellung selektiert werden kann.
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Besondere
Vorteile ergeben sich, wenn das erfindungsgemäß vorzusehende Radiallager
als Gleitlager oder als Nadellager ausgebildet ist, da diese Lagertypen
einen besonders geringen Bauraumbedarf aufweisen bei gleichzeitig
hoher mechanischer Belastbarkeit.
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Eine
gezielte Beaufschlagung des erfindungsgemäßen Differentials mit einer
Vorspannung in Axialrichtung ist in einer besonderen Weiterentwicklung
möglich,
die angelehnt ist aus die aus der
DE 10 2005 036 362 derselben
Anmelderin bekannten Konstruktion, wie sie sich aus
3 der
genannten Anmeldung sowie den hierauf bezogenen Textpassagen ergibt.
Durch diese Bezugnahme wird der Inhalt der genannten Patentanmeldung
vollumfänglich
in den Offenbarungsumfang der vorliegenden Anmeldung einbezogen.
In der genannten Weiterbildung sind die Seitendifferentialräder hohl
ausgebildet und der Ausgleichsträger
weist eine zentrale Ausnehmung auf, so dass sich eine in Axialrichtung durch
die Seitendifferentialräder
sowie den Ausgleichsradträger
hindurch erstreckende zentrale Bohrung ausbildet. In diese zentrale
Bohrung ist eine Spannachse eingesetzt, die sowohl durch den Ausgleichsradträger als
auch durch die Seitendifferentialräder hindurchgreift. An beiden
Enden der Spannachse sind Abstützungen
zur Aufnahme der in Axialrichtung wirkenden Teilungskräfte zwischen
den Seitendifferentialrädern
und den Ausgleichrädern ausgebildet,
wobei diese Abstützungen
insbesondere als Axiallager ausgebildet sein können, die sich an geeignet
ausgebildeten Anlageschultern an den Seitendifferentialrädern sowie
der Spannachse abstützen
können.
Weitere Vorteile und Merkmale des erfindungsgemäßen Differentials ergeben sich
aus den Unteransprüchen
sowie den Ausführungsbeispielen, die
nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert werden. In dieser zeigen:
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1:
einen Schnitt durch eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Differentials,
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2:
einen Schnitt durch eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Differentials,
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3:
einen Schnitt durch eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Differentials,
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4:
einen Schnitt durch eine vierte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Differentials,
und
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5:
einen Schnitt durch eine fünfte
Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Differentials.
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1 zeigt
eine erste Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Differentials, bei dem
die Seitendifferentialräder 10 sowie
die Ausgleichsräder 30 als Kegelräder ausgebildet
sind.
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Die
Seitendifferentialräder 10 sind über Lager 40,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Schrägkugellager
ausgebildet sind, in einem in 1 nicht
dargestellten feststehenden Differentialgehäuse um eine gemeinsame Drehachse
D drehbar gelagert. Die Seitendifferentialräder 10 sind hohl ausgebildet,
sie bilden an den Innenumfangsflächen
an ihren außen
liegenden Enden eine Verzahnung in Form von Splines 80 zum
Anschluss von Abtriebswellen aus. An ihren innen liegenden Enden,
die dem Ausgleichsradträger 30 zugewandt
sind, auf dem die Ausgleichsräder 20 mittels
Differentialstiften 22 drehbar um senkrecht zur Achse D
orientierte Drehachsen gelagert sind, bilden die Seitendifferentialräder 10 zylindrische
Ausnehmungen aus.
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In
diese greifen Wellenstümpfe 32 ein,
die der Ausgleichsradträger 30 beidseits
ausbildet. Zwischen einem Wellenstumpf 32 und der komplementär ausgebildeten
zylindrischen Ausnehmung 12 in einem Seitendifferentialrad 10 ist
jeweils ein Radiallager 54 eingefügt, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Nadellager ohne Innenring, mithin als Nadelhülse ausgebildet ist. Entsprechend
sind die Außenumfangsflächen der
Wellenstümpfe 32 als
Laufflächen
für die
Nadeln des Radiallagers 54 ausgebildet.
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Der
Ausgleichsradträger 30 ist
daher über die
Radiallager 54 in Radialrichtung drehbar um die gemeinsame
Drehachse D auf den Seitendifferentialrädern 10 gelagert.
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Zur
axialen Abstützung
des Ausgleichsradträgers 30 an
den Seitendifferentialrädern 10 bildet der
Ausgleichsradträger 30 eine
ringförmige
Anlagefläche 38 aus,
die unmittelbar angrenzend an die vom Ausgleichsradträger 30 ausgebildeten
Wellenstümpfe 32 angrenzt.
