DE1116939B - Zusatzgemisch fuer Treibstoffe fuer Ottomotoren und dasselbe enthaltende Treibstoffe - Google Patents
Zusatzgemisch fuer Treibstoffe fuer Ottomotoren und dasselbe enthaltende TreibstoffeInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
P 24460 IVc/46a6
BEKANNTMACHUNG-DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: " 9. NOVEMBER 1961
Gegenstand mehrerer älterer Vorschläge ist die Verwendung von Alkaliverbindungen bestimmter verzweigtkettiger
Carbonsäuren als Zusätze zu Treibstoffen für Ottomotoren, um ihnen bessere Verbrennungseigenschaften,
insbesondere bessere Klopffestigkeit, zu verleihen.
Es handelt sich dabei um Alkalisalze, nämlich Lithium, Natrium- und Kaliumsalze von verzweigtkettigen
primären, sekundären oder tertiären offenkettigen oder cyclischen Carbonsäuren, bei denen das
an das Kohlenstoffatom der Carboxylgruppe gebundene Kohlenstoffatom ein nichtaromatisches Kohlenstoffatom
eines Kohlenwasserstoffrestes mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen ist. Die verzweigtkettigen Säuren
enthalten mithin 5 bis 25 Kohlenstoffatome und haben wenigstens eine Verzweigung in der Kohlenstoffkette
innerhalb der ersten 4 Kohlenstoffatome des Moleküls, wenn man das Carboxylkohlenstoffatom mitzählt.
Beispiele für Säuren, von denen die Alkalisalze sich ableiten, sind: Pivalinsäure (2,2-Dimethylpropionsäure),
2-Äthylbuttersäure, 3,3-Dimethylbuttersäure, 4 - Methylvaleriansäure, 4,5 - Dimethylcapronsäure,
2 - Äthyl - 2 - methylbuttersäure, 2 - Äthylcapronsäure, 3,5,5 -Trimethylcapronsäure, 2 - Heptylpelargonsäure,
2 - Hexylcaprinsäure, 2 - Äthyl - 2 - butylcaprinsäure, 2,2-Dimethylstearinsäure, Compholsäure (1,2,2,3-Tetramethylcyclopentan-1
-carbonsäure), Isofencholsäure,
3 - Methyl - 3 -cyclohexylbuttersäure, 3 - Methyl- 3 -phenylbuttersäure,
3-Äthylpenten-(3)-säure, 2,2-Diäthylbuttersäure und l^-Diisopropylcyclohexan-l-carbonsäure.
Die verzweigtkettigen Säuren können auch als Gemische aus natürlichen Quellen oder aus synthetischen
Prozessen stammen, z. B. Naphthensäuren aus Erdöl, durch Oxydation von Oxoalkoholen gewonnene
Säuregemische oder durch Carboxylierung von Olefinen mit Kohlenmonoxyd und Wasser in
Gegenwart saurer Katalysatoren gewonnene Carbonsäuren sowie Gemische solcher Säuren.
Da die Löslichkeit dieser Alkalisalze in Kohlen-Wasserstoffen begrenzt ist, können sie zusammen mit
bis zur lOfachen molaren Menge an freien Carbonsäuren
der gleichen Art eingesetzt werden. Vorzugsweise wird etwa 1 Mol, üblicherweise nicht mehr als
etwa 3 Mol, einer solchen freien Säure je Mol Alkalisalz verwendet. Die freie Carbonsäure soll dabei die
Ablagerung des Alkalisalzes aus der Lösung im Kraftstoff nicht nur im Vorratsbehälter, d. h. im Benzintank,
sondern auch im Ansaugsystem verhindern. Die Säuren sind besonders brauchbar zusammen mit den
Alkalisalzen der niederen Carbonsäuren, beispielsweise der Pivalinsäure.
Zusatzgemisch für Treibstoffe
für Ottomotoren und dasselbe enthaltende
Treibstoffe
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 17. Februar 1959
V. St. v. Amerika vom 17. Februar 1959
Edmund Luke Niedzielski,
Wilmington, Del. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
Die Säure-Salz-Zusammensetzungen können durch einfaches Vermischen des Alkalisalzes mit der Carbonsäure
oder durch teilweises Neutralisieren der Säure mit der entsprechenden Alkalibase, gegebenenfalls in
Gegenwart eines Lösungsmittels, wie Benzol, Toluol, Heptan, Isooctan, Diisobutylen; Leuchtöl, Benzin oder
Gemischen derselben, hergestellt werden.
