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Zentrifuge mit einer stehend gelagerten, zum Austragende erweiterten
Siebtrommel
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zentrifuge mit einer stehend
gelagerten, zum Auftragende erweiterten Siebtrommel, die um die Trommelachse und
um
eine Hauptachse umläuft, deren Abstand voneinander kleiner als der kleinste
Trommelhalbmesser ist.
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Die bekannten Zentrifugen dieser Art haben den Vorteil, daß das Schleudergut
ohne eine Austragvorrichtung aus der Siebtrommel im Bereich des jeweils am weitesten
von der Hauptachse entfernten Trommelteils durch die Zentrifugalkraft ausgetragen
wird, nachdem es über den übrigen Bereich des Siebmantels entwässert worden ist.
Indessen hat sich herausgestellt, daß der bei einem gegebenen Öff-
nungswinkel
der Siebtrommel nur von der Größe der Zentrifugalkraft abhängige Schleuder- und
Austragvorgang auch von der jeweiligen Beschaffenheit des Schleudergutes hinsichtlich
dessen Konsistenz und der Filterfähigkeit abhängt. Daher kann es vorkommen, daß
Schleudergüter mit hoher Konsistenz nicht ausgetragen oder schwer filtrierbare Schleudergüter
nur ungenügend entwässert werden. Zwar läßt sich durch Erhöhen der Drehzahl der
Siebtrommel um die Trommelachse die Zentrifugalkraft erhöhen, jedoch muß hierbei
eine Verkürzung der Schleuderzeit bzw. der Aufenthaltsdauer des Schleudergutes in
der Siebtrommel in Kauf genommen werden. Bei schwer filtrierbaren Schleudergütem
müßte andererseits die Drehzahl der Siebtrommel um die Trommelachse vermindert werden,
um die Aufenthaltsdauer des Schleudergutes zu verlängern, und gleichzeitig die Drehzahl
der Siebtrommel um die Hauptachse erhöht werden, um ein Austragen des Schleudergutes
aus der Siebtrommel zu gewährleisten. Diese beiden Regelungen sind jedoch schwierig
durchzuführen und erfordern einen gewissen Aufwand an technischen.. Mitteln. Es
ist zwar auch möglich, durch Auswechseln der Siebtrommel gegen eine solche mit einem
anderen öffnungswinkel von vornherein eine Anpassung an die jeweilige Beschaffenheit
des Schleudergutes herbeizuführen, so daß eine Regelung der Drehzahl der Siebtrommel
um die Trommelachse in en-gen Grenzen genügen würde, um die zum Austragen des Schleudergutes
aus der Siebtrommel erforderliche Zentrifugalkraft zu erhalten, jedoch ist eine
solche Maßnahme umständlich und zeitraubend.
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Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, die
Zentrifuge der eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß mit einfachen Mitteln
die Zentrifugalkraftwirkung erhalten wird, die ein verläßliches Austragen und einen
ausreichenden Entwässerungsgrad des Schleudergutes gewährleistet. Zur Lösung dieser
Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den Abstand der Trommelachse von
der Hauptachse einstellbar zu machen.
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Durch diese Maßnahme kann die Zentrifugalkraft von vornherein der
Beschaffenheit des Schleudergutes angepaßt werden, so daß zum Erzielen der gewünschten
Austraggeschwindigkeit eine geringe Veränderung der Drehzahl der Schleudertrommeell
um die Trommelachse während des Schleuderbetriebes genügt. Es kann daher eine einzige
Siebtrommel zum Entwässern von Schleudergütern verschiedener Konsistenz und Filterfähigkeit
verwendet werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch' dargestellt. Es
zeigt Abb. 1 eine Seitenansicht
der Zentrifuge, Abb-. 2 eine Ansicht der Zentrifuge von unten und Abb.
3 eine Draufsicht auf die Siebtrommel im verkleinerten Maßstab.
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Es ist eine Zentrifuge mit einer stehend gelagerten Siebtrommel
1 vorgesehen, die zum obenliegenden Austragende 2 kegelförmig erweitert ist.
