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Verfahren zur Herstellung von Schrift- und Bildzeichen auf unebenen
Flächen von Metallen und Nichtmetallen Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren
zur Herstellung von Schrift- und Bildzeichen, Skalen u. dgl. auf unebenen, z. B.
gewölbten, konischen oder zylindrischen Flächen von metallenen oder nichtmetallenen
Gegenständen.
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Bisher werden Skalen und Beschriftungen beispielsweise an Meßgeräten
und an optischen Geräten vielfach durch Gravieren von Hand oder maschinell hergestellt,
worauf die Gravur mit einer weißen oder farbigen Masse ausgelegt wird. Ein solches
Verfahren ist zeitraubend und kostspielig, ohne daß Gewähr für höchste Genauigkeit
gegeben ist, die bei manchen Geräten verlangt werden muß. Besondere Schwierigkeiten
treten auf, wenn Skalen, Zeichen oder Beschriftungen auf geneigten oder gewölbten
Flächen angebracht werden müssen, beispielsweise an den Frontringen der Linsensysteme
optischer Geräte.
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Man hat auch schon Zeichen und Skalen auf unebenen Flächen, z. B.
auf einem schwach gewölbten Uhrzifferblatt, mit Hilfe eines Druckkissens angebracht,
das eine Stoffschicht, z. B. Druckfarbe, von einem Klischee auf die zu kennzeichnende
Fläche des Gegenstandes überträgt.
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Demgegenüber ist das Verfahren nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrift- oder Bildzeichen, Skalen u. dgl. zunächst auf einem Modell mit
proportional vergrößerter, formgleicher Oberfläche aufgebracht, hiervon auf photographischem
Wege auf die natürliche Größe verkleinertes Negativ angefertigt und hiervon ein
als Farbträger für das Druckkissen dienendes Stahlklischee hergestellt wird, worauf
nach übertragung der Druckfarbe auf den Gegenstand die Fixierung der Zeichen nach
einem üblichen Verfahren erfolgt.
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Durch die Vereinigung dieser Verfahrensschritte mit dem Übertragen
des Aufdrucks von dem Klischee mittels eines Druckkissens und mit dem Fixieren des
Aufdrucks gelingt es, Zeichen, Skalen und Beschriftungen von hoher Genauigkeit und
Haltbarkeit auf unebenen Flächen, beispielsweise auf Kegelflächen, Kugelflächen,
zu erhalten. Es hat sich erwiesen, daß die Verzerrung der Zeichen, welche durch
die bei der photographischen Aufnahme des vergrößerten Modells erfolgende Projektion
in die Bildebene eintritt, durch die spätere übertragung von dem ebenen Klischee
auf die unebene Fläche mittels eines Druckkissens völlig kompensiert wird. Gleichzeitig
wird durch die Verkleinerung eine entsprechende Erhöhung der Genauigkeit erreicht.
Bei der Herstellung der Zeichen oder Skalen an einem beispielsweise auf das Zehnfache
vergrößerten Modell können Ungenauigkeiten gut vermieden werden. Etwa verbleibende
Ungenauigkeiten werden dann durch die photographische Verkleinerung in entsprechendem
Maßstab, also auf ein Zehntel vermindert.
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Die Fixierung des mittels eines Druckkissens übertragenen Aufdrucks
kann auf verschiedene Weise, z. B. durch Einbrennen bewirkt werden. Bei einer anderen
Ausführungsform wird auf die von der übertragenen Druckfarbe unbedeckten Flächenteile
ein Auftrag, z. B. ein galvanischer Niederschlag oder eine oxydische Schicht od.
dgl. aufgebracht. Ein galvanischer Auftrag ist auch bei Gegenständen aus nichtleitenden
Stoffen, z. B. aus Kunststoffen, möglich. In diesem Fall werden die betreffenden
Oberflächenteile des Gegenstandes zunächst mit einem festhaftenden, elektrisch leitenden
Überzug versehen, beispielsweise durch Abscheidung von Silber aus einer reduzierbaren
Silbersalzlösung. Auf diesen leitenden Belag wird dann der galvanische Metallniederschlag
abgeschieden. Die von der übertragenen Druckfarbe abgedeckten Flächenteile bilden
dabei Vertiefungen in dem galvanisch aufgebrachten Metallniederschlag. Die übertragene
Druckfarbe kann aus diesen Vertiefungen entfernt und dieselben können hiernach mit
geeigneten Massen von beliebiger Färbung ausgelegt bzw. ausgestrichen werden. Statt
einen galvanischen Niederschlag aufzubringen, können die von der übertragenen Druckfarbe
unbedeckten Flächenteile durch eine chemische oder elektrolytische Behandlung oxydiert,
bruniert, phosphatiert oder auf andere Weise verändert werden, um einen Kontrast
gegenüber den aufgetragenen Zeichen oder Beschriftungen zu erzielen.
Statt
des aufbauenden ist auch umgekehrt ein abtragendes Behandlungsverfahren möglich,
bei welchem die Oberflächenschicht der unbedruckten Flächenteile abgelöst, beispielsweise
durch Ätzen teilweise abgetragen wird. Sowohl die aufbauende als auch die abtragende
Behandlung der Flächenteile, welche sich neben den bedruckten Teilen befinden, kann
mit einem Färbevorgang kombiniert werden. Eine weitere Ausführungsform besteht darin,
daß bei geeigneter Beschaffenheit der Oberfläche ausschließlich eine Einfärbung
der genannten Flächenteile durchgeführt wird. Zu diesem Zweck kann die gesamte Oberfläche
vor dem Aufdruck z. B. geätzt oder oxydiert werden. Beispielsweise kann die Oberfläche
eines Gegenstandes aus einer Aluminiumlegierung zunächst anodisch oxydiert werden,
worauf die Zeichen mittels einer deckenden Druckfarbe aufgetragen werden. Hiernach
wird die Aluminiumoxydschicht entsprechend dem bekannten Reservageverfahren gefärbt
und schließlich der Druckauftrag entfernt, so daß sich die aufgedruckten Zeichen
ungefärbt von der im übrigen eingefärbten Aluminiumoxydfläche abheben.
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Es ist ohne weiteres möglich, den Aufdruck oder die Einfärbung in
zwei oder mehr Farben gleichzeitig oder nacheinander auszuführen. Das gleiche gilt
für die Behandlung der vertieft oder erhaben liegenden Zeichen sowie der durch galvanischen
Schichtenaufbau oder durch Lösen oder Ätzen gewonnenen Flächen, welche die Zeichen
umgeben. Das Verfahren nach der Erfindung ist unabhängig von dem Werkstoff und von
der Gestalt der unebenen Fläche, auf der die Zeichen, Zahlen usw. anzubringen sind.
Infolge der Höhenunterschiede zwischen den Zeichen und der diese umgebenden Fläche
sind die aufgebrachten Skalen usw. von großer Deutlichkeit und Haltbarkeit.