Diese Treibstoffzusätze verbessern zwar die Verbrennungseigenschaften
der Kraftstoffe außerordentlich, sind aber dennoch verhältnismäßig wehig flüchtig,
verglichen mit üblichen Kraftstoffbestandteilen, und werden daher nicht immer sauber und vollständig in
die Verbrennungskammer bei solchen Systemen eingeführt, bei denen die befriedigende Einführbarkeit
des Treibstoffs wenigstens teilweise von der Flüchtigkeit der Bestandteile abhängt. Wird beispielsweise
ein Vergasermotor mit einem' Benzin betrieben, das ein Alkalisalz enthält, so treten· im ganzen Ansaugsystem
Ablagerungen von Metallsalz auf Grund dessen geringer Flüchtigkeit auf. Diese Ablagerungen in den
Vergaserdüsen und der Einlaßverteilungsleitung können zu einem schlechten Arbeiten des Motors führen.
In Motoren mit Kraftstoff-Einspritzungssystemen sind die durch Bildung von Ablagerungen im Ansaugsystem
hervorgerufenen Schwierigkeiten weniger ernst. Sie können in diesem Falle durch Einspritzung des
Kraftstoffes (oder der Alkalimetallkomponente) un-
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mittelbar in die Verbrennungskammer gänzlich vermieden werden. Wo jedoch der Kraftstoff in das
Ansaugverteilungssystem eingespritzt wird, können sich wiederum Ablagerungen, beispielsweise um die
Eintrittsöffnung der Verbrennungskammer, bilden, die letztlich den Durchgang des Kraftstoffes in die
Kammer verhindern.
Ein anderes Problem, das mit der Einführbarkeit der Kraftstoffzusätze zusammenhängt, ist die Gewährleistung
einer gleichmäßigen Verteilung des Zusatzes auf alle Zylinder des Motors. Dies ist besonders
wichtig, wenn der Zusatz ein Antiklopfmittel darstellt,
denn falls einer oder mehrere Zylinder nicht ihren Anteil an Zusatz erhalten, können sie klopfen, auch
wenn die anderen Zylinder klopffrei arbeiten.
Es wurde nun gefunden, daß diese Schwierigkeiten gänzlich beseitigt werden können, wenn man als
Treibstoffzusatz ein Gemisch verwendet, dessen erste Komponente eine Alkaliverbindung der oben beschriebenen
Art und dessen zweite Komponente ein Aminoamid der Formel
R'
,H
; N(ch2)bn:
—R"
ist, in der der Rest R ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest und R' einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
oder die Reste R und R' zusammen einen Alkylen- oder Alkylenätherrest bedeuten können,
der Rest R" einen geradkettigen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, die Zahl der Kohlenstoffatome in den Resten
R, R' und R" insgesamt wenigstens 11 beträgt und η den Wert 2 oder 3 hat.
Verbindungen der letztgenannten Art, z. B. Umsetzungsprodukte von Diaminen mit Oleinsäure,
sind bereits für sich allein als Zusätze für Kohlenwasserstoffe, und zwar insbesondere für Heizöle und
Dieseltreibstoffe, zur Verhinderung der Schlammbildung bekannt. Es war jedoch nicht vorauszusehen,
daß diese Aminoamide in Kombination mit den oben beschriebenen Alkaliverbindungen verzweigtkettiger
Carbonsäuren die Ablagerung von Alkaliverbindungen im Ansaugsystem des Motors vollständig unterdrücken
würden.
Die Erfindung beruht also auf der überraschenden Erkenntnis, daß die obengenannte Alkaliverbindung,
die normalerweise mit flüssigen Kohlenwasserstoff-Kraftstoffen nicht vergasbar ist, leicht in den Motor
eingeführt werden kann, wenn sie sich in Gegenwart eines Aminoamids, wie oben definiert, befindet.
