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Hebeeinrichtung für Ladebrücken Zusatz zum Patent 1058 936 Es ist
bekannt, zum Anheben von Ladebrücken, besonders an Fahrzeugen, am einen Ende der
Ladebrücke eine Hebeeinrichtung anzuordnen, welche durch Seil- oder Kettenzüge mit
weiteren, an der gegenüberliegenden Seite der Ladebrücke angeordneten Hebegliedern
verbunden ist, so daß auf diese Weise auch diese weiteren Hebeglieder beim Anheben
der Ladebrücke mitwirken.
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Hierbei ist das der Bewegung bzw. Kraftübertragung dienende Seil an
der Ladebrücke selbst befestigt, so daß der Verankerungspunkt bei der Bewegung der
Ladebrücke mitwandert und auf diese Weise die Seilbewegung auf die weiteren Hebeglieder
am anderen Ende der Ladebrücke überträgt.
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Hierbei wird also das Seil mitbewegt, während die Umlenk- und Führungsrollen
fest bleiben. Das Auftreten gewisser Zugbeanspruchungen und der damit zusammenhängenden
Abnutzungserscheinungen in den auf diese Art geführten Seilen ist daher nicht zu
vermeiden.
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Es ist weiter bekannt, den Hubvorgang durch. über Rollen laufende
Drahtseile zu bewerkstelligen, welche von Seilwinden od. dgl. betätigt werden, so
daß das Heben und Senken mittels dieser Seile erfolgt, ohne eine Parallelführung
zu ergeben.
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Auch Torsionswellen sind bei den bekannten Einrichtungen schon verwendet
worden, jedoch ebenfalls nicht aus Gründen der Parallelführung, sondern zur Übertragung
des Kettenzuges auf- der gegenüberliegenden Seite des Gestells der Einrichtung.
Eine Neigung der Plattform in seitlicher Richtung wird also bei dieser Führung nicht
mit Sicherheit vermieden.
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Es sind ferner schon Hebeeinrichtungen verwendet worden, bei welchen
die volle Hubkraft an über Rollen laufenden Seilen zwecks Übertragen auf das andere
Ende der zu hebenden Plattform angreift, wobei für die Führung der Seile mehrere
Rollen erforderlich sind. Hierbei tritt infolge der hohen Seil-Spannung und der
mehrfachen Umlenkung und Biegung des Seils hoher Verschleiß auf. Die Beanspruchungen
sind besonders beim Beginn und Ende der Hubbewegung infolge der auftretenden Beschleunigungs-
und Verzögerungskräfte wirksam.
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Bei Fahrzeugen, deren Plattform in ebenfalls bekannter Weise unter
Verwendung von vier Säulen durch eine hydraulische Hubvorrichtung bewegt wird, die
in einer der Säulen eingebaut ist, sind zwar übertragungsseile bereits unbeweglich
angeordnet worden, so daß die Seilführungsrolle bei der Bewegung auf den Seilen
abläuft. Diese Ausführungsarten sind jedoch infolge ihrer Größe und ihres hohen
Gewichts nur für ortsfeste Anlagen, wie sie beispielsweise zum Hochheben von Fahrzeugen
bestimmt sind, anwendbar und auch nur zwischen den Säulen hindurch beladbar, was
eine erhebliche Behinderung darstellt. Außerdem ist die in einer der Säulen angeordnete
hydraulische Hubvorrichtung dadurch auch leicht der Beschädigung durch Stöße beim
Be- und Entladen, Druck oder Stoß des Ladegutes während der Fahrt und anderen Beschädigungsmöglichkeiten
ausgesetzt.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Hebeeinrichtung für Ladebrücken,
insbesondere an Transportkarren, bestehend aus einem am Ende der Ladebrücke in der
Mitte angreifenden Heber, zwei die Hubkraft auf das andere Ende der Brücke übertragenden
Seil- oder Kettenzügen sowie zwei mit der Ladebrücke verbundenen und in säulenförmigen
Gehäusen angeordneten endlosen Ketten, die zum Parallelführen der Brücke an ihren
oberen Umlenkrollen durch eine Welle verbunden sind, nach Patent 1058 936, und ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Seil- oder Kettenzüge mit ihrem einen Ende am Fuß
des vollständig unterhalb der Ladebrücke angeordneten Hebers verankert und von dort
über am Hinter-und Vorderende der Ladebrücke gelagerte Führungsrollen zum Kopf der
Stützsäulen geführt sind, wo sie mit ihrem anderen Ende befestigt sind.
