DE1119466B

DE1119466B - Mund- und Zahnpflegemittel

Info

Publication number: DE1119466B
Application number: DEP15250A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Hans Pichlmayr
Original assignee: HANS PICHLMAYR DR ING
Current assignee: HANS PICHLMAYR DR ING
Priority date: 1955-12-01
Filing date: 1955-12-01
Publication date: 1961-12-14

Description

Mund-und Zahnpflegemittel Es ist bereits ein Mund-und Zahnpflegemittel bekannt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es in einer alkoholischen Seifengallerte ätherische Ole, antiseptische Stoffe und gegebenenfalls Sauerstoffträger und Harze gelöst enthält.
In der deutschen Patentschrift 834 885 ist weiterhin eine transparente Zahnpaste beschrieben, die ein Gel aus Hemicellulosen darstellt.
Diesen beiden Mitteln haften erhebliche Mängel an, so daß sie sich praktisch nicht einführen konnten.
Die bekannte alkoholische Gallerte auf Seifenbasis hatte trotz guter Wirkung des Alkohols den Nachteil geringer Beständigkeit bei höheren Temperaturen. Es hat sich herausgestellt, daß bei Temperaturen oberhalb etwa 30° C, die in unseren Breiten mitunter, in südlichen Ländern aber häufig und oft dauernd herrschen, die alkoholischen Seifengallerten zum Schmelzen neigen, wodurch die Konsistenz der Pasten nachteilig beeinflußt wird. Die bekannte gelartige Zahnpaste aus Hemicellulosen dagegen läßt infolge des Fehlens eines Schleif-und Poliermittels und eines Antiseptikums, besonders aber des Fehlens der wichtigen Alkoholwirkung, jede fördernde Einwirkung auf die Zähne und die Mundhöhle vermissen. Außerdem neigen derartige wäßrige Gele zum Kleben, was sich insofern nachteilig auswirkt, als die Zahnbürste schnell verklebt wird.
Von zahnärztlicher Seite aber wird die Wirkung höherer Alkoholkenzentrationen zur Mund-und Zahnpflege empfohlen.
Es wurde nun gefunden, daß man auch bei Temperaturen bis zu 60° C beständige alkoholische Seifengallerten, die auch ätherische yole, antiseptische Stoffe, Harze und gegebenenfalls sauerstoffabgebende Stoffe enthalten können, dadurch erhält, dal3 man in der Gallerte die Seife teilweise durch hochmethylierte Methylcellulose und bzw. oder durch teilweise zu Polyvinylalkohol verseiftes Polyvinylacetat zusammen mit die Quellfähigkeit der Gallerten erhöhenden Mitteln ersetzt.
Hierbei ist es auch möglich, statt Seife ganz oder teilweise Fettalkoholsulfate zu verwenden.
Die hierbei zu verwendende hochmethylierte Methylcellulose besitzt einen Methoxylgehalt von etwa 25 bis 45, 6 °/o und wird durch stufenweise Methylierung von Alkalicellulose in bekannter Weise erhalten. Ihr Methoxylgehalt wird nach Zeisel bestimmt. Die Methylierung, die bei umgefällter Cellulose zweckmäßig in zwei, bei nativer Cellulose in drei Stufen erfolgt, ergibt zunächst ein inhomogenes Produkt, das für den vorliegenden Zweck durch Fraktio- nierung, d. h. durch Herauslösen und Umfällen, in einen homogenen Zustand gebracht wird.
Der Verseifungsgrad des gleicherweise zu verwendenden, teilweise zu Polyvinylalkohol verseiften Polyvinylacetats kann in weiten Grenzen schwanken und beispielsweise zwischen 20 und 90"'/a betragen ; jedoch werden Gemische mit hohem Verseifungsgrad bevorzugt.
Zur Erhöhung der Quellfähigkeit dieser Stoffe in Alkohol dienen kleinere Mengen von Harnstoff, wobei vermutet wird, daß dieser sich beispielsweise an das Kettenmolekül der hochmethylierten Methylcellulose additiv anlagert, von aliphatischen Carbonsäureamiden, wie Formamid oder Acetamid, und von mehrwertigen, aliphatischen Alkoholen, die teilweise veräthert sein können, z. B. Diäthylenglykolmonomethyläther, Propylenglykol, niedere Polyglykole, Glycerin, Polyglycerine u. dgl. Man kann auch Gemische dieser Stoffe anwenden. Der Harnstoff vermindert bekanntlich die Bildung von Karies.
Bei der Herstellung des Mund-und Zahnpflegemittels wird in Anlehnung an die Arbeitsweise nach der deutschen Patentanmeldung P 6735IVa/30h so vorgegangen, daß eine alkoholische Gallerte hergestellt wird, indem zunächst die hochmethylierte Methylcellulose oder das teilverseifte Polyvinylacetat oder ein Gemisch dieser Stoffe mit etwas Alkohol und dem die Quellfähigkeit erhöhenden Mittel unter längerer Bearbeitung, z. B. 12 Stunden, im Kneter vorgequollen wird, worauf das Einarbeiten der restlichen Alkoholmenge, in der zweckmäßig die Seife oder das Fettalkoholsulfat oder beides zusammen gelöst sind, erfolgt, wobei eine konsistente Gallerte erzielt wird.
In diese werden dann die ätherischen Ole, die Antiseptika und gegebenenfalls ein alkohollöslicher Sauerstonträger und das Harz eingearbeitet.
Beispiel 1 Hochmethylierte Methylcellulose (30 °/o Methoxylgehalt)-30 Teile Hamstoff...... 20 Teile Natriumstearat................. 80 Teile Diäthylenglykolmonomethyläther.... 80 Teile Äthylalkohol.................. 630 Teile Diäthylenglykol .................... 80 Teile tert. Butylsuperoxyd : 20 Teile Pfefferminzöl................. 27 Teile Laurylalkoholsulfat ................. 30 Teile Chlorthymol ......................... 3 Teile 1000 Teile Beispiel 2 Hochmethylierte Methylcellulose (35 °/o Methoxylgehalt)...... 35 Teile HamstoS.................. 15 Teile Natriumstearat............. 60 Teile Propylenglykol.................. 130 Teile Athylenglykol.... 80 Teile Chlorthymol..................... 2 Teile Äthylalkohol ........................ 610 Teile Pfefferminzöl.......... 27 Teile Triäthanolaminstearat .................. 41 Teile 1000 Teile Beispiel 3 Teilverseiftes Polyvinylacetat (80 °/o Polyvinylalkohol, 20°/o Polyvinylacetat).. 30Teile Formamid .................... 10 Teile Natriumbehenat...... 40 Teile Glycerin........... 240 Teile Polyäthylenoxyd ..................... 70 Teile Athylalkohol..... 555 Teile Pfefferminzöl..... 25 Teile Chlorthymol.................... 3 Teile Myrrhenharz (alkohollöslich) 27 Teile 1000 Teile