Die im Kraftstoff löslichen und mit dem Kraftstoff einführbaren Zusätze aus Alkaliverbindung und
Aminoamid können durch Vermischen der einzelnen Bestandteile, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels,
hergestellt werden, die Komponenten können aber einzeln unmittelbar zum Kraftstoff zugesetzt
werden. Man kann auch Zusatzkonzenlrate verwenden.
Die Aminoamide der neuen Treibstoffzusätze sind hochsiedende, thermisch stabile Flüssigkeiten, die mit
Benzin mischbar sind und eins ausgjprägie löslichmachende
Wirkung auf dia Alkalisalze ausüben. Sie
können in bekannter Weiss durch Umsstzung einer garadkettigen Fettsäure (oder eines entsprechenden
Anhydrides oder Säurechlorides) mit dem entsprechenden Diamin hergestellt werden.
Wie sich aus der obigen Formel ergibt, kann das umzusetzende Diamin ein mono- oder disubstituiertes
Aminoäthylamin oder ein ähnliches substituiertes Aminopropylamin sein. In diesen Aminen können die
Substituenten, sofern sie nicht Wasserstoffatome sind, einwertige Kohlenwasserstoffreste sein, oder sie können
zusammen zweibindige Alkylen- oder Alkylenätherreste
darstellen, die zusammen mit dem Stickstoff einen heterocyclischen Ring bilden.
Die umzusetzende, geradkettige Carbonsäure kann gesättigt oder ungesättigt sein und bis ungefähr
18 Kohlenstoffatome aufweisen. Vorzugsweise sollen diese Säuren wenigstens 10 Kohlenstoffatome enthalten,
so daß der Rest R" 9 oder mehr Kohlenstoffatome aufweist. Die Reste R und R' des Diamins und
der Rest R" des Carbonsäureanteils des Moleküls werden so ausgewählt, daß insgesamt wenigstens 11,
vorzugsweise 13 bis 22 Kohlenstoffatome vorhanden sind, so daß man benzinlösliche Aminoamide mit den
gewünschten physikalischen Eigenschaften erhält.
Beispiele für derartige Aminoamide sind:
Beispiele für derartige Aminoamide sind:
N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamid,
2^ N-(3-Diäthylaminopropyl)-ölsäureamid,
2^ N-(3-Diäthylaminopropyl)-ölsäureamid,
N-(3-Dimethylaminopropyl)-stearinsäureamid,
N-(3-Morpholinopropyl)-ölsäureamid,
N-(3-Dimethylaminopropyl)-n-laurinsäureamid,
N-(3-Diäthylaminopropyl)-n-myristinsäureamid,
N-(3-Diäthylaminopropyl)-n-caprinsäureamid,
N-(2-Diäthylaminoäthyl)-ölsäureamid,
N-(3-Talgaminopropyl)-acetamid.
N-(3-Morpholinopropyl)-ölsäureamid,
N-(3-Dimethylaminopropyl)-n-laurinsäureamid,
N-(3-Diäthylaminopropyl)-n-myristinsäureamid,
N-(3-Diäthylaminopropyl)-n-caprinsäureamid,
N-(2-Diäthylaminoäthyl)-ölsäureamid,
N-(3-Talgaminopropyl)-acetamid.
Diese Aminoamide sind in Benzin löslich und haben eine hinreichend niedrige Flüchtigkeit und hohe
Wärmebeständigkeit, so daß der Verdunstungsverlust nicht mehr als ungefähr 6 Gewichtsprozent beträgt,
wenn sie 8 Stunden bei 135° C in der in ASTM D 972-56 beschriebenen Testvorrichtung erhitzt werden.
Ihre Viscositäten bei 99° C liegen zwischen 2 und 15 cSt. Die bevorzugten Aminoamide leiten sich von
in 3-Stellung durch niedermolekulare Alkylreste (C1 bis C4) substituierten Aminopropylaminen ab.
Besonders bevorzugt werden deren Ölsäureamide.