Die Siebtrommel 1 ist exzentrisch auf einer Scheibe 3 angeordnet,
welche von einer als Hohlwelle ausgebildeten, im folgenden als Hauptwelle 4 bezeichneten
Welle durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Der
Abstand A der Achse (Hauptachse B) der Hauptwelle 4 von der Achse
C
der Trommelwelle 5 ist kleiner als der Halbmesser der Siebtrommel
1 am engen Trommelende. In der hohlen Hauptwelle 4 ist eine Vollwelle
6 gelagert, die von einem regelbaren, in der Zeichnung nicht dargestellten
Motor angetrieben ist. Die Vollwelle 6 durchsetzt die Scheibe 3 und
trägt am herausragenden
Ende ein Zahnrad 7, das mit einem
Zwischenzahnrad 8 im Eingriff steht, welches mit einem am Boden
9 der Siebtrommel 1 angeordneten Zahnrad 10 kämmt.
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Der Siebtrommel 1 diametral gegenüberliegend ist auf der Scheibe
3 eine Gegenmasse 11 mittels eines Bolzens 12 lösbar befestigt, die
die Masse der Schleudertrommel 1 samt dem in ihr befindlichen Schleudergut
ausgleichen soll. Das Lager 13 der Siebtrommel 1 und der Bolzen 12
der Gegenmasse 11
sind in je einem in der Scheibe 3 etwa radial
verlaufenden Schlitz 14 geführt. Dieser Schlitz erstreckt g
sich kreisbogenförmig
im gleichen Abstand um den in etwa radialer Richtung verlaufenden Teil
15 des Zwischenrades 8, wodurch es möglich ist, das Lager
13 der Trommelwelle 5 im Schlitz 14 zu verschieben, ohne daß das Zahnrad
10 am Boden 9 der Siebtrommel 1 außer Eingriff mit dem Zwischenzahnrad
8
kommt.
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Der für den Bolzen 12 der Gegenmasse 11 bestimmte Schlitz
16 entspricht der Form des Schlitzes 14 für das Lager 13 der Trommelwelle
5
und ist in der Scheibe 3 um 1801 verdreht angeordnet. Durch
Lockern der Muttern 17 am Lager 13
und des Bolzens 12 können beim Stillstand
der Scheibe 3 die Siebtrommel 1 und die Gegenmasse 11
in ihren
Schlitzen 14 bzw. 16 verschoben werden. Um hierbei den gleichen Abstand von
der HauptachseB beizubehalten und damit Unwuchten zu vermeiden, ist unterhalb der
Scheibe 3 ein auf der Hauptwelle 4 schwenkbar gelagerter Doppelhebel
18 mit abgewinkelten Hebelannen 19 vorgesehen, die je einen
Längsschlitz 20 und 21 aufweisen.
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Im Längsschlitz 20 ist das Lager 13 der Siebtrommel
1 und im andern Längsschlitz 21 der Bolzen genmasse 11 geführt. Beim
Verschieben 12 der Geg des Lagers 13 in seinem Schlitz 20 führt der Doppelhebel
18 eine Schwenkbewegung aus, was nur möglich ist, wenn gleichzeitig auch
der Bolzen 12 um den gleichen radialen Verschiebeweg im Schütz 21 verschoben wird.
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Das Schleudergut wird mittels eines mit der Scheibe 3 umlaufenden
Einlaufrohres 22 kontinuierlich in einer Zone der Siebtrommel 1 eingetragen,
die der Austragzone folgt. Dabei verbleibt das Schleudergut während etwa eines gesamten
Umlaufes der Siebtrommel 1 um die eigene Achse in dieser (Abb.
3).
Durch Regeln der Drehzahl des die Siebtrommel 1
antreibenden Motors
kann die gewünschte Austraggeschwindigkeit erreicht werden.
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Zum Erzielen einer veränderlichen Drehzahl der Siebtrommel
1. um ihre eigene Achse kann auch ein C gesehen werden, das stufenlos
re-elbares Getriebe vorg von einem unregelbaren Motor oder dem für die Hauptwelle
4 vorgesehenen Motor angetrieben wird. Das radiale Verschieben der Siebtrommel
1 und der Gegenmasse 12 kann auch während des Schleuderbetriebes erfolgen,
wenn der Doppelhebel 18 an einer die Hauptwelle 4 umschließenden Hohlwelle
befestigt und diese gegenüber der Hauptwelle 4 verdreht wird.