Den ringförmigen
Anlageflächen 38 des
Ausgleichsradträgers 30 gegenüberliegend
bilden die Seitendifferentialräder 10 ebenfalls
ringförmige
Anlageflächen 14 aus.
Zwischen die ringförmigen Anlageflächen 14 und 38 ist
nun jeweils ein Axiallager 50 sowie eine Distanzscheibe 52 eingefügt. Dabei
sind die Axiallager im gezeigten Ausführungsbeispiel als Nadellager
ausgebildet, denkbar ist aber auch eine Ausgestaltung als Kugellager.
Die Distanzscheiben 52 dienen zur gezielten Einstellung
des Zahnspiels zwischen den Seitendifferentialrädern 10 sowie den
Ausgleichsrädern 20.
Sie werden im Verlauf des Herstellungsprozesses eines erfindungsgemäßen Differentials
für jedes
einzelne Differential spezifisch selektiert, um eine individuelle
optimale Einstellung des Zahnspiels zu erzielen. Diese individuelle
Selektion der Distanzscheiben 52 ist grundsätzlich vorteilhaft,
jedoch nicht zwingend erforderlich, insbesondere wenn bestimmte
Toleranzgrenzen bei der Herstellung der Komponenten des erfindungsgemäßen Differentials
eingehalten werden können.
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Die
erfindungsgemäße Selbstsperrung
des gezeigten Differentials 1 wird nun erzielt, indem zwischen
das in Radialrichtung gesehene außen liegende Ende der Ausgleichsräder 20 und
den in Radialrichtung außen
liegenden Flächen
der Ausgleichsradfenster 37 des Ausgleichsradträgers 30 ein
Reibbelag 95 eingefügt
wird. Dieser Reibbelag dient dazu, eine der Drehbewegung der Ausgleichsräder 20 um ihre
jeweiligen Differentialstifte 22 entgegen gerichtete Reibungskraft
zu erzeugen, die überwunden
werden muss, bevor eine Differenzdrehzahl zwischen den Seitendifferentialrädern 10 und
den daran angeschlossenen Abtriebswellen (in 1 nicht
dargestellt) auftreten kann. Das Auftreten dieser Reibungskraft
wird noch durch die an den kegeligen Seitendifferentialrädern 10 bzw.
Ausgleichsrädern 20 auftretenden
Verzahnungskräfte
verstärkt,
die die Ausgleichsräder 20 an
die jeweils vorgesehenen Reibbeläge 95 andrücken.
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Als
Reibbeläge 95 können alle
aus dem Getriebebau zum Tag der Anmeldung bekannten geeigneten Reibbeläge verwendet
werden, insbesondere auch solche, die auch unter Öleinwirkung
wirksam sind. Bevorzugt werden hochverschleißfeste Reibbeläge 95 zum
Einsatz kommen, um einen Austausch der Reibbeläge 95 während der
gesamten Lebensdauer des Differentials 1 zu vermeiden.
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Die
durch die Verzahnungskräfte
an den Ausgleichsrädern 20 verursachte
Selbstsperrende Wirkung der Reibbeläge 95 kann noch erhöht werden,
in dem zwi- schen den in Radialrichtung innen liegenden Enden der
Ausgleichsräder 20 sowie
den in Radialrichtung innen liegenden Flächen der Ausgleichsradfenster 37 geeignet
ausgestaltete Druckfedern 85 eingefügt werden, die die Ausgleichsräder 20 gegen
die Reibbeläge 95 vorspannen.
Dabei können die
Druckfedern 85 vorteilhaft als gewundene Torsionsdruckfedern
ausgestaltet sein, aber auch die Verwendung von Druckscheiben, Tellerfedern
oder Wellscheiben ist möglich
und technisch sinnvoll. Insbesondere können konvex ausgestaltete Druckscheiben
zum Einsatz kommen, die den Vorteil aufweisen, dass die von ihnen
erzeugte Andruckkraft im Wesentlichen unabhängig von ihrer Kompression
ist.
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Als
vorteilhaft hat es sich weiterhin erwiesen, wenn anstelle der separat
ausgebildeten Axiallager 50 und Radiallager 54 Schräglager verwendet
werden, die gleichzeitig eine axiale und eine radiale Abstützung des
Ausgleichsradträgers 30 auf
den Seitendifferentialrädern 10 bereitstellen
können.
Dieser Ausgestaltung müssen
auch keine Wellenstümpfe 32 bzw.
komplementär
ausgebildete zylindrische Ausnehmungen 12 an den Seitendifferentialrädern 10 sowie
dem Ausgleichsradträger 30 vorgesehen
werden, vielmehr müssen
die Seitendifferentialrädern 10 und
der Ausgleichsradträger 30 nur
geeignete Lagersitze für
die verwendeten Schräglager
ausbilden.