Die Alkaliverbindungen können mit den Aminoamiden in Gegenwart oder Abwesenheit von Lösungsmitteln
kombiniert werden. Das Zusatzgemisch soll dem Kraftstoff in solchen Mengen zugesetzt werden
und eine solche Zusammensetzung besitzen, daß der fertige Kraftstoff einen Alkalimetallgehalt von 0,0025
bis 2, vorzugsweise von 0,05 bis 1,5 g/l aufweist und die Gewichtsmenge des Aminoamids etwa das 1- bis
lOfache, vorzugsweise das 1- bis 5fache, insbesondere mindestens das Doppelte der Gewichtsmenge des
Alkalisalzes beträgt. Im allgemeinen wählt man höhere Verhältnisse von Aminoamid zu Alkalisalz,
je geringer das Molekulargewicht des Alkalisalzes ist, insbesondere also bei Lithiumverbindungen. Wo man
beispielsweise zusammen mit Lithiumnaphthenat mit der ungefähr gleichen Gewichtsmenge N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamid
gute Resultate erhält, benötigt man im allgemeinen die 4fache Menge Amid, bezogen auf das Gewicht dss Lithiumsalzes der Pivalinsäure,
um beste Ergebnisse in Vergasungssystemen zu erzielen.
Die nsusn Zusatzgemische können auch als Konzentrats
in Kohlenwasserstofflösungsmitteln verwendet werdsn, die gegebsnenfalls andere Benzinzusätze,
wie Bleitetraäthyl, enthalten können. Auch die Kraftstoffe selbst, denen die Zusatzgemische beigegeben
werden, können außerdem andere Zusätze an sich bekannter Art, wie Oxydationsverzögerer, Korrosionsinhibitoren,
Vereisungsschutzmittel, Antiklopfmittel und Spülmittel, wie Äthylendibromid oder Äthylendichlorid,
enthalten. Der hier benutzte Ausdruck »gebleiter Kraftstoff« bedeutet einen Kraftstoff, der
eine gegen das Klopfen wirksame Menge an Blei-
die Alkalisalze haben oder das Ansaugsystem sauberhalten, praktisch unwirksam zur Lösung der erfindungsgemäßen
Aufgabe sind.
In den nachfolgenden Beispielen wird für den Induktibilitätstest ein Einzylinder-Benzinvergasermotor
nach Briggs und Stratton verwendet. Dieser Test wurde entwickelt, um rasch die möglichen
Einführungshilfsmittel für üblicherweise nicht vergasbare Substanzen herauszufinden und zu vertetraäthyl,
beispielsweise 0,12 bis 1,5 ml/1 und daneben io gleichen. Die Ergebnisse über Vergaserverschmutzung
Spülmittel enthält. Ablagerung in der Ansaugverteilerleitung und Hängen-
Die neuen Zusatzgemische sind sowohl für Vergaser- bleiben der Einlaßventile stimmen mit denjenigen Übersysteme
wie fürKraftstoifeinspritzungssysteme geeignet. ein, die man mit den üblichen Einzylindervergaser-Die
vollständige Erklärung der überraschenden In- motoren, z. B. den CFR-Motoren, erhält, wie sie in
duktibilität der neuen Zusammensetzungen ist nicht 15 der Motor-Methode und Research-Methode zur Bebekannt.
Es wird jedoch angenommen, daß die Stimmung der Klopffestigkeit von Kraftstoffen ver-Aminoamide
zusammen mit den Carbonsäuren das wendet werden. Die Ergebnisse entsprechen dem Vor-Alkalisalz
in einem solchen physikalischen Zustande gang in naturgetreuen Mehrzylindermotoren,
halten, daß es mit dem übrigen Kraftstoff das Ansaug- Der Test wird so ausgeführt, daß man den Motor bei
system passieren kann. Beim Vergasermotor wird der 20 2000 Umdrehungen pro Minute unter leichten BeKraftstoff
in den Venturiabschnitt des Vergasers lastungsbedingungen 20 Stunden laufen läßt, untergeleitet,
wo er teilweise im Luftstrom zu einer Kraft- brochen von dreimaligen Pausen von wenigstens
stoff-Luft-Mischung vergast wird, die vergasten und 4 Stunden, um den Motor abkühlen zu lassen. Läßt
flüssigen Kraftstoff enthält. Die Kraftstoff-Luft- man den Motor abwechselnd laufen und wieder
Mischung strömt durch den Einlaßverteiler vorbei an 25 abkühlen, so entspricht das mehr den Bedingungen,
den Hochtemperaturbereich in die Gemisch-Eintritts- denen Kraftfahrzeugmotoren im täglichen Gebrauch
öffnung (wo wenigstens ein Teil des flüssigen Anteils ausgesetzt sind. Die unter diesen Bedingungen erdes
Stromes ebenfalls vergast werden kann) in die haltenen Ergebnisse sind ein besserer Maßstab für die
Verbrennungskammer. Es wird angenommen, daß tatsächliche Leistung der Zusätze und die Wirkungen
die neuen Zusatzgemische durch das Ansaugsystem 30 der Ablagerung auf diese Leistungen als die Ergebnisse
hauptsächlich als feine Flüssigkeitstropfen, vielleicht als Teil des schwereren Benzinanteils, im Kraftstoff-Gas-Luft-Strom
mitgerissen werden, und daß dieser flüssige Teil der Kraftstoff-Luft-Mischung längs der
bei ununterbrochener Arbeitsweise.