Claims

Beispiel 4 Hochmethylierte Methylcellulose (25% Methoxygehalt) ........... 50 Teile Harnstoff ..................... 30 Teile DiäthylenglykoTmonomethyläther.... 80 Teile Athylalkohol.......... 610 Teile Diafhylenglykol............. 100 Teile tert. Butylsuperoxyd... 20 Teile Pfefferminzöl................ 25 Teile Laurylalkoholsulfat........ 80 Teile Chlorthymol............ 5 Teile 1000 Teile PATENTANSPRÜCHE : 1. Mund-und Zahnpflegemittel, die ätherische Ole, antiseptische Stoffe und gegebenenfalls sauerstoffabspaltende Verbindungen und bzw. oder Harze in einer alkoholischen Seifengallerte enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gallerte die Seife teilweise durch hochmethylierte Methylcellulose und bzw. oder durch teilweise zu Polyvinylalkohol verseiftes Polyvinylacetat zusammen mit die Quellfähigkeit der Gallerten erhöhenden Mitteln ersetzt ist, wobei die Seife ganz oder teilweise durch Fettalkoholsulfate ersetzt sein kann.
2. Mund-und Zahnpflegemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als die Quellfähigkeit der Gallerten erhöhende Stoffe Hamstoff, aliphatische Carbonsäureamide oder aliphatische mehrwertige Alkohole oder Gemische dieser Stoffe enthält.

In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschrift Nr. 834 885 ; H. J anistyn : » Kosmetisches Praktikum «, Teil III, 1939, S. 57.