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Insbesondere
müssen
die Lagersitze dazu vorgesehen sein, sowohl Kräfte in axialer- als auch in radialer
Richtung aufzunehmen. Als geeignete Schräglager haben sich insbesondere
Schrägkugellager
oder auch Kegelrollenlager erwiesen. Aus 5 ist eine
entsprechende Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Differentials unter Verwendung von
Schrägkugellagern
ersichtlich, worauf im Folgenden noch genauer eingegangen wird.
Alternativ zu der aus 5 ersichtlichen Anordnungen
der Schräglager
ist es aber auch möglich,
die Schräglager
innerhalb der Verzahnung L der Seitendifferentialrädern 10 bzw.
innerhalb der Ausgleichsradfenster 37 des Ausgleichsradträgers 30 anzuordnen.
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2 zeigt
nun eine zweite Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Differentials 1,
welches in weiten Teilen mit der Ausgestaltung gemäß 1 übereinstimmt.
Zentraler Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Ausgestaltung
ist die Form der Seitendifferentialräder 10 sowie der Ausgleichsräder 20.
In der zweiten Ausgestaltung sind die Ausgleichsräder 20 als
Kronräder
ausgestaltet, die in als Stirnräder
ausgestaltete Seitendifferentialräder 10 eingreifen.
Auch in dieser Ausgestaltung treten an den Ausgleichsrädern 20 in
Radialrichtung nach außen
wirkende Verzahnungskräfte
auf, die die Ausgleichsräder 20 gegen
die in Kontaktbereich mit den Innenflächen der Ausgleichsradfenster
angeordneten Reibbelägen 95 drücken, so
dass auch hier ein Selbstsperrender Effekt auftritt. Auch in der
gezeigten zweiten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Differentials 1 ist
es möglich,
den Selbstsperrenden Effekt durch Einfügung einer geeigneten Druckfeder 85 analog
zu der ersten Ausgestaltung gemäß 2 noch
zu erhöhen.
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In
der Ausgestaltung gemäß 2 sind
die Radiallager 54 nicht als separat ausgebildete Nadellager
ausgebildet, vielmehr ist hier über
einen mit entsprechenden Toleranzen versehenen Formschluss zwischen
den vom Ausgleichsradträger 30 ausgebildeten
Wellenstümpfen 32 sowie
den hierzu komplementären
zylindrischen Ausnehmungen 12 in den Seitendifferentialrädern 10 eine
Gleitlagerung verwirklicht. Diese Ausgestaltung weist nochmals einen verminderten
Bauraumbedarf auf.
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Die
axiale Abstützung
des Ausgleichsradträgers 30 an
den Seitendifferentialrädern 10 erfolgt aber über Axiallager 50 in
der aus der ersten Ausgestaltung gemäß 1 an sich
bekannten Weise.
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3 zeigt
eine dritte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Selbstsperrenden Differentials 1,
bei dem die Seitendifferentialräder 10 und
die Ausgleichsräder 20 wiederum
als Kegelräder
ausgestaltet sind. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 sind
aber die Kontaktflächen
zwischen den außenliegenden
Enden der Ausgleichsräder 20 und
den entsprechenden Innenflächen
der Ausgleichsradfenster 37 des Ausgleichsträgers 30 nicht plan,
sondern vielmehr kugelig geformt. Auch hier ist zwischen dem Ausgleichsradträger 30 und
der außenliegenden
Oberfläche
der Ausgleichsräder 20 ein Reibbelag 85 den
vorgenannten Art eingefügt.
Im Gegensatz zu den Ausgestaltungen nach den 1 und 2 sind
in der gezeigten dritten Ausgestaltung die Wellenstümpfe 32 von
den Seitendifferentialrädern 10 ausgebildet.
Entsprechend bildet der Ausgleichsträgers 30 die komplementär ausgebildeten zylindrischen
Ausnehmungen 12 zur Aufnahme der Wellenstümpfe 32 aus,
die im vorliegenden Beispiel als durchgehende zentrale Bohrung 36 ausgestaltet sind.
In diese zentrale Bohrung 36 des Ausgleichsradträgers 30 greifen
nun die Wellenstümpfe 32 dergestalt
ein, dass sich eine in Radialrichtung wirksame Gleitlagerung des
Ausgleichsradträgers 30 auf
den Wellenstümpfen 32 und
damit auf den zweiten Seitendifferentialrädern 10 ausbildet.