Als Kraftstoffbasis werden handelsübliche Benzinsorten verwendet. Als Schmiermittel, deren Natur die
Ergebnisse nicht beeinflußt, werden entweder ein
Wände des Ansaugsystems und endlich durch die 35 handelsübliches Mehrbereichsöl oder ein Schmieröl-Eintrittsöffnung
unter dem unterstützenden Druck Rohmaterial verwendet.
des Kraftstoff-Luft-Stromes fließt. Unter den oben beschriebenen Testbedingungen
Es ist überraschend und unerwartet, daß ein Ver- verursacht keiner der neuen Zusätze ein Verschmutzen
gasermotor mit einem derartigen Kraftstoff, der einen des Vergasers oder ein schlechtes Arbeiten des Einnormalerweise
nicht vergasbaren Zusatz enthält, 40 laßventils. Um die neuen Zusätze hinsichtlich der
Wirkung auf die Ablagerungen im Ansaugsystem weiter
betrieben werden kann und trotzdem im wesentlichen sauber und frei von lästigen Ablagerungen im Ansaugsystem
bleibt. Im Gegensatz hierzu hinterbleibt ein beträchtlicher Teil der Alkaliverbindung im Ansaugsystem
als feste oder klebrige Ablagerungen, wenn man den Motor mit einem Kraftstoff betreibt, der das
Alkalisalz oder die Alkalisalz-Carbonsäure-Zusammensetzung, nicht jedoch das Aminoamid enthält.
Bald danach läuft der Motor im niedrigen Tourenbereich mit Schwierigkeit, und nach geraumer Zeit
wird der Durchgang des Benzins durch den Vergaser usw. auch bei normalen und höheren Motorgeschwindigkeiten
vollständig behindert. In ähnlicher Weise wird bei Einspritzsystemen, bei denen in die Ansaugverteilerleitung
eingespritzt wird, die Menge der An-Sammlung von festen oder klebrigen Ablagerungen
um die Eintrittsöffnungen der Zylinder schließlich zu groß. Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten
sorgen die Aminoamide für eine bemerkenswert gleichmäßige Verteilung des Alkalimetalls in den Verbrennungskammern
von Mehrzylindermotoren mit dem Ergebnis, daß die Arbeitsweise des Motors im gesamten weicher ist. Die bemerkenswerte Wirksamkeit
der Aminoamide kann nicht allein ihrer löslicheinteilen zu können, wird die folgende Prüfskala
zugrunde gelegt.
Ein- zylinder- |
Ablagerungen | Einlaß | gering | kleb | OHg | Ge- |
Skala- | Eintritts | ventil | Spuren | rig | wicht | |
wert | öffnungen | 1 stark | Spuren | nein | g | |
2 bis 4 | überal | gering bis mäßig | Spuren | ja | ja | 2 oder mehr |
5 bis 6 | Spuren | wenig | ja | 1,5 bis 2 | ||
7 | gering | nein | ja | 0,5 bis 1,5 | ||
8 | keine | nein | ja | 0,5 | ||
9 | keine | nein | unter 0,5 | |||
10 | — | 0 | ||||
Zusätze mit einem Skalenwert von weniger als 8 in diesem Versuch werden als ungeeignet zur Verwendung
in Mehrzylindervergasermotoren angesehen.