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Gegenüber den bekannten Einrichtungen wird hierdurch der Vorzug erreicht,
daß die- Plattform an ihrem einen Ende durch die Hubvorrichtung abgestützt und gehoben
wird und sich hierbei selbst parallel führt. Es ist hierdurch vorteilhafterweise
möglich, an jeder Seite nur zwei Rollen anzuordnen, und das über diese laufende
Seil bleibt selbst in Ruhe und dient nur als Führung für diese sich bewegenden Rollen.
Die Hubkraft der die Bewegung
bewirkenden Presse wirkt also nicht
wie bei Ausführungen bekannter Art auf das Seil, sondern verteilt sich auf die Rollen
und deren Lager und damit auf die gesamte Plattform. Da zudem das Seil nur zweimal
umgelenkt wird, tritt an sich schon nur eine geringe Biegebeanspruchung auf, und
der gesamte Kraftfiuß in diesen Teilen der Einrichtung ist dadurch hinsichtlich
seines Verlaufs und der auftretenden Beanspruchungen günstiger.
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Die Hubvorrichtung selbst liegt unterhalb der Plattform und ist infolgedessen
durch diese gegen Beschädigungen geschützt, beansprucht keinerlei Laderaum, außerdem
bleiben drei Seiten der Plattform frei und damit für den Be- und Entladevorgang
zugänglich, wobei auch über Eck geladen werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der gesamten Einrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht
zu Fig. 1.
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Die Ladebrücke 1 eines Transportkarrens kann an ihrem rückwärtigen
Ende durch einen mehrstufigen hydraulischen Hubstempel 2 angehoben werden. Die Verbindung
dieses Hebers mit dem Rahmen des Fahrgestells erfolgt durch eine unterhalb der Ladebrücke
1 angeordnete Abstützung 3. Vom unteren Ende dieser Abstützung gehen von Befestigungspunkten
4 und 5 Seilzüge 6 und 7 aus. Diese Seilzüge sind über Führungsrollen 8, 9 an der
Unterseite der Ladebrücke 1 und weiteren Führungsrollen 10,11 an der Oberseite der
Ladebrücke 1 zu Befestigungspunkten 12 und 13 an den oberen Enden von Stützsäulen
14 und 15 geführt, welche senkrecht angeordnet und an ihren unteren Enden mit dem
Rahmen des Fahrgestells an dessen beiden Seiten starr verbunden sind.
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Die Stützsäulen 14 und 15 sind hohl ausgebildet und mit in ihrem Inneren
unten und oben gelagerten weiteren Rollen 16 und 17 sowie 18 und 19 versehen, über
welche beiderseits endlose Ketten 20 und 21 laufen. Diese Ketten sind durch Verbindungsstücke
22 und 23 mit dem vorderen Ende der Ladebrücke 1 verbunden.
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Wird nun der Hubstempel 2 mit Druckmittel beaufschlagt, wobei seine
Stufenkolben in die in Fig. 1 strichpunktierte Lage ausfahren, so wird die Ladebrücke
1 in die strichpunktierte Stellung 1' angehoben. Bei diesem Bewegungsvorgang wird
die Ladebrücke durch die Seile 6 und 7, die über die Rollen 8, 10 bzw. 9, 11 geführt
sind, in paralleler Lage gehalten.
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Dieser Vorgang wird durch die endlosen Ketten 20 und 21 unterstützt,
die mit dem vorderen Ende der Ladebrücke verbunden sind und die beim Hochheben der
Ladebrücke in Richtung der Pfeile 24, 25 umlaufen. Weiterhin sind die oberen Rollen
18 und 19 durch eine Querwelle 26 verbunden, so daß eine Gleichförmigkeit der Bewegung
der Ketten 20 und 21 gewährleistet ist.
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Bei dieser Anordnung wird unter vereinfachter Seilführung eine sichere
Abstützung der Ladebrücke in jeder Höhe und auch bei ungleichförmiger Verteilung
der Last erreicht und ein Verkanten oder Klemmen in den Führungen vermieden, da
drei Stützpunkte der Ladebrücke gemeinsam parallel verschoben werden.
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Die Betätigung der Einrichtung kann beispielsweise vom Führerhaus
oder Führerstand eines Fahrzeuges aus erfolgen, da sich neben den anderen Schalt-
und Betätigungshebeln auch ohne weiteres die Steuerungsorgane für den hydraulischen
Heber dort anbringen lassen.
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Die Einrichtung kann selbstredend nicht nur an Fahrzeugen, sondern
auch bei stationären Anlagen eingebaut werden, wobei die Betätigung der Hebevorrichtung
nicht nur hydraulisch, sondern auch mechanisch oder elektrisch nach Lage der jeweiligen
Verhältnisse erfolgen kann.