Separat ausgebildete Radiallager 54 können in diesem Ausführungsbeispiel
entfallen. Hingegen sind im gezeigten Ausführungsbeispiel zwischen dem
Ausgleichsradträger 30 und
den Seitendifferentialrädern 10 wiederum
Axiallager 50 sowie Distanzscheiben 52 angeordnet, wobei
die Axiallager 50 wiederum als Nadellager ausgebildet sind,
aber nicht sein müssen.
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4 zeigt
eine vierte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Differentials 1,
welche im Wesentlichen der Ausgestaltung gemäß 3 entspricht, mit
dem Unterschied, dass die in 3 kegelig
ausgebildeten Seitendifferentialräder 10 in der vierten Ausgestaltung
eine Stirnverzahnung aufweisen. In diese greift die Verzahnung 11 der
als Kronräder
ausgestalteten Ausgleichsräder 20 ein.
Auch in der vierten Ausgestaltung werden die Wellenstümpfe 32 von den
Seitendifferentialrädern 10 ausgebildet,
die komplementär
ausgebildeten zylindrischen Ausnehmungen 12 sind im Ausgleichsradträger 30 ausgebildet, wobei
sie anders als im Ausführungsbeispiel
gemäß 3 nicht
als durchgehende zentrale Bohrung 36, sondern als separate
zylindrische Ausnehmungen 12 ausgebildet sind. Auch hier
bilden die Wellstümpfe 32 in
den komplementär
ausgebildeten zylindrischen Ausnehmungen 12 wieder als
Gleitlager ausgebildete Radiallager 54 für den Ausgleichsradträger 30 auf den
Seitendifferentialrädern 10 aus.
Die axiale Abstützung
des Ausgleichsradträgers 30 an
den Seitendifferentialrädern 10 erfolgt
dabei wiederum über
Axiallager 50, wobei hier eine Einstellung des Zahnspiels über zusätzliche
Distanzscheiben 52 nicht zwingend erforderlich ist.
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5 zeigt
schließlich
eine fünfte
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Differentials 1, welches
wiederum auf der Verwendung von kegeligen Seitendifferentialrädern 10 und
Ausgleichsrädern 20 basiert.
Im Gegensatz zu der aus 3 ersichtlichen Ausführungsform
erfolgt die Abstützung des
Ausgleichsradträgers 30 an
den Seitendifferentialrädern 10 jedoch
nicht über
eine Kombination von Wellenstümpfen 32 und
komplementär
ausgebildeten zylindrischen Ausnehmungen 12 an den Seitendifferentialrädern 10 und
dem Ausgleichsradträger 30 sowie
separat ausgebildeten Axial- und Radiallagern 50, 54.
Vielmehr sind zur Abstützung
des Ausgleichsradträgers 30 an
den Seitendifferentialräder 10 Schräglager 58 vorgesehen,
die einen so großen
Innendurchmesser aufweisen, dass sie außerhalb der Verzahnung 11 der
Seitendifferentialräder 10 angeordnet
werden können.
Die Seitendifferentialrädern 10 sowie
der Ausgleichsradträger 30 bilden
Lagersitze 42 für
die Schräglager 58 aus,
die eine in Axialrichtung und in Radialrichtung wirksame Abstützung für die Schräglager 58 bereitstellen.
Hier können
wiederum Distanzscheiben 52 Verwendung finden, um das Zahnspiel
des Differentials 1 gezielt einzustellen.
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- 1
- gehäuseloses
Differential
- 10
- Seitendifferentialrad
- 11
- Verzahnung
- 12
- Bohrung
- 14
- ringförmige Anlagefläche
- 18
- innere
Anlagefläche
- 20
- Ausgleichsrad
- 22
- Differentialstift
- 24
- Federscheibe
- 26
- Anlagefläche
- 30
- Ausgleichsradträger
- 32
- Wellenstumpf
- 33
- Differentialstiftbohrung
- 35
- Differentialstiftaufnahme
- 36
- zentrale
Bohrung
- 37
- Ausgleichsradfenster
- 38
- ringförmige Anlagefläche
- 40
- Lager
- 42
- Lagersitz
- 44
- Anlageschulter
- 50
- Axiallager
- 52
- Distanzscheibe
- 54
- Radiallager
- 58
- Schräglager
- 60
- zentrale
Bohrung
- 70
- Spannachse
- 72
- erstes
Ende
- 74
- zweites
Ende
- 76
- Spannlager
- 77
- Unterlegscheibe
- 78
- Sicherungsmutter
- 80
- Splines
- 85
- Druckfeder
- 90
- Ringradflansch
- 95
- Reibbelag