Es wird ein Zusatzgemisch aus Lithiumcampholat und N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamid hergestellt
durch Verrühren von 1 Gewichtsteil des machenden Wirkung auf die Alkalisalze oder ihren 65 Salzes mit 2 Gewichtsteilen des Aminoamids bei etwa
oberflächenaktiven Eigenschaften zugeschrieben wer- 70° C, bis die Mischung homogen ist. Nachdem die
den, da viele Stoffe, die bei Verwendung in üblichen Mischung auf Raumtemperatur erkaltet ist, wird
Benzinen entweder eine löslichmachende Wirkung auf ungefähr ein gleiches Volumen gebleites Benzin
(0,8 ml Bleitetraäthyl/l) in die Mischung eingerührt und das Ganze mit weiterem gebleiten Benzin zu
einem Gemisch verdünnt, das 1,67 g Lithiumsalz und 3,34 g Aminoamid je Liter Benzin enthält.
Bei der Induktibilitätsprüfung nach der oben beschriebenen Methode weist diese Treibstoffzusammensetzung
einen Skalenwert von 10 auf.
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren werden die mit A bis F bezeichneten Kraftstoffgemische
hergestellt. Jedes Kraftstoffgemisch enthält 1,32 g Lithiumcampholat, 2,64 g eines der in der
nachfolgenden Tabelle aufgeführten Aminoamide und, sofern in der Tabelle angegeben, 1,32 g Carbonsäure
je Liter Benzin.
Mit Kraftstoff einführbare Lithiumcampholatzusätze Skalenwert von 9 auf. Bei Verdoppelung der Menge
des N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamids steigt der Skalenwert auf 10.
Nach Beispiel 1 werden Kraftstoffgemische hergestellt, die die nachstehend aufgeführten Natrium-
und Kaliumsalze enthalten. Das in der Tabelle mit DMAPO bezeichnete Vergasungshilfsmittel ist N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamid.
Der Kraftstoff enthält 0,8 ml Bleitetraäthyl je Liter.
Zu satz |
Zusammensetzung Aminoamid |
Carbonsäure |
A | N-(3-Diäthylaminopropyl)- ölsäureamid |
keine |
B | N-(3-Talgaminopropyl)- acetamid |
keine |
C | N-(3-Dimethylaminopropyl)- ölsäureamid |
Pivalin- säure |
D | N-(3-Morpholinopropyl)- ölsäureamid |
Pivalin- säure |
E | N-(3-Dimethylaminopropyl)- ölsäureamid |
Camphol säure |
F | N-(3-Dimethylaminopropyl)- stearinsäureamid |
Camphol säure |
Alkalimetall zusatz |
g/l | Carbonsäure g/l |
DMAPO g/l |
Ska len- wert |
Natrium- | 3,0 | keine | 6 | 10 |
diheptylacetat | ||||
Natrium- | 1,25 | Pivalin- | 2,5 | 10 |
campholat | säure 1,25 | |||
Kalium- | 1,25 | Pivalin- | 2,5 | 8 |
campholat | säure 1,25 |
Lithiumcampholat und N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamid
werden nach Beispiel 1 gemischt und einem gebleiten Benzin zugesetzt. Der so hergestellte
Kraftstoff enthält 1,3 g Lithiumsalz, 2,6 g Aminoamid und 0,8 ml Bleitetraäthyl je Liter.
Die Induktibilität dieser Mischung in einem Mehrzylindermotor wird in dem Motor eines Buick
(8 Zylinder, Verdichtungsverhältnis 11:1) unter mittleren Arbeitsbedingungen bestimmt.
Bei dem Versuch läßt man den Motor mit 700 U/Min. 35 bei der Belastung 0 eine Minute laufen, beschleunigt
anschließend innerhalb von 9 Sekunden auf 2000 U/Min, bei einer Belastung von 25 Brems-PS und hält diese
Bedingungen 3 Minuten und 19 Sekunden inne. Danach vermindert man die Umdrehungszahl auf
40 700 U/Min, innerhalb von 32 Sekunden, bei einer Belastung von 25 Brems-PS. Die Kühltemperatur
Die Kraftstoffgemische A bis D weisen beim beträgt 680C, die Öltemperatur 660C, die Luft-Induktibilitätstest
Skalenwerte von 9 und die Gemische einlaßtemperatur ist die Umgebungstemperatur.
