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Glashalteleiste aus Kunststoff Die Erfindung betrifft eine Glashalteleiste
aus Kunststoff mit einer Auflagerfiäche für die Fensterscheibe, einer Schwitzwasserrinne
und Öffnungen zum Ableiten des Schwitzwassers unter der Scheibe hindurch nach außen.
Solche Glashalteleisten werden an Stelle der unteren Kittung in den Fensterrahmen
eingesetzt und dienen- als unteres Auflager für die Fensterscheibe. Bei Temperaturunterschieden
zwischen Innenseite und Außenseite der Fensterscheibe kann sich an der Innenseite
der Fensterscheibe Schwitzwasser niederschlagen, das an der Scheibe herabläuft und
sich auf der Fensterbank ansammelt. Wenn dieses Wasser nicht durch häufiges Aufwischen
beseitigt wird, läuft es an der unter dem Fenster liegenden Wand entlang und tropft
auf den Fußboden. Dadurch entstehen Stockflecke an der Tapete und Wasserflecke auf
dem Fußboden.
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Bekannte Glashalteleisten verhindern diese vom Schwitzwasser verursachten
Nachteile. Das Schwitzwasser läuft hier in die Wasserrinne der Leiste und wird von
dort durch Öffnungen unter der Fensterscheibe hindurch nach außen geleitet. Nach
einer bekannten Ausführungsform befindet sich vor den etwa waagerechten Ausfiußöffnungen
eine biegsame Lippe, und die Ausflußöffnungen sind gegen die Wasserdurchtrittsöffnungen
unter der Scheibe versetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Glashalteleisten weiter zu verbessern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Auflagerfläche durch einen die äußere
Deckleiste mit der Rückwand der inneren Anschlagleiste verbindenden Steg gebildet
ist, der sich unter der Last der Scheibe leicht nach unten durchbiegt und somit
an der Verbindungsstelle mit der äußeren Deckleiste eine Drehung dieser Leiste in
Richtung zur Scheibe hin verursacht, so daß das obere freie Ende dieser Leiste gegen
die Scheibe gepreßt wird. Die Deckleiste leitet Schlagregenwasser u. dgl. nach außen
ab. Sie ist beweglich und wird infolge der Verformung der Glashalteleiste durch
das Gewicht der Fensterscheibe, das auf dem Boden der Mulde ruht, gegen die Scheibe
gepreßt. Dadurch ist eine zuverlässige Abdichtung zwischen der Scheibe und der Glashalteleiste
unabhängig von der Stärke der Fensterscheibe gewährleistet. Demnach kann die gleiche
Glashalteleiste für verschieden starke Fensterscheiben verwendet werden. Daß das
Anpressen der Deckleiste an die Fensterscheibe erst erfolgt, wenn die Fensterscheibe
auf den Boden der Mulde drückt, also bereits in die Glashalteleiste eingeführt ist,
ist vorteilhaft für die Montage der Scheibe: Die Mulde ist zunächst geöffnet, so
daß die Fensterscheibe leicht in die Glashalteleiste -eingesetzt werden kann; erst
dann erfolgt das Anpressen und damit ein teilweises Schließen der Mulde.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist es, daß die Oberseite der einen
Durchfluß des Schwitzwassers zwischen Scheibeninnenseite und Anschlagleiste sichernden
Abstandhalter zur Scheibe hin geneigt ist. Der Abstandhalter legt sich gegen die
Innenseite der Fensterscheibe und bewirkt, daß diese von einem Schenkel der Mulde
einen gewissen Abstand hält und somit Schwitzwasser nach unten gelangen läßt. Durch
die Neigung der Oberseite wird erreicht, daß die Fensterscheibe beim Einsetzen in
die Mulde auf dem Abstandhalter entlanggleitet, bis sie auf dem Boden der Mulde
zur Auflage gelangt. Diese Vorkehrung erleichtert demnach die Montage der Scheibe.
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Die Erfindung besteht ferner in einem Schaumstoff-Filter zum Abdecken
der Wasserrinne. Dieses Filter hält die Wasserrinne frei von anfallendem Schmutz,
der die Öffnung zum: Ableiten des Schwitzwassers verstopfen könnte. Das Filter ist
von besonderer Bedeutung während der Bauzeit, in der viel Staub und Schmutz auftritt.
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Nach Fertigstellung des Baues kann dieses Filter entfernt werden.
Bei stark schmutzgefährdeten Räumen ist es jedoch zweckmäßig, das Filter zu belassen
und von Zeit zu Zeit zu reinigen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch die Glashalteleiste mit eingeführter
Fensterscheibe, ehe diese auf dem Boden zur Auflage gelangt, Fig. 2 einen Querschnitt
wie Fig. 1, jedoch mit eingebrachter Fensterscheibe, Fig. 3 eine Draufsicht auf
die Glashalteleiste nach Fig. 1 ohne Fensterscheibe und Fig. 4 einen Schnitt durch
die Glashalteleiste entlang der Linie IV-IV in Fig. 1.