E und F Skalenwerte von 8 auf. Die Versuchsdauer beträgt 150 Stunden. Während
E und F Skalenwerte von 8 auf. Die Versuchsdauer beträgt 150 Stunden. Während
Bei Vergleichsgemischen, bei denen die Aminoamide 45 dieser Zeit werden etwa 18001 Kraftstoff verbraucht,
der Zusätze A und B durch die gleiche Gewichtsmenge Die Motorarbeit ist während des ganzen Versuches
eines Aminoamids einer verzweigtkettigen Carbon- normal. Nach Beendigung des Versuches wird der
säure, wie N-(3-Diäthylaminopropyl)-3,5,5-trimethyl- Mantel des Motors entfernt. Vergaser und Ansaugcapronsäureamid
oder N-(3-Dimethylaminopropyl)- Verteilungsleitung sind sauber, Stössel und Tulpen der
»Oxo«-tridecylsäureamid, ersetzt wird, wird ein Hängen- 50 Einlaßventile sind normal.
bleiben des Ventils im Induktibilitätstest (Skalenwerte Wenn man das Aminoamid aus der Kraftstoff
zusammensetzung fortläßt und statt dessen 2 Volumprozent Isopropylalkojhiol (als löslichmachendes Mittel
für das Lithiumsalz der Campholsäure) verwendet, so wird die Arbeitsweise des Motors innerhalb weniger
Stunden unregelmäßig, und bald ist es wegen der
weniger als 2) beobachtet. Die »Oxo«-tridecylsäure wird durch Oxydation eines handelsüblichen »Oxo«-
tridecanols, das aus Tripropylen, Kohlenmonoxyd und Wasserstoff erhalten wird, hergestellt.
Nach Beispiel 1 wird ein Kraftstoffgemisch hergestellt, das 1,25 g Lithiumsalz der Pivalinsäure, 1,25 g
Pivalinsäure und 4 g N-(3-Morpholinopropyl)-ölsäureamid je Liter enthält. Dieses Gemisch ergibt beim
Induktibilitätstest einen Skalenwert von 9.
Nach Beispiel 1 wird ein Kraftstoffgemisch hergestellt, das 2,15 g Lithiumnaphthenat und 2,15 g
N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamid je Liter enthält. Das Gemisch weist beim Induktibilitätstest einen
Ansammlung von Lithiumsalz in den Vergaserdüsen unmöglich, den Motor leer laufen zu lassen.
Ein wie im Beispiel 1 beschriebenes Kraftstoffgemisch, bei dem die Kraftstoffbasis sich aus 10 Volumprozent
Alkylat und 90 Volumprozent katalytischem Spaltbenzin zusammensetzt, wird in einem Vergaser-CFR-Motor
unter den folgenden Motorbedingungen auf seine Klopffestigkeitsleistung geprüft:
Geschwindigkeit 1300 U/Min.; Verhältnis von Kraftstoff
zu Luft 0,08; Einlaßlufttemperatur 93°C;
Manteltemperatur 1000C. Wenn der Motor bei einer
Frühzündung von 19,5 und 26°C vor dem oberen Totpunkt arbeitet, weist die durch Klopfen begrenzte
Leistung der obigen Kraftstoffzusammensetzung die Octanzahlen 103,4 bzw. 104,4 auf. Unter denselben
Testbedingungen weist derselbe Kraftstoff ohne den Zusatz von Lithiumcampholat und N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamid
Octanzahlen von 80,6 bzw. 82,6 auf. Die Zusatzmischung ergibt daher eine Klopffestigkeitsverbesserung von 22,8 bzw. 21,8 Octanzahlen.
Wenn man im Gegensatz hierzu das obige Aminoamid in dem Kraftstoffgemisch durch 2 Volumprozent
(bezogen auf den Kraftstoff) Isopropylalkohol als löslichmachendes Mittel für das Lithiumcampholat
ersetzt und das Kraftstoffgemisch unter denselben Bedingungen bei einer Vorzündung von 19,5 bzw.
26 0C vor dem oberen Totpunkt prüft, so betragen die Octanzahlen 91,5 bzw. 96,8, was nur einem Anstieg
von 10,9 bzw. 14,2 entspricht.
Ein Zusatzgemisch aus gleichen Gewichtsteilen Lithiumcampholat, Pivalinsäure und N-(3-Dimethylaminopropyl)-ölsäureamid
wird auf seine Klopffestigkeit nach der Standard-Research-Methode (ASTM
D 908-51) geprüft. Der Kraftstoff ist ein handelsübliches Premium-Benzin mit einer Research-Octanzahl
von 88,1. Durch Zusatz des obigen Gemisches in einer Menge von jeweils 1,67 g des Campholats, der
Pivalinsäure und des Aminoamids steigt die Octanzahl auf 94,1.
Die Treibstoffgemische gemäß Beispiel 1 bis 8 werden glatt in CFR-Vergasermotoren eingeführt und
zeigen wesentliche Verbesserungen der Octanzahlen gegenüber den entsprechenden Kontrollproben unter
Standard-Bedingungen nach der Motor- und der Research-Methode.
Claims (3)
1. Zusatzgemisch für Treibstoffe für Ottomotoren, gekennzeichnet durch einen Gehalt an (1)
einer Alkaliverbindung, bestehend aus dem Alkalisalz einer verzweigtkettigen Carbonsäure und
verzweigtkettigen Carbonsäure, wobei in dem Salz und der Säure ein Kohlenwasserstoffrest mit
4 bis 24 Kohlenstoffatomen mit dem Kohlenstoffatom der Carboxylgruppe durch ein nichtaromatisches
Kohlenstoffatom verknüpft ist, und (2) der gleichen bis lOfachen Gewichtsmenge, bezogen auf
das Alkalisalz, eines Aminoamids der Formel
Rv .H
R'
'C-R"
0 bis 10 Mol je Mol des genannten Salzes an einer 1 099 261, 1 099 262.
in der R ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest und R' einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
oder die Reste R und R' zusammen einen Alkylen- oder Alkylenätherrest bedeuten können,
der Rest R" einen geradkettigen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, die Zahl der Kohlenstoffatome in den
Resten R, R' und R" zusammen wenigstens 11 beträgt und η den Wert 2 oder 3 hat.
2. Treibstoffzusatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das das Alkalisalz ein Lithium-,
Natrium- oder Kaliumsalz einer verzweigtkettigen primären, sekundären oder tertiären, offenkettigen
oder cyclischen Carbonsäure ist, die mindestens eine Verzweigung in der Kohlenstoffkette innerhalb
der ersten 4 Kohlenstoffatome des Moleküls bei Mitzählung des Carboxylkohlenstoffatoms aufweist.
3. Treibstoff für Ottomotoren, dadurch gekennzeichnet, daß er ein Zusatzgemisch gemäß Anspruch
1 oder 2, in einer Menge entsprechend mindestens 0,0025 g Alkalimetall je Liter Treibstoff,
vorzugsweise 0,05 bis 1,5 g Alkalimetall je Liter Treibstoff, enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 805 135.
USA.-Patentschrift Nr. 2 805 135.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsche Patente Nr. 1 099 258,1 099 259,1099260,
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US876586XA | 1959-02-17 | 1959-02-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1116939B true DE1116939B (de) | 1961-11-09 |
Family
ID=22206482
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP24460A Pending DE1116939B (de) | 1959-02-17 | 1960-02-17 | Zusatzgemisch fuer Treibstoffe fuer Ottomotoren und dasselbe enthaltende Treibstoffe |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
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GB (1) | GB876586A (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2805135A (en) * | 1954-08-25 | 1957-09-03 | Eastman Kodak Co | Stabilized hydrocarbon fuel oil compositions and stabilizaers therefor |
-
1960
- 1960-01-26 GB GB2765/60A patent/GB876586A/en not_active Expired
- 1960-02-17 DE DEP24460A patent/DE1116939B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2805135A (en) * | 1954-08-25 | 1957-09-03 | Eastman Kodak Co | Stabilized hydrocarbon fuel oil compositions and stabilizaers therefor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB876586A (en) | 1961-09-06 |
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