Die Fig.
3 und 4 sind zur deutlicheren Darstellung der Glashalteleiste ohne Schaumstoff-Filter
gezeichnet.
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Die Glashalteleiste besteht aus einem L-förmigen Kunststoffprofilstreifen
6, 7, der in der üblichen Kittfuge 25 des unteren Holmes 5 eines Fensters z. B.
durch . Kleben befestigt ist. Die Außenkante des unteren Schenkels des Profilstreifens
6, 7 ist rechtwinklig umgebogen zu einer Wassernase 18, die sich an die Außenseite
des Fensterhohnes 5 legt. Nahe seiner oberen Kante ist der Profilstreifen zu einer
Hohlkehle 19 ausgebildet, in der ein- Filter 20 aus Schaumstoff od.
dgl. Aufnähme findef: `Etwa parallel zum unteren Schenkel des Profilstreifens 1
verläuft ein Zwischenboden 21, dessen äußere Kante zusammen mit einem etwa lotrechten,
nahe der Wassernase 18 mit dem unteren Schenkel verbundenen Steg 22 eine Deckleiste
23 trägt. Der obere Teil 24 der Deckleiste 23 bildet mit dem Zwischenboden 21 und
dem lotrechten Schenkel des Profilstreifens 6 eine Mulde, in die die Fensterscheibe
4 eingeführt wird. Der untere Teil 17 der Deckleiste 23 ist nasenförmig verlängert
und endet etwa in Höhe der Wassernase 18, wobei ein Spalt zwischen dieser. und dem
unteren Teil 17 der Deckleiste 23 frei bleibt. Eine Abstandleiste 10 sorgt für einen
Abstand der Fensterscheibe 4 vom lotrechten Schenkel des Profilstreifens 6. Aussparungen
11 in der. Abstandleiste 10, Löcher 26 im Zwischenboden 21 und Bohrungen
16 im Steg 22 gestatten einen Abfluß des an der Scheibe 4 herablaufenden Schwitzwassers
nach außen. Die Wassernase 18 sorgt dafür, daß das abfließende Wasser nicht an der
Außenfläche des Fensterhohnes herabläuft, sondern frei abtropft.
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Wird die Fensterscheibe 4 von oben in Richtung des Pfeiles A (Fig.
1) in die Mulde (6, 21, 24) eingeführt, dann findet sie zunächst einen vergleichsweise
großen Spalt a vor. Das Einführen ist entsprechend einfach. Die abgeschrägte Oberseite
der Abstandleiste 10 leitet die Scheibe auf den Zwischenboden 21. Dieser biegt sich
unter dem Gewicht der Scheibe 4 durch (Fig. 2) und zieht damit die Deckleiste 23,
die um den Steg 22 schwenkbar ist, bis zur Auflage des Teiles 24 an die Scheibe
4 heran. An der Außenseite der Fensterscheibe wird dadurch eine gute Abdichtung
zwischen dieser und der Deckleiste geschaffen. Ein gesondertes Verkitten ist nicht
erforderlich. Mit ihrer Innenseite liegt die Fensterscheibe an der Abstandleiste
10 an, so daß zwischen dem lotrechten Schenkel der Profilleiste 6 und der Scheibe
4 eine Wasserrinne zur Aufnahme des abfließenden Schwitzwassers entsteht. Die Öffnung
der Wasserrinne ist durch das Schaumstoff-Filter 20 abgedeckt, das ein Eindringen
von Schmutz u. dgl. in die Glashalteleiste verhindert.- Der Böden des unteren Schenkels
der Profilleiste 6 ist zu den Wasseraustrittsbohrungen 22 hin zur Erzielung guten
Wasserabflusses geneigt.
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Die gesamte Glashalteleiste ist zweckmäßig als einheitliches Stück
aus elastischem Kunststoff z. B. im Strangpreßverfahren gefertigt. Bewährt haben
sich hierfür warmverformbare, plastische Massen wie z. B. Polyamid. Die gewünschte
mehr oder weniger große Elastizität der einzelnen Abschnitte der Glashalteleiste
läßt sich auf einfache Weise durch passende Wahl der Stärke des Querschnitts erzielen.
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Die beschriebene Glashalteleiste ist vorzugsweise zur Verglasung der
Fenster von Wohnräumen bestimmt. Ihre Verwendung ist jedoch nicht darauf beschränkt.
Sie kann mit gleichem Nutzen auch für Schaufensterverglasungen, Fabrik- oder Büroräume
u. dgl. verwendet werden.